CUBICULUM Stella & Sonnwinn

  • Friudel zog seine Fridila an sich, tröstete sie und küsste sie liebevoll. Er sei glücklich und dankt dem Schicksal, dass sie sich gefunden haben und seine gefühlvollen Worte gingen ihr zu Herzen und beruhigten sie.


    "Ich bin auch glücklich, dich getroffen zu haben und glaube mir, ich habe niemals etwas anderes über dich gedacht, mein Geliebter, ...", Stella küsste ihn sanft und streichelte sein goldenes Haar, das sie so liebte. ...


    "Du weißt, es ist mein Wunsch nach Chattenland mit dir und Sonnmar zu gehen, aber du hast recht, wenn er etwas älter wird und wir werden unseren Sohn nie zwingen, zu wählen, wo er hingehört, er wird es selbst entscheiden, wenn er dafür groß genug ist ..."


    Und gerade in diesem Moment kam Rhea mit weinenden Sonnmar rein, der seine Händchen zu Fäustchen ballte. Stella nahm ihn sofort in ihre Arme und sagte beruhigend, "Ja, mein Liebling, es wird auch Zeit ...", dann machte sie ihre Brust frei. Der kleine Sonnmar weinte nicht mehr, trank genüsslich seine Milch und schlief danach ein.


    Stella gab ihren Sohn wieder Rhea, damit sie ihn in das Wiegelin hinein legte und widmete sich wieder ihrem Friudel, "Wenn du unbedingt ein Haus auf dem Furierland für uns bauen möchtest..., habe ich nichts dagegen, würde mich sogar sehr freuen", Stella lächelte ihren Sonnwinn heiter an. "Aber was meinst du mit "abarbeiten?" sie sah ihn etwas irritiert an, ... "Das verstehe ich nicht ... Du baust doch das Haus für uns, für deine Familie, das Furierland gehört mir, also auch meinem Mann, dir, mein Gemahl!..." sagte Fridila und nickte bestimmend. Dann dachte sie kurz nach und fuhr fort:


    "Du hast jetzt als mein Mann eine ganz andere Stellung in der römischen Gesellschaft. Eigentlich sollten dich unsere Leute mit "Dominus" ansprechen", Stella schmunzelte und fuhr fort,..."Ich werde Cousin Aulus bitten, für dich eine passende Tätigkeit zu finden..., ist es dir recht, mein Liebster?...". Stella hoffte sehr, dass es seinen verletzten Stolz besänftigen wird.



  • Stella hatte Recht, als sie über meine neue Stellung sprach. Und auch ich kam aus einer Sippe, in der Unfreie gedient hatten, die Muntlinge, für die wir verantwortlich waren und zu sorgen hatten. Ich nahm meine Fridila in den Arm, als sie unseren Sohn gestillt hatte, und gab einen Kuss auf sein kleines, mit Flaum bedecktes Köpfchen:

    "Ich will meine Verantwortung tragen.", sagte ich: "Nur von meinen Freunden: Lyda, Timon und Rhea, da werde ich mich nicht Dominus nennen lassen, das wäre ganz und gar seltsam für mich. Sie waren für mich da, als ich nur ein Sklave war. Jetzt will ich für sie da sein, so wie du es bist." Ich liebte an meiner Stella, wie sie für ihre alten und nicht mehr arbeitsfähigen Diener sorgte, das zeigte mir ihre Güte. Meine Mutter war auch dieser Art, und ich wusste, dass ihr dieser Zug an ihrer neuen Schwiegertochter gefallen würde:

    "Gut, da du dein Land mit mir teilst, so sag mir, liebe Fridila, welchen Teil ich für meinen Hausbau nehmen kann. ", sagte ich.


    So langsam nahmen die Pläne in meinem Kopf Gestalt an. Ein Problem gab es noch: Die Römer bauten mit Stein. Ich dachte erst, dass läge daran, dass Italia ein baumloses Land wäre, aber man erzählte mir, dass es früher ausgedehnte Wälder gegeben hätte.Doch die waren fast alle für den Bau von Kriegsschiffen und die Befeuerung ihrer Heizung verbraucht worden. Ich musste also einen Maurer in Brundisium dafür bezahlen, dass er mir sein Handwerk beibringen würde, mit Steinen zu bauen. Also hatte ich auch in der nächsten Zeit viel zu tun. Ein Fehler war dieses Wissen nicht; künftig würde ich auch Mauern in der Casa Furia bauen können.

  • Wie immer fühlte Stella sich wohl und geborgen, wenn Sonnwinn sie in den Arm nahm. Der süße Sonnmar gestillt und zufrieden schlief nun friedlich in seiner Wiege. "Dein Sonn, lieber Friudel, hat deine Augen vererbt, so strahlend blau und tief, wie Lacus Albanus in den Albanerbergen ...", Fridila seufzte und küsste ihren Geliebten sanft.


    "Ja, ich weiß, dass du ein verantwortungsvoller Mensch bist, Friudel, und natürlich ist es absolut verständlich, dass du für unsere Kampfgefährten ein Freund bist und sie können dich nennen, so wie du es möchtest. Die gehören einfach zur Familie."


    Dann wollte Sonnwinn wissen, welchen Teil des Landes er für den Hausbau nehmen könnte. Stella überlegte kurz, "Wenn wir zurück sind, dann kannst du, als Baumeister, dich da genauer umsehen"..., sie nickte, "Auch fragen wir meinen Cousin Aulus, ob er etwas vorschlagen könnte, er gehört ja auch zur Familie ...",


    Stella schwieg einen Moment und wirkte betrübt, sie konnte immer noch nicht vergessen, wie er ihren geliebten Mann so geringschätzig und arrogant behandelt hatte..... Dann fiel ihr noch etwas ein, "Aber Aischylos, unser Ianitor kann dir dabei am besten helfen, der ist ja auch für Garten und das Grundstück verantwortlich!", dann erhellte ein Lächeln ihr Gesicht und Stella schaute ihren Germanen an,


    "Wie stellst du dir denn das Haus vor, das du für uns bauen möchtest, lieber Friudel?"....



  • "Den See würde ich gerne einmal sehen, Fridila", sagte ich: "Albaner- Berge, das klingt gut. Ein wenig nach den ernsten, hohen Wäldern von Herkynia, dem Chattenland. ", als Stella dann sagte, dass man Saturninus fragen sollte wegen des Furierlandes, nickte ich: "Natürlich, liebste Fridila. Sei nicht betrübt wegen seiner Art. Ich versichere dir, dass er mir nichts schenken soll, jede Krumme Erde werde ich ihm vergelten, und er darf wählen, welchen Dienst er von mir möchte."

    Ja, Saturninus war Stellas Cousin, und er hatte mitzureden. Ich war nicht böse auf ihn, aber ich wusste, dass er mich nicht mochte, aber wie hätte er das auch sollen: Ein Ritter des Reiches und ich, ein Freigelassener, der ihm in seinen Augen seine Cousine "gestohlen" hatte? Ich hoffte jedoch, dass ich Stellas Cousin eines Tages zeigen konnte, dass das Herz eines Mannes wichtiger war als ein Purpurstreifen am Gewand oder ein goldener Ring am Finger.

    Ich legte den Arm um meine Frau und meinen Sohn:

    "Aischylos, ja, ich freue mich darauf, mit ihm zu arbeiten. Er hat bestimmt ein Pflanzenheil. Das bedeutet, dass ihm die Gabe, ein geschickter Gärtner zu sein, von den Nornen zugeteilt wurde.", versuchte ich Fridila zu erklären. Aischylos war ein besonderer Mann. Er war der furische Ianitor, doch er gärtnerte und kochte daneben sehr gut. Vielleicht hatte beides damit zu tun, für etwas anderes oder andere zu sorgen.


    Als mich nun meine Stella nach dem Haus fragte, welches ich bauen wollte, lachte ich leise:

    "Du bist die Hausherrin, Fridila, welches Haus möchtest du denn haben? Ein Cubiculum, oder warte, lieber zwei? Ein Balneum? Eine Küche, die aber außerhalb liegt, wegen der Feuergefahr. Ein großes Triclinium nach römischer Sitte, oder einen Tisch und Stühle? Sag du es mir", und nun gab ich Stella einen Kuss voller Übermut:

    "Wir in meiner Heimat leben nämlich alle zusammen in langen fensterlosen Häusern mit dem Vieh unter einem Dach. In der Mitte gibt es eine Feuerstelle. Unsere Vorräte lagern wir in Erdlöchern. Doch keine Sorge, Fridila, so ein Haus möchte ich dir nicht bauen. ", ich schüttelte den Kopf.

  • "Den See würde ich gerne einmal sehen, Fridila", sagte ich: "Albaner- Berge, das klingt gut

    "...Ja, es ist sehr schön da ... und ich möchte dir darüber etwas erzählen, liebster Friudel,...", Stella machte eine Pause..."Mein Bruder Caius, bevor er nach Ägypten ging, kaufte ein kleines Gut in den Albaner Bergen, er wollte eines Tages sich da zurückziehen und Wein anbauen ... . Aber er kam von seiner Mission in Ägypten nicht mehr zurück." Stella senkte den Blick, es machte sie immer traurig und sie schwieg einen Moment.


    Dann schaute sie Sonnwinn an und fuhr fort, "Ich habe dieses Gut geerbt und war schon mal da und musste leider feststellen, dass das Haus fast eine Ruine ist, aber in einer atemberaubenden Umgebung ... Nun, man könnte das Haus abreißen lassen und ein neues bauen, es gibt genug Steine da. Daher möchte ich, dass du das auch ansehen würdest, es könnte unsere Sommerresidenz werden, was sagst du dazu, mein Friudel und Baumeister?"


    Bevor Stella weitersprach, nahm sie Sonnwinns Gesicht in ihre Hände und schaute ihm direkt in die Augen, "....Ich bin betrübt, wenn ich daran denke, wie mein Cousin dich behandelt hat... Aber mit "schenken und vergelten" haben wir ja schon geklärt, du bist niemanden etwas schuldig, meine Sonne, und du stehst auch nicht in seinen Diensten, schlag dir das aus dem Kopf, wir wollen nur seine Meinung anhören...", Fridila küsste innig seine Stirn und lächelte ihn gefühlvoll an, "Du bist mein Mann und Vater unseres Sohnes und Cousin Aulus, ob es ihm passt oder nicht, hat diese Tatsache zu akzeptieren." Sprach sie leise aber deutlich und küsste Vater und Sohn zärtlich.


    "Ja, Aischylos ist mir sehr treu und wird auch dir treu sein, auf den kannst du dich immer verlassen, Friudel"...


    Stella lächelte auch, als Sonnwinn sie fragte welches Haus sie so haben möchte, "Das weiß ich noch nicht, muss noch überlegen, auf jeden Fall Balneum, ein Kinderzimmer und Cubiculum für uns, oder möchtest du dein eigenes Cubiculum haben, mein Geliebter?", fragte Stella schmunzelnd, weil Sonnwinn wissen wollte, ob sie lieber zwei hätte, und erwiderte vergnügt seinen Kuss.


    Als Sonnwinn dann über die Häuser in seiner Heimat erzählte, machte Stella große Augen, wurde für einen Moment sprachlos und sagte dann im Flüsterton: "...Da bin ich froh, das du für uns so ein Haus nicht bauen möchtest!", und lachte dann zufrieden.


    Gerade in diesem Moment kam Donna Tulla und brachte zwei Briefe, einen für Stella und einen für Sonnwinn. Stella bedankte sich und Tulla verließ das Cubiculum. "Es ist von Tiberios," freute sich Stella, "Den werde ich dann später lesen ...". Nun war sie gespannt, von wem ihr Friudel die Post bekam, zeigte aber ihre Interesse nicht und betrachtete stattdessen liebevoll den kleinen Sonnmar, wie er so friedlich in ihren Armen schlief.

  • Das mit den Bergen klang überaus verlockend, und mein Gesicht hellte sich auf, aber dann dachte ich daran, dass der Neubau geraume Zeit in Anspruch nehmen würde. Während ich bauen würde, wo würden währendessen meine Frau und mein Kind leben? Das fragte ich dann:


    "Liebste Fridila, wie gerne würde ich dir ein Sommerhaus bauen. Doch wenn ich in die Berge gehe, dann müsste ich mich von euch trennen, und das ist etwas, was ich ganz und gar nicht möchte. Denn Sonnmar ist noch so klein, und ihr könnt nicht draußen im Wald bleiben, nicht einmal im Sommer. Wäre unser Sohn älter, dann könnte ich ihm dort Fischen und Jagen beibringen, und er würde kräftig werden in der Wildnis. Aber noch ist das zu früh.", ich schüttelte den Kopf:

    "Ein großes Cubiculum wäre mir Recht.", sagte ich dann und schaute meine Fridila mit neuerwachter Sehnsucht an: "Damit das erste, was ich am Morgen sehe, dein mitternachtsschwarzes Albenhaar ist, Albenmädchen." Denn meine Fridila schlief oft mit ihrem Gesicht an meiner Brust geschmiegt, und so waren das erste Schöne, was ich am Morgen erblickte, ihre dunklen Flechten.


    Dann bekam ich meinen Brief von Donna Tulla, und ich hatte mittlerweile soviel Übung, die Runen der Römer zu lesen, dass ich ihn halblaut vorlas:

    "Er ist von meiner Patrona Duccia Clara, deiner Freundin. Hör zu, was sie schreibt, Fridila:
    Salve Sonnwinn, Ich hoffe, dir und Stella geht es gut und Ihr seid alle gesund. Wie du weißt, habe ich vor nach Britannia zu reisen und brauche meine Quadriga. Wollte dich daher fragen: Wann kommt Ihr nach Roma zurück? Falls Ihr noch länger in Brundisium verweilen möchtet, dann kannst du vielleicht jemanden finden, der bereit ist, meine Pferde nach Roma zu befördern. Ich werde natürlich die entstandenen Kosten begleichen. Wünsche Euch alles Gute und verbleibe mit wohlwollenden Grüßen, Vale bene, DVCCIA CLARA
    "


    Stella wusste, dass ich meiner Freilasserin dienstverpflichtet war, das war es, was Freigelassene nämlich waren. Duccia Clara war von viel zu edlem Wesen, um auf dauerndem Dienst zu bestehen, aber nun äußerte sie eine Bitte. Sie wollte im Grunde, dass ich ihre Pferde zurück nach Rom schaffte. Ich war ein passabler Pferdeknecht, das wusste sie auch.


    Aber damit wäre uns unsere Entscheidung sozusagen aus der Hand genommen. Wir würden früher als geplant in die Hauptstadt zurückkehren müssen:

    "Was sagst du dazu, liebste Fridila? Kann unser Sonnmar schon reisen?"

  • Sonnwinn machte sich Sorgen wegen des Baus des Sommerhauses in den Albaner Bergen, was Stella auch begriff. Sie hörte ihm zu und nickte verständnisvoll, "Ja, liebster Friudel, du hast recht, wir warten noch ein paar Jahre und dann werden wir sehen...", Stella lächelte leicht, "Ich würde mich sehr freuen, wenn du unserem Sohn Fischen und Jagen beibringen würdest, er legt bereits an Gewicht ordentlich zu und wird so kräftig werden, wie du, mein Geliebter..."


    Stella liebte es, wenn Sonnwinn sie "Albenmädchen" nannte, sie lächelte ihn liebevoll an und summte leise: "Mein Herz kann nimmer ruhen als nur an Deiner Brust!" , und so, wie ihr Friudel sie anschaute, bescherte es Fridila die Gänsehaut, und sie sah ihn auch sehnlich an, "Ja, meine Sonne, ein großes Cubiculum möchte ich auch ...".


    Während Sonnwinn den Brief von Duccia Clara halblaut vorlas, wachte Sonnmar auf und wurde sofort aktiv. Er strampelte und ruderte mit seinen kleinen Ärmchen und suchte den Blickkontakt zu seinem Papa auf, dessen Stimme er wohl vernahm, und versuchte seinem Vater auf seine Art zu antworten: "...gaga... gugu... gaga ...", dabei lachte er vergnügt und gurrte weiter.


    "Dein Sohn möchte sich mit dir unterhalten, Friudel ...", sagte Stella entzückt und gab ihm Sonnmar auf dem Arm, "Ja, ich glaube, unser Sonn, wenn er schon so gut sprechen kann, wird auch die Reise gut überstehen...", sie dachte kurz nach und trank einen großen Schluck Wasser,


    "... Aber wir brauchen einen Reisewagen, eine stabile und große carruca."

  • Ich sah meinen Sohn ungefähr so bewundernd an, als hätte er mir einen Vortrag über Häuserbau gehalten. "Fridila, er spricht, er spricht!", sagte ich, und ich schaute meine Frau an: "Was hat er gesagt?",

    ich nahm Sonnmar auf den Arm, er strampelte und hatte wieder diesen wachen, und ich wusste es nicht, weisen Blick. Er hatte ihn schon gehabt, als er auf die Welt gekommen war. Sonnmar war ein besonderes Kind. Oder glaubte ich das nur, weil er Stellas und mein Sohn war, und weil ich seine Mutter so liebte.

    Ich küsste Fridila: "Dann nach Rom, direkt in die Höhle des Löwen. ", sagte ich: "Oder vielmehr in die Höhle des Greifen." Der Greif war das Zeichen der Furier. Ja, es wurde wirklich Zeit, dass wir zurückgingen und uns der Realität stellten. Sonnmar hatte ein Muttererbe, er war der römische Bürger Caius Furius Helius, benannt nach dem geliebten Bruder meiner Frau, den er leider nie kennenlernen durfte.

    "ich werde Fabricius fragen, ob er jemanden kennt, der uns eine Carruca vermietet.", sagte ich. Fabricius, Donna Tullas Mann, kannte viele Leute in Brundisium, und er würde Rat wissen:

    "Doch sei unbesorgt, Fridila, jede einzelne werde ich ausprobieren, ob sie auch weich gefedert ist. Sollen wir Rhea sagen, dass wir die Rückreise planen?",

    ich schaute auf den Brief in Stellas Hand:

    "Und was schreibt Tiberios?"

  • ........"Ja, liebster Friudel, dein Sohn hat ja deine wohlklingende Stimme erkannt und wollte mit dir etwas plaudern ... Frag ihn, wie es ihm geht?" Sonnwinn nahm Sonnmar auf den Arm und Fridila lächelte fröhlich, sie war einfach glücklich... Mit verträumten Blick betrachtete sie, wie Vater und Sohn miteinander kommunizierten und sich lebhaft unterhielten. Dabei schaute der süße Sonnmar seinen Papa auf eine Weise an, die Stella nicht zu deuten vermag, auf jeden Fall schien es ihr so, dass zwischen Friudel und seinem Sohn eine zartfühlende Verbindung bestand und sie küsste zärtlich ihre beiden Liebsten.


    Dann sprach Sonnwinn über die Reise nach Rom "In die Hölle des Löwen,... oder des Greifen," wie er sich ausdrückte, "Da hast du recht, meine Sonne," und Stella lächelte ihn gutmütig an, obwohl sie sich doch darüber Sorgen machte. "Und wir werden Rhea und den anderen bald Bescheid sagen", sie nickte leicht.


    "Ja, ich denke auch, dass Fabricius uns helfen kann und, dass du die Kutsche richtig überprüfst, bin ich mir sicher, liebster Friudel!"


    Dann nahm Stella den Brief von Tiberios und überflog ihn kurz, "Ach, mein lieber Sonnwinn, es ist ja schrecklich! Den Brief musst du am besten selbst lesen: Tiberios war in der Subura unterwegs, wurde bestohlen und man wollte ihn töten! ", Stella rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf, sie legte den Brief wieder auf dem Tischchen, dann dachte sie kurz nach und es fiel ihr noch etwas ein,


    "Wir brauchen einen dicken und großen Berberteppich ... "

  • "Sonnmar, mein Sohn, geht es dir gut?", fragte ich. Aber ich sah, dass es ihm gut ging, dass er feste und runde Arme und Beine hatte, und dass er nun nach meinem Haar griff und kräftig daran zog. Ich lachte auf, es war ein Lachen des Glücks. Dann las ich Tiberios Brief und wog den Kopf hin- und her: "Einem harmlosen Sklaven wie ihm wollte man bestimmt nichts tun, aber vielleicht wollte man deinen Cousin Aulus damit treffen. Tiberios scheint ja ständig in seinem Auftrag unterwegs zu sein. Da könnte man schon denken, dass er sein Herr ist. ", ich wurde nun ernst, und mein Sohn sah mich immer noch mit diesem klugen Blick an:

    "Es ist gut, dass wir zurückfahren. Ich glaube, dass Furius Saturninus mein Schwert braucht." Unwillkürlich hatte ich gesprochen wie bei uns zuhause: Ein Sippenangehöriger oder ein Muntling, also ein Diener, war angegriffen worden, und schon zogen die Männer der Famlie aus, ihn zu beschützen. Auch wenn Saturninus mich nicht mochte, war er der Verwandte meiner Fridila.

  • Die beiden, Vater und Sohn hatten ihren Spaß! Sonnwinn stellte Fragen und der Sohn zog ihn an den Haaren, sagte "... ou ... agu..." und lachte begeistert!


    Stella kannte das auch, "Manchmal, wenn ich Sonnmar stille, greift er auch nach meinem Haar, es tut aber nicht weh, denn er zieht nicht daran, nur hielt es in seinem kleinen Fäustchen", Fridila lächelte vergnügt.


    Dann las Friudel den Brief von Tiberios und wurde nun sehr ernst. Stella las noch mal das Schreiben, dieses Mal genauer:


    "Nun, einen harmlosen Sklaven schickt man auch nicht in die Subura, eigentlich sollte ihn Andreas begleiten, aber wir wollen jetzt nicht darüber spekulieren, warum und wieso...", Stella überlegte kurz, "Der Brief wurde vor einem halben Jahr abgeschickt und wer weiß, was sonst noch so alles dort passiert ist...", Dann sah sie Sonnwinn nachdenklich an,


    "Sobald wir die passende Carucca haben, werden wir losfahren, und wenn mein Cousin deinen Schwert braucht, lieber Friudel, dann wird er sich bestimmt freuen, so einen tapferen Krieger wie dich an seiner Seite zu wissen!", Fridila nickte und küsste ihren geliebten Germanen.

  • Ich kannte Stella viel zu gut, als dass sie etwas verbergen konnte. Für mich hatte Tiberios Brief ganz gewöhnlich geklungen, und die Stelle mit dem Esel gefiel mir. Wenn er wirklich ein so liebes Tier war, würde auch Sonnmar an ihm Freude haben.

    Während ich meinen Sohn auf dem Arm hielt und er mit seinen Händchen nach meinen Haarsträhnen fasste und etwas sagte, dass wie ou- agu klang, was war seine Sprache?, schaute ich sie an und fragte:

    " Du machst Dir Sorgen um dein Zuhause in Rom?",

    aber bei dem Schwert nickte ich, ja, natürlich würde ich Saturninus gegen seine Feinde verteidigen. Dann aber überdachte ich noch einmal die Wünsche meiner Fridila: Carruca ja, aber was wollte sie mit einem dicken und großen Berberteppich? Und was waren Berber? ich war bereit, meiner Frau zu besorgen, was sie wollte, doch an dieser Stelle musste ich nachfragen:

    "Welche Art Teppich, liebste Fridila? Und für was ist er nützlich?", fragte ich.

  • Stella hat sich etwas beruhigt und betrachtete weiterhin, wie ihre beiden Liebsten sich unterhielten. Dann fragte Sonnwinn, ob sie sich Sorgen über ihr Haus machte, "Ja, ich mache mir in der Tat Sorgen, meine Sonne, aber wir werden ja bald dort sein und mehr erfahren...!"


    Als Friudel dann mehr über den Teppich wissen wollte, war Stella froh, das Thema zu wechseln und sie lächelte entspannt, "Lyda hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass unser Sonn schon in ein paar Monaten zu krabbeln versuchen wird ...", Bei der Vorstellung, lachte Fridila erheitert, "Nun, wir haben in unserem Cubiculum in Roma den steinernen Fußboden und werden einen guten und dicken Teppich brauchen, damit unser Sohn sich darauf unbeschwert bewegen könnte!", Stella schaute Sonnmar an, der ganz gemütlich in Sonnwinns Arm lag und gurrte zufrieden..., "Und eben diese kuscheligen Berberteppiche, die aus Schafschurwolle geknüpft sind, sind am meisten dafür geeignet, liebster Friudel!"


    Gerade in diesem Moment kam Lyda herein, um Sonnmar für das abendliche Einschlafritual, wie Baden, Einsalben und ins Wigelin legen, abzuholen.

  • Ich hätte Stella gebracht, was sie nur für notwendig für Sonnmar hielt; und wenn sie mir befohlen hätte, einen leibhaftigen Berber zu fangen, dann wäre das so, und ich wäre losgezogen. Aber ich verstand, dass das wohl Teppiche waren, die ein fremdes Volk herstellte. Und ich sagte:

    "Auch danach werde ich Fabricius fragen, ob er einen berberischen Händler weiß. Leider verstehe ich mich nicht aufs Weben, sonst hätte Sonnmar einen Teppich in unseren Farben bekommen. Hast du schon einmal unsere chattischen Muster gesehen, liebe Fridila?"


    Die Römer nannten meinesgleichen Barbaren und meinten, dass unser Kunsthandwerk ganz und gar einfach und primitiv sein musste. Aber das traf nicht auf die verschlungenen Muster von Verzierungen auf Fibeln, Taschen und Schmuck zu und auch nicht auf unsere sehr komplizierten Webmuster: Karos, Streifen, Rauten und Fischgräten, und nicht zu vergessen die bunten Borten und Fransen:

    "Meine Mutter und ihre Mägde haben sie alle aus dem Kopf weben können. Aber ich habe mit meinen Brüdern für sie Färbepflanzen gesammelt und ihnen gebracht: Waid, Labkraut und Ginster. Also färben kann ich. Nun gut, gleich Morgen gehe ich den warmen Wollteppich kaufen.", ich lächelte Fridila an.


    Dann kam die gute alte Lyda, um mir Sonnmar abzunehmen, und ich sah ihnen einen Moment lang nach, bis sie durch die Tür verschwunden waren.


    Nun aber war ich mit meiner Stella alleine. Nun war sie nicht nur Mutter, sondern meine Frau, meine wunderschöne begehrenswerte Fridila mit dem hellen Leib, die mein war. Wie gerne hätte ich sie an dier Hand genommen und wäre mit ihr zum Strand gelaufen, hätte mich mit ihr in die Fluten gestürzt und mich mit ihr vereinigt, allen neidischen Nixen zum Trotz. Aber das Meer war noch zu kalt, doch Wasser hatten wir ja, schließlich war die Villa römisch. Ich reichte Stella meine Hand:

    "Gib mir die Ehre, Fridila, und begleite mich ins Balneum ."bat ich sehr förmlich. Ich hoffte sehr darauf, dass sie mich mit ihren blauen Augen ansehen und verstehen würde.

  • Nachdem Stella erzählt hatte, wozu sie den Teppich brauchten, wollte Sonnwinn Fabricius nach einem Händler fragen, der diese Teppiche verkauft.


    "Es gibt eine Menge Berberhändler auf dem Markt, die ihre Waren, auch Teppiche verkaufen, hat mir Lyda erzählt ..." Stella nickte und dann schaute sie ihren Sonnwinn verlegen an,


    "... Nein, liebster Friudel, ich habe noch nie einen chattischen Teppich gesehen, auch kenne ich die Muster nicht, leider..." Fridila schüttelte den Kopf, "Die hätte ich natürlich gern gesehen, aber wenn du färben kannst, dann kannst du vielleicht auch auf einem musterlosen Teppich die chattischen Motive malen", Sonnwinn war ein sehr begabter Mann und Stella war überzeugt, dass er das auch schaffen würde und lächelte ihren geliebten Germanen an. "Was meinst du dazu, mein Friudel?"


    Inzwischen verließ Lyda mit dem kleinen Sonnmar, den sie seinem Vater abnahm das Zimmer und die beiden Eltern blieben nun allein....


    Sonnwinn reichte Stella seine Hand und bat sie ganz galant, ihn ins Balneum zu begleiten. Auf einmal ging ihr Atem sehr schnell, sie blickte in seine Augen und verstand die Botschaft. "Ja, mein Gemahl, es wird mir eine Freude bereiten...", Die Gemahlin nickte vornehm, nahm seine Hand und ihr Friudel konnte in ihren Augen die Sehnsucht nach seiner Zärtlichkeit erahnen.

  • Es war ein wenig, als würden wir den Pflichten entfliehen. Als mir Stella ihre Hand reichte, und ich in ihre blauen Augen sah, war es wieder wie am Anfang - ich ein Diener, der auf seine schöne, traurige Domina im Garten unter dem Mondlicht traf, und damit auf die Liebe seines Lebens, und der sie voller Ehrfurcht in die Arme schloss.

    Ich führte meine Fridila vor die Tür, und als es die Treppen hinunterging, nahm ich sie auf die Arme und trug sie

    >>> Balneum

  • Wieder zurück und eine Besucherin


    Balneum>>>


    Etwas atemlos und lachend stieß ich mit einem Fuß die angelehnte Tür auf und bettete vorsichtig Stella auf ihr Lager. Lyda hatte mit dem kleinen Sonnmar auf uns gewartet, und unser Sohn krähte vergnügt, als er uns sah. Mit seinem Mündchen machte er ein paar schmatzende Geräusche. Aber er weinte nicht. Er wusste wohl, dass wir da war waren. Ich hielt Sonnmar sogleich für den gescheitesten jungen Mann unter der Sonne, väterlicher Stolz sozusagen.

    Lyda trat zu ihrer Domina hin, reichte ihr den gebadeten und frisch gewickelten Sonnmar und brachte ihr Kissen, damit sie es ganz und gar bequem hatte. Dabei strahlte die alte Sklavin über ihr ganzes Gesicht: "Hier Domina Stella", sagte sie leise: "Der kleine Dominus Caius"

  • Sonnwinn hüllte seine Stella in das weiche Tuch, trug sie ins Cubiculum und legte sie auf das Bett, "Nach unserem bezaubernden Bad fühle ich mich, liebster Friudel, einfach herrlich!" und sie küsste ihn innig...


    Inzwischen half Rhea seiner Herrin die frische Tunika anzuziehen und gab ihr ein Glas Quellwasser. "Wo ist mein kleiner Liebling?" Da kam schon Lyda mit dem Sonnmar, den sie bereits gebadet und ihn frisch gewickelt hat. Stella nahm ihren Sohn in die Arme und schnupperte an ihm. Sein Duft war unvergleichlich und sie liebte es... "Hat Dominus Caius Sonnmar Hunger?" fragte sie ihren Sohn und lächelte ihn gutmütig an... Dann gab sie ihm ihre Brust, dabei hat sich eine Strähne ihres Haares gelöst und der kleine Sonnmar nahm die sofort in seine kleine Hand und schaute seine Mutter, ohne seine Mahlzeit zu unterbrechen, unbekümmert an. Und es herrschte eine ruhige und liebevolle Atmosphäre in dem Raum.


    Dann hörte Fridila, wie jemand kräftig an der Tür klopfte, "Wer könnte es sein, lieber Friudel? Ist Donna Tulla noch im Hause?"... . Nun war es mit der Ruhe vorbei!

  • Ich erhob mich, da meine Frau mit unserem Kleinen beschäftigt war und öffnete die Tür einen Spalt weit. Es war tatsächlich Donna Tulla.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Salvete", sagte sie freundlich, kaum sah sie aber Sonnmar, lief sie erst einmal an mir vorbei und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln: "Salve Caius...cuchicuchicuchi", sie ging in die Hocke: "Wo ist mein Goldjunge?", flötete sie und streckte verlangend die Arme aus. Sie liebte Sonnmar und wollte ihn gerne auf den Arm nehmen.

    So ganz nebenbei erzählte sie dann weiter: "Eine junge Dame ist angekommen, die sagt, sie sei Furius Frau. Sie heißt Stallia. Angezogen ist sie wirklich wie eine feine Matrona. Aber ich kenne sie nicht. So habe ich sie erstmal versorgen lassen und ihr gesagt, dass ich dich hole, Furia Stella. Sie liegt oder sitzt, je nachdem, im Sommertriclinium."