[Atrium] Die Ankunft der Claudia Marcella

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    Der Sklave führte die Claudia ins Atrium. Dort bat er sie, doch Platz zu nehmen.

    Sofort eilte ene Sklavin zu Domina Agrippina, um ihr von der Ankunft ihrer Tante zu berichten. Ein anderer Sklave sorgte in der Zwischenzeit für eune kleine Erfrischung und brachte ihr eine Kanne verdünnten Weines und einen Becher.


    Wenig später betrat ich das Atrium. Ich hatte gerade eine ganz interessante Schriftrolle aus der heimischen Bibliothek studiert und war überrascht über das recht schnelle Eintreffen meiner Tante. Eigentrlich hatte ich sie erst in ein paar Tagen erwartet.


    "Salve, liebe Tante Marcella! Ich bin es, Agrippina! Deine Nichte." Ich trat ihr entgegen und breitete meine Arme aus, um sie zu begrüßen.

  • Claudia Marcella zog ihren kleinen Handspiegel aus dem Seidenbeutel, den sie bei sich trug und betrachtete sich kritisch. Das Bleiweiß bröckelte etwas, und sie ärgerte sich einen Moment lang darüber, nun ihre eigene ornatrix spielen zu müssen und sich mit den Fingern im Gesicht zu reiben.

    Der Silberstaub, der ihre Haare bedeckte, war geblieben und betonte ihre helle Zartheit. Dem Umstand entsprechend, dass sie über dreißig Jahre zählte und eine Witwe war, sah sie noch gut aus, fand sie.

    Sie streckte ihre Hände dem Sklaven hin, der sie ihr mit heißen dampfenden Tüchern reinigte.

    Und da kam auch schon Claudia Agrippina, die sie das letzte Mal als ganz kleines Mädchen gesehen hatte - nun eine Hebe, eine Göttin der Jugend selbst:

    " Pina, meine Liebe!" Auch Claudia Marcella erhob sich und erwiderte die Umarmung ihrer Nichte. Sie trat einen Schritt zurück und lächelte:
    "Was für eine wunderschöne Dame ist aus Dir geworden, Liebes! Sag mir, mit was hast Du dich gerade beschäftigt, ehe meine schnöde Ankunft dich unterbrochen hat?"

    Damit wollte Claudia Marcella natürlich wissen, welch ein Mensch ihre Nichte war. Las sie? Spielte sie Lyra? Gab sie sich weiblichen Handarbeiten hin?

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  • Nachdem die Thrakerin gebadet und in eine neue Tunika gekleidet wurde, ließ sie sich durch eine der Haussklavinnen zu ihrer Domina führen. Dabei prägte sie sich bereits den Weg ein. Denn nichts wäre peinlicher als wenn sie sich verlief und nicht wusste wie sie am schnellsten zu ihrer Domina kam. Denn ihr Platz war eindeutig an der Seite der älteren Claudia.


    Ihre Domina hatte im Atrium Platz genommen und in ihrer unmittelbaren Nähe saß eine jüngere Frau, die ihrer Domina zum Verwechseln ähnlich sah.


    “Domina.“


    Neigte die Sklavin ihren Kopf in Richtung der beiden Claudierinnen. Um den beiden Frauen auf diesem Weg ihre Ehrbezeugung zuteil werden zu lassen. Dann verharrte Kalypso vollkommen regungslos, nachdem sie seitlich hinter ihrer Domina Aufstellung bezogen hatte.

  • Die wollweiße Tunika hatte eine der Sklavinnen für die Neue bereit gelegt. Ungeachtet der Tatsache das Kalypso bereits von ihrer Domina entsprechend eingekleidet wurde. So verharrte die Thrakerin vollkommen ruhig, einem Schatten gleich. Zumimdest bis zu dem Moment, als die Stimme ihrer Domina erklang und Kalypso augenblicklich nickte.


    “Entschuldige Domina.“


    Raunte die Thrakerin. Drehte sich herum und verschwand lautlos in Richtung der Sklavenunterkünfte. Dort angekommen erblickte Kalypso jene Sklavin, die ihr das balneum gezeigt hatte.


    “Wo ist die subarmalis die meine Domina für mich gekauft hat?“


    Fauchte die Dunkelhaarige regelrecht und ihre Augen sprühten Funken. Das leichte zusammenzucken der Sklavin registrierte Kalypso mit Genugtuung und folgte ihrem Fingerzeig. Die subarmalis war vorschriftsmäßig aufgebahrt. Energisch zupfte Kalypso auch schon an der Tunika und begann diese über ihren Kopf zu ziehen. Das sie für einen kurzen Augenblick völlig nackt vor der claudischen Sklavin stand, kümmerte Kalypso nicht.


    Mit fliegenden Fingern schlüpfte sie auch schon in die lederne subarmalis, die sich gegen ihren Körper schmiegte. Ohne der anderen Sklavin einen weiteren Blick zu schenken, kehrte Kalypso in das Atrium zurück und nahm ihren Platz hinter ihrer Domina ein. Schweigend.

  • Die ganze Szene hatte nur einen Moment gedauert, und der Claudia war das gerade auch zu unwichtig, um Kalypso zu bestrafen. Das würde sie später tun - vielleicht. Jetzt konzentrierte sie sich erst einmal auf Claudia Agrippina, ihre "Pina".

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  • Und da kam auch schon Claudia Agrippina, die sie das letzte Mal als ganz kleines Mädchen gesehen hatte - nun eine Hebe, eine Göttin der Jugend selbst:

    " Pina, meine Liebe!" Auch Claudia Marcella erhob sich und erwiderte die Umarmung ihrer Nichte. Sie trat einen Schritt zurück und lächelte:
    "Was für eine wunderschöne Dame ist aus Dir geworden, Liebes! Sag mir, mit was hast Du dich gerade beschäftigt, ehe meine schnöde Ankunft dich unterbrochen hat?"

    Damit wollte Claudia Marcella natürlich wissen, welch ein Mensch ihre Nichte war. Las sie? Spielte sie Lyra? Gab sie sich weiblichen Handarbeiten hin?

    Ich hatte diese Frau definitiv noch nie zuvor gesehen! Zumindest konnte ich mich nicht an sie erinnern. Aber das machte auch nichts! Das Landgut meiner Eltern in Eleusis hatte den Vorteil, dass er weitab vom Schuss war und Vater dort nur selten von der römischen Familie behelligt wurde. Schließlich war das auch seine Intention gewesen, er ewigen Stadt den Rücken zu kehren.


    "Vielen Dank, Tante! Ach du hast mich nicht gestört, Tante. Ich habe gerade gelesen. Die Villa verfügt über eine exzellente Bibliothek, musst du wissen!" Ich war mir sicher, Tantchen würde dort auch die geeignete Lektüre für sich finden.

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  • Natürlich konnte sich Claudia Agrippina nicht erinnern, sie war ja noch ein Wickelkind gewesen. Das erinnerte Claudia Marcella daran, wie schnell die Zeit verstrich:

    "Lesen ist ein noble Beschäftigung für eine junge Dame aus gutem Haus.", lobte sie: " Auch ich liebe Lektüre, es geht nichts über eine gute Lectrix!"

    Das die Claudia immer schlechter sah und daher auf eine Vorleserin angewiesen war, verschwieg sie.

    Sie deutete auf Kalypso: " Auf dem Sklavenmarkt, auf dem ich kurz bevor ich herkam, diese Custos erstanden habe, habe ich auch drei überaus reizende Bekanntschaften gemacht: Einen Aurelius Orestes, Senator, einen Tiberius Caudex und seine Schwester, Tiberia Corvina. Corvina möchte uns gerne einladen, und ich habe in unserer beider Namen zugesagt. Und die beiden Herren - einfach nur reizend und umgänglich. Man hat mich gewarnt, dass die Stadtrömer steif sind, aber das sind sie nicht. Dieser Caudex hat so schöne Augen...

    Sie lächelte:

    " Blau sind sie, vielleicht ein Erbteil von Iuppiter, waren seine Kinder nicht helläugig, zumindest sagt man das von Helena von Troja. Wäre ich ein wenig jünger.... aber Du solltest ihn kennen lernen."

    Claudia Marcella fühlte sich zufrieden. Sie würde Agrippina gutaussehende junge Patrizier vorstellen, keine alten Säcke.

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  • Ich war über die Herzlichkeit meiner Tante angenehm überrascht. Sie war so freundlich und auch aufgeschlossen. Ich hatte ich sie mir ganz anders vorgestellt. So wie man sich nun einmal Tanten so vorstellte, leicht angestaubt und stets mit einer Ermahnung auf den Lippen. Tante Marcella aber schien da ganz unkonventionell zu sein.

    Mein Blick schweifte kurz zu der anwesenden Sklavin ab, auf die meine Tante gedeutet hatte. Alleine die Tatsache, dass sie sich eine weibliches Custos angeschafft hatte, bestätigte ihre Extravaganz. "Oho, kann sie denn auch kämpfen?" fragte ich überrascht, bevor ich mich wieder meiner Tante zuwandte. Als diese dann weiter sprach und von ihren Begegnungen auf dem Sklavenmarkt berichtete, begannen sich meine Augen ein wenig zu weiten. Bei der Erwähnung des Namens Tiberuis Caudex, war ich kurz erschaudert. Dieser Name, der mir in den letzten Tagen immer wieder in meinen Gedanken präsent gewesen war, holte mich nun wieder ein. Jedes Mal, wenn ich an unsere Begegnung in den Gärten des Maecenas zurückdachte, geschah etwas mit mir, was ich nicht so richtig erklären konnte. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen! So sehr!

    "Oh ja, seine Augen!" entfuhr es mir leise, denn damals wäre ich beinahe in diesen Augen ertrunken.

    "Das wäre eine wunderbare Idee, Tante! Maevius Tullinus, der Klient meines Vaters, der mich nach Rom begleitet hat, um hier nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten soll, hat bisher schändlich versagt!" Oh Tantchen, die Götter mussten dich mir geschickt haben!

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  • Wie ein atmendes Möbelstück verharrte die Thrakerin regungslos hinter der Cline ihrer Domina. Gleichzeitig war Kalypsos Blick höchst wachsam und ihre Ohren gespitzt. Die jüngere Claudia hatte bereits Kontakt mit einem jungen Römer gehabt? Ein Römer mit blauen Augen wie Iuppiter selbst? Hatte sich da bereits Amors Pfeil zielgerichtet sein nächstes Opfer auserkoren?


    Hübsch war sie ja die junge Claudia. Genau wie ihre Domina hübsch war, denn ihrer Körperhaltung sah man deutlich ihre Lebenserfahrung an. Und dies meinte Kalypso nicht negativ. Auch wenn sie ohnehin nicht nach ihrer Meinung gefragt wurde.


    Als ihre Domina dann jedoch erklärte das der Sklavenhändler, die Unwahrheit über die Thrakerin berichtet hatte, sog Kalypso scharf die Luft ein und fokussierte einen Punkt an einer der gegenüberliegenden Wänden. War ihre Domina nun enttäuscht? Hatte sie sich mehr erhofft, als sie die Thrakerin als ihre persönliche custos erstanden hatte?


    Sim-Off:

    Ich habe meinen Post dahingehend editiert.


  • Ich war über die Herzlichkeit meiner Tante angenehm überrascht. Sie war so freundlich und auch aufgeschlossen. Ich hatte ich sie mir ganz anders vorgestellt. So wie man sich nun einmal Tanten so vorstellte, leicht angestaubt und stets mit einer Ermahnung auf den Lippen. Tante Marcella aber schien da ganz unkonventionell zu sein.

    Mein Blick schweifte kurz zu der anwesenden Sklavin ab, auf die meine Tante gedeutet hatte. Alleine die Tatsache, dass sie sich eine weibliches Custos angeschafft hatte, bestätigte ihre Extravaganz. "Oho, kann sie denn auch kämpfen?" fragte ich überrascht, bevor ich mich wieder meiner Tante zuwandte. Als diese dann weiter sprach und von ihren Begegnungen auf dem Sklavenmarkt berichtete, begannen sich meine Augen ein wenig zu weiten. Bei der Erwähnung des Namens Tiberuis Caudex, war ich kurz erschaudert. Dieser Name, der mir in den letzten Tagen immer wieder in meinen Gedanken präsent gewesen war, holte mich nun wieder ein. Jedes Mal, wenn ich an unsere Begegnung in den Gärten des Maecenas zurückdachte, geschah etwas mit mir, was ich nicht so richtig erklären konnte. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen! So sehr!

    "Oh ja, seine Augen!" entfuhr es mir leise, denn damals wäre ich beinahe in diesen Augen ertrunken.

    "Das wäre eine wunderbare Idee, Tante! Maevius Tullinus, der Klient meines Vaters, der mich nach Rom begleitet hat, um hier nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten soll, hat bisher schändlich versagt!" Oh Tantchen, die Götter mussten dich mir geschickt haben!

    "Ich hoffe doch sehr, dass meine Custos kämpfen kann.", sagte Claudia Marcella mit einem Lächeln: " Obwohl mich der Sklavenhändler reingelegt hat: Er hat versprochen, sie hätte schon getötet, dabei war es nur ein Unfall. Nun ja, vielleicht besser so. Ich lege keinen Wert darauf, ein Mannweib im Haus zu haben, das einem des Nachts die Kehle durchschneiden will. Kalypso ist hübsch. Und man kann sie auch am Damentag mit in die Therme nehmen...."

    Aufmerksam schaute sie ihre Nichte an. Oh, sie schien Tiberius Caudex schon zu kennen, was aber kein Wunder war: Solch ein ansehnlicher Junggeselle, der die Herzen höher schlagen ließ, war doch gewiss in Roma bekannt. Um so besser!:

    "Ja, erwarten wir die Einladung der lieben Tiberia Corvina.", sagte sie und in plötzlichem Mitgefühl: "Weißt Du, Pina, ich will nicht, dass es Dir geht wie mir. Ich war vierzehn und dein Onkel Lucius fast so alt wie ich heute, als man mich mit ihm verheiratet hat. Er war nie böse oder grob zu mir, doch ein durch und durch soldatischer Mann, der mit einem jungen Mädchen überhaupt nichts anfangen konnte. Es ist doch viel schöner, wenn eine Ehe außer auf gegenseitigem Respekt und Familienbündnissen  auch etwas auf Neigung beruht. Dieser Maevius Tullinus soll es nur wagen, dich an einen Greis verschachern zu wollen, dann kriegt er es mit mir zu tun!"

    Jetzt zwinkerte sie Claudia Agrippina zu.

    Für sie kam Liebe wohl nicht mehr in Frage, aber ihre Nichte war jung und lieblich; eine strahlende Zukunft sollte sie haben.



    Sim-Off:

    Kalypso, das Willkommen spielt zeitlich vor der zweiten Begegnung mit T. Caudex, Marcella kennt also die dunkle Seite des Tiberius noch nicht

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  • Als ob es nicht schon absonderlich genug gewesen war, eine weibliche Custos zu besitzen, war nun Tante Marcella in gewisser Weise enttäuscht, dass ihre Thrakerin noch nicht 'richtig' getötet hatte. Andererseits konnte ich ihr nur beipflichten, dass dies sicher seine Vorteile hatte. Bei einem neuerlichen Sklavenaufstand wollte ich dieser Sklavin nicht nachts begegnen!

    Glücklicherweise unterhielten wir uns dann über wesentlich erfreulichere Themen, wie zum Beispiel über den Tiberius. Ob ich Tantchen von unserer Begegnung im Park bei den Vogelvolieren erzählen sollte? Erfreulicherweise hatte meine Eleni dabei als Anstandsdame fungiert und mich vor aller Unbill bewahrt...


    "Ja, warten wir ihre Einladung ab.", stimmte ich ihr lächelnd zu. Was mir Tante Marcella aber dann beichtete, hatte mich beinahe zu Tränen gerührt, denn ich begriff mir einem Mal, dass sie es einfach nur gut meinte mit mir, so wie eine Mutter mit ihrer Tochter. Sie war eine sehr aufgeschlossene Frau, die in ihrem Denken unserer Zeit deutlich voraus war. Sie sah diese ganze Heirats- und Ehegeschichte aus der Sicht einer jungen Frau, die ich ja nun einmal war.

    "Ich bin so froh, dass du da bist, Tante Maecella! Eigentlich könnten wir doch den Maevius wieder nach Hause nach Eleusis schicken, meinst du nicht auch?"

    Das war eine sehr vermessene Idee, die mir allerdings von Sekunde zu Sekunde mehr gefiel! Fragte sich nur, was Maecenas davon hielt! Von meinem Bruder hatte ich schon lange nichts mehr gehört. Ob mein Brief nicht angekommen war?



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  • "Ärgert dich dieser Maevius etwa?! Wir sollten ihn eindeutig in das Elysium schicken!", sagte Claudia Marcella empört und bemerkte nicht, dass sie Eleusis mit Elysium verwechselte:

    "Jetzt bin ich ja da als Anstandsdame. Und ich möchte dein Glück - solange dein Auserwählter standesgemäß ist. Du hast doch nicht vor, mit einem Peregrinus oder Libertus oder Plebejer durchzubrennen, oder ?"

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  • Ob der Maevius mich ärgerte? Gewiss war das als rhetorische Frage gemeint! Was Tantchen jedoch dann vom Stapel ließ, erstaunte mich dann doch und ließ meine Augen weiten! " Nun ja, ärgern ist das falsche Wort! Er drangsaliert mich, er demütigt mich, sogar vor den Sklaven und er nervt einfach! Aber ihn deshalb gleich ins Elysium zu schicken wäre doch sehr vermessen, oder?" Nun musste ich doch lachen über ihren kleinen Versprecher. Doch es war kein höhnisches Lachen, weil ich mich über sie lustig machen wollte. Es war eher erfrischend, denn ich dankbar! Ich war sogar sehr dankbar, dass sie zu mir gekommen war. Ich war doch noch ein so junges Ding und konnte hier unmöglich alleine die Stellung halten. Solange Maecenas noch in Eleusis weilte, (und nur die Götter wussten, ob es ihm jemals gelingen würde, nach Rom zu kommen), konnte ich jede familiäre Unterstützung gebrauchen , die ich bekommen konnte. Als Tante Macella mir schrieb, um ihr Kommen anzukündigen, hatten gewiss die Götter ihre Hand im Spiel!

    "Ja, das bist du, Tante Marcella! Und ich bin dir so dankbar, dass du nun hier ist!" Natürlich hegte ich keine Gedanken, mit einem Peregrinen oder gar einem Sklaven durchzubrennen! Wobei ich mir das mit Onatas manchmal in meinen Träumen so vorstellte.

    "Ganz im Vertrauen, es gibt da tatsächlich jemanden! Ich traf ihn erst kürzlich in den Horti Maecenatis. Du wirst es nicht glauben, denn dieser Jemand war auch Tiberius Caudex! Ich war wirklich entzückt von ihm!"

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  • Tiberius Caudex war ein ansprechender junger Mann mit eindrucksvollen blauen Augen, edlen Gesichtszügen und blondem Haar. Er wirkte patrizisch und höflich, gewiss lag eine große Karriere vor ihm.

    "Ich bin stolz auf dich, meine Kleine!", sagte die Claudia gerührt: "Du fängst gerade mit dem Fischen an und hast schon selbst den fettesten Fisch an der Angel! 

    Aber sagmal, drangsalieren und demütigen, was heißt denn das? Von diesem Monstrum von Maevius? Erzähl mir, was passiert ist!"

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  • Ich strahlte über alle Maßen, als Tante Marcella das sagte. und ja, ich war stolz auf mich! Auch wenn ich nach Elnis Meinung etwas zu offenherzig gesprochen hatte. Bestimmt würde Tiberius mich nicht so schnell vergessen. Zumindest hoffte ich das! Obwohl, ein Mann, der so gut aussah wie er, dem liefen die Frauen doch sicher Haufenweise hinterher! Ich sollte nicht so viel Zeit vergehen lassen. Ach wäre doch Maecenas einfach hier! Er könnte sicher alles einfach regeln, dann gäbe es eine Verlobungsfeier und dann, schwuppdiwupp waren wir verheiratet. So oder so ähnlich lief es doch in unseren Kreisen.

    Als sie dann wider auf dem Maevius zu sprechen kam, verfinsterte sich mein Gesicht wieder. "Hach, er ist einfach widerwärtig und weiß alles besser! Alles was ich tue oder sage ist falsch, obwohl es das gar nicht ist! Aber er stellt mich immer hin, als wäre ich dumm, weil ich eine Frau bin. Er nannte mich ein verwöhntes Gör und letztens auf dem Sklavenmarkt da behandelte er mich wie ein dummes Kleinkind und das vor den neu erstandenen Sklaven! "

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