Es war erstaunlich kalt über Nacht geworden, weshalb Axilla ihren ursprünglichen Plan, Caudex im Peristyl zu empfangen, verworfen hatte. Stattdessen war das Hypocauston ordentlich beheizt worden und in der Bibliotheca noch eine gut gesicherte Kohlenpfanne aufgestellt worden, um ein wenig Wärme zu spenden, und hier alles für den Besuch vorbereitet worden. In dem Fall hieß das aber eigentlich nur, dass ein frisch gebrühter Beerenaufguss mit einigen Gewürzen und Honig zusammen mit zwei Bechern auf dem kleinen Tischchen in der Ecke stand und die Kissen und Decken frisch aufgeschüttelt waren.
Axilla hatte es sich auch schon mit einer warmen Decke und etwas zu lesen auf der gepolsterten Fensterbank daneben gemütlich gemacht und sich eingekuschelt, als Begoas den erwarteten Besuch hereinführte und dann gleich wieder verschwand.
"Ah, Caudex, setz dich doch und nimm dir einen Tee", begrüßte Axilla den Tiberier freundlich, machte aber keine Anstalten, sich aus der Decke zu schälen oder aufzustehen. Es waren Saturnalien, und er war es, der hier so dringend mit ihr reden wollte, da musste er damit leben, dass sie warm eingekuschelt blieb an den Feiertagen und ihm nicht wie ein verliebter Teenager um den Hals fiel.