[triclinium] Willkommen zurück, Bruder!

  • CF: Die Ankunft des Decimus Massa


    Hier ließ es sich endlich gut reden und so wartete ich auf Massa, da ich als Erster hier eingetroffen war. Auf seine Frau wartete ich natürlich auch, begierig darauf, sie kennen zu lernen. Ich nahm auf einer Cline Platz und ließ mir schon einmal einen becher stark verdünntem Weines geben. Dann hielt ich auch nach Grian Ausschau, doch noch erblickte ich auch sie nicht. Zur Untermalung ließ ich noch einmal nach einem Musicus schicken, denn ein wenig Musik im Hintergrund machte doch alles viel gemütlicher. Ich fand dies beim Mahl im Haus der Tiberier sehr angenehm und so etwas sollte man auch hier zur Gewohnheit beim Essen machen. So fand ich zumindest.

  • Es hatte jede Menge zu tun gegeben! Dominus Massa Ankunft war sehr unvorhersehbar gewesen. Doch zum Glück waren die Vorratsräume voll gewesen, so dass Candace ein leckeres Essen hatte zaubern können. Auch die anderen Sklaven hatten sich sehr schnell auf die neue Soituation einstellen können. Ich selbst hatte Breda noch bei den letzten Handgriffen unterstützt, damit die beiden Cubicula fertig wurden. Die armen Kinder des Dominus waren ja schob sehr müde gewesen. Corythia hatte sich ihnen angenommen und sie ins Bett gebracht. Natürlich würde sie im Laufe des Abens immer mal wieder nach ihnen schauen.

    Danach hatte ich noch andere Dinge zu erledigen, denn Dominus Casca wollte ja schließlich eine frische Tunika nach seinem Bad haben. Außerdem musste noch die Unordnung beseitigt werden, die er hinterlassen hatte. Zu guter Letzt hatte ich mich selbst noch etwas frisch gemacht.

    Endlich hatte ich es dann auch ins Tablinum geschafft. Wie immer bei solchen Gelegenheiten, wenn Besuch anwesend war, oder in diesem Fall Familienmitglieder zurück nach Rom gekehrt waren, blieb ich hinter der Klines meines Dominus stehen, damit ich sofort zur Stelle war, wenn er etwas wünschte .

  • Frisch gemacht. Leider war es noch nicht Abend und die Wägen waren nicht da. So mussten die Tuniken von der Reise an bleiben. Massa’s Tunika roch ein wenig nach Pferd. Alwina schaffte Abhilfe mit einem Duftöl. Sie hatte was mit Rosmarin. Das war für Massa annehmbar. Auf ins Tablinum. Alwina sah bei den Kindern vorbei, ob alles in Ordnung war. Wie Mütter halt so sind und dann ging es endlich zum Essen und Plaudern. Massa bestellte gleich einen Stuhl für Alwina. Sie hatte sich bis heute nicht daran gewöhnt, beim Essen zu liegen. Er legte sich wie gewohnt auf eine der Clinen und Alwina bekam einen Stuhl neben ihm. „ Ich sehe Candace ist am Werk gewesen oder habe ich mich geirrt?“ Es war so schön mal wieder in Gesellschaft zu essen. In Gesellschaft, die man kannte. Massa nahm vom verdünnten Wein und griff gleich beim Fleisch zu, den eingelegten Birnen und einem Stück Brot. Alwina bekam Brot, Fleisch und eingelegten Kohl. Dazu blieb sie beim Posca. Massa eröffnete einfach mal das Gespräch. „ So wie es aussieht, wirst du mich jetzt für ein Jahr ertragen müssen. Erst einmal. Weiter geht die Planung nicht.“ Was, wie und wo ließ Massa mit Absicht offen. Er wollte Casca ein bisschen schmoren lassen. Alwina sah ihn vorwurfsvoll an. Sie wusste genauso wenig wie Casca. Massa hatte nicht gesagt was er hier tun würde. „ Na und weiter?“ drängte ihn Alwina. Massa schmunzelte und aß weiter. „ Erzähl du. Danach reden wir über ernste Themen.“ Damit gab er das Wort an Alwina. Alwina seufzte, ach Massa wie oft ist er ihr eine Antwort schuldig geblieben. „ Na gut. Fange ich an. Ich bin eine Germanin vom Stamme der Hermunduren. Massa sammelte mich an einem trüben Tag auf der Straße in Mogontiacum auf. Ortsunkundig, schmutzig, noch nie in einer römischen Stadt gewesen, sprach er mich an. Ich war erschrocken und misstrauisch. Ging dann mit ihm mit. Warum kann ich heute nicht mehr sagen. Oh die ersten Wochen waren schwierig. Er verstand mich nicht, ich ihn nicht. Das was ich verstanden hatte, ich sollte ihm in seiner casa helfen und dafür Essen, ein Bett und Geld bekommen. Mit den römischen Gepflogenheiten war ich überhaupt nicht vertraut. Die, dadurch entstandenen Meinungsverschiedenheiten hatten es in sich.“ Alwina lachte und sah zu Massa. Der zog die Nase kraus. "Mit der Zeit lernte ich seine Sprache, die Bräuche und Sitten und wir kamen uns nach und nach näher. Durch ein Missverständnis lehnte ich seine erste Bitte, ihn zu heiraten ab. Er sprach 5 Tage nicht mit mir. Ich fragte einen Centurio, der öfter bei Massa war. Der fing an zu lachen und erklärte mir um was es ging. War mir das peinlich. Letztendlich heirateten wir und ein Jahr später kam Titus zur Welt.“ viel zu lange erzählt stellte Alwina fest. Die ganzen Missverständnisse, sollten sie Alwina oder Massa zum besten geben, würden Abende füllen. „ Ja, die Kurzfassung von Alwina.“ schmunzelte Massa. „ So jetzt die ernsten Sachen.“ Massa war fertig mit Essen und richtete sich etwas mehr auf. Alwina hatte ihm das mit dem Vater werden von Casca noch mal erzählt. Sie freute ich für die zwei. Massa hatte die Stirn gerunzelt. „ Erst mal Glückwunsch zum Vater werden. Das heißt Grian soll das Kind behalten.“ Da kam wieder der kühle Militär durch. „ Bist du dir bewusst, was das heißt? Hast du dir Gedanken darüber gemacht? Wie geht es mit Grian und dir weiter?“ Alwina versuchte Massa’s Ton zu mildern. „ Wann ist es denn soweit?“ fragte sie Grian.

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  • Cnaeus Decimus Casca

    Hat den Titel des Themas von „[tablinum] Willkommen zurück, Bruder!“ zu „[triclinium] Willkommen zurück, Bruder!“ geändert.
  • Auch ich bdient mich an den Speisen, denn mittlerweile hatte sich auch ein deutlicher Hunger eingschlichen. Und mit meiner Familie schmecte es doch auch gleich viel besser. Da ich erfahren hatte, dass noch Wagn erwartt wurden, hatte ich Ephialtes angwiesen, am kommenden Abend an der Porta besonders freundlich zu sein. "Candace ist immer am Werk!", sagte ich unter einem kleinen Grinsen "Und sie meint auch, es wäre keine Freude, für mich zu kochen." Das meinte sie, wegen meiner Leidenschaft für Garum, in welches ich auch jetzt mein Fleisch tunkte und dessen Geschmack all die kostbaren Gewürze überdeckte, mit denen sie so gern hantierte. Dass Grian nun hinter meiner line stand empfand ich als ungewohnt. Am liebsten hätte ich sie gebeten, sich zu mir zu setzen. Vielleicht auf einem Stuhl, so wie Alwina. Aber so weit war es nicht und bestimmt hätte es meinen Bruder brüskiert. So weit kannte ich ihn schon. Aber am Zeit, würde auch Rat kommen und ich würde mich daran gewöhnen müssen, in der Casa nicht mehr allein zu sein. Aber es war herrlich, dass mein Bruder wieder da war und wohl auch ein ganzes Jahr. Seit wir Kindr waren, waren nicht mehr so lange zusammen unter einem Dach gewesen. Dann lauschte ich Alwinas Ausführungen, wie sie Massa kennen gelernt hatte. Eine sonderbare Geschichte, aber sie klang wie nach einem Abenteuer. Sogar mit Missverständnissen und Streit. Massa hatte also viel erlebt, worum ich ihn beneidete. Aber das hatte ich ja schon immer getan. Als die Erzählung endete, seufzte ich. "Vielleicht sollte ich auch nach Germanien," sagte ich. "Dagegen war mein Leben sehr, sehr langweilig."


    Nur die letzten Wochen nicht. Meine Blicke suchten Grian, um ihr zu verdeutlichen, dass ich mit der Langeweile keineswegs sie meinte und ich lächelte ihr aufmunternd zu, während ich mir ein Stück Birne in den Mund schob. Dann aber ging Massa zum ernstn Teil über und mir schwante schon bei seinen GLückwünschen, dass nun etwas folgen würde, was ich nicht hören wollte. Es lag an seinem Tonfall, der mehr sagte, als seine Worte. Ob ich mir Gedanken gemacht hätte und ob ich wissen würde, was das bedeute. Alwina fragte, wie lange es noch dauern würde, aber ich war in Gedanken schon bei der Antwort für meinen Bruder. Ein paar Mal atmete ich tief durch. In etwa so wie früher, wenn Vater mich ins Gebet genommen hatte, weil ich zu sehr in Wolkenkuckuckusheimen lebte, zu wenig Ernst an den Tag legte und mich zu viel mit Dingen befasste, die mich nicht weiter bringen würde. Das hatte er auch gern beim gemeinsamen Mahl getan. Wahrscheinlich würde er es nun wieder tun, denn bis heute hatte ich sich dieser Zug meines Wesens ja nicht sonderlich geändert. So überlegte ich noch einmal, was ich sagen wollte, denn so recht wusste ich es ja nicht. Dann hob ich meine Blicke und schaute Massa entschlossen an. "Das weiß ich!", stellte ich - zu meinem Ärger in dem trotzigen Tonfall von damals - fest. "Ich werde Grian freilassen und heiraten!" Im ersten Moment überraschte ich mich selbst. Nicht über diesen Gedanken, der bisher nur Spielerei für mich gewesen war, sondern damit, dass ich ihn nun so entschlossen aussprach.

  • Dominus Massa und seine Frau waren auch bald erschienen. Sie hatten sich etwas frisch machen können und nahmen Platz, wobei Domina Alwina auf einem Stuhl Platz nahm. Für meinen Dominus war es sicher ungewohnt, dass ich nun hinter ihm stand, statt bei ihm zu liegen, so wie es in den letzten Wochen nahezu täglich gewesen war. Doch ich konnte schon verstehen, weshalb er mich nicht bat, mich zu ihm zu legen, jetzt da sein Bruder samt Familie da war. Schließlich bestand immer noch ein Unterschied zwischen einer Peregrina und einer Sklavin!


    Nachdem die Sklaven das Essen aufgetragen hatten, griffen sie alle zu und begannen zu essen. Natürlich lauschte ich auch, was gesprochen wurde. So erfuhr ich einige interessante Dinge. Dominus Massa würde mindestens für ein Jahr hier bleiben und ich hatte Recht mit meiner Vermutung. Seine Frau war tatsächlich Germanin. Sie gab dann auch zum Besten, wie sie sich kennengelernt hatten.

    Immer wieder suchte Dominus Casca den Blick zu mir. Oft lächelte er dabei. Mir blieb nur übrig, sein Lächeln zu erwidern. Sein Bruder jedoch schnitt dann ganz unverblümt ein 'ernstes Thema' an. Dass es dabei um mich ging und Dominus Cascas Beziehung zu mir, sollte ich schon kurz darauf erfahren. Dabei spielte es keine Rolle, dass ich anwesend war und alles mit anhören konnte. In diesem Moment fühlte ich mich tatsächlich wie ein beseeltes Möbelstück, zu dem er mich degradiert hatte. Wenn ich noch ein Lächeln auf den Lippen hatte, dann war es spätestens jetzt restlos verschwunden.

    Dominus Massas Worte klangen mit einem Mal so kühl und distanziert. Er gratulierte zwar meinem Dominus zu dem Umstand, dass er demnächst Vater werden sollte, jedoch musste es nicht damit einhergehen, dass er dies auch gut hieß. So folgte dann zunächst eine Feststellung, dass ich mein Kind behalten dürfe und dann die daraus resultierende Frage, wie es mit mir und meinem Dominus denn nun weiterginge. Einzig Domina Alwina schien sich bewusst zu sein, dass ich da war und dass auch ich Gefühle besaß. Daher sprach sie mich direkt an, was mich zunächst ein wenig verwirrte. Doch ich antwortete dann. "Im Sommer, Domina. In etwa sechs Monaten."

    Meine Antwort überschnitt sich fast mit der meines Dominus und kaum dass ich geendet hatte und Dominus Cascas Worte zu mir vorgedrungen waren und ich begriff was er da soeben zu seinem Bruder gesagt hatte, brach ein völlig überraschtes und beinah schon entsetztes "WAS?" heraus. Natürlich errötete ich sofort, weil ich mich in ein Gespräch eingemischt hatte, bei dem ich als Sklavin solange zu schweigen hatte, bis mich jemand dazu aufforderte mich zu äußern. Gleichzeitig war ich total geschockt davon, was Dominus Casca da gesagt hatte: Er wolle mich freilassen und heiraten!

  • Mein Bruder hatte sich in einem Punkt geändert. Er wusste sofort auf die Frage eine Antwort und was für eine. " Sehr gut Brüderchen, du bist erwachsen geworden." Ich hatte in Germanien auch einiges dazu gelernt und dank Alwina andere Sichtweisen erfahren. " Wenn du Unterstützung brauchst ich bin da und Alwina auch." Alwina war, nachdem sie erfahren hatte wann es bei Grian so weit war, irgendwie abwesend stellte Massa mit einem Blick zu ihr fest. " Schatz? Liebste Frau?" Ah, sie war wieder da. " Ja Appius? Ach, ich habe nur etwas überschlagen. " ihr Lächeln war hintergründig. Er sah sie fragend an. " Die Hebamme wird sich freuen." dann ließ sie die Amphore platzen. " Zwei Geburten in einem Haus und das zu ungefähr der gleichen Zeit. Ein paar Tage oder eine Woche auseinander..." Massa blieb die Spucke weg. Er musste das Gesagte fein säuberlich sortieren. Zwei Geburten, Grian schwanger...aber das war nur ... Die Sesterze fiel. " Du bist ... und du hast mir nichts gesagt? " Alwina sah ihn mitleidig an. " Sonst hättest du mich nicht mit nach Rom kommen lassen. Deine Angst und wir sind ja so schwache Frauen." Wobei er Alwinas Meinung über das schwache kannte. " Wein!" rief Massa. " Bruder wir haben was zu feiern. Zwei Kinder!" Massa hüpfte wie ein Jungspund von der Kline und beugte sich zu seiner Frau, gab ihr einen Kuss. Dann legte er sich wieder hin um dem Wein zu frönen. " Siehst du Grian, das ist die Menschenkenntnis der Männer. Bei Frauen hört sie auf." Alwina lachte.

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  • Das meine Worte Grian nun erschütterten war mir bewusst. Zwar erst in dem Moment, in dem sie so erschrocken wirkte, doch immerhin! Meine Blicke waren nun wieder bei meinem Bruder und insgeheim erwartet ich nun schon eine weitere Standpauke, doch diese blieb... aus! Stattdessen erfuhr ich die Zusage von Unterstützung und nun war ich ein wenig fassungslos, strahlte dann aber und tran schnell einen Schluck. Meine Augn funkelten vor Freude und nun war ich doppelt froh, dass mein Bruder und seine Familie wieder in Rom weilten. "Ich danke dir, Bruder!", ließ ich folgen und meine Hand angelte nun nach jener von Grian. Warum nun noch hinter dem Berg halten. "Setz dich zu mir!", raunte ich ihr zu und sah sie nun so verliebt an, wie ich es schon sehr oft zuvor getan hatte. Dann hatte Alwina noch etwas zu sagen, was mich erstaunt auflachen ließ. Auch sie erwartete ein Kind? Genau zur selben Zeit, in welcher auch Grian das meine gebären würde? "Wie wundervoll!", entkam es mir umgehend. Nur Massa schien davon noch nichts gwusst zu haben, denn er wirkte mehr als nur überrascht. Alwina hatte ihm nichts gesagt, damit sie mit auf die Reise kommen konnte.


    Dem Wunsch nach mehr Wein konnte ich mich nur anschließen. Ich leerte meinen Becher in einem Zug, und registrierte, dass Silas sich näherte. Mit einem vollen Tablett. "Oh ja! Lass' uns feiern!", sagte ich freudig und lachte wieder überglücklich. "Ich muss dir widersprechen, Alwina!", folgte dann. "Ich habe nie angenommen, das Frauen zu schwach sind. Ich denke, die Männer würden eine Geburt per se nicht überleben." Ich grinste nun breit. "Also...AUF DIE STARKEN FRAUEN!", hob ich mein Getränk zu dem Spruch und trank dann erneut. Anlass war ja nun mehr als genug.

  • " Auf die starken Frauen!!" hob Massa seinen Becher und leerte ihn in einem Zug. " Du glaubst gar nicht was ich alles von Alwina lernen musste bis ich sie so einigermaßen verstanden habe." Mit der Sprache hatte dieses Lernen nichts zu tun gehabt. Es ging um ihr Verständnis um Mann, Frau, germanische Welt und sein Verständnis Mann, Frau römische Welt. " Es prallten Welten aufeinander sag ich dir." Massa lachte. Alwina schmunzelte, das waren harte Zeiten. " Wir haben uns dann geeinigt. Sie hat das Haus unter sich und ich alles andere." eifrig wurde nachgeschenkt. " Ich will dich nicht länger auf die Folter spannen. Man hat mich zum Tribun angusticlavius der  Urbaner berufen." Das jetzt die Saturnalien anstanden machte die Sache etwas komplizierter. Machte sie das? Es hatte Zeit sich in der Castra zu melden. Er hatte ein paar Tage Frist , bis zum Ende der Saturnalien. Wie die Saturnalien verliefen würde seinen Antritt bei den Urbanern bestimmen. Alwina ließ ihren Mann gewähren. Die Wochen nach der Geburt würden für beide anstrengend.

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  • Ich hatte mich noch nicht richtig erholt von meinem Schock, als Dominus Casca die sprichwörtliche Katze aus dem Sack ließ. Ich befürchtete schon, sein Entschluss würde eine Familienkrise heraufbeschwören, da ich Dominus Massa für wesentlich konservativer einschätzte. Stattdessen befürwortete er seine Entscheidung und bot ihm sogar seine Unterstützung an. Ja, dieses Wiedersehen hatte es wirklich in sich! Doch es ging noch mehr! Auch Domina Alwina hatte noch eine Neuigkeit mitzuteilen, denn sie würde etwa zur gleichen Zeit ebenfalls ein Kind erwarten. Die Freude war sehr groß, auch ich war völlig perplex doch auch sehr glücklich. Schließlich bot Dominus Casca mir an, mich nun doch zu ihm zu setzen, was ich dann auch sofort tat. Hier bei ihm fühlte ich mich doch sehr viel wohler und ich war froh, nein sogar sehr froh, dass ich akzeptiert wurde. Aber es war auch ein Glück, dass nun wieder Leben in die Casa eingezogen war. Und in Dominus Massas Frau schien auch ich eine gute Freundin gefunden zu haben!


    Der Wein floss nun in Strömen und Casca hob seinen Becher auf die starken Frauen. Jedoch wollte ich nicht mit Wein anstoßen. Ich musste gut auf mein Kind achten und ließ mir etwas Posca einschenken.


    Wer nun gedacht hatte, es gäbe bereits genügend freudige Nachrichten, hatte nicht mit Dominus Massas Ankündigung gerechnet. Es hatte einen Grund gegeben, weshalb man ihn nach Rom geschickt hatte, den er nun auch noch verkündete. Welch ein Abend!

  • Ich stürzte meinen Wein nun geradezu hinunter. Auf noch nüchternen Magen konnte ich seinen Weg auch recht gut nachverfolgen. Aber diese Nachrichten waren doch fantastisch. Und das nach diesem Tag! Wer hätte das gedacht!? Als Grian zu mir kam, fand mein Arm schon von selbst um sie herum, als hätte dieser Angst, dass sie ihm nun noch entfleuchen könnte. Ich lächelte. "Ja, Germanien soll nicht einfach sein!", sagte ich dann und blickte entschuldigend zu Alwina. "Ich meine das nicht zynisch, doch man hört hier sehr viel. Alles anders als hier! Ich bin schon sehr gespannt, von einer echten Germanin zu hören, wie das Leben dort ist!" Daraufhin hob ich noch einmal meinen Becher, staunte dann aber nicht schlecht, als Massa noch mehr zu verkünden hatte. "Der Tribun der Cohortes Urbanae?", entkam es mir dann überrascht. Meine Augen hatten sich geweitet. "Oh!" Nun trank ich emsig, ob der Freude, welche mich überkam. Mein Bruder hatte es nicht nur weit gebracht, er würde nun auch wirklich länger in Rom weilen. Dabei zog ich Grian noch ein wenig enger an mich. "Nun weiß ich auch, an wen ich mich wenden kann, wenn du wieder einmal verhaftet wirst!", machte ich einen Scherz und zwinkerte ihr zu. Ernst meinte ich das selbstverständlich nicht, aber bei Frauen in Umständen konnte man nie wissen. Und nun hatten wir gleich zwei davon. Ich würde mich auch nach der Küchensklavin erkundigen müssen. Nicht dass Muckel in dieser Beziehung auch noch tätig geworden war! Aber das alles später! "Es ist wirklich sehr erfreulich. Und endlich wieder Leben in diesem Haus! Und du mit einer so verantwortungsvollen Aufgabe." Dabei fiel mir noch mehr ein. "Ich müsste auch dringend wieder in die Societas. Seit Caesoninus nun auf Reisen ist und auch so schnell nicht zurück kehren wird... er ist nun auch ein Tribun... werde ich dort viel zu arbeiten haben." Ein bisschen Bekümmerung am über mich und ich atmete tief durch. Irgendwie sah ich mich nun doch genötigt, in der Zukunft unter den Augen meines Bruders, seiner und meiner Frau und dann auch noch Kindern, etwas aus mir machen zu müssen. Bona Dea.