[Cubiculum] Claudia Marcella

  • Pulvis et Umbra sumus II


    Claudia Marcella war wieder zuhause. Sie hoffte sehr, dass niemand ihr Ausbleiben bemerkt hatte. Sie schritt durch ihr Cubiculum und betrachtete ihr großes Bett, ihre aegyptischen Truhen, ihre seidenen Kissen und die Vorhänge. Fleißige Hände hatten eine Liliengirlande über dem Fenster befestigt. Hier durch ihr Fenster wurde die Claudia jeden Morgen von Aurora geweckt.

    Alles war gerade, als sähe sie es zum ersten Mal. Alles war so unendlich schön und heiter und behaglich.


    Marcella liebte ihr Cubiculum. Und doch würde Aurora vielleicht bald ihre Rosenfinger durch das Fenster strecken - und sie, Claudia Marcella wäre nicht mehr.


    Blankes Entsetzen griff nach ihr: Wie war es, nicht mehr zu sein? 

    Wie war es, wenn jene kleine Stimme, die ihr unentwegt: Du bist hier zuflüsterte, verstummen würde?




    Claudia Marcella ging auf und ab, sehr aufrecht und würdevoll. Nur ihre Sklavin Daphne war da; ruhig stand sie in einer Ecke bereit und schien mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Aber Daphne war niemand, mit dem sie gerade reden wollte.

    Es gab niemanden. Sie war gerade allein und kämpfte gegen ihre Angst.


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    Und da niemand wissen sollte, was sie wusste, würde sie auch alleine bleiben.

  • In diesen Stunden, als Claudia Marcella im Hier und Jetzt ihrer Existenz angekommen war, verlor sie dennoch in keinem Moment die Fassung. Sie weinte und klagte nicht. Dann ließ sie sich von Daphne Papyrus und Calamus bringen und schrieb folgendes:


    Mein Testament


    Es soll allein das hier Geschriebene gelten.

    Ich,  Claudia Marcella geboren im Jahre ANTE DIEM XVII KAL NOV DCCCXXXVIII A.U.C. ), setze als Erben ein:


    Mein Tutor und  lieber Neffe Lucius Claudius Calvus heres esto* meines Gesamtvermögens von 140.000 Sesterzen, und ihm wird aufgetragen, mein Testament zu vollstrecken.


    Des Weiteren vermache ich im Wege des Vermächtnisses in Höhe von jeweils 30.000 Sesterze  an meine geliebte Nichte Claudia Agrippina sowie an die verehrte und großzügige Kaiserin Valeria Sorana Augusta.


    Meine Kleidung, meinen Schmuck, meine Bücher und meine Sklavin Daphne erhält meine geliebte Nichte Claudia Agrippina.


    Meiner Freundin Flavia Domitilla schenke ich fünf Amphoren besten Falerner Weines mit der Auflage meiner zu gedenken, wenn sie die Becher leert. Möge er ihr besser munden als am Tage ihres Besuches.


    Durch Vermächtnis beschwere ich meine Erben wie folgt:

    Ich wünsche mir, dass die Erben die Summe von je 20.000 Sesterze zur Unterstützung und für die Mitgift mittlelloser römischer Mädchen aus dem Erbe aufbringen.


    Es war mir eine Herzensangelegenheit, eine Stiftung zu gründen, um für diese jungen Bürgerinnen zu sorgen.


    Falls die Augusta die Schirmherrschaft übernehmen und so meinen letzten Willen erfüllen möchte, sollen sie die Puellae Valerianae heißen.


    Ich regle meine Dinge so, wie sie meiner würdig sind, besonders was die Vorbereitungen meines Begräbnisses angeht.

    Die beiliegende eumonäische Silbermünze mit dem Abbild meiner Vorfahrin Livia Augusta soll mein Obolus sein.


    Schreibt auf meinen Stein, dass ich eine Univira** war.



    ANTE DIEM XVI KAL MAI DCCCLXXXIV A.U.C. 

    Roma


    Claudia Marcella    Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.






    Sim-Off:

    * ist der Erbe **univira

  • Sub luce gaudent*

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Claudia Marcella erwachte an jenem Tag wie an den anderen Tagen: Doch heute war der Vorabend der Hochzeit der lieben Pina.

    Daphne, die das schon kannte, entkleidete sie ihrer durchgeschwitzten Tunika, wusch ihr Gesicht und Arme mit einem Schwamm und zeigte ihr den Spiegel.

    Claudia Marcella fand sich schön mit den großen glänzenden Augen und den geröteten Wangen, und doch, sie wusste, was das bedeutete.

    Sie sang vor sich hin: Sub luce gaudent, fröhlich im Licht. Solange die Sonne noch da war, war sie auch noch da.

    Daphne fragte sie: "Wohin gehen wir? Woher kommen wir?", aber die alexandrinische Ornatrix sah sie nur aus dunklen Augen an:

    "Ich weiß es nicht, Domina"

    Und Claudia Marcella dachte bei sich, dass das Mädchen vielleicht vor einem ungewissen Schicksal Angst hatte.

    "Keine Angst", sprach sie: "Domina Agrippina wird gut zu dir sein."


    Heute war Marcella gekleidet wie nie zuvor, kostbar in Dunkelblau und Gold. Und Daphne hatte es verstanden, ihrer Haut einen hellen, strahlenden Ton zu verleihen.

    Die Claudia betrachtete sich im Spiegel und war glücklich.





    Sim-Off:

    * Fröhlich unter dem Licht

  • Claudia Marcella hatte zugunsten ihrer Sklavin Daphne ihr Testament geändert:



    Mein Testament


    Es soll allein das hier Geschriebene gelten.

    Ich, Claudia Marcella geboren im Jahre ANTE DIEM XVII KAL NOV DCCCXXXVIII A.U.C. ), setze als Erben ein:


    Mein Tutor und lieber Neffe Lucius Claudius Calvus heres esto* meines Gesamtvermögens von 140.000 Sesterzen, und ihm wird aufgetragen, mein Testament zu vollstrecken.


    Des Weiteren vermache ich im Wege des Vermächtnisses in Höhe von jeweils 30.000 Sesterze an meine geliebte Nichte Claudia Agrippina sowie an die verehrte und großzügige Kaiserin Valeria Sorana Augusta.


    Meine Kleidung, meinen Schmuck, meine Bücher und meine Sklavin Daphne erhält meine geliebte Nichte Claudia Agrippina.


    Meiner Freundin Flavia Domitilla schenke ich fünf Amphoren besten Falerner Weines mit der Auflage meiner zu gedenken, wenn sie die Becher leert. Möge er ihr besser munden als am Tage ihres Besuches.


    Durch Vermächtnis beschwere ich meine Erben wie folgt:

    Ich wünsche mir, dass die Erben die Summe von je 20.000 Sesterze zur Unterstützung und für die Mitgift mittlelloser römischer Mädchen aus dem Erbe aufbringen.


    Es war mir eine Herzensangelegenheit, eine Stiftung zu gründen, um für diese jungen Bürgerinnen zu sorgen.


    Falls die Augusta die Schirmherrschaft übernehmen und so meinen letzten Willen erfüllen möchte, sollen sie die Puellae Valerianae heißen.


    Ich regle meine Dinge so, wie sie meiner würdig sind, besonders was die Vorbereitungen meines Begräbnisses angeht.

    Die beiliegende eumonäische Silbermünze mit dem Abbild meiner Vorfahrin Livia Augusta soll mein Obolus sein.


    Schreibt auf meinen Stein, dass ich eine Univira** war.


    Zusatz vom ANTE DIEM VII ID IUN DCCCLXXXIV A.U.C. Meine Sklavin Daphne wird zum Dank für ihre treuen Dienste freigelassen und soll nun den Namen Claudiana Daphne tragen. Ich bitte meinen Erben und meine liebe Nichte, für sie als Klientin zu sorgen, ihr eine Anstellung zu geben oder Selbstständigkeit zu ermöglichen.



    ANTE DIEM XVI KAL MAI DCCCLXXXIV A.U.C.

    Roma


    Claudia Marcella Bitte melden Sie sich an, um diesen Anhang zu sehen.






    Sim-Off:

    * ist der Erbe **univira

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    Claudia Marcella