Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    An solchen Arbeitstagen hat man gewiss anderes im Kopf als das Forum, eher sowas in die Richtung wie auf einer Bergwiese sonnen mit Cocktail und Talblick am Rande eines Swimming Pools.

    "Danken kannst du mir später!" rief er, während er Tiberius auf Bucephalus hinaufhalf. Zeit für mehr Worte war nicht. Götter, was war er aber erleichtert, dass sein Vetter so schnell reagiert und gleich mitaufgesessen hatte, so hatten sie jetzt noch eine Chance. Sobald Tiberius sicher hinter ihm verstaut war, riss Caesoninus die Zügel herum "Heja! Hej, Bucephalus!" Im Hintergrund hörte Caesoninus noch wie Sardios seiner schwer angeschlagenen Truppe zurief: "Auf sie! Mord! Mord! Mord!" Der Rappe wieherte und stieg mit den Vorderhufen in die Luft, sodass die Räuber noch einmal Abstand von ihnen nehmen mussten, dann lenkte er ihn nach rechts und der Hengst setzte auf den Waldrand los. Dabei wich ihnen der dort stehende Räuber zu langsam aus, da er stolperte und hinfiel. Dadurch kam der über dessen Beine reitende Bucephalus auch kurz ins straucheln, als er mit dem rechten Vorderhuf versehentlich auf der Wade des Liegenden aufkam. Ein Schrei unmenschlichen Schmerzes zeriss die Wälder. Diesen Moment nutze Sardios aus, um mit gezücktem Dolch auf sie zuzustürzen. Er wollte ihn in Bucephalus' Flanke rammen. Caesoninus sah es aus dem Augenwinkel und da zu nichts anderem mehr Zeit war, riss er seinen eigenen Dolch aus dem Gürtel, zielte kurz und warf. Sardios stoppte, ließ das Messer fallen und hielt sich die jetzt schnell rot werdende linke Wange, während Caesoninus' Ross sich wieder entgültig im Gleichgewicht befand und jetzt schnell und immer schneller begann den Abhang hinabzutraben, immer schön zwischen den Stämmen der hier wachsenden Aleppo-Kiefer hindurch.


    Fortuna schien ihnen hold, sie hatten es unverletzt geschafft. Sobald sie das Waldstück zur Straße hinab passiert hatten und auf ebenjene kamen, wandte Caesoninus Bucephalus in Richtung Antiochia und gab ihm die Schenkel, worauf er jetzt wahrhaftig schnell wie der Wind loszugaloppieren begann. Caesoninus' Puls raste immer noch, während sie aus dem Wald heraus Sardios' anhaltende Schmerzensschreie vernahmen. Hoffentlich habe ich wenigstens ein Auge erwischt, verdient hätte es der Kerl, dachte er bei sich, ehe sie um eine weitere Straßenkurve bogen, zurück ins vollgrüne Tal des Orontes.


    - Finis -

    Wem sagst du das! :D


    Heute im Büro entschied sich mein PC um 14:22, dass er nicht mehr funktionieren wollte und so bin ich mehr oder minder tatenlos herumgesessen bis 17:00 Uhr, weil es auch sonst grad nix zu tun gab. Hoffentlich klappt es morgen wieder...

    Caesoninus blieb einen Moment die Luft weg, als er beobachtete was Tiberius da tat. Nein, nein ein, das war genau das falsche! Hoffentlich würde sein Einfall trotzdem klappen. Er war zu einer Idee gekommen die er jetzt versuchen wollte. Zum Glück benötigte er dazu nur Bucephalus. Und Tiberius' Pferd. Schnell ging er noch einmal die Details durch, während der Räuber vor ihm etwas davon sagte er sei Sardios "der Herr der einsamen Ort" etc., dann antwortete er ihm "Liebend gern, nur nicht heute!" und schlug Bucephalus aufs Hinterteil.

    Eine Marotte des Gauls war, dass er genau das hasste und immer wenn man es tat... ja, es klappte!


    Bucephalus wieherte empört und stieß mit den Hinterläufen aus. Dabei erfasste er den Banditen hinter ihm beim Bauch mit den Hufen und schleuderte ihn gegen die hintere Barriere, die ordentlich wackelte. Das erschreckte Tiberius' Pferd, es bäumte sich wiehernd auf und verletzte dabei die beiden Räuber vor sich, ehe es nach vorne preschte und dabei die zwei Unholde völlig umwarf. Wegen der Barriere vorne aber machte es einen scharfen Schlenker nach rechts und lief auf die rechte Waldseite des Pfades zu, die übrigen Räuber mussten dem Pferd ausweichen, wenn sie nicht niedergeritten werden wollten und sahen somit jetzt auf das Ross und nicht auf Caesoninus.

    Während so gerade niemand von den verbliebenen vier Kerlen auf ihn achtete, lehnte er sich nach unten und zog an Tiberius, um ihn hinter sich auf Bucephalus zu ziehen. "Komm, schnell!" rief er verzweifelt, als er merkte, dass Tiberius für ihn zu schwer war, um ihn alleine hochzuziehen, er würde mithelfen müssen und sie hatten nur wenige Augenblicke Zeit, ehe die Räuber merken würden was los war! Caesoninus sandte ein Stoßgebet an Iuppiter.

    Iulia Phoebe und Servilia Gemina stritten sich, der Tag war gerettet. Ein jeder Tag wo sie das einmal nicht taten war reizlos, so besagte ein altes iulisches Sprichwort. Zumindest glaubte das Caesoninus. Solange sie ihre Lautstärke im Zaun hielten ging es ja noch, auch wenn er schon zugeben musste, dass es etwas störte. Und dann saß er ja auch noch direkt neben der Lärmquelle, Iulias Mutter! Fortuna war ihm heut' nicht hold, fürwahr!


    Gut, dass sie heute nur ein leichtes Satyrspiel besuchten und keine der großen tiefgreifenden Tragödien, da konnte man eher der Handlung folgen, auch wenn einem fünfzig Nordwinde zum Ohr hineinschrien und Caesoninus tat sein bestes! Er hielt den ganzen Prolog durch und auch durch das Parodos schafften sie es noch, doch die iulischen Frauen hörten in ihrem Zank nicht auf, im Gegenteil. Caesoninus registrierte, dass sich schon die Leute mit genervten Blicken begannen zu ihnen umzudrehen, würden Iulia und Servilia Gemina weiter so machen, würde er einschreiten müssen. Innerlich seufzte er. Es war schon für ihn klar, dass er das Ende dieses Stücks wohl nicht erleben würde und beizeiten mal ein Machtwort sprechen müsste. Schade, Caesoninus hatte sich so sehr auf "Kyklops" gefreut! Hoffentlich würde es auch wieder irgendwo in Italia aufgeführt werden, dann könnte er wenigstens dann den Schluss sehen.

    Die ersten Reaktionen von Caesoninus auf den Überfall waren Überraschung und Angst. Nur allzu verständlich, doch beides würde sie nicht retten. So riss er sich so gut es ging zusammen und verbarg mit viel Mühe nach außen hin, wie er sich wirklich fühlte, sondern eine ruhige Miene beizubehalten. Sie waren zwei zu sieben unterlegen, waren an einer Stelle gefangen und hatten weniger Waffen.


    Caesoninus hatte nur die paar wenigen Augenblicke die Situation zu erfassen und einen Rettungsplan zu beginnen, den die Banditen benötigten, um die hintere Barriere hervorzuziehen und dann anschließend zu ihnen vorzugehen. Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt. Und keine Möglichkeit mehr sich mit Tiberius zu koordinieren! Jetzt konnte er nur auf sich selbst und dem setzen was ihm zur Verfügung stand und das waren sein eigener Dolch und Bucephalus sein Hengst.


    Die Räuber begannen mit ihnen zu sprechen, als einer von ihnen seinen Rappen berührte, wallte urplötzlich Wut in Caesoninus auf und er musste sich fast noch mehr anstrengen sich diese nicht anmerken zu lassen, als zuvor seine Angst. Ruhig Blut. Er brauchte mehr Zeit! So beschloss er es mit Rhetorik zu versuchen. Irgendwie schaffte er es sich ein mildes, etwas arrogantes Lächeln zu verschaffen und sprach in ähnlichem Tonfall wie zuvor der Räuberhauptmann: „Seid uns gegrüßt ihr Straßenbrüder! Wir sind uns, denke ich, noch nicht begegnet, wer seid ihr, dass ihr denkt Anspruch auf unser Eigentum erheben zu können? Sagt uns eure Namen, dann wollen wir reden von Mann zu Mann!


    Er ließ den Blick träge über die Räuber schweifen und versuchte dabei gleichzeitig visuell das umgebende Gelände auf der Suche nach einem Vorteil so zu erfassen, dass es die Wegelagerer nicht mitbekamen. Eine falsche Bewegung und sie wären tot, so viel war sicher. Hoffentlich würde Tiberius keine Dummheiten machen.

    RE: Heimwärts


    Dann ist das also abgemacht!“ rief Caesoninus gut gelaunt, „du kommst mit uns nach Rom!“ Antias hatte ja nicht allzu viele Sachen bei sich gehabt, er wäre gewiss rasch fertig sobald sie nachhause fuhren.


    Es freute auch Caesoninus selbst, dass er so noch etwas länger in der Gesellschaft seines neuen Verwandten sein konnte, bevor ihn seine Reisen wie das Laub der Bäume im Wind erneut forttrugen. Als Tiberius Octavia Flora erwähnte lächelte er schuldig. „Ja, ähm… also ich bin verlobt und eigentlich wohnt Flora auch hier in diesem Haus mit uns zusammen, aber jetzt wo du es erwähnst…


    Er kratzte sich am Hinterkopf und sah sich im Raum um, ganz so als ob Flora jeden Moment aus Tiberius‘ Wandschrank springen könnte. „Schon länger her, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe, wo ist sie eigentlich?“ Und mit diesen weisen Worten verließ Caesoninus das Cubiculum wieder und ging auf die Suche nach seiner Verlobten.

    RE: Heimwärts


    Caesoninus hob die Brauen und schmunzelte, so trat er ins Zimmer und sah währenddessen die Wand an, solange sich Tiberius anzog. Dann kam er zum Kern seines Anliegens. "Die Sache ist die... wir kehren ja bald alle zurück nach Rom und da wollte ich mit dir sprechen was du da dann vorhast. Ich weiß du bist gerade auf Reisen hier im Osten, aber wenn du möchtest... wenn es dich wirklich nicht stört möchte ich dich gerne dazu einladen mit uns nach Rom zu kommen, damit du bei meiner und Octavia Floras Hochezeit dabei sein kannst. Wir würden uns freuen! Was sagst du? Bringt das deinen Reiseplan zu sehr durcheinander, oder würdest du wollen?"

    Caesoninus musste lachen. "Ausland, als ob es sowas gebe innerhalb des Imperiums. Hier sind wir alle Römer!" rief er gut gelaunt in einem ironischen Anfall von Patriotismus. "Aber, falls ich wirklich mal Imperator Caesar Augustus geworden wäre, hättet ihr das in Asia Minor bestimmt mitbekommen." Auch Caesoninus war ein waschechtes Stadtkind, das immer nur in Rom gelebt hatte vor seinem Tribunat. Doch zwei Jahre Syrien hatten seinen Horizont gewaltig erweitert und mittlerweile hatte er auch dieses etwas exotischere Klima des römischen Ostens kennen und schätzen gelernt. Ja man konnte sagen, dass er Syria interessanter fand als Italia, Rom davon natürlich ausgenommen. "Jedenfalls hat der vorige Statthalter für mächtig Wirbel gesorgt durch seine korrupten Machenschaften und Schattenwirtschaft. Die Details erspar ich dir, nur so viel, dass er am Ende verhaftet worden ist und wir in der Provinzregierung immer noch damit beschäftigt sind hinter ihm herzuräumen. Erst kürzlich habe ich zwei neue Verfassungen, eine für Antiochia und eine für Palmyra in der Regia abgegeben, nur als eines von vielen Beispielen, dass gerade ALLES hier auf den Kopf gedreht wird."


    Auf Antias' letzte Frage warum er nicht in Daphne residierte, konnte Caesoninus nur mit einem Schnauben reagieren. "Götter, nein! Auch wenn alles dort sehr herrlich und vornehm ist, ich würde vor Langeweile sterben zwischen all diesen hochnäsigen Patriziern. Ich will die brodelnde Stadt um mich rum haben, einfache Leute, echte Leute die dir auch mal ins Gesicht brüllen, wenn es angeraten ist, keine versnobten Großgrundbesitzer, die nur aalglatt lächeln und dann hinter der Hand einen Auftragsmörder schicken." Caesoninus gluckste über dieses, ihm spontan eingefallene Beispiel. "Es passiert einfach viel mehr in Großstädten, da gehöre ich hin und in kein götterverdammtes Kuhdorf für Reiche und Schöne mitten in der Pampa!"


    Sie kamen an einer Wegkreuzung an, der rechte Weg führte die Straße weiter geradeaus schräg den Gebirgsfuß hinauf, der linke führte von den Bergen weg zurück ins Tal des Orontes und weiter bis an die Küste nach Seleukia Pieria. Caesoninus ritt ganz selbstverständlich den rechten Weg weiter. "Glaube mir, auch ich kann es kaum erwarten Rom wieder zu sehen. Mein Jahr ist fast zu Ende, nicht mehr lange und es heißt für uns ab nachhause! Dann kann ich endlich meine...", Caesoninus unterbrach sich und starrte auf das, was er da vor ihnen direkt am Weg entdeckt hatte.

    Natürlich war auch Caesoninus mit von der Partie, wo er ja schon Tage im Voraus von der heutigen Aufführung gesprochen hatte. Seine Sänfte war ungefähr zeitgleich mit der von Iulia Phoebe und Servilia Gemina von der Domus Iulia losgezogen, doch hatte er noch einen Abstecher zur Regia machen müssen, also einmal quer durch die ganze Stadt und zurück, weshalb er erst viel später als die beiden Frauen im Theater anlangte. Caesoninus stieg aus und ging durch einen der hohen Torbögen. Er folgte dem kurzen Weg durchs Gewölbe und kam damit direkt bei den vordersten Reihen bei der Bühne wieder heraus. Dann drehte er sich zu der Menschenmenge um und beschattete seine Augen, während er die Tribünen nach Iulia Phoebe und deren Mutter absuchte. Ein paar mal musste er seinen Blick umherschweifen lassen, bis er sie endlich entdeckte.


    Dann machte er sich auf den Weg rauf die Treppe und dann die Reihe entlang zu ihnen. Neben Servilia Gemina war noch ein Platz frei, Caesoninus ließ sich darauf nieder. "Salvete, meine Schönheiten! Hat es schon angefangen?" fragte er im Scherz, denn natürlich war noch das Vorprogramm am laufen. "Schon was interessantes passiert, was ich verpasst habe?"

    Heimwärts


    Das Jahr in Antiochia neigte sich dem Ende zu und es rückte die Zeit immer näher, da Caesoninus und seine Familie nachhause fahren würden. Während ihrer Zeit in Antiochia hatten die Iulier ja unerwartet "Nachwuchs" bekommen in Form von Iulius Antias und so galt es dieses kleine Detail noch zu klären wo er eigentlich abbleiben wollte. Caesoninus hatte der restlichen Familie bereits am Vorabend gesagt gehabt, dass sie mit ersten Vorbereitungen für die Rückkehr nach Rom beginnen konnten, nun kam er zum Zimmer seines neuen Verwandten und klopfte an dessen Tür.

    Christliche IDs haben, zumindest in Antiochia, sogar einen ganz eigenen Spielbereich für sich durch die (historische) Höhle des Petrus. Ansonsten gibt es keine für uns bindende simOn-Gesetze bzgl. Chr. nach aktuellem Stand wie du ja schon herausgefunden hast, daher kannst du die allgemeine historische Haltung der Römer zu dem Thema annehmen, dass sie solange in Ruhe gelassen werden, so sie dem Kaiser geben, was dem Kaiser gebührt und sie ihre Riten nur hinter verschlossenen Türen ausüben dürfen.

    "Wie kann ich dir helfen, Iulius Caesoninus?", fragte Pontidius Pollio. Caesoninus hinter seinem Schreibtisch verschränkte die Fingerkuppen ineinander und begann: "Wir hatten zuletzt über die neulich erworbenen Obsthaine vor der Stadt gesprochen, heute geht es mir um Grundbesitz innerhalb Antiochias."

    "Was dies anbelangt, so sprachen wir ja schon davon, dass Appuleius Barba auf den bestehenden Mietvertrag für die Domus Iulia besteht. Er lässt sich nicht umstimmen, ich habe es bereits versucht." Caesoninus machte eine wegwerfende Geste und sprach: "Darum geht es mir jetzt nicht, soll er doch seinen Willen haben. Am Ende gehört mir die Domus Iulia schon noch, auf die eine oder andere Weise. Sorge dafür, verstanden?" Pollio nickte. "Verstanden Iulius Caesoninus."


    "Das worauf wir uns jetzt konzentrieren ist von anderer Natur. Ich möchte auch jetzt schon Grundbesitz in der Stadt haben, um das Bürgerrecht von Antiochia nach den Regeln meines zukünftigen Gesetzes für mich in Anspruch nehmen zu können. Einfach als zusätzlicher Türöffner für zukünftige Möglichkeiten, ich habe das Gefühl nach meiner Zeit als Quaestor Provincialis werde ich Antiochia noch häufiger sehen." Pollio verstand. "Gewiss ein kluger Entschluss, an welche Art Liegenschaften hast du gedacht?" "An ein weiteres kleines Haus und dazu ein Lagerhaus. Ein solches erscheint mir nützlich, vor allem, wenn später mal mehr landwirtschaftliche Fläche und zugehörige Betriebe in der Gegend mir gehören. Und das kleinere Haus als Ausweichstelle. Es muss nicht pompös oder groß sein, etwas kleines und unscheinbares in einem einfachen Viertel reicht mir schon. Veranlasse beides, kaufe sie und erledige die nötigen Meldungen an die Behörden." Caesoninus' Agent versicherte seinen Wünschen nachzukommen.


    "Schön, wie läuft es sonst mit meinen Unternehmen?" Pollio kramte eine Schriftrolle aus seinen Unterlagen hervor und begann vorzulesen: "Die Weingüter in Misenum haben zuletzt 300 Amphoren Falerner nach Rom geschickt. Der Weinberg in Ostia hat 150 Amphoren produziert. Die stillen Teilhaberschaften an den Keramikmanufakturen in Mediolanum, Arminium und Cremona, die von den kilikischen Goldminen und die neuen Ziegenherden vor Antiochia haben zusammen einen Gewinn von vier Millionen Sesterzen eingebracht." Eine stolze Zahl dafür, dass sie noch ganz am Anfang ihrer Investitionen standen. "Ich bin zufrieden, gut gemacht! Wenn die Zahlen auch weiterhin so kontinuierlich steigen, dann sollten die Wahlkämpfe für die Praetur und das Konsulat auch bald leistbar sein." Pollio lächelte verhalten. "Abwarten, alleine dreizehn gute Gladiatoren kosten zusammen gut neun Millionen und bei all den noch auszutragenden Spielen in deiner politischen Karriere fürchte ich wirst du noch weit über diese dreizehn benötigen. Nicht zu vergessen wilde Tiere und ausländische Sklaven, das Austragen von Pferderennen oder Brot- und Geldspenden an den Plebs. Die Praetur und das Konsulat sind noch weit weg und wir werden noch viel Geld verdienen müssen, um all diese Kosten bestreiten zu können, sehr viel Geld. Deshalb schlage ich vor wir gehen jetzt den nächsten logischen Schritt und intensivieren unsere Bemühungen im Fernhandel. Dort ist das meiste Geld zu holen hier in dieser Ecke der Welt." "Gut, was schlägst du vor? Fernhandel ist ein so viel unstoffliches und weniger greifbares Gewerbe als jetzt eine konkrete Manufaktur oder eine Goldmiene, ich denke daher nicht, dass wir auch hier mit stillen Teilhaberschaften arbeiten können und anders als mit solchen ist es ja nicht zu machen bei nichtlandwirtschaftlichen Gütern, wenn man die Lex Claudia de nave senatorum beachten will!"


    Pollio legte die Stirn in Falten und kratzte sich am Ohr. "Natürlich wollen wir die Lex Claudia einhalten, doch da wird sich schon etwas finden lassen. Den Fernhandel gehen wir am besten von Palmyra und nicht von Antiochia aus an, dort hast du schon einen halben Fuß in der Tür durch deine persönlichen Kontakte zu den Bene Mattabol, ich schlage vor wir intensivieren diese Beziehungen." Caesoninus hob eine Braue. "Nur einen halben?" Beide grinsten.

    Nachdem so derart Caesoninus eine Weile lang wie gelähmt gewesen war, entschloss sich sein Wesen zu einem Befreiungsschlag. Auf typisch männliche Weise. "Für sowas habe ich jetzt keine Zeit! Ich habe jetzt noch zu arbeiten, geh, Iulia!" Er packte sie an den Schultern, schob sie zur Tür hinaus und warf diese hinter ihr zu. Dann lehnte er sich dagegen und rutschte ein paar Finger breit daran herab, während er tief durchatmete und kurz die Augenschloss.


    Diese Situation war damit gelöst und er aus dem Schneider. Doch Caesoninus blieb noch eine Weile so wie er war gegen die Tür gelehnt, während er nicht aktiv nachdenkend ins Leere starrte. Was sich Iulia Phoebe von Zeit zu Zeit immer nur ausdachte.. ihr Zukünftiger würde da bestimmt noch einiges mit ihr mitmachen, das sah Caesoninus jetzt schon.

    "Sehr schön, dann können wir ja zusammen hingehen! Und du darfst natürlich auch mit", sagte er in Richtung seiner Cousine, die sich bei der Erwähnung von Theater natürlich gleich selbst eingeladen hatte. "Um ehrlich zu sein habe ich bislang noch keinerlei Berührung mit den Pferderennen vor Ort gehabt, zuhause aber bin ich der Leiter der Factio Praesina, falls dir diese etwas sagt."

    Wie alle Römer liebte Caesoninus den Rennsport, doch in den letzten Monaten war dafür einfach keine Zeit da gewesen. Viel zu sehr hatten ihn sein Amt und seine Familie eingespannt. Doch bald wäre es ja vorbei, dann sah die Welt schon wieder ganz anders aus.