Melancholia
Am nächsten Tag lag Stella mit Fieber im Bett. Die Ereignisse der letzten Tagen, ihr randalierender Cousin und die Trennung von ihrem Friudel forderten ihren Tribut. Rhea, die im Cubiculum auf einer Liege schlief, um auf ihre Herrin aufzupassen, machte sich große Sorgen. Lyda kam mit einem Kräutertee rein, aber Stella wollte weder trinken noch essen. Rhea ging dann Donna Tulla bitten, nach Domina Stella zu sehen, die auch gleich kam, sie nahm Stellas Hand und schaute sie besorgt an.
"Es hilft nichts, ich gehe den Medicus holen, der wohnt nicht weit, wir sind dann gleich zurück", sagte die Verwalterin und war schnell weg.
Nach einer Weile kam sie mit dem Arzt zurück, der an das Bett kam, hat sich als Medicus Ofillius Camelius vorgestellt und fragte Stella nach ihrem Namen. Stella schaute den Mann betrübt an, "Ich bin Furia Stella aus Roma und mache hier Ferien ... Nun, leider geht es mir schlecht und ich habe Kopfschmerzen ..." .
Donna Tulla erzählte aber dem Medicus unterwegs über Stellas Zustand, dass sie ein Kind erwartet und ihr Mann vor kurzem geschäftlich nach Roma abgereist hat und seitdem ist Furia krank.
Doktor Camelius bat alle Anwesenden den Raum zu verlassen, er wollte Stella untersuchen, wenn sie es natürlich erlauben würde... Stella verneinte es zuerst, dann sprach Donna Tulla leise mit ihr, dass es nun nicht um sie alleine ginge, aber auch um das Kind, das sie in sich trug.
Stella seufzte schwer und schaute Tulla aus ihren großen Augen leidvoll an, "... Nun gut, der Arzt darf mich untersuchen, aber du, Tulla, bleib hier bei mir ..." Stella bedeckte ihr glühendes Gesicht mit ihren Händen und ließ sich untersuchen, dabei streichelte die Verwalterin Stellas Haar sanft.
Der Medicus untersuchte Stella behutsam und gründlich und sie ließ es geschehen, dann schaute sie Ofillius Camelius ängstlich an. Der Medicus versicherte aber, Stella ist gesund und im 3. Monat schwanger. Das Fieber muss aber unbedingt gesenkt werden und sie soll viel essen und negative Gedanken verbannen. Denn für Doktor Camelius war das Krankheitsbild klar - Furia Stella hatte einen Nervenzusammenbruch, er wird ihr eine leichte Medizin dagegen geben und eine Tinktur, damit sich das Fieber senkt. Und er kommt Morgen wieder vorbei, nach der jungen Patientin zu schauen. Ofillius Camelius nickte, lächelte Stella aufmuntern an und verabschiedete sich.
Nachdem nun der Arzt weg ging, trank dann Stella den Kräutertee, den Lyda gebracht hatte und nahm Medizin gegen Fieber und Melancholia.... Danach legte sie ihre Händen auf ihren Bauch, flüsterte ein paar zärtliche und beruhigende Worte zu ihrem Kind und schlief bald ein. Sie träumte von ihrem Friudel und lächelte glücklich im Schlaf...
Rhea blieb auf dem Sessel sitzen, die kleine Katze Musa, die leicht schnurrte, hatte sich auf ihrem Schoß bequem gemacht ....