• Die Monate in Abwesenheit von Rom und in Etrurien waren nötig gewesen, jedoch auf verrückte Art auch erholsam. Grund dieser Reise war glücklicherweise nicht sein eigener Gesundheitszustand gewesen, nein. Vielmehr war Corvina eines Tages weinend zusammengebrochen und hatte sich geweigert, etwas zu essen, zu sprechen oder auch nur weiter aufzustehen. Sextus war schon recht verzweifelt gewesen und hatte diverse Heiler befragt, was mit seiner Nichte denn geschehen wäre, die sich völlig untröstlich gab oder nur noch trüb vor sich hinstarrte, ohne wirklich ansprechbar zu sein. Allerdings konnten diese außer tiefgehende Melancholie keine Ursache finden. Schließlich hatte Sextus als letztes Mittel einen Aufenthalt in Etruria ins Auge gefasst. Wenn selbst die Gelehrten in Tarquina nicht mehr weiter wussten, dann wohl niemand.

    Also waren sie abgereist, zu seinem alten Lehrer Marcus Cilnius Lanatus, und zu Sextus Ehefrau, Curtia Minor. Inzwischen war sie fast siebzehn Jahre alt. Da war dann die Aufnahme der Ehe wohl unabwendbar.


    Nun, einige Monate später, war Aurelia Corvina noch immer in Etruria, wenngleich tatsächlich in besserer Verfassung. Er selbst allerdings war nun wieder in Rom, wo sich in seiner Abwesenheit die bucklige Verwandtschaft breitgemacht hatte. Sextus nahm diesen Umstand bei seinem eintritt in die Villa zur Kenntnis. Solange sie nicht wieder auf solch verrückte Ideen kamen wie frühere Hausbewohner, wie einen Stall inmitten der Stadt aufbauen und unterhalten zu wollen inklusive deren stinkender Einwohner, auch genannt Pferde, würden sie sich wohl zusammenraufen.

    "Tritt ein, meine Liebe, dies ist nun auch dein zuhause" sagte er auf etruskisch zu seiner Ehefrau. Curtia Minor war ein junges, eher unscheinbares Ding mit schüchternem Blick und stillem Gemüt. Sie war hübsch, ohne in irgendeiner Weise außergewöhnlich schön zu sein, nett, ohne dabei besonders charmant zu wirken, fromm, ohne religiös zu wirken und angenehm, ohne dabei bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Kurzum, sie war die perfekte Ehefrau, die man sofort vergessen konnte, sobald sie aus dem Blickfeld entschwunden war. Und sie sprach kaum Latein, sondern fast ausschließlich etruskisch und etwas griechisch.

    Curtia Minor kam näher und legte in einer unsicheren Geste ihre Hände auf die sachte Wölbung ihres Bauches. “Wenn du es so wünscht, mein Ehemann“ antwortete sie nur schlicht und sah sich schüchtern etwas um.


    Sextus seufzte innerlich, schenkte ihr ein Lächeln und ging weiter voran. "Ich wünsche es. Aber du darfst dich auch zuerst in deine Räumlichkeiten zurückziehen. Die Reise hat dich sicherlich erschöpft." Seine Frau nahm das Angebot dankend an und ging mit ein paar helfenden Sklaven davon, sich ihre neuen Räumlichkeiten zeigen zu lassen. Sextus hatte Boten vorausgesandt und es so einrichten lassen, dass ihre Räume möglichst weit weg von den seinen waren. Einmal die Erfahrung einer Schwangeren machen zu dürfen war für Sextus genug.

  • Als Orestes das Gerücht gehört hatte, dass Aurelius Lupus zurück in der urbs erwartet würde, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Das lief ja wie am Schnürchen. Tigellinus war der als der er sich ausgegeben hatte und Lupus - der aurelische Senator mit dem er am nächsten verwandt war - käme zurück, so dass jener Senator ihm vielleicht den wohl letzten aber doch entscheidenden Gefallen tun könnte, seinen Namen noch ein weiteres Mal beim Augustus oder in dessen Nähe fallen zu lassen, damit sich die Tore der Curia Iulia sich endlich, endlich (!), auch für Aurelius Orestes öffnen würden.


    Natürlich dürfte Orestes weder zu forsch noch zu bedürftig noch zu indifferent erscheinen, und er müsste versuchen den politischen Preis gering zu halten. Der erste Schritt dazu wäre ihn nicht mit dem Anliegen zu überfallen, bevor er richtig angekommen war, aber begrüßen sollte er ihn dennoch. Also als die Nachricht, sie wären jetzt angekommen, die Runde machte, ging Orestes den Neuankömmling suchen. Seine etruskische Frau musste gerade weggegangen sein, denn er fand Lupus allein nur von Sklaven umschwärmt die das Gepäck der ankommenden in verschiedene Richtungen verteilten. Er dachte sich nichts dabei.


    "Sextus!", rief Orestes ehrlich erfreut als er auf ihn zu ging, "gut dass Du, dass ihr hier seid. Willkommen in unserer Villa. Ich hoffe die Reise war nicht zu beschwerlich, und dass unsere Sklaven Euch gut versorgen. "

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Da war auch schon die bucklige Verwandtschaft. Bei der Begrüßung wanderte Sextus' Augenbraue kurz eine Winzigkeit nach oben. Irgendwie schaffte sein Vetter es, dass Sextus sich wie ein Gast in seinem eigenen Haus vorkam. Oder dem Haus des gemeinsamen Urgroßvaters, in dem Sextus aber schon fast zwei Jahrzehnte gelebt hatte.


    "Es ist schön, wieder hier zu sein, Manius. Glücklicherweise ist die Reise nach Tarquinia nicht sehr lang und die Straßen waren trotz des Herbstes noch vergleichsweise trocken." Sextus hasste Reisen. Das einzige, was er noch mehr hasste, als auf einem Pferd zu reiten, war es, in einem Wagen zu fahren. Diese Reise verband beides.

    "Ich hoffe, ich habe nichts allzu wichtiges verpasst während meiner Abwesenheit", stellte er eine Suggestivfrage, die Orestes aufgreifen konnte, wenn er wollte. Andernfalls würde Sextus einen der Sklaven schnell schicken, die neuesten Verkündigungen des Forums abzuschreiben, so dass er sie in Ruhe studieren konnte.

  • "Das freut mich. Und noch mehr freut es mich, dass Du wieder hier bist. Zu Hause.", Orestes hatte niemals viel Kontakt mit Lupus gehabt. Er war sogar eine Zeit - man muss es wohl so ausdrücken - eifersüchtig, weil seine Karriere, obwohl er sie später begonnen hatte, besser vorangekommen war. Zuerst dachte er, es wäre - wieder einmal - die Schuld seines Vaters Aurelius Scipio, dessen Bruder Fulvus schon erfolgreicher war als. Und jetzt Lupus, der Sohn des Fulvus, erfolgreicher als Orestes der Sohn des Scipio. Aber diese fatalistische Einstellung und mit ihr auch die Eifersucht konnte er überwinden. Die Wirklichkeit sah anders aus: Eine kleine bessere Entscheidung hier, ein guter Kontakt dort, sprach für Lupus schnellere Karriere. So hatte Orestes sich damit abgefunden, und jetzt brauchte er sogar die Unterstützung seines Vetters.


    Wenn er es zu schnell anging, könnte es sein, dass Lupus einen hohen Preis verlangen würde (in Bezug auf Abstimmungen etc.), wenn er zu lange zögerte, könnte das Momentum, der Kairos, vergehen, also versuchte er einen Mittelweg zu gehen. "Was das Weltgeschehen und die Gerüchteküche in Roma angeht, hast Du sicher bessere Quellen als mich, aber hier im Haus, wenn Du es nicht schon weißt, du würdest es bald bemerken, ein gewisser Faustus Aurelius Tigellinus ist eingezogen. Ein kauziger Aurelier, östlicher Dekadenz, aber auch nett irgendwie. Interessant ist, dass es kein geringerer als der Augustus war, der ihn nach Roma eingeladen hat, Tigellinus ist sehr schnell zum primicerius a libellis geworden. Und... naja, das könnte - aber komm erst einmal an, bevor ich Dich mit Details zuschanze - aber es könnte die Chance sein, auf die ich lange gewartet habe."


    Er stoppte an dieser Stelle. Lupus sollte die Möglichkeit haben, sich zu zurückzuziehen, man könnte ja auch morgen noch genaueres besprechen. Oder er könnte auch nachfragen. Orestes wurde klar wie wenig er seinen Vetter eigentlich kannte. Die unterschiedlichen Karrieregeschwindigkeiten hatten sie - vorsichtig gesagt - einander nicht als Familie nähergebracht.

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Natürlich hatte Sextus das ein oder andere durch einen Brief hier und da erfahren. Es war allerdings etwas völlig anderes, in Rom selbst zu sein und die Dynamik, die Gerüchte nun einmal hatten, mitzuerleben. Außerdem neigten Briefeschreiber dazu, eben diese kleinen Feinheiten auszusparen und auf Gerüchte zu verzichten, da Papyrus teuer war und Boten auch Geld kostete.

    Bei der Erwähnung von Tigellinus stutzte Sextus kurz. "Ist das nicht Priscas unsäglicher Onkel?" fragte er einmal nach und hoffte, sich zu täuschen. Er hatte ihn bislang noch nicht kennengelernt, aber das was er von ihm gehört, ließ seine Sympathie nicht unbedingt wachsen. Sextus Hirn entspann eine wilde Theorie, die mindestens eine Orgie oder eine Erpressung beinhalteten, die dazu führen konnte, warum ausgerechnet Septimius Antoninus diesen Patrizier auf einen Bürgerposten verpflanzt haben könnte. Noch dazu einen unter Aufsicht eines Ritters. In Sextus Augen war dies aus diversen Gründen unangebracht. Nützlich, ja, aber unstandesgemäß. Allerdings behielt er diese Überlegungen wohlweislich für sich.

    "Dann hoffen wir mal, dass er hier keine Orgien feiert und Schauspielerinnen durchs Haus jagt" scherzte Sextus leichthin, wenngleich er innerlich tatsächlich die Sorge um dergleichen durchaus nicht ganz ausschließen konnte. Er hatte schon einmal ähnlichem Treiben einen Riegel vorschieben müssen, als Aurelia Drusilla meinte, ihre Freundinnen zum Hanfrauchen in die Villa einladen zu müssen. Auf Wiederholungen konnte er herzlichst verzichten.


    "Schanze mich ruhig mit Details zu. Nach nun mehreren Monaten Ruhe und Entspannung kann ich denke ich einige Details durchaus ohne vorangegangene Ruhepause vertragen" forderte Sextus seinen Vetter freundlich und leicht scherzend auf. Auch wenn Sextus nun eine Weile aus Rom weg gewesen war, er war noch in der Lage, die feinen Zwischentöne in einer Unterhaltung zu deuten. Als Senator war dies überlebenswichtig. Und sein Vetter hatte sicherlich nicht zu diesem speziellen Detail angesetzt, ohne dabei irgendeinen Plan zu verfolgen.

    Einem der herumwuselnden Sklaven winkte er nur kurz mit dem Wort "Posca" und widmete sich dann ganz seinem Vetter,

  • Die Reaktion seines Vetters auf die Nennung von Tigellinus überraschte ihn wirklich nicht, erheiterte ihn hingegen immens:

    ""Vollendete Orgien hat es noch keine gegeben" -auch wenn der Weinkonsum deutlich höher war als früher- "und Schauspielerinnen habe ich auch keine gesehen"- auch wenn Cressida Tigellinus' Sklavin eine wenn auch kurze doch nicht übersehbare Extravaganz war, "und ich denke verstanden zu haben, dass er aus Priscas Zweig der Familie stammt. Ein verschwägerter Onkel, was auch immer das bedeuten mag. Als er das erste Mal auf mich zu kam, wollte ich es erst nicht glauben, dass er wirklich der war, der er vorgab zu sein. Aber es ist ja wohl alles in Ordnungen er steht dem Augustus nahe." - auch wenn sich erst herausstellen müsste wie nah.


    Jetzt als der Sklave mit der schrecklichen Posca kam, nahm Orestes notgedrungen einen Becher. "Und da sind wir auch schon beim Thema. Tigellinus meinte durchscheinen lassen zu müssen, dass der Augustus mehr patrizisches, ich präzisiere mehr aurelisches Engagement im Senat sehen würde und da es bald zu neuen Ernennungen von Senatoren kommen wird, wäre es doch eine Möglichkeit, dass wir es noch einmal probieren. Also, ich meine, mit meiner Ernennung zum Senator. Wenn Tigellinus von der freundschaftlichen Warte und Du aus der Curia Iulia mich beide vorschlagt, dann denke ich wird es klappen. Trotz naja meines Rückzuges für einige Jahre." Erschaute seinen Vetter entschlossen an. Während des letzten Satzes hatte er ein wenig mit den Axeln gezuckt, aber ansonsten versuchte er die Überzeugung, dass dies nun der rechte Moment war auch durch ein sicheres Auftreten zu unterstreichen.

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Sextus hatte eine geringfügig andere Meinung zum Thema 'Nähe zum Augustus legitimiert'. In der Vergangenheit hatte der Septimier sich in Sextus Augen nicht unbedingt in einer Art und Weise präsentiert, die Vertrauen erweckte. Er hatte den Cultus Deorum und insbesondere das Collegium Haruspicum nie konsultiert, ja regelrecht ignoriert, überließ seiner Frau die Repräsentation des Kaiserhauses in der Öffentlichkeit, welches diese dazu nutzte, zu reiten oder sich in aufreizender Kleidung auf Gesellschaften zu tummeln, und seinen Sohn hielt er fern von Rom, so dass dieser potentielle Nachfolger alles andere als vorbereitet sein würde, wenn der Kaiser starb. Kurz zusammengefasst: Sextus konnte den Kaiser nicht wirklich leiden, war aber schlau genug, dies niemand gegenüber zu kommunizieren.


    Als Orestes seinen Rückzug beiläufig erwähnte, entrang sich Sextus doch kurz ein Lächeln. Rückzug war ein nettes Wort. Flora und Narcissa hatten gedacht, er wäre tot. Sextus hatte alle Hände voll zu tun gehabt, seine beiden Cousinen zu trösten. Glücklicherweise war es letztendlich ein gewaltiges Missverständnis gewesen, das sich nun aufgelöst hatte. Rückzug war wohl das Wort, das ein Politiker dafür wählen würde. Insofern war Orestes also gut vorbereitet.

    Sextus nippte an seinem Posca, ehe er antwortete. "Selbstverständlich. Je mehr Männer unserer Familie im Senat sind, umso besser. Überhaupt sollte das Gewicht der Patrizier im Senat gestärkt werden. Hast du denn schon konkrete Vorhaben als Senator, oder geht es erst einmal um den Rang an sich?" fragte Sextus noch interessiert nach. Natürlich war es für neue Senatoren der Curie erst einmal angemessen, sich in Bescheidenheit zu üben und zu lernen, ehe sie das Wort ergriffen. Solcherlei mutete schnell nach Belehrung der Älteren an und wurde daher häufig mit Missfallen betrachtet. Allerdings gab es auch immer wieder Projekte, mit denen sich auch Jungsenatoren hervortun konnten, wenn sie die passende Unterstützung bekamen und dabei den richtigen Weg gingen. Wie jedes Handwerk war auch die Politik ein solches, dessen Feinheiten man erst lernen musste.

  • Als Orestes das hintergründige Lächeln seines Vetters sah, spürte er einen Stich im Herzen. Aber acta est fabula, er konnte es nicht ungeschehen machen, er konnte nur zeigen, dass es jetzt anders war. Aber da sein Vetter den Großmut hatte ihn nicht darauf anzusprechen, musste er auch jetzt nicht darauf eingehen.


    Erfreut hörte er dann die freudige Botschaft, das Lupus ihn unterstützen würde, und auch wenn Orestes in einigen Überlegungen noch zu keiner ihn befriedigenden Antwort gekommen war, wieso der Augustus gerade jetzt mehr Patrizier im Senat wünschte, denn da würde es einen oder zwei Hintergedanken geben, stimmte Orestes seinem Vetter ja zu, es war primafacie positiv. Die Frage nach den möglichen Projekten, war ihm schon von Tigellinus vertraut und er wusste wie er antworten müsste, ein wenig demütiger als gegenüber dem weinseligen Aurelier vor ein paar Tagen, aber inhaltlich müsste es übereinstimmen.

    "Das ist ja nicht so einfach, mit den Projekten, ist man als Jung-Senator zu forsch, ist das negativ, ergreift man aber keine Initiative bleibt man pedarius. Also ich dachte daran, dass die Piscina ja problematisch ist. Erholung und Trinkwasser an einem Ort, das gefällt nicht jedem und mundet keinem. Wenn ich also in ein paar informellen Gesprächen herausfinden könnte, ob es ein paar Patres conscripti gibt, die dergleichen Meinung sind, dass dort etwas getan werden müsste, dann könnte ich mir denken, dass das ein kleines Projekt wäre, das mich ein wenig positioniert. Aber das ist nur eine erste Idee. Wir sollten dann auch schauen, wann ich die Aedilität anstreben kann.""

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Sextus war angenehm angetan von der Erkenntnisfähigkeit seines Vetters. Offensichtlich musste er sich um ihn nicht annähernd so viele Gedanken machen wie um andere Teile der buckligen Verwandtschaft. Das war einmal ein erfrischendes Novum. Wenn nun Orestes auch ähnliche Ansichten zum familiären Zusammenhalt im politischen Bereich teilte und nicht wie manch anderer Vetter zu übereilten Entscheidungen neigte, konnte dies für ihrer beider Karriere im Senat nur vorteilhaft sein. Sextus dachte immer noch voller Ungemach daran zurück, wie er seinen Vetter Tiberius Aurelius Avianus eindrücklich davor gewarnt hatte, sich nicht den Verschwörern anzuschließen, wie dieser es aber dennoch getan und so die ganze Familie auf diese Seite des Bürgerkrieges gezwungen hatte. Im Endeffekt waren sie so auf der Gewinnerseite gelandet, aber erst nach einem langen Exil, viel Blut und einem riesigen Haufen Glück. Auf ähnliche Wiederholungen konnte er verzichten, wobei momentan er als gewesener Praetor grade den höchsten Stand innerhalb der Gens hatte und damit ohnehin der mit der machtvollsten Position. Noch einmal konnte ihn niemand so einfach zur Gefolgschaft auffordern.


    "Du wirst kein pedarius sein. Sobald du Senator bist, kommst du mit mir mit und wir platzieren dich direkt in meiner Nähe. Du bist kein Homo Novus, das dürfen ruhig gleich alle sehen." Das war weniger Ratschlag als Beschluss, wie Sextus es sagte. Allerdings machte alles andere auch wenig Sinn und würde nur zu spekulationen führen, dass Sextus seinen Vetter nicht unterstützte. Sowas war vielleicht einmal als Schauspiel ganz nützlich, wenn man Informationen vom gegnerischen Lager abzufischen gedachte. Doch momentan gab es da nichts, von dem Sextus wusste, also war so ein Schauspiel überflüssig. "Wenn du Aedil werden willst, ohnehin. Nähe zu Consularen und ehemaligen Praetoren ist dafür sehr hilfreich."

    Aedil... Spiele und Märkte. Das war ein sehr dankbares Amt. Auch wenn Sextus mit der Lex Mercatus sich einen riesigen Berg Arbeit aufgehalst hatte, dachte er dennoch gerne an diese Zeit zurück. Es war produktiv und erfreulich gewesen.


    "Was dein Vorhaben angeht... Man muss sich dessen bewusst sein, dass es drei verschiedene Ebenen gibt. Die erste besteht darin, ein Problem zu benennen. Das hast du gerade eloquent getan. "

    "Die viel schwierigere, zweite Ebene allerdings besteht darin, eine Lösung dafür anzubieten. Wie würdest du also das Problem der Wasserversorgung, der Fischerei und des Sports aus demselben Bereich lösen, so dass möglichst viele zufrieden sind und dir möglichst wenig Proteste von anderen drohen?"

  • Orestes war beschämt, er hatte seinen Vetter Lupus falsch eingeschätzt. Sehr falsch. Dieser wollte ihm wirklich helfen und wenn es auch nur darum so war, weil mit einem Aurelier mehr im Senat auch ihm geholfen war. Aber selbst wenn: das wichtigste war - jedenfalls für heute - Lupus wollte ihm helfen und zwar sogar mehrfach. Dass Orestes nicht als Hinterbänkler beginnen musste, war mindestens genauso hilfreich, wie dass er ein Wort für ihn einlegte. "Du hast recht. Wir müssen zusammenhalten, als Gens meine ich, das ist mir immer mehr bewusst geworden - und ich habe da noch ein paar metaphorische Schulden abzutragen, bei Dir und den anderen."


    Er nippte ebenfalls an der Posca, die ihm zwar nicht besonders mundete, aber erfrischend war sie ohne Zweifel. "Du hast Recht Problem benennen, Lösungsvorschläge suchen, Entscheiden und Durchführen. Und mir scheint, dass es ersteinmal zu unterscheiden gilt, zwischen einer großen Lösung und einer kleinen, einer neuen Tunika oder einem Flicken, wenn Du so willst. Die große Lösung, die ich im Kopf habe ist sehr, sehr groß und sie würde Zeit und Geld Kosten und vieler Vorbereitungen bedürfen. Große Thermen. Die Aurelianischen Thermen*. Haha, das wäre episch. Aber es geht ja um kleine, machbare Projekte. Daher würde ich vorschlagen, für die Fischerei Ausweichmöglichkeiten attraktiv zu machen, oder für die Erholungsuchenden oder für beide. Es gibt ja viele Tümpel und kleinere Bäder in der Nähe. Mit gewissen Subventionen kann man das sicherlich erreichen. Und... Wenn die Piscina nur noch als Nutz- und Trinkwasserreservoir genutzt wird, dann könnten wir vielleicht für ein Konsulat oder zwei, die Thermen in Angriff nehmen."


    Orestes hoffte, dass er seinen Vetter mit diesem Gemisch aus Träumen und praktischen Ideen nicht verwirrt hatte. "Aber wir bleiben mal bei den kleinen Ideen zum Flicken des Problems. Also zum Beispiel, wir subventionieren die Bäder in der Regio XII, damit die Leute von der piscina fernbleiben."


    *An der Stelle der Piscina wurde später die Antonianischen Thermen v/o Caracalla-Thermen gebaut. Das könnte hier anders sein....

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Oh ja, Orestes hatte noch ein paar Dinge wieder gutzumachen. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, darauf herumzureiten. Das sparte Sextus sich für Gelegenheiten auf, wenn er es brauchte.


    Bei dem Lösungsvorschlag musste Sextus kurz lachen. "Dann müssten wir aber Prisca fragen, ob sie sich von vier oder fünf Grundstücken zur Finanzierung des Ganzen trennen würde. "

    Aurelische Thermen klang gut. Es wäre ein Monument für die Nachwelt, wenn es gut lief, und würde die Macht ihrer Familie für das Reich im wahrsten Sinne des Wortes zementieren. Aber finanziell war so ein Vorhaben ein Grab, in das man sehr viel Gold schütten musste, um es wieder zu schließen.


    "Und das ist auch das Problem, wie du noch feststellen wirst: die Finanzierung. Es ist beinahe unmöglich, den Senat zu irgend etwas zu bewegen, was Geld kostet. Selbst die beste Idee kann abgelehnt werden, wenn sie nur genügend Senatoren zu teuer erscheint oder Gelder von anderen Projekten abzuziehen droht. Den Sesterz kann man nur einmal ausgeben."

    Dennoch ließ Sextus sich die Idee seines Vetters erst einmal noch weiter durch den Kopf gehen. "Das Problem an deinem Vorhaben ist das Klientel der Piscina. Die Menschen baden ja nicht dort in dem See, weil sie es besser als die Thermen finden, in einem Fischtümpel zu schwimmen. Das Problem ist zum einen die Qualität der Bäder in der Umgebung und andererseits die Kosten und Beschränkungen hierfür. Am See sind viele Peregrini, Freigelassene, einfacher Plebs, Tageöhner und dergleichen, weil es dort nichts kostet und niemand den ganzen Bereich überwachen kann, um sie zu hindern. Wenn diese alle in die Thermen gingen, würde das in den schlechteren Thermen zu unhygienischen Zuständen führen, in den besseren Thermen zum Ärger der Besucher, die in Ruhe entspannen wollen. Diese wiederum würden Druck bei ihren Patronen machen, womit es letztendlich wiederum zu Ärger im Senat führen würde", dachte Sextus ein wenig laut nach. Das Problem war vielschichtig und damit interessant, eine gute Übung für die eigenen Gedankengänge, um sich für das politische Tagesgeschehen wieder warm zu machen.

    "Abgesehen von den Kosten, die es mit sich brächte, müsste also das Problem gelöst werden, dass die Thermen diesem niederen Volk als attraktive alternative Erscheinen, allerdings nicht so attraktiv, dass sie die üblichen Thermenbesucher damit stören. Vielleicht ginge das über fixe Tage für eben jene Gruppen?"

  • Auch Orestes lachte auf, als Lupus erwähnte, dass Prisca einen guten Batzen Land beisteuern müsste um die Bäder zu finanzieren. "Ob Prisca das so unbedingt gutheißen würde, würde ich prima facie verneinen. Wenn es allerdings etwas mehr als nur Traumthermen sind, kann man vielleicht mit ihr reden und wenn die ein oder andere Einnahmequelle bereitgestellt würde. Eine erträgliche Provinz zum Beispiel nach Deiner nächsten Prätur oder nach einem eventuellen Konsulat. Aber lass uns lieber auf die realistischen kleinen Details der Piscina Frage schauen. Das große Bild wird sich dann erschließen."


    Orestes freute sich über dieses kleine Politgespräch mit seinem Vetter. Es war nur Geplänkel, vielleicht auch eine Aufwärmübung, aber man würde sehen, was daraus würde. "Du hast natürlich recht, die Finanzierung ist ein Knackpunkt, wahrscheinlich müsste man auch erst einmal in Erfahrung bringen wer wirklich in XII Piscina wohnt, welche Bäder benutzt werden et cetera. Dann könnte man sich überlegen welche Anreize man schafft. Das eine bestimmte Klasse Bäder an gewissen Tagen gratis wäre, scheint mit an sich die richtige Idee. Und weißt Du, wenn es dazu kommt, dass am Ende - also in ein paar Jahren - die reicheren Leute ein neues, größeres und bessere Bad wollen, dann kommen wir und bauen unsere Bäder - erst schaffen wir ein Bedürfnis und dann stillen wir es. Aber wie gesagt es ist nur so eine Idee. "

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • "Vielleicht, wenn wir eine überlebensgroße Statue von ihr aufstellen und jeder Besucher davor Blumen niederlegen muss", scherzte Sextus noch ein wenig weiter. Seine Cousine war durchaus ein wenig eitel. An diesem Punkt konnte man sie zu sehr ausgewählten Anlässen schon einmal packen. Auch wenn es selbst dann noch mitunter lange dauerte. Er hatte Prisca sicherlich drei Jahre mit Komplimenten und kleinen Sticheleien bedacht, ehe sie bereit gewesen war, ein Mal das Lager mit ihm zu teilen. Oder eher einen Tisch, eine Säule und einen Nebenraum.


    Aber es war sowieso nur erst einmal Spielerei, und die Aussicht, zur Finanzierung des Ganzen tatsächlich noch einmal in die Provinz zu müssen, war für Sextus alles andere als erbaulich. Es gab ganz sicher viele, deren gesamte Karriere letztendlich nur darauf ausgerichtet war, schließlich eine Provinz zu erhalten, die man finanziell ausbluten konnte. Für Sextus war dies kein erstrebenswertes Ziel. Sein Hintern war für seinen Geschmack lange genug auf einem Pferd gesessen, eine Armee hatte er auch schon befehligt und Geld hatte er auch genug für ein mehr als komfortables Leben. Alles, was ihn interessierte, war genug Einfluss zu haben, um eben nicht mehr von irgendjemandem zu irgendetwas gezwungen werden zu können, was er nicht wollte.

    "Für eine erste Idee ist es in jedem Fall schon einmal sehr gut geeignet." Sextus lachte leicht. "Jedenfalls eine bessere Idee als die meine, ein einheitliches Gesetz über die Sklavenhaltung zu verfassen. Wesentlich erquicklicher."


    Der Becher Posca näherte sich dem Ende. "Um deine Karriere voran zu treiben, könnten wir natürlich eine recht einfache Methode erst einmal anwenden. Wie wäre es mit einem kleinen Fest, bei dem wir ein paar höhergestellte Teile Roms einladen? Vielleicht auch ein paar Patrizierinnen, die du dir einmal näher ansehen kannst." Damit spielte Sextus nicht unbedingt verdeckt darauf an, dass Orestes noch Junggeselle war. Etwas, das sich für einen Senator definitiv nicht längerfristig gehörte. "Die Kaiserin liebt Feste. Wenn wir eine Einladung senden, bin ich sicher, dass sie kommen würde. Fehlt lediglich der passende Anlass für das Ganze."

  • Lupus war geradezu ein unterhaltsamer Zeitgenosse, denn die Idee einer Prisca-Statue, bei der man ihr huldigen könnte war einfach zu köstlich. So lachte er kurz auf, bevor er froh gestimmt aber doch ernsthaft fortfuhr. "Du willst ein Gesetz zur Sklavenhaltung ins Zentrum Deiner Prätur stellen, nicht unambitiös. Und es wird einiges an Arbeit machen, aber es ist auch notwendig. Gibt es doch einige ungeklärte Fragen und auch immer wieder rusticale* Ansichten. Wenn Du Zuarbeiten brauchst, kannst Du auf mich zählen.", kommentierte er nur kurz die Idee seines Vetters, nicht weil er uninteressiert wäre, sondern weil die nächste Idee schon seine Imagination fesselte.


    "Ja, ein Fest, das wäre gut, hervorragend sogar. Wichtige Personen als Gäste ja," Die Anspielung mit den unverheirateten Patrizierinnen hätte er eigentlich übergehen wollen, aber Lupus hatte ja recht, wenn die Karriere jetzt wieder so richtig losgehen sollte müsste er über kurz oder lang heiraten. Gefühle wären dieses Mal aber nicht gefordert, dass hatte schon vor ein paar Jahren nicht so wirklich geholfen. Am Ende war es die Tiberierin gewesen, die die Verlobung gelöst hatte, aber Orestes war es seitdem nicht so unbedingt zu mute zu heiraten, aber er überwand sich, das war er der Familie schuldig und stimmte seinem Vetter zu "Und ja, wir müssen diesen öhem, Prachtkörper auf den Markt werfen, bevor er verdirbt. " Er zwinkerte Lupus etwas verkniffen zu während er den letzten Schluck Posca trank, so dass es nicht klar war, ob er aufgrund der Thematik oder ob der sauren Posca sein Gesicht verzog.


    "Die Kaiserin, ja, dass sie Feste liebt, ist allseits bekannt. Wenn Du meinst dass sie kommt, das wäre natürlich großartig. Vielleicht, könnte ja die Einschreibung deines Vetters in die Schar der Patres Consripti ein solcher feierwerter Anlass sein. Ich denke, dass ein Brief von Dir an den Kaiser ausreichen würde, zusammen mit Tigellinus' freundschaftlicher Empfehlung. "


    So kam Orestes noch einmal auf sein Grundanliegen zu sprechen, weil er spürte, dass dieses unterhaltsame Gespräch sich langsam dem Ende neigte, wie seine Posca.


    * oder doch rustikal, wer weiß das schon...

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • "Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen. Aber erst einmal benötige ich die richtige Eingebung und ein wenig Vorarbeit. Ich denke nicht, dass ich zur nächsten möglichen Gelegenheit schon kandidieren werde", schränkte Sextus sein Vorhaben noch einmal ein. Erst einmal wollte er wieder in Rom ankommen und die tagesgeschäfte aufnehmen, ehe er große Projekte in Angriff nahm.

    Da war ein Fest und eine Senatserhebung wesentlich greifbarere Ziele. Eigentlich hatte Sextus beides verbinden wollen, wenn sein Vetter allerdings einen Brief bevorzugte, um die ganze Sache schneller voranzutreiben, konnte er ihm das nicht verübeln. Er hatte schließlich lange auf diese Erhebung warten müssen.


    "Natürlich werde ich ein Empfehlungsschreiben aufsetzen, und auch ein paar Verbündete im Senat bitte, zu unterschreiben. Der Kaiser wird es kaum ablehnen können, dich in den Senatorenstand zu erheben." Zwar wusste man bei diesem Kaiser nie, aber Orestes hatte nun wirklich alle Voraussetzungen für eine Senatserhebungen.


    "Wenn du mit dem Fest allerdings warten möchtest, bis zu deiner Erhebung in den Senatorenstand, könnten wir auch noch etwas weiter warten bis zu einer möglichen, nächsten Kandidatur. Entweder deiner zum Aedil oder meiner zum Praetor, möglicherweise sogar beiden." Das wäre in der Tat ein starkes Signal, würden beide Aurelier gleichzeitig kandidieren. Allerdings war Orestes mit seinen vorbereitungen wahrscheinlich schneller als Sextus mit den seinen.

  • Orestes war erfreut, dass dieses Gespräch besser verlaufen war, als er gedacht hätte und dass sein Vetter tatsächlich ein guter Kerl war. Sie würden sich gegenseitig unterstützen und das war gut so. Die Punkte die der aurelische Senator jetzt machte, waren auch sinnvoll. So der Brief seines Vetter ausreichte für die Aufnahme in den Senat, könnte die Feier tatsächlich auch der Auftakt des Wahlkampfes sein. Die Abfolge der Kandidaturen sollte aber gut überlegt sein, so dass Orestes einwendete: ""Ja eine Doppelkandidatur wäre schon beeindruckend, aber wenn Du noch eine längere Vorbereitungszeit brauchst, könnten wir es auch andersherum versuchen: Ich kandidiere schon im nächsten Jahr als Aedil; du dann danach als Praetor und ich folge dann - falls alles geklappt hat und wir genügend Erfolge aufweisen können - nach Dir als Praetor. Dann wären wir drei Jahre lang in der Magistratur vertreten. Danach können wir sehen, wo wir stehen und ob es vielleicht ein paar Klienten gibt, die ein paar Jahre in die erste Reihe gehen, bevor wir weiterlaufen.""


    Das war natürlich ein Plan mit vielen Wenns und Abers, dennoch nicht völlig unrealistisch.

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • "Ich werde eine Kandidatur von dir in jedem Falle unterstützen, ob nun bei der nächsten oder übernächsten Wahl. Aber erst einmal müssen wir deinen – wie war das? - Prachtkörper in den Senat bringen. Ich setze dann gleich ein Schreiben auf und lasse es dir von einem Sklaven vorbeibringen, damit du auch noch einen Blick darauf werfen kannst, bevor wir es überbringen lassen.

    Beim Abendessen kannst du dann auch meine Frau begrüßen. Mach dir nichts draus, wenn sie nicht antwortet, sie ist nicht sehr gesprächig und spricht fast nur etruskisch
    "
    , warnte Sextus seinen Verwandten dann noch für die Abendstunden vor. Wer noch nie verheiratet war, wusste wahrscheinlich den Wert einer stillen Frau nicht zu schätzen. Und wer nur aurelische Frauen gewohnt war, konnte sich so etwas vermutlich noch nicht einmal vorstellen.

  • "Gut, dann machen wir es so.", kommentierte Orestes den Plan den Brief sofort aufzusetzen. Und nicht nur deshalb, weil er den Brief sobald als möglich abgeschickt sehen wollte, sondern auch weil er seinen Vetter ja direkt abgefangen hatte, bevor er noch in seine Zimmer hätte gehen können, war es Zeit Lupus jetzt gehen zu lassen. Der Verweis seines Vetter auf das Abendessen, deutetedas gleiche an, dass man sich nun vertagen würde.

    Die Bemerkung über seine ruhige Ehefrau konnte Orestes tatsächlich nur zum Teil nachvollziehen. Aber da das Thema "Ehe" unweigerlich dazu führen würde, dass Lupus ihn wiederum daran erinnerte, dass er bald heiraten würde müssen, kommentierte er hier nicht weiter, sondern sagte nur: "Schön, dann sehen wir uns spätestens beim Abendessen. Auch wenn mein etruskisch nicht besonders ist."

    Er war ja nicht ohne Grund zu den Auguren gegangen und nicht zu den Harispices. "Jetzt will ich Dich aber nicht weiter aufhalten. Es ist gut, dass Du wieder in der urbs bist."

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius