des einen Freud ist des anderen Leid oder so

  • Ja ich hatte noch etwas gearbeitet nach dem Gespräch mit meinem Onkel und doch hatte ich mir Gedanken gemacht und ja ich musste es Rhian irgendwie schmackhaft machen. Denn meine Onkel hatte schon seit jeher Interesse an Rhian und wenn nun auch noch Lupia neugierig auf sie war nun dann würde ich mich dem kaum entgegenstellen können, ohne das meine Onkel falsche Schlüssel zog. Das hatte er ja heute schon Andeutungsweise getan. Ich hatte Rhian also direkt nach dem Essen in mein Zimmer bestellt. Ich saß am Tisch und hatte einen Krug Wein und noch eine Kleinigkeit zu Essen auf meine Zimmer bringen lassen. Ich wusste, dass Rhian gern mal das Essen vergaß und ich wollte heute Abend eine gemütlich e Atmosphäre schaffen, damit sie sich wohlfühlte. Immerhin würde es wohl ein eher kompliziertes Gespräch werden. So wartet ich nun auf Rhian und nippe bereits an meinem Wein.

  • Den ganzen Tag nach dem Fest schwebte ich wie auf einer Wolke. Alles war schön und herrlich, der Herbst farbenfroh, die Arbeit leicht und überhaupt, es schien ein wundervoller Tag zu werden. Und dabei war eigentlich ncihts anders als an allen anderen Tagen. Trotzdem war irgendwie alles anders, auch wenn ich es nicht erklären konnte. Und ganz oft erwischte ich mich dabei, wie ich einfach vor mich hinträumte und dabei lächelte, bis mich wieder jemand aus meiner schönen Traumwelt riss und mich zurückholte in die Realität. Aber nicht einmal das schaffte es, mein Lächeln verschwinden zu lassen.


    Und auch, als mein Herr mich rufen ließ, ließ das das Lächeln nicht verschwinden. Er hatte mich den gestrigen Tag und die ganze Nacht über in ruhe gelassen, da konnte es schon sein, dass er Bedürfnisse hatte, die er jetzt stillen wollte. Aber ich glaubte eher, dass er mit mir einfach nur die nächsten Tage bereden wollte, eben weil er mich gestern nicht gesehen hatte und heute Morgen wie immer keine fünf Worte gesagt hatte, ehe er gefrühstückt hatte und gegangen war.

    Aber auch das machte mir alles nichts, als ich beschwingt zu seinem Cubiculum ging. Eigentlich hätte ich gedacht, dass er bei der Cena nun wäre, aber vielleicht hatte er heute einfach keinen Hunger, weil er sich gestern überfressen hatte oder so. Ich wusste es nicht. Ich hoffte nur, dass ich rechtzeitig zur Cena der Sklaven wieder unten wäre, ehe all die leckeren Sachen, die vom fest übrig waren, weggefuttert wären. Auch wenn ich heute nicht wirklich hungrig war, sondern mich nur von Luft und Liebe hätte ernähren können.


    Ich betrat also das Zimmer und sah meinen Dominus an dem kleinen Tisch im Raum mit etwas Wein und Essen sitzen. War ihm heute nicht gut, oder warum aß er allein. "Salve, Dominus. Ist dir nicht wohl?" fragte ich leicht besorgt, da er ja sonst wirklich immer mit der Familie aß. Und ich hoffte, dass ich jetzt grade angemessen besorgt aussah und nicht noch immer vor mich hin strahlte, denn wenn es ihm wirklich schlecht ging, wäre gute Laune wohl das, was er am wenigsten gebrauchen konnte.

  • Ich sah auf als Rhian den Raum betrat und trank noch einen Schluck, bevor ich meinen Wein abstellte. „Mir geht es gut.“ Sagte ich und ein ganz kleines Lächeln schlich sich auf meine Gesicht, als ich gewahr wurde, das Rhian sehr fröhlich und scheinbar glücklich war. „Setz dich doch zu mir.“ Sagte ich und deutete auf den freien Platz am Tisch. „Ich habe mir die Freiheit herausgenommen auch für dich etwas zu Essen herbringen zu lassen.“ Ja der Tisch war reichlich mit den Leckereien gedeckt. Es war einiges vom Fest übrig geblieben und musste nun verzehrt werden. Natpürlich bekamen auch unsere Sklaven ihren Anteil, aber die besten Sachen wurden eben doch erst bei uns aufgetragen, weswegen sich hier nun ausgesuchte Köstlichkeiten auf dem Tisch befanden. „Möchtest du auch einen Wein?“ Schindete ich Zeit? Natürlich tat ich das und ich wollte erst eine lockere Stimmung schaffen, bevor ich das eigentliche Problem – wenn man es denn so nennen wollte – angehen würde.

  • "Das ist für mich?" fragte ich ganz ungläubig und schaute auf das übervolle Tablett mit den vielen Dingen, von denen ich bei den meisten nicht wusste, wie es hieß oder was das war. Ich hatte nur mitbekommen, wie Kiki in der Küche bisweilen geschimpft und die Sklavinnen dort angetrieben hatte, es zuzubereiten, und wie der Eiskeller immer voller geworden war mit dutzenden Platten und Töpfen.

    Ich schaute kurz zu meinem Dominus, den mein ungläubiges Gesicht wohl amüsierte, und musste verlegen lächeln. Das war so nett von ihm! Und ich wusste wirklich nicht, womit ich mir das verdient hatte. Ein ganz winziges bisschen wurde ich ja misstrauisch und fragte mich, ob er jetzt, wo seine Frau weg war, meine Zuneigung suchte und mich doch mehr umgarnen wollte. Aber nein, das würde er nicht machen, so war er nicht und außerdem würde das wohl auch nichts bringen. Ich war in ihn einfach nicht verliebt. Erst recht nicht jetzt gerade. Trotzdem freute mich die Geste wahnsinnig, und ich zögerte zwar erst noch, weil es mir komisch vorkam, bei meinem Dominus zu sitzen und zu essen. Aber dann setzte ich mich und strahlte wahrscheinlich bis über beide Ohren, während ich mir auf der Unterlippe herumkaute, da ich nicht wusste, ob ich jetzt wirklich mir einfach was nehmen sollte und essen sollte. Wahrscheinlich war mein Dominus viel, viel bessere Tischmanieren gewohnt als das, was wir in der Culina üblicherweise so taten.

    "Ich darf wirklich Wein trinken?" fragte ich dann fast noch ungläubiger, als er mir welchen anbot. Ja, wir bekamen schon auch Wein – stark verdünnt und nicht unbedingt den besten, der im Haus war. Und ich hatte auch schon welchen Getrunken. Aber wir sollten eigentlich nicht, und als Frau schon zweimal nicht, und irgendwie kam es mir ganz abenteuerlich vor, denselben Wein wie mein Dominus zu trinken. Ich merkte, dass ich rot wurde, während ich ihn anschaute und mir überlegte, ob er mich wohl doch verführen wollte, und schaute schnell wieder zu dem Essen. "Wenn es dir gefällt, dann gerne."

  • Ich lächelte und nickte. „Nun für uns beide ja.“ Meinte ich und artet bis sie sich gesetzt hatte. Rhian schien recht unschlüssig und nahm sich nicht. Zum Glück wusste ich, dass sie schüchtern und unseicher war. Ich goss ihr also erst mal einen Becher von dem guten Wein ein. Er war leicht süß und am schmeckte die Reife der Trauben deutlich heraus. „Ja heute darfst du.“ Meinte ich und hielt ihr den Becher hin. Dann deute ich auf die Speise. „Nimm dir ruhig was du magst, es ist genug von allem da.“ Ich selbst nahm mir auch etwas und füllte meinen Teller. Ich blickte Rihan an und sah wie sie nervös auf ihrer Lippe kaute. „Wirklich Rhian, schlag zu, nicht das das gute Zeug hier schlecht wird.“ Versuchte ich sie zu animieren sich zu nehmen was sie wollte. Ja ich wollte sie erst verwöhnen, bevor ich ansprechen wollte, was der eigentliche Grund für dieses gemeinsame Essen hier war. Ich überlegte natürlich auch schon, wie ich das Gespräch am besten anfange konnte ohne direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. „Hast du das Fest gestern genießen können?“ Fragte ich sie und ja ich hatte extra Anweisungen hinterlassen, das Rhian nicht eingespannt wurde um während dem Fest zu arbeiten. Sie hatte ihr erstes Fest hier im Haus genießen sollen.

  • Er forderte mich auf, mir etwas zu nehmen. Ich fand es immer noch komisch, dass er mit mir essen wollte, aber vielleicht wollte er mir ja nur eine Freude machen. Oder er wollte mich heute wirklich einmal so richtig verführen. So oder so, ich genoss es und schaute mir die Leckereien an. "Ich weiß gar nicht, was das alles ist", gestand ich und griff erstmal nach einem Ei, das mit irgendwas bestrichen war. Erst, als ich es schon im Mund hatte und merkte, wie pikant die Sauce war, merkte ich auch, wie mein Dominus sich etwas auf einen Teller tat und nicht einfach mit den Fingern von der Platte futterte. Ich wurde rot, aber kurz darauf merkte ich, wie scharf diese Creme wirklich war und schnappte nach Luft.

    Den Wein, den mir mein Dominus hinhielt, nahm ich daher zu gerne und würdigte ihn wohl viel, viel zu wenig, als ich hastig einen großen Schluck nahm, um das Brennen in meinem Mund loszuwerden. "Das ist scharf", hustete ich, weil ich mich zu allem Überfluss auch noch fast verschluckt hatte. Ich nahm noch einen Schluck zu trinken und merkte erst jetzt, wie süß und schwer dieser Wein war. Sehr viel weniger verdünnt, als ich es gewohnt war.


    Ich war mir sicher, dass ich inzwischen wie ein roter Rostmond im Gesicht leuchtete. Und der Wein würde ganz sicher dafür sorgen, dass das so blieb. Ich räusperte mich und nahm mir ein Beispiel an meinem Dominus, indem ich mir ein paar Sachen vorsichtig auf einen Teller tat. Jetzt probierte ich auch wesentlich vorsichtiger, bevor ich mir etwas mit den Fingern in den Mund schob.Trotzdem kam ich mir ziemlich barbarisch im Vergleich zu ihm vor, wie ich mit den Fingern aß und versuchte, Sachen zu finden, die ich kannte. Aber das war gar nicht so einfach. Hier gab es viele Meerestiere, die ich noch nie gesehen hatte. Sterne und kleine Igel, Schnecken, von denen ich Abstand nahm, kleine Mäuse oder so etwas ähnliches, kunstvoll geschnitztes Gemüse und tausend Gerüche, die ich nicht zuordnen konnte. Ich kam mir wirklich vor wie die letzte, unwissende Barbarin, während ich alles mit den Augen durchsuchte und versuchte, herauszufinden, was davon gut war und was ich probieren sollte, oder bei was ich mich eher lächerlich machen würde, wenn ich es wieder ausspuckte.


    Mein Dominus fragte mich auch nach dem fest und ich konnte einen sehr seligen Ausdruck gar nicht unterdrücken. Ich strahlte wohl übers ganze Gesicht, als ich ihn ansah. "Oh, es war wundervoll. Ich hab noch nie so viele Menschen auf einem Haufen gesehen! Wir hatten viel Spaß in der Küche. Ich glaube, ich war bis nach Mitternacht wach, aber trotzdem war ich nicht mal müde." Ich dachte wieder an Astrid und ihr Haar, das sich aus ihrem Zopf verselbständigen wollte, und diese kleine Lücke zwischen ihren Schneidezähnen, die mich ganz verrückt machte.

    "Weißt du denn, wann das nächste Fest sein wird? Und wenn du eingeladen wirst, darf ich dann mitkommen?" Ja, das war vielleicht etwas früh und schnell, so einen Wunsch an ihn heranzutragen, aber ich wollte Astrid wirklich gern wiedersehen. Einfach nur, um sie zu sehen. Nicht mehr.

  • Noch ehe ich sagen konnte das sie sich ruhig durchprobieren sollte, tat sie eben dieses, was mich zum lächeln brachte. Ein leises Lachen kam über meine Lippen, als sie von dem ei mit der pikanten Soße kostet und gleich darauf den Geschmack versuchte mit Wein weg zu spülen. "Das, das und das dort ist auch scharf gewürzt." War ich ihr nun doch lieber behilflich, damit sie selbst entscheiden konnte ob sie davon probierte oder lieber nicht. Ich nahm dann etwas von Tablett und hielt es ihr vor die Lippen. "Das hier musst du probieren. Es ist Straußenfleisch mit süßer und pikanter Soße." Meinte ich und wartete bis sie es kostete. Dann lehnte ich mich zurück und hörte ihre Erzählung von dem Fest und wirklich zum ersten Mal sah ich bei Rhian richtige echte Begeisterung. Ich trank einen weiteren Schluck Wein und meinte dann, immer noch lächelnd. "Ich freue mich, dass du das Fest so genossen hast und es gibt immer irgendwo ein fest auf das ich eingeladen bin. Ich nehme dich gern mit dorthin." Meinte ich, denn bisher hatte ich davon ja nur abstand genommen, weil Rhian nicht wirklich den Eindruck vermittelt hat, als würde sie daran Freude haben. Nun sah das aber anders aus. Auch wenn ich mich gern noch weiter vor dem folgenden Gespräch gedrückt hätte, musste ich wohl oder üble langsam zum eigentlichen Thema kommen. "Rhian..." Begann ich etwas ernster. ".. mein Onkel kam heute mit einer Bitte zu mir, die ich nur teilweise ablehnen konnte." Ja zumindest hatte ich ihr wohl erspart, dass sie sich von einem Gladiator würde vögeln lassen müssen. "Du weißt ja selbst, dass mein Onkle durchaus ein Auge auf dich geworfen hat. Aber nun hat auch Seine Frau Interesse an dir." Ich kratze mir kurz am Kopf, weil das irgendwie komisch rüber kam. "Die Beiden sind sehr offen in sexueller Beziehung. Und warum auch immer... sie wollten eigentlich zusehen, wie der rothaarige Gladiator sich mir dir vergnügt." So dieser Teil war schon mal raus. "Aber keine Sorge, dass konnte ich ablehnen. Dennoch möchten seine frau und er ... nun ja sie wohlen uns zusehen und das konnte ich nicht ablehnen, ohne das falsche Schlüsse gezogen werde. Ich denke du verstehst was ich meine?" Ich hoffte zumindest das sie verstand und das sie jetzt nicht anfangen würde zu weinen oder so was. Ich konnte gerade alles gebrauchen, aber keine heulende Sklavin. "Es sei denn natürlich, du möchtest lieber den Gladiator." Schob ich noch nach um ihr die Möglichkeit der Wahl zu lassen. ja es war die Wahl zwischen zwei Übeln... aber immerhin.

  • Ich versuchte, darauf zu achten, auf was mein Dominus zeigte und nahm lieber andere Sachen. Es war nicht so, als dass ich gar keine Schärfe mögen würde, aber ich war da lieber darauf vorbereitet und das Ei grade war schon verdammt scharf gewesen. Stattdessen füllte ich meinen Teller lieber mit ungefährlich aussehenden Dingen, als mein Dominus mir etwas vor das Gesicht mit den Fingern hielt. Straußenfleisch, sagte er, und ich hatte keine Ahnung, was ein Strauß denn war. Aber es roch verführerisch und er sagte, es wäre süß, und ich vertraute einfach darauf, dass er sich mit all den feinen Speisen so wahnsinnig viel besser auskannte, als ich. Ich lächelte etwas verlegen, weil es mir irgendwie komisch vorkam, mich von ihm füttern zu lassen, und ja, ich merkte schon, dass das irgendwie eine erotische Komponente hatte, aber ich wollte bei all den Leckereien jetzt auch nicht so sein. Vorsichtig, um ihn nicht zu beißen, nahm ich also das Stück Fleisch in den Mund, und kaum hatte ich mich von seinen Fingern gelöst, entrang sich mir auch schon ein genießerisches Stöhnen, das jedem anderen Kontext ebenfalls Ehre gemacht hätte. Das war aber auch wirklich verdammt lecker.


    Ich probierte noch ein paar andere Sachen, war aber nicht so mutig, die Sterne oder Igelchen zu probieren, und trank noch ein wenig Wein, ehe mein Dominus mich doch noch einmal ansprach und irgendwie ernst klang.

    Sofort hörte ich auf, zu Essen und spannte mich an. Sein Onkel hatte eine Bitte, und die betraf mich? Ich brauchte nicht sehr viel Phantasie, um mir vorzustellen, worum es dabei ging. Und allein die Vorstellung reichte, dass ich keinen Hunger mehr hatte und mir gerade wünschte, nichts gegessen zu haben, da ich nicht sicher war, ob es drin bleiben würde.

    "Seine Frau…?" wiederholte ich leise und ungläubig und hatte noch viel schlimmere Phantasien gerade in meinem Kopf. Wahrscheinlich wurde ich auch ein wenig blass, als er von dem Gladiator dann erzählte, was auch nicht besser wurde, als er es einschränkte und sagte, dass er…


    Ich hatte kurz das Gefühl, nicht genug Luft zu haben, und atmete deshalb tief ein. Er wollte mich mit seinem Onkel und dessen Frau teilen? Er wollte da mitmachen? Und er bot mir einen Gladiator an?

    Ich musste ein paar Mal schlucken, bevor ich mich soweit gefasst hatte, dass meine Gedanken aufhörten, mir Bilder in den Kopf zu spülen. Ich sah ihn nicht an, sondern auf irgendeinen Punkt vor mir, ohne ihn wirklich zu sehen, als ich ihn fragte: "Möchtest du denn lieber mir zusehen, wie ein Gladiator mich… vergnügt?"

  • Ich konnte förmlich sehen wie die Stimmung kippte und es in Rhians Kopf arbeitete. Ja ihr Gedankenkarussell drehte sich scheinbar gerade mal wieder und sie malte sich sonst was aus. Sie wurde blass und schien schlecht Luft zu bekommen. Ich schüttelte den Kopf. "Rhian?" Fragte ich um ihre Aufmerksamkeit auf mich zurückzulenken. "Was auch immer du dir gerade denkst. Nein!" Sagte ich und hoffte das sie mich auch verstand. "Ich will weder zusehen, wie sich ein Gladiator mit dir vergnügt noch sonst wer." stellte ich klar. Da sie immer noch abwesend wirkte, griff ich sanft nach ihrem Kinn und zwang sie dadurch mich anzusehen. "Sprich deine Gedanken aus und ich kann dir bestimmt sagen, dass du gerade was völlig falsch verstanden hast." Sagte ich und streichelte mit dem Daumen sanft über ihre Wange. "Was ich versuchte habe dir mitzuteilen, beziehungsweise dich gefragt habe, ob es ein Problem ist, wenn mein Onkle und seine Frau UNS zusehen. Und ich habe dich lediglich gefragt ob du lieber den Gladiator haben würdest." Ja genauso hatte ich es doch gesagt oder nicht? Was war denn daran falsch zu verstehen? "Es ist nicht so, dass ich dabei zusehen wollen würde. Aber ich wollte dir die Entscheidung überlassen, es könnte ja sein, dass du den Mann willst." Sagte ich und sah Rhian eindringlich an. "Hast du jetzt verstanden was ich sagen will? Sprich deine Gedanken bitte aus. Ich weiß mitunter nicht, was in deinem Kopf vorgeht und daher würde ich es begrüßen, wenn du mich an deine Gedanken teilhaben lässt. Nur so können wir darüber reden und Missverständnisse aufklären, damit du nicht wieder verstört bist und ich nicht mal weiß war. HM? Bekommen wir das hin?"

  • Nein? Was ich dachte war falsch? Hatte er gerade nicht gesagt, dass er mich mit seinem Onkel und dessen Frau teilen wollte und sie zusehen sollten, wie er mich vögelte? Oder wie ein Gladiator das tat? Doch, hatte er, war ich mir ziemlich sicher. Und es passte auch dazu, dass er mir all dieses leckere Essen gerade anbot und den Wein. Wahrscheinlich dachte er, mich so beschwichtigen zu können. Oder zu kaufen.

    Er drehte meinen Kopf zu sich und streichelte mich. Er bemühte sich, das sah ich. Aber auch, mir zusehen zu lassen mit ihm, gefiel mir nicht wirklich, und wer wusste schon, was noch folgen würde. Oder würde nichts folgen? War das wirklich alles? Einmal zuschauen? Nicht, dass das schon schlimm genug wäre.

    Und den Gladiator erwähnte er nur, falls der mit gefiele? Ich wusste noch nicht mal, um welchen es ging. Den einzigen, rothaarigen Gladiator, den ich je gesehen hatte, war der Retiarier in der Arena damals gewesen. Und da war ich so weit weg gewesen, dass ich so viel wohl nicht gesehen hatte. Ich wusste noch, dass ich mir damals gedacht hatte, dass das wohl der bestaussehendste Mann war, den ich je gesehen hatte, aber das war auf die Entfernung gewesen und in der Stimmung des Stadions und überhaupt, wer wusste denn, wie der war. Und Aussehen war ja auch nicht alles.

    "Ich hab mich noch nie mit einem Gladiator auch nur unterhalten. Wie… wie sollte ich da…?" Ich sprach es nicht aus, aber es war für mich unvorstellbar, mit einem völlig Fremden einfach in die Kiste zu hüpfen, einfach so. Ich verstand ja noch nicht einmal, wie sich Männer Prostituierte nehmen konnten, die sie nicht wirklich kannten. Aber Männer waren sowieso anders und für mich schwer zu verstehen.

    Mein Dominus wollte, dass ich mit ihm redete. Aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte ihm nicht einfach alles sagen, was ich dachte! Er war mein Dominus und hatte die Macht über mein ganzes Leben! Da war ein derartig hohes Gefälle zwischen uns, das konnte ich nicht einfach ignorieren. Deshalb sah ich ihn einen Moment lang wohl auch sehr leidend an und rang mit meinen Händen. Ich holte ein paar Mal Luft, bis ich mich so weit gesammelt hatte, doch etwas zu sagen.

    "Dein Onkel und seine Frau werden also nicht…? Sie werden nur zusehen, sonst nichts?"

  • Ich zog meine Hand zurück, nun das sie mich wieder ansah. ja man sah deutlich, wie es in ihr arbeitete und doch sprach sie wie immer ihre Gedanken nur teilweise aus. Es war frustrierend, aber ich hoffte das sie dies irgendwann noch ändern würde. Heute aber war dies nicht die Baustelle die ich angehen wollte, weshalb ich sie auch nicht weiter drängte auszusprechen was in ihrem Kopf vorging. Schließlich äußerte Rhian doch zumindest teilweise ihre Gedanken und Sorgen. Gut so, denn damit konnte ich arbeiten. "Rhian, du musst nicht mit dem Gladiator. Wie ich schon sagte es war lediglich ein Angebot. Ich wollte es dir nicht vorenthalten. ich weiß du bist noch nicht so lange hier, aber die Männer der Arena werden üblicherweise angehimmelt und sie die Superstars hier in Rom. So manche frau würde alles dafür tun um einen von ihnen in ihr Bett zu bekommen. Aber wie schon gesagt, du musst das nicht wenn du es nicht willst." Ich selbst wollte es auch nicht, aber das stand auf einer ganz andere Schriftrolle. Ich nahm noch einen Schluck von dem Wein und nahm Abstand davon Rhian zu animieren auch noch etwas zu trinken. "Sie werden lediglich zuschauen, es sei denn du willst mehr. Es wird nichts geschehen, was du nicht willst." Versicherte ich ihr nochmals. ja ich hatte das bereits gesagt, aber ich wusste auch, das Rhian mitunter mehrfache Bestätigung brauchte um nun ja sich sicher zu fühlen. "Es ist jetzt nicht unbedingt so, dass ich jubiliere, weil wir dies tun werden. Aber ich habe keine Probleme damit Zuschauer zu haben." Sagte ich noch und ja es wäre ja nicht das erste Mal, das ich mich vor meinem Onkel mit einer Sklavin vergnügte und ja auch mit Rhian hatte ich es ja mehr oder minder schon getan, auch wenn ich sie da nicht genommen hatte, aber sie hatte ihre Lust eindeutig genossen damals im Bad und vergessen was um sie herum geschah. Ich hatte als wenig Zweifel daran, dass Rhian das auch würde genießen können.

  • Kurz schaute ich auf und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. Ich verstand ja, dass mein Dominus dieses komische Angebot nicht böse meinte, und dass es vielleicht sogar eine Art von Belohnung wäre, die nicht jede Sklavin bekäme. Aber trotzdem fühlte es sich mehr als komisch an, auch nur darüber nachzudenken. Ich kratzte mich etwas unsicher am Ellbogen und versuchte, das alles zu ordnen, was gar nicht so einfach war. "Erstmal möchte ich das nicht, Dominus. Ich… ich kann das glaube ich nicht, wenn ich den Mann nicht vorher kenne." Ich konnte mir zumindest nicht vorstellen, dass ich mich da tief genug fallen lassen könnte, um da irgendetwas zu fühlen, das Lust auch nur nahe kam. Und er hatte ja auch gesagt, dass er das eigentlich auch nicht wollte. Also war die Sache ja auch irgendwie klar.


    Er beteuerte noch einmal, dass sie nur zuschauen wollten, auch wenn ich nicht verstand, was das ihnen bringen sollte. Warum wollten sie das sehen? Und ja, das eine Mal im Balneum hatte uns ja der Hausherr auch zugesehen, aber da hatten wir ja gar nicht wirklich miteinander geschlafen. Und überhaupt war das ja noch ganz früher gewesen, bevor wir wirklich miteinander geschlafen hatten. Als ich noch so neu und unsicher war, und irgendwie… Irgendwie hatte ich wohl gedacht, dass es jetzt anders wäre. Aber ich wusste selber nicht, wie ich auf diese Idee überhaupt gekommen war. Denn wirklich geändert hatte sich ja nichts.

    "Und… und wann soll das alles sein?" fragte ich und versuchte noch immer, alles richtig einzusortieren und herauszufinden, was das jetzt bedeutete.

  • Ich nickte, denn ja auch wen sie es vielleicht nicht glaubte ich verstand sie weil ich sie inzwischen zumindest so weit kannte, dass ich wusste das Rhian eine gewisse Verbindung zu demjenigen haben musste mit dem sie ins Bett stieg. Ja in gewissem Maße verständlich, aber in ihrer Position nicht unbedingt das Beste. Sie hatte Glück gehabt hier im Haushalt zu landen, wo sie niemand dazu zwingen würde. Wir Aurelier waren vieles, aber ganz sicher keine Vergewaltiger, die ihre Machtposition derart ausnutzen würden.

    Ich konnte ihr ansehen, dass sie noch mehr Fragen hatte, aber sie stellte sie nicht, weshalb ich nun doch ein Augenrollen unterdrücken musste. Ja wir würden ganz ganz sicher noch daran arbeiten, damit sie ihre Gedanken mir gegenüber äußerte. Ich wollte das sie offen zu mir war, und nicht irgendwas tat nur weil sie dachte man würde es von ihr erwarten. Nein das war ganz sicher nicht mein Anliegen. Also zumindest nicht im Bezug darauf, wenn wir zusammen schliefen. In allen anderen Bereichen erwartet ich einfach das sie tat was ich ihr auftrug. "Morgen Abend." Sagte ich und nahm noch einen weiteren Schluck Wein. Ich deutet nun aber wieder auf den reich gedeckten Tisch. Rhian hatte seit dem wir angefangen hatten über das Theman zu sprechen nichts mehr zu sich genommen. "Nimm dir noch was, es wäre zu schaden wenn es umkommt." Meinte ich und bediente mich nun auch wieder und nahm mir von den süßen Früchten. "Hm das musste probieren. Es ist köstlich." Wollte ich Rhian ablenken und sie auf andere Gedanken bringen? Ja wollte ich ganz eindeutig.

  • "Morgen Abend", wiederholte ich leise und atmete durch. Nicht, dass es die Sache irgendwie besser machte, wenn es nächste Woche wäre, oder in einem Monat, oder in einem Jahr. Aber ein bisschen mehr Zeit wäre schön gewesen, um sich darauf vorzubereiten. Oder abzufinden. Oder sich deshalb verrückt zu machen. Ich griff nach dem Wein und nahm noch einen größeren Schluck diesmal in der Hoffnung, dass es helfen würde. Tat es nicht.

    Mein Dominus forderte mich auf zu essen und zeigte auf verschiedenes Obst, das vor Honig triefte. Wahrscheinlich sollte ich wirklich welches nehmen, denn Obst war im aufkommenden Winter bald nicht mehr zu haben. Aber ich hatte nicht wirklich Hunger, und mein Appetit war gänzlich verschwunden. Ich versuchte, mich zu überwinden, und nahm ein kleines Stückchen, das sich als Birne herausstellte. "Tut mir leid, Dominus, ich weiß, dass du dir sehr viel Mühe gegeben hast und dass es für mich eine sehr große Ehre ist, mit dir zu essen. Ich habe nur nicht wirklich viel Hunger", versuchte ich mich dafür zu entschuldigen, dass ich gerade weniger aß als die Zierfinken in der Vogelvoliere.


    Um davon abzulenken und hoffentlich seiner Enttäuschung zu entgehen, versuchte ich abzulenken, indem ich etwas fragte. "Hat dir das Fest denn gut gefallen, Dominus?" Vielleicht hätte ich das schon viel eher fragen sollen, aber irgendwie hatte ich das wohl vergessen.

  • ich nickte nur, als Rhian meinte sie hätte keinen großen Hunger. das dies nur eine Ausrede war und ihr das vorangegangen Thema auf den Magen geschlagen war, war zu offensichtlich, aber ich nahm ihre Ausrede hin. "Du kannst dir gern für später was mitnehmen." Bot ich daher nur an und nahm auch noch einen großen Schluck. Dann nickte ich langsam. "Nun ja es war ein großes Fest und ich konnte einige neue Kontakte knüpfen." Meinte ich erst recht diplomatisch, aber bei den Göttern ich musste hier ja nun wirklich nicht diplomatisch sein. "Um ehrlich zu sein, gingen mir die Frauen auf den Nerv, die der Meinung waren, dass sie sich mir anbieten müssten, weil sie denke dass meine Frau... nun ja nicht mehr gesund wird und zu mir zurückkommen wird." Ja das hatte mir den Spaß an dem fest schon ganz schön verhagelt. "Aber vielleicht sollte ich mich tatsächlich bald umsehen. Viel Zeit wird mein Onkel mir wohl nicht mehr einräumen, dann werde ich mich von Agrippina trennen müssen." Ja so war es wohl leider. Wenn Agrippina nicht bald wieder zu Gesundheit kam und mir ein weiteres Kind schenkte konnte unsere Ehe schon bald beendet sein. Nichts was ich begrüßen würde, aber natürlich wollte auch ich Erben und schließlich brauchte man dafür eine gesunde Frau. Aber es war enttäuschend, zumal Agrippina und ich wirklich viele Pläne hatte und sie wäre einfach die perfekte Frau an meiner Seite gewesen, wenn ich eines Tages Flamen werde. "Aber sei es drum. Ich freu mich das du das fest genießen konntest und wie ich dir schon versprochen habe nehme ich dich gern zum nächsten fest mit. Bald sind ja auch Saturnalien hast du Pläne dafür?"

  • Erst antwortete er mit ein paar nichtssagenden Plattitüden, ehe er es sich scheinbar doch anders überlegte und sich irgendwie bei mir auskotzte. Ich schaute kurz auf, aber hielt meinen Mund. Ich wusste, dass das durchaus als nicht gerade kleiner Vertrauensbeweis gewertet werden konnte, dass er so offen mir gegenüber war. Denn auch, wenn man uns Sklaven natürlich immer anhielt, unseren Herren treu zu sein, und es auch verdammt schwere und endgültige Strafen gab, wenn wir es nicht waren, gab es doch nicht wenige, die tratschten oder die Geheimnisse ihrer Herren weiterverkauften. Dass mein Dominus mir hier so ganz offen sagte, dass es ihn ankotzte, dass sich einige Frauen an ihn rangemacht hatten in der Hoffnung, die nächste Ehefrau zu werden, war durchaus ein Zeichen dafür, dass er mir vertraute, dass ich mit dieser Information nicht hausieren ging. Außer, er wollte, dass ich es herumerzählte, eben damit die Frauen damit aufhörten. Ich schaute ihn kurz an und entschied mich für die erste Variante.

    Ich überlegte, ob ich etwas zu ihm und seiner Frau sagen sollte, entschied mich dann aber dagegen. Ihm stand diese Vertraulichkeit zu. Mir nicht. Und zum Glück fragte er auch gleich etwas ganz anderes, zu dem ich viel mehr sagen konnte, ohne dass es blöd klingen würde.

    "Nein, ich habe noch keine Pläne", schüttelte ich den Kopf. "Ich weiß ja nicht, wie das hier im Haus oder überhaupt in Rom ist. Ich hab bislang nur ganz viel darüber gehört, dass dann auf dem Forum ein Fest sein soll, wo Sklaven hingehen. Ich hab in der Küche sowas gehört, dass viele wohl da hingehen wollen, aber ich weiß ja nicht, ob… also ob ich da mit darf und was hier im Haus üblich ist."

    Ich kaute mir auf der Unterlippe rum und nahm noch etwas, das nach gefülltem Gebäck aussah. Ich hoffte nur, dass es nicht scharf war. Aber scheinbar war es mit irgendwas fischigem gefüllt. Aber es war ganz lecker. "In Bononia bekamen wir zwar einen Tag lang frei, aber durften das Haus nicht verlassen, damit… naja, damit wir keine Dummheiten machen und so. Die männlichen Sklaven durften rausgehen und waren dann meist in einem Lupanar, haben sie zumindest erzählt. Wir Mädchen haben meistens irgendwas gespielt. Oder geschlafen." Ich trank noch einen Schluck Wein.[/talk] "Wie ist es hier? Darf ich dann auch rausgehen und zum Forum, oder lieber nicht, weil es zu gefährlich ist?" Auch wenn Saturnalien waren, gab es da draußen immer noch jede Menge Vergewaltiger, Diebe und Mörder. Und ich wusste nicht, ob mein Dominus mich da gehen lassen würde, oder ob es hier im Haus überhaupt üblich war, sowas zu tun. Oder ob wir auch nur ein wenig mehr Zeit für uns bekommen würden und das war’s.

  • Auch ich nippte wieder an meinem Wein. "Natürlich hast du an diesem Tag frei und kannst eigene Pläne machen. Du kannst auch in die Stadt gehen und an dem fest teilnehmen. Ich würde dich nur bitten mit ein paar Sklaven des hause unterwegs zu sein." Ja es waren die Feierlichkeiten zu den Saturnalien und den Sklaven hier wurde es natürlich gestattet sie entsprechend zu begehen, aber ich wollte nicht das Rhian allein durch die Stadt lief. "Soweit ich weiß, zieht Morrigan immer mit einem ganzen Haufen Sklaven des Hauses los. Du könntest dich ihnen anschließen." Schob ich deshalb noch nach und lächelte dann ein ganz klein wenig. "Du bekommst natürlich für den Tag ein paar extra Sesterzen, damit du das fest auch wirklich genießen kannst. Du musst das nicht von deinem normalen Taschengeld bezahlen." Ja natürlich würde ich ihr mehr geben als sonst. Nicht nur weil man das so machte, sondern weil ich wollte, das Rhian die Saturnalien wirklich genießen konnte. "Die haben euch wirklich quasi im Haus eingesperrt?" Fragte ich dann doch noch, weil ich das nicht verstehen konnte. Gut natürlich schütze man seien Besitz, aber das war doch nun wirklich übertrieben.

  • Ich war mir nicht so ganz sicher, ob ich wirklich mit Morrigan losziehen wollte. Es war jetzt nicht so, als ob ich sie irgendwie hassen würde oder sowas, nur… sie war so anstrengend manchmal. Ich wusste nie, was ich von ihr halten sollte und ob sie die Ratschläge, die sie mir gab, überhaupt ernst meinte und wenn ja, was sie von mir dachte, wie ich wäre, dass ich die umsetzen würde. Ich hatte ja schon mitbekommen durch das Getuschel und auch von ihr selber, dass sie mal eine Lupa gewesen war. Nur ziemlich oft behandelte sie mich so, als wäre ich auch eine, und das mochte ich ganz und gar nicht.

    Daher blieb ich auch recht schweigsam, als mein Dominus sagte, ich könne mit ihr losziehen, solle aber nicht allein rausgehen. Meine Gedanken waren irgendwie wieder bei Astrid, und ob sie wohl auch auf dem Forum dann wäre und ob ich sie überhaupt sehen würde, wenn ich dann da hinging, und wie ich unauffällig nochmal mit ihr reden könnte, ohne dass eben auffiel, dass ich nach ihr gesucht hatte, um mit ihr zu reden. Hach, das war alles kompliziert.

    "Danke, Dominus", sagte ich, als er meinte, ich würde dafür etwas mehr Geld geben. Ich wusste zwar nicht, wofür ich es ausgeben sollte, aber es war sehr großzügig von ihm.


    Seine nächste Frage rissen mich ein wenig aus meinen Überlegungen, wie die Feier auf dem Forum wohl sein würde. Ich blinzelte kurz verwirrt. "Eingesperrt ist vielleicht etwas zu viel gesagt", meinte ich und zuckte die Schultern. "Meine Domini mochten es nur nicht, wenn ihre Sklaven Beziehungen außerhalb des Hauses führten und sie wollten nicht, dass wir zu viel mit anderen Sklaven zu tun haben. Und grade bei uns Mädchen wollten sie nicht, dass uns irgendwas passiert oder uns jemand entführt oder schwängert oder… ich denke, es ging auch mehr darum, dass sich niemand außerhalb des Hauses in uns verliebt und uns freikaufen will. Aber natürlich haben sie das nie so gesagt." Vielleicht sollte ich nicht so über meine alten Domini reden, und ich biss mir jetzt auch auf die Zunge, weil ich eigentlich schon viel zu viel gesagt hatte. Als Sklave sprach man nicht schlecht über seine Herren. Niemals. Und das eben war schon sehr grenzwertig.

  • Ich hörte ihr aufmerksam zu und als sie endete musste ich schließlich doch lachen. „Also um es frei heraus zu sagen der alter Dominus war ein Idiot“ Meinte ich und ich meinte es ernst. Ja mal ehrlich, keine Beziehungen zu anderen Haushalten? Warum bei allen Göttern sollte man das wollen? Gerade von den Sklaven, die Kontakte zu anderen haushalten pflegten konnte man doch das ein oder andere Erfahren. Ich schloss daher, das Rhians alter Dominus ein Hinterweltler sein musste. „Allein schon weil er dich verkauft hat ist er einer.“ Sagte ich und grinste sie, an. „Ich jedenfalls werde dich ganz sicher nicht hergeben.“ Meinte ich und nahm noch einen Schluck Wein. „Also wie gesagt, du kannst die Saturnalien verbringen wie du möchstes, du hast in den Tagen frei. Hier im Haus wird nicht gefeiert. Mein Onkel... nun du kannst ihn ja inzwischen auch. Also das höchste der Gefühle ist, dass er an dem Tag sich seien Essen selbst holt und so.“ Meinte ich dann noch, damit Rhian wusste das hier im Haus nicht stattfinden würde. Sie aber tun was sie wollte und würde von mir freie Hand dafür bekommen.

  • Ich war mir nicht sicher, ob ich mich geschmeichelt fühlen sollte, dass mein Dominus mich nicht hergeben würde, oder eigentlich nicht. Ich war froh, denn ich wollte nicht wieder verkauft werden, aber irgendwie klang das komisch. Irgendwie so, als hätte er mich wirklich gern. Und dann tat er wieder so Dinge, wie zu verabreden, mich seinem Onkel und dessen Frau vorzuführen, die klar zeigten, dass ich doch nur eine Sklavin war und mehr nicht. Nicht, dass ich mir ernsthaft Hoffnung auf mehr machen würde. Aber es war eben verwirrend.

    Aber es war schön, dass er mir so weit vertraute, dass ich wirklich zum Forum gehen könnte. Gut, in Begleitung, aber immerhin. Er vertraute mir da, dass ich auch zurückkommen würde. Oder es war ihm einfach nur egal. Vielleicht auch beides.

    Dass hier im Haus nicht viel gefeiert wurde, wunderte mich ein wenig, nachdem ein einfaches Weinfest so groß gefeiert worden war. "Und was machst du an den Saturnalien?" fragte ich meinen Dominus dann, da er nur gesagt hatte, was sein Onkel so tat, aber nicht, was er denn vorhatte.