Beiträge von Furia Stella

    ........"Ja, liebster Friudel, dein Sohn hat ja deine wohlklingende Stimme erkannt und wollte mit dir etwas plaudern ... Frag ihn, wie es ihm geht?" Sonnwinn nahm Sonnmar auf den Arm und Fridila lächelte fröhlich, sie war einfach glücklich... Mit verträumten Blick betrachtete sie, wie Vater und Sohn miteinander kommunizierten und sich lebhaft unterhielten. Dabei schaute der süße Sonnmar seinen Papa auf eine Weise an, die Stella nicht zu deuten vermag, auf jeden Fall schien es ihr so, dass zwischen Friudel und seinem Sohn eine zartfühlende Verbindung bestand und sie küsste zärtlich ihre beiden Liebsten.


    Dann sprach Sonnwinn über die Reise nach Rom "In die Hölle des Löwen,... oder des Greifen," wie er sich ausdrückte, "Da hast du recht, meine Sonne," und Stella lächelte ihn gutmütig an, obwohl sie sich doch darüber Sorgen machte. "Und wir werden Rhea und den anderen bald Bescheid sagen", sie nickte leicht.


    "Ja, ich denke auch, dass Fabricius uns helfen kann und, dass du die Kutsche richtig überprüfst, bin ich mir sicher, liebster Friudel!"


    Dann nahm Stella den Brief von Tiberios und überflog ihn kurz, "Ach, mein lieber Sonnwinn, es ist ja schrecklich! Den Brief musst du am besten selbst lesen: Tiberios war in der Subura unterwegs, wurde bestohlen und man wollte ihn töten! ", Stella rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf, sie legte den Brief wieder auf dem Tischchen, dann dachte sie kurz nach und es fiel ihr noch etwas ein,


    "Wir brauchen einen dicken und großen Berberteppich ... "

    Sonnwinn machte sich Sorgen wegen des Baus des Sommerhauses in den Albaner Bergen, was Stella auch begriff. Sie hörte ihm zu und nickte verständnisvoll, "Ja, liebster Friudel, du hast recht, wir warten noch ein paar Jahre und dann werden wir sehen...", Stella lächelte leicht, "Ich würde mich sehr freuen, wenn du unserem Sohn Fischen und Jagen beibringen würdest, er legt bereits an Gewicht ordentlich zu und wird so kräftig werden, wie du, mein Geliebter..."


    Stella liebte es, wenn Sonnwinn sie "Albenmädchen" nannte, sie lächelte ihn liebevoll an und summte leise: "Mein Herz kann nimmer ruhen als nur an Deiner Brust!" , und so, wie ihr Friudel sie anschaute, bescherte es Fridila die Gänsehaut, und sie sah ihn auch sehnlich an, "Ja, meine Sonne, ein großes Cubiculum möchte ich auch ...".


    Während Sonnwinn den Brief von Duccia Clara halblaut vorlas, wachte Sonnmar auf und wurde sofort aktiv. Er strampelte und ruderte mit seinen kleinen Ärmchen und suchte den Blickkontakt zu seinem Papa auf, dessen Stimme er wohl vernahm, und versuchte seinem Vater auf seine Art zu antworten: "...gaga... gugu... gaga ...", dabei lachte er vergnügt und gurrte weiter.


    "Dein Sohn möchte sich mit dir unterhalten, Friudel ...", sagte Stella entzückt und gab ihm Sonnmar auf dem Arm, "Ja, ich glaube, unser Sonn, wenn er schon so gut sprechen kann, wird auch die Reise gut überstehen...", sie dachte kurz nach und trank einen großen Schluck Wasser,


    "... Aber wir brauchen einen Reisewagen, eine stabile und große carruca."

    "Den See würde ich gerne einmal sehen, Fridila", sagte ich: "Albaner- Berge, das klingt gut

    "...Ja, es ist sehr schön da ... und ich möchte dir darüber etwas erzählen, liebster Friudel,...", Stella machte eine Pause..."Mein Bruder Caius, bevor er nach Ägypten ging, kaufte ein kleines Gut in den Albaner Bergen, er wollte eines Tages sich da zurückziehen und Wein anbauen ... . Aber er kam von seiner Mission in Ägypten nicht mehr zurück." Stella senkte den Blick, es machte sie immer traurig und sie schwieg einen Moment.


    Dann schaute sie Sonnwinn an und fuhr fort, "Ich habe dieses Gut geerbt und war schon mal da und musste leider feststellen, dass das Haus fast eine Ruine ist, aber in einer atemberaubenden Umgebung ... Nun, man könnte das Haus abreißen lassen und ein neues bauen, es gibt genug Steine da. Daher möchte ich, dass du das auch ansehen würdest, es könnte unsere Sommerresidenz werden, was sagst du dazu, mein Friudel und Baumeister?"


    Bevor Stella weitersprach, nahm sie Sonnwinns Gesicht in ihre Hände und schaute ihm direkt in die Augen, "....Ich bin betrübt, wenn ich daran denke, wie mein Cousin dich behandelt hat... Aber mit "schenken und vergelten" haben wir ja schon geklärt, du bist niemanden etwas schuldig, meine Sonne, und du stehst auch nicht in seinen Diensten, schlag dir das aus dem Kopf, wir wollen nur seine Meinung anhören...", Fridila küsste innig seine Stirn und lächelte ihn gefühlvoll an, "Du bist mein Mann und Vater unseres Sohnes und Cousin Aulus, ob es ihm passt oder nicht, hat diese Tatsache zu akzeptieren." Sprach sie leise aber deutlich und küsste Vater und Sohn zärtlich.


    "Ja, Aischylos ist mir sehr treu und wird auch dir treu sein, auf den kannst du dich immer verlassen, Friudel"...


    Stella lächelte auch, als Sonnwinn sie fragte welches Haus sie so haben möchte, "Das weiß ich noch nicht, muss noch überlegen, auf jeden Fall Balneum, ein Kinderzimmer und Cubiculum für uns, oder möchtest du dein eigenes Cubiculum haben, mein Geliebter?", fragte Stella schmunzelnd, weil Sonnwinn wissen wollte, ob sie lieber zwei hätte, und erwiderte vergnügt seinen Kuss.


    Als Sonnwinn dann über die Häuser in seiner Heimat erzählte, machte Stella große Augen, wurde für einen Moment sprachlos und sagte dann im Flüsterton: "...Da bin ich froh, das du für uns so ein Haus nicht bauen möchtest!", und lachte dann zufrieden.


    Gerade in diesem Moment kam Donna Tulla und brachte zwei Briefe, einen für Stella und einen für Sonnwinn. Stella bedankte sich und Tulla verließ das Cubiculum. "Es ist von Tiberios," freute sich Stella, "Den werde ich dann später lesen ...". Nun war sie gespannt, von wem ihr Friudel die Post bekam, zeigte aber ihre Interesse nicht und betrachtete stattdessen liebevoll den kleinen Sonnmar, wie er so friedlich in ihren Armen schlief.

    Wie immer fühlte Stella sich wohl und geborgen, wenn Sonnwinn sie in den Arm nahm. Der süße Sonnmar gestillt und zufrieden schlief nun friedlich in seiner Wiege. "Dein Sonn, lieber Friudel, hat deine Augen vererbt, so strahlend blau und tief, wie Lacus Albanus in den Albanerbergen ...", Fridila seufzte und küsste ihren Geliebten sanft.


    "Ja, ich weiß, dass du ein verantwortungsvoller Mensch bist, Friudel, und natürlich ist es absolut verständlich, dass du für unsere Kampfgefährten ein Freund bist und sie können dich nennen, so wie du es möchtest. Die gehören einfach zur Familie."


    Dann wollte Sonnwinn wissen, welchen Teil des Landes er für den Hausbau nehmen könnte. Stella überlegte kurz, "Wenn wir zurück sind, dann kannst du, als Baumeister, dich da genauer umsehen"..., sie nickte, "Auch fragen wir meinen Cousin Aulus, ob er etwas vorschlagen könnte, er gehört ja auch zur Familie ...",


    Stella schwieg einen Moment und wirkte betrübt, sie konnte immer noch nicht vergessen, wie er ihren geliebten Mann so geringschätzig und arrogant behandelt hatte..... Dann fiel ihr noch etwas ein, "Aber Aischylos, unser Ianitor kann dir dabei am besten helfen, der ist ja auch für Garten und das Grundstück verantwortlich!", dann erhellte ein Lächeln ihr Gesicht und Stella schaute ihren Germanen an,


    "Wie stellst du dir denn das Haus vor, das du für uns bauen möchtest, lieber Friudel?"....



    Friudel zog seine Fridila an sich, tröstete sie und küsste sie liebevoll. Er sei glücklich und dankt dem Schicksal, dass sie sich gefunden haben und seine gefühlvollen Worte gingen ihr zu Herzen und beruhigten sie.


    "Ich bin auch glücklich, dich getroffen zu haben und glaube mir, ich habe niemals etwas anderes über dich gedacht, mein Geliebter, ...", Stella küsste ihn sanft und streichelte sein goldenes Haar, das sie so liebte. ...


    "Du weißt, es ist mein Wunsch nach Chattenland mit dir und Sonnmar zu gehen, aber du hast recht, wenn er etwas älter wird und wir werden unseren Sohn nie zwingen, zu wählen, wo er hingehört, er wird es selbst entscheiden, wenn er dafür groß genug ist ..."


    Und gerade in diesem Moment kam Rhea mit weinenden Sonnmar rein, der seine Händchen zu Fäustchen ballte. Stella nahm ihn sofort in ihre Arme und sagte beruhigend, "Ja, mein Liebling, es wird auch Zeit ...", dann machte sie ihre Brust frei. Der kleine Sonnmar weinte nicht mehr, trank genüsslich seine Milch und schlief danach ein.


    Stella gab ihren Sohn wieder Rhea, damit sie ihn in das Wiegelin hinein legte und widmete sich wieder ihrem Friudel, "Wenn du unbedingt ein Haus auf dem Furierland für uns bauen möchtest..., habe ich nichts dagegen, würde mich sogar sehr freuen", Stella lächelte ihren Sonnwinn heiter an. "Aber was meinst du mit "abarbeiten?" sie sah ihn etwas irritiert an, ... "Das verstehe ich nicht ... Du baust doch das Haus für uns, für deine Familie, das Furierland gehört mir, also auch meinem Mann, dir, mein Gemahl!..." sagte Fridila und nickte bestimmend. Dann dachte sie kurz nach und fuhr fort:


    "Du hast jetzt als mein Mann eine ganz andere Stellung in der römischen Gesellschaft. Eigentlich sollten dich unsere Leute mit "Dominus" ansprechen", Stella schmunzelte und fuhr fort,..."Ich werde Cousin Aulus bitten, für dich eine passende Tätigkeit zu finden..., ist es dir recht, mein Liebster?...". Stella hoffte sehr, dass es seinen verletzten Stolz besänftigen wird.



    Die Tage wurden immer länger, heller und wärmer. Sonnmar war nun zwei Monate alt und der Mittelpunkt der Familie, alle liebten und verwöhnten ihn, wie sie nur konnten und jeder Familienmitglied hatte seine Aufgaben: Lyda sorgte für seine Sauberkeit, Rhea, als Kindermädchen, kümmerte sich um sein Wohlbefinden und seine Kleidung und Timon war "Mädchen für alles". Mama Stella war für die gesunde Ernährung und Küsschen zuständig, und Papa Sonnwinn, der seinem Sohn Wiegenlieder vorsang und Geschichten erzählte, sorgte als Skalde für die Unterhaltung. Dafür belohnte ihn Sonnmar mit einem süßen Lächeln und gluckste zufrieden ...


    Fridila und Friudel hatten nun mehr Zeit für sich selbst und endlich war auch die Zeit der Enthaltsamkeit vorbei. Nachts, in intimen Momenten gaben sie sich einander hin, liebten sich unbeschwert, liebkosten sich innig und versanken in der unendlichen Zärtlichkeit ... , wie zum ersten Mal damals im Garten der Casa Furia, wo nur der strahlende Mond der Zeuge ihrer Liebe war und Blütenfeen ihre Weisen sangen ...


    Ja, sie waren glücklich, aber manchmal merkte Stella, dass Sonnwinn nachdenklich wurde, etwas beschäftigte ihren Friudel und Stella machte sich langsam darüber Gedanken.... Aber eines Tages zeigte er ihr seine kräftigen Hände und offenbarte ihr seine Sorgen, "Im Chattenland, Fridila, da hätte ich dir mit Hilfe meiner Brüder ein großes Haus gebaut. Mit diesen Händen. ...", sagte Sonnwinn und erzählte, wie er das Haus aus Holz für sie bauen würde, seine Fridila wäre dann die Herrin dieses Hauses und noch mehr...


    Fridila blickte ihren Friudel etwas bekümmert an und nahm seine Hände in die ihre, "Verzeih mir, mein Liebster, ich hätte es wissen müssen...", sie verstand nun, was ihren stolzen Germanen belastete und es brach ihr fast das Herz.


    In ihren großen Augen glänzten Tränen während sie sprach, "Wenn es dein Wunsch ist, können wir in deine Heimat gehen, denn diese schöne Villa ist nicht unser Heim und wir können hier auch nicht ewig bleiben..," Stella seufzte, "Es würde mir eine große Freude bereiten, Friudel, wenn du für uns ein Haus bauen würdest ...", sie lächelte ihn nun aufmuntern an, "... Ich bin asketisch erzogen worden und brauche keinen Luxus, ich brauche dich, meine Sonne, wir brauchen dich und ich möchte nur, dass du glücklich bist ..., wir werden mit dir gehen, wohin du uns führen wirst... , Friudel ...", dabei streichelte Fridila seine Hände, die auch sehr zärtlich sein konnten.

    Inzwischen machte sich der Frühling immer mehr bemerkbar. Die Sonne schien den ganzen Tag, es wurde schnell warm und die Fenster im Schlafgemach standen offen. Der kleine Sonnmar entwickelte sich auch prächtig! Lyda hat ihm die Windeln abgenommen, und so lag er in seinem hübschen Wigelin nur mit einem Hemdchen bekleidet, strampelte ungehindert und hielt seine Füßchen dann in den Händchen. Stella küsste seine rundlichen Füßchen und streichelte sanft sein Köpfchen.


    Diese idyllische Szene wurde aber unterbrochen, als Medica Antiochis das Cubiculum energisch betrat und Stella begrüßte. Dabei klopfte sie Sonnwinn auf die Schulter und schickte ihn aus dem Zimmer heraus, damit sie Stella untersuchen konnte. Danach kam Friudel zurück und Medica verkündigte, dass seine Frau nun gesund ist und die Eheleute können ihr Eheleben wieder aufnehmen, wenn sie wollen. Stella wusste es schon seit ein paar Tagen, wollte aber die Bestätigung von Medica haben. Sie schaute ihren Gatten an, der etwas erröterte und lächelte ihn verstohlen an.


    Jetzt wollte Medica das Kind ansehen, der inzwischen auf dem Bauch lag. Sonnwinn drehte seinen Sohn herum und der lächelte die beiden an, was seinen Vater in helle Aufregung versetzte und er fragte Stella, ob er das schon mal getan hat, "Aber ja, lieber Friudel, das tut er schon manchmal, wenn ihm danach ist... ", Fridila nickte lächelnd.


    Medica Antiochis untersuchte inzwischen den kleinen Sonnmar und war zufrieden, obwohl sie seine Mutter wieder tadelte, dass sie ihn selbst stillte. Dass aber das Kind gesund, munter und kräftig ist, meinte sie, weil er ein Halbgermane ist, was Stella sehr stolz auf ihren geliebten Germanen machte, dabei sah sie Antiochis herausfordern an ...


    Nun endlich verabschiedete sich diese Nervensäge und sagte, ihre Dienste werden nicht mehr gebraucht, was Stella sehr freute! "Vale bene, Medica Antiochis, ich ... wir sind dir sehr dankbar für deine Mühe und deine Leistung, und du wirst dafür reichlich belohnt...". Dann war sie weg.


    Sonnwinn nahm seinen Sohn auf den Arm und sah ihn an, wollte vermutlich noch mal sein Lächeln sehen, aber Sonnmar schaute nur seinen Vater an, und als er ihn wieder Stella gab, lächelte der Kleine wieder und Stella auch, "Ich denke, du sollst ihm öfter die Wiegenlieder vortragen, lieber Gemahl, das wird deinen Sohn freuen...", Stella nickte, legte Sonnmar wieder in die Wiege hinein und küsste ihren Friudel zärtlich...

    Stella nickte und schlang ihre Arme um ihren Sonnwinn, "... Du hast diese Wiege mit Herz und Seele gemacht, mein Liebster, für unseren Sohn wird das ein Wiegelin und ein Bettchen sein und, weil es auf Rädern ist, können wir auch unseren Sohn Spazierenfahren!", Stella lächelte vergnügt ...


    Und als sie sich an ihren Friudel schmiegte und ihn küsste, spürte sie seine Erregung und sie selbst sehnte sich nach ihm, nach seiner Liebe, aber es war noch zu früh, und als ihr Friudel seiner Fridila ins Ohr flüsterte, er sei nicht aus Holz, schaute sie ihn hingebungsvoll an, während sie seine Wange streichelte. "Ja, ich weiß, mein Geliebter, aber wir wollen noch ein bisschen warten, bis wir unsere Hochzeit vollziehen können..."


    Aber so lange der kleine Sonnmar in seiner Wiege schlief, nahm Sonnwinn seine Stella in Arm und die beiden tauschten ihre Zärtlichkeiten sanft aus ...


    Der kleine Sonnmar wollte aber nicht mehr schlafen, er wurde wach und begann zu weinen. Stella löste sich von ihrem Friudel und fröstelte gleich ohne seiner Umarmung. "Er ist hungrig, wir müssen zurück ins Cubiculum ...",


    Als er die Stimme seiner Mutter hörte, streckte Sonnmar die Händchen nach ihr aus und hat aufgehört zu weinen, "Ja, mein Kleiner, ich bin hier...", Stella nahm ihn aus der Wiege, streichelte leicht sein Köpfchen und sah dann Sonnwinn an,


    "Komm, Friudel, ich trage unser Kind und du das wiegelin ...", dabei lächelte sie ihren Gatten liebevoll an....

    Nach der ergreifenden Namenszeremonie tranken die eingeladenen Gäste und Freunde auf Sonnmars wohl und das Fest hat begonnen. Dann nahm Friudel Stellas Hand und fragte, ob sie und Sonnmar ihm folgen würden, er küsste seine Fridila und sagte er hätte eine Überraschung für sie. Stella lächelte ihren Friudel an, "Ich werde dir, mein Geliebter, überall hin folgen, sei es auch bis ans Ende der Welt!". Auf die Überraschung war sie aber gespannt!


    Er führte seine Frau mit dem Kind aber nur in den Hortus..., wo es noch ziemlich kühl war, obwohl der Frühling schon längst kommen sollte, und blieb vor der Laube stehen. Stella schaute zuerst etwas unsicher ihren Gatten an, und dann in die Laube und entdeckte da eine Wiege aus edlem Holz, die auf Rädern stand und im Licht der Sonne so glänzte, wie ein Spiegel! Sie war komplett ausgestattet mit allem, was dazu gehört und mit Weißdornzweigen gegen böse Geister geschmückt, am Fußende war ein Zeichen geschnitzt, das Stella nicht kannte. Das alles war so schön, dass ihr ein paar Tränen über die Wangen liefen.


    Fridila betrachtete ihren Friudel, der sie angespannt anschaute, voller Bewunderung, "Du hast es gemacht, nicht wahr, mein geliebter Germane, niemand sonst ist imstande so ein Kunststück, so eine wigelin, hervorzubringen...", Stella schüttelte den Kopf und fragte tief bewegt: "...Aber wann?..."


    Dann legte sie den kleinen Sonnmar in die Wiege auf die Matratze und bedeckte ihn mit einer warmen Decke, die auch dabei war. Der Kleine bewegte sich etwas, machte seine großen Augen auf, seufzte tief und schlief dann weiter. Es schien so, dass er sich in der Wiege, die sein Vater erkennbar mit sehr viel Liebe und Hingabe für seinen Sohn machte, wohl fühlte.


    Stella nahm Sonnwinns Hand und lehnte sich an ihn, "Es ist so eine schöne Überraschung, mein Liebster, so wunderschön, danke dir...", Sie vergrub ihr Gesicht in seinem langen, goldenen Haar, küsste seinen Hals, und sah ihn dann begehrensvoll an...

    Stella war tief bewegt, als Sonnwinn sich bückte, das Kind vom Boden zu sich heraufnahm und in seinen beiden großen Händen hielt und dann feierlich verkündete:


    "Dies ist Caius Furius Helius aus der Gens Furia. Dies ist Sonnmar der Jüngere, Sonnwinnsohn. Ich verkünde hiermit, dass er mein erstgeborener Sohn und Erbe ist, und dass ich ihn anerkenne. Er ist aufgenommen in die Sippe Sonnmars des Älteren, des Skalden und des Hüters der Heiligen Pferde der Chatten"...


    Der stolze Vater zeigte den versammelten Gästen, die das Geschehen ehrfürchtig verfolgten, seinen Sohn und als der kleine Sonnnmar zu quäken begann, lächelten die Menschen ausgelassen. Friudel wiegte das Kind behutsam und sang ihm ein Lied, das dem kleinen Söhnlein offensichtlich gefallen hat, denn er wurde wieder still.


    Dann trat Sonnwinn an Stellas Seite, sie schaute zu ihm auf und ein Glücksgefühl stieg in ihr auf, "Das hast du sehr schön gesagt, lieber Gemahl...", Dann holte sie aus ihrer Börse eine kleine goldene Bulla, in deren Hohlraum sich ein Amulett befand und die auf einer weichen Halskordel hängte, damit es die zarte Haut nicht reizte und legte die um Sonnmars Hals. Dann berührte sie sein Köpfchen mit ihren Lippen und sprach:


    Unser edler Sohn Sonnmar,


    Diese Bulla soll dich schützen und den bösen Blick von dir abwenden...

    Dein Leben soll sehr glücklich werden, unser liebes Kind,

    genauso so glücklich, wie Deine Mama und Dein Papa sind...

    Heute wurde dies Iustricus eine traditionelle Namenszeremonie für das neugeborene Kind, das seinen Namen offiziell bekommt, gefeiert ...


    Stella kam vorsichtig die Treppe hinunter, wo ihr Sonnwinn bereits auf seine Frau und sein Kind wartete. Sie trug eine Tunika aus blassblauem, mit Goldfäden bestickten Musselin. Das feierliche Kleid war nur an einer Schulter mit einer silbernen Spange geschlossen, die andere Schulter war frei. Ein breiter Gürtel betonte ihre schlanke Figur, sie trug keine Palla, auf ihren Armen trug Fridila das Kind, das Lyda es für dieses Ereignis sorgfältig gewaschen hat und in ein weiches und warmes Wolltuch einwickelte. Nur seine kleine Händchen waren zu sehen, zu Fäustchen geschlossen. Er schaute seine Mutter neugierig an und sie lächelte ihn zärtlich an.


    Nun erblickte sie ihren Friudel, der seinen Hochzeitsgewand trug und atemberaubend aussah. Stella strahlte ihn an und blieb ihm gegenüber stehen.


    "Mein liebster Gemahl, obwohl unser Sohn nach römischenen Gesetzen den Namen Caius Furius Helius als römischer Bürger bekommt, nach den Gesetzen der Natur aber bist DU sein Vater, werden wir ihn, so wie du es dir gewünscht hast: Sonnmar Sonnwinnsohn, der Sonnenmächtige nennen!".


    Stella machte eine kleine Pause und sprach dann leise aber feierlich:


    "Ich lege dir dieses Kind zu Füßen, Friudel, willst du ihn als deinen leiblichen Sohn anerkennen, ihn lieben und beschützen...?"


    Und Stella legte den kleinen Sonnmar zu Füßen seines Vaters und senkte ihren Blick in Demut.

    Stella hat es doch mit Hilfe von Rhea die kleine Strecke hin und zurück mühsam geschafft und legte sich auf das Bett. Sie trank einen Becher Wasser, den Lyda für sie hinstellte und schaute Sonnwinn an, der seinen Sohn, der an seinen Vater kuschelte und immer noch schlief, auf den Arm hielt.


    "Ach, es ist so schön, Euch beiden anzuschauen, mein Liebster!", Stella lächelte ihren Mann liebevoll an.


    Als Friudel dann seine Fridila fragte, wann das Kind seinen Namen offiziell bekommt, fiel es ihr ein, dass der kleine Sonnmar als römischer Bürger nach römischem Recht von seinen Eltern bald anmelden sollte,


    "... Am 9. Tag nach der Geburt sollen wir unser Kind mit dem Namen Caius Furius Helius als römischer Bürger offiziell eintragen, liebster Friudel ...", sagte Stella und nickte bestätigend ..., "Und dann bekommt er auch seine kleine Bulla ...", fügte sie noch hinzu und lächelte glücklich...

    Sonnwinn legte seinen Arm um Stella und sah zu, wie seine Frau seinen Sohn stillte. Das süße Kind schien sich in der neuen Welt wohl zu fühlen, und Stella fühlte instinktiv, dass Stillen eine besonders innige Beziehung zwischen Mutter und Kind herstellte und ihrem Sohn auch Geborgenheit und Wärme vermittelte, was Medica Antiochis anscheinend nicht reichte.


    Nachdem Antiochis sich schon verabschiedet hat, und Sonnwinn sich bei ihr für alles bedankt hat, hat sie wieder angefangen, über Ammen zu plappern, Stella hat das alles nicht mehr mitbekommen, denn sie nach der Geburt so erschöpft und müde war und ist einfach eingeschlafen.


    Erst als Sonnwinn wieder zurück zu ihr kam und sie anlächelte, wurde sie wach und fühlte sich etwas erholt. Sie seufzte zufrieden und schaute ihren geliebten Mann an, der sich an das Bett setzte und sagte, er würde seinem Sonn einen Germanischen Namen geben und dann wissen wollte, wie sein Römischer Name wird,


    "Sonnmar Sonnwinnsohn kling sehr schön, der Sonnenmächtige noch besser!" Stella lächelte und küsste ihren Friudel, "Er wird auch so groß und schön sein, wie du, mein Liebster...", dann dachte sie kurz nach. "Römisch wird er dann Caius Helios oder Helius heißen, nach meinem Bruder", und fügte hinzu ,"Es wird also: Caius Furius Helius Sonnmar genannt! "


    Dann drückte Stella den schlafenden Sonnmar ihrem Vater an die nackte Brust, "Halte deinen Sonn, unseren Sonnenschein fest, Friudel, und genieße den Moment, ich muss aber kurz aufstehen..."


    Fridila rief Rhea zu sich, die in der Nähe stand, "Rhea, hilf mir aufzustehen und begleite mich, ...ich muss mal für kleine Mädchen.. ...", sagte Stella leise und richtete ihre Tunika zurecht.

    Stella stöhnte leicht, als die Nachgeburt sich von ihrem Körper gelöst hat und ausgestoßen wurde. Medica untersuchte sorg­fäl­tig die Plazenta und nickte zufrieden. Stella war nun erleichtert, dass alles gut ging und lächelte die Medica an. "Ich, ... wir bedanken uns für deine Hilfe und Mühe, du wirst reichlich belohnt, werte Medica Antiochis, und ja, wir werden den Mutterkuchen, der unseren Sohn genährt hat, Gaia zurück zu geben...", Sonnwinn versprach das auch.


    Sie lehnte sich wieder an seine Brust und streichelte seine Hand, das Kind lag ruhig auf ihrem Bauch und Stella konnte ihre Augen nicht von diesem Wunder lassen. Dann fragte Medica, ob die Eltern sich um eine Amme gekümmert hätten und wenn nicht, würde sie zwei Frauen empfehlen. Daraufhin fragte Friudel seine Fridila, ob sie Ammen haben wollte, "Nein, nein ..." antwortete Stella laut und ängstlich, hielt dabei ihr Kind noch enger an sich.... "Ich lasse nicht zu, dass unseren Sohn fremde Frauen anfassen, ich werde ihn selbst stillen....Jawohl!" ... Medica war anscheinend ganz anderer Meinung und nun lieferten Sonnwinn und sie einen verbalen Schlagabtausch.... Dann verließ Sonnwinn das Bett und baute sich vor Medica in seiner ganzen Größe auf, dabei sagte er, dass in Germania stillen die Frauen ihre Kinder selbst und fragte dann, ob er klein oder schwächlich aussieht? ... Nun, sagte Antiochis kein Wort mehr und es herrschte wieder Ruhe. Stella war aber sehr stolz auf ihren Germanen und nickte nur bestätigend.


    Rhea hat Stella so gut, wie es ging, gesäubert und die Laken gewechselt. In ein paar Tagen könnte dann ihre Herrin richtig baden. Währenddessen hob Sonnwinn seine Frau mit dem Kind und legte sie auf seine Seite des Bettes.


    Auf einmal war Lyda da und nahm Stella das Kind weg, "Du erlaubst, meine tapfere Herrin," dann gab sie dem Neugeborenen einen leichten Klaps auf den Po und sein erster Schrei erfüllte den Raum, denn mit dem ersten Schrei entfalten sich die Lungen und Lyda wusste das und Stella hat ihr voll und ganz vertraut. Dann reinigte Lyda sein geklebtes Haar mit einem nassen Schwamm, wickelte den Jungen in einen Leinentuch ein und gab ihn wieder seiner Mutter, sofort hat er aufgehört zu schreien und suchte nach ihrer Brust, die Stella bereits frei gab und trank nun begierig seine Milch. Stella, von Glücksgefühlen überwältigt, war hin und weg, sie zog Sonnwinns Kopf zu sich herunter und küsste ihn zärtlich. ...


    "...Du brauchst keine Angst zu haben, mein Liebster, wenn unser Sonn genug getrunken hat, nimm ihn und drücke ihn leicht an dich, so fühlt er sich sicher und von seinem Vater geliebt...", Fridila sah ihren Friudel liebevoll an, "Ich danke dir auch, mein Herz, ich danke dir, dass es dich gibt...."

    Der neue Tag brach inzwischen an und das Licht drang ins Cubiculum herein. Aber die Tortur ging mit immer weniger Pausen weiter. Das Fruchtwasser war abgegangen, sagte Medica. Es wird nicht mehr lange dauern bis das kleine Wesen endlich rauskommt und seine Mutter von Qualen befreit. ... Als Antiochis dann sich vor Stella saß, um sie zu untersuchen und bei der Geburt zu helfen, setzten die Schmerzen wieder ein, und Stella dachte, sie wird gleich in zwei Teile gerissen, sie stieß einen Schrei aus, um sich die Erleichterung zu verschaffen, lehnte sich dann an Sonnwinns Brust und verkrallte sich mit ihren Händen in seine Knie. "Halt mich fest, Friudel ... halt mich fest..., wir schaffen das gemeinsam", flüsterte Fridila der Ohnmacht nähe ...


    Stella hob den Unterleib und presste mit aller Kraft, die sie noch hatte das kleine Wesen aus ihr raus! Sie merkte dann, wie etwas aus ihr herausglitt und auf einmal hatte die Medica das Kind in ihren Armen! Friudel wischte seiner Fridila das Gesicht ab und küsste sie, währenddessen Antiochis dem Kind den Bauchnabel klemmte und verkündigte, es sei ein gesunder Knabe und legte dann das Kind auf Stellas Bauch! Völlig erschöpft streichelte Fridila ihren neugeborenen Sohn sanft, der mit großen Augen seine Mutter anschaute.


    Alle Schmerzen waren sofort vergessen, Stella war einfach glücklich, den gesunden Jungen in den Armen zu halten. Sie spürte, dass Sonnwinn, der immer noch hinter ihrem Rücken saß, am ganzen Körper zitterte... Dann kam Rhea und fragte Medica, ob Sonnwinn nun aufstehen darf, denn sie wollte ihre Herrin sauber machen und das Bett neu beziehen.


    Stella drehte ihren Kopf zu ihm, "... Liebster Friudel, möchtest du auch deinen Sohn in deinen Händen halten?"

    "... Mutter, Mutter, hilf mir, ich verzeihe dir alles, nur hilf mir ....!" Stella rief immer noch nach ihrer Mutter und dann verebbten die Schmerzen und die Wehen ließen nach, so dass Stella nun ihre Umgebung wahrnahm, wenn auch nur für einen kurzen Moment, aber es reichte um wieder Kraft zu sammeln und sie spürte, wie Sonnwinn ihr Gesicht abgewischt hat und machte aus ihrem wilden Haar zwei Zöpfe.... "Friudel...", flüsterte Stella und nahm wieder seine Hand. Es dauerte aber nicht lange und das Martyrium fing wieder von vorne an und ein stechender Schmerz überfiel sie heftig, ein Schrei stieg in ihr hoch, aber Stella war nun so schwach, dass sie nur keuchte und wimmerte vor sich hin...


    Dann hörte Stella ein Klopfen und jemand sprach zu ihr und nannte ihren Namen. Es war eine Frau, die sich auch vorstellte. Stella sah sie kurz an und nickte, "Salve ...", Ja, es war Medica Antiochis, die sofort Befehle erteilte und alles setzte sich in Bewegung ...


    Fridila hatte nur bruchstückhafte Erinnerung, was danach geschah. Auf einmal saß sie zwischen Sonnwinns Schenkel und ihr Rücken lag auf seiner Brust, seine Wärme durchströmte ihren Körper und ihre Hand lag auf seinem Knie. Er hat die Zöpfe wieder gelöst und strich ihr das Haar zurück. Friudel war bei ihr und kühlte ihren Nacken... Das tat Stella sehr gut, sie versuchte sich zu ihm umzudrehen und dann kamen wieder starke, bohrende Schmerzen in ihrem Unterleib, die in ihren Rücken ausstrahlten und sie spürte, dass etwas Warmes über ihre Schenkel herunterströmte... Voller Angst sah sie Medica an, die sie untersuchen wollte ... "Was ist das?", fragte sie leise, völlig erschöpft ...

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    Lyda brachte eine Menge Leinentücher und ihre kleine Truhe mit den Kräutern, Tinkturen und Essenzen mit, die sie das alles auf den Tisch legte, dann ging sie zu Stella, die auf dem Bett kauerte und ihren Leib mit den Händen umfasste. Sie stöhnte und presste die Zähnne zusammen, um nicht laut zu schreien... Lyda strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht, "Mein armes Mädchen, meine kleine Herrin ..." , dann nahm sie die Decke vom Bett, hob vorsichtig Stellas Beine hoch und untersuchte das Bettlacken. Es war alles trocken, also die Fruchtblase war trotz Wehen noch nicht geplatzt, es könnte aber jeden Moment passieren, sie schaute Sonnwinn ängstlich an, "Wenn Medica nicht bald kommt, dann stehen uns die Götter bei..." sagte Lyda leise. Dann gab sie Stella eine schmerzmildende Tinktur, "Trink, aber nur einen Schluck, es wird dir helfen...", flüsterte sie und betete. .........


    ..... Stella, von Schmerzen, die immer schlimmer wurden, gepeinigt hat das alles nicht richtig mitbekommen, aber zwischen Wehen und dank der Medizin, die Lyda ihr zur Schmerzlinderung gegeben hat, sah sie nun Sonnwinn an, der sich über sie beugte und ihr Gesicht streichelte, sie nahm seine Hand und weinte zum Herzzereissen, sprach dann ganz leise:


    "...Bleib bei mir, mein Friudel, kannst du mir das Gesicht abwaschen? Und bitte, mach mir zwei Zöpfe, das Haar stört mich sonst ... ", kaum hat Stella das ausgesprochen, als die Wehen noch kräftiger wurden, und die Medizin hat auch nachgelassen, sie klammerte sich an Sonnwinns Hand fest und schrie laut nach ihrer Mutter...