[VDR Ablageplatz II Ost ] Mosaikwerkstatt Furia - Officium Institoris

  • MOSAIKWERKSTATT FURIA

    OPERA MUSIVA



    Wir geben Scherben neues Leben!


    Feinste und kunstvolle Mosaike aus wiederverwendeter Keramik. Aufträge werden gerne entgegengenommen, nach Vorlagen oder eigenen Entwürfen.





    Eigentümer: Eques A. Furius Saturninus

    Geschäftsführer: Tiberios

    Werksmeister: Quintus Quintilius

  • Meine lädierten Rippen brachten mir einen Tag Pause ein. Gut Pause auch nicht wirklich, aber ich musste heute keine Böden schrubben, nicht die Asche ziehen und auch keine Wäsche mit Kuhpisse waschen. Nein ich durfte sogar zu Mosaikwerkstatt. Ja ich sollte mich hier nützlich machen, würde ich wohl auch und ich freute mich das ich Tiberios wieder sah. Auch wenn ich diese Freude nicht nach außen zeigte, war ich froh für ein paar Stunden der Villa zu entkommen, denn auch wenn ich noch nicht lange wieder da war wuchs mir dort alles über den Kopf. Ich hatte dem Dominus und einem der Veteranen ein blaues Auge verpasst und das nur weil sie mir unter die Nase gerieben hatten, dass sie sie fickten oder ficken würden und Scheiß ja ich war verdammt nochmal eifersüchtig.

    Die beiden Veteranen, die mich begleitet hatten setzten mich quasi wie Kindermädchen vor der Werkstatt ab und erklärten mir, dass sie mich wieder abholen würden. Ich nickte nur, denn was sollte ich auch sonst schon tun? Nein konnte ich ja schlecht sagen. Ich betrat also die Werkstatt und sah mich um. Als ich Tiberiso entdeckte ging ich auf ihn zu. „Salve mein Freund. Mein Dominus möchte das ich hier heute mitarbeite.“

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Galerius Fundanus, seines Zeichens Decurio der Curia Ostiensis, war ein wohlhabender Kunde und hatte vor zwei Monaten für das Triclinium seiner Villa in Roma ein Mosaik bestellt, welches den Gott Mercur, Handelsschiffe und Nymphen in schönster Harmonie zeigen sollte. Er hatte seinen Libertus Galerianus Sinorix geschickt.

    Der Entwurf, die sogenannte esdrúixola, was aus dem Griechischen kam und „etwas, in das eingebettet ist“ bedeutete, waren bereits fertig. Mit Papyrusschablonen waren die Farbfelder gekennzeichnet. Jetzt fehlte noch der Termin zur Fertigstellung vor Ort und es war Quintus Quintilius, der Werksmeister persönlich, der mit fünf seinen fähigsten Arbeitern dort arbeiten wollte. Das fertige Mosaik würde eine halbe uncia groß sein* und der Preis würde sich auf IV CLX Sesterze belaufen.

    "Gleich Morgen früh bei Sonnenaufgang, Dominus Galerianus "schlug Tiberios vor, und als der Kunde nickte, schrieb er in sein Auftragsbuch.

    Dann sah er hoch: "Das wären 416 Sesterze als Anzahlung, Dominus"

    Die Miene des Römers änderte sich und wurde unfreundlich: "Glaubst du denn, ich trage so viel Geld mit mir herum, Sklave? Und weißt du nicht, in wessen Auftrag ich hier bin? Ich schicke Dir heute nachmittag noch einen Boten."

    "Ich glaubte gar nichts. Und ich weiß es selbstverständlich. Natürlich werde ich deinen Boten erwarten, Dominus", erwiderte Tiberios.

    "Das will ich hoffen. Vale bene, Insitor" Der Mann schlang seine Toga um sich. In Tiberios Augen war er einer von der unangenehmen Sorte Freigelassener, nämlich von denen, die allzu schnell vergaßen, aus welchem Stand sie gekommen waren.

    Trotz der Stoffülle ging Galerianus Sinorix geschickt dem nächsten Besucher aus dem Weg, das war ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann. Noch ein Kunde?

    Nein.

    Ein breites Lächeln glitt über das Gesicht des Griechen, als er des Neuankömmlinghs gewahr wurde: "Flamma, lieber Freund!", rief er aus und ging ihm entgegen: "Wie schön, dich zu sehen. Setz dich bitte hin und ruhe dich aus, du hattest einen langen Weg."

    Tiberios hatte Posca auf seinem Schreibtisch, schenkte sofort zwei Becher ein und rieb sich über das Gesicht. Einen Moment lang sah er erschöpft aus, aber seine aufrichtige Freude machte das wieder wett.


    Quintus Quintilius, der Werksmeister, der ein guter Mann war, machte Tiberios ein beruhigendes Zeichen, was bedeutete, dass sie auch einmal ein Weilchen ohne ihn klar kämen.

    Dann setzte er sich auf seinen Schreibtisch und ließ die Beine baumeln: "Wie ist es dir bei deiner Rückkehr zu deinem Dominus ergangen?"



    Sim-Off:

    * ca. 104 m2

  • Ich runzelte die Stirn, sagte aber natürlich nichts zum Auftritt des Mannes. Erst als wir uns setzte und Tiberios mich begrüßte, sah ich ihn mir genauer an. "Du wirkst müde, du solltest dir etwas weniger aufhalsen." Meinte ich, denn ja ich glaubte nicht das seien Dominus begeistert wäre, wenn Tiberios aufgrund von zu vielen Aufgaben zusammenbrechen würde. Dann nickte ich in Richtung Tür. "Ich hoffe nicht alle Kunden behandeln dich so. Der weiß schon, dass du hier im Auftrag deines Dominus arbeitest oder? Es ist doch also quasi so, als würde er mit deinem Dominus so respektlos reden, wenn er dich so anfährt." Ja das hatte man mir im tibrischen Haushalt mit als erstes auf den Weg gegeben, ich sollte mich egal wem gegenüber immer respektvoll verhalten, weil alles auf das Haus zu dem ich gehörte zurückfiel. Dann trank ich einen kleinen Schluck. "Nun ich habe einige neue Aufgaben dazu und ein neues Quartier bekommen." Meinte ich eher neutral. Denn ich wusste nicht ob ich wirklich darüber reden wollte. Später vielleicht jetzt aber noch nicht. "Heute soll ich dich hier unterstützen und ein paar Entwürfe fertigen. Habt ihr den konkrete Aufträge? Oder soll ich einfach zeichnen was mir in den Sinn kommt? Oder kann ich dich irgendwo entlasten?" ja die letzte Frage stellte ich hauptsächlich, weil Tiberios wirklich sehr geschafft wirkte und definitiv mal eine Pause brauchte.

  • "Nein, nicht alle sind so, den Göttern sei Dank. Das gerade war ein ziemlicher malakós", sagte Tiberios und gebrauchte ein derbes Schimpfwort in Koiné, was zeigte, dass er sich geärgert hatte:

    " In der Theorie hast Du Recht, doch ich glaube nicht, dass Dominus Aulus wegen etwas Unverschämtheit mir gegenüber ohne Zeugen etwas unternehmen wird. Der Typ ist ein römischer Bürger. Er könnte vor Gericht darauf bestehen, dass man mich foltert, um zu sehen, ob ich bei meiner Aussage bleibe. Ich könnte höchstens Dominus Aulus empfehlen, keine Geschäfte mehr mit diesem Mann zu machen.", er zuckte die Schultern:


    "Das ist es nicht wert, Flamma. Da nutze ich meine freie Zeit lieber, um etwas länger zu schlafen. ", er schaute Flamma genauer an und runzelte die Stirn:

    "Atme noch einmal ein, bitte", sagte er: "Kann sein, dass ich mich irre, doch etwas irritiert mich. - Welche neuen Aufgaben und was für ein Quartier? "


    Der Grieche lächelte: "Der Entwurf des Mosaiks ist fertig, fehlt noch der Künstler - also du. Age zographon ariste - komm, Bester der Maler. Auf den auszulegenden Stellen hängen Papyrusschablonen, darauf kannst du vermerken, welche Farben eingesetzt werden sollen. Wenn Du willst, schauen wir uns bei den Frauen um, die die Mosaikplättchen farblich sortieren. ",


    Die tesserae nach Farben zu ordnen, war eine körperlich nicht anstrengende Arbeit; dafür brauchte man aber gute Sehkraft und Konzentration. Mädchen und Frauen saßen entweder an Tischen, einige auch mit überkreuzten Beinen am Boden. Gleichmäßiges Klappern war zu hören, wenn die Plättchen in die nummerierten Kästchen fielen; einige arbeiteten still, andere nutzten die Zeit, um eben so zu reden wie zu sortieren.


    Tiberios klopfte an den Türrahmen des Durchgangs, um zu zeigen, dass er da war: "Salvete!", Salve, erwiderten die Arbeiterinnen, die Flamma erst für einen Kunden hielten, aber dann stieß eine die andere an, und alle sahen sie hoch und wandten ihre Gesichter dem Exgladiator entgegen. Es war ein bisschen so, als würden sich Sonnenblumen in Richtung der Sonne drehen, und Tiberios grinste über den Anblick.


    Eine Rothaarige spritzte auf: "Ich mache Pause", sagte sie. Ihre Freundin, eine hübsche Nubierin: "Ich auch", und als eine Lockenköpfige rief: "Dann ich auch", sagte die Nubierin zu ihr: "Wir können nicht alle gleichzeitig in die Pause" und warf ihr einen Luftkuss zu. Fast gleichzeitig erreichten die beiden jungen Arbeiterinnen den Tiberiersklaven:

    "Bist du es wirklich? Flamma, der Schlächter? Bekommen wir Autogramme?", sie schauten Tiberios an:" Wir bleiben auch länger", sagten sie, ohne dass der etwas gesagt hatte. Aber nun sagte er:

    "Bitte zurück an die Arbeit. Es ist noch keine Pausenzeit." Er wies auf die Klepsydra, die große Wasseruhr an der Stirnseite, die erst zu einem Dreiviertel durchgelaufen war.

    Da er die Identität von Flamma nicht mehr geheimhalten konnte, tat er es auch nicht:

    " Richtig beobachtet, das ist tatsächlich unser allseits aus der Arena bekannter Flamma. Er ist aber auch der Künstler, der das große neue Mosaik mit den tanzenden Göttinnen entworfen hat, deshalb ist er hier."


    Die Lockenköpfige streckte eine Handvoll Tesserae entgegen: "Bitte nimm meine Plättchen als Farben, die der anderen sind grob und blass.", sagte sie.


    "Wir werden sehen ", winkte der Grieche ab und warf einen Blick zu Flamma: "Das nächste Mal müsstest du dich tarnen. Wie wäre es mit einem langen Philosophenbart?"

  • Gut wenn sie nicht alle so eingebildet waren wie der Kerl eben. Ich neigte den Kopf leicht zur Seite. „Nun wenn er sich weiterhin so verhält...Aber es ist natürlich deinen Entscheidung. Und wenn er deinem Dominus gutes Geld einbringt..“ Ich zuckte mit den Schultern, dass musste Tiberius für sich entscheiden. Ich sah Tiberios irritiert an, amtete einmal relativ flach ein und wieder aus. „Nun neben dem täglichen Training was jetzt daraus besteht, das ich lerne ohne Waffen zu kämpfen und zu verteidigen, durfte ich den Holzvorrat haken, das Hypokaustum säubern, Stratonica in der Culina bei den schweren Arbeiten helfen und weiße Wäsche waschen. Wusstest du übrigens, dass die mit Kuhpisse gewaschen wird?“ Fragte ich und schüttelte mich bei dem Gedanken an diesen elendigen Geruch.

    Ich erhob mich und folgte Tiberios zu den Frauen, welche die Steine farblich sortierten. „Salve.“ Ich nickte ihnen zu und hob dann die Hände, als sie quasi auf mich einstürmten. „Ähm...“ Weiter kam ich nicht, denn Tiberios rettet die Situation. Ich sah zu der Frau mit den Locken und zu ihren Steinchen. „Nun wir werden sehen ob die Farben passen.“ Meinte ich ausweichend, denn nein ich wollte keine bevorzugen oder so. Dann sah ich meine Freund an und lachte leise. „Meinst du das hilft?“ Ich sah zu dem Schablonen und sah Tiberios an. „Da drauf soll ich notieren welche Farbe richtig?“ Ich sah mich um und wieder zu Tiberios „Womit soll ich es drauf schreiben?“

  • "Sicher von der Kuh?", fragte Tiberios: "ich dachte immer, sie nehmen den Urin aus den großen Amphoren, die in den Mietshäusern unter jeder Treppe stehen?", er wollte Flamma necken, dann wurde er ernst: "Du bist in Ungnade, wenn auch nicht auf die brutale Art.", sagte er. Auch er hatte einmal die Küche der Casa Furia von oben bis unten putzen müssen, weil er Dominus Aulus Zorn erregt hatte. Natürlich war Drecksarbeit besser als Stockhiebe oder ausgepeitscht werden, doch es kratzte am Stolz. Ja, auch Sklaven hatten ihn, zumindest wenn sie eine Ausbildung besaßen. Ihr Selbstwertgefühl speiste sich aus ihrem Einsatzgebiet, und oft wurden die Kompetenzen eifrig verteidigt. Flamma leistete Strafdienst:

    "Das ist ganz schön viel, was Du machen musstest.", sagte er:" Doch das du erschöpft sein dürftest, meinte ich nicht. Du atmest nicht richtig, deine Rippen bewegen sich auf beiden Seiten nicht ganz gleichmäßig. Zeig das bitte Dominus Tiberius Caudex. Er hat Aither geholfen und Chloe. Vielleicht hast du dir im Hypocaustum etwas blockiert, du bist sehr groß. - Du kannst mit dem Kohlestift schreiben oder einfach das richtige Plättchen draufkleben, viele der Arbeiter hier lesen nicht sehr gut. "

    Tiberios sah so gerne zu, wenn Flamma künstlerisch tätig war; er war dann so vertieft und ganz bei sich, als könne ihm nichts und niemand etwas anhaben.

  • „Ja verdammte Kuhpisse.“ Sagte ich und verzog das Gesicht. Ich zuckte mit den Schultern. „Ja das bin ich wohl. Ich denke er nimmt mir übel, dass ich den Ludus meine Zuhause genannt habe und wieder dort hin wollte. Er ist da ja etwas eigen.“ Ja ich meinte das es wohl genau das war, aber ich brach mir keine Zacken aus der Krone wegen der Arbeiten. „Nun aber ich denke, dass ich heute wirklich in Ungnade gefallen bin. Ich habe einen der Veteranen beim Training verprügelt, also über das normale Maß hinaus.“ Sagte ich und murmelte leiser. „Aber der wird Kara nun nicht mehr belästigen.“ Dann sah ich Tiberios an. „Ich denke der Feigling wird sicher eine Strafe fordern, immerhin habe ich ihn die Nase gebrochen.“ Ich zuckte mit den Schultern, ja jeder wusste, dass ein Sklave keinen Römer angreifen oder verprügeln durfte. „Wir werden sehen was kommt.“ Ja es war mir herzlich egal, welche Strafe mich erwartete, der Kerl hatte bekommen was er verdient hatte. Mein Freund sprach mich auf meine Rippen an. „Ein Trainingsunfall.“ Sagte ich und winkte ab. „Die Rippen habe ein wenig abbekommen, der Medicus sagt es ist nichts gebrochen. Ich bin nur erst mal vom Kampftraining befreit und schwer heben soll ich nicht.“ Dann nickte ich und griff mir den Kohlestift ich hockte mich neben die Vorlage und betrachte sie nochmal in allen Details. Ich schloss die Augen und sah die Farben vor mir. Ich ließ das Bild vor meinem Geistigen Auge auf mich wirken und dann öffnete ich die Augen und verbesserte noch hier und da was auf der Vorlage. Setzte hier und dann noch ein paar Details hinzu und notierte die Farben und auch die einzelne Abstufungen der Farben und die farblichen Übergänge wie ich sie mir vorstellte. Ja ich war vollkommen vertieft in meine Arbeit und vergaß alles um mich herum.

  • "Bitte schone Dich. Es würde mir sehr helfen, wenn Du noch ein paar freie Entwürfe für meinen Katalog zeichnest und das kannst Du in Ruhe sitzend an meinem Schreibtisch tun.", sagte Tiberios. Er würde schon dafür sorgen, dass Flamma sich ausruhen konnte, zumindest heute.


    Die nächste Aussage ließ den Griechen blass werden, und er schaute seinen Freund betroffen an: "Du meinst , Du hast einen Römer mit voller Absicht verprügelt? Warum das, Flamma?", Angst stieg in ihm auf, und wenn er Angst hatte, dann kam auch jener kalter Zorn zurück, der ihn spöttisch und verzweifelt zugleich werden ließ:

    "Bist du wie Ikarus, der sich in Übermut in die Sonne stürzt? Da der Veteran von niedrigerem Rang als dein Herr ist, kann Dominus Tiberius Caudex dich vermutlich vor dem Tod retten.
    Wenn Du jedoch entschlossen bist, zu sterben, solltest Du einem anderen ins Gesicht schlagen: Tiberius Caudex selbst etwa oder einem Senator oder vielleicht dem Caesar Augustus. Dann kannst Du ja auch in die Arena zurückkehren, damnatio ad bestias, oder ans Kreuz zur Unterhaltung der Römer zur Mittagszeit
    "
    , lange hatte er niemanden mehr verspottet . Er hatte Angst um Flamma, dass dieser immer noch sterben wollte und das es ihm auch gelingen würde..


    Er legte seine Hand auf den Arm von Exgladiator und konnte nicht verhindern, dass ihm Tränen in die Augen stiegen: "Bitte verzeih mir meine Worte", sagte er schließlich:

    "So sollte ein Freund nicht zum anderen sprechen. Wenn es dir danach ist, jemanden zu schlagen, kannst du ja mich jetzt verprügeln. Mir wäre es freilich lieber, dass Du weiterzeichnest"

  • Ich nickte. "Ich mach die Vorlage fertig und schreibe auf welche Farben benötigt werden und dann setzt ich mich gern an neue Entwürfe."

    Dann rollte ich mit den Augen. "Ja verdammt ich weiß das wir das nicht tun dürfen, aber der Dreckesack hat Kara belästig und er hat es auch schon bei andere Frauen im Haushalt versucht." Grummelte ich vor mich hin. "Bisher hat er Kara immer in Ruhe gelassen...aber jetzt, denkt er er hat freie Bahn. Ich habe ihn nur vom Gegenteil überzeugt." Sagte ich. Oh ja der Kerl saß mir schon länger quer, bisher hatte ich mich nur immer zurückgehalten. "Ja ich hätte es nicht tun dürfen, aber ich habe die Chance auf dem Trainingsplatz genutzt und nun ja...." Dann aber sah ich meinen Freund an. "Nein ich will nicht sterben...glaub ich. In den ersten Tagen wollte ich es, dass geb ich zu, aber inzwischen..." Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste es nicht. Ich wusste es wirklich nicht. Angst vor dem Tod hatte ich aber dennoch immer noch nicht.

    Dann schüttelte ich den Kopf. "Du musst dich für nichts entschuldigen. Freunde können sich auch mal ihre Meinung sagen. Ich erwarte und möchte auch nicht, dass du alles was ich tue gutheißt. Im Gegenteil. Und ich hoffe, dass du das auch nicht von mir erwartest. Als Freund muss man dem anderen auch sagen können, wenn er mal Scheiß baut. Und das ich Scheiße gebaut habe weiß ich. Ich bin aber auch bereit die Konsequenzen zu tragen."

    Sagte ich und nun erhob ich mich, denn es waren alle Farben notiert und ich ging zu dem Schreibtisch um vielleicht noch ein paar Entwürfe zu Papier zu bekommen. "Sag mir, was du gern mal sehen würdest? Beschreib es mir."

  • "Du hättest dennoch deinem Dominus Bescheid sagen müssen", Tiberios machte eine hilflose Handbewegung:"Er würde deine Kara beschützen. Das zumindestens. ", er sprach nicht oft über Vergangenes, aber nun sagte er: "Hier in Roma ist alles in Ordnung, aber früher in Alexandria hatte ich einen Herren, der uns Sklaven nicht beschützt hat, sondern...nun gegenteilig. Ganz das Gegenteil von Dominus Tiberius Caudex. Und manchmal ist es nicht das Schlimmste, was Dir selbst passiert, sondern wenn es einer Person, die du liebst, zustößt , und du weißt ganz genau, dass du nichts, aber auch absolut nichts tun kannst, um ihr beizustehen. Außer getötet zu werden.", er lächelte nun:

    "Vielleicht ist es das wert, um einem solcher Typen wie dem Veteranen aufs Maul zu hauen? Ich für meinen Teil beneide dich darum. Wenigstens war es auf dem Trainingsplatz und nicht auf dem Forum Romanum. Wenn der Römer sich aber nicht durch Geld und gute Worte entschädigen lässt, so wirst du bestraft werden. "


    Das Flamma ihm nicht böse war, freute ihn: "Oh, ich sage dir gewiss, wenn Du Dich meiner Meinung nach auf einem Irrweg befindest. Und dennoch, Flamma , selbst dann wäre ich an deiner Seite. Ich ginge nämlich immer davon aus, dass Du deine guten Gründe hast, weil du ein guter Mann bist. Du hast den Römer geschlagen, weil er es gegenüber deiner Kara an Achtung hat fehlen lassen.
    Das war natürlich entsetzlich dumm, aber es ist auch furchtbar anrührend und tapfer.
    "


    Er holte sich den Besucherstuhl, drehte ihn um, setzte sich und legte die Arme auf die Lehne: "ich mag deine Bilder, und die Welten, die Du entwirfst. Ich hätte gerne ein ganz bestimmtes Bild. Kannst Du Venus und Cupido für mich malen? Es ist... eine Erinnerung", er dachte an jemanden Bestimmtes, und lächelte sanft in sich hinein.

  • Ich nickte. "Ja das würde er." Bestätigte ich, denn ja ich hatte keinerlei Zweifel, dass der Dominus Kara beschützen würde. Natürlich würde er das, schließlich war Kara für ihn nicht irgendwer. Aber ich hatte eben nicht gewollte, dass er es war, der Kara beschütze und verteidigte. Ich konnte sonst schon nichts für sie tun, dies war da Einzige was ich tun konnte und so hatte ich dies eben getan. Ich zuckte mit den Schultern und sah meinen Freund an. "Ja das war es wert. Ich würde es wieder genau so machen." Oh ja das würde ich definitiv. Dieser Drecksack hatte es einfach verdient. Ich grinste schief. "Nun ganz blöde bin ich ja auch nicht. Natürlich habe ich bis zum Training damit gewartet." Ja Natürlich hatte ich dem Kerl seien Grenzen aufzeigen wollen, aber ich hätte ihn niemals außerhalb des Übungsplatzes angegriffen. Das hatte ich als junger Mann ein genau ein einziges Mal getan. Mein Glück war damals, dass ich schon gut genug war, sonst wäre ich wohl tot oder in den Mienen gelandet. Aber ja ich war danach vier Wochen nicht mal in der Lage mich zu bewegen. Ja man hatte mir sehr sehr deutlich gemacht, dass man Römer nicht angriff und verprügelte.

    Ich schüttelte mit dem Kopf. "Glaub mir ich kenne ihn, er wird sich nicht mit Geld und guten Worten begnügen." Da war ich mir sicher, der Kerl hasste mich. Ich war in allen Belangen besser als er und das konnte er nicht verknusen. Ja mir war klar, dass es nicht mit Geld und guten Worten bereinigt werden würde. "Er hatte es verdient." Meinte ich nur, nickte aber dankbar, dass Tiberios mir versicherte, dass er es zwar nicht gut fand aber dennoch zu mir stand.

    Dann sah ich sein versonnenes Lächeln und nahm mit die Kohle und das Papier. Ich fing an ein paar erste Striche und Gedanken auf das Papier zu bringen. Ohne aufzusehen sagte ich zu ihm. "Wenn sie dich so lächeln lässt, erzähl mir von deiner Venus, wie muss ich sie mir vorstellen?"

  • Tiberios legte ein Hand aufs Herz: "Wenn er dir über das gebotene Maß hinaus weh tut, schwöre ich bei Tyche, das wird er bereuen. Dann werden Briefe in seiner Handschrift auftauchen, die eine Verwicklung in eine Verschwörung aufzeigen, und nicht einmal er wird sich sicher sein, ob er sie nicht selbst geschrieben hat. Wie heißt der Römer? Besorgst du mir eine Probe seiner Handschrift?"

    Es war Tiberios ernst. Der Scriba war ein guter Schriftfälscher. Er hatte dieses kriminelle Talent schon gut zwei Jahre nicht mehr eingesetzt, und er ging nicht davon aus, dass man ihn erwischen würde. Der Veteran schien ihm einer der Römer zu sein, die Sklaven rein wegen ihres Standes unterschätzten. Also nicht gerade der Hellste.

    Einen Moment schaute er Flamma entschlossen an, dann wurde sein Blick wieder weicher und das Lächeln kehrte zurück: "Wie ich mir Venus vorstelle, fragst du? Sie hat ein ein aristokratisches Gesicht mit braunen Augen. Ihr Haar ist dunkelbraun mit einem Kastanienschimmer und umhüllt sie. Sie ist schlank, doch mit Rundungen an den richtigen Stellen, und sie ist kein junges Mädchen, sondern eine voll erblühte Frau.

    Venus, Du wunderschöne, golden bekränzte, weibliche, Venus, Mutter des lieblichen Amor,
    Schaumgeborene, ich umfing dich mit stiller Freude.
    Die schönste Seide, die glänzende Krone sind flüchtig, verglichen mit schneeweißen Brüsten und schlankem Hals und betörendem Duft
    Ave Venus, sei tausend Mal gegrüßt
    und noch tausend Mal und noch hundert Mal, denn so viele Küsse gab ich Dir.

    So sieht sie aus, Flamma, so ist sie in meinen Gedanken.
    "

  • Ich legte meine Hand auf die von Tibrios und drückte sie leicht. „Danke.“ Sagte ich. „Vielleicht komme ich darauf zurück.“ Sagte ich. Ich wollte jetzt nicht sagen, dass es in den Sternen stand, wann wir und ob wir uns wiedersehen würden. Dann lächelte ich und ließ ihn reden. Ich hörten ihm zu und schloss meine Augen um mir das Bild vorzustellen, welches er gerade mit Worten zeichnete. Ich lächelte. Wer auch immer die Venus war, sie musste es ihm wahrlich angetan haben. So öffnete ich meine Augen und begann zu zeichnen. Es dauerte nur ein paar Striche und ich war wieder ganz und gar in meine Zeichnung vertieft. Der Cupido bekam Tiberios Züge und seien Locken. Ja man konnte wohl genau erkennen, dass meine Freund die Vorlage für die Zeichnung war. Noch einmal schloss ich meine Augen und stellte mir die Venus die er beschreiben hat vor. Als ich meine Augen wieder öffnete war es so als ob meine Gedanken sich selbständig machten. Wie von selbst glitt meine Hand über das Papier und Strich um strich entstand sie die Venus die Tiberios beschrieben hatte. Anmutig schon, eine reife Frau, die Sinnlichkeit ausstrahlte. Der Cupio-Tiberios der sie liebte und ihr huldigte.

    Ich wischte noch ein wenig hier. Setzte ein paar Konturen da. Hier noch einen Feinheit, dort noch ein Detail. Ich setzte meinen Namen und ein für Tiberios darunter und schob es zu ihm rüber. „So in etwa?“

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  • Tiberios nahm das Bild in beide Hände wie eine Kostbarkeit: "Es ist schön und mir teuer. Noch teurer ist mir der Freund, der es mir gab. Venus und Cupido vereint in unsterblicher Liebe. Warum, Flamma, warum kann die Welt nicht immer so rein und vollkommen und voller Schönheit sein? Ich glaube, dass ich ein wenig anfange zu begreifen, mich immer in die zu verlieben, die ich nicht haben kann. Ein normales Alltagsleben ist nichts für mich", der Grieche lächelte:

    "Ich könnte dir stundenlang zusehen, wie du zeichnest, dein Werk prüfst und verwirfst, hier und dort etwas änderst. Die Kunst ist deine Bestimmung, Flamma. Darf ich dir einen Rat geben,? Egal wie man dich bestrafen möchte, schütze bitte deine Hände. Lass nicht zu, dass sie dir jemand bricht. Wenn Du die Wahl hast zwischen irgendeinem anderen Teil deines Körpers und deinen Händen, wähle letzteres. Denn sie sind es, die deine Seele ausdrücken. ",

    wieder schaute er auf das Bild und hob den Kopf:

    "Ich möchte es für mich behalten. Es soll nicht in den Kundenkatalog.Es ist zu schön. "

  • Ich lächelte als ich sah, dass Tiberios das Bild gefiel und zog legte einen neues Blatt vor mich hin.

    Dann sah ich meine Freund an. „Nun Liebe ist etwas vollkommenes. Egal in welcher Form wir ihr im Leben begegnen. Die einen haben das Glück und können sie ihr Leben lang genießen. Wir die andere sollten uns aber glücklich schätzen wenigstens einmal diese Vollkommenheit erlebt zu haben.“ Denn so war es doch Liebe war vollkommen, aber man konnte sie nicht erzwingen und nicht festhalten. Dann nickte ich. „Nun ich glaube nicht, dass der Dominus mit die Hände brechen lässt.“ Sagte ich, denn der Tiberii war vieles aber nicht grausam oder unüberlegt. Und ja das wäre wohl unüberlegt von ihm, wenn er das anweisen würde. „Ich arbeite ja auch sonst mit meinen Hände, ich wäre wohl ein schlechter Leibwächter wenn ich meine Hände nicht benutzen könnte.“ Sagte ich und fing an das vor mir liegenden leere Blatt mit einer weiteren Zeichnung zu füllen. Diese wurde etwas dunkler und düsterer. „Ich denke es wird auf Schläge hinauslaufen.“ Sagte ich ohne jedoch aufzublicken. Ich zeichnete weiter und sah dann doch auf und lächelte. Ich deutete auf die Widmung. „Es ist nur für dich. Schau das steht es 'Für Tiberios Flamma'.“

  • "Nicht der Dominus", sagte Tiberios fast empört, denn auch er wusste, dass Tiberius Caudex so etwas niemals tun würde: "Ich meinte, den Drecksack, der Kara belästigt hat, und der dich hasst. Er könnte behaupten, dass ihm der Stock ausgeglitten ist. Achte also darauf, dass deine Hände außerhalb seiner Reichweite bleiben. Wenn es eine offizielle Bestrafung mit Stock oder Peitsche ist, wird man dich binden. Ansonsten hätte ich dir geraten, dass Du deine Hände unter deine Achseln schiebst und dich zusammenkrümmst. Und die Daumen draußen lassen ", natürlich wusste Flamma als Exgladiator derlei auch, es war Tiberios Art, seine Besorgnis auszudrücken, indem er redete.

    Er schaute wieder auf das Bild:

    "Es ist vollkommen. Ich danke dir für die Widmung. Ich werde die Zeichnung also unterschlagen, da es durch die Widmung für den Katalog ohnehin unbrauchbar ist. - Ja, ich glaube, Du hast Recht. Es ist nicht wichtig, wie lange es dauert; es ist wichtig, einmal auf diese vollkommene Weise geliebt zu haben. "


    Flamma zeichnete weiter, und der Grieche schaute ihm dabei zu:

    "Wenn du nicht mehr in der... Villa Tiberia bleiben möchtest, wäre in der Casa Furia Platz für Dich", sagte er: "Dort... lebt keine Frau, die du liebst. Und Dominus Aulus erwartet keine Liebe von Dir, sondern dass Du ihm als Sklave dienst. Du könntest bei uns ein ruhiges Leben haben. Ohne Höhen und Tiefen, nur deinen Aufgaben und der Kunst verpflichtet. Ich würde dafür sorgen, dass dich die Mädchen in Frieden lassen. Ich möchte, dass Du das weißt. Wenn dir alles zu viel wird, bist du in meiner Familia willkommen. "

  • Ich zuckte mit den Schultern. „Nun ich habe einen Römer verprügelt... also wird es wohl eine offizielle Bestrafung werden.“ Meinte ich und zuckte wieder mit den Schultern. „Der Dominus legt im Eindefekt die Strafe fest. Aber ich werde versuchen, wenn es möglich ist meine Hände zu schützen.“ Sagte ich und den letzten Teil eher in einem versöhnlichen Ton. Dann lächelte ich. „Genau deswegen habe ich es ja dir gewidmet, es ist deinen Bild und für niemanden anderes gedacht.“ Ich lächelte vor mich hin und arbeitete an dem nächsten Entwurf weiter. „Danke für das Angebot.“ Sagte ich ohne aufzublicken. „Nur wir beide wissen, dass ich kaum Mitspracherecht habe wo ich mich aufhalten. Das einzige was ich könnte. Ich könnte mich freikaufen, aber dann muss ich Rom verlassen und darf es nie wieder betreten.“ Ja er kannte die Regeln für freigelassenen Gladiatoren bestimmt genauso wie ich. „Aber ich danke dir dennoch, Es ist gut zu wissen, dass man willkommen wäre im Falle des Falles.“ Sagte ich und blickte von der nun fertigen Zeichung auf.

  • "Wenn Du es dir von deinem Herren erbittest, wird er es dir vielleicht gewähren.Ich wünsche es dir nicht. Ich weiß, dass es hart ist, in eine andere Familia zu kommen, auch wenn Du in Roma bleiben würdest. Du gehörst zu der Tiberia." Tiberios hatte Flamma sagen wollen, dass es einen Ausweg gab. Erst mit thanatos hatte jede Hoffnung ein Ende; die Toten hofften nicht mehr, fühlten nicht mehr, dachten nicht mehr:


    "Wäre es denn eine mögliche Option für dich, zwar frei sein, doch Roma verlassen zu müssen?",


    Flamma setzte sein Werk fort. Tiberios erhob sich und schenkte noch einmal Posca nach:

    "Du möchtest wirklich nichts von den Einkünften haben, die deine Entwürfe kreieren? Ich fühle mich schlecht, etwas davon anzunehmen.
    Ich spare auch, aber in meinem Fall gibt es ein Paradoxon: Je mehr Geld ich für die Furier verdiene und ich bin prozentual am Gewinn beteiligt, erhalte also meinen Anteil, desto höher steigt auch mein eigener Kaufpreis.
    - Wie möchtest Du dich als Künstler gerne nennen? Noch hast du freie Wahl
    "
    .,


    er holte sein Schreibzeug, um die Entwürfemappe zu beschriften.

  • Ich nickte denn ja wenn ich hier bleiben würde, dann würde ich mich wohl nie einer anderen Familie wirklich zugehörig fühlen. Dann schüttelte ich den Kopf. „Nein wäre es eigentlich nicht. Ich … ich wüsste nicht was ich ich machen sollte. Ich kenne doch nur das hier.“ Sagte ich und machte einen allumfassende Handbewegung. Dann lachte ich leise und legte meine Hand auf die von Tiberios, ich beugte mich zu ihm. „Ich verrate dir ein Geheimnis. Ich habe so viel Geld, dass ich dich, mich und noch einen paar weitere Sklaven freikaufen könnte. Also wenn du mal Geld brauchen solltest, und zum Beispiel die Freiheit zu erlangen, dann sag es mir. Dir nützt die Freiheit ja etwas im Gegensatz zu mir. Ich werde immer ein infamer sein. Dir aber würde die Welt offen stehen. Also bitte fühle dich nicht schlecht deswegen.“ Dann neigte ich den Kopf zur Seite und überlegte. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen. amīr .“ sagte ich schließlich. amīr soll meine Künstlername sein.“