[Cubiculum] Aurelia Corvina

  • Corvina hatte sich schon den ganzen Tag von allem zurückgezogen. Sie fühlte sich nicht wirklich gut, aber sie war zu geübt darin, eine gesittete Fassade aufrecht zu erhalten, als dass sie sich etwas hätte anmerken lassen. Und so hatte sie sich um viele Kleinigkeiten gekümmert, hatte mit der Köchin über die aktuellen Vorräte und den Weinkeller gesprochen, über den allgemeinen Gesundheitszustand aller Sklaven, den Putzplan und die mögliche Einrichtung eines Geburtszimmers. Ja, Corvina nahm ihre Rolle als Hausherrin durchaus sehr ernst, und es lenkte auch gut ab.

    Sie hatte auch noch genäht und gewebt. Nero hatte den Webstuhl zum Händler gebracht, damit dieser ihn repariert und Corvina hatte ihren Alten Webstuhl zurück. Mit diesem war sie so viel schneller beim Weben, es ging so viel einfacher! Dennoch verwebte sie sich heute ungewöhnlich oft und musste Fäden wieder lösen und neu verweben.


    Am Abend schließlich hatte sie ein einfaches, kleines Mal allein eingenommen und war dann früh in ihr Zimmer gegangen, um zu schlafen. Nur wollte der Schlaf einfach nicht kommen. Sie lag auf ihrem Bett im dunklen und atmete einfach nur. Es kam ihr so groß vor. So kalt. Ihre Hand streichelte über die Matratze an der stelle, wo sonst ihr Mann immer lag.

    Gedanken kamen ungewollt in ihren Geist. Was er jetzt wohl machte? Mit wem er es tat? Sie wollte nicht darüber nachdenken, insbesondere, da sie die Antwort nicht wirklich wissen wollte. Sie wollte nicht wissen, ob er es genoss, mit anderen Frauen zu schlafen. Sie wollte nicht wissen, was er ihnen ins Ohr wisperte. Sie wollte nicht wissen, wie er sie ansah. Sie wollte nicht wissen, ob er an sie dachte oder sie vollkommen ausblendete. Aber ihre Gedanken waren so laut, dass Corvina sich schließlich die Ohren zuhielt, auch wenn sie wusste, dass das nichts brachte.


    Ihre Arme schlangen sich um ihren Bauch und das flatternde, kleine Leben darin. “Ich liebe dich“, flüsterte sie ihrem Bauch zu und schluchzte dann ein paar Mal leise. Sie vergrub sich unter ihrer Decke und streichelte sich selbst ein wenig, bis sie doch irgendwann dann eingeschlafen war.

  • Natürlich waren sie in den frühen Stunden des Morgens von der Villa nach Hause aufgebrochen. Nero hatte sich im Balneum gründlich gereinigt und eine frische Tunika angezogen. Leise betrat er das Zimmer seiner Frau und er konnte noch deutlich die Spuren der Tränen auf ihren Wangen sehen. Ja er war ein Arsch, dass wusste er. Er wusste auch, dass seine Frau viel zu gut für ihn war. Aber und das wusste sie wohl beide, dass sie ohne ihre Übereinkunft auf Dauer nicht glücklich werden würden. Und doch versetzte es ihm einen Stich ins Herz seine Frau so zu sehen. Er streifte sich die Tunika wieder ab und stieg zu ihr ins Bett und schloss sie in seine Arme. "Ich lieb dich." flüstere er ihr ganz leise zu und küsste sanft ihr Stirn. Ja er hielt sie einfach nur fest, denn wecken wollte er sie zu dieser frühen Stunde nicht sondern sie einfach nur fest in seinen Armen halten. Denn ja sie war seien frau und er liebte sie und er würde immer zu ihr zurückkehren.

  • Auch wenn Nero nicht beabsichtigt hatte, sie zu wecken, natürlich weckte er sie mit seiner Umarmung. Corvina öffnete verschlafen die Augen. Sie hatte Kopfschmerzen und fuhr sich automatisch mit einer Hand an die Stirn, um ihren Handballen leicht dagegen zu drücken, als könne das den Kopfschmerz wegnehmen. Es brauchte noch einen kleinen weiteren Atemzug, bis sie realisierte, dass das hier echt war.

    “Du bist zurück?“ murmelte sie verschlafen und blinzelte noch ein wenig mehr. Sie rieb sich den Sand aus den Augen und sah sich verwirrt um. Die Sonne war schon aufgegangen, aber es war noch recht früh. “Ich sollte aufstehen.“ Sie klang sogar in ihren eigenen Ohren verwirrt. Aber sie hatte Kopfschmerzen und das Gefühl, im schlaf heimlich eine Maus verspeist zu haben. Oder etwas ähnlich pelziges. Sie brauchte etwas zu trinken, und auch ihre Blase meldete sich langsam aber sicher.


    Sie richtete sich leicht auf und sah einen Augenblick zu ihrem Mann. Ja, der Schmerz war noch immer da, und sie schwankte noch immer, ob sie wirklich wissen wollte, was er auf der Feier gemacht hatte, oder ob sie es einfach lieber ignoriert wissen wollte.

    “Brauchst du noch Schlaf, oder möchtest du frühstücken?“ fragte sie ihn in der stummen Entscheidung, es erst einmal lieber ignorieren zu wollen. Oder fast, denn Corvina hoffte, dass seine Wahl auf das Frühstück fiel und ihr Kopf nicht einen neuen Impuls für Fragen bekäme.

  • Nero zog Corvina zu sich und gab ihr den sanftesten aller Küsse. „Ja ich bin zurück.“ Und ja es hatte zwei Bedeutungen, zum einen das er zurück war und zum anderen das er immer zu ihr zurückkehren würde. Aber sie löste sich recht schnell von ihm , was er mit einem Stirnrunzeln quittierte. Aber er würde jetzt nicht diskutieren. „Nun eigentlich wollte ich noch etwas mit meiner Frau den frühen Morgen im Bett genießen, aber natürlich würde ich auch gern mit dir frühstücken.“ Schlaf brauchte er ja zum Glück wenig, so das es ihn auch nicht störte, dass er in der Nacht recht wenig davon bekommen hat. So setzte er sich auch auf und küsste ihre Schulter. „Geht es dir gut?“ Fragte er und massierte sanft ihre Schläfen, denn er hatte mitbekommen, dass sie sich die Stirn gerieben hatte. „Kopfschmerzen?“

  • Da war ein ganz kleiner Stich, als er meinte, er wollte den Morgen mit seiner Frau im Bett verbringen. Corvina konnte sich jetzt gerade nicht wie sonst an ihn schmiegen und kuscheln. Es war nicht die erste Nacht, in der sie getrennt waren, aber es war die erste, bei der der Grund ihrer Trennung eine Orgie gewesen war. Und das machte in Corvinas Gefühlswelt doch einen Unterschied. So schlief sie schon schlecht ohne ihn. Mit diesem Wissen hatte sie furchtbar geschlafen.

    Nero setzte sich auch auf und massierte leicht ihre Schläfen. Es tat gut, und trotzdem fühlte es sich falsch an. “Ja, ein wenig. Ich muss nur etwas trinken, dann wird es bestimmt besser.“ Corvina wusste ja, weshalb sie Kopfschmerzen hatte. Sie hatte sich die halbe Nacht von einer Seite auf die andere gewälzt und viel geweint. Ihr Körper war gerade übermüdet und durstig. Und zumindest gegen einen der beiden Zustände konnte sie etwas unternehmen.

    Sie ließ ihn noch einen kurzen Moment massieren, dann erhob sie sich mit der Anmut eines sehr betrunkenen Rehs. Gewohnheitsmäßig holte sie schon Luft, um nach Kara zu rufen, aber schon beim “K...“ fiel ihr wieder ein, dass ihre Leibdienerin ihr auch heute nicht zur Verfügung stehen würde. Und nein, auch hier wollte sie nicht wissen, was geschehen war. Würde sie sich erst einmal selbst kämmen und ankleiden. Sie tapste also die zwei schritte zu dem Schminktisch und griff nach der Bürste und fing an, sich die Knoten aus dem Haar zu kämmen. “Wärst du so nett, mir eine saubere Untertunika und ein Kleid schon herauszulegen?“ bat Corvina ihren Mann. Wenn sie sich nicht bücken musste, um in ihren Kleidertruhen etwas zu finden, wäre ihr Kopf im Moment sehr dankbar.

  • „Natürlich.“ Sagte er und erhob sich. Er suchte eine bequeme Untertunika und einer der Lieblingstuniken seiner Frau heraus. Eine dieser Wolltuniken, die sie selbst gewebt hatte. Es war eine blaue. Nero ging zu ihr und reichte sie ihr. Er lächelt sie an und als er ihr nach der Untertunika die blaue reichte. „Ich sehe sie gern an dir. Sie betont die Farbe deiner Augen.“ Denn ja er mochte es wirklich, wenn seien Frau die Sache trug, die sie selbst gewebt hatte. Er selbst mochte eben diese Tuniken auch, was sich gerade bewies als er sich seine, eine ebenfalls von ihr hergestellte Tunika überstreifte. Er reichte ihr die Hand. „Wollen wir dann? Wo möchtest du das Frühstück einnehmen?“

  • Er bemühte sich, und das war fast schlimmer, als wenn er gleichgültig gewesen wäre. Corvina kämmte ruhig ihre Haare zuende und flechtete einen einfachen Zopf, den sie mit einem Haarband zusammenband. Heute hatten sie keine Termine und erwarteten keine Besucher, da musste sie sich nicht allzu aufwendig frisieren. Dann ließ sie sich von ihrem Mann die Tuniken anreichen und kleidete sich an. Wahrscheinlich hätte sie in dieser einfachen Aufmachung heute auch mit einer ihrer eigenen Sklavinnen verwechselt werden können, aber Corvina störte sich nicht daran. Sie ergriff die Hand ihres Mannes, der sie geleiten wollte. “Ich denke, in der Küche genügt es, so hat Stratonica die wenigste Arbeit damit. Außer, du möchtest es gerne anders.“ Denn natürlich würde sie sich da seiner Entscheidung beugen, wie sie sich in den allermeisten Fällen beugte und ihm folgte, wenn er entschied.

    Sie zog sich noch schnell die einfachen Hausschuhe über, denn der Boden war morgens noch sehr kalt, und wollte sich ihm dann anschließen, als sie einmal doch noch kurz abrupt stehen blieb und eine Hand auf ihren Bauch legte. Sie blieb einen Moment einfach andächtig still stehen, ehe sie blinzelte und schwach lächelte. “Es bist auch aufgewacht und bewegt sich“, sagte sie leise. Inzwischen fühlte sie ihr Kind häufiger, vor allen Dingen nach dem Aufwachen. Und so auch jetzt gerade.

  • „Nein ich esse gern in der Küche.“ Sagte Nero und wollte gerade nach der Hand seiner Frau greifen, als diese abrupt stehen blieb und eine Hand auf ihren Bauch legte. Nero wollte gerade in Panik verfallen, als sie ihm sagte was es war, dass sie hat innehalten lassen. Er überwand die Distanz zwischen ihnen und ging vor seiner Frau auf die Knie. Er legte seine Hand über die ihre.

    „Es ist wach? Du spürst es?“ Fragte er und starrte einen Moment auf ihren Bauch, bevor er mit feuchten Augen zu ihr aufsah. Ja er hätte sich mehr um seien Frau kümmern müssen. Ja - auch wenn sie entwas anderes vereinbar thatten - müsste er ihr treu sein. Er sah doch wie sie litt. Er zog seine Hand weg und legte statt dessen seinen Kopf auf ihren Bauch, der immer noch von ihrer Hand bedeckt war. „Ich bin keine guter Mann...“ Flüsterte er leise. „Ich weiß ich bin dir kein guter Ehemann....“ Er sah wieder zu ihr auf. „Ich weiß, dass ich dich nicht verdient habe.“ Seine Arme schlagen sich um sie, als er seinen Kopf wieder auf ihren Bauch legte. „Aber ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Und unser Kind auch.“

  • Sie nickte auf seine Frage hin mit diesem stillen, versonnenen Lächeln, das so manche Schwangere befiel, wenn sie in Verbindung mit ihrem Kind war. Sie ließ ihn den Kopf auf ihren Bauch legen, nahm ihre Hand dafür beiseite, damit auch er in Kontakt mit seinem Kind treten konnte. Es verwirrte sie nicht, dass er vor ihr auf die Knie gegangen war, denn sie nahm an, dass er gerne das Kind hören wollte. Etwas, das sie selbst leider nicht konnte, aber je mehr sie dafür seine Bewegungen fühlte, umso versöhnter war sie mit diesem Umstand. Aber was er dann sagte, verwirrte sie ein wenig, und sie legte ihre Hand auf seinen blonden Schopf, um ihn ein wenig zu streicheln.

    Eine Weile sah sie einfach nur hinunter zu dem Mann, der hier vor ihr kniete. Auch wenn er sich klein machte, war er immer noch größer als sie, und würde er sich nur ein wenig mehr aufrichten, ginge er Corvina wohl mindestens bis zur Brust. Aber gerade kam er ihr eher wie ein Junge vor, der Sicherheit und Geborgenheit suchte.


    Ja, er hatte sie verletzt. Sie hatte in der Nacht viel geweint und schlecht geschlafen. Und sie wusste, dass sie ihn nie ganz für sich haben würde. Sie wusste, dass er weit mehr brauchte, als sie ihm geben konnte. Und dass sie beide unglücklich wären, würden sie es dennoch versuchen. Er würde sich ständig zurücknehmen müssen, und sie würde sich ständig genötigt fühlen, mehr zu tun, sich mehr anzustrengen und mehr zu geben, als sie eigentlich konnte. Ihr Kopf wusste das, nur ihr Herz vergaß es manchmal.

    Sie beugte sich leicht zu ihm vor und küsste ihn auf die blonden Haare, ehe sie weiterstreichelte und ihn Ruhe an ihrem Bauch finden ließ. “Du bist alles, was ich immer wollte, Nero“, sagte sie ihm und streichelte ihn. Wieder bewegte sich das Kind in ihr. “Kannst du es auch fühlen?“ fragte sie leise nach, denn seine Wange sollte dort sein, wo das Kind sich bewegte. Aber noch war es so klein, noch war ihr Bauch nicht so ausladend, noch mussten sie warten. Aber jeden Tag wurde ihr Bauch ein klein wenig mehr, ein klein wenig runder, und jeden Tag konnte sie mehr und mehr dieses Leben in sich spüren. Und jeden Tag konnte sie weniger verstecken, dass sie ein Leben in sich trug.

  • Neros Kopf lag immer noch auf Corvinas Bauch, während sie ihm über den Kopf streichelte und ihn sanft auf eben jenen küsste. Er spürte etwas und als sie sagte dass es ihr Kind war, dass er gerade gespürt hatte schaute er erstaunt zu ihr auf und flüsterte voller Ehrfurcht in der Stimme. „Ich.. ich habe es gespürt.“ Ja es war eine ganz witzig sanfte Bewegung die er gespürt hatte. „Bei den Göttern!“ Nero richtete sich ein ganz klein wenig auf, so dass er Corvinas Gesicht sanft in seine Hände nehmen konnte. „Bei allen Götter. Ich liebe dich. Du bist das größte Wunder. Ich liebe dich.“

    Dann küsste er sie ganz sanft auf ihre Lippen.

  • Nero schien ganz aus dem Häuschen. Er schaute, beschwor die Götter und küsste sie schließlich. Corvina erwiderte sanft seinen Kuss und streichelte noch einmal sanft über seine Wange. “Ich würde ja gerne das Kompliment annehmen, aber ich denke, dass die Götter dieses Wunder jeder Schwangeren gewähren“, meinte sie milde lächelnd und streichelte mit einer Hand über ihren Bauch. “Und unser Kind möchte auch seinen Vater kennenlernen.“ Denn ja, das glaubte Corvina auch wirklich. Sie hatte das Gefühl, dass es Dinge gab, bei dem es sich mehr bewegte, wie wenn sie mit ihm sprach, oder auch, wenn Dede mit ihrer Musik aufhörte. Und sie wusste es nicht, aber der Gedanke gefiel ihr, dass das Kind ihre Traurigkeit bemerkt hatte und wollte, dass sie und sein Vater wieder beieinander waren.

  • Nach dem Erhalt des Briefes von Corvinas Vater


    Nero hatte seine Arbeit heute früher beendet, so dass er direkt nach dem essen mit seiner Frau auf ihr Zimmer gehen konnte. Denn ja die gemeinsamen Stunden waren wenig. Aber die Amtszeit neigte sich dem ende, so dass er nun langsam wieder Licht am Ende des Tunnels sah. Ja er konnte es sich sogar leisten einen freien Abend zu haben ohne dafür das Arbeitspensum zu erhöhen. In ihrem Zimmer angekommen, zog er sie in seien Arme und küsste sie sanft. "Wie geht es dir.. euch?" Fragte er mit einem Lächeln. "Hast du schon ganz viele Sachen für unser Kind genäht? Das Geburtszimmer? Ist es inzwischen eingerichtet?" Denn ja das hatte er ihr überlassen. Auch wenn es ihm schwer gefallen war sich nicht darum zu kümmern, hatte er ihr diese Aufgabe übertragen. Nero wollte, dass seien Frau sich gebraucht fühlte und mit diesen kleinen Dingen versuchte er ihr dieses Gefühl zu vermitteln.

  • Corvina genoss diese raren Abende, an denen sie ihren Mann für sich hatte. Viel zu häufig arbeitete er auch spät und kam dann nur noch zum Schlafen zu ihr, um sich an sie zu kuscheln und gemeinsam einzuschlafen oder noch ein paar Zärtlichkeiten auszutauschen. Und früh am nächsten Morgen trainierte er und musste dann auch schon wieder weiterarbeiten. Zusätzlich zu seinen Aufgaben als Herr des Hauses, die Corvina ihm ja nur zu gerne abnehmen würde, aber nicht wusste, wie sie ihn darum bitten sollte. Von gelegentlichen Pausen abgesehen sahen sie sich also zwar täglich, aber doch recht wenig. Und so genoss Corvina diesen Abend sehr, als er gleich nach dem Essen mit ihr kam, um sich gemeinsam zurückzuziehen und einmal wieder ein Gespräch zu führen.

    “Und geht es gut. Die Hebamme ist auch sehr zufrieden und meinte, das Kind entwickle sich sehr gut. Und ich fühle es auch immer häufiger und regelmäßiger. Sie meinte, es dauert nicht mehr lange, dann würde es anfangen zu treten und ich würde mich an diese Zeit hier zurücksehnen.“

    Corvina genoss Neros Nähe und und umarmte ihn sanft, um seine Wärme zu fühlen. Sie fühlte sich so wohl in seiner Nähe. “Aber der Bauch fängt langsam an, etwas im Weg zu sein. Und er wird ja noch viel größer. Die Hebamme meinte, weil ich etwas kleiner bin, kann es sein, dass mein Bauch dann riesig wirkt...“ Etwas unsicher sah sie auf zu ihrem Mann. Noch gab er ihr das Gefühl, die schönste Frau des römischen Reiches zu sein, aber allmählich fühlte Corvina sich einfach nur rund. Und weniger begehrenswert.

    “Und Stratonica und ich haben sehr viele Leinentücher schon herausgesucht, die dann als Windeln dienen können. Ich bin sehr froh, dass sie da auch mithilft, als deine Amme hat sie ja Erfahrung mit der Zeit dann nach der Geburt und dem Wickeln und all sowas. Aber Kleider hab ich noch nicht so viele gemacht. Anfangs braucht das Baby ja nicht so viel.“


    Corvina drückte ihn noch einmal und setzte sich dann leicht auf ihr Bett, um sich die Hausschuhe auszuziehen und sich ein wenig die Fußknöchel zu reiben. In letzter Zeit taten sie zum Abend hin manchmal ein wenig weh, selbst wenn sie nicht viel gelaufen war.

    “Und nein, das Geburtszimmer ist noch nicht fertig. Ich wollte eines der Gästezimmer unten nehmen, wegen dem Mosaikboden. Das müssten wir dann leerräumen, damit der Geburtsstuhl und alles Platz hat. Ich dachte an das Zimmer neben der Treppe, weil es ein kleines Fenster nach draußen hat. Die Hebamme meinte aber, dass man dafür dann spezielle Segen braucht, weil durch jede Öffnung die Geister eindringen können. Von daher wäre vielleicht das Zimmer neben dem Lararium geeigneter, auch wenn es kleiner ist.“ Corvina war sich unsicher, was besser war, und sah zu Nero auf, in der stummen Bitte nach seinem Rat.

    “Und die Hebamme hat mich eingeladen, an einem Unterricht teilzunehmen. Einmal in der Woche in den Traiansthermen für ein paar Stunden. Es kommen dann auch andere Schwangere, und sie möchte und zeigen, wie man mit Wehen umgeht und bei der Geburt atmet und mit uns besprechen, was passiert und ein paar Gymnastikübungen machen.“

  • Nero lächelte und streichelte Corvina liebevoll über den Bauch. „Du wirst jeden Tag schöner und ich freue mich jeden Tag zu sehen wie gut es dir und damit auch unserem Kind geht.“ Sagte er und ließ seine Hand auf ihrem Bauch ruhen. Er sah seien Frau voller Liebe und ja auch voller Ehrfurcht an. „Dein Bauch wird wunderschön werde und ich liebe es zu sehen wie unser Kind in dir heranwächst.“ Ja Nero wusste, dass seine Frau der irrigen Annahme war er könnte sie nicht mehr attraktiv finden, aber damit könnte sie falscher nicht liegen. Dann lachte er leise. „Oh ich kann mir Mama Stratonica vorstellen. Sie ist bestimmt in ihrem Element. Sie hat sich schon immer sehr darauf gefreut auch meine Kinder eines Tages zu betreuen. Wir werden uns wohl eine neue Köchin suchen müssen. So wie ich sie kennen wird sie mit Freunden auf unser Kind aufpassen.“ Ja er kannte seine alte Amme nur zu gut. Sie würde ja auch irgendwie so etwas wie die Großmutter sein.

    Nero überlegte kurz. „Nun wenn Öffnungen Geister hereinlassen, dann nehmen wir doch lieber das neben dem Lararium.“ Sagte Nero, der inzwischen unterscheiden konnte wann seine Frau einen Rat wollte und wann einen Entscheidung. „Aber sonst was fehlt noch für das Zimmer? Der Geburtsstuhl? Hast du dich schon erkundigt wo es welche gibt? Oder schon einen Bestellung aufgegeben.“ Denn ja er wollte sie mehr einbinden und sie auch Entscheidungen treffen lassen.

    Nero nickte eifrig. „Oh das ist schön. Nimm dir ein paar Veteranen als begleitung mit. Und das ist bestimmt spannend, so kannst du dich auch mit den anderen Frauen austauschen.“ Ja Nero ermutigte seine Frau auch mal auf dem Haus zu gehen und andere Frauen zu treffen. „Ich habe heute Post von deinem Vater bekommen. Er beglückwünscht und zu unserem ersten Kind. Ich soll dir Grüßen von deiner Familie ausrichten und du hast noch einen weitere Schwester bekommen, sie heißt Pulchra.“ Sagte Nero und sah sie etwas traurig an. „Das heißt, dass deine Mutter im Sommer leider nicht nach Rom kommen kann. Dein Vater und dein Bruder Corvus, werde aber im Sommer für einen Monat Rom besuchen.“ Sagte Nero und sah seien Frau an. Denn ja die Sache mit Kara wollte er auch noch besprechen, aber erstmal wollte er sehen wie sie die Neuigkeiten aufnahm.

  • Corvina lächelte leicht und knetete noch ein wenig ihren Fuß. “Ja, sie freut sich wirklich sehr und versucht andauernd, mir etwas zu essen zu geben. Für das Baby, sagt sie immer. Aber ich glaube nicht, dass sie jemand anderem ihre Küche überlassen würde“, meinte Corvina lächelnd. Sie war sich zwar relativ sicher, dass Nero einen Scherz gemacht hatte, dass sie eine neue Köchin brauchen würden, aber eben nicht ganz. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass Stratonica niemanden an ihre Kochtöpfe heranlassen würde.

    Und sie war sehr dankbar, dass Nero ihr die Entscheidung abnahm und das Zimmer neben dem Lararium vorschlug. Sie lächelte ihn dankbar an und bedachte nun ihren anderen Fuß mit ein paar Kneteinheiten. “Nun, wir müssen das Zimmer erst einmal dann ausräumen und ausräuchern und Binsen verstreuen und auskehren, um sämtliche Geister, die darin sein könnten, zu vertreiben. Und dann wird es erst eingerichtet. Die Hebamme hat mir die Namen von zwei Tischlern gegeben, die einen Geburtsstuhl bauen können. Sie hat auch einen eigenen, kleinen, falls wir doch keinen eigenen haben wollen. Aber ich hätte gerne einen.“ Corvina überlegte, was sonst noch fehlte. “ Wir werden vielleicht auch in die Decke einen Haken machen, um ein Seil daran zu befestigen. Die Hebamme meinte, manche Frauen stehen bei der Geburt gerne.“ Corvina konnte sich das zwar nicht vorstellen, wollte die Expertise der Frau nun aber auch nicht anzweifeln.


    Dass Nero einverstanden mit ihrem Kurs war, freute sie ebenso. Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln. “Ich hoffe, es macht den Veteranen nichts aus, dann mehrere Stunden warten zu müssen. Aber die Traiansthermen bieten ja viel Gelegenheit, sich die Zeit zu vertreiben, auch ohne das Bad selbst zu betreten.“ es gab Sportanlagen und auch ein Areal, in dem sich die Leute trafen, um Brettspiele zu spielen. Dort war es auch nicht nach Geschlechtern getrennt, so dass die Veteranen etwas Ablenkung hatten. “Der erste Termin wäre in fünf Tagen. Ich würde dann nach dem Mittagessen gehen und wäre vor dem Abendessen wieder zurück.“ Sie wollte nicht, dass ihr Mann sich Sorgen machte, weil er nicht wusste, wo sie war.


    Dann aber erzählte er von einem Brief von ihrem Vater. Kurz war Corvina verwirrt, weil ihr Vater Nero geschrieben hatte und nicht ihr. Überhaupt hatte sie in den letzten Monaten keine Briefe erhalten, was aber sicher am Winter und der Einstellung des Schiffsverkehrs gelegen hatte. So aber erfuhr sie von ihrem Mann von ihrer neuen Schwester anstatt selbst von ihrem Vater. Dennoch lächelte sie, wenn auch etwas traurig, und doch gleichzeitig auch glücklich. “Ich muss meiner Mutter einen Brief schreiben mit den besten Wünschen für meine neue Schwester. Ich hoffe, dass sich irgendwann die Gelegenheit ergeben wird, sie kennenzulernen. Aber ich verstehe natürlich, dass meine Mutter bei meiner Schwester bleiben muss. Ist das nicht schön, dass unser Kind dann noch eine Tante mehr hat?“ Ja, Corvina gefiel der Gedanke, auch wenn die Tante ihres Kindes nur ein paar Monate älter wäre als ihr Kind. Aber Corvinas Mutter hatte ihren Vater ja auch relativ jung geheiratet, und der aurelische Samen war stark.

    “Und Papà kommt im Sommer? Hat er schon geschrieben, wann genau?“ Ihre Freude über diese Ankündigung war unverkennbar. “Und mein Bruder Marcus kommt auch? Kommt Manius auch mit, oder bleibt er bei Mamà?“ Ja, viele Fragen, aber Corvina freute sich, ihre Familie wiederzusehen. Sie hoffte nur, dass sie nicht genau dann in den Wehen lag, wenn diese zu Besuch kämen.

  • Nero sah Corvina zu und schüttelte dann den Kopf. „Lehne dich an Schatz.“ Sagte er und wartete das Corvina sich bequem an das Kopfende des Bettes gelehnt hatte. Dann hob Nero ihre Beinen an und setzte sich, nur um dann ihre Beine auf seine Schoß zu legen. Er begann dann mit einer Fußmassage, beginnend bei den Zehen bis hin zu den Waden. „Brauchst du Hilfe bei dem Tischler oder übernimmst du das allein?“ Fragte er beiläufig, während er sich ausgiebig um ihre Füße kümmerte. Er hob kurz ihre Füße noch mal an. „Nicht bewegen.“ Sagte er lächelnd , stand auf und kam mit einer kleine Flasche Öl zurück. Er setzte sich so hin wie eben auch und rieb nun erst den einen Fuß mit dem Öl und und massierte ihn und dann nahm er sich den zweiten vor während er weiter sprach. „Nun wenn sie meint man brauch eine Harken, dann werden wir einen anbringen lassen. Wie war das lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben.“ Sagte Nero und schmunzelte leicht. „Ach ich denke die Jungs können sich schon beschäftigen. Wenn man mal ehrlich ist kennen sie das wohl zur Genüge, denn entgegen aller Vorstellungen besteht mindestens das halbe Soldatenleben aus Steh und Warteübungen. Also keine Sorge ein paar Stunden halten die ohne Probleme aus.“ Denn ja die waren das gewohnt, sie begleiteten Nero ja auch und konnte nicht überall mit hin und so mussten sie sich die Zeit vertreiben, wenn Nero einen Termin hatte. Er nickte ihr aber dankbar zu, als sie ihm eine Zeitrahmen für ihre Abwesenheit gab. „Du wunderst dich bestimmt, warum dein Vater mir geschrieben hat. Nun ich muss ehrlicherweise sagen, er hat mir nur geantwortet. Ich hatte ihn angeschrieben. Wie du weißt leben Kara und Flamma zusammen und ich wollte alles bezüglich möglicher Kinder geklärt wissen. Dein vater und ich wir sind uns einig, dass sie in meinem Besitz verbleiben. Das ist auch gut so, da ich Kara versprochen habe, dass ihre Kinder frei seien werden und eine entsprechende Unterstützung erhalten. Ich hoffe das ist auch in deinem Sinne?“ Fragte Nero, denn ja Kara war ja irgendwie ihre Sklavin und von daher hatte sie natürlich einen Mitspracherecht. „Und ja ich finde es schön, dass unser Kind einen Tante hat, die nicht viel älter ist als es selbst.“ Sagte Nero und nun massierte er die Beine seiner Frau bis hin zu den Oberschenkeln. „Dein Vater schrieb er und seien ältester Sohn würden kommen. Wann genau weiß ich nicht, dies wird er sicherlich mit deinem Onkel erst absprechen. Aber er meinte sobald die Überfahrt wieder sicher its und das sie für einen Monat bleiben wollen.“ Er sah Corvina an. „Soll ich dir auch ein wenig die Schultern und den Rücken massieren?“

  • Corvina war ehrlich dankbar, als Nero sich ihrer Füße erbarmte. Sie rutschte auf dem Bett nach hinten, so dass sie sich an die Wand anlehnen konnte, und ließ ihn nur zu gerne ihre Zehen und den restlichen Fuß kneten. Ab und an gab sie besonders wohlige Laute dabei von sich. Das tat unglaublich gut. “Du hast so viel zu tun, Liebster. Ich bekomme das schon hin.“ Sie sah kurz auf und fasste sich ein Herz. “Ich würde dir auch gerne noch mehr helfen, wenn ich kann. Wenn es etwas gibt, was ich dir abnehmen kann, dann tue ich das gerne, um dir den Rücken freizuhalten.“ Vielleicht gab es ja etwas, das er nur zu gerne delegieren wollte und was auch innerhalb ihrer Möglichkeiten lag. Dumm war sie ja nicht, sie konnte gut rechnen und schreiben, auch wenn das wahrscheinlich den kleinsten Teil seiner Arbeit ausmachte.


    Dass die Veteranen sich schon zu beschäftigen wussten und es gewohnt waren, beruhigte Corvina etwas. “Gut, dann mache ich mir keine Gedanken. Kara hätte sich beschwert, mehrere Stunden warten zu müssen. Sie hat sich schon erbeten, nicht immer mitzumüssen.“ Ihre genauen Worte waren etwas direkter gewesen. Sie wolle nicht einem Haufen fremder Weiber beim Hecheln zusehen und über Hämorrhoiden klagen hören. Aber das musste sie Nero ja nicht sagen.


    Dann aber erklärte er noch mehr zu dem Brief, und kurz runzelte Corvina die Stirn, dann erhellte sich ihr Gesicht. Sie beugte sich schnell vor und zog Nero leicht an der Schulter, damit er sich mehr zu ihr drehte und sie ihn küssen konnte. “Das war eine wundervolle Idee von dir, Nero. Kara wird sich bestimmt sehr freuen. Weiß sie es schon? Sie sagt zwar, sie möchte jetzt keine Kinder haben, aber wäre das nicht schön, wenn ihre und meine Kinder hier gemeinsam aufwachsen könnten?“ Ja, in Corvinas Vorstellung war das dann fast so wie in Athen mit ihren Cousinen und Cousins. Auch wenn Flamma ein Sklave war, Kara war für sie wie eine Schwester. Und wenn ihre Kinder frei sein würden, freute sich Corvina aus vollstem Herzen für Kara.

    Als Nero dann von der Ankündigung ihres Vaters erzählte, wurde Corvina ein wenig zurückhaltender, lächelte aber immer noch. “Also kein genaues Datum“, sagte sie und bemühte sich, sich ihre Gedanken nicht anmerken zu lassen. Sie wollte auch nicht schlecht über ihren Vater denken, und erst recht nicht schlecht über ihn reden. Aber sie kannte ihn. Er hatte ihr schon vor Jahren versprochen, sie in Rom besuchen zu kommen mit ihrer Mutter. Hatte es aber nie getan. Aber vielleicht war es ja dieses Mal anders, denn dieses Mal hatte er ja auch ihrem Mann geschrieben. Und so eine Ankündigung unter Männern war sicher gewichtiger als eine Beschwichtigung der Tochter. “Nun, dann werde ich mich gedulden, wann er es weiß und etwas genaueres schreibt. Ich hoffe nur, dass ich dann nicht unpässlich bin, wenn er kommt.“


    Als er ihr dann auch eine Rückenmassage anbot, wurde Corvinas Lächeln aber wieder breiter. “Ja, gerne. Warte, ich zieh nur eben schnell mein Kleid aus“, meinte sie und rutschte vom Bett, um sich fein säuberlich ihr Kleid auszuziehen und es auf den nahen Stuhl fein säuberlich gefaltet zu legen. Als sie wieder nackt zu ihm aufs Bett zurückkam, schenkte sie ihm kurz ein verlegenes Lächeln und setzte sich dann mit dem Rücken zu ihm, damit er überall gut hinkam. Sie hätte sich ja eigentlich gerne auf den Bauch gelegt, aber in letzter Zeit fing das Baby dann gerne an, zu rebellieren, so dass Corvina sich sicher war, dass es das nicht mochte.


  • Nero zog Corvina ein wenig dichter zu sich. Hauchte ihr einen Kuss auf ihre Schulter, dann verteilte er erst das Öl in seien Hände um es anzuwärmen. Er begann die Massage bei ihrem Nacken. Er suchte und fand all die kleine Knötchen und löste sie mit sanften aber geschickten Fingern. Er dehnte die Massagen auf ihre Schultern aus bis auch hier alle Verspannungen gelöst waren. Noch einen Kleiner Kuss auf die Schulter, dann rückte er etwas ab und setzte seine kundige Massage fort und er fand zielsicher jede noch so kleine Verspannung und löste sie. Als er alle gefunden hatte Massierte er ihre gesamten Rücken, damit Sie sich vollkommen entspannen konnte. Während dessen unterhielten sie sich weiter. Nero lachte leise. „Nun du kannst Kara ja auch zum einkaufen schicken, während du bei einem Kurs bist, ich denke das versüßt ihr die Wartezeit.“ Sagte Nero, denn ja er konnte sich bildlich das Genicke von Kara vorstellen. Er überlegte. „Nun du könntest mir tatsächlich helfen. Wenn du die Abrechnungen übernimmst und überprüfst.“ Denn ja die Buchführung nahm mitunter sehr viel Zeit in Anspruch. Ja er könnte es auch einem Verwalter überlassen, aber nun ja er hatte da eben ein Vertrauensproblem. Aber seiner Frau vertraute er rückhaltlos. Dann nickte er, bis er sich bewusste wurde das Corvina ihn ja gerade nicht sah. „Ja sie weiß es. Und ich denke auch das sie sich freut. Obwohl ich glaube, dass sie jetzt noch keine Kind möchte. Aber wir werden es ja sehen. Ich würde es auch schön finden, wenn die Kinder zusammen groß werden.“ Denn ja Nero würde es gut finden, wenn die Kinder gemeinsam aufwuchsen. Und ja er würde Karas und Flammas Kinder wohl nicht anders behandeln als seine eigenen. „Nein aber ich denke dass sie am Ende des Frühjahrs kommen werden.“ Das ihr Vater so unzuverlässig in dieser Beziehung war konnte Nero ja nicht wissen. Aber das er immer zu seinem Wort stand, nahm er dies auch von anderen an. Und ihr Vater hatte nicht von vielleicht gesprochen, sondern seine Besuch angekündigt. Also ging Nero davon aus, dass dieser Besuch auch stattfinden würde. „Ach.. nun ja, da das mit Karas Kindern nun geklärt ist und es unter den tiberischen Sklaven, die sich entscheiden zusammenzuleben Tradition ist, habe ich Kara angeboten, dass wir für sie und Flamma hier im Haus eine kleine Zeremonie mit einem Fest abhalten. Also so was wie eine Hochzeit. Ich finde .. nun ja ich finde wenn zwei Menschen sich entschließen zusammen zu leben, dann sollten sie dies auch feiern. Kara will noch mit Flamma darüber reden.. und ich denke er wird nichts dagegen haben. Ich hoffe du bist einverstanden?“

  • Seine Hände waren wundervoll. Corvina bog sich leicht nach vorne und gab immer wieder ein leises Stöhnen von sich, das im Nachbarraum vermutlich ganz andere Assoziationen wecken würde, und schloss genießerisch die Augen. Es tat so unendlich gut, denn Nero löste Verspannungen, von denen Corvina nicht mal gewusst hatte, dass sie da waren.


    Während sie also in vollen Zügen seine Hände genoss, lächelte sie einmal bei seiner Bemerkung. “Dann aber stöhnen die Veteranen, die mit ihr mit müssen und ihre Einkäufe schleppen. Und dann bin ich auch wohl vor ihr fertig. Du warst ja auch schon mit ihr einkaufen. Sie ist dabei sehr ausdauernd.“

    Dass sie ihm aber tatsächlich mit etwas helfen konnte, freute sie. “Es wäre sehr nett, wenn du die Zeit für eine kurze Einweisung finden würdest, damit ich weiß, wie du das bisher gemacht hast. Dann aber helfe ich dir sehr gerne mit den Abrechnungen.“ Denn ja, das wäre definitiv etwas, was sie machen könnte.


    Es war ein wenig schade, dass sie es ihrer Freundin nicht sagen konnte, dass ihre Kinder frei sein würden, aber natürlich gönnte sie auch ihrem Mann die Überbringung der frohen Botschaft. “Nun, so fleißig, wie Flamma und sie üben, eines zu machen, wird es vielleicht ja doch noch etwas“, meinte sie mit einem Schmunzeln. Denn ja, so ziemlich jeden Abend drangen recht eindeutige Geräusche zu ihnen herüber.

    Und auch die Frage nach einer Hochzeit für Kara zauberte ein Lächeln auf Corvinas Gesicht. Sie drehte sich leicht zu ihrem Mann um und sah ihn einfach nur unendlich dankbar an. “Natürlich bin ich einverstanden. Ich finde, das ist eine wundervolle Idee. Und – naja, Kara tut so, als finde sie das alles ganz albern und sagt immer, dass sie Romantik hasst. Aber ich glaube wirklich, dass sie eigentlich schon gerne richtig heiraten würde. Also, soweit das für Nicht-Römer eben geht.“ Corvina lehnte sich ein wenig nach hinten, so dass sie an Neros Brust liegen konnte. “Hab ich schon einmal gesagt, wie froh ich bin, dass du mein Mann bist? Ich könnte mir keinen besseren wünschen.“