[Officium] Büro des Hausherren

  • Es war inzwischen mehr als eine Woche vergangen, seit dem morgendlichen Techtelmechtel zwischen ihm und Dede. Er war zwar ein Mann aber kein Idiot, dennoch hatte er nicht verstanden warum Dede ihn nun mied wie die Katze den Hund. Auch einen nachfrage bei seiner Amme in der Küche brachte nicht wirklich Licht ins Dunkel. Zwar hatte sie ihn darüber aufgeklärt, das Frauen nein sagen und ja meine. Aber woher bei allen Göttern sollte er denn wissen wann ein Nein ein Nein und wann ein Ja war? Aber er machte sich darüber auch keine Gedanken mehr. Sie ahtte nicht gewollt und er hatte es hingenommen, damit war die Sache für ihn gegessen. Etwas ganz anderes beschäftigte ihn jedoch und wenn es etwas gab was ihn wurmte, dann waren es Ungereimtheiten und die gab es hier und zwar einige. So hatte er nun auch nach Dede schicken lassen, denn es gab was zu klären.

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  • Ich hatte meine einfache Wolltunika an. Keine der grünen, die mein Herr mir geschenkt hatte. Überhaupt zog ich sie nur noch an, wenn meine anderen Sachen schmutzig waren und noch nicht gewaschen worden waren. Überhaupt hatte ich alles vermieden, was mich zu sehr an meinen Herrn erinnern würde. Insbesondere meinen Herrn. Wenn ich ihn vergessen wollte, war es einfacher, wenn ich nicht dauernd an ihn erinnert wurde.


    Heute allerdings war es schwer, weil er mich hatte rufen lassen. Ich ahnte schon wieder die nächste Schelte, den nächsten Test und den nächsten Schmerz. Trotz allem musste ich natürlich kommen. Mit diesem Damoklesschwert der drohenden Traurigkeit über mir trat ich also in das Officium meines Herrn, den Kopf zu Boden gerichtet. Ich sah nicht auf, um seinen Blick zu suchen, sondern betrachtete ausgiebig den Boden vor mir.

    "Du hast mich rufen lassen, Herr?" fragte ich den Fußboden vor mir.

  • „Ja habe ich und was glaubst du da auf dem Boden zu finden?“ Fragte Nero, der sich immer noch nicht erklären konnte was die Sklavin denn nun schon wieder hatte. Frauen waren eben ein Mysterium für sich. Er wartete aber nicht auf eine Antwort. „Setz dich Dede wir müssen reden.“ Das die Sklavin jetzt wahrscheinlich schon wieder was in den falschen Hals bekommen würde nahm er in Kauf, denn er hatte Fragen.

    Er selbst nahm auch Platz und eine Wachstafel in die Hand. „Ich möchte jetzt dass du mir genau erzählst wo du herkommst, was du vorher für Aufgaben hattest. Wie dein Leben dort war, welche Pflichten du im Haushalt hattest. Du bist eine geborene Sklavin richtig? Warst du die Sklavin deines Herren. Oder des Haushaltes? War deine Domina schon immer nun ja dir nicht wohlgesonnen oder erst nach dem Tod des Ehemanns? Wie war das mit der Familie?“ Nero hatte einen bestimmten Verdacht und den wollte er ausgeräumt wissen. „Wie hat deine Herrin dich verkauft und warum? War das Geld knapp?“ Nun da er seine Fragen quasi auf das die Kleine abgefeuert hatte wartete er auf Antworten und war bereit sich Notizen dazu zu machen.

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  • "Nichts, Herr", antwortete ich knapp auf seine Frage nach dem Fußboden. Mir war nicht nach Scherzen zu mute und auch nicht danach, ihm besonders gefallen zu wollen. Ich würde meine Arbeit machen, wie Mama Stratonice gesagt hatte, und alles andere einfach vergessen. Das war vielleicht kein besonders glückliches Leben, aber es tat auch nicht weh.


    Als mein Herr sagte, er müsse mit mir reden, ahnte ich schon schreckliches. Ich vermutete, er wollte mit mir über eben jene Nacht reden, über den morgen und warum ich hier im Haus herumschlich wie ein Geist an den Lemuria. Beinahe wunderte es mich, dass noch niemand Bohnen nach mir geworfen und mich mit einem Gong zu vertreiben versucht hatte. Aber vielleicht kam selbiges ja jetzt in verbaler Form.

    Ich hielt den Blick gesenkt und setzte mich wie befohlen auf einen Stuhl. Rücken gerade, Hände in den Schoß gefaltet, die Lehne nicht ansatzweise berührend. Still, sittsam, gehorsam. So wie eine Sklavin sein sollte.


    Da ich ihn nicht ansah, bemerkte ich die Wachstafel nicht. Erst, als er mit Fragen über meine Vergangenheit auf mich einprasselte, sah ich für einen ganz kurzen, verwirrten Augenblick auf und bemerkte es. Aber sofort verfiel ich wieder wie ein Huhn in dumpfes brüten und blickte zu Boden. Was sollte sie darauf antworten? Warum interessierte es ihn auf einmal?

    "Mein Herr hieß Aulus Vestilius Paetus. Als Pater Familieas gehörte ihm selbstverständlich alles in der villa rustica." Was genau wollte mein Herr denn jetzt wissen, was er nicht schon wusste?

    "Die meiste Zeit war ich ein ganz normales Kind einer Haussklavin." Das war wichtig, gerade auf dem Land. Haussklaven waren anders als die Feldsklaven, die ein raueres Leben hatten. Zwar behandelte mein Herr auch diese Sklaven gut, weit besser als seine Nachbarn, aber immer noch nicht so gut wie die Sklaven, die täglich in seiner unmittelbaren Nähe lebten, arbeiteten und sich um ihn persönlich kümmerten.

    "Ich habe gespielt, beim Hauslehrer lesen, schreiben und ein wenig rechnen gelernt und meiner Mutter bei ihrer Arbeit geholfen. Ich habe Betten gemacht, Gäste durchs Haus gebracht, als ich älter war, auch bedient und die Damen gebadet, habe in der Küche geholfen, habe Hühner gefangen, getötet und gerupft, habe auf dem Markt eingekauft... ich habe gesungen, getanzt und Lyra gespielt... "

    Sie hatte ihm all das schon erzählt. Warum fragte er es sie noch einmal? Dachte er, sie hatte gelogen?

    "Und meine Herrin hat mich einfach verkauft nach seinem Tod. Ich weiß nicht, warum." Ich wollte darüber wie über so vieles im Moment auch nicht weiter nachdenken. Die Erinnerung daran schmerzte noch. Und ich war gerade auch nicht in der Stimmung, ausgerechnet meinem Herrn dahingehend mein Herz auszuschütten. Mama Stratonice hatte ich es ausgeschüttet, sogar in einigen, grausamen Einzelheiten, aber auch nicht in allen. Ich hatte nichts davon erwähnt, dass mein Herr mich hatte freilassen wollen. Aber das war auch nicht weiter wichtig. Ich war nicht frei, und würde es wohl auch nie sein.

  • Nichts. Ah... Sie suchte nichts sie hatte nicht. Oh das kannte er zur genüge von seiner Schwester, das Nichts dauerte zwischen eine paar Tagen und einigen Wochen je nach dem wie schlimm das Nichts gerade war. Warum Dede aber nun Nichts hatte erschloss sich ihm jedoch nicht. ABER er würde sicher nicht fragen, denn die Antwort auf jedwede nachfrage was sie denn hatte wäre wohl...

    Nichts ganz genau. Er wäre also nach seiner Frage genau so schlau wie vorher.

    Von daher konzentrierte er sich auf die offenen Fragen die er hatte. So fand der Name ihres alten Herrn seinen Platz auf der Wachstafel.

    Warum sollte man einer Haussklavin lesen und schreiben beibringen, wenn man sie dann doch verkaufte? Das machte keinen Sinn jemanden zu schulen und ihn dann abzuschieben. Ja abzuschieben, denn die Sklavin wurde einzig mit ihren Vorzug, dass sie Jungfrau war angeboten. Der Sklavenhändler schien von ihren Kenntnis nichts gewusste zu haben, es war Dede selbst gewesen, die diese auf dem Markt zur Sprache gebracht hatte. Merkwürdig.

    „Erzähl mir von dem Tag an welchem dein Herr verstorben ist und was deine Domina zu den Händlern, welchen sie dich verkauft hat gesagt hat. Du sprichst immer nur von deiner Mutter. Weißt du wer dein Vater ist? Ein anderer Sklave?“ Ja er hatte da so einen Verdacht und wollte zu gern wissen, was Dede ihm dazu sagen konnte. „Und Dede? Keine Geheimnisse. Ich möchte alles wissen. Ich möchte nichts das du mir etwas verschweigst.“ Er wollte nicht das sie ihm etwas verschwieg. Einiges wusste er ja schon, denn seine Sklaven hatte ihm schon einiges erzählt, als er nachgefragt hatte.

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  • Ich wollte nicht von dem Tag reden, als mein Herr starb. Es ging meinen neuen Herrn nichts an. Und ich wollte ihm auch nicht davon berichten. Das war mein Moment der Trauer, und er gehörte mir allein. Er war ein Eindringling in diese Erinnerung, ein Fremdkörper, der einfach eindrang und sich nahm, was nicht seines war.

    Ich rutschte auf meinem Stuhl eine Winzigkeit zur Seite und verstärkte ein wenig den Druck meiner einen Hand auf die andere. Schweigen konnte ich auch nicht, zumal mein Herr mit befahl, keine Geheimnisse zu haben. Aber meine Geheimnisse waren das einzige, was ich noch hatte. Mehr war nicht geblieben.

    "Es gibt nichts, zu erzählen, Herr, was du nicht schon wüsstest. Mein Herr war krank, eine ganze Weile schon. Er war einmal Ritter und beim Parthienfeldzug unter Kaiser... ich weiß es nicht mehr, Herr. Er wurde am Bein verletzt und ist deshalb aufs Land gezogen. Und im Alter hat die Wunde wieder geeitert und er ist schließlich daran gestorben. Ich saß an seinem Totenbett und hab seine Hand gehalten." Auch das, vielleicht nicht so detailliert, hatte sie ihm schon gesagt. Und der ganze Rest war ihr Geheimnis, egal, was er sagte. Wieso sollte sie es ihm anvertrauen?


    Auch die Frage nach meinem Vater verwirrte mich. "Ich habe keinen Vater, Herr. Es gibt viele Kinder, die keinen Vater haben, Herr." Worauf wollte er hinaus? "Es gab immer nur meine Mutter." Natürlich hatte ich als Kind gefragt, wer mein Vater sei, als ich mitbekommen hatte, dass andere Kinder Vater und Mutter hatten. Aber meine Mutter hatte nur gesagt, dass ich nur sie hatte, und damit war das Thema für mich auch erledigt gewesen.

    "Und die Domina hat einfach nur gesagt: 'nehmt sie mit und verkauft sie'." Es klang noch in meinen Ohren nach. Ich konnte sie fast hören. Nehmt sie mit und verkauft sie. Am besten an ein römisches Lupanar.

    Noch mehr kneteten meine Hände aneinander. Wenn ich heruntersah, konnte ich weiße Knöchel durch die dunkle Haut sehen. Ich fühlte wieder die Traurigkeit, die Verzweiflung und auch ein wenig die Angst und Wut aufsteigen. Die Erinnerung an die schlimmen Tage. An Tränen, Schreie, Hilferufe und Leid. An Vergewaltigungen und solche, die es beinahe geworden wären. Aber ich wollte jetzt nicht weinen. Nicht vor ihm. Auch meine Tränen sollte er nicht bekommen. Wenngleich ich mir sicher war, dass er diesen auch nie den richtigen Wert beigemessen hatte.

  • Hm...Nero nickte und machte sich Notizen. „Sie hat dem Händler also nichts von deinen Fähigkeiten erzählt? Als was wollte dich denn dann verkaufen?“ Das war einfach nur unlogisch das hätte doch den Preis nach oben getrieben. Schließlich war es nicht an der Tagesordnung das Sklaven lesen und schreiben konnte.

    Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. „Kannst du dir erklären, warum deine Domina dich los werden wollte?“ Denn genau das war der Punkt, warum sollte sie eine so gute Sklavin verkaufen und ihre Fähigkeiten verschweigen. Um Geld scheint es ja nicht gegangen zu sein, sonst hätte sie wohl kaum Dede's Vorzüge verschwiegen. Und es sollte keinen Grund geben warum die Frau Dede hasste, es sei denn.... „Wie war dein Dominus zu dir? Immer freundlich? Eher väterlich?“ Ja es keimte ein Verdacht in ihm und er würde es ergründen, wenn er von Dede nicht die gewünschten Antworten, dann würde er sie sich auf anderen Wegen besorgen.

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  • Mein Herr kritzelte auf seiner Wachstafel vor sich hin, während ich eigentlich nur noch das Officium verlassen wollte. Ich wollte nicht über diesen schrecklichen Tag nachdenken, von dem ich selbst nicht verstand, was an ihm eigentlich passiert war. Ich war immer noch der festen Überzeugung, nichts getan zu haben, was mein Schicksal verdiente.

    "Als lupa", antwortete ich nur knapp, als was meine Herrin mich verkaufen wollte. Auch dies ein Punkt, den ich nicht verstand und auf den ich bei rückfragen keinerlei antworten hätte.

    In der Zwischenzeit kam mir der Stuhl zunehmend unbequem vor und meine Haltung war auch längst nicht mehr so gerade wie zu Anfang dieses Verhörs. Ich hatte von den anderen Sklaven schon erfahren, dass einer der Brüder meines Herrn ein Prätorianer war. Momentan entstand in mir die Ahnung, dass ein Talent dafür in der Familie liegen mochte.

    "Nein, Herr" kam dann auch schon die nächste knappe Antwort. Mein Herr wusste, dass ich keine Ahnung hatte, warum meine Herrin mich verkauft hatte. Auch das hatte ich ihm schon gesagt, sogar noch gleich auf diesem entwürdigenden Podest, während die Menge geiferte und johlte. Ich verkrampfte mich noch ein wenig mehr.

    Und wieso er jetzt nach meinem Dominus fragte, verstand ich erst recht nicht. "Mein Dominus war zu allen Menschen immer freundlich, großzügig und zuvorkommend, Herr."

    Irgend etwas gefiel mir an diesen Fragen ganz und gar nicht. Es war, als würde mein Herr mich ausziehen, wie damals dieser Händler auf dem Podest. Nur dass er nicht an einem Halsband rüttelte, sondern an meinen Erinnerungen, und nicht seine Finger in mich vergrub, sondern seine bohrenden Fragen. Dennoch fühlte es sich nur wenig anders an.

    "Kann ich jetzt gehen, Herr?" versuchte ich, dieses Gespräch abzubrechen. Ich wusste ohnehin nicht, was das hier sollte und wieso mein Herr das alles fragte.

  • Eben noch machte er eifrige Notizen jetzt aber fiel ihm der Stylus aus der Hand. „ALS WAS?“ Huch da hatte Dede Nero wohl tatsächlich überrumpelt. „Entschuldige Dede. Sie wollte dich als Lupa verkaufen? Ich fasse es nicht.“ Er hörte zwar noch die nächsten Antworten, jedoch blieben seien Gedanken irgendwie an dem eine Punkt hängen. „Ja ja du kannst gehen.“ Sagte er fast schon gedankenversunken. Doch noch bevor sie die Tür erreichte fragte er noch etwas. „Dede? Was wolltest du an dem Morgen eigentlich in meinem Bett, wenn du es doch nicht mit mir teilen wolltest?“ Ja auch das war eine Frage, die ihn durchaus beschäftigt hatte, wenn auch nur am Rande, aber irgendwie war das auch eine dieser Fragen auf die er keine logische Antwort fand.

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  • Ich wiederholte es nicht, als was meine Herrin mich verkaufen wollte. Ich war sicher, mein Herr hatte es verstanden, und die Demütigung war nach einem Mal schon groß genug. Auch wenn mein Herr sich entschuldigte und sichtlich irritiert wirkte. Aber ich wollte seine Reaktion gerade nicht wahrnehmen, wollte überhaupt nicht mehr hier sein. Meine Gedanken hingen wieder in diesen schrecklichsten Momenten meines Lebens, beschworen Bilder herauf, die ich nach den Wochen hier in der Villa vorläufig begraben glaubte und Schmerz, der eigentlich schon überstanden war. Doch es schmerzte immer noch. Der Tod meines Herrn, die Nacht im Dreck des Hühnerstalls, der Verkauf, die Ketten, die versuchte Vergewaltigung, mit ansehen zu müssen, wie andere dieses Schicksal erlitten, der Verkauf in Rom...

    ich wollte nur noch raus und mich selbst vergraben. Zum Glück entließ mein Herr mich endlich, und ich sprang geradezu auf und wollte zur Tür eilen. Ich wollte nur raus. Einfach nur raus. Aber er hielt mich noch einmal zurück mit einer Frage, die mir endgültig den Boden unter den Füßen nahm.

    Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Meine Hand hing in der Luft, weil ich nach dem Türriegel greifen wollte, mein Rücken war zu meinem Herrn gewandt, mein Schritt offen. Ganz langsam ließ ich die Hand sinken, stellte meine Beine gerade nebeneinander. Aber ich drehte mich nicht um. Ich konnte meinen Herrn jetzt nicht ansehen. Ich wollte ihm meine Tränen nicht schenken, und ich wusste, sie würden kommen.

    "Du hast geträumt, Herr. Schlimme Träume. Ich... ich wollte die Schatten vertreiben und dir etwas... Ruhe schenken. Ich wollte einfach nur, dass dir niemand mehr Schmerz zufügt, Herr. Und dir nahe sein."

  • Hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst wäre es wohl besser gewesen, denn Ihre Worte trafen sie im Gegensatz zu einer Ohrfeige härter. Er war aufgesprungen, musste sich jedoch erstmal am Schreibtisch festhalten. Bei allen Götter was hatte er... er hatte ihr doch versprochen sie niemals...

    Es waren nur zwei große Schritte nötig bevor er sie erreicht hatte. Seien Hand schwebte einen Moment über ihrer Schulter ohne das er sie jedoch berührte, ließ er sie wieder sinken.

    „Es tut mir leid Dede. Ich wollte .. du musst mir glauben ich wollte dir meinen Willen nicht aufzwingen. Ich hatte es wohl falsch verstanden.“ Wenn sie sich umdrehen würde, würde sie einen Nero erblicken, der tatsächlich geknickt war. Das es ihm wirklich leid tat stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich kann das zwar kaum wieder gut machen, aber lass es mich versuchen. Gib mir nur etwas Zeit. Und glaube mir, das ich zu meinem Wort, dass niemand dein Lager ohne deine Zustimmung teilt stehe. “

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  • Hatte er mir seinen Willen aufgezwungen? Er hatte mich geküsst, er hatte mich gestreichelt, er hatte mir Gefühle in einer Intensität gewährt, die ich nicht gekannt hatte. Und er hatte mich weggeschickt. Aber gezwungen hatte er mich nicht. Gezwungen hatten die Männer auf der Via Appia einige Frauen. Zwingen wollte mich ein Mann dort in der ersten Nacht. Aber mein Herr hatte nicht getan, was diese Männer getan hatten. Und ich wollte auch nicht, dass er sich mit ihnen verglich.

    Ich drehte mich um. Sehr langsam. Ein Teil von mir wollte gehen, ein anderer wollte bleiben. Ein Teil von mir wollte ihn schlagen, ein anderer ihn halten. Ein Teil wollte bei ihm sein, ein anderer ihn vergessen.

    Und als ich ihn ansah mit von Tränen feuchten Augen, sah er mehr aus wie der Junge mit dem Albtraum als wie der Mann, der mich quälen wollte. Ein Ruck ging durch meinen Körper, weil ich näher bei ihm sein wollte. Den Impuls konnte ich nicht rechtzeitig unterdrücken, so dass ich ein wenig näher an ihm stand als zuvor. So nah, dass ich die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, beinahe fühlen konnte.

    "Du hast mich nicht gezwungen. Ich... ich wollte..." Kurz ging mein Kopf in seine Richtung, fast hätte ich ihn geküsst, ich wollte ihn so unbedingt küssen, aber ich sah wieder zu Boden. Alles in mir schrie nach seiner Nähe. Alles, bis auf eine Erinnerung. Die an lautes Stöhnen und Schreien aus dem Nebenzimmer. "Aber ich bin mehr als eine Kerbe im Bettpfosten", sagte ich und es rannen wieder ein paar Tränen, die ich nicht unterdrücken konnte.

  • Nun war er vollkommen verwirrt sie wollte und wollte doch nicht? Wann würde es einen klugen Mann geben, der endlich ein Buch Frau Latein, Latein Frau verfasste, damit auch ein einfacher Mann wie er es verstand? Nun hob er doch seine Hand und wischte ihr mit dem Daumen sachte eine Träne von der Wange. Für einen Moment betrachtete er diese in den Farben des Regenbogens schillernden Tropfen. Nun einen kurzen Moment zögerte er, bevor er sie in seine Arme schloss und ihren Kopf an seiner Schulter. Er ließ sie einen Moment einfach weinen. Wie hatte es es denn so dermaßen falsch verstehen können? Aber ok passiert war passiert. Nach einem Moment hob er ihr Kinn an. „Schau mich an Dede.“ Sagte er leise, damit sie ihn anblicken würde. Seine blauen Augen bohrten sich in die ihren. „Du wirst nie nur eine Kerbe in meinem Bettpfosten sein.“ Versprach er ihr hier gerade Liebe, nein auf keinen Fall. Zur Liebe war er nicht fähig. Aber er konnte ihr zumindest versichern, dass er sie keinesfalls nur in seine Bett holen würde um sie zu entjungfern, nein ganz sicher nicht. Was er ihr bieten konnte war Vertrauen und ein gewisse Wertschätzung. Was er ihr auch geben würde, ohne das sie es jetzt ahnte war Rache. Rache an der Frau, die sie als Lupa verkaufen wollte. Allein der Gedanke daran machte ihn wütend, so dass sich seien Arme etwas fester um Dede schlossen und er leise sagte. „Du bist mehr als eine Kerbe und soviel mehr als eine Lupa, wer das nicht sieht soll von den Götter verflucht sein.“ Oder von mir fügte er in Gedanken hinzu.

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  • Ich fand mich wieder in seinen Armen und an seiner Schulter. Ich wollte mich wehren, wollte es nicht zulassen. Ich wollte ihn vergessen, wie Mama Stratonice gesagt und wie ich so sehr versucht hatte. Ich wollte ihn schlagen. Ich wollte ihn wegstoßen und anbrüllen. Aber ich tat es nicht. Ich weinte und hielt mich an ihm fest. Überall war nur seine Wärme und sein Geruch und seine Stärke, die die Leere in mir allmählich füllten und den Schmerz verdrängten. Ich schmiegte mich an ihn, so eng ich konnte, und hielt mich einfach an ihm fest, als wollte ich ihn nie wieder loslassen.

    Aber er hob mein Kinn an, so dass ich ihm in seine blauen Augen schauen konnte. Diese traurigen, so unendlich blauen Augen, die so anders waren als meine eigenen und alle, die ich kannte. Und als er dann sagte, dass ich für ihn keine Kerbe im Bettpfosten wäre und niemals sein würde, erbebte mein ganzer Körper so sehr, dass ich wohl gefallen wäre, hielte er mich nicht fest. Meine Knie waren ganz weich. Einen zitternden Augenblick lang sah ich noch einfach weiter in diese Augen, während er einen Fluch der Götter heraufbeschwor ihretwegen, dann nahm ich das letzte bisschen Körperspannung, das mir geblieben war, um mich ihm entgegenzurecken und ihn nun doch endlich – endlich! - zu küssen. Es war der erste Kuss meines Lebens, den ich begonnen hatte, und ich wollte ihn nicht wieder beenden.

  • Er spürte wie sie sich an ihn drückte nein sie kroch förmlich in ihm hinein. Als sie ihm nun auch noch ihre Lippen darbot.. nein Moment sie begann ganz ohne sein Zutun einen Kuss. Kurz wirklich einen Wimpernschlag lang ließ er sie gewähren, bevor er die Führung dieses unschuldig anmutenden Kusses an sich riss und sie nun seinerseits küsste. Ja die Kontrolle würde er ihr nicht überlassen, das war eindeutig sein Part. Seine Hände glitten sanft ihren jungen unschuldigen Körper hinab, bis seine Hände unter ihrem Gesäß zum liegen kamen. Es kostete ihn keine Mühe sie hochzuheben, so das sie die Beine um seinen Körper schlingen musste. So trug er sie ein Stück bis er sie auf die in seinem Officium stehende Cline betten konnte. Seine Lippen löste er nicht von ihr. Seine Hände jedoch gingen auf Wanderschaft und streichelten sie durch den Stoff ihrer Tunika.

    Ein kleiner Restverstand war jedoch noch übrig, so dass er seine Kopf hob und sie mit einem intensiv lodernden Blick – einen Blick den sie wohl so noch nie bei ihm gesehen hatte – ansah. „Bist du dir wirklich sicher?"

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  • Er hob mich an und ich hielt mich an ihm fest. Ich fühlte ihn so nahe. Und der Kuss, den er mit wachsender Leidenschaft zurückgab, ließ meinen ganzen Körper kribbeln. Er konnte so wahnsinnig gut küssen. Er schmeckte nach Honig.

    Ich merkte gar nicht, dass er mich im Raum herumgetragen hatte, erst, als er mich auf eine Kline wieder herunterließ und ich zu liegen kam, bemerkte ich wirklich, dass wir nicht mehr an der Tür waren wie zuvor, sondern in einer sonnigen Ecke seines Officiums.

    Es war mir recht, auch wenn ich jetzt vor Aufregung noch ein wenig mehr zitterte. Dieser Blick, den er mir schenkte... In dieser Art hatte er mich noch nie angesehen. Überhaupt hatte mich so noch nie jemand angesehen. Er fragte, ob ich mir sicher wäre. Mein Mund fühlte sich trocken an, trotz des Kusses von gerade eben. War ich mir sicher? Ich hatte immer noch ein wenig Angst davor. Ein klein wenig zumindest. Aber ich wollte ihn nicht wieder von mir weisen. Ich wollte bei ihm sein. Ich wollte wirklich bei ihm sein, so nah, wie zwei Menschen einander sein konnten. Mein ganzer Körper hatte eine Gänsehaut vor Erregung.

    Ich wusste, wenn ich reden wollte, würde meine Stimme heiser klingen. Also nickte ich, erst etwas zögerlich, dann aber deutlich. Ja, ich war sicher, und ich rutschte leicht auf der Kline nach hinten, so dass er besser zu mir kommen konnte. Ob das besonders klug war oder nicht, da ich ja immerhin genauso wie er noch angezogen war, wusste ich nicht. Aber ich glaubte zumindest, dass es richtig wäre.

    Nur kurz meldete sich die leise Angst dann doch noch einmal zu Wort. "Wird es sehr weh tun?" fragte ich ihn in meiner Unwissenheit. Ich wusste, dass es weh tat, aber nicht, wie sehr oder wie wenig. Ich hatte nun weder meine Mutter noch Mama Stratonice dazu befragen können. Aber ich wollte zumindest darauf vorbereitet sein.

  • Immer wieder fuhren seine Hände zärtlich über ihren Körper während er auf die Antwort wartet. Es kam keine nur eine Frage. So legte er seine Stirn an ihre und sah ihr in die Augen. „Ich weiß es nicht Dede.“ Ja er war ehrlich, den er verabscheute Lügen wenn sie nicht unbedingt sein mussten. „Ich kann dir nur versprechen, dass ich so vorsichtig wie möglich bin.“ Natürlich würde er sicherlich nicht über einen Jungfrau herfallen wie über eine erfahrenen schon oft bestiegene Frau. Selbst ihm war bewusst, das Jungfrauen äußerst eng waren und man sie vorsichtig an den Akt selbst heranführen musste, wenn man ihnen größere Schmerzen ersparen wollte. Und er war vieles aber kein Sadist, der sich an Schmerzen anderer erfreute. Noch immer erkundeten seine Hände ihren Körper und er drückte sich näher an sie heran, so dass sie sehr deutlich spüren würde, wie sehr er sie wollte und was sie erwarten würde. Doch er ging nicht weiter als bisher, denn solang er nicht eindeutig gehört hatte das sie es wirklich wollte würde er nicht weitergehen. „Dede. Sag mir das du es auch willst. Ich muss es hören.“ sagte er eindringlich.

  • Ich hörte seine Worte, sanft und leise, als er sich ein wenig auf mich schob und sich an mich drängte. Ich konnte ihn fühlen, durch den Stoff unserer beider Tuniken, und erschauerte leicht. Er kam mir noch näher, seine Stirn an meiner, seine Hände sanft streichelnd auf meinem Körper, und fragte nach meiner Erlaubnis. Er wollte sie hören. Hätte ich mich nicht zuvor schon zu ihm hingezogen gefühlt, wäre es jetzt wohl soweit gewesen.

    Natürlich hatte ich etwas Furcht. Aber er log mich nicht an und sagte, dass es nicht schmerzen würde, sondern war ehrlich und versprach mir, so sanft wie möglich zu sein. Das war genug. Mehr konnte ich wahrlich nicht von ihm fordern. Mit zitternden Fingern streichelte ich über seine Brust und ließ meine Hand dort einen Augenblick ruhen. Es war schön, seinen Atem so unter meinen Fingern zu fühlen, das Heben und Senken seines Körpers. Ich blickte ihm tief in seine blauen Augen und stupste noch einmal sanft mit meiner Nase gegen die seine. In diesem Moment fühlte ich mich ihm viel näher, als wir es je gewesen waren.

    "Ja" flüsterte ich leise. Meine Beine zitterten ein wenig, als ich mich traute und ganz leicht mit meinem Fuß sein Bein berührte. "Ich will es... ich... will dich."

  • Tatsächlich husche ihm ein Lächeln übers Gesicht. Kleine, süße unschuldige Dede. Und sie gehörte ihm und er würde ihr Erster sein und nach seinem Verständnis auch ihr Einziger. Zärtlich streichelte er sie weiter. Seine Lippen fanden wieder die ihren um ihre Unschuld zu kosten. Unter sanften Druck öffnete er ihre Lippen und erkundete ihren Mund. Natürlich übte er die Kontrolle aus, doch gestattete er ihr bis zu einem gewissen Grad auch ihn zu erkunden, sich vertraut zu machen.

    Seine Lippen wanderte von ihrem Mund über ihren Hals hinab zum Ansatz ihrer Brüste. Doch noch immer waren dieses vom Stoff bedeckt. Auch seine Hände streichelten sie immer noch durch den Stoff. Ja Nero überstürzte nichts. Sie hatten Zeit alle Zeit dieser Welt würde er sich nehmen, denn sie sollte es genießen, sie sollte ihn anbetteln es endlich zu tun und sie sollte ihn später immer zu ihm ins Bett kommen wollen. Und dafür würde er sorgen.

    Mit geschickten Fingern löste er den Verschluss ihrer Tunika an ihrer Schulter. Den Stoff selbst zog er nun Zentimeter um Zentimeter nach unten immer wieder begleiten von sanften Küssen auf die freigelegte Haut. Seine Lippen wanderten wieder nach oben und dieses mal war der Kuss schon forscher, während gleichzeitig eine Hand ihre zarte Brust umschloss und seien Finger deren Spitze reizten. Kaum fühlte er wie sie von seinen Fingern erregt wurde, setzte er das Spiel auf der anderen Seite fort. Immer tiefer wanderte der Stoff und somit seine Hände. Ihre Lippen wurde immer wieder von den seinen verschlossen. Oh ja er reizte sie, er neckte sie, er weckte ihren Körper. Der Mann wusste eindeutig was er tat.

    Dede lag nun nackt unter ihm, die Tunika ans untere Ende ihrer Beide geschoben, waren es seien Hände die nun von ihrem Bauch abwärts auf Wanderschaft gingen. Wieder waren es geschickte Finger die genau wusste wie man eine Frau in den Wahnsinn trieb. Ja sie würde sich unter ihm winden, doch so wie er eben war würde er auch hier keine Gnade zeigen er würde sie streicheln, reizen, gefühlt in den Wahnsinn treiben. Würde ihr nicht gestatten sich ihm zu entziehen, würde ihr nur minimale Bewegungsfreiheit gönnen. Auch er schälte sich nun aus seiner Tunika, achtlos lies er diese zu Boden gleiten um gleich darauf ihr wieder nah zu sein und ihren Körper mit dem seine zu bedecken ohne jedoch den letzten Schritt zu gehen. Sie würde ihn überall an ihrem Körper spüren, seine Wäre würde sie umfangen, sie einhüllen und die weibliche Seite in ihr zum Erwachen bringen. Seine Finger waren gerade dabei ihr Inneres zu erkunden, sie zu öffnen und auf ihn vorzubereiten....


    Als es an der Tür klopfte und Frija den Raum betrat. „Dominus ich wollte....“ Sie sah die Szene die sich ihr bot, so brach sie den Satz ab und stürmte nicht ohne einen eifersüchtigen Blick auf Dede aus dem Raum.

    Nero seuftze einmal tief, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und legte seine Stirn wieder an die von Dede. „So langsam glaube ich die Götter haben was dagegen. Vielleicht sollte ich dich zu den Vesatlinen schicken...“ Kam es fast schon schwerzhaft über seine Lippen. Ein sanfter Kuss auf ihre Stirn folgte und ein geflüstertes. „Heute Abend in meinem Zimmer, wenn du es denn immer noch willst.“ Dann zog er ihr vorsichtig die Tunika wieder nach oben, erhob sich und zog sich seien Tunika über. Ja er hätte es wohl hier und jetzt dennoch zu Ende bringen könne, Aber nein er wollte Dede. Er wollte sie in seinem Bett. Vielleicht war das ein Zeichen gewesen, dass es Einfach nicht richtig war sie hier quasi zwischen Tür und Angel zu entjungfern. Ja er würde es tun. Heute Abend in seinem Bett, in seinem Zimmer und zwar nachdem er die Anweisung gegeben hatte, dass wer auch immer sie stören würde definitiv einen Kopf kürzer wäre. Er reichte Dede die Hand um ihr aufzuhelfen. „Ich hoffe wir sehen uns später kleine Dede.“ sagte er mit einem Zwinkern und schob sie in Richtung Tür.

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