Training und Entspannung

  • Es wäre ein leichtes gewesen für Varus den Gegner in diesem Moment als er ihm die Hand hinstreckte nieder zu reißen, aber das wäre ja unfair gewesen. Und er wusste auch selbst, dass er nun in die Offensive gehen musste. Das war allerdings leichter gesagt als getan. Sie begannen sich zu umkreisen, als Varus eine Idee hatte. Er versuchte sich an den Gegner zu klammern und sie beide mit aller Kraft auf den Boden zu werfen aber nicht um sofort zu punkten sondern um erst einmal in einen Bodenkampf zu kommen, dann würde er ihn schon auf den Rücken drehen können, oder ihn so einzwängen, dass der Tiberier den Punktgewinn für den Iunier eingestehen musste.


    Er tat es aber schon während er Caudex zu Boden zog spürte er, dass das kein guter Angriff war, aber vielleicht würde es ja doch gelingen.

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  • Nun griff der Iunier tatsächlich mal ein. Eine Rolle in der sich Nero sichtlich wohler fühlte. Ja verteidigen war seine Stärke, dass bekam der Iunier auch postwendend zu spüren. Noch während er ihn in der Umklammerung hielt und versuchte sie beide zu Boden und Nero auf den Rücken zu zwingen stemmte sich Nero mit aller Kraft dagegen und versuchte seinerseits seinen Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Den Versuch jedoch brach er unvermittelt und damit für seinen Kontrahenten wohl unvorhersehbar ab. Er drehte sich seitlich in den Gegner hinein und brachte ihn somit aus dem Tritt nun war es ein leichtes die Bewegungsrichtung auszunutzen. Nero musste nicht viel Kraft aufwende um seinen Gegner über seine eigene Schulter hinweg wieder zu Boden zu bringen.

    Wieder half er ihm, so wie es sich in einem fairen Wettkampf gehörte auf die Beine. Dieses mal stichelte er nun doch ein bisschen. „Nun ich würde sage der Luchs ist schlau. Ist er zu schlau für dich?“

    Beide waren im Nun wieder auf ihren Positionen. Nero schnaufte einmal kurz durch. Jetzt zählte es, wenn alles nach Plan lief würde er jetzt den entscheidenden Punkt machen.

    Inzwischen hatte er auch den Schwachpunkt seines Gegner ausgemacht. Er würde wieder versuchen seine Schwäche – die Körpermitte auszunutzen. So bracht Nero nun dieses mal seinen eigenen Schwerpunkt weit nach unten umklammerte die Körpermitte des Iuniers und versuchte ihn rückwärts über seine eigene Schulter zu befördern. Wenn es gelingt würde es spektakulär aussehen, wenn nicht würde Nero gnadenlos auf der Matte landen. Aber dennoch versuchte Nero das komplizierte Manöver.

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  • Dieser Tiberier hatte ihn durchschaut und ihn schnell auf den Boden geschickt. Er erhöhte jetzt Tempo und Präzision und wenn Varus nicht aufpasste, war es gleich vorbei. Der Iunier würde nun schnell eine Idee brauchen. Er prognostizierte dass Caudex schon herausgefunden hatte, dass bei allem Training das Varus gemacht hatte gerade sein Rumpf im Verhältnis zu schwach war, so dass ein Angriff genau auf seinen Schwerpunkt von hoher Erfolgswahrscheinkeit war. Den Augenblick zwischen dieser Erkenntnis und dem Angriff des Tiberiers nutzte er tief einzuatmen und seine Bauchmuskeln anzuspannen, wenn der Tiberier ihn nur schnell genug zu werfen versuchte, könnte er durch das Nachlassen der Spannung loskommen und im selben Moment mit seinen Armen den gegnerischen Kopf umklammern und durch eine gekonnte Drehbewegung den Gegner zur Seite schleudern. Sehr kompliziert, solch eine Idee konnte eigentlich nur schiefgehen. Aber wenn es klappte, wäre der Tiberier vielleicht sogar etwas aus der Rolle nach diesem Angriff, so dass es ein kleiner Vorteil im darauf folgenden Angriff wäre.


    Varus war selbst von sich überrascht als es genau so klappte, wie von ihm in einem Sekundenbruchteil erdacht. Der netter Tiberier, weil jener selbst so viel Kraft in den Angriff gesteckt hatte, wirbelte nur so auf den Boden, so dass Varus - schon etwas außer Atem ihn besorgt fragte: "Alles in Ordnung, Caudex?"

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  • Uff, das war ja klar. Warum bei allen Göttern hatte er auch so ein kompliziertes Manöver versucht. Statt seinen Gegner einfach schnörkellos zu Boden zu schicken sollte es natürlich auch noch spektakulärer aussehen. Selbst Schuld Herr Tiberius. „Uff“ war dann auch die erste Reaktion, als er wieder zu Luft kam. „Gute Abwehr.“ Lobte er seinen Gegner und lies sich dieses mal von ihm aufhelfen. Nein dieses Mal würde er auf den Angriff seines Gegenübers warten so standen sie sich nun also wieder gegenüber für den letzten entscheidenden Punkt.

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  • Das was als ein schwacher Kampf begonnen hatte, war langsam zu einem richtig spannenden Zweikampf geworden und Varus hätte schwören können, dass sie sogar ein paar Zuschauer hatten. Falls dem so war, würden diese Zuschauer nun zwei offensichtlich ebenbürtige Gegner sehen, wie sie sich langsam umkreisten. Nach dem letzten sehr spektakulären Angriff des Tiberiers würde Appius Iunius Varus, seines Zeichens Ritter des Reiches, nun zum entscheidenden Wurf ansetzen. Es bräuchte aber noch einen kleinen Moment der Vorbereitung, weil dieses Manöver nur dann eine Chance hatte wenn - oder falls? - die Beine des Gegners in einer Rückwärtsbewegung befanden und Varus nahe genug an ihm dran war um ihm schnell aber effektiv mit der rechten Ferse in seine linke Kniekehle zu treten, während die linke Hand ihn umstösst.


    Zuerst schien es Varus so, als ob er den Plan aufgeben müsste, den Caudex hatte sich was seine Beinarbeit anging während des Kampfes erheblich gesteigert. Aber plötzlich war der Zeitpunkt gekommen. Caudex ging einen Halbschritt zurück und während sein rechter Fuß noch in der Luft war, kam der schnelle und gezielte Tritt. In einem echten Kampf hätte Varus wohl den letzten Schliff mit einem Kopfstoß gegeben um sicher zu stellen, dass er diesen Punkt machen würde. Aber das war gar nicht nötig, der Zeitpunkt für den Tritt war perfekt. Und auch wenn Caudex ihn noch mit auf den Boden ziehen konnte, landete der Tiberier doch auf seinem Rücken und der Iunier auf ihm drauf.


    Varus erhob sich natürlich sofort und half auch dem Tiberier hoch. "Episch. Was für ein Kampf mein Freund. Ehrlich gesagt hatte ich am Ende mehr Glück als Du, Deine Technik ist super. Echt eine Ehre Dich zu besiegen.", sagte er etwas kurzatmig in kurzen Sätzen. Sie waren beide voll Sand und würden nun gereinigt werden müssen. Aber zum Glück waren sie ja in den Thermen.

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  • Verloren, aber um eine Erfahrung reichen. Der Kampfstil des Iuniers konnte sich wirklich sehen lassen. Er sollte wohl auch mal mit einem Gladiator trainieren, dass schien wirklich was zu bringen.

    Nero lies sich aufhelfen und klopfte dem Iunier anerkennend auf den Rücken. „Ich habe zu danken wirklich ein guter Kampf. Ich denke du wirst Rom würdig vertreten. Die Ala kann sich glücklich schätzen einen Mann wie dich in ihren Reihen zu wissen.“ Ja der Tiberius gestand seine Niederlage ein. In einer Niederlage konnte man schließlich auch noch viel Größe zeige so wie es der Iunier gerade auch tat. Die Neckereien vom vor den Kampf ließ er sein und erkannte schließlich auch an, dass sie gleichwertige Gegner gewesen war. „Wenn du aus dem Osten zurück bist hoffe ich auf einen Rückkampf. So nun sollten wir uns aber wieder vorzeigbar machen lassen.“ Sprach es und winkte zwei Sklaven heran, die die beiden Herren ausgiebig waschen, einölen und abschaben würden.

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  • Das kameradschaftliche Verhalten vor, während und nach dem Kampf dass Caudex an den Tag gelegt hatte, imponierte Varus. Seine Idee von Patriziern war eine andere. So hatte er doch auch seine Lektion gelernt, nicht nur beim Ringen, sondern vor allem über Menschen und die Möglichkeit, dass Vorurteile falsch sein könnten. "Danke, wenn ich dann noch lebe, dann werde ich diese Revanche auf keinen Fall verpassen!" und auch wenn er etwas außer Atem war machte er ein paar Bewegungen, die seine Kampfeslust andeuteten, aber nur andeuteten, denn dann kamen auch schon die Sklaven heran und begannen die nun nötige und aufwändige Reinigung. "Als ich mir neue scherzhafte, und ich betone diese Sprüche beim Kampf sind echt nur da um dich zu provozieren, Bekleidungen ausdenken wollte, fiel mir auf, dass ich gar nicht weiß, was Du so machst. Pferdezucht okay, aber reicht Dir das...willst Du nicht vielleicht in den Cursus Honorum... ein Tribunat wäre doch auch für Dich etwas feines oder? "

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  • Nero genoss die Reinigung und die Massage der beanspruchten Muskeln. So antwortete er dem Iunier auch verzöger. „Mach dir keine Gedanken, ich bin der Jüngste von 4 Brüdern, glaub mir ich bin schlimmeres gewohnt.“ Sagte er mit der Andeutung eines Lächelns. Dann auf seine Pläne angesprochen sagte er. „Natürlich werde ich den Cursus Honorum beschreiten. Ich plane demnächst zu Wahl anzutreten. Mit meinem Patron werde demnächst treffen um genaueres zu besprechen.“ Sagte er und führte aber nicht genau aus was er plant, denn dies wollte er erst mit Aurelius Lupus besprechen, bevor er es in die Welt hinausposaunte. „Ein Tribunat reizt mich schon, obgleich es bei meine Stand ja nicht nötig ist. Aber wir werden sehen, zumal ich ja eh zwischen den Ämter pausieren müsste, vielleicht mache ich das Tribunat. Zumal mein noch lebender Bruder der ja bei der Legio gedient hat und inzwischen bei den Prätorianer ist dies wohl mehr als begrüßen würde. Was planst du eigentlich willst du länger bei der Ala bleiben?“

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  • Dass Caudex viele Brüder hatte erklärte natürlich auch die gute Ringtechnik, dachte Varus bei sich, der die Reinigung und die durch das Einreiben mit Öl und das kräftige Abschaben verbundene Massage ebenso genoß. "Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei den Wahlen." Als der Tiberier zuerst davon sprach, dass Patrizier kein Tribunat machen müssen, was nicht nur wahr war, sondern in den meisten Fällen auch besser für den Fortbestand Roms, dann aber erwähnte, dass er einen Bruder hatte der in der Legion gedient hatte und jetzt bei den Prätorianern sei, verwirrte das den frischgebackenen Eques. Aber er musste ja auch nicht alles verstehen. Caudex's Frage war dann leicht verständlich: "Also... das kann man ja nicht unbedingt planen, aber ich könnte mir vorstellen die tres militiae recht flott hintereinander zu beschreiten und wenn Zwischenzeiten einzuhalten sind, dann um eine Verlängerung des jeweiligen Dienstes zu bitten. Aber, vielleicht sehe ich das nach einer Amtszeit als Subpräfekt auch anders. Und dann kommt auch immer alles anders als man denkt, oder? Wer von uns dachte den zum Beispiel heute morgen daran, dass er einen Ringkampf bestreiten würde. Also ich nicht und schon gar nicht mit einem so netten Kerl!."

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  • Als nett wurde er nur äußerst selten beschrieben, was aber auch wieder zeigte, dass er es inzwischen verstand sich nach außen so darzustellen wie man wahrgenommen werden wollte. Schließlich war bald Wahlkampf angesagt und da würde man einen netten Kandidaten wohl eher wählen wollen. Also nahm Nero das als Kompliment hin. „Ja wer hätte das gedacht und spannend war er alle Mal.“ Natürlich wurmte es ihn ein klein wenig, dass er unterlegen war aber immerhin war es spannend genug gewesen und wer weiß vielleicht war nächstes mal das Glück auf seiner Seite.

    „Nun es kommt auch immer auf die Truppe an der man zugeteilt ist. Und wenn ich es recht verstanden habe wirst du nicht auf einen eher ruhigen Posten gehen. Die Lage im Osten soll ja gerade etwas angespannt sein. Ob es da ruhig bleiben wird bleibt wohl abzuwarten.“ Natürlich war Nero ja auch dank seines Bruder immer recht gut informiert was die Lage im reich anging und da war doch gerade ein Großkönig gestorben und nun gab es wohl Streitigkeiten um den Thron. Die mussten ja auch immer eine riesen Schar von Kinder mit wer weiß wie vielen Frauen zeugen. Kein Wunder das es denn zu Streitigkeiten komm. „Aber ich habe da volles Vertrauen in unsere Legionen. Niemand kann uns etwas anhaben. Auch dank solch guter Leute wie dir.“ Sagt er und erhob sich. „Ich danke dir nochmal für den guten Kampf und vergiss nicht ich möchte einen Rückkampf wenn du wieder in Rom bist.“ Damit verabschiedet er sich.


    Sim-Off:

    danke für den netten Plot bis zum Rückkampf dann

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  • Die Bemerkung über die Lage im Osten war beunruhigend, nicht für Varus, aber Axilla sollte sie nicht hören, die käme noch auf Ideen alles wieder rückgängig zu machen. Aber das war nichts, was er Caudex jetzt zum Ende hin noch erzählen wollte. Stattdessen sagte er: "Was kommt, kommt. Ich werde gut vorbereitet sein. Und achja... ich werde falls es sich die Gelegenheit ergibt meiner Cousine erzählen, dass ich einen erfolgsversprechenden jungen Tiberier getroffen habe. Als kleine Vorlage für Dich." Und er grinste. Manus manum lavat, dachte er bei sich. Tun wir Dir einen Gefallen, damit Du uns nachher einen schuldest.


    Als sie wieder frisch und sauber waren und der Sand des Kampfes abgerieben war, wurde es für Varus auch Zeit die Thermen zu verlassen. Er war erfrischt. Und das würde er in den nächsten Wochen auch brauchen.


    Sim-Off:

    Ich habe zu danken! Bis zum nächsten Mal in dieser oder einer anderen Kombination.

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