[Officium Procurator Annonae] Cella - die Abstellkammer

  • Sim-Off:

    Schaust du hier für die Vorgeschichte.


    Grob wurde der Dieb in die Kammer gestoßen, stolperte drei Schritte und fiel dann zu Boden, das dank seiner auf den Rücken gefesselten Hände nicht eben angenehm war. Stöhnend richtete er sich auf und blickte hinauf in die Gesichter der Männer, die ihn hier heimtückischerweise untergebracht hatten. Dass er in diesen Keller gesperrt wurde, fand er seltsam. Wieso nicht in eine Zelle im Carcer oder in des Furiers Büro?

    "Langsam glaube ich, dass diese Angelegenheit hier außerhalb normaler Richtlinien gelöst werden soll", überlegte er laut, nachdem er schon auf dem Weg durch freche und überaus intelligente Antworten geglänzt hatte. So hatte er den Procurator über Umwege wissen lassen, dass er keinen Nachnamen besaß und noch ein paar andere Kleinigkeiten über sich fallen lassen, wobei häufig subtile verbale Seitenhiebe gefolgt waren.

    Auch jetzt ließ Quintus ein interessiertes Lächeln blicken und wirkte in keiner Weise verunsichert oder ängstlich. Wenn er Angst hatte, ließ er sie sich nicht anmerken - nicht einmal vor sich selbst, denn welche der zahlreichen Fassaden nun die echte war, hatte er längst vergessen.

    "Also, bevor wir zum unangenehmen Teil kommen, will ich dich wissen lassen, dass ich deinen Auftrag annehme, o Procurator." Was er damit meinte, das ließ der Dieb offen, allerdings lächelte er Aulus freundlich an - jedenfalls soweit er selbst es beurteilen konnte.

  • Saturninus verabschiedete die Veteranen, und gab jedem von ihnen eine Bonuszahlung, dem Cosconius aber auch noch eine Extraprämie, weil er den Gesuchten gefangen hatte. Außerdem wies er an, dem Sossius die dreißig Sesterze zu überbringen, da sein Hinweis zur Ergreifung geführt hatte. Das war zwar ein teurer Tag für den Procurator Annonae gewesen, aber es war es ihm wert.


    Der Dieb blieb indes von jener Frechheit, die Saturninus nicht kontern konnte, immer haarscharf an der Unverschämtheit vorbei, und er redete viel und lange - sehr viel.


    "Es wäre besser, wenn du mir deinen vollen Namen nennst.", sagte Saturninus: "Weißt du denn nicht, dass dich das römische Bürgerrecht vor entehrenden Strafen und anderem bewahrt? Oder hast du auch vor der Cura Annona gelogen, und dir Wertmarken erschleichen wollen? Du bist nicht offiziell angeklagt, ich möchte einfach ein paar Sachen wissen: Und eine davon ist: Weshalb hast du eigentlich den Tiberios gerettet und ihm die Sachen zurückgegeben? "


    Die Anmerkung des Pontifex Aurelius Rufio, dass die Götter etwas damit zu tun haben konnten und das ganze vielleicht ein Zeichen war, ließ Saturninus keine Ruhe. Aber das würde bedeuten, dass jener Quintus und er in einer Beziehung miteinander standen, die er noch nicht erfassen konnte, die jedoch durch ein Omen angezeigt worden war. Dieser Gedanke war sehr unangenehm, zumal der junge Bursche - das gab Saturninus zu - ihm in seiner Furchtlosigkeit zu imponieren begann. Doch dies hier war eine Abstellkammer, kein Carcer und hier gab es nur brave Apparitoren , keine Folterknechte oder Urbaner( nun gut, das war teilweise synonym)

    So überlegte der Furius, und hätte beinahe den letzten Satz des Quintus überhört; bekam ihn mit und zog er die Augenbrauen zusammen, so dass auf der Stirn eine steile Falte entstand:

    "Welcher Auftrag, Quintus oder wie immer du heißt?", fragte er.

  • Quintus gab sich weiterhin so, als sei dieses Gespräch ganz so wie er es die ganze Zeit geplant hatte. Natürlich war dies nicht der Fall. Er war ein... Improvisationstalent. In seiner Zunft musste man die Dinge nehmen, wie sie kamen und das beste daraus machen. Was nicht hieß, dass nicht immer noch alles furchtbar schiefgehen konnte...

    "Es gibt keinen vollen Namen", erklärte er. "Ich bin ein Straßenjunge und brauchte nie mehr als einen Namen. Gelogen habe ich jedoch nicht. In Rom geboren und aufgewachsen", erklärte er stolz. Ja, darauf war er stolz. Wenn es auch anders aussah, liebte er seine Heimat und kannte jeden noch so versteckten Winkel. Das sollte ihm erstmal einer nachmachen, dachte er.

    Dann folgte schon eine weit schwierigere Frage. Natürlich kam das Gespräch auf Tiberios und Quintus hatte nicht wirklich einen Plan, wie er ihn da raushalten sollte. Das letzte was er wollte, war, dass der Sklave bestraft wurde für... ja, was eigentlich?

    "Keine Ahnung", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Schwacher Moment. Tiberios war in Ordnung. Außerdem hatte er an dem Tag schon genug durchgemacht und ich wollte ihm nicht auch noch den Verlust seiner Habe anlasten. Und außerdem war es ja nicht so, als könne ich mit den Figürchen oder diesen komischen Listen etwas anfangen."

    Alles gute Gründe dafür, es zurückzugeben. Mit den Sesterzen jedoch hätte er durchaus eine Menge anfangen können. So ganz wusste er selbst nicht, warum er Tiberios all das Zeug überlassen hatte. Er war, soweit er sich zurückerinnern konnte, der erste, der ihn anständig behandelt hatte, wie einen Mensch. Das hatte ihm wohl irgendwie gefallen... Doch solche Sentimentalitäten gingen den Kerl vor ihm wohl kaum etwas an.


    Quintus war froh, als das Gespräch wieder auf das Kernthema zurückkam und überkreuzte die Beine, so bequem es eben ging, um einen Eindruck von Geschäftstüchtigkeit zu vermitteln.

    "Der Auftrag, mein Herr, den du mir gleich erteilen wirst, wenn du mit Verstand handelst. Denn immerhin wurde dein Sklave von drei Männern mit Waffen mitten in der Subura angegriffen, die obendrein noch drohten, weitaus schlimmeres anzustellen. Und während deine Familie möglicherweise in höchster Gefahr schwebt, verschwendest du deine Wut und deine Ressourcen an einen kleinen unwichtigen Tölpel von der Straße.

    Und jetzt kommt mein Angebot, denn dein Pech kann schnell zu deinem Glück werden. Du und deine Handlanger könnten die Kerle vielleicht fangen. Nach Wochen oder vielleicht Monaten hättet ihr eure erste Spur. Ich könnte dir bereits nach einem Tag Namen bringen. Wie wäre es also, wenn wir mein kleines... Kunststück weniger als Beleidigung als vielmehr als Bewerbung ansehen würden? Ich besitze Talente, die dir sicherlich praktisch vorkommen."

  • "Es gibt auch Ausländer, die in Roma geboren und aufgewachsen sind. Und Römer, die in Germania geboren werden. Das Bürgerrecht und dein Geburtsort sind zweierlei", klärte Saturninus den Quintus auf, so viel Bürokratie musste sein, und diese Unwissenheit fand er erschreckend. Kein Wunder, dass ständig irgendwelche Peregrine oder Exsklaven bei der Cura Annonae auftauchten und meinten, sie wäre das Sozialamt für die Welt. Das waren sie nicht, sondern das natürliche Recht des Siegers. Die unterworfenen Provinzen hatten durch ihre Tribute dafür zu sorgen, dass kein Römer Hunger leiden musste, die Organisation war heilige Aufgabe des Caesar Augustus und den Rittern, die er in die entsprechenden Ämter bestellte.


    Der Furius nahm sich zusammen, denn er war nicht hier, um dem Dieb ein Referat zu halten:

    "Für die Rettung von Tiberios bin ich dir zu Dank verpflichtet, da er durchaus einen gewissen Wert für mich hat.", gab Saturninus zu: "Über die Angreifer konnte er mir nicht viel sagen, vielleicht war es sogar nur eine Verwechslung. Sie hielten ihn für einen Sklaven des Praefekten, meinte er. Dennoch würde ich mich auch hier fragen, wer meinen Vorgesetzten oder mich so hassen könnte, um einen wehrlosen Sklaven töten zu wollen. ", während er das aussprach, spürte er, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, und er dachte daran, dass er, Furius Saturninus, offenbar unter dem Schutz der Himmlischen stand, die ihn vor einer Gefahr bewahren wollten.

    Vielleicht war es kein Zufall, der die Wege des Diebes und seine verknüpft hatten. Aber leichtgläubig war der Procurator auch nicht, er brauchte mehr Gewissheit..


    Saturninus ging in die Hocke, so dass er Quintus ins Gesicht sehen konnte:

    "Lasse ich dich frei, bist du vielleicht wieder über alle Berge, verlachst Recht und Ordnung und meine Person, die dir einen Auftrag gab.
    Nein, ich glaube, es ist besser, dass dir meine Sklaven eine Tracht Prügel verabreichen und dich in den Tiber werfen, oder noch besser, dass ich dich den Urbanern übergebe - zwei deiner Kumpel sitzen schon ein, da magst du dich dazu gesellen. Also selbst wenn es die Wahrheit ist, was du über die Gefahr sagst, in der ich mich befinde, und du mir die Namen der Verbrecher besorgen kannst - nenne mir einen guten Grund, weshalb ich ausgerechnet deiner Person vertrauen sollte. Ich höre.
    "

  • Quintus zuckte mit den Schultern.

    "Meine Eltern waren Bürger", sagte er nur. Nicht, dass es viel zu sagen hätte. Vielen Freien erging es weit mieser als so manchem Sklaven, fand er. Seine Abstammung jedoch spielte hier keine Rolle mehr. Wie der Furier es schon so schön ausdrückte: Er konnte ihn verprügeln lassen und in den Tiber schmeißen. Wenn er Glück hatte, nicht mit gefesselten Händen und Füßen. Aber etwas sagte ihm, dass er sein Glück aufgebraucht hatte.


    "Die Kerle sind nicht meine Kumpel", sagte Quintus nur. "Nenn es eine Zweckgemeinschaft. Ohne die beiden Tölpel hätte mich überhaupt niemand gefunden. Aber einerlei. Die Sache mit dem Vertrauen kann ich dir auch nicht beantworten. Aber ich sehe die Sache so. Wenn ich mich für dich als wertvoll erweise, dann könnten sich die Tage des Bettelns und Klauens doch dem Ende zuneigen, nicht wahr? Ich meine, wer braucht nicht einen unsichtbaren, witzigen und verboten gutaussehenden Boten, der genau weiß, was in Rom abgeht? Aber wenn dich das nicht überzeugt, wieso begleitest du mich nicht?"

  • Vor einiger Zeit hatte Saturninus einmal mit seinem Patron Tiberius Caudex ein Gespräch darüber geführt, dass man talentierten jungen Leuten aus der Subura eine Ausbildung ermöglichen, und sie damit vielleicht von Müßiggang und Delinquenz abhalten konnte. Als Quintus nun sagte, dass er sich wünschte, dass die Tage des Bettelns und Klauens vorbei wären, regte sich in dem Furius die Idee, dass man beides miteinander verbinden könnte.


    Natürlich nicht uneigennützig: Wenn es funktionierte, so rettete er entweder das Leben seines Vorgesetzten oder sein eigenes, was beides vorteilhaft war UND gewann dazu noch einen Arbeiter, der fast gratis in seiner Mosaikwerkstatt Steine klopfen würde UND zusätzlich noch einen kleinen Spion, der auch ab und zu die Drecksarbeit für ihn erledigen würde (wenn er nicht gerade Steine klopfte). Wenn es nicht funktionierte, konnte er ihn immer noch töten lassen.


    "Wenn du mir den Namen desjenigen bringst, der die Cura Annonae bedroht, so bekommst du danach eine Anstellung von mir, Bürger Quintus.", sagte er:

    "Du sagst, ich solle dich begleiten? Ich bin kein Sklave, der sich mit dir durch die Abwasserrohre wühlt. Ich könnte dir Tiberios als Protokollanten mitgeben, oder wie hast du dir die Angelegenheit sonst vorgestellt?"

  • Natürlich würde er niemals aufhören, seine Kunst auszuüben. Nichts war in Quintus' Augen so ertragreich, wie Leuten einfach ihre Erträge abzuluchsen. Hätte er die Pläne des Furiers für sich mitanhören können, so hätte er wohl gelacht. Er? In einer Werkstatt Steine kloppen? Wohl kaum.

    Abwehrend und lächelnd hob er die Hand.

    "Du wirktest so misstrauisch, dass ich dir nur die Gelegenheit geben wollte, selbst ein Auge auf mich zu haben. Gib mir mit, wen auch immer du für notwendig hältst. Ich werde dir den Namen bringen, so wahr ich hier stehe."

    Nun. Es bestand zumindest die Möglichkeit, jep.

  • "Tiberios", entschied Saturninus: "Er ist weder tätowiert noch gezeichnet, ohne titulus weiß niemand, dass er ein Sklave ist."

    Er war auch nie geschlagen worden und hatte keine Narben - seine Domina, Cousine Stella, war da zu weichherzig, fand der Furius, doch um seine Identität geheim zu halten, passte es:


    " Ich werde dir also diese letzte Chance geben, da du mir das Diebesgut zurück gebracht hast:
    Bringe du mir die Namen der Sicarii und noch viel wichtiger: Ihres Auftragsgebers.
    Solltest du scheitern, hast du diese Gnade verwirkt, Quintus, und ich bin dir nichts mehr schuldig. Also sei klug, auch in deinem Interesse. Du wählst zwischen einem unehrenhaften Tod und einer sicheren Anstellung in meinem Betrieb.
    "


    Nachdenklich sah er mit seinen dunklen Augen Quintus an. Etwas noch fehlte dem Burschen, wenn er sein Spion sein wollte.... aber natürlich.....:


    "Gestern haben sehr viele Leute mitbekommen, dass du von Veteranen abgeführt und hier in die Basilica gebracht wurdest.
    Wäre es nicht ein wenig unwahrscheinlich, wenn du dann so ganz und gar unversehrt wieder auftauchen würdest?

    Im Interesse der Glaubwürdigkeit müssen wir das also ändern, aber damit du siehst, dass ich dir grundsätzlich wohlgesonnen bin, lasse ich dir dabei die Wahl:
    Was möchtest du lieber?
    Ein blaues Auge oder eine gebrochene Nase? Wenn du Angst um deine männliche Schönheit hast..
    "
    , die Stimme von Saturninus klang nun etwas anzüglich:

    "...würden auch ein oder zwei ausgerissene Fingernägel in Frage kommen. "

  • Ohne Titulus weiß niemand, dass er ein Sklave ist. Wieso zum Geier war Tiberios nie auf die Idee gekommen, abzuhauen? Quintus hatte für Sklaverei und jene, die sie ausübten, nie viel übrig gehabt. Nun, ihn selbst betraf es genau genommen nicht. Doch als ein Mann, der seine Freiheit über alles schätzte, wollte ihm das Konzept der Sklaverei einfach nicht gefallen. Doch so funktionierte Rom bereits seit Jahrhunderten und so würde Rom immer funktionieren. Was Leute wie den Procurator nicht eben netter aussehen ließ...


    "Habe ich überhaupt schon eine erste Chance bekommen?", wollte Quintus wissen, dem wohl bewusst war, dass er hier auf einem Seil über den Vesuv balancierte. Ihm gefiel jedoch nicht, in welche Richtung sich die Unterhaltung als nächstes bewegte.

    "Wir könnten den Leuten natürlich einfach erzählen, dass ich dich gedemütigt habe und entkommen bin", erwiderte Quintus mit einem unsicheren Lächeln und wusste doch ganz genau, dass der Furier sich seine Rache holen wollte.

    "Äh, dann das Auge." Das blieb wenigstens nicht. "Ich will keine krumme Nase! Mich schaut doch nie wieder ein Mädchen an!"

  • "Wir können den Leuten auch einfach erzählen, dass wir dich auf ganz andere Weise gedemütigt haben", gab der Furius zurück. Er machte sich zwar nichts aus Jünglingen, aber es ließe sich bestimmt Männer auftreiben, die seinen Gefangen attraktiv finden würden:

    "Du entscheidest dich für das blaue Auge? Nun gut "


    Saturninus wollte ausholen, aber dann ließ er den Arm sinken. Es widerstrebte ihm, einen Mann zu verprügeln, dessen Hände auf den Rücken gefesselt waren. Das schien ihm nicht ehrenhaft, nicht einmal bei einem Gefangenen.

    "Bindet ihn los", sagte er und ließ sich einen der Stöcke reichen, mit denen sonst die servi publici zur Arbeit angetrieben wurden. Durch die Tür hinaus konnte der Gefangene nicht, da standen seine Leute. Aber im Raum selbst gab es doch einiges: Zwei Scheuerbesen, einen Eimer, eine tönerne Amphore und ein paar leere Schriftrollenbehälter aus Bronze.

    "Mal sehen, ob du du nur eine große Klappe hast oder dich deiner Haut zu wehren weißt", sagte er und nahm den Stock in beide Hände, trat plötzlich einen Schritt vor und schlug zu. Der Schlag war mit ziemlicher Kraft ausgeführt war, und an der Art, wie er dastand, merkte man, dass der Furius, trotz seines Hanges zur Bequemlichkeit zu kämpfen verstand, wenn es sein musste.

  • "Du bist ganz schön gemein", erwiderte Quintus, der den Wink mit den netten Herren, die ihn näher kennenlernen wollten, durchaus verstanden hatte. Fand ihn der Procurator so hübsch? Tja, jedem das seine, was? Verdutzt beobachtete der Dieb, wie sein neuer Chef den Wachen befahl, ihn loszubinden. Merkwürdigerweise spürte er jedoch nicht wirklich Erleichterung.

    "Mal sehen, ob du nur eine große Klappe hast oder dich deiner Haut zu wehren weißt." Äh, was!?


    Und schon kam der erste Schlag. Quintus wich reflexartig zurück, aber in einer engen Abstellkammer war er nicht so beweglich wie auf freier Straße. Panisch sah er sich um, hakte seinen nackten Fuß unter dem Eimer ein und schoss diesen in das Gesicht des Mannes. Sich am Procurator vorbeistehlen, ging jedoch nicht, denn dort standen die Grobiane Wache. Er konnte also nicht entkommen. Irgendwann würde der Kampf zu seinen Ungunsten verlaufen.

    Und das schneller als gedacht. Als Quintus sich einen der Besen herbeizog, gelang es ihm, diesen so zu schwingen, dass er ein paar Ausfälle des Furiers unterbinden konnte, doch waren seine Bemühungen im Gegensatz zu diesem ungeschickt. Er war flink und schnell, aber kein Soldat und der Umgang mit Waffen war ihm immer fremd gewesen. So dauerte es nicht lang, ehe er einen ordentlichen Stoß direkt in den Magen bekam und keuchend gegen die Rückwand stolperte.

  • Saturninus schüttelte den Kopf: "Gemein? Glaubst du, dass man mit nett ein Imperium erhält?" Der Eimer traf ihn nicht, aber der junge Mann wehrte sich, und da war der Furius froh darum. Er führte einen Hieb gegen die Schulter des Diebes und erklärte, da der andere ohnehin ramponiert aussah: "Ich denke, das genügt. Man wird dir abnehmen, dass wir dich in die Mangel genommen haben, und wenn du schlau bist, wirst du es übertreiben und herumjammern. Aber in Wirklichkeit arbeitest du ab Morgen erstmal für mich. Tiberios wird jeden deiner Schritte protokollieren. Ach ja, und ich werde der Göttin Annona an ihrem Schrein ein Opfer bringen, um sie zu versöhnen. Auch du solltest anwesend sein, damit du Respekt vor den Göttern lernst. Und denke daran, wenn du gut arbeitest, kannst du den Dreck der Subura für immer hinter dir lassen."

    Saturninus hielt sich nun für den Wohltäter des jungen Mannes, daher gab er ihm auch gleich ein paar Münzen:

    " Was ich dir verspreche, wird so eintreten, daher hoffe ich, dass du mir Resultate bringst. Und schau, dass du an eine gescheite Unterkunft kommst. Und jetzt ab durch die Mitte! "


    Er trat einen Schritt zur Seite und machte eine Handbewegung, als wolle er eine Fliege verscheuchen.

  • Verwirrt ließ Quintus zu, dass die Münzen in seine Handfläche pladderten.


    „Das ist aber nicht so viel, wie in der Kasse war“, maulte er, doch mit einem charmanten Lächeln, das er zeigte, ehe seine Füße ihn flink an dem Furier vorbei und hinaus trugen, ehe er noch einmal nachsetzen konnte.


    Was glaubte dieser Hanswurst eigentlich? Die Subura war auf ihre Weise ein viel saubererer Ort als dieser mit seinen Politikern und Urbaner und nicht zuletzt Sklaven. Die Leute dort waren viel echter als jene, mit denen sich sein neuer „Gönner“ umgab, das wusste Quintus und wusste es zu schätzen. Wenn dieser Schatten glaubte, ihn zähmen zu können, ohoho, dann würden sie viel Spaß haben.