die drei Neuen

  • Vom Markt hatte Morrigan die drei Frauen direkt in die Villa geführt. Sie waren durch den Hintereingang hereingekommen und auf dem Weg zum Bad erklärte sie schon mal was wo zu finden war. Sie führte alle drei in das Bad und zeigte ihnen was sie wo finden würden. Auch neue Sachen legte sie zurecht. Ja die Frauen sollten sich herausputzen, immerhin musste sie dem Dominus noch Bescheid geben, dass zwei seiner Favoritinnen ausgetauscht worden sind. Nicht das der sie suchen würde. „Habt ihr erstmal noch Fragen?“ Erkundigte sie sich jedoch zunächst bei den Frauen.

  • Ich lief einfach den anderen hinterher. Ich kannte mich hier ohnehin nicht aus, und wo hätte ich auch sonst hinlaufen sollen? Aber als wir anfingen, einen der berühmten Hügel hinaufzulaufen und die Häuser langsam größer und luxuriöser wurden, wurde mir aber doch etwas leichter ums Herz. Selbst wenn wir in ein Lupanar jetzt gebracht werden würden, das diesem Aurelius gehörte, dann war es wohl eines der besseren.

    Schließlich kamen wir in einem wirklich riesigen Haus an. Ich versuchte zwar, mir irgendwelche wichtigen Punkte oder irgendwas auf der Straße zu merken, damit ich mich nicht bei erstbester Gelegenheit verlaufen würde, aber keine Chance. Aber gut, wahrscheinlich würde ich sowieso das nächste Jahr komplett im inneren dieser Villa verbringen, da machte ich mir wenig Illusionen. Niemand ließ die Neuen frei rumlaufen. Erstmal musste man sich dieses vertrauen verdienen.


    Diese Morrigan, wie sie sich vorstellte, führte uns in ein Balneum und sagte uns dreien, wo wir die Seife und das Öl fanden, wo neue Kleider warteten und dass wir uns hübsch machen sollten. Ein wenig hatte ich Angst, was dieses hübsch machen denn bedeuten sollte. Oder nein, nicht Angst, eher eine üble Vorahnung, weshalb wir hübsch sein sollten.

    Dann fragte Morrigan, ob wir Fragen hatten. Und ich hatte eine ganze Menge Fragen. Einige, die ich besser nicht stellte, und andere, die ich vielleicht doch stellen sollte. "Haben wir eine bestimmte Aufgabe hier?" fragte ich also erstmal das offensichtlichste. Ja, ich wollte wissen, ob dieses hübsch machen das bedeutete, was ich befürchtete.

    Die zierliche Blondine fragte außerdem noch, wann es essen gab und was mit den männlichen Sklaven wäre. Ich verdrehte innerlich die Augen. Das war jetzt grade echt meine geringste Sorge, ob ich hier einen Kerl zum ficken finden würde. Je weniger die mich belästigten, umso besser.

  • Morrigan verdrehte die Augen, als die Blonde nach den Sklaven fragte. „Die wirst du spätestens beim Abendessen kennenlernen.“ Sagte sie. Und nein sie würde es den Frauen nicht untersagen sich den Kerlen anzunähern. Der Hausherr hatte nichts dagegen und dann war die Wahrscheinlichkeit, dass ein mögliches Kind von ihm war noch geringer. „Ihr werdet im Haushalt mithelfen.“ Sagte Morrigan, denn ja das würden sie, es sei denn eine von ihnen wurde zur neuen Favoritin, die würde dann nur noch ganz leichte Tätigkeiten bekommen. Aber sie wollte die Frauen auch nicht gänzlich im Unklaren lassen. „Eure Tätigkeit hier hängt davon ab, ob ihr das Interesse der des Dominus und seines Neffen wecken könnt. Die beiden Frauen die ich gerade dem Händler übergeben habe, waren fürs Bettwärmen des Hausherren zuständig. Sie waren nur so blöd sich schwängern zu lasse. Sollte ihr also in den Genuss seiner Gunst kommen, dann seht zu, dass ihr euch keine Kind andrehen lasst,. Wie ihr selbst gesehen habt, habt ihr mit einem möglichen Kind des Dominus im Bauch keine Zukunft hier.“ Sagte sie und blickte die Frauen an, denn sie wollte nicht dass sich schon wieder welche falschen Illusionen hingaben. „Der Dominus und sein Neffe sind sehr aktiv im Bett und um ihre Frauen zu schonen, holen sie sich gern mal die ein oder andere Sklavin. Also wen ihr Glück habt könnte ihr das Interesse der Herren wecken und dann bekommt ihr nur leichte Aufgaben, andernfalls packt ihr hier an wie alle anderen auch.“

  • Wir konnten gar nicht anders, als untereinander Blicke zu tauschen, als Morrigan uns unsere Aufgabe hier im Haus darlegte. Es war so, wie ich befürchtet hatte. Naja, nicht ganz so, es war kein Lupanar. Aber ja, wir waren potentielle Bettwärmer für die Römer hier, und unsere Aufgabe war es, hübsch zu sein und uns vögeln zu lassen. Ich weiß nicht, ob man mir meine Angst bei dieser Aussicht ansehen konnte. Wenn, dann sagten die beiden anderen nichts. Nein, die Blonde lächelte, als wollte sie sagen Herausforderung akzeptiert, während die Brünette eher gleichgültig dreinschaute. Die war es wohl von ihrer vorigen Stelle gewohnt, die Beine breit zu machen.

    Während die Blondine also fröhlich grinsend sich entkleidete und ins Badewasser stieg, um sich zu waschen, und dabei schonmal fragte, ob der Hausherr denn einen Lieblingsduft hatte oder sonstige Vorlieben, die man nutzen konnte, beschloss ich ganz fest, so unauffällig wie irgendwie möglich zu sein. Ja, mit roten Haaren war das in Rom nicht ganz so einfach, aber ich würde mich gleich sicher nicht rausputzen und präsentieren und mir am besten noch ein Fick-mich auf die Stirn tätowieren. Nein, ganz normal anpacken wie alle anderen auch fand ich die weit, weit erstrebenswertere Option.

    Ich kleidete mich also auch aus und ging ins Wasser und fing an, mich zu waschen, aber mit weit weniger Elan als die anderen beiden und wild entschlossen, jeglichen Tipp, was die Aufmerksamkeit auf sich zog, gegenteilig umzusetzen.


    Trotzdem musste ich eine Sache fragen, und vielleicht offenbarte ich damit auch meine Unerfahrenheit, aber gut, ich war jetzt auch nicht gerade alt und viele Mädchen hatten von diesem Punkt keine Ahnung. "Gibt es denn… Methoden, um eine Schwangerschaft zu verhindern?" Klar kannte ich das, was so allgemein bekannt war. Wenn der Mann nicht ins passende Loch spritzte, passierte wohl auch nichts. Aber darauf hatte ich wahrscheinlich eher weniger Einfluss. Abgesehen davon war mein Arsch genauso erfahren wie ich, was das anging. Und auch da war ich jetzt nicht so erpicht darauf, das zu ändern.

  • Morrigan sah die rothaarige an. „Es gibt so einige, das erkläre ich euch gern später. Jetzt aber macht euch frisch und zieht euch um.“ Sagte sie, denn ja dieses Gespräch würde dann wohl länger dauern. An die Blonde gewandt sagte sie. „Er hat da keine Vorlieben. Himmel ihn einfach an und zeigt ihm, dass du ihn willst, ohne jedoch aufdringlich zu sein, dann hast du gute Karten.“ Ja wenn die unbedingt wollte, dann gab Morrigan ihr natürlich gern Tipps wie sie sich verhalten musste. Sie sah zur Rothaarigen, die weniger begeistert wirkte. Die hatte nun bestimmt auch mitbekommen, wie man sich den Dominus vom Hals halten konnte. Morrigan nickte allen drein zu, sie würde jetzt dem Dominus erklären müssen, dass es neue Sklavinnen gab und seinen anderen beiden Gespielinnen nicht mehr im Haus waren.

  • Morrigan zischte ab, obwohl ich durchaus noch einige Fragen gehabt hätte. Ich hätte gern zumindest noch den vollständigen Namen meines Herrn und seines Neffen erfahren, und wie die beiden so waren. Jedes kleine bisschen, was mir helfen könnte, unauffällig zu sein und nicht versehentlich einen der beiden zu ärgern oder zu reizen. Ich wollte hier einfach nur ein ruhiges Leben und mich in Ruhe einleben, ohne gleich dem nächstbesten Kerl sein Bett zu wärmen. Blondie konnte es ja kaum erwarten, mit dem Hausherrn ins Bett zu steigen. Ein wenig hoffte ich, dass er sie erwählte und ein fetter, kleiner Glatzkopf mit schiefen Zähnen war. Daran dachte Blondie nämlich sicher nicht. Oder es machte ihr nichts aus, solange sie nicht arbeiten musste. Ich hingegen würde lieber jeden einzelnen Küchentopf mit bloßen Händen schrubben, als die Beine breitmachen zu müssen und dauernd Angst haben zu müssen, doch schwanger zu werden und dann auch in Ägypten oder sonstwo zu langen.


    Wir badeten also fertig, trockneten uns ab und kämmten uns. Leider waren die Kleider alle gleich, so dass ich mir nicht das einfach nehmen konnte, was übrigblieb, weil es am unauffälligsten war. Aber wenigstens bedeckten die Kleider alles und sahen nicht gleich nach Lupa aus, da war ich zumindest schonmal etwas beruhigt. Während die Blondine ihre Haare hochsteckte und ein Liedchen trällerte, machte ich mir einen einfachen Zopf, möglichst eng, damit meine rote Mähne möglichst gebändigt und unauffällig war.

    Die Brünette und Blondie gaben sich wirklich Mühe. Und verdammt, ja, sie waren auch hübsch. Aber zumindest die Blonde wäre mir eindeutig zu hohl mit ihrem Gebaren, wenn ich ein Kerl wäre. Trotzdem hoffte ich, dass die beiden Hausherrn die beiden nehmen würden und ich erstmal ruhig irgendwo in der Küche verschwinden konnte. Oder meinetwegen auch das Hypocauston schrubben. Ganz egal. Einfach nur meine Ruhe wollte ich, kein Leben als Bettwärmer.

  • Sie kam wieder zurück ins Bad und stellte zum Glück fest, dass die Drei soweit fertig waren. "Folgt mir bitte, der Dominus will euch jetzt sehen." Es war keine Bitte. Morrigan ging davon aus, dass die Drei ihr sofort folgen wurden und schlug den Weg zum Officium des Hausherren ein.