Beiträge von Milon

    Die Domina reagierte überhaupt nicht. Als ob er .... Er war keine Luft, das bewies der Patrizier der bei ihr stand. Vor allem was er Milon gab. Milon betrachtete den Sesterz auf seiner Handfläche. " Was für ein Glanz. Recht vielen Dank Dominus. Das hilft mir zwei Tage weiter." Brot für zwei Tage. Danach hieß es wieder sehen was kommt und was sich fand. Schnell steckte er das Geldstück in den Mund. Da war es am sichersten aufgehoben. Milon beachtete die anderen nicht mehr. Die Geldbeutel waren jetzt nicht mehr so wichtig. Besser einen Spatzen in der Hand, als eine Taube auf dem Dach. Er verdrückte sich. Die Namen Tiberius und Flavia behielt er aber im Hinterkopf.

    Ähm war sie da gerade in die Arme des... Ja das war sie. Aber so doll hatte er sie doch gar nicht...." He wie wäre es mit einer Münze. Der Schubser hat ja richtig gut gepasst. " Grinste Milon sie an. " Ja und dein Hintern ist nicht von schlechten Eltern."  Hoffentlich gab sie ihm eine kleine Münze, nur damit er sie in Ruhe ließ. Milon drehte sich und sah die rothaarige Person. Eine Patrizierin, sie trug den Halbmond an ihren Schuhen. " Hast du vielleicht eine Münze für mich, einen armen mittellosen Jungen."  Er bettelte nicht gerne, aber hier bot sich die Gelegenheit. Es waren genug Geldsäcke da. Um seine Bitte zu unterstreichen hielt er ihr die offene Handfläche hin.

    Milon drückte sich zwischen den Schaulustigen hindurch. Er wollte auch etwas von den Gladiatoren sehen und nebenbei fiel vielleicht aus Versehen etwas an Geld oder ähnlichem in seine Hände. Das war aber nebensächlich. Er war wirklich nur zum Anschauen da. Die Gelegenheit gab es ja nicht jeden Tag. Mit seiner zerschlissenen Tunika und seinem leicht verwahrlosten Aussehen musst er sich vor Tritten und Schubsern der gut Angezogenen und ihren Sklaven hüten. Endlich hatte er es bis ganz nach vorn geschafft und konnte die Gladiatoren bestaunen. Die sahen kräftig aus. Milon spannte seine Muskeln an. Na sehr viel war da nicht zu sehen. Er schniefte hörbar und sah sich die Umstehenden an. Da war en einige hübsche Frauen dabei. Huch, er erschrak als er die alte Schabracke sah. So ein bisschen war er schon neidisch auf die Gladiatoren. Die hatten ein Dach über den Kopf und jeden Tag zu Essen und sie bekamen manchmal auch Geld und Geschenke. Milon ging weiter, die Augen bei den Gladiatoren und stieß gegen eine junge Frau. Der erste Schreck war groß, aber dann, sie fühlte sich so weich und warm an. Ups das war die, die sich auch noch mit dem einen Gladiator unterhielt. Milon sah sie verdattert an. Anstatt sich zu entschuldigen, rutschte ihm ein. "Ganz schön kuschelig." heraus. Erst dann kam das . " Entschuldigung."

    Von der aufgehenden Sonne und ihren wärmenden Strahlen bekam Milon nichts mit. Sein neues zu Hause war ein kleiner enger Bretterverschlag unter einer Treppe. Hier war es nicht wärmer als an seiner alten Schlafstelle, aber es war wenigstens trocken. Er hatte sich in einen alten zerschlissenen Wollmantel eingerollt und war endlich gegen Morgen eingeschlafen. Erst der Lärm auf der Straße weckte ihn. Ihn fröstelte, er wickelte sich fester in seinen Mantel. Sein Magen knurrte, an schlafen war nicht mehr zu denken. Das gleich Spiel wie jeden Tag. Aufstehen, betteln oder stehlen, sich nicht erwischen lassen. Jemand trat gegen den Bretterverschlag. „ Los du Schlafmütze steh auf.“ hörte Milon eine Mädchenstimme. Danach kichern und flüstern. Milon kroch aus seinem Versteck und blinzelte zu den Schatten die vor ihm standen. „ Wir wollen die Straße runter und sehen, was es gibt. Kommst du mit?“ Halifa sah ihn fragend an. Hinter ihr versteckte sich die kleinere Tara. Sie hatte ihre alte zerschlissene Stoffpuppe dabei. Ein Fundstück aus dem Müll. Sarim und Kalidus standen vorn an der Ecke und beobachteten den Betrieb auf der Straße. Milon stand auf und nickte. Er machte nicht viele Worte. Er machte nie viele Worte. Halifa ging neben ihm her. Tara hatte ihre Hand gegriffen und ließ sich hinterher ziehen. Zusammen gingen sie zu den beiden Jungs an der Ecke des Durchgangs, der auf die Straße führte. Die Garküchen hatten geöffnet. Die Händler klappten die Türen auf und hingen ihre Waren aus. In der Subura waren es mehr die kleinen Händler. Die angebotenen Waren waren nicht die besten. Eben für den kleinen Geldbeutel gemacht. Milon hatte ein Ziel, den Mercatus Traiani. Dort gab es was zu Essen, wenn sie Glück hatten.

    Es war eine Masse an Ständen und Läden. Milon sah sich um. Ein Bäcker hatte seine Körbe an einer Ecke aufgestellt und pries seine Ware an. „ Ihr wisst, was ihr zu tun habt.“ Halifa und Sarim nickten. Kalidus ging mit Milon an der Ecke in Deckung. Ein kleines Stück weg von den Körben.

    Heftiges Geschrei und Gezanke vor dem Bäcker. Sarim versuchte der kleinen Tara die Puppe wegzunehmen. Die kleine heulte los. Halifa tat so, als versuche sie Sarim abzuwehren und schimpfte. Der Bäcker fiel darauf rein und kam hinter seinen Körben vor um den Streit zu beenden. Den Augenblick nutzten Kalidus und Milon. Kalidus deckte Milon und sah sich nach Vigilen um. Milon stand an dem hinteren Korb und steckte schnell drei kleine Brote in seine Tunika. Er tippte Kalidus an beide verschwanden um die Ecke. Sarim machte sich aus dem Staub als der Bäcker ihn fast erreicht hatte. Halifa tröstete zum Schein die kleine Tara. Die wirklich heulte. Der Bäcker war ein weichherziger Mann und schenkte den beiden ein kleines Brot. Halifa bedankte sich anständig und verkrümelte sich mit Tara. Wie vorher verabredet trafen sie sich zwei Häuser weiter in einem Durchgang und setzten sich in eine Ecke. Halifa breitete ein kleines Tuch aus und legte ihr Brot darauf. Milon legte seine drei Brote dazu. Dann fing er an zu teilen. Jeder bekam ein halbes Brot. Das halbe gab er Halifa für Tara dazu und das ganze teilte er in vier Teile. So das die größeren jeder noch ein Viertel dazu bekamen. „ Wenn es nur jeden Tag so wäre.“ seufzte Halifa und biss ein Stück vom Brot ab und versteckte den Rest sorgsam in ihrer Tunika.