• CF: Cubiculum, Vale, Vale Roma!?



    “Salve, Dominus Casca!“, schlug es mir von Ephialtes entgegen, während ich keuchend den Arm an die Wand legte, verschnaufend mein Knie hielt und dem Ianator entgegen blickte. Dieser erhob sich auch nun von seinem Schemel hinter der Tür.


    “Muckel…,“ hauchte ich außer Atem hervor und deutete etwas wage vielleicht auf die Tür, zu der Ephialtes nun fragend sah.

    “Ach so… ja… der ist vor etwa einer Hora...“

    Ich stöhnte auf. Das war ein Vorsprung, den ich nicht wieder wett machen konnte. Unter dieser Erkenntnis sackte ich ein wenig zusammen und barg meinen Kopf auf dem noch ausgestreckten Arm an der Wand.

    “Götter!“

    “Ist dir nicht wohl?“ Besorgnis schwang nun in Ephialtes Stimme mit, doch ich winkte ab.

    “Nein, nein… alles wunderbar!“, log ich schnell dahin und humpelte weiter zur Tür, riss diese auf und schaute hinaus.

    Kein Muckel war zu erblicken, also setzte ich meine Schritte vor die Tür und noch ein wenig weiter, bis ich auf der Straße stand und diese sehnsuchtsvoll hinunter schaute.

    “Erwartest du jemanden?“, wollte der Ianator wissen, der hinter mir her gekommen war.

    “Nun…,“ kam es unbestimmt aus mir hervor.

    Eigentlich erwartete ich nun die Katastrophe, welche in Piräus meiner harrte. Ein Grund eigentlich, genau dort gerade nicht hinzureisen.

    “Hattest du schon einmal das Gefühl, dass dein Leben vorbei ist?“, fragte ich lethargisch ob dieser Erkenntnis und drehte mich zu Ephialtes um.

    “Dominus Casca?“ Mehrere Fragezeichen schlugen mir aus dem Gesicht des Sklaven entgegen, der nun mit den Schultern zuckte und dann doch in der Tat nachdenklich die Lippen schürzte. “So direkt… nein, eigentlich schon lange nicht mehr...“

    “Ach!?“, stieß ich aus, seufzte schwer und schlurfte zurück zur Porta.


    Dann gab es also noch Hoffnung, welche ich nun, nachdem ich den Eingang wieder durchschritten hatte, zunächst im Atrium suchte. Dort erhoffte ich mir das Gefühl, nicht völlig allein zu sein.

  • Zu Besuch auf ein Gläschen


    Heute war ein gewöhnlicher Tag für Caesoninus, jedoch ein sehr aufregender für den iulischen Cellarius Alexander!
    Denn es war das erste Mal, dass er zu einem freundschaftlichen Besuch eines seiner Herren zu jemand anderes mitkommen durfte und trotz seiner üblichen biestigen und desinteressierten Art konnte er eine gewisse Nervosität doch nicht ganz leugnen. Heute würde er ja nicht bloß um seiner Gesellschaft wegen mitgenommen, sondern auch vor allem wegen seiner önologischen Fachkenntnisse, es galt also die Gens Iulia in diesem Bereich zu repräsentieren und er wollte seine Sache gut tun. Was ihn jedoch im Detail erwartete, das wusste er auch noch nicht so recht.


    Caesoninus seinerseits hatte seine üblichen Tagesgeschäfte erledigt und als die rechte Zeit gekommen war die Sänfte bestiegen, die ihn zur Casa Decima Mercator bringen würde. Da er heute eine besondere Stellung einnehmen würde, durfte auch Alexander in ihr mitkommen. Er versuchte Ruhe und Gelassenheit vor seinem Dominus auszustrahlen, doch eine Finger konnte er trotzdem nicht ganz im Zaun lassen. Caesoninus lächelte ihn an. "Nur ruhig Blut, wir sind auf einem gewöhnlichen Besuch unter Freunden. Kein Wettkampf und kein öffentlicher Auftritt."
    Offenbar konnte er doch nicht so gut schauspielern wie er gemeint hatte und so lächelte Alexander nur und sah wieder aus dem Fenster, während sich Caesoninus innerlich amüsierte.


    Endlich erreichten sie ihr Ziel. Sogleich lief einer der Sklaven zum Tor, um Iulius Caesoninus anzukündigen. Dort rief er nach dem Öffnen mit lauter Stimme: "Salve! Ich kündige Gaius Iulius Caesoninus an, der heute zu einem Essen durch Cnaeus Decimus Casca eingeladen wurde", und mit diesen Worten hielt er die decimische Einladung gut sichtbar hoch.

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    Magister (Luperci) Luperci
    Sodalis Factio Praesina
  • Re: Zu Besuch auf ein Gläschen


    Text im original von Grian:

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.|Ephialtes


    Ephitales, der Ianitor öffnete sofort und begrüßte sein Gegenüber mit seiner dezenten aber freundlichen Art. Der Iulische Sklave hielt ihm ein Wachstäfelchen entgegen, auf der zu lesen war, dass der Dominus des Sklaven zu einem Essen geladen war.

    „Salve Dominus! Einen Moment bitte!“ Der Ianitor rief nach Nicon, einem Sklavenjungen, der den iulischen Besuch zunächst im Atrium zwischenparken und ihn später zum Triclinium begleiten sollte.

    „Bitte folge mir, Dominus,“ flötete Nicon und ging voran.


  • Vale, Vale Roma! Wir sind dann mal weg, der Sonne entgegen!


    cf: Cubiculum Cnaeus Decimus Casca


    Es war in der Tat noch sehr früh und die Sonne hatte sich noch nicht ganz angeschickt sich zu erheben. Ganz im Gegensatz zu meinen beiden Sklaven und mir, die bereits in Reisekleidung und angetan mit allerlei Taschen durch das Atrium schritten und hin zur Porta, wo Ephialtes uns die Tür öffnete. Er machte eine ernste Miene, in der noch die Müdigkeit abzulesen war. Wer konnte es ihm verdenken, erging es mir doch recht ähnlich. Auch Muckel machte einen trägen Eindruck und hatte noch recht kleine Äuglein, jedoch noch auch ein recht zufriedenes Grinsen im Gesicht. Wie er verkündet hatte, war er die ganze Nacht nicht wirklich in den Schlaf gekommen, doch weiter Nachhaken wollte ich nicht wirklich.


    Im Atrium hatte ich mich noch einmal umgesehen, denn diesen Ort, sowie die gesamte Casa würde ich ja nun eine Weile nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nach einigem Seufzen waren wir nun also bei der Porta und auch schon durch diese hindurch. Die decimischen Sklaven Argus, Acestas, Sidonius und Ruso waren so freundlich, die beiden Truhen bereits vor die Casa getragen zu haben und standen nun ebenso mit diesen bereit, ein Stück des Weges mit uns zum Handelshaus der Orientalen zu kommen, um eben diese Gepäckstücke zu tragen. Auch war Rom zu dieser Stunde noch nicht so sicher, als dass ich allzu gern allein in den Straßen unterwegs gewesen wäre. Sie sahen mir nun entgegen, doch ich drehte mich noch einmal zu Ephialtes herum. Da ich ja wohlweislich auf ein größeres Abschiedskomitee verzichtet hatte, stand mir ja nur dieser Nubier zur Verfügung, um ein paar weise und vorerst letzte Worte an ihn zu richten.


    Ich atmete also tief durch, lächelte vielleicht ein wenig schräg unter dem Abschiedsschmerz und sprach aus, was mir in diesem Moment durch den Kopf ging. “Tjaaa….,“ begann ich also, während mich der Nubier ein wenig wehmütig anschaute und er fragend abwartete. “Dann ist dies wohl das Ende...“, sprach ich getragen weiter. “… also… für diesen Moment, dann jedem Ende folgt ein Anfang und jedem Anfang sollte man mit Freude und Enthusiasmus begegnen, denn sonst wäre dieser das Ende vor dem neuen Anfang, was ein völliges Ende wäre.“ Ich lächelte nun leicht und auch ein wenig verträumt, während meine Blicke noch einmal an der Außenfassade der Casa Decima Mercator empor glitten. “Ja… Natürlich, Dominus Casca!“, brachte Ephialtes mit verwundert verrunzelter Stirn hervor, da er offenbar mit meinen Worten nicht wirklich zurecht kam. Vielleicht hörte ich auch ein wenig Mitleid dort heraus.


    Dennoch redete ich weiter. “… und selbstverständlich wohnt auch jedem Anfang ein gewisser Zauber inne!“ Ich nickte noch einmal zu meinen Worten und riss mich dann von der Tünche der Mauern los, um wieder den Ianator anzulächeln. “So leb‘ denn ersteinmal wohl, Ephialtes, lass allen hier Grüße zukommen von mir und… pass sehr gut auf das Haus… also… ich meine, die Tür auf!“ Fast schon vertraulich klopfte ich dem Mann auf die feste Schulter und drehte mich dann herum, um die Stufen hinunter und hin zu den Truhen zu schreiten, so gut ich dies mit meinem Knie vermochte. Wohlweislich hatte ich auch meinen Gehstock dabei, auf den ich mich stützen konnte. “Gute Reise, Dominus, Casca!“, wünschte mir Ephialtes dann, doch wendete ich mich nicht noch einmal um. Zu Muckel und Grian gewandt sagte ich “Ich hoffe, ihr habt nichts vergessen! Und… also… dann...“ Ich deutete die Straße hinunter.


    “Geht es nun wohl los!“ Auf eine Sänfte oder derartiges wollte ich verzichten. Ich würde noch lange genug in einem Wagen sitzen können und die morgenfrischen Straßen mit diesem angenehm leichten Wind waren doch recht herzhaft an der Nase, wenn auch leicht frisch an den Beinen. Wie auch immer. Die Sklaven hoben die Truhen an und sodann ging es los, in Richtung Forum, in dessen Nähe sich unser vorläufiger Zielort befand. “Ich hoffe, ihr habt auch an ein wenig Proviant gedacht!“, fiel es mir dann, wegen dem 'herzhaft' ein, das mir durch den Kopf gegangen war. Immerhin hatten wir noch kein Morgenmahl genießen können. Und irgendwie traute ich meinen beiden Sklaven zu, dass sie soetwas keinen Gedanken verschwendet hatten. Also sah ich Grian und Muckel fragend an.

  • Die Nacht war nicht besonders lang gewesen. Bevor ich mich zum Schlafen legte, packte ich noch auf die Schnelle ein paar Sachen zusammen. Zwei einfache Tuniken, etwas Besseres besaß ich ja nicht, und ein paar Sandalen als Reserve. Das war mein ganzes Gepäck. Mehr brauchte ich nicht.

    Eigentlich war ich müde gewesen. Der Tag war schließlich lang und die Aufregungen groß gewesen. Doch ich war noch immer so aufgekratzt, so dass ich kein Auge zubekam. In meinem Bett rollte ich mich hin und her und konnte einfach keinen Schlaf finden. Dann änderte ich meine Strategie und begann Schäfchen zu zählen. Aber auch das brachte nicht wirklich den erlösenden Schlaf, weil ich mich jedes Mal verzählte und von Neuem anfangen musste.
    Irgendwann, kurz vor Sonnenaufgang hätte ich dann endlich schlafen können, doch dann war auch die Nacht leider schon vorbei. Vor unserem Aufbruch gab es noch jede Menge zu tun. Da konnte ich nicht länger liegen bleiben! Die Reisetruhen mussten noch verschlossen werden und nicht zuletzt bedurfte der Dominus meiner Hilfe.

    Schließlich waren wir bereit zur Abreise. Ein wenig Wehmut verspürte ich schon, denn die Casa war eben doch schon zu meinem Zuhause geworden. Allerdings lag auch eine spannende Zukunft vor mir. Ich war noch nie in Achaia gewesen und ein Schiff hatte ich auch nur von außen bisher bestaunen dürfen. Ich fragte mich, wie es auf dem großen Meer, dem mare nostum war. Stimmte es, dass darin riesig große Fische lebten?

    Es war noch sehr frisch am Morgen, als wir zur Porta hinaustraten. Mich fröstelte es etwas an den Beinen und an den Armen. Deshalb zog ich die Palla etwas straffer um mich, um mich vor der Kühle des Morgens zu schützen. Offenbar fiel es auch Dominus Casca nicht sonderlich leicht, Abschied zu nehmen. Er wusste so gar nicht, was er sagen sollte, also sprach er einfach drauf los und plapperte etwas vom Ende und das dies ja eigentlich nur ein Anfang wäre. Mich hatte es zunächst schon geschockt, als er zu Ephitales sagte, dies sei nun das Ende. Die erste Assoziation, die ich damit verband war, ‚müssen wir jetzt alle sterben?‘ Auch der arme Nubier, der die Porta bewachte, schien Dominus Casca ab einem gewissen Punkt nicht mehr genau folgen zu können. Ich hatte es vorher schon aufgegeben und sah vielleicht etwas verwirrt drein. Besonders als er am Ende meinte, in jedem Anfang würde natürlich auch ein Zauber innewohnen. Diese Aussage sollte mich tatsächlich noch eine Weile beschäftigen. Der Zauber des Neuanfangens, der uns weiter bringt, unsere Neugier schürt, uns dadurch quasi beschützt und uns hilft, zu leben. Äh, ja… manchmal war ich von mir selbst total verblüfft.

    Dominus Cascas Frage riss mich dann doch aus meinen Gedanken. Zum Glück gab es bei mir nicht viel zu vergessen, da die Tasche mit meinen Habseligkeiten nicht sonderlich voll war. Keine Ahnung wie es sich bei Muckel verhielt. Ich konnte jedoch mit Gewissheit sagen, „Ich hab alles dabei, Dominus!“
    Nach den ersten Schritten schaute ich mich noch einmal um. Komisch, dass ich ausgerechnet jetzt an Silas denken musste. Der junge Sklave war immer noch nicht aufgetaucht, was mich sehr traurig machte. Hoffentlich ging es ihm gut, dort wo er jetzt war.

    Auf dem Weg zum Forum unterbrach Dominus Casca wieder einmal die Stille mit seiner Frage nach dem Proviant. Bei dem Gedanken an Essen knurrte mir sofort der Magen, denn ich hatte in der Frühe noch gar keine Zeit gefunden, etwas zu essen. „Äh Proviant…? Nö… Aber vielleicht hat ja Muckel…“ Erwartungsvoll schaute ich zu Nepomuk. Auf ihm lasteten nun all unsere Erwartungen. Und um das noch einmal genauer zu unterstreichen, knurrte in diesem Moment auch noch mein Magen ganz laut dazu. Tja, das war Körperbeherrschung in ihrer reinsten Form!

  • Vale, Vale Roma! Wir sind dann mal weg, der Sonne entgegen.


    Es war gut zu hören, dass meine Grian alles gepackt hatte, was notwendig war und sie alle bei sich hatte. Ich war ja schon auf den Gedanken gekommen, dass dies vielleicht zu wenig war, um eine ganz Truhe zu füllen, doch das würde man alles nachholen können. Außerdem würde ich mich während der Reise gut um sie kümmern und ihr ein Dominus sein, wie er bemalten Papyri entstammte, denn in der Vergangenheit hatte ich es ja versäumt sie mir ein wenig zu bilden. Sie wiederum hatte es nun versäumt an Proviant zu denken, was natürlich im Gegenwartsbezug die schlimmere Verfehlung war. Ich sah sie also an, doch ich kommentierte dieses Versäumnis nicht. Warum auch? Muckel war doch sicher so versiert gewesen, doch während wir uns den Wegdie Straße hinunter bahnten und er mich ebenfalls mit den Schultern zuckend anblickte, wurde mir deutlich, dass die Reise entbehrungsreicher für mich werden würde, als ich zunächst angenommen hatte.

    “Sonst habe ich aber alles!“, beeilte Muckel sich zu sagen, da er in meine pikierte Miene blickte.

    “Wunderbar!“, kommentierte ich das Ganze dann und schwieg dann eine gute Weile unter meinen Gedanken, sodass ich es doch glatt versäumte, mich noch einmal umzudrehen und der Casca Decima einen vorerst wirklich letzten Blick zu schenken.


    Tbc: In Rom und Umland

  • Cf: Vale, Vale Roma...


    Erst hin, nun wieder zurück


    Da waren wir also wieder. Wie nicht anders zu erwarten, mit unseren Reisekutschen und Karren, waren wir beinahe mitten in der Nacht vor der Casa Decima angekommen. In den sehr frühen Morgenstunden, um genau zu sein, sodass die Wagen noch die Erlaubnis hatten, durch die Stadt bis hierher zu passieren. Der "Reiseführer" verlangte einen stattlichen Preis, welchen ich murrend, aber nichts desto trotz anstandslos und ohne zu handeln bezahlte und dann standen wir also vor der Porta. Ich half noch Grian vom Wagen und wankte dann, gefolgt von Muckel auf die Türe zu, um anzuklopfen. Gemäß der unbotmäßigen Stunde dauerte es eine ganze Weile, bis der true Ephialtes öffnete und uns erstaunt anblickte. Einen Kommentar ersparte er und natürlich nicht, doch gelinde gesagt, war mir dieser sehr, sehr, sehr egal. Ich trat in die Casa, hielt auf mein Cubiculum zu und sank in mein eigenes Bett, welches ich wohl mehr vermisst hatte, als ich zuzugeben bereit war. Grian hatte ich mit mir genommen, was Muckel ein Schmollgesicht aufsetzen ließ. Von meiner Liaison zeigte er sich ja nicht gerade begeistert und nun verzichtete er darauf, in dem kleinen Kämmerlein neben meinen Räumlichkeiten zu nächtigen. Stattdessen ging er ins Servitricium oder in die Küche, in der Hoffnung dort jene Magd aufzuspüren, welche es ihm schon vor vielen Wochen angetan hatte. Sollte er nur.

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  • Wie unschön... und was für Arbeit das macht!


    "Das ist infam!", entkam es mir schon beinahe unter Schnappatmung. Da ich der einzige männliche, erwachsene Decimer dieser Tage im Haus war, war es natürlich selbstverständlich, dass ich mich auch den Dingen der Casa widmete. Gerade hatte mich ein ebenso echauffierter Ephialtes aus meinem Officium geholt, um das Malheur zu zeigen, welches wohl einige Sklaven nächtens an unserer Hauswand veranstaltet hatten. In großen, roten Lettern stand zu lesen, dass es doch schön wäre, wenn ein Nero Tiberius Caudex zum nächsten Vigintivir gewählt werden würde. Sicherlich wäre das schön für den Mann und vielleicht würde dies sogar so sein, doch dieser Werbung an unserer Mauer war eine Sache, die ich so nicht durchgehen lassen konnte. Warum haben sich diese Anstreicher auch in unsere Gegend verirrt?

    "Unfassbar!", konstatierte ich noch, ehe ich unseren Ianator anwies, Eimer, Lappen und Seife zu holen und auch alle Sklaven, welche gerade nichts Dingliches zu tun hatten, um das Ganze von der Wand zu entfernen. Ich selbst machte mich wieder auf den Weg ins Officium. Ich hatte eh noch einiges zu schreiben. Warum also nicht auch das?

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  • Beladen mit einem schweren Beutel und zwei müden Kindern, kamen sie endlich an der Casa Decima an. Alwina sah sich das Haus an. Gemischte Gefühle stiegen in ihr auf. Sie war, genauso wie die Kinder von den Menschenmassen, dem Lärm und der unangenehm riechenden Luft überfordert. „ Papa, sind wir zu Hause?“ fragte Titus müde. Runa war an Massa’s Schulter eingeschlafen. „ Das werden wir gleich sehen.“ Er ging an die Porta und klopfte.

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  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Ephitales, der Ianitor der Casa Decima öffnete die Porta, nachdem es geklopft hatte. Dann staunte er nicht schlecht, als er den Mann, dessen Gesicht ihn entfernt an Dominus Massa erinnerte, eine Frau und zwei Kinder in dessen Gefolge erblickte.

    "Salvete!", grüße er verhalten." Bist du es, Dominus Massa?" fragte er dann schließlich. Doch die Gewissheit stieg stätig , dass er es sein musste. Schließlich war es so lange fort gewesen von Rom!

  • " Salvete Ephialtes. Ich bin es in voller Lebensgröße." sagte er lachend. Den Namen des Sklaven hatte Massa nicht vergessen. Er gehörte schon ewig hier in die Casa. " Wie du siehst nicht ganz allein. Ist denn Casca da?" fragte Massa mit dem Unterton eines schlechten Gewissens. Er hatte ihn völlig im dunkeln gelassen. Kein Brief, kein Bote mit einer mündlichen Nachricht. Er schneite hier so einfach ohne jegliche Voranmeldung herein. Mit Sack und Pack und Kind und Frau und und und.....

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  • Die Mine des Sklaven erhellte sich. Er war es tatsächlich! "Willkommen Dominus Massa und Familia!", rief er erfreut. "Dominus Casca ist im Augenblick außer Haus, doch er müsste in Kürze wieder zurückkehren. Aber bitte Dominus, tritt doch ein!", entgegnete er und rief nach dem jungen Nicon, der den Dominus uns seine Familie vorerst einmal ins Atrium bringen sollte, bis Zimmer für die Herrschaften gerichtet waren und das Gepäck verstaut war.


    Der junge Sklave kam sofort herbei geeilt und begrüßte ebenfalls den Dominus und seine Familie. Besonders dem Jungen des Dominus hatte er mit besonderem Interesse bedacht, bevor er die Neuankömmlinge bat, ihm ins Atrium zu begleiten.

    "Bitte folge mir, Dominus!", sagte er mit piepsiger Stimme und schritt dann voran.


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  • Catos Begeisterung über diesen Besuch hielt sich in Grenzen. Nun, "Besuch" traf es wohl nicht so ganz. Die Einladung in den Stammsitz seiner Familie zurückzukehren, hatte er eher weniger mit Freude aufgenommen, denn das Heim seiner Eltern (die ja jetzt beide fort waren) ermöglichte ihm doch weit mehr Freiheiten. Doch es wäre unhöflich gewesen, die Familie nicht wenigstens einmal anzuhören. Und daher hatte sich der Playboy einmal zu dem Höflichkeitsbesuch herabgelassen. War doch wieder einmal typisch. Da kamen sie an, wo das Amt des Procurator Annonae für ihn zum Greifen nah war...

    Nun, mal sehen.

    Missmutig, wenngleich mit freundlicher Miene, klopfte er an das Tor.

  • Ephitales, der Ianitor der Casa Decima öffnete die Porta. „Salve....“ Sagte er und bevor er seinen üblichen Spruch aufsagen konnte betrachtete er den jungen Mann näher. Ja die Familienähnlichkeit war nicht zu bestreiten und er war ja auch angekündigt. „.....und willkommen in der Casa Decima. Du bist Decimus Cato richtig?“ Frate er aber doch noch sicherheitshalber nach. Nicht das er sich irrte und einen Fremden einfach so ins Haus ließ.

  • "Der eine und einzige!", tönte Cato sogleich und deutete eine scherzhafte Verbeugung an. Er meinte, diesen Ianitor noch von seinem letzten Besuch zu kennen, wenngleich der schon eine Weile her war. "Ephitales, stimmts?" War das der Ianitor, der ihn damals als kleinen Scheißer schon immer durchs Haus hatte jagen müssen oder war das wieder ein anderer gewesen? Tja, die Zeit verging wie im Flug.

    "Ich hörte, eine neue Verwandte ist angekommen. Erzähl, kann man mit ihr wenigstens was anfangen oder ist sie auch so ein steifer Sack wie der Rest der Familie?"

  • Ephitales Mine hellte sich auf, als seien Vermutung bestätige und der ju8nge Dominus sich auch noch an ihn erinnern konnte. Er öffnete die Porta etwas weiter, damit der Junge Herr eintreten konnte. „Oh Domina Olvia ja, die ist vor nicht allzu langer Zeit hier angekommen. Und Steif nun ich kann das zwar schlecht beurteilen, aber sie ist eine nette junge Dame. Du solltest dir aber besser deinen eigenes Bild machen. Ich lass dich gleich zu ihr bringen.“