Salutatio des Sextus Aurelius Lupus

  • Heute war es mal wieder soweit Nero hatte seinen Termin zur Salutatio. „Salve Aurelius.“ Grüßte er freundlich. „Nun nach einer ereignisreichen Woche ist heute mal wieder unser Termin. Ich wollte dich fragen ob du etwas für mich zu erledigen hast?“ Ja auch wenn seien Woche mit Terminen vollgestopft war so konnte Nero sich vorstellen, dass sein Patron noch viel mehr zu tun hatte. Wenn es denn möglich wäre und sein Patron es zulassen würde, dann würde er ihm schon etwas seiner Last abnehmen. Deswegen war dieses Angebot durchaus ernst gemeint.

  • "Salve, Tiberius. Schön, dass du gekommen bist. Ich habe tatsächlich den ein oder anderen Punkt, den ich mit dir besprechen wollen würde. Setz dich."

    Allein, dass Sextus dem Tiberius einen Stuhl anbot, der von einem Sklaven auch eilig herbeigeschafft und aufgeklappt wurde, war schon Zeichen dafür, dass es durchaus etwas mehr zu besprechen gäbe. Bei den kurzen Anstandsbesuchen ließ Sextus seine Klienten für die kurze Zeit durchaus auch einfach einmal stehen. Das schonte ohnehin die Togafalten.

    "Ich gehe davon aus, dass du deine Kandidatur beim Consul schon verkündet hast? In diesem Fall würde ich gerne einzelne Wahlkampfereignisse mit dir koordinieren. Insbesondere bei den kleinen Dingen wie Graffitti, Marktschreiern und dergleichen lassen sich hierbei sicher Synergien nutzen und Kosten sparen."

    Natürlich wartete er erst noch einmal die Rückversicherung seines Klienten ab und ließ ihm Raum, dazu Stellung zu nehmen – bevorzugt mit einem 'Ja, Patron' – ehe er zu den Feinheiten gelangen würde.

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  • Nero nahm Platz und zückte seine mitgebracht Wachstafel. Ja er war vorbereitet, schließlich war Wahlkampf, da gab es mehr zu tun als sonst. „Ja ich habe persönlich beim Consul vorgesprochen und wurde für die Wahl vorgemerkt.“ Nun zog er auch noch die Liste des Aurelius Orestes hervor. „Dein Vetter hat mir bereits eine Liste, mit seinen Terminen zukommen lassen. Ich gehe davon aus, dass er dich informiert hat, das er mich in seinen Wahlkampf mit einbinden will.“ Sagte Nero, der im guten Glauben war, dass sein Patron das Gespräch zwischen ihm und seinem Verwandten eingefädelt hatte.

  • Die Liste hatte Sextus durchaus auch erhalten, der Kaktus hatte sie ihm vorbeigebracht. Aber von einer Einbindung in den Wahlkampf hatte er hierbei nichts erfahren. "Du meinst eure geplante Brotspende?" fragte er daher noch einmal explizit nach.

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  • „Ja unter anderem. Er wollte eigentlich, dass ich bei eurer Rede auf der Rostra ihm eine wohlwollende aber durchaus kritische also etwas herausfordernde Frage stelle. Dies habe ich jedoch abgelehnt, weil ich derartiges erst vorab mit dir besprechen wollte.“ Sagte Nero." Ich schlug vor ihn bei seiner geplanten Cena zu unterstützen und dort bei der von ihm geplanten Diskussion eben jene Fragen zu stellen.“ Umriss Nero kurz die geführte Absprache mit dem Vetter seines Patrons.

  • Kurz blinzelte Sextus bei der Erwähnung des Plans seines Vetters. Glücklicherweise dachte sein Klient besser mit als Orestes. "Ich befürworte deine Ablehnung der Bitte", kommentierte er daher recht trocken und gab dem Tiberier damit durch die Blume zu verstehen, dass er ein anderes Vorgehen gewiss nicht goutieren würde. Als Klient eines Aureliers einen anderen in der Öffentlichkeit anzugehen wäre ein auffälliger Affront gewesen. Was hatte sich Orestes dabei nur gedacht? Es war ja nicht so, als könne man es sich nicht leisten, für so etwas einen Tagelöhner anzustellen. Da musste man doch kein öffentliches Schauspiel mit jemandem veranstalten, den man später öffentlich unterstützen wollte. Zumindest, wenn Orestes sich an seine eigenen Zusagen hielt. Das Volk war dumm, aber doch nicht dermaßen dumm. Was bei Dis Pater hatte sich Orestes dabei nur gedacht?


    "Im privaten Kreis kann eine Debatte erfrischend wirken, sofern sie nicht zu harsch geführt wird, als dass sie als Kritik an der Person missverstanden werden könnte", gab er dann auch seine Gedanken zu der geplanten Cena kund. Er hatte ja nichts gegen Diskussionen, aber man musste kein Schauspiel daraus machen. Das wirkte nur lächerlich.

    "Ich hoffe, du findest dann auch noch die Zeit, meinen Wahlkampf durch deine Anwesenheit auf der Rostra zu unterstützen, wenn ich meine Kandidatur dem Volk näherbringe?" Es war als Frage formuliert, aber eigentlich war es keine Frage. Es war durchaus löblich, dass der Tiberius auch Sextus' Vetter unterstützen wollte, aber er sollte darüber hinaus seine Prioritäten geklärt haben, und die beinhalteten neben seinem eigenen Wahlkampf eben auch jenen seines Patrons.

    "Und im Ianuarius gedachte ich ein Pferderennen zu veranstalten, bei dessen Organisation ich durchaus auf deine Hilfe zurückzugreifen hoffte."

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  • Nero nickte, ja er hatte intuitiv richtig entschieden sich nicht in der Öffentlichkeit so so präsentieren. Zur privaten Debatte angesprochen sagte er. „Nun ich habe vor mich vorab nochmal zu den Thema zu belesen und um eine lebhafte aber nicht zu kontroverse Diskussion zu führen.“ Führte Nero seien Überlegungen näher aus. Gut das er seien Patron schon Jahre kannte, sonst wäre er jetzt wohl beleidigt gewesen. Aber so antwortet er nur. „Natürlich werde ich bei deiner Rede dabei sein. Ich habe mir den Termin freigehalten und nichts wird mich davon abhalten.“ Ja für Nero war das mit dem Patronat immer noch ein nehmen und geben und es freute ihn ja auch, wenn er sich erkenntlich zeigen konnte und seien Patron Unterstützung geben konnte. Schließlich hatte dieser ihn auch schon mehr als einmal geholfen. „Ich stehe dir auch während des Wahlkampfes wie immer jederzeit zur Verfügung.“ Sagte er und meinte damit nicht nur bei der Organisation des Pferderennens. Nero wusste ja, das seien Wahl eigentlich so gut wie sicher war. Zwei Senatoren, die auf seiner Seite standen. Eine gute Rede auf de Rostra, kleinere Spende ans Volk und eine gute Rede vor Senat, damit war er quasi schon durch. Bei ihm konnte nicht so viel schief gehen. Also hatte er die Zeit und auch die Motivation seinen Patron zu unterstützen.

  • Das Pendant eines Lächelns zeigte sich für den Bruchteil einer Sekunde auf Sextus' Gesicht. Ja, Tiberius Caudex war immer wieder eine angenehme Überraschung. Er würde sicherlich ein guter Senator werden, wenn er seinen Weg wie bisher weiter beschritt.

    "Sehr gut. Ich werde dir dann noch die genauen Daten und Eckpunkte zukommen lassen. Planst du ebenfalls eine Rede auf der Rostra oder möchtest du dich mir und meinem Vetter vielleicht sogar anschließen?" Es war in der Tat eine offene Option, die der Tiberius ergreifen konnte oder auch nicht. Je nachdem, wie er sich öffentlich zu positionieren gedachte, konnte es für ihn von Vorteil sein, im aurelischen Fahrtwasser zu schwimmen oder eben auch nicht. Wie Sextus schon neulich ausgeführt hatte, wollte er sich auf die Fahnen schreiben, alles selbst zu erreichen, musste er anders vorgehen, als wenn er sich als Diener der Gemeinschaft darstellen wollte.

    "Und ich wünsche nicht, dass du deinen eigenen Wahlkampf vernachlässigst. Dein Erfolg ist mir ein Anliegen. Sollten also meine Planungen den deinigen entgegenstehen, hoffe ich aufrichtig, dass du dies mitteilst." Natürlich erwartete Sextus von seinen Klienten Unterstützung. Er verlangte aber keine Selbstaufgabe. In letzterem Fall hätte er als Patron versagt. Wenngleich das Amt des Vigintiviren natürlich sehr viel einfacher zu erlangen war als das des Prätoren.

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  • „Ich plane meine Rede ein paar Tage nach der euren zu halten“ Sagte Nero und an diesem Plan würde er auch festhalten. Ja er hätte jetzt einfach ins Boot können, aber irgendwo wollte er auch zeigen, dass er eben Tiberius Caudex war und nicht nur ein Anhängsel der Aurelier. „Aber bei anderen gemeinsamen Auftritten stehe ich zur Verfügung.“ Betonte er nochmals. „Ich habe die Brotspende schon organisiert. Graffito sind bereits bestellt und werden zeitnah zu Beginn des Wahlkampfes angebracht.“ Fasste Nero kurz zusammen was er bereits in die Wege geleitet hatte. „Falls sich Termine tatsächlich überschneiden sollten, werde ich dich natürlich informieren.“ Sagte Nero und es zeigte sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Natürlich würde er das, aber nur wenn der Termin wirklich wichtiger war als der seines Patrons. Denn seine Termin waren durchaus verschiebbar, noch hatte er nicht so viele Klienten wie sein Patron, also konnte er tatsächlich sein Termine schieben und sich anpassen. Aber natürlich würde er auch versuchen den best möglichen Wahlkampf zu liefer um mit guten Ergebnis gewählt zu werden.

  • Sextus nickte zu den Plänen seines Klienten. Es klang soweit alles ganz solide und durchdacht und er hatte diesbezüglich auch keinerlei Beanstandungen. "Sehr gut. Die genauen Details werden sich im laufenden Wahlkampf ohnehin noch ändern und wir sehen uns ja weiterhin zur Salutatio." Damit war dieser Teil des Gespräches auch erst einmal grundsätzlich abgeklärt. Mangels genauer Daten konnte Sextus ohnehin nicht in die Details abdriften.


    "Hast du denn deinerseits Dinge, über die du sprechen willst?" Da auch der Tiberius sich im Wahlkampf befand, ging Sextus fest davon aus, dass er eben auch Dinge hatte, bei denen er sich die Unterstützung seines Patrons erhoffte. So war es einfach: Ein Geben und nehmen.

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  • Nero nickte. „Ja es gibt da tatsächlich noch etwas. Zum einen du weit ja das ich Corvina, was ihren Ehemann betrifft freie Hand lasse, solang sie sich in den richtigen Kreisen umtut. Nun habe ich aber die Vermutung, dass dein Vetter Aurelius Orestes Interesse an ihr hat und ich denke auch Corvina ist zumindest ein wenig beeindruckt von ihm.“ Nero kannte seine Schwester gut, nicht umsonst hatte sie ihm aufgetragen den Aurelier zu grüßen. „Nun ich gehe mal davon aus, dass einen derartige Verbindung nicht auf deinen Ablehnung stoßen würde?“ Eigentlich sollte dem nicht entgegenstehen, aber er fragte sicherheitshalber nach. Allein schon weil es in der Vergangenheit einen Tiberii gegeben hatte, der Lupus als seinen Patron nicht gefragt hatte, die Schwester dann mit einem Germanen verheiratet hatte. Eine unstandesgemäße Heirat und ein Affront gegen den Patron. Und dann wurde er nicht mal zur Hochzeit eingeladen worden. Nein diesen Fehler würde er nicht wiederholen. „Und zum anderen habe ich unlängst einen Claudia Agrippina kennengelernt. Noch habe ich nichts weiter unternommen. Ich wollte auch hier zunächst wissen, ob eine Verbindung zwischen mir und den Claudiern überhaupt auf deine Zustimmung stösst?“ Nero sah seinen Patron an und wartete auf dessen Entscheidung.

  • Heiratspolitik war nun nicht unbedingt das Thema, das Sextus erwartet hätte, wobei es auch nicht soweit ab seiner Vorstellungskraft lag, dass er gänzlich überrascht gewesen wäre. Immerhin waren der Tiberius wie auch seine Schwester im passenden Alter, oder im Fall der Schwester sogar fast schon darüber hinaus. Sextus kannte das Problem mit einer alternden, alleinstehenden verwandten in vielerlei Hinsicht. Prisca nach ihrer Ehe mit Flavius Piso erneut zu verheiraten, war auch ein nervenaufreibendes Stück Arbeit gewesen. Er erinnerte sich immer noch lebhaft an den Helvetier, der die Unverfrorenheit besessen hatte, Sextus in seinem eigenen Haus anzublaffen, dass seine Cousine ihn heiraten solle, weil sie ja ohnehin schon mangelbehaftet sei. Und auch seine eigene Nichte Corvina würde in absehbarer Zeit einen passenden Ehemann benötigen.


    "Ich habe grundsätzlich nichts gegen eine Verbindung der Häuser Tiberia und Aurelia, in egal welcher Konstellation", bekräftigte Sextus daher schon einmal die erste Anfrage seines Klienten und ließ damit auch bewusst weitere Möglichkeiten prinzipiell offen. Wenn Tiberia Corvina sich unbedingt Orestes angeln wollte, würde er der Sache nicht im Weg stehen.


    Die andere Angelegenheit war schon schwieriger. "Wie du sicher weißt, sind Claudius Menecrates und ich politische Gegner. Er hat aktiv versucht, mein Aedilat nach Möglichkeit zu behindern und auch danach nichts unversucht gelassen, um seine Macht gegen mich zu verwenden. Die Zwistigkeiten zwischen den Claudiern und den Aureliern sind auch schon sehr alt und liegen noch in einer Zeit vor meiner Ankunft in Roma. Soweit ich über die Ursachen informiert bin, ging es um eine Adoption und eine geplatzte Hochzeit einer gewissen Deandra." Sextus winkte ab. Es war weit vor seiner Zeit gewesen und die Personen, die den genauen Hergang vermutlich noch rekonstruieren könnten, waren entweder tot – oder eben Claudius Menecrates.

    "Ich werde dir nicht Möglichkeiten verbauen, nur weil sie mir nicht offenstehen. Wenn du dich also um die Claudia bemühen willst, werde ich dir nicht grundsätzlich im Weg stehen. Allerdings möchte ich in aller gebotenen Eindringlichkeit darauf hinweisen, dass ich es nicht tolerieren werde können, wenn die Claudier versuchen, dich gegen mich aufzubringen, etwaige Forderungen in Richtung einer Abkehr der Tiberii von den Aurelii stellen oder selbiges andeuten oder versuchen, in dir einen moralischen Zwiespalt heraufzubeschwören."

    Sextus schätzte seinen Klienten und wollte ihn nicht verlieren. Erst recht nicht an die Claudier. Wenn diese Ehe zum Frieden zwischen den patrizischen Gentes beitragen würde, war es ihm durchaus recht. An ihm sollte es ohnehin nicht liegen, diese Feindschaft hatte ihren Ursprung nicht in Sextus und wäre auch völlig unabhängig von ihm fortgeführt worden. Nur glaubte Sextus eben nicht daran, dass die Claudier dies auch so sahen und ihre Attacken gegen die Aurelier auf absehbare Zeit einstellen würden. Und in dem Fall hätte der Tiberius wohl ein Problem.

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  • Natürlich lauschte er den Ausführungen seines Patrons wie immer aufmerksam. Hier und da nickte er, dann aber runzelte sich seine Stirn. „Nun, ich danke dir für deinen Zustimmung. Ich werde entsprechende Schritte einleiten.“ Nun sah er seinen Patron direkt an. „Aber das es jemand  schafft mich gegen dich aufzubringen hatte ich für unmöglich. Ich – nein meine ganze Familie haben dir so viel zu verdanken. Wo wären wir denn zum Beispiel geblieben, wenn du uns nach dem Brand in der Villa nicht aufgenommen hättest? Und wo wäre ich, wenn du mich nicht als deinen Klienten genommen hättest? Ich kann dir das hier und heute versprechen und die Götter mögen meine Zeuge sein, niemanden wird es gelingen eine Keil zwischen uns zu treiben.“ Sagte Nero tot ernst und er meinte was er sagte.

  • Wahrscheinlich war ein klein wenig schmeichlerischer Pathos enthalten, dennoch müsste Sextus lügen, wenn ihm die Worte seines Klienten nicht wenigstens ein wenig schmeichelten. Es war angenehm, wenn auch einmal jemand die Leistungen seiner Person anerkannte und nicht, wie so viele andere, zwar gerne seine Hilfe in Anspruch nahmen, aber dafür selbst im Gegenzug weniger als nichts zu geben bereit waren. Man könnte fast schon sagen, dass Sextus letzteren Umstand inzwischen eher gewohnt war als ersteren.


    "Ich vertraue dir, Tiberius", antwortete Sextus ebenso ernst. Wäre es anders, hätte er auch zuvor nicht grundsätzlich sein Einverständnis erklärt. "Nur denke ich, dass du es schwierig haben wirst, sobald du erklärst, mein Klient zu sein und bleiben zu wollen." Der junge Mann würde sicherlich diesbezüglich von den Claudii angesprochen werden. Da müsste Claudius Menecrates schon schwer krank oder abwesend sein, als dass dies nicht geschähe.

    "Aber wenn es dir gelingt, freue ich mich auf eine Einladung zu deiner Hochzeit. Oder die deiner Schwester, wenngleich ich dort wohl keine gesonderte brauchen könnte. Ich hoffe, dass dann auch meine Nichte wieder in Rom weilt und teilnehmen kann." Dann musste er nur noch eine annehmbare Partie für seine Corvina finden. Und für solche Absichten eigneten sich anderer Leute Hochzeiten sehr gut.

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  • Nero nickte. „Nun die Claudia ist nur einen Option, sollte ihre Familie auf derartiges bestehen, dann werde ich mir eine andere Frau suchen. Mir brennt das ja nicht so unter den Nägeln. Sollte es mir aber gelingen, bist du der Erste der davon erfährt.“ Bei Corvina sah das schon anders aus, die musste so langsam wirklich an den Mann gebracht werden. „Nun das war dan auch von meiner Seite alles.“ Sagte Nero und sah seinen Patron an, dieser hatte ja schon gesagt, dass er erst mal nichts hätte nun fehlten wohl nur noch de obligatorischen Abschiedsworte. Aber die musste Lupus schon finden, denn schließlich entließ der Patron den Klienten und nicht umgekehrt das war das gleichen wie mit dem Knochen und dem Hund oder wars der Berg und der Prophet? Auf jeden Fall gab es einen Reihenfolge die ein einzuhalten galt.

  • Es stimmte, dass der Tiberius noch nicht den Pflichten, die die Senatorenschaft mit sich brachte, unterworfen war. Da war Orestes eher in Zugzwang. Aber wenn Tiberia Corvina sich dieses Problems annehmen wollte, wäre das wohl für alle Beteiligten eine gute Sache. Es hatte nur das äußerst kleine und verschmerzbare Manko, dass die Tiberier damit als Kandidaten für ihre aurelische Namensvetterin ausfielen. Mangels geeigneter Kandidaten, da Tiberius hier sich anders umsah, war das aber äußerst verschmerzbar.


    Sextus erhob sich und gab damit auch seinem Gast zu verstehen, dass er sich erheben konnte. "Dann danke ich dir für deinen Besuch und wünsche dir viel Erfolg bei deinen Vorhaben. Ich bin schon gespannt darauf, was du bei deinem nächsten besuch zu berichten weißt."

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  • Nero erhob sich und sie verabschiedete sich mit dem üblichen Gruß per Hand – Unterarm.

    „Auch ich wünsche dir gutes Gelingen. Wir sehen uns dann Woche spätestens jedoch bei deiner Rede auf der Rostra.“

    Ja die Verabschiedungen waren immer kurz und schmerzlos. Noch ein kurzes Zunicken und Nero ging seiner Wege.

  • Heute war es mal wieder soweit Nero hatte seinen Termin zur Salutatio. „Salve Aurelius.“ Grüßte er freundlich. „Nun nach einer ereignisreichen Woche ist heute mal wieder unser Termin. Ich wollte dich fragen ob du etwas für mich zu erledigen hast?“ Ja die derzeitige Amtszeit zog sich hin, dass wusste auch Nero. Zumeist verbrachte er seine Zeit damit Akten zu stapeln und diese zu wälzen. Es war eine Sisyphusarbeit. Aber auch diese musste getan werden. Es war nun mal so in den unteren Rängen tat man das was einem aufgetragen wurde und wie sagte man immer so schön? Scheiß fällt immer nach unten, in dem Fall auf seinen Schreibtisch. Aber er würde sich nicht beklagen. Das einzige was er gerade angefordert hatte war ein neues Regal, für die sich immer mehr stapelten Schriftrollen. Mal ehrlich hatten die wirklich erwarte, dass Nero den Mist der seit Jahren herumlag in nur einer Amtszeit beseitigen konnte. Ja er könnte viel arbeiten, aber was zu viel war war zu viel, weswegen Nero dazu übergegangen war wie auch seien Amtskollegen zu arbeiten. Nur so viel wie sein musste und nicht mehr. Ja das war nicht das womit man sich mit Ruhm bekleckerte, aber man konnte ihm auch nicht vorwerfen zu wenig zu machen und so hatte er wenigsten noch ein wenig Zeit sich mit seiner Familie zu beschäftigten.

  • Eigentlich hatte Sextus erwartet, dass sein Klient irgendwann einmal zu einer familiäreren Anrede überwechseln würde, immerhin war er der Ehemann seiner Nichte. Aber allzu schnell hatte sich die alte , respektvolle Distanz wieder aufgebaut und alles war wieder beim Alten. Sextus erhob keine Einwände dagegen, er legte auf überragende Nähe keinen gesteigerten Wert und den eigenen Klienten im Blickfeld der anderen Klienten zu rügen war immer eine erniedrigende Prozedur, worauf er bei angeheirateten Mitgliedern seiner Familie gerne verzichtete.

    "Salve, Tiberius Caudex", grüßte Sextus also von seinem Stuhl im Tablinum aus zurück. "Wenn deine Woche ereignisreich war, dann war sie es mehr als die meine", konstatierte er direkt daraufhin, denn nein, es war nicht sehr viel passiert. Eigentlich wollte Sextus im nächsten jahr zum Consul antreten, aber diverse Kleinigkeiten und Hindernisse hatten alles verzögert, so dass er nicht das Gefühl gehabt hatte, hinreichend vorbereitet für ein Consulat zu sein. Und er wollte den Titel nicht nur, um ihn gehabt zu haben, an sein Consulat sollte man sich erinnern. Er plante nicht weniger als eine ebenso gründliche Gesetzesreform wie zu seiner Amtszeit als Praetor, und solange er hierfür nicht die nötige Zeit erübrigen konnte, würde er noch warten.

    "Ich denke, mit deiner Magistratur hast du gerade genug zu tun. Ich hoffe doch, dass man bald etwas von den Bemühungen deiner Arbeit auf diesem Posten hört?" fragte Sextus gekonnt unschuldig aber mit der verdeckten Botschaft darin, dass sein Klient ihm in seiner Magistratur zu unauffällig momentan war. Natürlich gab es viele, die gerade bei der Quaestur etwas ruhiger waren. Er selbst hatte bei seiner Quaestur damals nach außen hin auch kaum glänzen können und nur intern jede menge liegengebliebener Akten aufgearbeitet, Standeserhebungen im Tabularium nachgetragen und die Bürgerlisten aktualisiert. Eine wenig prestigebringende Arbeit, aber eine, die eben getan werden musste. Dennoch konnte sein Klient ruhig mal durch einen dezenten Tritt dazu aufgefordert werden, sich selbst ein bisschen mehr zu präsentieren.