[Cubiculum] Aurelia Corvina

  • Corvina war nur einen Herzschlag davon entfernt, sich die Finger in die Ohren zu stecken und laut La La La La zu singen, als Nero allen Ernstes damit anfing, ihr zu erklären, dass das möglich war. Das gehörte definitiv zu den Dingen, bei denen sie gut und gerne ahnungslos bleiben wollte. Nichts, was sie sich unbedingt würde vorstellen wollen. Auch wenn Corvina bezweifelte, dass das für einen Mann schlimmer war, als für eine Frau. Aber eben auch schlimm.


    Als ihr Mann damit anfing, dass Frija Flamma hätte umbringen können, war das schon wieder eine Information, die sie eigentlich nicht haben wollte. Sie wollte nicht wissen, wie man Opium dosierte. Aber gut, ihr Mann wollte darüber reden, also nahm sie sich zusammen und redete darüber. "Ich denke nicht, dass sie Flamma absichtlich diesem Risiko ausgesetzt hat. Also, wenn das alles so war, dann würde ich annehmen, dass sie so etwas nicht weiß. Oder weiß sie viel über den Gebrauch von Opium?" Das konnte Corvina sich nicht vorstellen. Woher auch? Sie wollte noch nicht einmal wissen, woher Nero so etwas wusste. Auch das hätte sie sich schon nicht vorstellen können.


    Corvina atmete noch einmal durch. "Hat Flamma irgendwas gesagt, was er als Strafe fordert?" Wenn er das Opfer war, sollte ja auch er gehört werden.

  • „Das hoffe ich für sie.“ Murrte Nero, denn ja das hoffte er für Freija, wenn sie wusste wie gefährlich Opium war und es Flamma dennoch verabreicht hat.. nun dann wäre einen Steinbruch wohl einen gute Lösung. „Nein er hat kaum ein Wort gesagt. Er hat sogar nicht nur keine Strafe für sie gefordert, er hat mir gesagt, dass ich ihn wegschicken solle, weil er scheinbar nur das Schlechte in Menschen hervorbringt und er meinte er wolle keine Unfrieden im Haus stiften., Der Kerl gibt sich auch noch selbst die Schuld an dem was passiert ist:. Nero rieb sich über die Stirn. Er erhob sich und ging ein paar Schritte auf und ab. „Ich werde Freija anhören und … ich weiß nicht, aber ehrlicher Weise muss ich wohl sagen, dass ich sie ab liebsten im Tiber versenken würde.“

  • Corvina sah ihren Mann einen langen Moment einfach nur an. Sie konnte keinen Menschen einfach so zum Tod verurteilen, erst recht nicht, wenn sie dessen Seite noch nicht gehört hatte. Überhaupt hoffte sie, dass sie nie würde in diese Verlegenheit kommen müssen, über so etwas zu befinden. Für so etwas gab es Männer, die aus ihrer Sicht völlig zu Recht mit der Rechtsprechung beauftragt waren, und Nero als Mann dieses Hauses hatte hier die Verantwortung und auch eben jene Pflicht, Recht zu sprechen. Sie wollte da auch nicht mit ihm tauschen.

    "Du bist der oberste Richter dieses Hauses, und wenn dein Gefühl sagt, dass dies der gerechte Richtspruch für die Tat ist, dann ist dein Wort Gesetz", sagte sie, schaute aber ein wenig fragend dann auf. "Ich mache mir nur sorgen, ob du unter diesem Urteil nicht am Ende mehr leidest, als wenn du sie anderweitig bestraft hättest. Ich möchte dir keine Strafe vorschlagen, dafür bin ich nicht die geeignete Ansprechpartnerin. Du könntest meinen Onkel bei so etwas fragen, aber nicht mich."

    Wahrscheinlich hätte er auch Kara fragen können, die da weniger zart besaitet war, aber in diesem speziellen Fall hielt Corvina das für eine schlechte Idee. "Aber auch, wenn du sie nicht tötest, gibt es Strafen, die vielleicht sogar von den Sklaven noch mehr gefürchtet werden, oder die ähnlich schwer sind." Corvina dachte da an die Minen, oder auch die schwere Feldarbeit in der Landwirtschaft, die von den meisten Sklaven mehr gefürchtet wurden als der schnelle Tod.

  • Nero hockte sich vor seien Frau und griff nach ihren Händen. „Ich weiß und ich werde mein Urteil auch gerecht fällen.“ Sagte er und malte wieder kleine Kreise auf ihren Handrücken. „Ich wollte nur.. ich war so aufgewühlt und weißt du du bist es die mich erdet und mir dazu verhilft ein gerechtes Urteil zu fällen. Ich werde mit Freija anhören und dann entscheiden was ich tun werde.“ Er gab seiner Frau einen sanften Kuss. „Du bist meine Anker. Ich liebe dich.“ Sagte er leise und erhob sich dann. „Wir sehen uns beim Frühstück?“ Denn ja auch wenn er ein Urteil zu fällen hat, wollte er nicht das dies seien Leben beeinflusst. Nein das würde er nicht zulassen.

  • "Ich liebe dich", antwortete auch Corvina und nickte dann. "Bis gleich beim Frühstück."


    Sie bezweifelte, dass ihr Mann beim Frühstück wirklich entspannt wäre und viel essen würde, aber sie hoffte einfach einmal, dass es ihn nicht zu sehr belasten würde.

  • Das war so nicht vorgesehen

    Sie hatte verschlafen. Oder nein, anders: Sie war heute tatsächlich noch einmal eingeschlafen, nachdem der Hausherr sie wie inzwischen so ziemlich jeden Morgen geweckt hatte, um mit einer morgendlichen Runde körperlicher Vereinigung den Tag einzuläuten. Das war ihr noch nie passiert, auch in ihrer Zeit mit Flamma nicht, der das durchaus mitunter gerne getan hatte.


    Und so war Kara ein wenig in Eile und Hektik verfallen, als sie viel zu spät auch Corvina geweckt hatte, dann schnell nach unten gesprintet war, um das Bad vorzubereiten für den Tiberier, und dann wieder nach oben, um Corvina zu helfen, sich für den Tag herzurichten. Vermutlich würde sie es nicht rechtzeitig ins Balneum zurückschaffen, um dem Tiberier da zur Hand zu gehen – oder eine weitere Runde einzuläuten, je nach Stimmung – aber dieses eine Mal würde er auch ohne sie zurecht kommen. Zum einen konnte er sich durchaus auch selber waschen. Und zum anderen konnte er sich wohl ebenso wenig wie sie beklagen, zu wenig Sex zu bekommen.

    Vielleicht lag es auch daran? Im Grunde schliefen sie jeden Morgen miteinander, und jeden zweiten Abend. Und das war nicht nur schneller, kurzer Sex, nein. Je häufiger sie es taten, desto mehr brauchte Kara dabei wirklich den Knebel, um nicht zu laut zu werden, denn jedes Mal kannte er ihren Körper noch eine Winzigkeit besser und spielte ein wenig mehr damit. Und er zelebrierte es durchaus, ihre Höhepunkte aus ihr herauszukitzeln, zu bestimmen, wann, wie und wie oft sie kam. Dabei war er nicht immer hart zu ihr. Nein, besonders fertig war Kara eigentlich eher, wenn er sanft war, sie mit seinem Körper umfing, sie unter sich festhielt und nur ganz sanft stieß, bis sie um mehr bettelte. So wie letzte Nacht. Vielleicht war sie deshalb auch noch einmal eingeschlafen.


    "Tut mir leid", entschuldigte sie sich ungefähr zum zehnten Mal, während sie wieder hereingeschneit kam und nach der Haarbürste griff, um Corvinas honigblonde Strähnen zu zähmen und hoffentlich noch eine halbwegs brauchbare Frisur fertig zu kriegen, ehe ihre Freundin zum Frühstück hinunter und dann in den Tag starten würde. "Du hast keine Termine gleich heute früh, richtig?" auch die Vergesslichkeit heute war bemerkenswert und hing wohl mit dem Verschlafen zusammen.

  • "Schon in Ordnung", meinte Corvina nur sehr amüsiert über ihre Freundin, die heute morgen so zerstreut wirkte. Ihr selbst ging es geradezu prächtig. Die Übelkeit ließ langsam immer mehr nach und sie hatte sich schon seit zwei Tagen nicht mehr übergeben. So ganz langsam, wenn man ganz genau hinsah, konnte man wohl auch eine minimal sanfte Wölbung ihres Bauches tatsächlich erkennen, wobei die Kleidung das alles noch vollständig kaschierte und es vielleicht auch nur Einbildung war, wenn sie nackt vor dem Spiegel stand und den Bauch herausstreckte, um zu sehen, ob man etwas ah. Aber ja, sie war eindeutig sehr schwanger, und ohne die Übelkeit war es auch wirklich ein schönes Gefühl.

    Dann musste sie bei der Nachfrage nochmal lachen. Kara war wirklich verstreut heute. "Doch, nach dem Frühstück gehe ich mit Lucius wieder zu Aemilia Primina. Heute wollen wir auch gemeinsam den Nachmittag verbringen, ich bin den ganzen Tag nicht da. Das weißt du doch", grinste sie ihre Freundin an und legte dann den Kopf schief, als sich doch eine leichte Sorge einschlich.

    "Ist wirklich alles in Ordnung mit dir, Kara? Du wirkst irgendwie ein wenig blass heute." Kara hatte von Natur aus einen etwas bronzenen Hautton. Nicht wirklich dunkel, aber eben dunkler als Corvina. Nur gerade wirkte sie ein wenig farblos und durcheinander. "Fühlst du dich krank?"

  • Ach, verdammt, die Aemilia hatte Kara wirklich gerade vergessen gehabt. Dabei hatte sie sich noch überlegt, ob sie die Abwesenheit von Corvina dann nutzen sollten oder was sie dann am besten tun sollte. Leider hatte der Tiberier heute auch nur sporadisch Zeit, was also hieß, dass Kara sich irgendwas überlegen musste, sofern sie nicht ganz allein in die stadt gehen wollte. Wie konnte ihr das entfallen? Sonst war sie nicht so schusselig.

    "Blass?" wiederholte Kara etwas perplex und sah in den Messingspiegel. Das Gold des Spiegels verzerrte natürlich immer ein bisschen, aber sie fand sich jetzt nicht wirklich blass. Die nächste frage war noch ein wenig verunsichernder. "Nein, alles gut, ich hab nur verschlafen", meinte Kara sofort abwehrend. Krank! Nein, sie hatte gar keine Zeit, krank zu werden, und auch keine Lust dazu. Allein irgendwo verrotzt im Bett zu liegen, nein Danke.

    Trotzdem lauschte sie natürlich jetzt in ihren Körper, und ja, so ganz normal fühlte sie sich nicht. Es zwickte und zwackte und blubberte in ihrem Bauch so ein wenig unangenehm und sie fühlte sich etwas mau, aber sie hatte ja auch ihr eigenes Frühstück eben verschlafen und trotzdem wohl die letzte Woche insgesamt zu wenig geschlafen. Kein Wunder also, dass sie grade etwas müde und vergesslich war.

  • Kara war wirklich sehr fahrig heute morgen. Corvina lächelte, machte sich aber doch ein wenig Sorgen. Ihr kam ein Gedanke, aber sie war sich nicht ganz sicher. Seit sie selber wieder schwanger war, war sie auch andauernd müde und vergesslich, daher war sie sich wirklich nicht sicher über die zeitliche Abfolge der Ereignisse. Sie biss sich einen Moment auf die Lippen, während Kara ihre Haare bürstete und hochsteckte. Sie wollte sie ja nicht verunsichern. Und sie wollte auch nicht einen Zornausbruch hervorrufen. Aber der Gedanke war eben einmal da.

    "Flamma und du…?" fing sie an und fing den warnenden Blick im Spiegel durchaus auf, den Kara ihr zuwarf, während sie etwas unsanfter an den Haaren zog, während sie sie hochsteckte und mit Nadeln befestigte. "Ihr hattet ja versucht, ein Kind zu bekommen…?" fuhr sie erst einmal vorsichtig fort. Kara war nicht ganz doof, die würde vermutlich gleich wissen, wieso Corvina in diese Richtung fragte. Aber besser einmal gefragt, als überrascht werden, oder?

  • Als Corvina anfing mit Flamma, war Kara schon nicht amüsiert. Überhaupt gar nicht. Als sie dann aber davon anfing, dass sie ja mit ihm ein Kind versucht hatte, zu zeugen, war Kara wirklich nicht mehr amüsiert. Sie steckte etwas unwirsch die nächste Strähne fest und fing an, zu schimpfen. "Ja, ich war dämlich und hab gedacht, dass dieses riesige Rindvieh dann vielleicht endlich mal zufrieden ist." Ja, sie war wirklich dumm gewesen damals. Und den Göttern sie dank hatte es nicht funktioniert.

    Es dauerte aber auch nur einen Moment länger, bis Kara den Gedanken, den Corvina wohl hatte, ebenfalls hatte. Und sie fiel fast aus allen wollten. "Du denkst…? Nein! Auf gar keinen Fall!" Kara schüttelte vehement den Kopf. "Das letzte mal, dass er und ich miteinander gevögelt haben..." Sie unterbrach den Satz, den sie gerade ärgerlich hatte sagen wollen. Eigentlich hatte sie sagen wollen, dass das viel zu lange her war, noch weit vor ihrer letzten Blutung. Aber das stimmte so nicht, wie sie sich erinnerte. Sie wurde noch eine kleine Spur blasser, als sie panisch rechnete.

    Nein, eigentlich war das nicht möglich. Es war viel zu früh, sie hätte da eigentlich noch nicht empfangen dürfen. Ihre Blutung kam immer regelmäßig und war auch erst in ein oder zwei Tagen fällig. Es hätte sich alles nach vorne verschieben müssen, damit das funktionierte.

    Und auch der Tiberier schied dafür eigentlich aus. Der hatte mehr als nur penibel darauf geachtet und war nicht ein einziges Mal so in ihr gekommen, um sie zu schwängern. Sie hatte seinen Samen überall anders gehabt, einmal sogar versehentlich in den Haaren, aber nicht ein einziges mal in ihrer Mitte. Wenn er sie da trotzdem geschwängert haben sollte… nein, nein, das war ausgeschlossen.

    "Ich bin nicht schwanger", schloss Kara grummelnd und nahm sich die nächste Strähne vor. "Und jetzt genug davon", schimpfte sie weiter, während sie Corvina weiter frisierte und für den Tag fertig machte. Nein, sie wollte nicht über sowas spekulieren. Das war nichts, an das sie auch nur denken wollte.

    Aber sie würde wohl sehr genau beobachten, wann ihre nächste Blutung nun kam. Und definitiv nicht mehr verschlafen, wenn dabei solche Gespräche rauskamen.

  • Nachdem Kara dem Tiberier das Versprechen abgenommen hatte, selbst mit Corvina zu sprechen, waren einige Tage vergangen. Noch immer war keine Blutung gekommen, und zumindest an zwei Abenden hatte sie bei Flamma verbracht. Es war schön gewesen, und ein Teil von Kara sehnte sich auch nach sehr viel mehr. Aber es fühlte sich auch nach wie vor seltsam an, und Kara hatte immer noch mehr als nur ein wenig Angst, sich allzu sehr darauf einzulassen. Nichts desto trotz war es jetzt wohl doch an der Zeit, dass sie sich mit Corvina unterhielt, ehe die noch durch das ein oder andere Gerücht wegen nächtlicher Geräusche etwas von anderen erfuhr.


    Kara war also morgens wie eigentlich immer bei Corvina und kämmte gerade das lange, blonde Haar, während Corvina ein wenig verträumt über ihren Bauch streichelte. Ja… das war die zweite Sache, die Kara wohl noch erzählen musste. Vielleicht sollte sie damit anfangen.

    "Corvina?" fing sie also an und wartete auf ein kurzes Zeichen, dass die Freundin zuhörte. "Also, neulich… du hattest recht."

  • Versonnen streichelte Corvina über ihren Bauch. Die Übelkeit war verschwunden, nur ab und zu hatte sie noch ein wenig Sodbrennen. Aber das ständige Erbrechen war nun schon weit über eine Woche nicht mehr vorgekommen, worüber Corvina sehr dankbar war. Dafür aber stand ihr Bauch langsam aber sicher etwas vor. Es war noch nichts, was man mit entsprechender Kleidung nicht kaschieren könnte. Aber wenn sie nackt vor dem Spiegel stand oder wie jetzt das Kleid ganz glatt darüber strich, dann konnte sie die sanfte Wölbung sehr deutlich sehen. Und sie war sich auch recht sicher, dass das sanfte Blubbern, das manchmal in ihrem Bauch stattfand, die ersten, sachten Bewegungen des Kindes in ihr waren. Noch drei oder vier Wochen, dann würde ihr Bauch groß genug sein, dass auch Nero das Kind fühlen würde, wenn er seine Hand auf ihren Bauch legen würde.


    Corvina war ganz in diesen Gedanken versunken, als Kara sie ansprach. "Hm?" machte sie erst nur fragend und schaute dann kurz verwirrt, was Kara meinte. Sie hatte Recht gehabt? Womit?

    Es dauerte ein paar Momente, bis sie sich an das Gespräch, welches Kara wohl meinte, erinnerte, und dann wich ihr Gesichtsausdruck Verwirrung und Freude.

    "Du meinst, du…? Du bist schwanger?" fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach. "Aber… wie? Wann?" Kara schien sich so sicher zu sein, dass alles mit Flamma viel zu lange her wäre.

  • Ach, verdammt. Kara schnaufte einmal tief durch und ließ langsam die Luft raus, als sie sah, wie Corvina geradezu überschäumte vor Freude. Sie selbst fühlte sich sehr viel weniger freudig. Sehr, sehr viel weniger freudig. Aber gut, so war es eben.

    "Ja… Und nachdem Flamma hier wieder in die Villa zurückgekommen ist, hatten wir beide einmal einen schwachen Moment… dabei ist es wohl passiert", sagte Kara einfach nur. Das genaue wie und wo und weshalb musste Corvina nicht wissen. Nicht, dass die ihr auch noch von wegen göttlicher Zeichen in den Ohren hing.

    "Ich habe es ihm auch schon gesagt – bevor du fragst. Und… wir wollen einfach einmal schauen. Er freut sich sehr. Ich… bin mir eher unschlüssig. Wir wollen es langsam angehen lassen." Nein, Kara konnte nicht so tun, als hätte es die vergangenen Wochen nicht gegeben und als wäre mit dem Kind jetzt alles gelöst. Eigentlich war so ziemlich gar nichts gelöst. Aber sie konnte auch irgendwie nicht ganz ohne Flamma sein. Sie vermisste ihn ja.

    Ach, es war alles kompliziert, und Kara hatte jetzt schon keine Lust darauf, diesen gordischen Knoten zu lösen.

  • Davon hatte Kara überhaupt nichts erzählt? Corvina versuchte, nicht enttäuscht zu sein, dass Kara so eine wichtige Sache für sich behalten hatte. Eigentlich hatte Corvina gedacht, dass sie sich alles erzählen würden. Aber die Zweisamkeit mit ihrem Mann war Kara wohl so peinlich gewesen, dass sie noch nicht einmal mit Corvina darüber geredet hatte.

    Doch es klang so, als würden Flamma und Kara sich wieder einander annähern. Corvina freute sich, wollte sich das aber jetzt auch nicht unbedingt am Gesicht ablesen lassen. Sie kannte Kara ja auch gut genug und wusste, wie sehr die es hasste, wenn sie gedrängt und bedrängt wurde. Nein, da musste Corvina sich noch zurückhalten. Sie würde erst später grinsen und ihrem Mann davon erzählen. Der würde sich sicher auch freuen, dass sein Plan, die beiden durch räumliche Nähe wieder einander näher zu bringen, Früchte trug. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    "Und wie geht es dir? Hast du sehr mit der Schwangerschaft zu kämpfen? Wenn du mehr Ruhe brauchst, dann musst du nur ein Wort sagen. Mein Mann findet sicher auch jemand anderes, der ihm hilft, und du weißt, dass ich auch vieles selbst machen kann. Du hättest dann mehr Zeit für dich, um dich um deine Schwangerschaft zu kümmern."

    Corvina fiel noch etwas zweites ein, und kurz schaute sie verunsichert. Sie würde ihren Vater anschreiben müssen. Vielleicht sollte sie auch Nero fragen, ob der ihrem Vater das Kind abkaufen würde, damit es freigelassen werden konnte. Corvina bezweifelte irgendwie, dass ihr Vater Kara jetzt freilassen würde. Er hatte es die ganzen Jahre nicht getan, und ihr Vater war kein besonders sentimentaler Mensch. Aber das musste sie jetzt nicht mit Kara besprechen.

  • Corvina versuchte zwar, ihre Freude im Zaum zu halten, aber Kara konnte sie dennoch sehen. Sie unterdrückte ein Augenrollen, und kämmte weiter die langen, blonden Haare. "Mir geht es super, ich hab gar nichts. Ab und zu zwickt es im Bauch, das war’s auch schon." Corvina sprach einen Punkt an, über den Kara sich auch schon Gedanken gemacht hatte. Was war, wenn sie sich nicht mehr so würde kümmern können, wie sie es jetzt tat? Sie wollte nicht, dass der Tiberier sich eine neue Leibsklavin suchte. Nicht, weil sie eifersüchtig war, weil er die neue Sklavin zweifelsohne ebenso wie die letzten jeweils vögeln würde. Aber er würde sie dann mit Sicherheit fallen lassen, gleichgültig, was er jetzt auch sagte. Wer nahm schon ein rollendes Ungetüm, wenn er ein schlankes, junges, neues, aufregendes Reh jagen konnte?

    "Ich weiß, du meinst es lieb, Corvina, aber ich will wirklich niemanden, der meine Arbeit übernimmt. Solange es geht, will ich das alles selbst machen. Wenn es nicht mehr geht, melde ich mich, aber bis dahin musst du mir versprechen, es nicht besser wissen zu wollen, als ich. Ernsthaft, Corvina. Ich will, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist. Inklusive meines Zimmers jetzt."

  • Gut, Corvina versprach ihr, nichts zu ändern, auch wenn es Corvina wirklich schwer fiel. Sie wollte ihrer Freundin doch einfach nur helfen und sie vernünftig unterstützen. Und Kara hatte ja keine Ahnung, wie schwer so eine Schwangerschaft gegen Ende wirklich wurde. Aber gut, sie würde sich zurückhalten.



    ---



    Am Abend dann nach einem langen, aber recht ereignislosen Tag, war Nero bei ihr. Wie immer war es wundervoll mit ihm. Seitdem er herausgefunden hatte, wie er ihr Lust bereiten konnte, und seitdem Corvina sich darauf auch einlassen konnte, obwohl es gegen die Konventionen war, war es einfach herrlich. Ihr Kopf wollte das am liebsten jeden Tag, wenngleich ihr Körper da nicht gänzlich mit einverstanden war und sie immer mindestens einen Abend Pause machten zwischen den Abenden, die er bei ihr war.


    Als sie schließlich zufrieden und befriedigt beide unter der Decke aneinandergekuschelt dalagen, streichelte Corvina sanft über die Brust ihres Ehemannes. Sie liebte es, ihm noch kleine Zärtlichkeiten zukommen zu lassen, und sie wusste, dass er es genoss, ja vielleicht sogar brauchte. Sie wollte ihm gerne zeigen, wie dankbar sie ihm war, dass er auf sie so viel Rücksicht nahm, und wie sehr sie seine Gesellschaft hier wollte.

    "Ich muss dir übrigens noch etwas erzählen", meinte sie lächelnd und wartete, bis sie sicher war, dass er auch neugierig war und wissen wollte, was sie ihm zu sagen hatte. "Ich denke, dein Plan zeigt doch Wirkung. Kara erzählte mir heute morgen, dass sie und Flamma sich wieder einander annähern." Corvina streichelte noch einmal leicht neckisch über seine Brust, sie wollte ihn ein ganz klein wenig kitzeln. "Kara ist schwanger von ihm."

  • Wenn eine Frau bis nach dem Sex wartete und dann sagte sie musste was erzählen, dann musste es was entscheidendes sein und oder es würde einen größere Anschaffung und mit großen Kosten verbunden sein. Ja nach dem Sex, wenn Mann befriedigt war, konnte man von Mann fast alles bekommen. So lächelte Nero seien Frau auch an und fragte neugierig was denn? Nun musste er schnell ein überraschtes Gesicht machen und das tat er auch. „Wirklich?“ Fragte er und fing kichernd ihre Hand ein. „Nicht kitzeln.“ Ermahnte er sie neckisch. „Sie ist schwanger? Das ist ja wundervoll. Dann gibt es Hoffnung für die Beiden und dein Wunsch, dass eure Kinder zusammen aufwachsen geht in Erfüllung.“ Sagte er und gab seiner Frau einen sanften Kuss. „Ich freue mich, wirklich.“

  • Als er sie aufforderte, ihn nicht zu kitzeln, kitzelte Corvina natürlich noch ein wenig mehr. "Ich mag es aber, wenn du lachst", sagte sie und gab ihm einen kleinen Kuss.

    "Und ja, ist sie. Ich denke, deshalb hat sie auch neulich verschlafen und ist so müde. Ich war bei Lucius ja auch dauernd erschöpft und müde, und muss mich auch jetzt manchmal mittags noch einmal hinlegen." sie kuschelte sich wieder bequem bei ihrem Mann ein und atmete einmal wohlig durch. "Wär das nicht schön, wenn unsere Kinder zusammen aufwachsen können? Dann wär es hier fast ein wenig wie in Griechenland. Wenn bei Claudia Agrippina alles klappt, dann ist es sogar noch ein Cousin oder eine kleine Cousine mehr." Corvina träumte ein wenig vor sich hin. Sie wünschte sich für ihre Kinder so sehr eine ähnliche Kindheit, wie sie sie hatte haben dürfen.

    "Aber ich sollte dann jetzt besser meinem Vater schreiben. Ich denke zwar nicht, dass ich ihn bewegen kann, Kara frei zu lassen, aber ich muss es wenigstens versuchen. Ihr Kind sollte nicht als Sklave geboren werden. Und ich will nicht, dass sie die Angst hat, mein Vater könne es irgendwann verkaufen und sie von ihrem Kind trennen."

  • Nero lachte, ja er lachte tatsächlich in der letzter Zeit sogar öfter als in seinem früheren Leben, Seit der Druck das er in den Senat musste um sein Erbe zu sichern von ihm abgefallen war, war er etwas gelöster. Er war befreit von eben dieser Last. So lächelte er seien Frau auch an, als sie ihre Zukunftsversion ausführte und wie die Kinder zusammen aufwuchsen. „Vergiss den Sohn oder die Tochter deines Onkels nicht.“ Sagte er und ja er konnte es so vorstellen, wie die ganze Bande, wenn sie etwas größer waren durch den Garten oder das Atrium tobten. Für eine ganz kleine Winzigkeit versteifte er sich. Nun war wohl die Stunde der Wahrheit gekommen. So zog er Corvina an sich und streichelte sie sanft. „Ich … nun ja darum habe ich mich schon gekümmert, als ich den beiden erlaubt habe miteinander zu leben.“ Sagte er leise und fügte an. „Dein Vater hat sie zum Teil der Mitgift gemacht.“ Ja er wusste, dass er das Corvina schon lange hätte sagen müssen, aber es war irgendwie immer nicht der richtige Zeitpunkt dafür da gewesen. „Wir können sie also frei lassen, damit ihr Kind nicht als Sklave geboren wird.“ fügte er nun noch an, denn genau das war ja auch der Grund gewesen, warum er Corvinas Vater darum gebeten hatte Kara in seinen Besitz zu geben.

  • Corvina lächelte. Ja, da waren noch mehr Kinder. "Ja, und Iavolena auch", meinte Corvina dann, denn die Tochter seines Onkels war ja in Lucius’ Alter, und sie spielten ja auch jetzt schon regelmäßig miteinander. Ja, es war schon eine große Familie, die sie hier in Rom inzwischen hatten, wenn auch nicht so groß, wie sie wohl einst gewesen war. Aber es wäre schön, wenn sich das wieder ändern würde.


    Dann aber druckste Nero ein wenig rum, ehe er meinte, dass Kara ihm bereits gehöre, als Teil der Mitgift. Corvina blinzelte verwirrt und richtete sich jetzt doch einmal halb auf, auf ihren Arm gestützt, um ihrem Mann in die Augen zu schauen. "du meinst, Kara gehört dir?" fragte sie sehr verwirrt. "weiß sie das?" setzte sie dann noch nach, denn davon hatte Kara nichts gesagt. Und irgendwie fühlte sich das gerade nach doppeltem Verrat an, dass anscheinend alle davon wussten, außer ihr. "Und warum hast du mir davon nichts gesagt?" Ja, die Frage stellte sich durchaus.

    Aber da gab es auch noch weitere, denn Corvina kannte ihren Vater ziemlich gut. "Was wollte er im Ausgleich dafür?" fragte sie also noch nach, denn sie wollte nicht, dass ihr Mann sich bei ihrem Vater verschuldete.