Heiratspolitik bezeichnet die planmäßige Vorgehensweise vieler hochadliger Familien - nur wie sag ich es meiner Schwester

  • Ein paar Tage nach der Hochzeit, den Fabius hatte er gerade verabschiedet und ihm eröffnet, dass einen Ehe zwischen ihm und Corvina unwahrscheinlich ist, da sein Patron ihm eine andere Option offeriert hat. Der Fabius war sehr verständnisvoll, ja auch dieser kannte sich in der Politik nur zu gut aus. Man hatte sich dennoch versprochen im Kontakt zu bleiben und sich weiter wenn es möglich war zu unterstützen. Nun aber kam der schwierigere Teil, er musste das ganze seiner Schwester schonend beibringen. So hat er sie zu sich ins Officium gebeten, Hier wertete er nun auf sie um sich in Ruhe mit ihr zu unterhalten,

  • Eine berauschende Woche für Corvina. Ihr Traum schickte sich an in Erfüllung zu gehen. Nero hatte ein längeres Gespräch mit ihrem Bärchen geführt. Er war danach in seine Stadtvilla umgezogen. Corvina hoffte, dass er alles für eine baldige Hochzeit vorbereiten ließ.

    Heute wollte sie Nero sprechen. Corvina machte sich fertig. Auffällig schick, mit Ohrringen und Kette. Einen Chiton aus hellblauem Wollstoff feinster Qualität. Gehalten durch einen geflochtenen Gürtel. Eine etwas dunklere Palla um die Schultern. Die Perlenohrringe und eine Perlenkette, die Haare waren wieder nach hinten geflochten und zu einer Schnecke gesteckt. So aufgehübscht machte sie sich auf in das Officium ihres Bruders. Es konnte nur um das eine gehen, auf das sich Corvina seit ein paar Tagen freute. Sie klopfte und trat ein. " Salve, Bruder." Ging sie auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

  • „Salve Corvina.“ Sagte Nero, nachdem er seine Schwester kurz in den Arm genommen hatte. „Wollen wir uns setzen?“ Fragte er und nachdem sie Platz genommen hatten, griff er nach ihrer Hand und sah sie an. „Du weißt, dass ich alles was ich tue nur für dich getan habe. Du weißt das ich alles für dich tun würde oder?“ Fragte er sie, denn die beiden Geschwister waren sich unglaublich nah und würden wohl wenn nötig für einander töten. „Es schmerzt mich, das ich dich... nun ich muss dich bezüglich deiner Hoffnung Ursus zu heiraten enttäuschen. Aurelius Lupus hat mir als mein Patron die Option offeriert dich und den Claudier zu verheiraten.“ Sagte er und sah kurz auf einen Punkt hinter Corvina. Er musste sie nicht darauf hinweise, dass er das nicht ablehnen konnte. Er musste ihr nicht erklären was Ehepolitik ist. Bisher war sie davon immer ausgenommen gewesen, dass nun ein Claudier aufgetaucht war und sich damit einen Option für Corvina ergab hatte keiner ahnen können. „Ich habe bereits mit Ursus gesprochen, er versteht es.“ Sagte Nero und sah nun wieder seien Schwester an. „Es tut mir unglaublich leid Corvina, aber du weißt... wenn also wenn...“ er nahm nun auch ihre zweite Hand und sah sie einfach nur an. Seine Schwester kannte ihn und würde wohl wissen, dass wen sie ihn wirklich darum bitte würde er sich immer für sie entscheiden würde, aber das würde eben auch einen Bruch mit dem Patron bedeuten, der ja nun auch noch der Onkel seiner Frau war. Deswegen konnte er nur hoffen, dass sie ihn zumindest verstand.

  • Immer noch im siebten Himmel nahm Corvina Platz und rückte sich zurecht um endlich Nero’s Zustimmung und die Ergenisse des Gesprächs mit Ursus zu erfahren. Bei seinen ersten Worten dachte sie nichts schlechtes. Bei seinen nächsten Worten wurde sie misstrauisch und dann…...Wäre sie bloß nicht so optimistisch gewesen. Irgendwie ging kurz vor Schluss immer alles den Bach runter. WIESO MISCHT SICH DIESER PATRON IN IHR HEIRATSLEBEN EIN ?!?! UND WARUM LÄSST SICH NERO SO VON IHM...!?!?! Und Ursus musste sich notgedrungen zurückziehen???? Corvina holte tief Luft und wurde flüsterleise, was bei Corvina nichts gutes bedeutete. „ Wieso??…..schickst du mein Bärchen weg…?? und war um muss sich dein überkandidelter Senator Schrägstrich Schwiegeronkel Schrägstrich Patron in meine Heiratspläne einmischen???? Und was in aller Welt soll ich mit einem Claudier den ich nicht mal kenne???? Der steinalt ist, eine Glatze hat und kurz vorm Abnibbeln ist ????" Dabei drückte sie mit aller Kraft seine Hände. Hätte er sie nicht festgehalten, dann hätte sie ihm mit ihren Fäusten auf den kleine Tisch eingeschlagen. Von Beherrschung war keine Rede mehr. Corvina war krach sauer. Das einzige was sie mit aller Kraft unterdrückte waren Tränen. Die bekam nicht mal ihr Bruder zu sehen. Nicht hier , nein später irgendwo, wo sie niemand sah oder hörte. Aber hier und jetzt war sie nur wütend. Wäre ihr jetzt der Aurelier über den Weg gelaufen, an ihm wäre wahrscheinlich nichts ganz geblieben.

  • Sie war wütend, dass hatte er erwarte und er lies sie schimpfen, er leise und dann laut. Er ließ sie seine Hände drücken. Dennoch blieb er ganz ruhig, er kannte seien Schwester und er wusste, dass sie ihm verzeihen würde. Irgendwann im laufe der nächsten Wochen. Die nächsten Tage hätte sie erst mal nichts. Ihre Worte über den Claudier ließen ihn aber dennoch stutzen. Den sie nicht kannte? Nun ja kennen war wohl zu viel gesagt, aber bei der Verlobung hatte sie neben ihm gesessen. „Nun alt – steinalt und Glatze kurz vor abnibbeln.... ich könnte zwar schauen ob die Claudier auch so einen haben, aber eigentlich dachte ich an jung, recht ansehnlich und auf dem Weg seine Karriere hier in Rom voranzubringen. Du hast auf der Verlobung neben ihm gesessen. Ihr habt euch kurz unterhalten. Wenn du aber lieber steinalt und Glatze haben willst?“ Nero sah seine Schwester an und hoffe sie wenigstens etwas aufzumuntern.

  • Corvina war sauer. Mehr als sauer und auch die Tatsache, dass er nicht alt und ....???? Wie ??? Sie hatte neben ihm gesessen? Bei der Verlobung? Nein die Blöße gab sie sich jetzt nicht. " Egaaaaaal..... er ist nicht das Bärchen!!!!" Damit sprang sie auf und stampfte mit dem Fuß auf, was sie im gleichen Augenblick bereute, weil sie falsch aufkam und ihr jetzt der Fuß weh tat. " Was hast du dir dabei gedacht? Ich hatte einmal einen Wunsch!..." Naja das stimmte nicht ganz, sie hatte schon mehrere dutzend Wünsche gehabt. Aber eben nicht so einen Wunsch. Corvina war auf Zerstörungskurs, es gab eigentlich nur einen , der sie davon abhalten konnte. Sie griff sich einen der Becher und holte aus.

  • Ja sie hatte eine Wunsch und bisher hatte er ihr jeden erfüllt, als sie nun so wütend wurde und mit dem Fuß aufstampfte war es Nero der zusammenzuckte und sich erhob. Wie sie so da stand mit dem Becher in der Hand konnte man das Entsetzen in seinem Blick sehen und die Traurigkeit war es die nun aus seinen Augen sprach. „Bitte Corvina nicht.“ Sagte er ganz leise und seine Stimme zitterte leicht, als er seine Hand hob um ihr den Becher aus der Hand zu nehmen. „Bitte sei nicht wie er.“ Es war nur ein Flüstern kaum wahrzunehmen. „Bitte...“ kam es lautlos über seine Lippen, als er ihr nun den Becher aus der Hand nahm und sie in seine Arme zog. „Es tut mir leid.“ Was sollte er auch sonst sagen, sie war es gewohnt das er ihre Wünsche erfüllte. Immer hatte er das getan, denn Nero fühlte sich ihr verpflichtet, denn sie war in der Kindheit immer für ihn da gewesen.

  • Nochmal aufstampfen ging nicht und als Nero sie dann so traurig ansah, gab sie die Becher freiwillig aus der Hand. Es war wieder wie früher. Sie wurde augenblicklich ruhig und ließ sich von ihm in die Arme nehmen, sonst war es immer anders herum gewesen. Diesmal war es eben so und sie ließ es geschehen. Sie verstand es so langsam, dass es nicht Nero's Entscheidung war. Hätte er anders gekonnt, hätte er anders entschieden. Aber nun war er dabei in die Politik einzusteigen und da waren Opfer notwendig. Das sie mit dazu gehörte, begriff Corvina und das schmerzte. Wieder war ein Stückchen heile Welt zerbrochen. Ja warum sollte sie einmal von Fortuna beglückt werden. Sie stand nicht auf deren Liste und würde es wahrscheinlich nie auf diese schaffen.

    Gefühlvoll nicht ruppig wand sie sich aus den Armen ihres Bruders. " Ich will das Bärchen" sagte sie trotzig zu ihm, dreht sich weg und rannte aus dem Officium. Unterwegs kamen die ersten Tränen. Corvina beeilte sich in ihr cubiculum zu kommen.

  • „Ich weiß.“ Sagte Nero und Streich ihr nochmal über den Rücken, bevor er sie gehen ließ. Er kannte seien Schwester und wusste, dass sie jetzt ein paar Tagen brauchen würde. Er würde ihr die Zeit geben. Was sollte er auch sonst tun?



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    Nun ein paar Tage später traute Nero sich in ihr Zimmer. Nach einem leisen Klopfen trat er ein. „Darf ich?“ Fragte er vorsichtig um erst mal zu erkunden in was für einer Stimmung seine Schwester war. In den Händen hielt er seien Friedensangebot. Bisher hatte es immer funktioniert ihre Augen mit teurem Schmuck zum leuchten zu bringen, dies hoffte er auch für dieses Mal. Vorsichtig und langsam ging er zu ihr. „Ich werde mich bald mit dem Claudier treffen müssen.“ Sagte er und es war wohl auch klar, dass er dies nicht tun konnte so lange sie nicht zugestimmt hatte. „Ich würde ihn gern in ein paar tagen zu uns einladen um es dort mit ihm zu besprechen?“ Ja es war ein frage von ihm, den immerhin müsste sie, wenn er sich mit dem Claudier einig werden würde, ihre Zustimmung bekunden. Als er nun bei ihr angekommen war zog er sie in seine Arme. „Ich kann ihn auch immer noch im Tiber versenken, dann scheidet er als Kandidat aus.“ flüsterte er ihr zu. Und ja es war nur ein halber Scherz, er würde das tatsächlich für seine Schwester tun.

  • Es klopfte und wer sollte es anders sein, ihr Bruder. Außer Frija, die Corvina während ihrer Schmollzeit geduldete, traute sich kein anderer zu klopfen. Was würde er wohl wollen. Sicher ein Friedensangebot. Corvina hatte die ganzen Tage überlegt und nachgelesen sich informiert wie alles zusammenhing, ihr blieb nichts anderes übrig als zu alle dem, was Nero vor hatte ja zusagen. Aber das musste sie ihm nicht auf die Nase binden und es sprang für sie, lief alles sowie immer, etwas raus dabei. Es war so wie befürchtet. Er sagte das, was kommen musste und sein Flüstern brachte sie zum Lächeln und jagte ihr gleichzeitig einen Schauer über den Rücken, weil sie wusste er würde es tun, wenn sie wollte. Nein, wegen ihr sollte in diesem Falle kein Leben ausgelöscht werden. Außerdem, Senator Aurelius war nicht dumm.

    Ihr Erinnerungsvermögen und ein bisschen Nachhilfe durch Frija's Beobachtungen, sagten, dass der Claudier gar nicht so schlecht aussah und vor allem dem jüngeren Semester angehörte. Zudem wollte er ebenfalls hier in Rom in die Politik einsteigen. Das war ein kleiner Trost. Naja Bärchen war ja nicht ganz aus der Welt. Es gab ja Wege und Möglichkeiten.

    So und nun, mal sehen was ihr Brüderchen für sie als Gutmachung mit gebracht hatte.

    " Dann musst du ihn einladen." sagte sie etwas trotzig, immer noch in seine Arme geschmiegt. " Was habe ich damit zu tun?" Sie wusste ganz genau um was es ging. Ach das Brüderchen einfach mal zappeln lassen.

  • „Nun du solltest zumindest deinen Zustimmung bekunden.“ Sagte er auch wenn er genau wusste, dass sie das wusste. „Und du solltest dabei das hier tragen.“ Sagte er und holte nun das Geschenk für seine Schwester hervor. Es war ein edles Collier gefertigt aus Gold mit Saphiren. Ja es sah wunderschön aus und Nero wusste, das Corvina für Schmuck immer zu haben war. Und aj er hatte es extra nur für sie ausgesucht und er wusste das es ihr gut stehen würde. Nun überreichte er seiner Schwester die Schachtel aus edlem Holz und warte auf ihre Reaktion.

  • Endlich packte er es aus. Das es war in einem Holzkästchen das Corvina vorsichtig öffnete. Eine wunderschöne Kette. Da könnte man seinem Bruder nicht mehr böse sein. War sie ihm ja fast nicht, bis auf die ersten Minuten nach seiner Offenbarung. So nebenbei beim Anhalten vorm Spiegel ging sie auf seine Antwort zu ihrer Frage ein. " Die sollte unter den Umständen nicht mehr ausgeschlossen sein. Ja, Brüderchen ich werde mich den Gepflogenheiten beugen. Du wirst dich nicht vor dem Claudier blamieren." Corvina hatte wieder eine kleine Kostbarkeit in ihrem Schmuckkästchen mehr und so wie es aussah bald einen Ehemann den sie nicht liebte, der aber wenigstens nicht zum fürchten war. Für die Kette fiel sie Nero um den Hals. " Danke Brüderchen, Frieden." 

  • Nero war erleichtert und drückte seinen Schwester an sich. „Wenn er nicht gut zu dir sein sollte werfe ich ihn dennoch in den Tiber.“ Sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es hat einen Vorteil. Ursus hatte mir eröffnet, dass er nicht nach Rom kommen würde, es hätte bedeutet, dass du weit weg von mir gewesen wärst.“ Sagte er, denn das hatte Corvina wohl noch gar nicht gewusst. Von daher war Nero die Entscheidung zwar nicht leicht gefallen. Aber sie war dennoch nicht so schwer gewesen. Wenn der Fabius hier in Rom geblieben wäre, hätte Nero sich mit der Entscheidung schwerer getan. „Wenn das mit dem Claudier klappen sollte, wohnst du quasi neben an.“ Sagte er und drückte sie nochmal fest an sich.