[Brundisium] Villa am Meer - Sonne im Saturn

  • Nach dem fürchterlichen Streit mit seiner Cousine Stella hatte Saturninus das große Zimmer mit Meerblick bezogen, welches die Villica Donna Tulla mit ihren Frauen schön hergerichtet hatte. Die Läden der Terassentür waren geöffnet und der belebende salzige Geruch des nahen Meeres drang herein, aber der Furius hatte keinen Sinn für die Schönheit der Umgebung. Ohne sich umzuziehen, warf er sich auf das Bett und versuchte, etwas zu schlafen. Doch Hypnos floh ihn, er blieb wach. Er dachte nach. Es war nicht so, als müssten seine Gedanken Gestalt annehmen, sie waren nicht wirr, sondern im Gegenteil: Wie ein großer grober Marmorklotz, der auf den Bildhauer wartete, standen sie vor ihm, und er setzte den Meißel an.

  • "Komm herein", rief Saturninus: "Die Tür ist offen!"

    Er hatte sich erhoben und als Sonnwinn eintrat, wies er auf einen Korbsessel, der in der Mitte des Raumes stand. Er selbst trug nun eine ritterliche Tunika und den Ring. Sein dunkles Haar glänzte feucht vom Wasser, doch seine Augen waren gerötet. Ob aus Kummner, ob aus Schlafmangel, wer wusste das schon:

    "Setz dich. Ich muss dich etwas fragen, und du wirst mir wahrheitsgemäß antworten. Eine Lüge werde ich herausfinden, dessen sei gewiss.
    Wie bist du in Sklaverei geraten? Wurdest du in Germania von einem Richter dazu verurteilt? Oder bist du von römischen Soldaten gefangen genommen worden?
    "

  • Ich hatte nicht vorgehabt, zu lügen. Jede Lüge flochten die Nornen ein in ihr Geflecht, und Lügen machten den Stoff des Lebens kratzig und unbrauchbar.

    Ich setzte mich also und antwortete:

    "Nein, ich wurde weder verurteilt noch auf einem Kriegszug gefangen.

    Ich hatte drei gute Freunde bei uns im Dorf, aber leider hatte der Glanz des römischen Goldes sie verdorben. Wir Chatten waren nicht immer so, aber jetzt sind einige von uns gierig geworden. Der römische Reichtum - das liegt so nahe. Ein mutiger Mann reitet über die Grenze und braucht nur zuzugreifen. Früher war das so, dass ein Jüngling mit einem Feind gekämpft und das das ehrenvoll war."

    Ich konnte mir denken, was der Römer denken würde: Dummes, barbarisches Diebsgesindel. Nun ja, es waren wirklich nicht die Schlausten, die die Römer überfielen. Ich versuchte ihm zu erklären, wie sehr sein Volk das Leben unseres Volkes verändert hatte:

    "Heutzutage geht es nicht mehr um Ehre. Es geht um Reichtum. Ich ritt mit meinen Freunden, weil ich ihnen beistehen wollte, und ich stand Wache, während sie einen römischen Händler ausraubten. Dabei töteten sie seinen Sklaven. Die Soldaten kamen und verhafteten sie. Ich wurde auch mitgenommen, aber der Kaufmann versicherte, dass ich bei dem Überfall nicht dabei gewesen war.

    Meine Freunde kamen zur Abschreckung ans Kreuz. Mich peitschte man dagegen nur aus und dann übergab man mich dem Händler als Ersatz für seinen Sklaven. Der verkaufte mich aber lieber und nahm das Geld.

    Bei uns gibt es die Geschichte von einem Mann, der einen Hund tötete und dessen Herren sieben Jahre lang als Hund dienen muss. So wehrte ich mich nicht, den Römern zu dienen. Der Tod des anderen Sklaven tut mir Leid. Es lag keine Ehre darin, sein Leben zu nehmen, und es gibt keinen Tag, an dem ich das nicht bedaure."

    Alles bedauerte ich. Auch die Gier meiner Freunde nach dem verfluchten gelben Metall, die sie verblendet und ihren Tod verursacht hatte, tat mir Leid. Und unsere Mütter, die um uns weinten, unsere Väter, die keine Stütze für ihr Alter hatten. Die Gier hatte das einfache Leben zerstört, einfache Gemüter geblendet und zum Schlechten getrieben.

    Ich hatte mit Peitschenhiebe und Ketten meine Schuld beglichen; das war vielleicht auch ein Grund, wenn ich Männer in Ketten sah wie auf dem Weingut, das mir das so nahe ging. Ich glaubte daran, dass mir verziehen worden war - denn sonst hätte ich nicht meine große Liebe treffen können, meine Fridila, meine Stella aus dem Volk der Römer. Hass und Trauer hatten sich in Liebe und Zärtlichkeit verwandelt. Vielleicht ging es überhaupt nur so auf der Welt, dass Unheil zu Heil wurde. Und nun würde wenn die Götter es wollten, ein Kind das Licht der Welt erblicken.


    Aber ob Furius Saturninus, der römische Ritter, das jetzt gerade verstehen konnte? Er stand im hellen Licht eines Imperiums, das die ganze bekannte Welt beherrschte. Sah er die im Dunkel überhaupt?

  • Saturninus empfand so gar keine Sympathie für den jungen blonden Mann, der ihm - seiner Meinung nach - die Cousine gestohlen hatte. Wenigstens aber sprach er gut Latein, und er hatte etwas Aufrichtiges und Ehrliches an sich. Er war auch nicht scheu; wenn Saturninus ehrlich zu sich war,. wirkte er kein bisschen wie ein Sklave. Sonnwinn hatte etwas in sich Ruhendes. Als könne man ihm die Schätze des Caesar Augustus zu Füßen legen, und er würde antworten: "Nein Danke, eigentlich brauchen wir sie nicht."

    Aber aus dem, was er sagte, leitete der Furius nun das ab, was wesentlich für ihn war:

    "Du hast also nie einen römischen Bürger verletzt oder getötet, und du wurdest nicht offiziell zur Sklaverei verurteilt.", fasste er zusammen:

    "Das ist gut, denn einem solchen Subjekt würden wir nicht erlauben, irgendwelche Rechte zu erlangen - nicht einmal in Freiheit. Es müsste Rom verlassen. Das du zur Strafe ausgepeitscht worden bist, nun gut, sagen wir, da warst du gar kein Sklave, sondern ein Peregrinus, mit dem die Soldaten etwas Spaß haben wollten. So etwas soll vorkommen, auch wenn es natürlich nicht recht ist.
    Deine Auskunft genügt mir. Das war es auch schon.
    "
    , Saturninus machte eine Handbewegung:

    "Schick mir deine Domina Stella her. Ich muss mit ihr etwas bereden. Wenn sie nicht kommen möchte, so sage ihr, dass das, was ich ihr zu sagen habe, wesentlich mehr in ihrem Interesse liegt als in dem meinen. Du kannst gehen."


    Saturninus drehte dem Besucher den Rücken zu und schaute hinaus auf das Meer. Wieder flog Traurigkeit über sein Gesicht, doch hätte er diesem Sonnwinn gegenüber nie zugegeben, dass er traurig war. Er war voller Elan nach Brundisium gekommen, hatte Stella überraschen und ihr natürlich von seiner Erhebung, seiner Audienz beim Kaiser und seinem neuen Amt erzählen wollen. Aber sie hatten gestritten, und natürlich hatte sie danach nicht gefragt und sich auch nicht für ihn gefreut. Er wollte gerne, dass Stella stolz auf ihn wäre. Aber sie hatte nur noch Augen für ihren Barbar, er unterbrach diesen Gedanken und dachte:

    Sonnwinn. Vielleicht sollte er damit aufhören, Sonnwinn als Barbaren und Sklaven anzureden, obgleich er technisch gesehen einer war.

    Stella liebte den blonden Mann und erwartete ein Kind. Das war die Realität.

  • Furius Saturninus wandte sich ab und starrte auf das Meer hinaus, mit einer unwirschen Handbewegung hatte er mich entlassen. Und trotz seiner Arroganz, ich konnte mir nicht helfen, dass er traurig wirkte. Ich wusste allerdings, dass er meine dargebotene Hand nicht annehmen würde, sein Stolz stand ihm im Wege.

    Ich erhob mich:

    "Ich spreche mit Stella.", sagte ich und ging.

  • Hortus >>>


    Ich führte Stella bis zu der Zimmertür im Erdgeschoss, klopfte der Form halber an und öffnete dann die Tür weit, da Stella ja erwartet wurde. Ich ließ sie an mir vorbei gehen als sei ich ihr Custos Corporis, ihr Leibwächter., drückte dann ihre Hand und blieb stehen. Da ich den Furius gerade verlassen hatte, verzichtete ich darauf, ihn zu grüßen.

  • Saturninus drehte dem Besucher den Rücken zu und schaute hinaus auf das Meer.

    Sonnwinn hat inzwischen anscheinend den Furier genau analysiert und Stella über seine Ergebnisse erzählt. Sie nickte nur, ohne es zu kommentieren. Sie drückte auch seine Hand und betrat das Cubiculum. Dabei dachte Stella darüber nach, um was ihr Friudel sie bat, sie sollte ihren Zorn mäßigen. Der Cousin stand am Fenster und sie konnte nur auf seinen Rücken schauen,


    "... Cousin Aulus, du wolltest mich sprechen? Ich höre...", sagte sie laut und wartete mit einem ausdruckslosen Gesicht auf seine Reaktion.

  • Saturninus, der auf das Meer hinausgestarrt hatte, drehte sich um, als er ein Geräusch hörte.

    Als seine Cousine mit ihrem ...ja was eigentlich, er wollte nicht Geliebter denken, Ehemann aber gerade recht nicht, Gefährte dachte er schließlich, eintrat, erwiderte er ihren ausdruckslosen Blick mit gleicher Kälte. Er konnte auch keine Rücksicht darauf nehmen, dass Stella ein Kind trug.

    "Ich habe eine Entscheidung getroffen, Stella", sprach er ohne ein Grußwort, als wolle er es schnell hinter sich bringen:

    "Du kannst Sonnwinn nicht behalten. Du musst ihn verkaufen oder verschenken."

  • Da Saturninus sich nicht darum kümmerte, ging ich in die Mitte des Raumes, holte mir den Korbsessel, in dem ich vorhin gesessen war und stellte ihn so hin, dass sich Stella setzen konnte. Leider sah ich keinen Hocker für die Füße. Mochte mich Saturninus für einen Sklaven halten, der Sklavendienste verrichtete; ich kümmerte mich lediglich um meine Frau, die unser Kind unter dem Herzen trug.

    Ich streichelte sanft Stellas Hand, um ihr zu zeigen, dass sie sich setzen konnte, da hörte ich die schneidende Stimme des Furius. Ich legte den Arm um mein Albenmädchen.

    In diesem Moment, unter diesen grausamen Worten, fürchtete ich, dass das Band zwischen meiner Stella und ihrer Familie zerschnitten war.

  • "Ich habe eine Entscheidung getroffen, Stella", sprach er ohne ein Grußwort, als wolle er es schnell hinter sich bringen:

    "Du kannst Sonnwinn nicht behalten. Du musst ihn verkaufen oder verschenken."

    Aulus Furius Saturninus schien von allen guten Geistern verlassen zu sein, Stella schüttelte nur unglaublich den Kopf.


    "...Deine Entscheidungen kannst du bei dir behalten, ich habe dich nicht darum gebeten, über mich zu bestimmen!"


    Stella dachte an die Worte, die ihr Sonnwinn noch vor kurzem sagte, dass der Cousin angeblich etwas vorhatte, jetzt kam es heraus, was! Stella zuckte nicht einmal mit den Wimpern, stattdessen schaute sie ihren geliebten Friudel an, der einen Korbsessel für sie holte und der ihre Hand sanft berührte, sie wollte sich aber nicht hinsetzen und es gab ihr Kraft, seinen Arm um sich zu fühlen.


    "Blödsinn! Sonnwinn gehört mir und damit ist die Diskussion beendet, satis est !"


    Stella drehte sich um, nahm ihren Sonnwinn bei der Hand, bereit zu gehen, sie war es leid, Aulus Selbstgefälligkeit weiterhin zu ertragen, sie musste vor allem an ihre Gesundheit denken ,"Am besten du reist gleich ab, es ist alles..."

  • "Bleibt sitzen, und du, Sonnwinn, setz dich auch.", sagte Saturninus ernst und zog sich selbst einen Hocker hin. Und dann begann er noch einmal zu wiederholen, was er schon vorhin über die Gesetze gesagt hatte, dass nämlich Stella und Sonnwinn weder heiraten konnten noch dass ihr zukünftiges Kind irgendwelche Rechte haben würde. Und dann machte er viele Andeutungen. Seine Cousine war klug, sie würde verstehen.

    "Und das Ungeborene in deinem Leib ist schließlich auch mein Neffe oder meine Nichte, ein Furius von der Mutterseite her.", endete er:"Jetzt , meine liebe Cousine, überlege dir bitte, wer in Frage käme, dich in dieser Sache zu unterstützen. Vertrauen und Verschwiegenheit sind hier ein Muss. Ich warte auf deinen Brief und dann...",

    er sah nun Sonnwinn an:

    "Du wirst mit mir zurück nach Roma reiten. Ich werde in der Tat Stellas Wunsch nachkommen und von hier so schnell wie möglich abreisen, sobald das Notwendige erledigt ist.
    Ich nehme nicht an, dass du allzu viel besitzt, aber was es ist, du darfst es mitnehmen, sofern du es auf einem Pferd transportieren kannst.
    "

    Saturninus erhob sich, zum Zeichen dafür, dass er diese unerfreuliche Unterhaltung beenden wollte:

    "Damit wäre das geklärt. Einen Wunsch habe ich an dich, Stella, es ist nur eine Kleinigkeit: Überlasse mir den Tiberios in der Zukunft tagsüber. Ich plane, von meinem neuen Patron Tiberius Caudex eine florierende Mosaikwerkstätte zu übernehmen und brauche dort einen vertrauenswürdigen institor negotii *. Es wäre sein Schaden nicht, ich würde ihn am Umsatz beteiligen."

    Manus manum lavat, eine Hand wäscht die andere, sagte man.



    Sim-Off:

    hier im engen Sinn, Seite 16 : (unfreier ) Geschäftsführer

  • Furius Saturninus hieß mich Platz nehmen. Ich wusste, dass er wegen mir keinen Finger gerührt hätte, aber er tat es wegen Stella. Auch wenn er es nicht glaubte, dies würde ein Band zwischen uns schmieden. Die Nornen wussten, was sie taten.

    Ich schaute meine Fridila fragend an. Der Ritt von Brundisium nach Rom dauerte auch mit guten Pferden sieben bis acht Tage, da wir nicht die Möglichkeit hatten, die Pferde an den Stationen auszutauschen, wie es die Militärreiter taten. Ein zweites Pferd wurde zwar vom Gewicht des Reiters entlastet, aber nicht von der Wegstrecke.

    Seit ich in Rom angekommen war, war kein Tag vergangen, an dem ich meines Albenmädchens nicht ansichtig geworden war. Sie war so sehr Teil meines Lebens. Nun sollte ich sie alleine zurück lassen. Zwar in Obhut der gütigen Donna Tulla und umsorgt von Rhea, aber ich würde nicht hier, bei ihr sein.

    Als mir Furius Saturninus dann erlaubte, meinen Besitz mitzunehmen, antwortete ich:

    "Das einzige, an was mein Herz hängt, ist hier", ich nahm wieder Stellas Hand.

    Angst um mich selbst hatte ich keinen Augenblick. Selbst wenn der Furius mich loswerden wollte, ich würde mich zu wehren wissen. Doch um meine Frau machte ich mir Sorgen.

  • "Jetzt , meine liebe Cousine, überlege dir bitte, wer in Frage käme, dich in dieser Sache zu unterstützen. Vertrauen und Verschwiegenheit sind hier ein Muss. Ich warte auf deinen Brief und dann...",

    Stella war schon fast vor der Tür angelangt, um diesen arroganten Mann nicht mehr zu sehen, als er bat, dass die beiden sich hinsetzen sollten. Und auch er selbst nahm Platz. Sie verengte die Augen und atmete tief durch, was hatte der Cousin vor? Der redete aber wieder über die Gesetze und es hörte sich sehr langweilig an, aber wenigstens hat er nicht mehr geschrien und geschimpft. Stella nahm ihren Fächer wieder in Betrieb und hörte weiter zu und dann wurde es nicht mehr langweilig. Sein Vorschlag, ob gut gemeint oder eine List, traf sie direkt ins Herz und sie keuchte leicht. Auf einmal war Stella wieder "eine liebe Cousine" und der Furier hat Interesse an das Kind gezeigt! Anscheinend hat sich der Cousin vom Sonnenstich erholt!


    Und wer sollte die vertraute Person sein? Es war alles zu viel für die schwangere Frau und sie schaute ihren Sonnwinn hilflos an, denn der Cousin wollte, dass Sonnwinn mit ihm nach Roma ritt, "Nein, nein, nein, du kannst mich nicht verlassen, mein Friudel ..., ich werde das nicht überleben", Stella klammerte sich an ihren Geliebten und weinte bitter, "..., und ich muss etwas trinken...", denn Stella war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen...


    Sonnwinn, dem sie absolut vertraute, war aber bereit, nach Roma mit dem Cousin zu gehen, es schien doch eine richtige Entscheidung zu sein. Stella beruhgte sich wieder, sie musste an das gemeinsame Kind denken und auch ihre spartanische Erziehung gab ihr Kraft, das alles zu überstehen. Dann blickte sie Aulus an,


    "Ja, Cousin Aulus, es gibt eine Person, die mein volles Vertrauen genießt, meine Freundin die Edle Duccia Clara, ich werde ihr den Brief schreiben, gleich jetzt und hier..."

    Einen Wunsch habe ich an dich, Stella, es ist nur eine Kleinigkeit: Überlasse mir den Tiberios in der Zukunft tagsüber.

    "... Gut, aber nachdem er seine Hausaufgaben gemacht hat, dann kannst du über ihn verfügen, aber sei nett zu ihm, bitte! ..."

    Das einzige, an was mein Herz hängt, ist hier", ich nahm wieder Stellas Hand


    Stella streichelte seine Hand und sah ihren Friudel sehnsuchtsvoll an, "Ich möchte nur, dass du weißt, meine Sonne, du bist mein Glück und mein Leben ...", sagte sie leise.

  • Es war alles zu viel für die schwangere Frau und sie schaute ihren Sonnwinn hilflos an, denn der Cousin wollte, dass Sonnwinn mit ihm nach Roma ritt, "Nein, nein, nein, du kannst mich nicht verlassen, mein Friudel ..., ich werde das nicht überleben", Stella klammerte sich an ihren Geliebten und weinte bitter, "..., und ich muss etwas trinken...", denn Stella war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen...

    Sonnwinn, dem sie absolut vertraute, war aber bereit, nach Roma mit dem Cousin zu gehen, es schien doch eine richtige Entscheidung zu sein. Stella beruhgte sich wieder, sie musste an das gemeinsame Kind denken und auch ihre spartanische Erziehung gab ihr Kraft, das alles zu überstehen. Dann blickte sie Aulus an,


    "Ja, Cousin Aulus, es gibt eine Person, die mein volles Vertrauen genießt, meine Freundin die Edle Duccia Clara, ich werde ihr den Brief schreiben, gleich jetzt und hier..."

    Furius Saturninus plagte ein wenig das schlechte Gewissen, als er sah, wie er Furia Stella zugesetzt hatte, so dass sie sich an den Germanen klammerte. Aber das wischte er gleich wieder zur Seite; nach römischer Sitte war er in Recht. Man eroberte keine Provinzen, um dann zuzusehen, wie die Unterworfenen sich mit den eigenen Verwandten verheirateten. Er wartete also Furia Stellas Gefühlssturm erstmal ab. Sie würde sich ziemlich schnell an ihre spartanische Erziehung erinnern, und genauso war es. Haltung und Würde zeigte sie, wie es von einer Furia zu erwarten war.

    Jetzt kamen ihre Vorschläge.

    Saturninus fühlte sich gleich wieder wohler. Er schätzte die Klugheit und die Bildung seiner Cousine sehr. Alles Gefühlsmäßige war ihm ein bisschen unheimlich. Oder waren Schwangere so? Damit kannte er sich nicht aus. Nun auf dem Terrain der genauen Planung kehrte die Stella zurück, die ihm vertraut war." Duccia Clara? Sind die Duccia nicht selbst halbe Germanen? Das passt hervorragend.", sprach er:

    "Um Tiberios mach dir keine Sorgen. Ich werde darauf achten, dass er seine Pflichten im Haushalt weiter ernst nimmt. Wenn er in der Werkstätte ist, kann ihn sein Stellvertreter Andreas vertreten."

    Und den Rest konnte er Abends erledigen. Saturninus war kein Mann, der Sklaven schonte, wenn sie jung und gesund waren wie der Grieche. Bei alten Sklaven wie Timon und Lyda war das anders. Sie hatten sich durch treue Dienste Pflege und Ruhe verdient.

    "Ich reite Morgen früh in der Stunde der Hähne", sprach Saturninus. Er sagte nicht zu Sonnwinn, dass er sich bereit halten sollte, sondern vertraute darauf, dass dieser ihn pünktlich erwartete.



    Als Furia Stella und Sonnwinn gegangen waren, legte er sich wieder hin. Und nun kam der Schlaf zu ihm.

  • Und wer sollte die vertraute Person sein? Es war alles zu viel für die schwangere Frau und sie schaute ihren Sonnwinn hilflos an, denn der Cousin wollte, dass Sonnwinn mit ihm nach Roma ritt, "Nein, nein, nein, du kannst mich nicht verlassen, mein Friudel ..., ich werde das nicht überleben", Stella klammerte sich an ihren Geliebten und weinte bitter, "..., und ich muss etwas trinken...", denn Stella war kurz davor, in Ohnmacht zu fallen...


    Stella streichelte seine Hand und sah ihren Friudel sehnsuchtsvoll an, "Ich möchte nur, dass du weißt, meine Sonne, du bist mein Glück und mein Leben ...", sagte sie leise.

    Als Stella nun weinte, zerriss es fast mein Herz, und ich nahm sie in meine Arme. Meine Lippen suchten ihren dunklen Scheitel, ich küsste ihn, ich flüsterte ihr zu:

    "Meinst du, man könnte mich von dir fernhalten? Da müssten andere Mächte kommen als ein Furius. Ich komme zu dir zurück, sobald ich kann, weder Peitschen noch Ketten halten mich auf. Fürchte dich nicht, vertraue mir. "

    Denn was sein musste, musste sein. Es ging um unsere gemeinsame Zukunft, und was noch wichtiger war, es ging um das ungeborene Kind. Wenn es eine Möglichkeit gab, ihm das Erbe des Volkes seiner Mutter zu sichern, mussten wir beide so mutig sein, dieses Risiko einzugehen:

    "Ich weiß, dass es für den, der zurückbleiben und warten muss, schlimmer ist als für den, der geht, meine tapfere Fridila.", sprach ich:

    " Ich zähle die Augenblicke, bis ich dich - euch - wieder in die Arme nehmen kann."


    Furius Saturninus sagte noch, dass er gleich Morgen reiten würde. Ich nickte, darauf gab es nichts zu sagen. Er konnte sich meiner so sicher sein wie seines eigenen rechten Arms. Ich war durch Stella gebunden, ich würde nicht fliehen.


    Plötzlich wollte ich mit meiner Frau alleine sein, diesen Abschied mit ihr alleine haben, unbeobachtet von uns nicht wohlgesonnenen Augen.

    "Kommst du, mein Albenmädchen", bat ich sie leise.

  • Nun auf dem Terrain der genauen Planung kehrte die Stella zurück, die ihm vertraut war." Duccia Clara? Sind die Duccia nicht selbst halbe Germanen? Das passt hervorragend.", sprach er:

    "Duccia Clara ist keine halbe Germanin, sie ist eine waschechte Römerin, die mit einem Duccier verheiratet war. Nun ist sie verwitwet und zurück nach Roma gegangen". Stella machte eine undefinierbare Geste und seufzte ....


    "Ich gebe dir zwei Briefe, einen für Clara und noch einen Dankbrief für Sergia Severa, die uns die Kutsche samt Kutscher ausgeliehen hat. Die beiden Damen wohnen im gleichen Haus, wirst du sie schon finden. Sie hat dir damals deinen Sklaven Diocles abgekauft." Stella dachte kurz nach, es ist ihr noch etwas eingefallen:


    "Sie wäre übrigens eine gute Partie für dich" ... Und wenn sie schon in der Rolle der Kupplerin auftreten sollte, musste Stella auch die zukünftige Braut loben, "Ich denke, sie ist noch Jungf ... *hüstel*... eine junge Frau mit schönen Augen, die eine seltsame Farbe haben", Stella zögerte einen Moment, ".... so wie diese Blumen, Veilchen oder so..." , sie wusste es auch nicht so genau,


    "Auf jeden Fall, kannst du es versuchen, Cousin Aulus"...

    "Meinst du, man könnte mich von dir fernhalten? Da müssten andere Mächte kommen als ein Furius. Ich komme zu dir zurück, sobald ich kann, weder Peitschen noch Ketten halten mich auf. Fürchte dich nicht, vertraue mir. "

    Als Stella bitter weinte, hat ihr geliebter Sonnwinn seine Fridila umarmt und geküsst. Er beruhigte sie mit zärtlichen Worten und sagte, er kommt so bald wie möglich zurück. Stella wusste auch, dass dieses ganze Unterfangen sehr wichtig für die Zukunft war und sie musste tapfer sein. Und es ging ihr besser, obwohl sie in ihrem Zustand immer noch misstrauisch und verletzt war und glaubte nicht sofort, dass der Cousin ihr und ihrem Germanen helfen wollte. Sie glaubte aber und vertraute ihrem Sonnwinn und nur ihm, und sah an, dass sie Aulus dann auch Glauben schenken konnte...


    Nun möchte sie nur mit ihrem Geliebten zusammen sein, "Ja, gehen wir, mein Friudel ..." und küsste ihn sanft auf den Mund.

  • "Duccia Clara ist keine halbe Germanin, sie ist eine waschechte Römerin, die mit einem Duccier verheiratet war. Nun ist sie verwitwet und zurück nach Roma gegangen". Stella machte eine undefinierbare Geste und seufzte ....


    "Ich gebe dir zwei Briefe, einen für Clara und noch einen Dankbrief für Sergia Severa, die uns die Kutsche samt Kutscher ausgeliehen hat. Die beiden Damen wohnen im gleichen Haus, wirst du sie schon finden. Sie hat dir damals deinen Sklaven Diocles abgekauft." Stella dachte kurz nach, es ist ihr noch etwas eingefallen:


    "Sie wäre übrigens eine gute Partie für dich" ... Und wenn sie schon in der Rolle der Kupplerin auftreten sollte, musste Stella auch die zukünftige Braut loben, "Ich denke, sie ist noch Jungf ... *hüstel*... eine junge Frau mit schönen Augen, die eine seltsame Farbe haben", Stella zögerte einen Moment, ".... so wie diese Blumen, Veilchen oder so..." , sie wusste es auch nicht so genau,


    "Auf jeden Fall, kannst du es versuchen, Cousin Aulus"...

    "Natürlich erinnere ich mich an Sergia Severa", erwiderte Saturninus. Sie hatte ungewöhnlich schöne Augen, ins Violette changierend; und sie trat freundlich und selbstsicher auf. Sie hatte ihm Diocles abgekauft, der (hoffentlich!) sich gut betrug und der furischen Familia, aus der er kam, Ehre machte.

    Um die Sergia zu werben, daran hatte er nicht gedacht. Als es aber Stella nun de facto verschlug, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Die Gens Sergia war angemessen, mit den Furiern befreundet, und die junge Dame hatte doch einiges Vermögen. Als Bonus sozusagen kam dazu, dass sie sehr schön und gescheit war und Stellas Freundin.

    Saturninus stellte sich vor, dass sie als seine Gattin sowohl vor seinem Patron als auch vor dem Kaiser Ehre einlegen würde. Sergia Severa und er - warum eigentlich nicht?

    "Sie war sehr freundlich und höflich mir gegenüber. Ob sie mich jedoch besonders leiden kann, das müsste ich erst herausfinden.", sprach er versonnen:

    "In der Tat ist ein Gruß von ihrer lieben Freundin ein guter Anlass, sich kennen zu lernen.", nun grinste er:

    "Ich werde mein Bestes geben."



    Als Stella bitter weinte, hat ihr geliebter Sonnwinn seine Fridila umarmt und geküsst. Er beruhigte sie mit zärtlichen Worten und sagte, er kommt so bald wie möglich zurück. Stella wusste auch, dass dieses ganze Unterfangen sehr wichtig für die Zukunft war und sie musste tapfer sein. Und es ging ihr besser, obwohl sie in ihrem Zustand immer noch misstrauisch und verletzt war und glaubte nicht sofort, dass der Cousin ihr und ihrem Germanen helfen wollte. Sie glaubte aber und vertraute ihrem Sonnwinn und nur ihm, und sah an, dass sie Aulus dann auch Glauben schenken konnte...

    Saturninus Blick streifte den Germanen. Wie er Stella in den Armen hielt, wie er sie liebevoll küsste, und wie sie seinen Blick mit Hingabe erwiderte, und sie sich mit irgendwelchen barbarischen Kosenamen , nein, er hatte sich vorgenommen, über Sonnwinn nicht mehr "Barbar" zu denken: Es waren also germanische Kosenamen, anredeten - gegen seinen Willen rief das eine unausgelotete Sehnsucht in ihm wach. Wie war es wohl, so geliebt zu werden?


    Ein Durcheinander ist es, dachte er, und an vernünftigen Männern ist es dann, das Chaos zu richten, welches die amantes amentes* verursachen.

    Noch stand Aulus Furius Saturninus der Liebe zynisch gegenüber.


    [simoff]Liebende (sind) Verrückte, Zitat nach Terentius, Andria I, 3[/simoff]