[Außerhalb von Rom] Ablageplatz II der VDR im Osten Roms

  • Sie waren natürlich durch die Straßen Roms gelaufen, so wie jeder andere auch. Es gab halt nur gewissen Ausnahmen die einen Wagen am Tag in der Stadt benutzen durften. Nero gehörte nicht zu ihnen, also lief er und er tat es gern. Ja er mied die Sänften. War es standesgemäß zu laufen? Sicherlich nicht, aber es scherte ihn wenig. Er fand, dass man viel mehr mitbekam, wenn man durch die Straßen lief. Und so konnte er zumindest sehen, das sein System schon etwas bewirkte. Ja die Straßen waren eindeutig sauberer. Und selbst der Geruch war nicht mehr so unangenehm. Ja es veränderte sich etwas in der Stadt und man konnte es an allen Ecken sehen. Als er etwas auf der Straße liegen sah, hob er es auf und entsorgte es bei der nächsten Gelegenheit in einem der Behälter der Entsorgung. „Nun wie du sehen kannst, nehmen die Bürger das Konzept gut an, ich bin froh darüber, denn dieses System lebt von der aktiven Beteiligung aller.“ Sagte Nero zu Tiberios. Als sie nun am Stattor ankamen wartete dort schon einer seiner Männer mit Ares. Nero begrüßte seien Pferd liebevoll und saß auf, er beugte sich hinunter und reichte Tiberios die Hand um ihm aufs Pferd zu helfen. „Na dann komm mal hoch.“ Sagte er freundlich. „Mit dem Pferd brauch wir weniger als einen halbe Stunde.“ Erklärte er noch.

  • Officium Tiberius Caudex>>>


    Als Tiberius Caudex sich bückte und etwas aufhob, bückte sich Tiberios im gleichen Moment, aber der Patrizier war schlicht schneller, und der Sklave wusste schon, dass der Römer zuweilen Dinge tat, ohne sich um das Herkömmliche zu scheren; nicht aus Verachtung der Menschen, sondern aus Verachtung der menschlichen Eitelkeit.


    "Die Straßen sind wirklich sauberer als vorher, und es riecht viel besser.", bestätigte er: "Und bei uns zuhause sind Krates und Gadir dir übrigens sehr dankbar, denn sie hatten früher die Aufgabe, den Abfall ab und zu in die Gruben außerhalb der Stadt schaffen. Gadir hatte immer einen Ausschlag an den Füßen, wenn er heimgekommen ist, der heilt nun ab. Sie sagten mir, dass da sehr viel Dreck und auch Kadaver herumlagen. Diese Arbeit muss nun nicht mehr getan werden, so auch Dank von den Haussklaven der Stadt an den VDR. "


    Am Stadttor wartete ein Diener mit einem Pferd; Tiberius Caudex begrüßte den Mann und das Tier und saß auf. Er reichte Tiberios die Hand.

    Der Grieche warf dem Römer einen ganz und gar strahlenden Blick zu, ergriff sie und schwang sich leichtfüßig hinter ihn, dann hielt er sich fest.

  • Nachdem Tiberios hinter ihm aufgesessen war, gab er Ares ein Zeichen und dieser ritt los. Das Tempo war nicht so schnell wie bei einem normalen Ausritt, aber Ares war sensibel genug um nicht unruhig zu werden, sondern er lies sie von Nero sicher führen. So dauerte es auch nicht lange, bis sie an der Halde ankamen. Hier war der Geruch nicht angenehm, ja man konnte sagen er biss regelrecht in der Nase. Nero saß ab und half auch Tiberios hinunter. Man konnte mehre kleine Häuser erkennen, die recht neu gebaut waren. Ja sie standen etwas abseits der Halde. „Dort sind die Werkstätten untergebracht." Sagte Nero ging aber auf ein Haus zu, dass direkt bei der Halde stand.

    „Wir ziehen uns erst mal um. Damit wir nicht unsere normale Kleidung beschmutzen. Auch das Schuhwerk werden wir wechseln." erklärte er. Während der das Haus betrat. Hier reichte er Tiberios eine einfach Tunika und Schuhe, die geschlossen waren. Ja sie waren aus festem Leder gefertigt und umschlossen den ganzen Fuß. Auch Nero nahm sich von beiden etwas und ging einen Raum weiter. Hier streifte er seien Tunika ab. Und ja er trug wie so oft eine dieser Hosen der Germanen unter der Tunika. Was Nero wohl nicht bedachte war, das Tiberios ja noch nie seinen entblößten Rücken gesehen hatte. Aber der furische Sklave war ihm so vertraut, dass er tatsächlich nicht darüber nachdachte. „Ich würde vorschlagen, dass wir erst zur Halde gehen, dort kann ich dir zeigen nach welchen Kriterien der Müll sortiert wird und anschließend sehen wir uns die bisher entstanden Werkstätten an.“ Er reicht dem furischen Sklaven noch ein in Rosenwasser getränktes Tuche. „Hier bind es dir vor Mund und Nase gegen den Geruch.“ Erklärte er.

  • Für Tiberios war vieles neu, und so genoss er den Ritt hinter Tiberius Caudex durch den Morgen, denn er war nie viel nach draußen gekommen in seinem Leben. Jeder Augenblick war ihm ein Vergnügen, und er war jung genug, sich vollkommen im Reinen mit sich selbst zu fühlen, auf dem Pferderücken, voller Freude, an einem freien Tag, den ihm seine Domina geschenkt hatte.


    Aber dann stieg ihm schon der süßliche Geruch der Gruben in die Nase; zunächst schwach wie ein halb vermoderter Blumenkranz, dann stärker und schließlich unangenehm.


    Sie kamen an, und wieder gab Caudex ihm die Hand.

    Der furische Sklave sprang herab; rasch folgte er Tiberius Caudex in ein größeres Haus, das im Unterschied zu den kleineren, die Caudex als Werkstätten bezeichnete, sehr nahe bei der Halde stand.


    Dort sollte er sich umziehen, das tat er zwanglos, was Körperliches anging, schämte er sich nie; das feste Schuhwerk bewunderte er, denn so etwas hatte er noch nie getragen.

    Aus Gewohnheit dienstfertig zu sein, war es, dass er Tiberius Caudex ein Stück nachging:

    "Soll ich dir deine Schuhe schließen?", fragte er, aber der Patrizier hatte dies schon selbst erledigt.


    Und dann sah Tiberios den über und über zernarbten Rücken des Römers; die Narben waren bereits alt und stammten eindeutig von einer oder mehreren Auspeitschungen.

    Die grauen Augen des Sklaven verdunkelten sich; wer hatte das Tiberius Caudex angetan?

    War er in Kriegsgefangenschaft geraten und hatte man ihn gefoltert?

    Die Parther vielleicht oder Perser?; jeder Grieche wusste schließlich, zu welchen Grausamkeiten diese Völker fähig waren.


    Tiberios wurde zornig auf den unbekannten Folterer; denn Tiberius Caudex war gut und großzügig und von vollkommener männlicher Schönheit; wie bösartig musste der Täter gewesen sein!


    Er wusste, dass der aufmerksame Tiberius Caudex bemerken würde, was er bemerkte, denn Tiberios konnte nicht verhindern, dass man ihm die innere Bewegung ansah. Aber ob er etwas erklären würde, lag ja ganz bei ihm;


    "Ich bin gespannt auf alles", sagte der furische Sklave und band sich das mit Rosenwasser getränkte Tuch um Mund und Nase:

    "Ist dieses Haus allein zum Umkleiden für die Sklaven errichtet worden oder hat es noch mehrere Funktionen?"

  • Nero bemerkte den Blick von Tiberios und erst jetzt wurde ihm klar, dass er die Narben noch nie gesehen hatte. Er zog sich ein klein wenig zurück. Nicht im wörtlichen Sinne, sondern er zog sich emotional etwas zurück, was man seinem Blick auch deutlich anmerken konnte. Als aber keine Fragen oder anderes kam, lockerte Nero sich wieder etwas. Er schloss für den Bruchteil eines Augenblick seien Lieder und atmende tief durch. „Ich kann auf deinen Verschwiegenheit zählen?“ Fragte er und sah den furischen Sklaven an. Den ja er hoffte und vertraute darauf, dass er jetzt nicht durch Rom rannte und jedem berichtete was er nun wusste. Aber Nero wusste selbst nicht warum, er vertraute dem jungen Mann. „Es ist wie du sagst, jeder muss nützlich sein... Jeder auf seine Art um im Rahmen seiner Geburt.“ Sagte er und rollte die Enden des Tuches, damit er sie besser verknoten konnte. „Mein Vater hatte seine Methoden mir für Kindheit an meinen Platz, meinen Stand zu vermitteln und mir meine Unzulänglichkeiten aufzuzeigen.“ Sagte er und legte sich das Tuch um. „Dieses Haus ist zum Umkleiden gedacht. Später möchte ich in den beiden noch leeren Räumen ein Waschmöglichkeit schaffen. Bisher arbeiten hier keine Sklaven. Alle Arbeiter hier werden für ihre Arbeit entlohnt. Wie es sich entwickeln wird weiß ich nicht. Nur jetzt brauche ich hier Leute, die Fachwissen haben und Müll von Wertstoffen unterscheiden können.“ Sagte er und sie verließen das Haus durch eine weitere Tür und standen am Randes eines großen Platzes. Nero zeigte auf eine Ecke. „Dort wird der Müll angeliefert. Und nach den Behältnissen sortiert. Etwas weiter dort links werden die Organischen Abfällen kompostiert. Wie du siehst haben wir unterschiedlichen Ebenen angelegt. Wenn darauf Humus geworden ist wird er an die Bauern verkauft oder ja wir habe schon einige Anfragen von römischen Haushalten, die diese Erde für ihre Gärten haben wollen. Er ist wirklich recht fruchtbar, so das Pflanzen in ihm besser gedeihen.“ Er klärt er und wandte sich dann aber nach rechts. „Das dort interessiert dich bestimmt eher. Dort kommt alles hin, was sich sonst noch so im Müll findet. Von Keramik, über Metall, Stoffresten, eben alles was nicht organisch ist. Und die Männer finden viel, sie sortieren es nach Wertstoff. Und legen es entsprechend ab. Die Werkstätten die schon entstanden sind, können sich gegen ein kleines Entgelt die benötigten Materialien holen." Sie ging über die Halde und Tiberios konnte sie die Arbeiter und ihr Tun von der Nähe ansehen.

  • Tiberios sah einen Moment lang den Römer an," Ich würde niemals etwas sagen"., sprach er sehr leise.


    Und Tiberius Caudex verriet ihm, dass ihn sein eigener Vater auf diese Weise zugerichtet hatte.

    Die Misshandlungen hätten in Menschenhass umschlagen können. Tiberius Caudex war in der richtigen Position; er hätte andere später schlecht behandeln können. Aber er tat nichts von dem; im Gegenteil, er strebte danach, ein guter Mensch zu sein.


    Der Grieche rang um Fassung, er hob die Hand, als bäte er um Erlaubnis, zu reden:

    "Verzeih mir bitte, dass ich es wage, dir zu widersprechen, Tiberius Caudex: Dein Vater war im Irrtum gefangen. Du bist alles weniger als unzulänglich und es auch nie gewesen.", sprach er immer noch leise, fast zögernd.

    Dann senkte er den Kopf. Selbst auf die Gefahr hin, Tiberius Caudex Zorn herauszufordern, als Freund hatte er ihm das sagen wollen.

    In ihm keimte eine tiefe und fast verzweifelte Zuneigung zu dem blonden Patrizier auf.

    Sofort kämpfte er gegen dieses Gefühl an. Das würde sein Leben nur komplizierter machen.


    Er brauchte einige Augenblicke, sich zu sammeln und wieder völlig sachlich zu werden; eine Tugend, die Tiberius Caudex perfektioniert zu haben schien.


    "Es gibt tatsächlich nur freie Arbeiter, keine Staatssklaven?  " , er wunderte sich etwas. Große Teile der römischen Wirtschaft beruhten auf Sklavenarbeit, allerdings nicht nur, denn auch ein Sklavenheer zu unterhalten, verursachte Kosten.


    Tiberios ging zu dem Komposthaufen hin und nahm etwas Erde, lächelnd hielt er sie Caudex hin:

    "Du hattest recht, Tiberius Caudex, reine fruchtbare schwarze Erde ist es geworden. Es ist ein Wunder deines Verstandes und der Götter!"


    Er schaute zu, wie die Arbeiter sortierten. Mittlerweile hatten einige von ihnen Tiberius Caudex natürlich erkannt und grüßten ihn freundlich – war das nicht der Mann, der sie und ihre Familien ernährte? Tiberios war so stolz auf Tiberius Caudex, als sei dieser sein Herr.


    "Welche Werkstätten hast du schon ansiedeln können? Und sie bezahlen dafür, sagst du?,"

    Tiberios legte den Kopf in den Nacken. Gedanken, die Wirklichkeit wurden, waren um sie her. Er war begeistert:

    "Und wie viele dieser Ablageplätze in der Umgebung von Roma gibt es bereits ?"

  • Nero legte nur kurz die Hand auf Tiberios Schulter und drückte sie kurz, ein stummer Dank für das was er über seinen Vater sagte. „Er hat in so viele geirrt. Unter anderem auch darin, das Patrizier über allem zu stehen haben.“

    Nero wurde unterwegs immer wieder mal gegrüßt und kurz angesprochen. Er hatte wie immer wenn er hier war ein offenes Ohr. „Ja bisher habe ich hier keine Sklaven. Das wird sich vielleicht ändern, wenn ich das Projekt an die Stadt abgebe.“ Sagte er denn ja er hatte nur angestellte Arbeiter denn wenn man mal genau durch kalkulierte waren die tatsächlich günstiger als Sklaven. „Einer der Arbeiter fragte Nero etwas zu dem Beitrag für die Arzt. Nero erläuterte es diesem kurz, dann wand er sich wieder zu Tiberios. „Meine Frau brachte mich auf den Gedanken, dass Aesculap sich als religiöser Verein um die kranken Arbeiter kümmern könnte. Sie zahlen jetzt einen kleinen Beitrag von ihrem Lohn und im Krankheitsfall ist die Versorgung durch den Medicus dann kostenlos, diese Kosten übernimmt dann der Verein.“

    Nero lachte leise. „Nun weniger mein Verstand, als die jahrelange Erfahrung vom Land. Dort ist es gang und gebe die Abfälle zu kompostieren. Ich wundere mich eh, das hier noch niemand auf den Gedanken gekommen ist. Gerade im Hinblick auf die vielen Gärten und Grünanlagen in der Stadt.“ Sagte er und sie gingen weiter in Richtung der kleineren Häuser. „Nun da haben wir einen Keramikhersteller, einen der Glas herstellt, dort ist ein Mosaikleger und dort etwas abseits dahinten entsteht gerade eine Schmiede. Dort in der Lagerhalle werden die nicht verwertbaren aber brennbaren Abfälle zu … nun ja so was wie Ziegeln gepresst, mit denen kann man dann heizten. Die Thermen von hier aus zu beheizten musste ich leider verwerfen, da es nicht ohne weiteres möglich ist entsprechende Leitungen zu verlegen. Aber ich kann mir das ja nochmal vornehmen, wenn ich Aedil bin.“ Nero sah sich einmal um. „Das hier ist einer von vier Plätzen. Ich habe in jeder Himmelsrichtung einen, auch um die Transportwege der Abfuhr so kurz wie möglich zu halten, damit sie den Zeitplan einhalten können.“


  • Caudex Nero war Tiberios nicht böse, er legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. Doch was er dann über die Patrizier sagte, das war wenn nicht befremdlich, doch außergewöhnlich.

    "Das Romas Patrizier durch die Götter selbst zu den Herren der Welt gemacht wurden – glaubst du denn das nicht?", fragte Tiberios.


    Der Jüngling glaubte an sein persönliches Schicksal, seine Tyche, die ihn genau da hatte haben wollen wo er war.


    "Du denkst anders als andere, weißt du? Keine Sklaven hier und Patrizier sind nicht überlegen ?", in gespielter Verzweiflung schüttelte er den Kopf und zitierte auf Griechisch Penelopes Worte an Odysseus:
    "Tis pothen eis andrōn? Pothi toi polis ēde tokēes?*"


    Um Tiberius Caudex war etwas Eigentümliches, als sei er mit seinen Gedanken durch Chronos Reich gereist, Generationen weiter oder in eine Zeit, die es entweder gar nie oder erst in vielen Generationen geben würde.


    Ob ihn das einsam machte – zumindest manchmal?


    Tiberios schenkte Tiberius Caudex einen prüfenden Blick, doch dann sagte dieser, dass die Anregung, den religiösen Verein des Aesculap nach Art der Begräbnisvereine zu organisieren, von Domina Aurelia Corvina stammte. Die jungen Gatten sprachen also auch über solche Dinge und tauschten sich aus.


    Tiberios freute sich für den Freund und lächelte wieder still.

    Wo andere nur Abfall sahen, hatten sie Schönheit, Harmonie und Gesundheit gesehen.


    In jeder der vier Himmelsrichtungen gab es einer der vier Plätze für die Wiederaufarbeitung. Die Müllverwertung war ins Laufen gekommen, Frühling, Sommer, Herbst und Winter würden kommen und gehen, und die VDR würde funktionieren, und Roma zu einem besseren Ort machen.


    Aus dem alten Glas wurde neues gemacht, aus den Keramikresten entstanden tesserae, die kleinen Plättchen für Mosaike, und in der Schmiede schmolzen sie Altmetall ein – auch wenn Alteisen nicht zur Herstellung eines gladius taugen mochte, gab es viele andere Alltagsgegenstände und wenn es nur metallene Fibeln für Mäntel waren.

    Dem furischen Sklaven gefielen die vielen Schmucksteinmosaiken** für Fußböden, wie er überhaupt die künstlerische Darstellung sehr mochte. Der pictor imaginarius, der entwerfende Künstler, machte sich einen Spaß daraus, sie zu fragen, ob sie auch welche anbringen wollten, bevor der Zement trocknete.


    "Wollen wir? " , fragte Tiberios und kniete sich hin und griff nach einem schwarzen Steinchen – die Rundungen wurde mit kleinen Trapezen gemacht.

    Er legte zwei oder drei , betrachtete sie sehr kritisch.


    Die Handwerker lachten: “Du musst schnell arbeiten, Junge, sonst trocknet der Kram ja ein. Mal sehen, wie sich der ehrenwerte Tiberius Caudex macht.”


    Der Grieche hatte offensichtlich Spaß, er lachte auch und streifte seine zementverschmierten Finger an seinen Waden ab – die neue Tunika wollte er nicht einschmutzen.



    Sim-Off:

    Wer, woher bist du unter den Menschen? Wo (sind) dir Heimatstadt und Eltern? ** Schmucksteinmosaike

  • „Nein ich denke nicht das ein Mensch einem andere überlegen ist nur aufgrund seiner Geburt. Wie ich es dir schon einmal sagte gibt es Dumme unter den meinen, wie die klügsten Köpfe unter den deinen. Einzig das Recht der Geburt unterscheidet uns.“ Sagte Nero und zuckte mit den Schultern. „Ich versuche nicht zu werden wie mein Vater. To dyssebes gar ergon meta men pleiona tiktei, sphetera d' eikota genna.*”

    Nero nickte zu den Arbeitern. “Sie mal sie werden nicht gezwungen hier zu sein, Sie sind Tagelöhner, die nun eine feste Anstellung haben. Oft wusste sie nicht wie sie am Ende eines tages oder einer Woche ihre Frauen und Kinder ernähren sollten. Nun haben sie eine Arbeit und diese Sorge nicht mehr. Ich denke sie haben also ein berechtigtes Interesse, dass hier alles ans Laufen kommt, das die Idee überdauert und etwas dauerhaftes wird. Hätte ein Heer von Sklaven die selbe Motivation? Ich glaube nicht.” Sagte Nero und sah das zu Tiberios "Und auch aus betriebswirtschaftlkicher Sicht sind Arbeiter günstiger als Sklaven. Denn sie Arbeiter bekommen einen Lohn, aber für ihren Lebensunterhalt müssen sie selbst sorgen. Ja Arbeiter sind kostengünstiger.”

    Nero nahm sich auch ein paar von den Steinen und legte sie zu einem Muster, es waren ein paar schwarze Steine die von blauen umrandet wurden. Dann kamen weiße und zum Schluss ein paar in einem hellerein barunton. So dass alles zusammen ein Auge formte. Nero erhob sich und betrachte das Ganze kritsch. “Nun ja man kann wohl erkennen was ich darstellen wollte? “ Fragte er denn ja er war immer kritisch mit dem was er tat.

    "Wollen wir uns noch die Fertigung der ... ich haben noch keinen Namen daür... jene Reste die wir zum verbrennen pressen...ansehen?”









    Sim-Off:

    *Denn die böse Tat zeugt wuchernd, Und erzeugt sich ein Geschlecht böser, dem Vater gleicher Taten.

  • Tiberius Caudex zitierte aus Agamemnon von Aischylos, und es war Tiberios, als sei dieser Satz auch auf ihn gemünzt, und er sagte:


    "Ich möchte dich etwas fragen, wenn ich darf, etwas Persönliches.
    Mein früherer Dominus  - er konnte sehr zornig werden, wie ein Blitz in dunkler Nacht handelte er dann: entschlossen und grausam. Manchmal spüre ich diesen kalten Zorn auch, wie er in mir aufsteigt; denn ich bin Blut von seinem Blut.  Als Kind sagte man mir, ich gliche in allem meiner sanften, heiteren Mutter, doch ich habe auch von ihm mitbekommen, was ich verabscheue.
    Wie hast du ihn bekämpft, diesen daimon? Wie kann ich dir wenigstens ein bisschen nacheifern?
    "


    Tiberios sagte nicht: sein wie du, das wäre ihm vermessen erschienen, ihrer beider Leben zu vergleichen.


    "Es gäbe Möglichkeiten, die Kosten auch bei Sklaven zu drücken, besonders was Nahrung und Kleidung angeht und man kann sie Tag und Nacht arbeiten lassen ", fuhr er dann bezüglich der Arbeitskräfte fort::

    "Ich weiß jedoch schon, dass dies mit dir nicht zu machen ist. Deine Arbeiter sind freiwillig hier, und sie sehen zufrieden, wohlgenährt und ordentlich aus. Wenn sie krank sind, dürfen sie sich auskurieren. Gerade beneide ich dich – um diese Möglichkeiten, Gutes zu tun und Wohltaten für deine Mitmenschen."


    Er bückte sich und betrachtete Caudex Legearbeit aufmerksam, seine Hand strich darüber:


    "Du hast das Auge des Horus gelegt: Die Hieroglyphe für Heilung und Ganzheit. Dem zukünftigen Eigentümer des Schmuckmosaiks wird sie Glück bringen. Ich habe versucht den Buchstaben Tau zu legen, auch wenn er krumm ist, aber..."


    Tiberios errötete ein wenig, aus Zuneigung, nicht aus Scham. Das Tau stand für Tyche, aber auch für Tiberius. Eine Erinnerung an diesen so besonderen Tag; unbeholfen; aber für lange Zeit würde sie an einem noch unbekannten Ort bestehen bleiben.


    "Ja, ich möchte sehr gerne sehen, wie der brennbare Restabfall als Brennstoff gepresst wird. Vielleicht könnte man einen Wettbewerb bei den Arbeitern ausschreiben, wie sie ihn denn benennen würden", schlug der Grieche vor:" Oder doch gleich in Roma selbst und als erster Preis winkt eine Jahresversorgung. Die Römer sollten diesen und die anderen Ablageplätze kennen lernen - man liebt und schätzt doch meistens nur das, was man kennt."

  • Nero runzelte die Stirn. „Dein Dominus war dein Vater? Und er hat zugelassen, dass du … also er hat deinen Mutter zur Geburt nicht freigelassen?“ Nero konnte sich vieles vorstellen. Natürlich würde er einen Kind mit einer Sklavin nicht als das seien anerkennen können. Aber er würde nie und zwar unter keinen Umständen zulassen, dass ein Kind von ihm als Sklave geboren würde. „Nun sagte er ich versuche in vielen Dingen genau das zu machen, was er nicht gewollt hat. So zum Beispiel hat er immer versucht mir einzubläuen, das eine Tiberii ein Patrizier über allen steht. Er wurde sogar wütend wenn ich mit Sklaven gespielt habe.“ Sagte Nero und sah den Tiberios an „Aber ich habe es damals schon nicht verstanden und mich schützenden vor meine Spielkameraden gestellt. Dies nahm er zum Anlass mir meine erste von vielen Lektionen zu erteilen. Ich habe lange gebraucht um zu erkennen, das mein Vater ein schlechter Mensch ist, dass ich ihm nichts recht machen konnte und so fing ich an mich aufzulehnen. Weil es ja eh egal war. Also pflegte ich den Umgang mit unseren Sklaven und knüpfte Freundschaften zu ihnen. Und da habe ich erkannt wie unrecht er hat. Wir sind nicht aufgrund unserer Geburt überlegen sondern nur aufgrund von Bildung und Erfahrungen. Ich versuchen also immer genau das zu machen, was er nicht gewollt hätte – meistens zumindest. Natürlich gibt es auch Zeiten, an dem ich das Gefühl habe seien Stimme in meinem Kopf zu hören, die mir Versagen vorwirft. Ich ziehe mich dann zurück und versuchen wieder mit mir ins Reine zu kommen.“ Ja denn viel mehr konnte man wohl nicht tun um seiner Abstammung zu entkommen.

    Nero nickte. „Ja das könnten man, aber was nützen mir unterernährte Sklaven, die dann auch mit Unmut arbeiten. Was nützt es mir sie in schmutziger Kleidung zu lassen. Ich versuchen den Müll zu beseitigten auch um Krankheiten zu verhindern. Warum also sollte das dann hier egal sein? Und Nachts? Da sind die Lichtverhältnisse zu schlecht, es würde wohl einige Wertstoffe untergehen.“ Sagte Nero und erläuterte damit auch gleich, warum er sich gegen Sklaven entschieden hat.

    Nero nickte. "Man kann gut erkennen, was du darstellen wolltest. Hoffen wir das es dem zukünftigen Besitzer Glück bringen wird.“ Nero besah sich das Kunstwerk noch einmal, nickte dem Künstler zu „Hab Dank, dass du uns an deiner Arbeit hast teilhaben lassen.“ Sagte er und besah sich das Mosaik noch einmal. Er machten dem Künstler ein Zeichen und dieser wusste wohl, was der Tiberius wollte, nickte nur kurz und arbeitete weiter.

    Sie gingen weiter zur Halle. „Eine interessante Idee. Vielleicht sollte ich genau das tun. Obwohl ich glaube, die meisten Römer wissen jetzt schon was sie an der VDR haben, zumindest erhalte ich viele positive Rückmeldungen und selbst in der Subura wurde das Konzept angenommen. Aber als zusätzliche Motivation für alle Arbeiter ob nun auf den Halden oder die die für die Abfuhr zuständig sind ich denke das ist eine gute Idee.“ Inzwischen waren sie an der Halle angekommen. In dieser war es deutlich wärmer. „Die Halle wird beheizt. Sie gingen weiter hinein. Siehst du dort werden die Abfälle nochmal zerkleinert und dann in die Formen gefüllt. Dann werden sie mit Druck zusammengepresst. Die Wärme sorgt zusätzlich dafür, das die Feuchtigkeit entzogen wird. Dort hinten..“ Nero deute zum hinteren Teil der Halle. „... wird das fertige Produk dann gelagert.“ Als sie dort ankamen nahm Nero einen dieser Barren und reichte ihn an Tiberios weiter. „Diese Barren kann man in den Ofen oder eine Feuerschale legen aufgrund seiner Trockenheit brennt er ohne Probleme an, weil er gepresst ist brennt er deutlich länger als zum Beispiel ein Stück Holz in der Größe.“

  • Tiberios schüttelte den Kopf: " Nein, er hat uns nicht freigelassen. Und das war nicht einmal Bosheit.", sagte er:

    "Es war Bequemlichkeit. Er war schon verheiratet. Es war einfacher für ihn, alles zu lassen, wie es war. "


    Tiberios rang mit seiner Bitterkeit:" Das Schlimme war, dass meine Mutter ihn geliebt hat. Sie hat nie etwas für uns verlangt. Wenn Liebe einen Dummkopf aus einem macht, möchte ich sie nicht haben – niemals!"


    Der furische Sklave rührte an den Ursprungs seines Zorns und verstummte. Auch weil er sich schämte:


    "Denk bitte nicht, dass ich undankbar bin. Er hat dafür gesorgt, dass ich eine gute Ausbildung bekam. Etwas war ich wohl wert."


    Nun lächelte er, wie er immer lächelte, wenn er seine Emotionen verbarg:

    "Entschuldige bitte Tiberius Caudex ," sprach er dann:" Ich weiß, du würdest so etwas mit deinem Kind niemals tun, nicht wahr? "


    Er hörte zu und Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf; die dunklen Bilder, die sich hinter der Fassade des so ansprechenden, klugen, glänzenden Römers verbargen: Der kleine Tiberius Caudex, der sich schützend vor die Slavenkinder gestellt hatte.

    Ein aufbrausender, tapferer Junge – und die Schläge, die sein Fleisch zerfetzten

    Tiberios hatte Kinder gerne, sie waren etwas so Schönes, etwas Reines. Hier erbarmungslos zuzuschlagen, ihm wurde übel vor Entsetzen.

    Er hatte ja Tiberius Caudex Rücken gesehen.

    Und immer noch kämpfte der Junge, der der Tiberius gewesen war, mit der bösen Stimme seines Vaters. Er zog sich zurück und trachtete danach mit sich selbst ins Reine zu kommen, wie er sagte.


    Tiberios versuchte, die Worte zu finden, was ihm für den Freund leichter fiel als für sich selbst:


    "Seine Stimme ist weg, Tiberius Caudex. Er selbst schmort schon lange im Tartaros, wo er hingehört. Du bist hier, und du bist gut. Er hat dich nicht zerbrochen. Mit deiner Güte widersprichst du ihm im jeden Moment und sagst ihm: Du hattest niemals Recht!"


    Dazu gehörte auch, dass Tiberius Caudex aus seinen Leuten nie den höchsten Profit herauspressen würde, ganz gleich ob sie frei oder unfrei waren.


    In der Halle der Müllpresslinge schaute sich Tiberios interessiert um. Es war warm, so dass viele der Arbeiter nur mit einem Lendentuch bedeckt arbeiteten, und das Seltsame war; es roch nicht einmal mehr nach Abfall.


    Tiberius Caudex gab ihm einen Pressling in die Hand.

    Die Ziegel oder Tafeln oder wie man es nennen wollte, waren trocken, etwas temperiert und wogen leicht. Ein wenig erinnerte ihn alles tatsächlich an die Herstellung von Tonziegeln.

    Er zog sein Mundnasentuch ab, um an dem Gegenstand in seiner Hand zu riechen. Wie Papyrus oder alte pfeffrige Schriftrollen, doch nicht unangenehm, roch er.


    "Wenn die Leute mehr deine Presslinge verwenden, dann wird man auch nicht mehr soviel Holz brauchen, nur um es zu verfeuern.", sagte Tiberios:

    "Ich glaube, du tust auch den hispanischen und italischen Wäldern etwas Gutes. Viel weniger Dryaden werden um ihre Bäume weinen dank dir."

  • Nero schüttelte den Kopf. „Egal ob er verheiratet war oder nicht. Er hätte dafür sorgen können, dass du frei geboren wirst und dir dennoch eine gute Ausbildung verschaffen. Er hat sich in meinen Augen vor der Verantwortung gedrückt.“ Sagte Nero denn er konnte das wirklich nicht verstehen. „Und nun ja Liebe macht uns manchmal blind, aber glaube mir Tiberios, wenn du sie einmal erlebt hast, dann bist du froh das es so ist. Denn jeder von uns sollte einmal in seinem Leben wirklich und von herzen geliebt haben.“ Nero schüttelte den Kopf. „Nein ich halte dich nicht für undankbar, du hast in meinen Augen sogar Recht. Wenn er schon mit deiner Herkunft nicht hinterm Berg gehalten hat und du in dem Wissen aufgewachsen bist, dass dein Vater eben dein Vater ist, dann hätte er dafür Sorge tragen müssen das du nicht als Sklave aufwächst.“ Ja das war nun einfach mal seien Überzeugung.

    „Nun er war zu lange präsent in meinem Leben und ist ja auch erst seit knapp 4 Jahren tot. Es ist schwer, aber ich versuche mein Bestes.“

    Dann wandten sie sich wieder den Pressligen wie Tiberios sie nannte zu. „Nun das ist der Gedanke zumal ich diese hier günstiger als Holz anbieten kann. Die VDR verdient daran und somit ist es für alle ein Gewinn. Ich hoffe das die Bürger das auch annehmen. Wir haben auch schon einige Bestellungen. Aber noch nicht genug. Ich kann euch ja mal probehalber welche zur Casa Furia liefern lassen? Dann könnt ihr es testen?“

  • Tiberos hatte oft gedacht, dass er vielleicht nicht verkauft worden wäre, wenn er nur nützlicher gewesen wäre. Doch Tiberius Caudex urteilte ganz klar , dass sich sein - Tiberios - Vater vor der Verantwortung gedrückt hatte.


    Es tat dem jungen Sklaven gut, dass der Patrizier, obwohl er doch eigentlich auf der anderen Seite stand, so sprach, als sei er auf der seinen.

    Es gab ja viele wie Tiberios, Sklaven- Bastardkinder ihrer domini, und die meiste Zeit hatte er sich darüber keinen Kopf gemacht.

    Scriba war er geworden, weil sein Herr einen brauchte, der auch Latein lesen und schreiben konnte. Er war vieles gewesen in seinem Geburtshaus: zunächst verwöhnt, später herumgezeigt wie ein dressiertes Äffchen und am Ende jemanden, den man loswerden wollte.


    Tiberius Caudex würde das seinen Kindern, falls er welche mit einer Sklavin hätte, nicht antun. Er würde das einfach nicht zulassen.


    In dem furischen Maiordomus stieg große Zuneigung für den Römer auf, und er fragte:

    "Liebst du denn jemanden so von Herzen, dass du blind wirst, Tiberius Caudex?
    Ich bin sicher, es gibt viele, die dich lieben, du hast solch ein großes Herz. Wenn der andere so gut wäre wie du, dann wollte ich es auch noch einmal wagen, zu lieben, wirklich und von Herzen, wie du es nennst.
    "


    Er wog die Presslinge noch einmal in der Hand: "Wieviel bräuchte man wohl für ein Hypocaustum ? "fragte er dann: "In einer Heizperiode verbrauchen wir etwa 182 Zentner Holz oder 60 Zentner Holzkohle, je nachdem. Hat jemand schon berechnet wie das Äquivalent der Müllpresslinge ist,  oder wäre es unsere Aufgabe in der Casa Furia, genau das herauszufinden? Es wäre mir eine Freude, die Tests durchzuführen und für dich zu dokumentieren."



    Sim-Off:

    Römischer Zentner ( centenarium ) = ca. 33 Kilo Zahlenangaben aus https://docplayer.org/11088963…ner-roemischen-stadt.html

  • Nero lachte. „Ja ich liebe jemanden von ganzen Herzen. Ob es mich blind macht.. nun das werden wir sehen.“ Dann nickte er. „Ich danke dir, ob ich aber wirklich so gut bin...“ Nero schmunzelte. „... aber du wirst es herausfinden müssen, ob auch andere so sind. Natürlich fällt man auf die Nase oder wird enttäuscht, aber das gehört dazu, man lernt aus seinen Erfahrungen. Verschließ dich nicht aus Angst davor, damit beraubst du dich nur weiterer Erfahrungen.“

    Dann aber wandten sie sich wieder den Presslinge zu. „Nun ich wäre dir dankbar, wenn du eine entsprechende Versuchsreihe durchführen könntest. Dann kann ich den Kunden sagen wie viel sie ordern müssen um entsprechende Ergebnisse zu erhalten und kann ihnen auch gleich die Ersparnis vorrechnen. Also ja, wenn dies möglich wäre? Natürlich würde wir die Presslinge kostenlos liefer und zur Verfügung stellen.“ Nun sah Nero erwartungsvoll zu Tiberios, denn er wusste, dass dieser der beste Mann für diese Aufgabe war und er vertraute ihm auch entsprechend.

  • Tiberios nickte.

    "Ich werde deinen Rat beherzigen, was die Liebe angeht, Tiberius Caudex“", sagte er. Es fehlte ihm manchmal mit einem anderen Mann, der schon welterfahren war, zu reden. Dominus Caudex war verheiratet und ein Pater Familias, bestimmt wusste er, von was er sprach.


    Als Caudex ihm vorschlug, die Versuchsreihe zu machen und sogar sagte, er wäre dankbar dafür, freute sich Tiberios, auch weil das bedeutete, dass der Römer mit ihm in Kontakt bleiben wollte und ihn schätzte.

    " Es ist natürlich möglich, Tiberius Caudex.
    Ich weiß schon , dass der Heizwert von der Dichte und dem Wassergehalt des Brennstoffes abhängt, je mehr er ausgepresst wurde, desto weniger Wasser enthält er, und je deutlicher müsste er gutem trockenen Buchenholz gleichkommen.“
    "
    , überlegte der Grieche laut:

    "Den Unterschied der Dichte könnte ich ermitteln wie Archimedes den Goldgehalt der Krone des Königs Hieron.* 
    Auf diese Weise wüßte ich zwar nicht die genaue Dichte der gepressten Restmülls, aber das ist auch nicht nötig, weil ich nur die relative verglichen mit Brennholz haben möchte. Dies würde zur Berechnung  der notwendigen Menge für deine Kunden genügen.
    "

    Tiberios machte eine Pause und fuhr fort:


    "Normalerweise verfeuert man in einer Stunde etwa 3 Kilo Holz. Ich bäte dich also um die gleiche Gewichtsmenge für das Experimemnt oder besser noch, um mehr, weil ich nicht dafür garantieren kann, dass alles auf Anhieb klappt. Es könnte sein, dass ich einige der Presslinge zerstören muss, um zu einem Ergebnis zu gelangen.  Ich bitte dich um die Erlaubnis dafür."


    Der Grieche schaute etwas unglücklich drein. Er wollte keinesfalls, dass der Römer dachte, er ginge leichtfertig mit ihm anvertrauten Dingen um.

    "Meinst du, Tiberius Caudex, ich könnte einen Schluck Wasser haben?", fragte er dann. Sie waren doch schon ziemlich lange unterwegs, und in der Halle war es warm.



    Sim-Off:

    * ...wenn es auch nicht notwendig ist, es so kompliziert zu machen :D ...Die Krone des Hieron

  • Nero nickte. „Natürlich soviel du brauchst. 20 kg oder benötigst du mehr? Und natürlich kannst die Presslinge auch auseinandernehmen, tut was nötig ist, damit wir die gewünschte Ergebnisse bekommen.“ Sagte Nero, denn ja es würde ihm mehr als nutzen, wenn er die Ergebnisse hatte und mit ihnen entsprechend arbeiten konnte. Davon hing auch der Preis ab zu dem er die Presslinge anbieten konnte und davon hing ab, wie viel Gewinn die VDR tatsächlich erwirtschaftete. „Weißt du der Name Presslinge gefällt mir eigentlich ganz gut. Ich denke wir haben einen Namen gefunden.“ Nero schaute etwas betrübt drein, dass er nicht selbst dran gedacht hatte. „Natürlich warte.“ Er ging zu einem der bereitstehenden Krüge und befüllte zwei Becher. „Hier probier mal, es ist ein Kräuteraufguss für die Arbeiter, damit sie nicht immer das mit Essig versetzte Wasser trinken müssen.“

  • "Gut, dann bitte ich dich um 20 Kilo der Presslinge und die kostenlose Lieferung, wenn das geht, und ich werde dir  Bericht erstatten über das, was ich herausfinde - am besten schriftlich, oder?"


    Tiberios stellte fest, dass Tiberius Caudex sich einfach sehr schnell bewegte; jemand, der ihm zu Diensten sein wollte, musste viel vorausdenken, um mitzukommen.

    Er hatte es versäumt, und so servierte der Patrizier ihm den Becher statt umgekehrt.


    Aber das machte ihm gerade nicht viel aus, denn er fühlte sich wohl und ließ sich wie eine Katze nieder, zog die Beine an und nahm seinen Becher mit beiden Händen:

    "Ist das der berühmte Hagenbuttentrank?," fragte er:

    " Nun darf ich ihn auch probieren. Andreas hat mir nämlich Wort für Wort berichtet – er war derjenige, der mit den Jungens im Namen der Furier die Statue bei dir abgegeben hat – vom Tee, von der Freundlichkeit eurer Köchin Stratonica und von der Schönheit deiner noblen Gemahlin. Und von deiner Großzügigkeit, Tiberius Caudex. Ich hätte mir denken können, dass deine Arbeiter auch Kräuteraufguss bekommen werden. "


    Er lächelte und lehnte den Kopf zurück:

    "Wenn ich Arbeit suchen würde, würde ich mich hier in der Halle bewerben. Es ist so angenehm warm.", gestand er.

  • „Natürlich 20 Kilo kostenlos.“ Bestätigte Nero dann legte er den Kopf kurz schief. „Schriftlich wäre gut, aber ich würde dennoch auch gern mit dir persönlich darüber reden. Also kannst du es schriftlich machen und mir deine Ergebnisse dann persönlich präsentieren?“ Denn ja Schriftform war das eine aber mitunter konnte man schriftlich nicht genau das zum Ausdruck bringen was man sagen wollte, vor allem Begeisterung oder Missmut kamen nicht so gut rüber. Und außerdem unterhielt Nero sich gern mit Tiberios.

    Dann lachte er. „Ja eben jener Trank. Ich finde ihn erfrischen bei warmen Temperaturen und wärmend wenn es kalt ist. Und außerdem viel schmackhafter als das mit Essig versetzte Wasser.“ Sprachs und nahm einen Schluck . „Meine Gattin und ich haben uns sehr über das Geschenk gefreut. Großzügig? Ach du meinst die Münzen? Nun sie hatten einen weiten Weg und der Transport war anstrengen, das ist eine kleine Entlohnung wohl das mindeste.“ Sagte Nero, denn ja das war für ihn selbstverständlich auch die Boten entsprechend zu entlohnen ob nun in Münzen oder Naturalien.

    Dann aber lachte er. „Nun jetzt mag es hier noch angenehm sein und einige Arbeiter da draußen würden wohl tauschen, aber ich denke wenn der Sommer erst mal kommt wird es umgekehrt sein, denn da sind die Temperaturen hier wohl nicht mehr erstrebenswert.“

  • "Ich danke dir für deine Großzügigkeit, auch im Namen des furischen Haushaltes. Sobald ich Ergebnisse habe, schreibe ich dir.", sagte der furische Maiordomus. Die Lieferung würde der Casa Geld sparen, so dass niemand etwas gegen die kleinen Experimente einwenden dürfte. Und dass der Patrizier ihn persönlich treffen wollte, bedeutete wohl, dass seine Gesellschaft nicht unerwünscht war, und er wusste nicht recht weshalb, doch schon dieser Gedanke freute ihn.


    "Großzügig? Nicht nur die Münzen. Auch dass du dich bedankt und dass du sie in die Küche geschickt hast zum Essen und Trinken; es mag nicht viel bedeuten, aber für uns bedeutet es ab und zu...viel. "

    Es bedeutete, gesehen zu werden. Er sprach:

    "Die Pflicht kann man immer erfüllen, doch Liebe und Verehrung können sich nur entwickeln, wenn man gesehen wird. "


    Er trank seinen Becher aus, erhob sich und wartete, bis Tiberius Caudex austrinken würde:

    "Kann ich irgendwo abwaschen?", fragte er und streckte die Hand aus. Irgendetwas wollte er tun