[taberna vinaria] Eudaimonia - Biclinium für PGA und CM

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    Das "Eudaimonia" hatte gute Weine und auserlesene Speisen, weshalb hier auch Leute herkamen, denen es um gutes Essen und Trinken ging; aber es gab auch Biclinia, damit man sozusagen in kleinsten Kreise vertrauliche Gespräche führen - oder auch ein Stelldichein haben konnte.

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  • Es war der zweite Tag der Saturnalien. Überall waren singende, weintrunkene Menschen unterwegs, wünschten sich Io Saturnalia und tauschten Geschenke aus.

    So schenkte niemand den beiden Frauen, die sich der Taberna näherten, Aufmerksamkeit; sie trugen einjede ein braunes Sagum, einen Mantel mit Kapuze und die Qualität der Kleidung darunter war nicht zu erkennen. Die Köpfe hielten sie gesenkt.


    Nun schlüpften sie in die Taberna hinein; Claudia Marcella sprach leise mit einem der Diener, und der führte sie und ihre Sklavin Kalypso zu einem

    Biclinium, das sie zuvor reserviert hatte. Der Sklave verbeugte sich jedoch weder noch erwies er besondere Ehrbezeugungen.

    Claudia Marcella hatte "gebeten" , dass weder ihr Name genannt noch ihr Stand betont werden sollte.


    Aber der Name des erwarteten Gastes war dem Diener bekannt.

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  • Das Gespräch auf dem Sklavenmarkt zwischen ihrer domina und dem jungen Römer war an Kalypso nicht vorüber gegangen. Auch wenn sie mit ihrem Blick die nähere Umgebung fokussiert hatte, so hatte sie doch gleichzeitig ihre Ohren gespitzt.


    So sollte also am zweiten Tag der Saturnalienfeierlichkeiten die Begegnung zwischen ihrer domina und dem jungen Römer stattfinden. Als Treffpunkt hatte ihre domina eine Weinschenke auserwählt.


    Wie zwei Schwerverbrecher waren sie durch die Dunkelheit gehuscht. Erst im inneren der Weinschenke striff Kalypso die Kapuze des braunen Umhangs vom Kopf und folgte ihrer domina mit gesenkten Kopf, jedoch höchst wachsamer Miene.


    Dem Wortwechsel zwischen ihrer domina und einem Diener der Taberna lauschte Kalypso mit gespitzten Ohren. Dann setzte sich ihre domina in Bewegung und die Thrakerin wirkte wie ihr Schatten.


    “Und du glaubst das er erscheinen wird Domina?“


    Wirkte Kalypso etwa zweifelnd?

  • "Merke dir eines, Serva, ich glaube garnichts.", sagte die Claudia lässig. Heute waren Saturnalia, da ließ sie die Sklavin etwas freier reden als es üblich war:
    "Ich werde es sehen."

    Sie orderte eine Platte mit verschiedenen Käsesorten, Fladenbrote, Oliven in Salz, gefüllte Datteln, Rosenblätter in Honig , bei den Getränken wollte sie auf Aculeo warten.

    "Nimm dir ruhig jetzt etwas zu essen.", sagte sie zu ihrer Leibwächterin und wies auf die Köstlichkeiten, die wie erwartet mit kleinen silbernen Spießchen serviert wurden: "Ich erwarte, dass du nachher auf mich aufpasst."

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  • Bei den gesprochenen Worten ihrer Domina kräuselten sich Kalypsos Lippen zu einem feinen Lächeln. Natürlich glaubte die Claudia nichts. Schließlich war ihre Domina eine äußerst misstrauische Persönlichkeit. Zumindest hegte die Thrakerin diese Vermutung. Auch wenn sie diese Worte wohl niemals laut aussprechen würde. Schweigend ließ sich die Sklavin schließlich auf der hölzernen Bank nieder und beobachtete misstrauisch ihre Umgebung. Zwar war dieser Bereich durch einen Vorhang vom Rest der Taberna abgetrennt. Aber auch durch diesen Vorhang konnten betrunkene Menschen stolpern.


    “Ich wollte mich noch einmal für das Saturnaliengeschenk bedanken Domina.“


    Tatsächlich wirkte Kalypsos Stimme bei diesen Worten etwas rauer und die junge Frau musste sich leicht räuspern. Den Göttern sei gedankt herrschte im inneren dieser Schenke ein Halbdunkel, sodass man die Röte auf ihren Wangen nicht erkennen konnte.


    Als eine Platte mit leckeren Köstlichkeiten durch einen Angestellten der Schenke an den Tisch gebracht wurde, spürte Kalypso ein leichtes Hungergefühl in sich empor steigen. Jedoch hielt sie sich noch zurück und linste aus dem Augenwinkel in Richtung ihrer domina.


    “Danke Domina.“


    Sprach's und griff sich eines der Dattelspieschen. Gar genußvoll probierte die Thrakerin die Dattelfrucht und lauschte zeitgleich der Stimme ihrer Domina.


    “Ich werde immer auf dich aufpassen Domina.“


    Versicherte Kalypso mit ruhiger Stimme und blickte der Claudia ebenso ruhig entgegen.

  • Die beschriebene Taverne war nicht schwer zu finden. Aculeo nannte sich selbst einen Narren da er oft daran vorbei gelaufen war.


    Ohne sich Gedanken zu machen betrat der Germanicer nun das Lokal und sah sich um. 'Ausgesprochen ruhig' dachte er. Schliesslich war es zu einer Zeit an dem Rom zum Irrenhaus wurde. 

    Aber gut. Soll so sein.

    Erwartungsvoll stand er nun da und ließ weiterhin den Blick schweifen. Einer der Bediensteten kam auf ihn zu und verlangte freundlich nach dem Begehr.

    Aculeo sprach leise, er wollte nicht unnötig Aufsehen erregen.

    " Ich suche jemanden mit dem ich hier verabredet bin. Vllt kannst du mir weiter helfen." " Germanicus" flüsterte er dem Bediensteten zu.

    Er schätzte die Claudia so ein dass sie eine dieser Menschen war die lieber zu früh als zu spät kamen. 

    Civis (Ordo Equester)

  • Der Sklave wußte, wer der Gast war; denn die Claudia hatte ihn genau beschrieben und sich Diskretion auserbeten. Das Personal der Eudaemonia war gut geschult und wollte seine Gäste nicht vergraulen. So führte ihn der Mann in das Biclinium, indem er vorausschritt und dann einen rotsamtenen Vorhang öffnete und hinter dem Germanicus wieder zufallen ließ.

    Die Claudia hatte sich malerisch auf eine Kline drapiert und den Kopf mit einem Arm aufgestützt. Ihren unscheinbaren Mantel hatte sie abgelegt.

    Darunter trug sie ein Kleid aus grausilbriger Seide, das mit kleinen Perlen übersät war. Ihre Füße steckten in perlmuttfarbenen weichen calcei , an ihren Armen glitzerten Silberspangen. Sie war sorgfältig geschminkt, doch anstatt die Goldtöne, die gerade so in Mode waren, bevorzugte sie Silberstaub , was ihre kühle Blässe und ihre Eleganz noch unterstrich.


    Aber das Aufleuchten in ihren Augen war nicht gekünstelt, es war echt, als sie Germanicus Aculeo erblickte. Ganz kurz streckte sie ihrer Sklavin, die wie eine Amazonenstatue hinter ihrer Kline stand, die Zungenspitze heraus - heute waren Saturnalien, da durfte man so sein. Kalypso war so negativ!

    "Mein lieber Germanicus Aculeo", sprach sie:
    "Bitte leg dich hin", sie wies auf die zweite Kline.


    Der Sklave, der heute zu ihrer persönlichen Bedienung abkommandiert war, eilte herbei, und brachte eine Schüssel mit heißem Wasser und Zitrone.

    Ein Knabe mit langem Haar, an dem man sich die Hände abtrocknen konnte, stand in seiner Nähe.

    Ein dritter kam nun, bereit den Inhalt der Weinkarte zu deklamieren, als handle es sich um eine Ode.


    "Ich freue mich, dass Du gekommen bist", fuhr Claudia Marcella fort: " Ich bitte dich, die Reihenfolge der Getränke und die Mischung mit Wasser zu bestimmen."


    Germanicus Aculeo war ihr Ehrengast und daher durfte er das.

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  • Allzu lange konnte Kalypso die Vertrautheit mit ihrer Domina nicht genießen. Denn natürlich wusste sie das sich ihre Domina in diesem abgetrennten Bereich der Weinschenke mit einem jungen Mann verabredet hatte. Und so erhob sich die Thrakerin von der Liege, nicht ohne noch einen dieser köstlichen Dattelspiese zu kosten. Nachdem ihre Domina den Umhang fallen ließ, konnte man ein grausilbernes Kleid erblicken, welches mit kleinen Perlen bestickt war. Jene Perlen funkelten im Schein der Fackel und ließen die Claudia tatsächlich wie eine Göttin wirken.


    Ob der Germanicus mit Kalypsos Meinung konform ging, als er durch den Vorhang schritt? Das helle leuchten in den Augen ihrer Domina blieb der Sklavin nicht verborgen. Und so huschte doch tatsächlich ein feines Lächeln über ihre Lippen. Bevor sie ihren Blick erneut in die Unendlichkeit richtete und hinter der Liege ihrer Domina ihre Position einnahm.