[Cubiculum] Flavia Marciana

  • Ohne von den dienstbaren Sklaven Noitz zu nehmen, betrat sie ihre neuen Gemächer. Etwas erschöpft von der Reise achtete sie nicht drauf, dass ihr Gepäck schon eingeräumt und verstaut war. Maricana ließ sich auf eine Cline fallen. "War das ein Tag!", dachte sie und fühlte sich sogleich besser, als ihr Septima aus den Schuhen half. Sie schaute sich ein wenig um. Domitilla hatte einen schönen Raum für sie ausgesucht und die Einrichtung war nach Marcianas Geschmack. Als Spetima ihr noch die Strümpfe auszog und sie mit einer leichten Fußmassge verwöhnte, wäre sie fast eingeschlafen.

  • Septima wurde von einem anderen Sklaven in die Gemächer ihrer Herrin geführt. Sie wusste was zu tun war und sorgte zunächst dafür, dass alles an seinen Platz kam. Für die anderen Sklaven hatte sie keinen Blick. Damit konnte sie sich später befassen. Nun kam es darauf an das ihre geliebte Domina alles so vorfand wie sie es erwartete. Schnell und gekonnt, gab die kleine, zierliche Frau ihre freundlichen Anweisungen an die Sklaven die nun Unmengen von Gepäck in den Raum brachten.


    Dank ihrer Schnelligkeit war sie mit allem so gut wie fertig, als Flavia Marciana ihr Cubiculum betrat und sich auf eine der Clinen fallen ließ. Sie kannte Marciana gut. Ohne ein Wort zu sagen, öffente sie die Stiefel ihrer Herrin und anschliessend befreite sie ihre schönen Füße von den Socken. Septima wusste wie sehr Marciana beides hasste. Sanft began sie die Füße ihrer Herrin zu massieren.


    "Wie war es denn bei der Hausherrin? Wie ist Flavia Domitilla?", wollte sie dann doch wissen.

  • Marciana brauchte einen Moment um die Frage zu verabeiten. Sie war durch die Schläfrigkeit und die Fußmassage tatsächlich kurzzeitig in Morpheusarme gesunken. "Oh, Domitilla ist sehr nett. Sehr hübsch und freundlich. Ich denke wir werden hier schnell zu Hause sein.". Tatsächlich hatte sich Marciana noch nicht ein mal in ihrem Cubiculum umgesehen. Was ihr aber im Moment auch nicht so wichtig erschien. Sie genoß einfach die Dienst ihrer Leibsklavin.

  • Immer wieder war es für Septima erstaunlich, wie schnell sich ihre Herrin fallen lassen konnte, sobald man sie zärtlich verwöhnte. Ihre Fußmassage war sehr zärtlich. Sanft küßte sie ihre Zehen, bevor sie die nächste Frage stellte. "Domina, wo soll ich diese Nacht schlafen? Ich hatte noch keine Zeit mich beim Majordomus zu melden.". Auch wenn sie wusste dass dies eventuell bei den anderen Sklaven des Hauses nicht gut ankommen könnte, würde sie am liebsten diese erste Nacht bei ihrer Herrin verbringen.

  • Leise gurrte Marciana bei den Zärtlichkeiten ihrer Sklavin. Es wurde aber Zeit sich anderen Dingen zu widmen. Sonst würde sie einschlafen oder ...


    "Ach das mit dem Majordomus hat noch Zeit. Der soll sich mal nicht so haben. Ich will sowieso nicht, das Du den anderen Sklaven zugeteilt wirst und andere Arbeiten verrichten musst. Du hast mir zu dienen. Das kläre ich noch mit meine Cousine. Auf jeden Fall schläfst Du diese Nacht hier.". 


    Zugeben das sie selbst lieber eine vertraute Person umsich hatte, wäre aber unter ihrer Würde gewesen. Vielleicht würde sie heute nicht so gut schlafen und da ist eine Unterhaltung besser, als sich von einer Seite zur anderen zu drehen.

  • Natürlich fiel Spetima ein Stein vom Herzen. Wer weiß wie die Sklaven hier untergebracht sind und ob man hier offen belästigt wird. Da war es auf dem Fußboden in Marcianas Cubiculum schon wesentlich angenehmer. Im alten Haus hatte sie ein eigenes kleines Zimmer neben dem ihrer Mutter und auch sonst ein gutes Verhältnis zu den anderen Haussklaven. Es war eine große Familie, egal woher man kam oder was man vorher mal war. Hier war alles neu und deshalb war sie Marciana dankbar für diese Gnade.

  • "Komm, hilf mir aus den Kleidern. Ich möchte den Staub loswerden."


    Es wurde Zeit ein Bad zu nehmen. Marciana mochte sich nicht mehr in diesen Reisekleidern sehen. Etwas hübsches wäre jetzt viel angenehmer und vorher noch ein ausgiebiges Bad, erst dann war sie wieder ein Mensch. Sie erhob sich von ihrer Cline. Jetzt erst fiel ihr auf, wie edel ihre Gemächer ausgestattet waren. Gediegener Luxus. Nichts übertriebenes, nichts vulgäres. Schlichte Eleganz und dezent gezeigter Reichtum.

  • Wie immer half Spetima ihrer Herrin aus den Kleidern. Sie holte einen der dickeren Bademäntel und hüllte sie darin ein. Die passenden Sandalen waren auch schnell gefunden. Zwar hatte Septima keine Ahnung, wo sich das Bad befand, doch gab es in diesem Haushalt genug Sklaven die man fragen konnte.

    Im Bad selbst, brauchte sie nicht viel zu tun. Sie legte ein paar Tücher, Seifen und die Schwämme zurecht, mehr erwartete Domina Marciana nicht von ihr. Denn hier wollte sie immer alleine sein, ohne Sklavin.

  • Wie zu erwarten war bei ihrer Rückkehr Septima nicht aufzufinden. Böse war Marciana nicht. Vermutlich hatte sie die Zeit genutzt, um sich in diesem großen Haus etwas umzusehen. Nach einem langen Bad, war sie entspannt und guter Dinge. Sie nahm ich aber vor, noch heute auf die Suche zu gehen. Auf eine Suche nach den anderen Bewohnern dieser großen Villa. Aber das musste warten, bis sie sich wieder zivilisiert unter die Menschen trauen konnte. Nur im Bademantel ging das nicht.

  • Fast hätte sie die Zeit vergessen, als sie mit Livia durch die Villa ging. Vor allem im Hortus war ihr das Zeitgefühl fast abhanden gekommen. Daher erwartete sie ein Donnerwetter, also sie wieder im Cubiculum ihrer Herrin erschien. Schliesslich hätte sie auch warten können. Doch nichts geschah. Sie fand Flavia Marciana gut gelaut vor.  'Manchmal ist sie mir ein Rätsel.' , dachte Septima.


    "Darf ich Dir beim ankleiden helfen? Vielleicht willst Du noch das Haus sehen.".


    Sie bewunderte immer das Aussehen ihrer Herrin. 'Die Götter haben es mit diesem Mädchen sehr gut gemeint.`, dachte Septima.

  • Die gute Laune ließ sich Marciana nicht, von dem eher nachdenklichen Gesicht ihrer Sklavin, verderben. Endlich wollte sie die anderen Bewohner dieser Villa kennenlernen. Das Gespräch mit Domitilla war schon einmal gut verlaufen. Jedoch wusste sie nicht, wer sonst noch anwesend war. Aber das würde sich herausbekommen lassen. Sie wollte etwas erleben und da war die Verwandtschaft eine Informationsquelle ersten Ranges.


    "Ja, ich möchte das Haus und die Verwandten sehen. DU kennst es sicher schon, das Haus!". Diesen Stich konnte sich Marciana doch nicht verkneifen.


    Wie immer war Septima schnell mit der Auswahl ihrer Kleidung fertig. Marciana bewunderte immer wieder das Geschick welches ihre Sklavin dabei an den Tag legte. Recht schnell war sie angekleidet und hockte nun auf einem Stuhl, um sich von Septima frisieren und schminken zu lassen. Dabei bemerkte sie, dass ihre sonst so lebhafte Sklavin ruhig und wortkarg war.


    "Du hast etwas auf dem Herzen! Sprich!". Das klang herablassen und so war es von Marcina auch gewollt. Etwas mehr Abstand als zu Hause, war hier wohl angemessen.

  • Ganz so gut gelaunt war ihre Milchschwester wohl doch nicht, dachte Septima und musste lächeln. Bevor vorhin die anderen Sklaven die Kleidung von Marciana verstauten, hatte Septima schon etwas herausgelegt, was sie nun ihrer Herrin anziehen konnte. Eine Tunika von schlichter Eleganz, ein Tuch für die Schultern und passende Schuhe. Alles wie aus einem Guß. Septima war zufrieden. Etwas länger benötigter sie, um ihrer Herrin die Haare zurecht zu machen und sie dezent zu schminken. Das konnte sie nicht so gut, dass wusste Septima. Sie würde sich umhören, wer hier die Spezialisten war, damit ihre Domina immer perfekt aussah.

    Das leicht sarkastische im Tonfall ihrer Domina, als sie feststellte, dass Septima schon das Haus kannte, überhörte sie. Dafür war das, was sie beschäftigte zu ernst. Wieder stellte Septima fest, wie gut ihre Herrin sie kannte. Marciana musste wohl gespürt haben, dass sie bedrückt war. Allerdings wusste sie nicht, wie sie ihrer Herrin fragen sollte, ob sie nicht besser in den Sklavenunterkünften aufgehoben wäre. Zu Hause hatte sie nur bei Marciana geschlafen, wenn es nach Gewitter aussah oder Marciana Angst vor Ungeheuern hatte. Da hatten sie, eng aneinander geschmiegt, sich gegenseitig die Angst genommen. Doch da waren sie noch Kinder. Hier waren sie noch nicht zu Hause und sie waren älter geworden.


    "Domina, ich habe überlegt, ob es gegenüber deiner Familie nicht besser wäre, ich würde in den Sklavenunterkünften wohnen. Hier ist es doch zu fein für eine kleine Sklavin und wer weiß wie deine Familie reagiert, wenn Du diese kleine Schwäche zeigst.". Das sollte wohl einleuchten, denn den wahren Grund, nämlich das sie für Livia da sein wollte, musste Marciana nicht kennen.

  • Wortlos nahm sie zur Kenntnis, was Septima gesagt hatte. Es machte ihr zunächst Angst, aber Septima hatte Recht, wie meistens. Zudem wäre es hinderlich sie immer in den Hortus oder sonst wo hin zu schicken, wenn sie Besuch empfing.


    "Gut. Einverstanden. Aber Du bleibst meine persönliche Sklavin und wirst hier im Haus zu nichts anderem eingesetzt!". Sich schaute sich im Spiegel an und war hochzufrieden. "Hol mir den Majordomus!".


    Marciana war zwar nicht ganz wohl dabei, aber sie verlor nichts. Septima war immer noch für sie da.

  • Wie wild war sie durch die Villa Flavia gelaufen und hatte den Majordomus gesucht. Als sie ihn schliesslich fand, stellte sie sich schnell vor und richtete ihm aus, das ihre Herrin Flavia Marciana ihn unbedingt und sofort sprechen möchte.


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    Streng schaute der Marjordomus auf die kleine Sklavin herab, die nervös und etwas atemlos vor ihm stand.

    "Aha Du bist also Septima, die Sklavin von Flavia Marciana.", brummte er amüsiert "Dann bring mich mal zu Deiner Herrin!".

  • Marciana stellte sich, als der Majordomus von Septima angekündigt wurde. Er machte einen strengen und geordneten Eindruck auf die junge Flavia. Vermutlich hatte Domitilla eine gute Wahl getroffen, ihn zu ernennen. Trotzdem wollte sie ihm im Bezug auf ihre Sklavin Anweisungen geben. Ob er das wollte oder nicht.


    "Ich bin Flavia Marciana, die Herrin Septimas. Sie ist mein persönliches Eigentum und meine persönliche Sklavin. Ich wünsche nicht, dass sie zu anderen Arbeiten im Haus herangezogen wird. Sie dient ausschliesslich mir. Sie wird in den Sklavenunterkünften wohnen und mir jederzeit zur Verfügung stehen. Sollte sie Strafe benötigen, werde ich sie verhängen und durchführen lassen. Du hast mich immer zu unterrichten und mir dein Strafmass vorzuschlagen. Niemand, wirklich Niemand rührt sie an, ohne meine Erlaubnis! Darauf lege ich großen Wert, Castor. Ich nehem an, dass Du mich verstanden hast.". Marciana versuchte dabei kühl, aber nicht überheblich oder gar streng zu wirken. Sie wusste was Domitilla an Castor hatte.


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    Seine Belustigung über diese Situation musste Castor unterdrücken, sonst hätte er gelacht. Eine kleine Flavia, die eine kleine Sklavin in Schutz nahm, als ob man hier in einem drittklassigen Haus wäre. Er war kein Mensch der andere quälte, nur weil es ihm Spaß machte. Daher fasste er sich kurz um zu antworten: "Ja, Herrin, ich weiß wer Du bist. Domina Domitilla hat es mir angekündigt, dass Du nach Rom kommst. Daher  heiße ich Dich in Rom willkommen. Ich hoffe es ist alles zu deiner Zufriedenheit.". Natürlich ging er davon aus, dass sie meckern würde, aber so sind die feinen Damen aus der Provinz halt. "Was deine Leibsklavin angeht, so wird Septima in den Unterkünften wohnen und sich dort zu deiner Verfügung halten. Hier hat bisher immer die Domina die Strafen für die Sklaven verhängt. Ich denke das sollte sich nicht geändert haben. Aber ich werde deine Wünsche berücksichtigen."

    Castor verneigte sich kurz, nur um sich ein breites Lächeln zu gönnen, ohne das es gesehen werden konnte.



    "Dann sind wir uns ja einig!" lächelte Marciana, "Ich bin sehr zufrieden. Danke.".



    Damit war Castor entlassen und er ging schnellen Fußes zurück in sein Officium. 'Das wird noch spaßig!', dachte er auf dem Weg.

  • Letztlich hatte Septima es so gewollt. Es würde ihr helfen, sich in der Welt besser zurecht zu finden. In nicht allzu ferner Zukunft würde ihre Herrin heiraten. Was würde dann aus ihr? Ob das Verhältnis zu ihrer Herrin dann immer noch so eng sein würde, wagte Septima zu bezweifeln. Zudem wusste sie, dass sie auf die Gemeinschaft der Sklaven angwiesen war. Zu Hause war es ihre große Familie. Das war hier sicher anders, aber sie konnte sich als Teil der Gemeinschaft fühlen. Das war ihr wichtig. Geborgenheit, Sicherheit und Freunde,

  • Der Mut den sie aufgebracht hatte, Castor ihre Anweisungen zu erteilen, fiel gleich wieder zusammen. Als sie sich bewusst wurde, dass sie diese Nacht alleine in einer fremden Stadt, in einem fremden Haus und in einem fremden Bett verbringen sollte, war sie sich mehr so ganz sicher. 'Vielleicht sollte Spetima diese erste Nacht doch hierbleiben', dachte sie. Wie oft hatten sie das Bett geteilt? Wie oft waren die Geister der Nacht verschwunden, wenn sie den Atem ihrer Sklavin neben sich hörte und spürte das sie da war? Alleine schon der Gedanke an diese Nächte, verursachte ein leichtes Kribbeln im Bauch. Dieses Gefühl versuchte Marciana zu verdrängen, in dem sie sich herauswagte und sich um sah.

  • Nach einer unruhigen Nacht


    Wie erwartet war die erste Nacht unruhig. Lange hatte sie gebraucht um einzuschlafen, dann wurde sie immer wieder wach. Unruhig drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Das fremde Bett machte ihr am meisten zu schaffen. Es war nicht ganz so bequem wie das zu Hause. Aber irgendwann schlief sie doch fest ein und wachte erst auf, als Septima sie weckte.

  • Nach einer unruhigen Nacht


    Septima hatte gut geschlafen und war rechtzeitig wach geworden, um sich zu waschen und anzuziehen. Sie hatte eine Kleinigkeit gegessen, bevor sie sich, andere Sklaven grüßend, auf den Weg machte. Vorsichtig hatte sie das Schlafzimmer ihrer Herrin betreten. An den Decken auf Marcianas Bett konnte Septima erkennen, dass sie eine nicht so ruhige Nacht verbracht hatte. Sanft kniete sie sich hin, beugte sich vor und küsste zuerst die Stirn ihrer Herrin. "Domina, es ist Zeit!", flüsterte sie sanft, streichelte Marciana über den Kopf und küsste sie dann zärtlich auf den Mund. So wie sie es schon seit Jahren tat. Sie wollte sie sanft wecken und nicht erschrecken. Immer noch streichelte sie den Kopf Marcianas als sich ihre Augen langsam öffneten und ein freundliches Lächeln auf die Lippen trat. Sie küsste ihrer Herrin noch die Hand, bevor sie aufstand und für Licht im Raum sorgte.