Garten / Balneum - Auswertung der Testergebnisse

  • Tiberios hätte sich gewünscht, dass es mehr Männer wie Caudex gäbe, die das Sagen hätten. Nun sprach er:

    "Ja, so jemand wie Flamma wäre ein Feind, der Erbarmen und Liebe verdient, denn er ist ein edler Mann. War es nicht Fortuna oder wie wir sagen, Tyche gewesen, die bestimmt hat, dass er ein Parther ist und den Römern in der Schlacht gegenüber stehen musste?
    Nun ist er ein Sklave. Ich habe gehört, dass es im Partherreich natürlich auch römische Sklaven gibt.
    Es ist doch nur Schicksal, wo man steht.
    Dennoch: Du hast "Bedenke, dass aus einem Feind ein Freund werden kann, entfache in jenem die Liebe, beschwichtige in diesem den Hass" von Seneca zitiert. Meinst du dass das immer möglich ist oder gibt es auch Feindschaften, die so tief sind, da der andere Unverzeihliches getan hat, dass der andere nie und nimmer zum Freund werden kann?

    Ich danke dir, dass du mir gestattest, dich um Rat zu fragen, wenn ich ihn benötige.
    Weißt du Tiberius Caudex, meine Domina ist gut zu mir. Doch sie ist eine Dame, und ich merke, dass ich erwachsen werde und nicht wirklich weiß, wie ein Mann zu sein hat.
    Du wirst denken, dass ich für solche Gedanken zu alt bin, weil man bei euch Römern schon früh die Toga Virilis anlegt. Aber wir Griechen sind später dran. Wann wurdest du mündig erklärt, Tiberius Caudex?

    Elysium...ich weiß nicht, ob das existiert
    "


    Tiberios errötete:" Als ich jünger war, habe ich einmal an einer Totenbeschwörung in der Subura teilgenommen. Es war der Wunsch, einem Freund beizustehen und ja, es war Neugier. Ich wusste, dass es Unrecht ist und habe es heimlich getan. Doch es war schrecklich. Ich sah die blutdürstigen Schatten aus der Unterwelt vor mir. Aber heutzutage denke ich, dass der Magus mich unter Drogen gesetzt hatte, damit ich sah, was er wollte, dass ich sehe.*
    Glaubst du an dererlei?
    "


    Als Tiberios wie ein Hund paddelte, und Caudex ihm die Instruktionen gab, wie Schwimmen richtig ging, versuchte er, die Spannung im Körper zu halten und Arme und Beine im Gleichtakt zu bewegen.

    Der Hinweis mit dem Frosch war gut, wenn er sich einen Frosch vorstellte, bekam er es sogar hin.

    Das mit den Armen nach außen ziehen und dann erst Atmen war schon schwieriger; er machte es verkehrt und schluckte ein wenig Wasser.

    Aber es machte wirklich Spaß, und da es eine neue Technik war, begann er im Becken auf und ab zu schwimmen ( wobei er ab und zu mit den Fußspitzen mogelte, denn so wirklich tief war es nicht)


    "Es macht wirklich Freude"sagte er strahlend, als er zurück schwamm:

    "Auch wenn Frösche nicht so anmutig sind wie Delphine beispielsweise. Du kannst so viele Dinge gut, Tiberius Caudex. Nun bist du auch noch ein Lehrer."


    Er setzte sich an den Beckenrand, ließ sich in der Ausgangsstellung, die ihm Tiberius Caudex gezeigt hatte, er achtete darauf, dass seine Handflächen nach unten zeigten, fallen und schwamm noch einmal ein Stück.

    Dann kam er zurück und sagte:" Ich danke dir!"




    Sim-Off:

    * Diese Geschichte wird hier erzählt.

  • „Oh sicher gibt es auch solche Feindschaften, jene die ewig bestehen. Nur bin ich der Meinung wir sollten Feindschaften nicht von einer auf die nächste Generation übertragen. Denn schau angenommen meine Vater und der deiner Domina wären dereinst verfeindet. Warum sollten deinen Domina und ich diese Feindschaft weiterführen? Wir würde nicht einmal den Grund kennen und wären nur verfeindet weil es immer schon so war.“

    Sagte Nero denn natürlich hatte er auch Feinde und auch solche denen er nie verzeihen würde.

    „Du kannst mich jederzeit fragen. Wir mögen die Toga Virilis schon früh anlegen. Aber meist sind wir doch noch lange unter der Hand unserer Väter.“ Sagte Nero. „Ich bin mit dem Tod des Vater zum Pater Familias geworden, wenn es das ist was du meinst. Es hätte eigentlich einen Tutor geben sollen, nach dem Willen des Vaters. Ich habe jedoch vor Gericht erstritten, dass es keine geben wird.“

    Nero zog eine Augenbraue hoch. „Mit derartigen Beschwörungen soll man vorsichtig sein. Sie sind außerdem verboten.“ Sagte Nero und sah seien Freund an. „Ich glaube an viele und ja ich glaube an den Willen der Götter. Ich glaube das sie uns Zeichen senden und ich glaube das sie mit uns sind auf all unseren Wegen.“ Sagte Nero und ja er war tief gläubig, wenn er nach dem Testament nicht Senator werden müsste hätte er sich wohl eher der Religion verschrieben, aber vielleicht konnte er diesen Weg später noch verfolgen. Jetzt galt es erst mal in den Senat zu kommen.

    Dann lachte Nero. „Oh glaub mir ich wäre ein grottenschlechter Lehrer. Ich habe keine Geduld und wäre zu streng. Ich erwarte von mir selbst Perfektion und würde von meinen Schülern nicht weniger verlange. Aber ich freue mich, wenn du deine Freude daran hast. Vielleicht hast du Gelegenheit das Schwimmen zu üben.“ Sagte er und sah Tiberios lachend zu.

  • "Das mit der Feindschaft hat mir Domina Stella nicht verraten", sprach Tiberios: "Nun bin ich doppelt dankbar, dass sie mir die Erlaubnis gibt, herzukommen."

    Er strich sich das Wasser aus dem Gesicht: "Wie alt warst du als dein Vater starb? Und warst du dann der Älteste und  Pater Familias der Tiberier? Solch eine hohe Verantwortung. ", er nickte: "Hast du denn noch Geschwister, Tiberius Caudex? Und weshalb wolltest du keinen Tutor haben oder wolltest du nur einen bestimmten Tutor nicht haben? Entschuldige, dass ich frage, aber ich weiß nicht, wie man in römischen Familien aufwächst. Mein früherer Dominus war ein Palmyrener. "Er grinste:

    "Das erste, was man mir in Roma sagte, war, ich solle aufhören, mich hinzuknien, das wäre doch sehr orientalisch."

    Als Tiberius Caudex das mit den Beschwörungen sagte, sah ihn Tiberios erstaunt an: "Wirklich verboten? Nur Nekromantie oder auch Flüche? Nur das Aufwecken der Toten oder auch schon das Herbeirufen der Schatten? Ich wollte gewiss nichts Verbotenes tun, das tut mir Leid. Ich wusste es wirklich nicht. Ich will es nicht wieder tun",

    etwas ängstlich sah er aus, aber beim nächsten Satz nickte er:

    "oh ja, ich glaube auch an die Götter und dass sie mich leiten. Ich wurde zur Verehrung der Minerva Allat erzogen, doch nun verehre ich auch sehr Fortuna, die Tyche. Und ich glaube an den persönlichen daimon, den man hier in Roma Genius nennt. Ich weiß nicht, ob ein Sklave einen römischen Genius haben kann. Vermutlich nicht. Gibt es einen Gott oder eine Göttin, dessen oder deren Kult du besonders pflegst?  "


    Beim letzten Satz lachte Tiberios: " Der beste Lehrer ist der, dem der Schüler nacheifern möchte. Strenge schreckt mich nicht, solange sie gerecht ist! Perfektion ist anzustreben, doch sind wir Menschen, keine Götter und daher nicht perfekt. "


    Er schaute den blonden Tiberius an: "ist es so, dass du glaubst, nur existieren zu dürfen, wenn du perfekt bist?", fragte er leise: "Dann war es ein Fehler, dich zu sehr zu loben. Ja, Tiberius Caudex, ich bewundere dich für alles, was du weißt und was du kannst und was du bist und um deiner Schönheit und Kraft Willen. Aber wärst du  nichts von dem und könntest nichts von dem, hätte ich dich immer noch lieb, weil du mein Freund bist."

  • Nero schüttelte den Kopf. „Unsere Familien sind nicht verfeindet. Es war nur ein Beispiel.“ Sagte er denn seien Freund hatte ihn wohl falsch verstanden. „Ich wollte leidlich verdeutlichen, dass man einen Feindschaft nicht in die nächste und nächste Generation weiter tragen sollte.“

    Dann ging Neros Blick ins Leere, wie immer wenn er an die Vergangenheit dachte. „Ich war siebzehn als er starb.“ Sagte er und seine Stimme war leise. „Ich hatte drei Brüder. Zwei sind gestorben, glaube ich. Er hat alle meine Brüder enterbt, weil sie nicht die Laufbahn einschlugen, die er für richtig hielt. Sie habe n sich auch früh von dem Vater gelöst. Mein Bruder Aulus lebt noch er ist bei den Prätorianern. Da aber auch er keine standesgemäße Karriere eingeschlagen hat.. nun ja er war nach den Worten des Vater … nicht mehr sein Sohn. Ich darf ihn also zwar zu Festen einladen, aber nur als Gast, nicht als Bruder.“ Denn ja so war es nun mal in der Gesellschaft. Sein Bruder galt nicht mehr zur Familie gehörend. „Ich wollte einen bestimmten Tutor nicht. Eben jene den Vater bestimmt hatte. Ich war zum Glück alt genug, dass ich es vor Gericht durchsetzen konnte. Wenn ich es nicht getan hätte wäre es wohl genau so weiter gegangen wie unter des Vaters Herrschaft. Er hatte einen guten Freund von sich dazu bestimmt. Einen der dachte und handelte wie er.“ Da Tiberios ja wusste wie Neros Vater so gewesen ist, konnte er sich wohl denken was es für Nero bedeutet hätte diesen Mann als Tutor zu haben. „Nun meine Kindheit und das Gebaren meines Vaters ist nicht gerade repräsentativ für römische Familien. Normalerweise wächst man wohl in einem Familien Verbund auf und ehrt seinen Vater. Der Vater hat den Respekt aller, weil er die Familie beschützt und für sie sorgt. Aber.. nun ja bei uns war es eben anders. Er war ein Tyrann und einen Sadist. Er kannte nur eine Methode und die zog er gnadenlos durch. Weißt du...“ Nero stütze seien Kopf auf seien Hände, aber er blickte immer noch ins Leere. „... Vatermord ist ein der schlimmsten Taten die Mann begehen kann. Es gibt keine Rechtfertigung dafür. Und dennoch habe ich als ich alt genug war oft genug überlegt ob es nicht besser ist die Todesstrafe auf mich zu nehmen und die Welt von diesem Mann zu befreien. Ich hätte ihn nicht mal anzeigen können. Die Kinder gehören dem Vater und ja so beschissen das klingt. Er kann mit ihnen machen was er will.

    Es ist schon perfide oder? Aber stell dir vor, du bist jung und nun ja kräftig. Du weißt das du ihm Einhalt gebieten könntest und doch beugst du dich, weil das recht auf seiner Seite ist. Du duldest es, das er dich in sein Officium ruft, dir deinen angeblichen Fehler vorhält und dich dafür verprügelt. Zumeist mit dem Stock, wenn er aber beschlossen hat das dies nicht ausreicht oder deinen Verfehlungen schlimmer sind nimmt er die Peitsche dafür her. Weißt du du fragst dich immer und immer wieder was du getan hast um das zu verdienen. Du versuchst so perfekt wie nur möglich zu sein. Nein eigentlich bist du perfekt und machst keine Fehler und dennoch findet er etwas. Es brauch lange bis du verstehst, dass es nicht deinen Fehler sind, sondern das dein eigener Vater dich verprügelt um dich kein zu halten und um sich dadurch besser und größer zu fühlen.“ Nero schwieg eine Moment. „Entschuldige ich bin … Ja Flüche und die Anrufung der Toten und alles was damit verbunden ist ist verboten. Ich würde dir auch davon abraten wenn es nicht verboten wäre. Die Toten sollte man ruhe lassen. Egal ob sie sich im Elysium oder in der Unterwelt befinden. Ich selbst verehre Iuppiter den höchsten aller Götter, aber natürlich opfere ich auch den anderen.“

    Neros Gesicht zeigte ein trauriges Lächeln ebenso wie seien Augen schmerzvoll blickten. „Ich wurde dazu erzogen nicht weniger als perfekt zu sein. Und ja das ich zumindest immer versucht habe ist wohl der Grund warum ich überhaupt noch lebe.“ Denn ja wenn er ich wohl weniger angestrengt hätte so könnte Nero beschwören, dass sein Vater ihn einfach totgeschlagen hätte und an seiner statt ein anderes Kind als das seine anerkannt hätte. „Aber ich bin froh dich meinen Freund nennen zu dürfen.“ Sagt Nero und schloss die Augen um die Erinnerung wieder dahin zu verbannen wo sie hingehörten. Fest in seinem Inneren verschlossen.

  • Tiberios kam aus dem Wasser, schüttelte sich und setzte sich mit unterschlagenen Beinen hin. Er hörte zu. Das ein Vater einen Praetorianer nicht als standesgemäß erachtete, wunderte ihn. Die schwarzgekleideten Soldaten gehörten seiner Meinung nach zur Elite, mit mehrfachem Sold und allsowas.

    Er warf ein:

    "Wenn dein Vater schon gestorben ist, als du im siebzehnten Jahr standst, weshalb verfährst du immer noch nach seinem Willen? Du bist doch frei.. ", , er stützte das Kinn auf die Hände, und als Tiberius Caudex beschrieb, wie seine Kindheit war, versuchte er es zu verstehen:


    "Da erging es dir, dem Patrizier, wie dem infamen Sklaven. Ich meine, auch Flamma könnte jedem das Genick brechen und trotzdem muss er sich schlagen lassen. Bei dir kommt aber etwas anderes dazu, das war diese beispielslose Heuchelei. Denn während jeder den Stand eines Sklaven kennt,  sah man in deinem Leben nur die glänzende Fassade der Patrizier. Bei Sklaven weiß jeder,  was nicht in Ordnung ist. Bei dir dachte jeder, dass alles in bester Ordnung ist - und das war es nicht, im Gegenteil. ",


    Tiberios legte Tiberius Caudex kurz und liebevoll die Hand auf seinen Arm.

    " Ich bin dein Freund, Tiberius Caudex, und froh und stolz, dass ich das sein darf. Wisse, wenn du mich schon gekannt hättest, hätte ich deinen Vater erledigt. ", sagte er mit jenem Hochmut, den er zuweilen annahm und von dem er fürchtete, dass das ein Erbteil seines eigenen Vaters war:

    "Aber nicht mit Gewalt. Mein früherer Dominus war ab und zu bequem, und befahl mir, dass ich auch seine persönlichen  Briefe schreiben musste. Ich lernte seine Handschrift und später auch noch andere.  Wenn ich eine Vorlage und Zeit zum Üben habe, kann ich jede Handschrift nachahmen. Ich hätte für deinen Vater eine ganze Korrespondenz mit den Christianern oder Verschwörungen gegen den Caesar Augustus fälschen können. Er wäre hingerichtet worden. "


    Er verstummte und wurde ängstlich:

    "Bitte behandle das, was ich dir gesagt habe, vertraulich.", bat er: "Niemand darf  wissen, dass ich mich auf so etwas verstehe. Im letzten Jahr hatte man mich deshalb beinahe töten wollen.* Es ist ein sehr gefährliches Können, zumal für einen Sklaven!."


    Tiberios wusste, dass er sich mit diesem Geständnis vollkommen in Tiberius Caudex Hand begab. Aber er vertraute ihm ganz und gar, und ja, es war die Wahrheit: Der Grieche hätte auf seine Weise für ihn gekämpft.



    Sim-Off:

    * Dies wird hier berichtet

  • Nero schüttelte den Kopf. „Nein bin ich nicht. Es gibt ein Testament.... mit gewissen Auflagen. Ja selbst aus dem Grab heraus bestimmt er noch.“ Sagte Nero und zuckte mit den schultern, ja er war darüber nicht glücklich, aber er hatte sich damit abgefunden. Zumindest an den meisten Tagen. „Nun nicht alles ist Gold was glänzt nicht wahr? Gerade hier in Rom, du musst nur genau hinschauen und siehst hinter vielen schönen Fassaden hässliche Dinge.“ Sagte Nero, denn genau so war es wenn man genauer hinschaute, wenn man nachfragte und wenn man in diesem Sumpf steckte, sah man Dinge die man nicht sehen wollte, aber es sich nicht vermeiden ließ sie mitbekam.

    Nero lachte leise. „Wäre er und wir mit ihm. Du weißt das es in Rom Sippenhaft gibt? Wenn einer von uns Christianer wäre, währen wir wohl alle Geächtete. Aber dir wäre bestimmt etwas eingefallen.“ Sagte Nero und nickte seinem Freund zu. „Ich kann schweigen wie ein Grab.“ Sagte Nero und schaute ihn ernst an. „Ich schwöre bei dem Genius der Gens Tiberia das ich es niemanden verraten werde.“ Denn ja er würde das nie tun, er würde nie einen Freund verraten. „Aber vielleicht muss ich eines Tages wirklich mal auf diese Fähigkeit von dir zurückgreifen.“ Denn ja das konnte wirklich mal nützlich werden.

  • "Und vielleicht hätte man alle tiberischen Sklaven gefoltert beim Verhör. ", sagte Tiberios leise: "Ich versichere dir, ich würde so etwas nie leichtfertig einsetzen und Unschuldige in Gefahr bringen. Nur in allerhöchster Not. Aber bei deinem Vater wäre ich fähig gewesen, ihm zu schaden. Wenn ich einen Sohn hätte, ich würde ihm alles beibringen, was ich weiß und ihn liebhaben. Und ich würde ihn entscheiden lassen, welchen Weg er gehen möchte. Dein Vater hat im Grunde auch die Götter nicht respektiert und darauf vertraut, dass sie jedem das mitgeben, was seine Bestimmung sein soll."

    "
    "

    "Was würde geschehen, wenn du seinem Willen nicht mehr folgst, da du doch weißt, dass sein Wille nur Schlechtes bewirkte?

    Und du wurdest so reich beschenkt von den Göttern, mit so vielen Gaben. Hattest du denn wenigstens einen Lehrer, der in dir  Feuer entzündet hat, wie Aristophanes * fordert?
    "
    ,

    er schaute den Tiberius forschend an, und hoffte sehr, dass es wenigstens einen guten Erwachsenen in seiner Kindheit und Jugendzeit gegeben hatte. Einer, der dem gequälten Jüngling zeigte, dass die Welt auch schön sein konnte.


    Und als Caudex nun für Tiberios beim Genius seiner gens schwor, legte er die Hand auf die Brust: "Wenn du mich brauchst, bin ich da für dich, und auch ich werde schweigen. Was ich dir vorgetragen habe, habe ich übrigens auf Wachstafeln in Form eines Triptychons dabei, damit du dir nicht alles im Kopf behalten musst. Ich wollte sie nur nicht hier hereinnehmen, sonst wäre die Schrift verwischt. Wieder danke ich dir für die Zeit, die du mir geschenkt hast. Jede Minute ist mir unendlich kostbar, und ich werde mich oft daran erinnern.
    Meine Domina wünscht jedoch, dass ich bei Sonnenuntergang zuhause bin. Die Stunden fliegen, und ich besitze keine Uhr, hast du die Uhrzeit?
    "


    Tiberios vergaß seine Pflichten nicht, auch wenn ihn der blonde, ansehnliche Tiberius Caudex und sein so weitreichender Geist über alle Maßen anzogen, so stark, dass es ihm fast weh tat. Es hätte nur eines Wortes oder einer Geste bedurft, und er hätte alle Bedenken über Bord geworfen.




    Sim-Off:

    * "Menschen bilden bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen, Aristophanes zugeschrieben.

  • „Ich wäre enterbt und würde aus der Familie verstoßen. Corvina müsste den Mann heiraten, der unser Vormund werden sollte oder würde auch verstoßen werden.“ Sagte er, denn ja die Konsequenz wäre das er quasi kein Tiberii mehr wäre und seine Schwester ins Unglück gestützt würde. So oder so. Und ja genau das war der Grund warum er den Willen seines Vaters erfüllte.

    Dann nickte Nero. „Nun meine Amme war das und hat mir zumindest gezeigt was Menschlichkeit bedeutet, was Mitgefühl ist. Und dann hatten wir einen Sklaven Tamme von ihm habe ich viel gelernt. Er war das was die Völker Germaniens einen Knochenbrecher nennen. Er konnte nur mit seinen Händen heilen. Er hat unsere Tiere betruet und wenn ein Pferd lahmte wäre es dem Tode geweiht gewesen, aber Tamme fand den Grund und rückte die Knochen gerade.. ich weiß nicht ob das richtig ausgedrückt ist... er hatte ein unglaublichen Gefühl dafür. Von ihm habe ich sehr viel gelernt. Einfühlungsvermögen und eine Liebe zum Leben. Denn Tamma hat jedes Lebewesen wertgeschätzt, ob nun einen teures Rennpferd oder der streunende Hund. Er hat sie alle gleich behandelt und ihnen geholfen wenn er konnte. Er hat mich gelehrt wie ich Mensch und Tier helfen kann, wenn sie zum Beispiel Schmerzen im Rücken oder der Schulter haben.“ Nero lächelte versonnen. „Weißt du ja ich habe von ihm auch gelernt, das Tiere die besseren Menschen sind. Sie sind treu und ehrlich. Wenn sie sich freuen dich zu sehen, dann zeigen sie dir das genau so wie Abneigung. Sie verstecken und verstellen sich nicht.“ Dann sah Nero seinen Freund wieder an. „Ich danke dir und möchte das für dich erwidern. Wenn du irgendwann mal meine Hilfe brauchst, zögere nicht mit zu fragen.“ Dann er hob er sich. „Bis zum Sonnenuntergang ist noch ein wenig Zeit, aber ja damit du rechtzeitig nach Hause kommst, musste du wohl leider los. Die Zeit mit dir verfliegt immer viel zu schnell. Ich hoffe du kommst mich bald mal wieder besuchen. Gern auch einfach nur um Gedanken auszutauschen.“ Sagte der Tiberii, denn ja es musste ja nicht immer eine Aufgabe sein, die sein Freund für ihn erledigte. Dann huschte ein Lächeln über seine Lippen. „Ob ich ein guter Vater bin, werde ich bald schon feststellen können, da meine frau unser erstes Kind erwartet.“ Sagte er und ja man sah Nero die Freude an.

  • "Dein Vater war grausam, selbst aus dem Orcus streckt er die Hand nach Dir aus. Und du trägst ohne zu klagen die Last. Dennoch bist du gütig gegen Schwächere.", sprach Tiberios:

    "Tamme der Heiler war dir hier ein weiser Lehrer. Ist er denn noch am Leben?"


    Der Tiberius opferte sein Leben praktisch für seine Angehörigen. Alles was er tat, war um sie zu beschützen. Diese Selbstlosigkeit und Größe rührten den Griechen:


    "Mit Tieren kenne ich mich leider wenig aus, wir hatten keine zuhause, als ich Kind war. Ich habe Respekt und sogar etwas Scheu vor ihnen. Mein kleiner Dominus, der war verrückt nach Pferden. Ich verbrachte viele Nachmittage geduldig wartend in den Ställen. ", er erinnerte sich und seine Stimme wurde sanft. Er hatte den Jungen geliebt.


    Als Tiberius Caudex aber sagte, dass er hoffte, er würde ihn einfach zum Gedankenaustausch besuchen, wurde er verlegen: "Du meinst, einfach so?", fragte er: "Ohne dass ich von Nutzen bin."

    So wie der Tiberius perfekt sein musste, ging Tiberios davon aus, dass er nützlich sein musste. Das ein Römer Zeit mit ihm verbringen wollte, ohne dass er, Tiberios, irgendetwas für ihn tat, das verunsicherte ihn einen Moment lang. .

    Dann begriff er, dass Caudex es wirklich ernst meinte, und er lächelte schüchtern..


    Als der Tiberius dann aber erzählte, dass er Vater werden würde, verlor er seine Zurückhaltung und vollrer Freude zitierte er Vergil aus der vierten Ekloge..

    "incipe parve puer risu cognoscere matrem
    matri longa decem tulerunt fastidia menses
    incipe parve puer
    qui non risere parentes nec deus hunc mensa dea nec dignata cubili est
    "
    *


    Dann neigte er den Kopf und sagte "ich freue mich so für dich, Tiberius Caudex, möge dein Kind immer den Segen aller Götter besitzen. Es wird lächeln und sich freuen, wenn es deiner ansichtig wird, so wie es in der Dichtung  beschrieben wird."




    Sim-Off:

    *mehrdeutig, etwa: beginne kleiner Junge, deine Mutter mit Lachen zu erkennen, brachten der Monate zehn deiner Mutter doch lange Beschwerden. Fang nun an, kleiner Junge; diejenigen, die die Eltern nicht anlachten, würdigt nicht der Gott den Tisch, nicht die Göttin das Bett .

  • Nero neigte seine Kopf leicht und nachdenklich. „Vielleicht ist es Güte, vielleicht aber auch einfach nur die Erkenntnis das wir alle Menschen sind, von den Göttern gleichermaßen erschaffen. Vielleicht ist es aber auch nur ein Auflehnen gegen den Vater, der genau dies immer bemängelt hat.“ Sagte Nero und zuckte mit den Schultern. „Tamme ist leider viel viel zu früh von dieser Welt gegangen.“ Sagte Nero denn ja als Tamma gestorben war, war er gerade mal fünfzehn Jahre alt gewesen. Er hatte damit eine Vaterfigur verloren, denn dieser tiberische Sklave war ihm mehr Vater gewesen, als jener der es tatsächlich war. Nero lächelte. „Pferde sind wundervolle Tiere. Wenn deinen Domina es erlaubt, nehme ich dich gern mal mit zur Albata und du kannst dir dort die Tiere ansehen.“ Bot Nero an. „Aber natürlich nur wenn du das möchtest.“ Denn ja wenn er sich nicht für die Tiere interessierte, dann musste er da nicht mit hin. „Du bist immer von nutzen. Auch wenn es keine Aufgabe im weitesten Sinne gibt, ist es doch so das wir uns in Gesprächen immer austauschen und von und übereinander lernen können. Von daher ja einfach so.“ Sagte er, denn ja er unterhielt sich gern mit Tiberios und warum sollte man sich nicht einfach mal so als Freunde treffen?

    „Ich danke dir für die Wünsche und hoffe das es so sein wird. Ich kann es kaum erwarten. Obwohl ich mir auch viele Sorgen um meine Frau mache. Es ist ihr erstes Kind... da .. nun ja es kann immer was passieren.“ Sagte Nero und ja man konnte in seien Augen die Sorgen lesen, denn ja bei den Frauen, die ihr erstes Kind bekamen lag die Sterblichkeit bei etwa der Hälfte aller Frauen und Nero wusste, dass er es wohl kaum verwinden würde seine Frau zu verlieren.

  • Tiberios nickte: "Ich würde die Pferde gerne sehen. Ich weiß nur nicht sonderlich viel über Pferde. " ihm fiel auf, dass er dachte, dass er dort Tiberius Caudex keine Hilfe sein konnte. Aber was sprach dagegen, sich von seinem Freund alles zeigen zu lassen?:

    "Ich würde mich freuen, wenn du mir alles erklärst. Meine Domina erlaubt es, wenn ich keine Pflichten vernachlässige. Ich werde sie fragen - wenn auch nicht gleich. "

    Er wollte das Wohlwollen seiner Herrin auch nicht überstrapazieren.


    Als Tiberius Caudex sich Sorgen machte, da seine Gattin ihr erstes Kind zur Welt bringen würde, nickte der furische Sklave ernst.

    Für eine Frau war eine Geburt ein großes Risiko, trotz Anrufung der entsprechenden Göttinnen. So viele junge Frauen kostete es das Leben, sei durch die schwere Geburt oder dass sie hinterher krank wurden und dann starben.


    Tiberios überlegte, was man an Menschenmöglichem, außer sich in die Hände der gütigen Iuno Lucina zu begeben, tun konnte, um Aurelia Corvina die größte Sicherheit angedeihen zu lassen und um Tiberius Caudex beizustehen.


    ""Gewiss hast du eine tüchtige iatromaia,* die ihre Kunst beherrscht? ", fragte er:

    "Kennst du denn selbst das Werk** von Soranus von Ephesus***  über Gynäkologie? Es ist recht neu und soll sehr gut sein. Ich selbst habe es nicht gelesen. Soll ich es dir besorgen? Du kennst die Art deiner Gattin gewiss: Gehört sie zu den Menschen, die Sicherheit gewinnen, je mehr sie wissen oder zu denjenigen, die nicht alles wissen wollen?"


    Im letzteren Fall war es dann besser, dass nur Tiberius Caudex das Buch las.



    Sim-Off:

    * griech. Hebammen - Ärztin ** wer sich einlesen möchte :peri gyneikein ***Soranos von Ephesos

  • Nero nickte. „Die Pferde laufen uns nicht weg. Ich kann dir auch Bescheid geben, wenn die Fohlen kommen. Wir versuchen gerade ein paar schnelle Rennpferde für den Rennstall zu züchte. Ich ahbe dafür extra ein paar Stuten aus meiner Zucht nah Rom bringen lassen.“ Sagte er ganz kurz. Aber selbst an diesen paar Worten konnte man wohl sehen, das er sich dafür wirklich begeisterte. Denn als er von den Pferden und von allem was damit zusammenhing sprach leuchteten seine Augen förmlich. „Oh ja die haben wir. Ich durfte sogar schon einer Untersuchung beiwohnen. Ich konnte dabei sogar das Herz unseres Kindes schlagen hören.“ Nun lächelte Nero warm und herzlich, denn ja man spürte wie sich der junge Mann auf sein Kind freute. „Nein ich kenne dieses Werk noch nicht. Wenn du es besorgen kannst, wäre ich dir dankbar. Nun ich denke meine Frau würde es schon wissen wollen. Ich möchte sie aber auch nicht belasten. Sie hat in ihrer Hebamme eine erfahrene Frau, die ihr Handwerk versteht. Du weißt selbst wie das ist wenn man sich zu viele Gedanken macht. Ich möchte das Corvina die Schwangerschaft genießt und sich auf das Kind freut und sich nicht übermäßig Sorgen macht. Meine Frau ist sehr sensibel.“ Sagte er denn ja er wusste, das Corvina sich nur unnötig Gedanken machen würde, und das tat er schon zur genüge für sie beide.

  • In Tiberios stieg eine große Wärme für Tiberius Caudex und dessen unbekannte Ehefrau auf.

    Sein Freund würde Vater werden.

    Doch er wusste auch, wie gefährlich und fragil alles war, das mit einer Geburt zusammenhing, besonders bei einer Erstgebärenden. Und auch dann blieb Thanatos in der Nähe, breitete so oft die Flügel über einem Kleinkind aus und entführte es in sein dunkles Reich...die Inschriften bei den Grabstätten waren voller verzweifelter Rufe: dulcissimo ..... mein liebes süßes Kind....


    Doch auch wenn es Schicksal war, um so wichtiger war es, zu genießen, dass man jetzt gerade am Leben war und unter der herrlichen Sonne leben konnte.

    Tiberius Caudex hatte in allem Recht: Seine Gemahlin Aurelia Corvina sollte ihre Schwangerschaft umsorgt von Liebe und Familie genießen.


    "Ich besorge das Buch.", versprach Tiberios: "Und du kannst entscheiden, ob es für deine Gattin geeignet ist, denn du kennst sie ja am besten. "


    Er legte sein Handtuch um sich.


    "Und ich freue mich auf die Pferde!  Und auf die kleinen Fohlen.", sagte er:

    "Nun bleibt mir zu danken! Denn ich muss nach Hause. Wenn du einmal wieder mit mir sprechen möchtest, würde mich das sehr freuen. "





    Sim-Off:

    Wo soll Tiberios die Wachstafeln mit den Resultaten der Abfallverbrennung posten? Gleich ins Officium?

  • „Ich freue mich auch schon auf unser Wiedersehen und ja ich freue mich auf auf die Fohlen und sie dir zu zeigen.“ Sagte Nero und schlang sich auch ein Handtuch um. „Ich freue mich wenn du bald mal wieder Zeit findest. Und ich danke dir für deinen Mühe die du dir mit den Testergebnissen gemacht hast.“ Sagte Nero und zog sich einen Tunika an. Dann gingen sie gemeinsam aus dem Balneum und verabschiedeten sich bald darauf, die Ergebnisse verstaute Nero sorgfältig in seinem Officium, den er würde sie für die Vigiles benötigen.




    Sim-Off:

    Ja einfach ins Officium posten :)