• RE: Neu und mit Schlafsack


    Cf: Balneum


    Er hatte die Küche gefunden und klopfte an die Tür, ehe er eintrat. Er hoffte auch, Chloe und Rhea wieder zu sehen, denn dass diese sich leicht verliebten war eine schöne Sache, die von recht viel Gefühl zeugte. Das mochte Firas auch so an Frauen und was das anbelangte, waren diese ihm vielleicht nicht völlig unähnlich. Auch wenn er natürlich ein Mann war, der sich stets auch zusammenreißen konnte und seine Schwärmerein nicht - oder nur selten - an die Öffentlichkeit trug. Außer er hatte zu viel Wein oder eben viel zu viel Gefühl entwickelt, zum Beispiel, wenn ihm langweilig war. Aber sowas kam ja zum Glück nicht allzu oft vor. Nach dem Klopfen trat er auch sogleich ein, wobei seine Blicke auf den Tisch fielen. Dort orteten sie auch sofort den Kuchen und erst dann die vier Sklaven, welche ebenfalls am Tische saßen. Firas lächelte, schloss die Tür hinter sich und trat auf den Tisch zu. "Ich hoffe, mein Anblick ist nun erträglicher," sagte er im Scherz, aber doch auch leicht verhalten, lächelte zunächst TIberios an, dann die beiden Frauen, ehe sein Blick auf den ihm Unbekannten fiel. "Ich bin Firas!", stellte er sich vor. Setzten tat er sich noch nicht, denn das wäre wohl unhöflich gwesen. Fand er zumindest.

  • Re: Neu und mit Schlafsack 


    Tiberios klopfte auf die Bank, aber da setzte sich Chloe schnell so hin, dass Firas nur zwischen ihr und Rhea Platz nehmen konnte.

    "Setz dich, Firas und iss etwas, bevor Dominus Saturninus heimkommt.", sagte der junge Maiordomus, und Rhea schob ihm den Kuchen hin und stellte auch einen Becher Posca vor ihn.

    Tiberios deutete auf Diocles: "Das ist Diocles, sozusagen dein Vorgänger. Aber er verlässt uns, da dein Dominus ihn verkauft hat. 

    Wo bist du eigentlich genau her, Firas und was hast du vorhin gemeint damit, dass Du schreibst?"

  • Re: Ein Brief der Tiberier

    Saturninus fand den furischen Maiordomus recht entspannt mit anderen Sklaven in der Culina sitzend.

    "Salve Firas, nachher spreche ich mit Dir.", sagte er zu seinem Sklaven freundlich und richtete dann seinen Zeigefinger wie einen gezückten Dolch auf den Griechen:

    "Dich suche ich gerade,  Tiberios.", sagte er:

    "Ich brauche einige Antworten von Dir: Quid , quis und so weiter,  und dazu gehen wir am besten in dein Officium - falls Du die Zeit erübrigst."

    Saturninus sprach höchst ironisch, aber er war der Ansicht, dass Sklaven existierten, um Probleme zu lösen und nicht welche zu machen.

  • Re: Neu und mit Schlafsack 

    Diocles winkte Firas zu und aß Apfelkuchen. Er wirkte sehr ruhig, obwohl er verkauft werden sollte. Aber seine neue Domina wirkte freundlich und gütig. Was aber schwerer wog, war, dass er auch Sorgen gehabt hätte, mit seinem Dominus auf Reisen zu gehen. So eine lange Schiffahrt bis in die Provinz Syria war doch gewiss gefährlich. Diocles blieb viel lieber in Roma und arbeitete für Domina Sergia Severa.

    servus

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Firas wollte sich schon Bewegung setzten, als der Maiordomus auf die Ban klopfte, entschied sich dann aber für den Platz zwischen Chloe und Rhea, wobei er diese freundlich und sicherlich auch dankbar anlächelte und sogar hoch erfreut seufzte, als ihm ein Teller mit dem schönen Kuchen entgegen geschoben wurde. Zunächst aber griff er nach dem Posca - wegen der noch immer trockenen Kehle, die dieses Mal aber nicht von den Straßen Roms kam, sondern eher von der Gesellschaft der hübschen Sklavinnen. Hoffentlich verliebten sie sich nicht sogleich. Das würde nur Ärger geben, wie ihm dann auch noch eingefallen war. Er würde sich ja Mühe geben, Chloe nicht allzu attraktiv zu finden, obwohl das sicherlich schwierig werden würde, wie es - vor allem aber SIE - aussah. "Oh. Meinst du, Dominus Saturninus kommt hier her?", wollte er dann aber von Tiberios erst einmal wissen. Dann schwenkte sein Augenmerk zu Diocles, den er neugierig anschaute. Er war sein Vorgänger? Aber warum wollte der Dominus ihn dann verkaufen? Stimmte mit ihm etwas nicht? Gerade wollte er Luft holen, um insdiskret nachzufragen, als auch schon die Frage aufkam, was er denn schreiben würde. Beziehungsweise, was er damit gemeint habe, dass er schreiben würde. Firas lächelte und winkte ab.


    "Ich schreibe Gedichte und was so passiert. Und Oden... vor allem," gab er aber dann bekannt. "Aber so gut sind die nicht." Er seufzte. Zumindest so weit er das beurteilen konnte. Gelesen hatte sie ja noch niemand und er hatte seine alten Werke auch nicht mitnehmen können. Wo diese nun waren blieb nur zu vermuten. Wahrscheinlich in der Culina der Aelier, um das Herdfeuer nicht ausgehen zu lassen. Noch ehe er aber trübsinnige Gedanken hegen konnte, öffnete sich auch schon die TÜr und Dominus Saturninus trat ein. Firas wollte sich schon erheben, doch der Furier blieb nicht lange. Ihn wollte er nachher sprechen und er wirkte nicht einmal unfreundlich. Viel eher unfreundlich war er nun schon zu Tiberios. Dieser wollte nämlich im Officium gesprochen werden, was sehr dringlich klang. FIras schaute den beiden Männern noch nach, ehe er dann schlussendlich doch in da Stück Kuchen biss und ein höchst begeistertes Geräusch ausstieß. "Das ist gut!", lobte er schnell, lächelte wieder, wurde aber dann erneut nachdenklich. Er schaute Diocles an, denn spontan war seine Frage zurück. "Wie ist denn Dominius Saturninus so?", wollte er dann wissen. Lange war er selbst ja noch nicht bei ihm. "Ich meine... naja... du weißt schon... und... warum... ich meine... wenn die Frage erlaubt ist... warum will er dich verkaufen?" Das war nämlich recht unschön. Zumindest für ihn... sollte es... aber so weit würde es schon nicht kommen.

  • Re: Ein Brief der Tiberier/ RE: Neu und mit Schlafsack

    Tiberios kam vom Gespräch mit Dominus Saturninus zurück und man sah ihm an, dass er unglücklich war, aber er lächelte die anderen an, setzte sich und trank einen ganzen Becher posca auf einmal aus:

    "Gedichte und Oden schreibst du!", sagte er zu Firas: "Aber das ist ja phantastisch.

     Du hast Glück, dass Du in der Casa Furia gelandet bist; hier lieben alle Literatur. Vor allen Dingen Domina Stella, aber auch Dominus Saturninus. 

    Kannst du etwas aus deinem Werk vortragen - ein kurzes Gedicht vielleicht. Auf welcher Sprache schreibst du?"


    "Bitte!", echoten Rhea und Chloe und schauten gar allerliebst drein. Einen Dichter hatten sie noch nie hier in ihrer Küche gehabt.

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    "Dominus Saturninus ist freundlich, aber er geht doch auf Reisen. Da braucht er mich nicht.", erwiderte Diocles: "Wer weiß ob er dort, wo er hingeht, überhaupt einen Sklaven braucht. Und da Domina Stella schon jemanden für den Schriftkram hat und Domina Severa jemanden für den Schriftkram sucht, wurde ich heute an sie verkauft. "

    Diocles sprach ganz ruhig, ohne darüber nachzudenken, dass vielleicht seine Auslassung darüber, dass Dominus Saturninus irgendwo hinreiste, wo er keine Sklaven benötigen würde, in Firas Befürchtungen wecken konnte:

    "Bestimmt will der Dominus gleich mit dir reden.", fügte er an und haute beim Apfelkuchen rein.

    Wer wusste, ob es bald wieder was Gutes gab.

    servus

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Firas verschluckte sich beinahe am Apfelkuchen, als Dicoles seine Antwort gab, warum er verkauft werden sollte. Dominus Saturninus wollte verreisen und brauchte ihn dabei nicht? Bitte? Seine Augen hatten sich fast in aufkeimenden Entsetzen geweitet. Und was war dann mit ihm selbst? Würde er mitreisen? Davon wusste er ja gar nichts. Gut, er war ja auch noch recht neu, aber... Nein! Der Dominus würde ihn nicht verkaufen, denn immerhin hatte er ihn ja quasi gerade erst erworben. Ein bisschen erleichtert war er dann aber doch, sodass er den Kuchen herunter schlucken konnte. Offenbar war noch mehr an der Sache dran. Dicoles kannte sich mit Schriftkram aus und ein solcher Sklave war wohl von einer anderen Domina gesucht worden. Das konnte natürlich ein Grund sein. Oder es gab noch Gründe, die der andere wohlweißlich nicht erzählen wollte. Sicher, sicher. Firas nahm noch einen Bissen und schaute sehr interessiert drein, weil er dies natürlich auch selbstredend war.


     [b]"Ja... ja.... will er ja...mhm mhm...,"[/b ] murmelte er dann zwischen zwei Bissen hervor. Der Dominus hatte es ja gesagt, dass er mit ihm reden wollte. Bestimmt über die Reise. Was für eine überhaupt? Wieder kam diese Frage in ihm auf, doch diese Antwort würde wohl wirklich noch warten müssen. Dann war aber der Maiordomus wieder da und er wirkte dabei zunächst nicht sonderlich fröhlich. Firas kannte das von sich selbst. Wenn es Ärger gegeben hatte, war man nicht glücklich. Logisch. Aber auch er versuchte dann stets tapfer zu sein und zu lächeln. Was es war, würde er Tiberios aber nicht fragen, denn das gehörte sich ja nicht. Und besser war das auch. So oder so. Dann ging das Thema aber wieder hin zu den Gedichten. Hätte er doch bloß nichts gesagt!

    [b]"Ich... äh...," begann er dann, als auch Chloe und Rhea so begeistert erschienen, ob seiner noch nicht bekannten Dichtkünste.


    "Nun... das ist nicht so einfach, denn mein Werk... habe ich sozusagen... verloren...," erklärte Firas dann geflissentlich und weiter kauend. Kein Grund wegen ein paar Oden, den schönen und leckeren Kuchen verkommen zu lassen! "Aber dies oder das kann ich vielleicht noch auswendig. Ich schreibe auf Latein. Manchmal auf Griechisch und ich übe mich in Hexamentern!" Wieder räusperte er sich. "Aber lasst uns doch erst essen. Gedichte können doch warten..." Das brachte ein wenig Zeit. Zeit, um sich wieder an seine Werke zu erinnern und Zeit auch, um die anderen vielleicht vergessen zu lassen, dass sie eben derartiges hören wollten. "Ich habe sie noch nie vorgetragen," erklärte er dann aber noch. "Doch ich dachte an ein Heldenepos. Der Dominus möchte es veröffentlichen, wenn es gut ist!" Das musste aber noch sein. Mit Bescheidenheit sollte man ja auch nicht unbedingt übertreiben. Übertreiben war nie gut. Bei nichts.

  • RE: Neu und mit Schlafsack




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    Andreas, ein anderer der furischen Sklaven kam in die Küche und schnappte sich eine Ecke des Apfelkuchens, wobei ihm Chloe fast auf die Finger schlug, was aber nur Spaß war.

    "Schnelligkeit musste noch üben", sagte er und ließ seinen Blick über die schmausende Sklavenschaft wandern: "Wer von euch ist der Firas? Er soll zu

    Dominus Saturninus in das Tablinum kommen. Ach...."

    Da entdeckte er ein neues Gesicht: "Aber iss erst auf. Ich sage einfach, ich hätte dich schon länger gesucht. Ich heiße Andreas."


    >>> Tablinum

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Das Glück schien ihm hold zu sein, denn noch blieb ihm die Rezitation der eigenen Werke wohl erspart. Seine Blicke schwenkten dann hin zu dem Sklaven, der nun die Culina betrat und sich ein Stück von dem Kuchen vom Tisch mopste, was Chloe mit einem Schlag auf die FInger quittierte. Firas musste über den Spruch, welchen der fremde Sklave tätigte fast grinsen, doch dann sah er ersnt und mitleidsvoll Chloe an, ehe er wieder lächelte. "Oh," entkam es ihm dann. "Firas bin ich!" Der Dominus wollte ihn also nun sehen? Hoffentlich war der zufrieden mit seiner Arbeit, doch dass der Dominus noch einmal bei der Mietskaserne gewesen war, war ja nicht anzunehmen und Charis hatte sich ja auch nicht beschwert. Im Gegenteil. Sie war betrübt, dass sie nun ausgezogen waren. 'Gute Mieter', hatte sie gesagt, was ja eigentlich ein recht gutes Licht war, in welchem sie gegangen waren. Dann lächelte er wieder, als Andreas - so hieß der Sklave - meinte, dass er noch aufessen könne. Dennoch wollte er sich beeilen. "Das ist nett!", gab er bekannt, erhob sich aber dennoch sogleich. "Ich nehme ein Stückchen noch mit auf den Weg. Ich möchte den Dominus nicht warten lassen. Nicht, dass er am Ende noch Grund zu einer Klage hat!" Das wollte Firas nun wirklich nicht verantworten, dass er am Ende er dafür noch die Verantwortung trug. Immerhin war er noch neu im Haus und einen schlechten Eindruck wollte er sicherlich nicht machen. "Danke, Andreas!", ließ er aber noch folgen und grinste dann Chloe an. "Und danke auch dir! Oh ... und den anderen natürlich auch!" Dann suchte er das Tablinum.


    TBC: TABLINUM - Neu und mit Schlafsack

  • kleines Gästezimmer >>>


    Frühstück vor Morgengrauen


    In der Küche waren sie alleine, aber Puls blubberte schon in einem Topf, und Tiberios rührte ihn um, bevor er zwei Schalen füllte und Honig darüber goss:

    "Greif nur zu", sagte er: "Es ist genug für alle da."

    Er machte sich wenig Gedanken darüber, dass er in der Casa Furia alles hatte, was er brauchte: Essen, frische Kleidung, ein Bad, sein Bett und sogar sein Peculium, sein Taschengeld, was durch seine Gewinnbeteiligung an der Mosaikwerkstatt auch nicht wenig war-. Dafür musste er zwar arbeiten, doch das mussten andere Männer auch.


    Er setzte sich auf die Küchenbank: "Ich werde erst noch einmal höflich anklopfen und die ausstehende Bezahlung verlangen", sagte er: "Aber wenn Galerius Fundanus das Geld nicht rausrückt, dann bist du dran. Und ich werde es natürlich quittieren: Bezahlung für ein Wandmosaik plus Spesen dankend erhalten - Mosaikwerkstatt Furia ", er grinste, der Gedanke fing an, ihm Spaß zu machen:

    "Schau her", sagte er dann.

    Er trug seinen Titulus um den Hals, dass er die Procura des Ritters Furius besaß, und er zeigte Quintus noch ein anderes Schreiben, in dem Dominus Aulus bestätigte, dass er Roma verlassen durfte:

    "Hätte ich das nicht dabei, könnten mich Soldaten, wenn sie uns kontrollieren, wie einen Sklaven auf der Flucht behandeln.", sagte er und verzog das Gesicht: Römer mochten keine geflohenen Sklaven und gingen gegen sie mit aller Härte vor.

    Tiberios legte die Erlaubnis zurück in sein Bündel:

    "Bereit? Dann zum Emporium"


    >>> Emporium / Tiberhafen