[TRICLINIUM] Triclinium Aestivum

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    Sextilla und ihre Sklavin Eunike, die ein großes Paket aus der Carruca mitgenommen hatte, wurden von der Haushälterin bis zu dem Sommertriclinium geführt. Dann kamen schon zwei jüngere Frauen mit Waschschüsseln, und der jungen Römerin wurde von Eunike das Gesicht und die Hände gewaschen, während man ihr half ihre Schuhe aus- und Haussandalen anzuziehen. Dann erst setzte sie sich in einen der Korbsessel neben die Kline. Eunike wusch sich selbst etwas und blieb dann etwas schwer atmend neben dem Sessel stehen. Das Paket lag vor ihnen auf dem niedrigen Tisch. Außerdem hatte die Stallia den Siegelring der Furier und den Brief des Tiberios dabei.

    Sextilla schaute sich um: " Wie schön und friedlich es hier ist.", sagte sie, während sie aus dem Wasserbecher trank und ihn dann Eunike hinschob, die ihn dankbar ergriff:

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    "Welche Hitze heute ist, man könnte glauben, in der Provinz Aegyptus zu sein und nicht mehr in Italia.", stöhnte sie dabei. Sextilla rückte zur Seite: "Setz dich zu mir, liebe Eunike", sagte sie: "Hier haben wir beide Platz." Sie hatte ihre Amme sehr gerne und behandelte sie eher wie eine ältere Tante als wie eine Sklavin.

  • Marcus Duccianus Sonnwinn

    Hat den Titel des Themas von „[TRICLINIUM] Triclinum Aestivum“ zu „[TRICLINIUM] Triclinium Aestivum“ geändert.
  • <<< Cubiculum


    Stella betrat in Begleitung von Sonnwinn das Triclinium und erblickte eine junge Frau, die auf dem Sessel saß und daneben noch eine Frau unbestimmten Alters, vermutlich eine Verwandte. Stella nahm an, dass die jüngere Aulus angebliche Ehefrau war.


    "Salve, ich bin Furia Stella und das ist mein Mann Marcus Duccianus Sonnwinn, nun, mir wurde gesagt, du bist die Frau meines Cousins Aulus Furius Saturninus", Stella schaute die Unbekannte genauer an, ihren Namen hat sie schon vergessen,


    "... Entschuldige die Frage, aber wie kannst du beweisen, dass du wirklcih seine Gattin bist..., und übrigens, wo ist mein Cousin geblieben?"


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    Kaum hatten die Hausherren das Triclinium betreten, stand Eunike von ihrem Platz auf und stellte sich hinter den Korbsessel, in dem ihre Herrin saß.

    Sextilla tätschelte kurz die rundliche Hand ihrer Amme.

    Vor ihr stand Furia Stella - Sextilla erkannte sie sofort aus der Beschreibung von Aulus. Schlank, von mittlerer Größe, elegant mit schwarzem hochgesteckten Haar und einem durchdringenden Blick aus leuchtend blauen Augen. Der Mann an ihrer Seite war ihr Gatte, er war groß und breitschultrig, trug eine Tunika und einen Umhang, die mit einer Fibel an der Seite geschlossen wurde und sein blondes Haar lang und offen. Auch er war blauäugig. Er sah aus wie ein Barbarenfürst, aber Furia Stella hatte ihn ihren Mann Duccianus genannt, weshalb er vielleicht von einem Römer adoptiert - oder tatsächlich ein Freigelassener war.

    Es war nicht verboten, Freigelassene zu heiraten, doch Sextilla hätte es nicht erwartet. Und sie kannte Aulus. Er war sehr standesbewusst. In der jungen Frau erwachte Neugierde, wie sich das alles zugetragen hatte. Im Gegensatz zu Aulus war sie aber viel offener; schon weil ihr eigener geliebter Vater darunter leiden musste, dass man ihn hinter seinem Rücken als provinziellen Emporkömmling bezeichnete.


    Stallia Sextilla erhob sich aus Achtung vor den Hausherren. Sie sagte:


    "Salvete Furia Stella Duccianeque, mein Name ist Stallia Sextilla. Aulus Saturninus hat sich mit mir am ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXXXIV A.U.C. verheiratet. Er ist im Auftrag der Cura Annonae auf Inspektionsreise. Erst waren wir in Ostia, und nun ist er mit seinen Leuten zum Hafen nach Brundisium weitergereist. Sobald seine Arbeit beendet ist, kommt er nach. Das hier habe ich dabei, damit ihr erkennt, dass ich die Wahrheit sage.",


    sie öffnete ihre kleine weiße Hand, da lag Saturninus Siegelring:

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  • Also doch, diese Stallia Sextilla war in der Tat Aulus Saturninus Gattin. Vermutlich hat es mit Sergia nicht geklappt, was Stella auch nicht wunderte, denn ihre Freundin war eine selbstsichere und stolze junge Dame und würde seine Eskapaden nicht dulden. Ob seine niedliche Ehefrau es dulden wird, wird es sch zeigen. Aber, hoffentlich ist Cousin Aulus nach der Hochzeit reifer geworden und wird seiner Frau keinen Kummer bereiten. Und Stella konnte dann wieder stolz auf ihn sein....


    Aber jetzt musste Fridila die Gastgeberin spielen, nachdem sie den Saturninus Siegelring genau betrachtete, ihn erkannte und nickte bestätigend. Als das Wichtigste nun geklärt wurde, versuchte Stella nett zu sein, trotz ihrer inneren Unruhe.


    "... Es freut mich, dich kennenzulernen, Sextilla, sei willkommen in der Familie! Und nimm bitte wieder deinen Platz und du auch", sagte Stella der älteren Frau und lächelte die beiden freundlich an, "Habt ihr noch Fragen oder Wünsche?"


    Dann sah sie ihren Friudel unauffällig, aber vielsagend an, ausgerechnet an dem Tag als Sonnmar zur Welt kam, haben Aulus und Sextilla geheiratet,..."Sonnwinn, wollen wir uns auch auf diese Kline hier niederlassen, da kann man sich besser unterhalten..."

  • Ich war mit Stella Hand in Hand eingetreten, jedoch ich hatte bisher geschwiegen, weil ich kein Furier war und weil ich auch nicht über die Identität der jungen Frau zu urteilen wusste. Außerdem wollte ich meiner Fridila bei ihren eigensten Familienangelegenheiten nicht reinreden, es sei denn, dass sie mich um meinen Rat bat. Aber ich beobachtete die junge Besucherin, und sie wirkte weit weniger hochmütig als ihr Gatte.


    Ich ergriff Stellas Hand: "Ja, lass uns Platz nehmen.", sagte ich. Den Hochzeitstag, den sie nannte, war der Geburtstag unseres Sohnes Sonnmar. Keiner hatte damals vom anderen erfahren oder seine Freude geteilt. Und es tat mir Leid, dass die Familie so zerstritten war. Doch da die Nornen diesen Tag sowohl Stella und mir als auch Cousin Furius und der Stallia geschenkt hatten, sah ich darin einen Fingerzeig, dass es Zeit war, uns die Hand zu reichen


    Ich hatte mich nie an das Liegen bei Tisch gewöhnt, daher saß ich, und nun stellte ich die Frage, die wir Chatten für gewöhnlich einem Gast stellten, wenn wir wussten, dass er Freund war und nicht Feind:

    "Hast du schon gegessen, Stallia Sextilla?"

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    Sextilla lächelte und freute sich offensichtlich, dass das Ehepaar so freundlich war, und sie wandte sich Sonnwinn zu:

    "Nein, ich habe noch nicht gegessen, Duccianus Sonwinn, danke der Nachfrage." , antwortete sie und nahm das Paket in ihre Hände:

    "Aulus hat mir leider nicht... allzuviel erzählt. Daher weiß ich gar nicht, ob das Geschenk euren Geschmack trifft", sagte sie und wurde rot.

    In Wahrheit wusste sie nur, dass Cousine Stella mit irgendjemandem verheiratet war, doch über den Schwager wollte sich Aulus nicht auslassen; über Sonnwinn hatte sie gar nichts gewusst.

    Eunike nahm das Paket und öffnete es so weit, dass Stella und Sonnwinn es ganz öffnen konnten. Es enthielt feine Papyri, und Sextilla hatte eigenhändig Blumen aus dem Garten gepresst und sie damit verziert. Sie hatte für einen Teil zarte Farben gewählt, und für den anderen dunklere Blätter und braune Blüten. Die ältere Sklavin trat mit einer Verbeugung zu den Hausherren hin: "Bitte nehmt , Domini" , sagte sie.

  • Es war das erste Mal, dass die beiden Eheleute die Gäste empfingen und versuchten ihre Aufgaben ordentlich zu meistern. Stella setzte sich neben Sonnwinn auf die Kline und lehnte sich etwas an ihn, als ob sie ihren Friudel schützen wollte, denn Stella wusste nicht, was ihr Cousin über ihre Heirat mit ihrem geliebten Germanen seiner Frau erzählte, aber was es auch immer war, Stallia Sextilla benahm sich wie eine edle römische Dame und war sehr freundlich.


    "... Fühlst du dich wohl in der Casa Furia, Sixtilla? Wir wollen auch bald nach Roma zurückkehren..."


    Dann nahm die Ältere ein Paket, das auf dem niedrigen Tisch lag, und öffnete es ein bisschen, dann überließ sie es Sonnwinn und Stella nun ganz zu öffnen. Stella staunte nicht schlecht, als feine Papyri mit schönen gepressten Blumen und Blättern zum Vorschein kamen! "Oh, ein "Herbarium", siehe mal, Sonnwinn, ist das nicht herrlich?" dabei sah Fridila ihren Friudel begeistert an. Und mit einem breiten Lächeln blickte sie dann ihre Schwägerin an,


    "Danke, liebe Stallia Sextilla, das ist ein wunderschönes Geschenk! Hast du es selbst gemacht?"

  • Höflichkeit bedeutete für mich, dass sich der Gast wohlfühlte und dass alles dafür getan werden musste. Stallia Sextilla hatte gesagt, sie hatte Hunger. Ich erhob mich also, streckte den Kopf zur Tür hinaus und hatte Glück, weil gerade einer von Fabricius Söhnen vorbeiging. Ich schickte ihn zunächst zu seinem Vater mit dem Auftrag, uns ein kleineres Essen zu richten. Ich kannte allerdings Fabricio. Er würde dafür sorgen, dass sich die Tafel unter dem Gewicht der Leckereien bog.

    Dann kehrte ich zu meiner Fridila zurück, setzte mich neben sie und flüsterte ihr zu: "Essen kommt gleich."Dann legte ich den Arm um ihre Schultern, und sie lehnte sich gegen mich. ich nahm mich zusammen, ihr nicht den Scheitel zu küssen; ich liebte den Duft ihrer schwarzen Flechten so sehr.

    Stallia Sextilla wirkte auf mich verlegen, und ich konnte mir schon denken, weshalb. Cousin Aulus Furius hatte der jungen Frau nichts darüber gesagt, wer ich war, und nun sah sie einen "Barbaren aus dem Norden" und dachte wohl, dass ich mit Schreibpapyrus nichts anzufangen wüsste. Einen Moment kämpfte ich mit mir, ob ich mir den Scherz erlauben sollte, so zu tun, als wolle ich die Papyri aufessen, doch meine Fridila war ganz würdige Matrona und vermutlich erwartete sie auch Würde von mir. Später in unserem Cubiculum würde ich ihr erzählen, was ich gedacht hatte, und sie hoffentlich unter vier Augen zum Lachen bringen.

    Ich wollte aber auch nicht, dass die junge Ehefrau, die nett zu sein schien, verlegen war. Für ihre anerzogenen Vorurteile konnte sie ja nichts. Ich griff nach dem Papyrus mit der dunklen Verzierung:

    " Das Geschenk gefällt mir sehr gut. Was meinst du, meine Stella, sollte ich auf diesen Blättern einige meiner Gedichte niederschreiben?"

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    Stallia Sextilla sprach: "Aber bitte nenne mich Sextilla, wir sind doch jetzt verwandt. Ja, ich habe die Pflanzen selbst gepresst und sie mit Leim auf den Papyri fixiert. Die Pflanzen sind aus dem Garten der Casa Furia....", sie zögerte etwas und sagte schnell, denn sie hatte von ihrem Mann gehört, wie sehr die Cousine am Hortus hing: "Ich habe aber Aischylos gefragt, welche Pflanzen ich nehmen darf. Solche Arbeiten machen mir große Freude."

    Dann staunte sie wirklich, denn sie hatte nicht gewusst, dass es unter den Germanen Dichter gab, die sogar ihre Werke aufschrieben. Das Erstaunen unterdrückte sie aber schnell, doch sie fragte:

    "Du bist ein Dichter, Duccianus Sonnwinn? Auch davon hat mir Aulus nichts erzählt. Wie lange seid ihr eigentlich vermählt, Furia Stella?"


    Es klopfte, und dann trat Fabricius mit einem seiner Söhne ein, beide waren krebsrot im Gesicht und sie stellten Teller, Schalen und Platten auf den Tisch. Auf einem lag ein ganzer Berg von Eierkuchen, in den Schalen gab es süße und salzige Beilagen: kleine Krabben mit wildem Knoblauch angebraten, die auf der Zunge zergingen, herzhafter Schinken aus Latium, kleingeschnittene Lukanerwürste, Ziegen- und Schafskäse, aber auch Dattelmus und Honig:

    "Kommen die Herrschaften selbst klar oder soll ich Rhea und Lyda zum Aufwarten hochschicken?", fragte Fabricius Furia Stella.


    Eunike stand aber schon bereit, ihrer jungen Herrin zu servieren, das tat sie immer.


    " Die Casa Furia ist sehr schön und geschmackvoll eingerichtet. Ich mag die Ruhe dort", plauderte indessen die Stallia:

    "Ich fühle mich sehr wohl, ja. Doch wenn noch eine andere Dame dort wäre, wäre das sehr schön. Aulus arbeitet sehr viel. Manchmal kommt er sogar in der Nacht nicht einmal nachhause. Daher war ich gerne auf Reisen mit ihm, da hatte ich ihn immer für mich abends. "


    Sie schaute etwas bekümmert drein, dann wechselte sie schnell das Thema: "Nicht dass ich es vergesse, ich habe einen Brief von Tiberios. Allen der Familia geht es gut, und sie sind gesund. Und ich soll dich grüßen von ihm."


    Sie reichte Furia Stella die Wachstafel und sagte: "Ein paar Worte könnte ich dazu sagen, denn ich war anwesend, als er den Brief verfasste." Aber sie wartete ab, ob Aulus Cousine etwas wissen wollte. Ihres Empfindens nach gehörte es sich nicht, sich in die Haushaltsführung einer anderen und noch dazu älteren Römerin einzumischen, wenn man nicht um Rat gefragt wurde.


    Tiberios Servus Dominae Optimae suae s.d. Ich wünsche, dass Du und alle bei bester Gesundheit sind. Hier ist es den Götter sei Dank auch so. Allen geht es gut, und das Leben nimmt seinen alltäglichen Gang.
    Ich wende mich mit einer Bitte an Dich, und es tut mir Leid, dass ich sie nicht persönlich vortragen kann. Ich möchte, dass Du meinen Wert festsetzt und mir mitteilst. cura, ut valeas Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.

  • Sonnwinn, als Gastgeber, hat das Essen organisiert, damit niemand Hunger und Durst leiden musste. Dann kam er zurück, setzte sich wieder neben Fridila, legte seinen Arm um sie und sagte, dass das Essen gleich kommt... Stella lehnte sich an ihren Friudel, spürte wohlwollend seine Wärme und nickte zufrieden.


    Dann bat Stallia, dass Stella sie "Sextilla" nannte, weil die nun verwandt waren und erzählte, dass sie dieses Kunstwerk mit schönen Pflanzen, die aus dem Garten der Casa Furia kamen, selbst gemacht hatte und es ihr eine Freude machte.


    "Liebe Sextilla, das hast du sehr schön gemacht und es freut uns, die Blumen aus dem Garten zu sehen und bewundern, danke!", Inzwischen hat Friudel auch die Papyri genau angeschaut und äußerte sich auch dazu -


    " Das Geschenk gefällt mir sehr gut. Was meinst du, meine Stella, sollte ich auf diesen Blättern einige meiner Gedichte niederschreiben?"


    "Oh ja, Liebes, das wird mir eine große Freude machen, mein Skalde...", und Stella küsste ihn auf die Wange. Anscheinend hat es Sextilla in Staunen versetzt, als sie das hörte: Ein Germane als Dichter, dachte sie vermutlich!


    Stella schüttelte den Kopf, "Es scheint mir wirklich so, dass mein Cousin, und nun dein Mann dir Garnichts über uns erzählt hat...", was Stella auch nicht wunderte, so war er eben...


    "... Seit mehr als einem Jahr haben wir Roma verlassen und haben dann hier am Strand geheiratet, es war eine Römisch-Germanische Hochzeit, die ihresgleichen sucht ... ", Stella schwieg einen Moment in Gedanken versunken, dann drückte sie sanft Friudels Hand ... "Eine Magie ..."


    Und schon brachte Fabricius mit seinem Sohn zusammen eine Menge Köstlichkeiten, es gab unter anderem Obst, Fleisch, Fisch, Getränke und noch mehr Leckereien. Stella freute sich vor allem auf Eierkuchen, die aß die immer mit Honig. Dann fragte Fabricius, ob Rhea und Lyda kommen sollten, was Stella verneinte, denn sie sah, dass Sextillas Sklavin bereit war, ihre Herrin zu bedienen.


    "Danke, Fabricius, du hast dich mal wieder selbst übertroffen!", Stella lächelte ihn an ... "Und wir werden schon klar kommen!"


    Mittlerweile erzählte Sextilla, dass sie sich in der Casa Furia wohl fühlt und genießt die Ruhe dort, sie würde sich aber freuen, wenn eine andere Dame auch noch dort wäre, denn ihr Mann Aulus arbeitet sehr viel, sogar nachts bleibt er manchmal weg... Als Stella das hörte senkte sie ihre Stimme, "Das tut mir leid, Sextilla, aber wir sind auch bald in Rom, dann bist du nicht mehr so oft alleine ...".


    Dann gab sie Stella eine Wachstafel, eine kurze Nachricht von Tiberios, Stella las es und trank einen Schluck Wasser,


    "Wieso hat er auf einmal so eilig, weiß du mehr darüber, Sextilla?..." Stella zuckte die Schultern, "Ich weiß nur, dass er in Subura überfallen wurde, geht es ihm gut?", was seine Domina nun bezweifelte, dann schaute sie ihren Friudel an und gab ihm die Tafel, die beiden werden sich später darüber unterhalten. Fridila nahm dann einen Apfel und biss hinein.

  • "Ein Skalde ist ein Dichter bei uns. Ich bin allerdings nur ein Skaldenlehrling. Die Ausbildung dauert sieben Jahre, und ich war erst im dritten Jahr.", erklärte ich, weil die Stallia vermutlich mit diesem Begriff nichts anfangen wusste: "Tiberios nannte Skalden ähnlich einem Rhapsoden oder Aioden. Ich hoffe, das wird so klarer." Ich nahm stark an, dass Stallia Sextilla die griechische Kultur geläufiger war als die chattische:

    "Normalerweise halten wir unsere Werke allerdings nicht schriftlich fest, sondern haben sie hier drin.", ich tippte mir an die Stirn: "Da ich aber hier in Rom das Lesen und Schreiben gelernt habe, schreibe ich nun gerne auch etwas auf.", ich lächelte und schaute meine Stella an und gab ihr den Kuss zurück.

    Dann erzählte Stella von unserer Hochzeitsfeier, und ich drückte ihre Hand und sagte:

    "Und unsere gemeinsame Geschichte geht noch weiter. Wir haben einen kleinen Sohn. Er heißt Caius Furius Helius Sonnmar, und du solltest ihn kennen lernen.", ich schaute Fridila fragend an:

    "Darf ich Sonnmar herholen?"

    Ich wusste, dass er Sextillas Herz gewinnen würde, so wie er jedes gewann, weil er war was er war. Er hatte nun den Ansatz blonder Haare und Stellas Augen. Und er guckte schon so verständig. Und er lächelte einen an und versuchte, zu sprechen. Vielleicht würde er auch Cousin Furius erweichen, aber ein wenig war mir bange vor dem Moment, in dem der Onkel den Neffen sehen würde. Wenn er ihn mit Verachtung anblicken würde, ich wüsste nicht, was ich tun würde. Vielleicht ihn schlagen? Und das wollte ich meiner Fridila nicht antun, nichts was den Keil, der zwischen die Familie geschoben worden war, noch größer machte.


    Wenig später kam Fabricius und Sohn zurück und sie tischten auf, und ein verlockender Duft stieg von den Eierkuchen auf. ich wusste, wie gerne sie meine Fridila mit Honig aß und richtete ihr zwei davon, die ich zusammenrollte und ihr auf einem Teller reichte, zusammen mit einer Serviette.

    Stella erzählte, dass wir nach Rom zurückgingen, und ja, das war so, wir konnten nicht ewig in Brundisium bleiben. Auf jeden Fall wollte ich anstelle der Ställe ein Nebenhaus bauen.


    Danach gab ihr Stallia Sextilla einen Brief von Tiberios, und Fridila reichte ihn an mich weiter. Ich las ihn, begriff ihn aber nicht ganz. Was brachte es dem Griechen, wenn er seinen Wert kannte?

    Doch dann hörte ich zu, denn Stella hatte es offensichtlich begriffen und fragte nun bei Sextilla nach.


    Wie gesagt, ich war aufrichtig Aulus Ehefrau gegenüber, nur eine Sache erwähnte ich nicht: Dass ich nämlich selbst auch einmal Stellas Sklave gewesen war. Da ich ein Duccianus war, wies nichts darauf hin.

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    Stallia Sextilla war angetan von der Ungezwungenheit dieser beiden Menschen, die sich liebten und so mit sich im Reinen waren. Sie fühlte sich sehr wohl.

    Nun strahlte sie über das ganze Gesicht:" Ihr habt einen kleinen Sohn? Bitte lasst ihn mich sehen.", sagte sie, und da griff schon ihre Sklavin Eunike zur Waschschüssel und reichte sie wortlos ihrer Herrin, damit die Stallia sich noch einmal die Hände wusch. Eunike hatte Sextilla groß bekommen und bevor deren Vater sie gekauft hatte, noch andere Zöglinge, und ihrer Meinung nach war Sauberkeit das A und O für kleine Kinder:

    "Oh ich weiß schon. Meine Schwestern - fünf ältere Schwestern habe ich noch - haben alle auch schon Kinder, und ich kann gut mit ihnen umgehen.", protestierte Sextilla, aber sie war nicht böse. Eunike durfte so ziemlich alles, und sie hatte ihre ältere frühere Amme lieb.


    Dann setzte sie sich auf und schüttelte ein wenig den Kopf: " Du hast aber nicht von Caius Geburt an die Casa Furia geschrieben? Aulus wusste von nichts, oder?, fragte sie Aulus Cousine, denn sie wollte wissen, ob ihr Mann keine Kenntnis gehabt oder ihr wirklich alles, was Furia Stella anging, verschwiegen hatte:

    "Ich freue mich wirklich, dass ihr nach Rom zurückkommt."


    Beim Thema Tiberios schwieg sie zunächst , denn sie war mit in Portus Ostiensis gewesen und da hatte ihr Mann sofort Unregelmäßigkeiten eines gewissen Decurio Galerius Fundanus nachgewiesen. Auf ihre Nachfrage hin, woher er sich da sicher war, erzählte er ihr, wie er den Tiberios gemeinsam mit einem Dieb nach Ostia geschickt hatte, um das Geld zurückzuholen. * Nicht nur Geld hatten sie mitgebracht, sondern auch die entsprechenden Unterlagen.


    Sie wollte nicht in Einzelheiten erzählen, was sie von dem Auftrag wusste. Aber sie sagte:


    " Ich habe den Maiordomus als hilfsbereit und tüchtig kennengelernt. Er trägt gerne Literatur vor, nicht? In der letzten Zeit war er sehr viel im Auftrag meines Mannes unterwegs. Nicht nur in die Subura, bis nach Portus Ostiensis ist er gereist. Und er ist jeden Tag vor dem Hahnenschrei bis Mitternacht fleißig. Ich habe zuweilen Aulus gebeten, ihn mir zu überlassen, damit er mir in der Bibliothek hilft - an diesen Tagen gab es dann weniger zu tun für ihn. Und es kommt mir so vor, als würde dich vermissen, Furia Stella. Das klingt vielleicht anmaßend für einen Sklaven, aber so kam es mir vor."


    Sim-Off:

    * Der genaue Wortlautes des Auftrages für Tiberios wird hier erzählt

  • Sonnwinn hat Sextilla ausführlich erklärt, dass ein Skalde ein Dichter ist, so ähnlich, wie ein Rhapsode und obwohl er nur ein Skaldenlehrling war, konnte er seine Gedichte und Lieder auf Latein aufschreiben. Das Albenmädchen schaute ihren holden Ritter liebevoll an, sie war sehr stolz auf ihren geliebten Germanen. "Mein Mann ist ein begnadeter Dichter, Sextilla...," nickte Stella bestätigend und fügte hinzu, "... Ob Lehrling oder nicht!"


    Nachdem Stella über ihre Hochzeit erzählt hat, sagte Sonnwinn, dass die beiden einen Sohn haben, und fragte seine Frau, ob er den kleinen Sonnmar herholen durfte ...


    Als Sixtilla das hörte, strahlte sie über das ganze Gesicht und wollte das Kind sehen, ihr Mann hat ihr offensichtlich nicht darüber erzählt, dass er in Brundisium schon einmal zu Besuch war. "Cousin Aulus, hat uns mal hier besucht und wusste, dass ich guter Hoffnung war... also hat er es für sich behalten. Und nein, wir hatten keinen Briefkontakt, ich wusste ja auch nicht, dass Aulus geheiratet hat,... so eine junge, charmante Frau!"


    Und, obwohl Stella nicht sehr begeistert war, dass Sonnwinn den kleinen Sonnmar hierher bringen wollte, denn sie wusste nicht, wie das Kind auf fremde Menschen reagieren würde, aber sie wollte auch dem stolzen Vater nicht "Nein" sagen ..." Ja, lieber Sonnwinn, aber wenn Sonnmar nicht mehr schläft und nachdem wir gegessen haben," Dann lächelte sie ihren Friudel an, der seiner Fridila den Teller mit gerollten Eierkuchen reichte und dankte ihn mit einem zarten Kuss. Nun, nahm sie auch einen Teller, füllte ihn mit verschiedenen Köstlichkeiten, wie Lukanerwürste, Schinken, dazu das gedünstetes Gemüse mit feinen Kräuter gewürzt randvoll und gab den Teller ihrem Gatten. Dann blickte Stella ihre Gäste an, ob sie zufrieden waren und wünschte allen -


    "Guten Appetit!"


    Nebenbei sprach Stella kurz über Tiberios, der ihr leid tat. "Wenn Cousin Aulus meinen Sklaven und Maiordomus Tiberios so ausgebeutet hat, wie du es mir eben erzählt hast, Sextilla, dann ist es kein Wunder, dass er sich freikaufen möchte. Ich werde mich damit natürlich beschäftigen, wenn wir wieder zurück nach Roma sind. ".

  • Meine Fridila liebte mich sehr und sprach nur Gutes von mir. Und als sie sagte, dass ich Sonnmar nach dem Essen herbringen durfte, sofern er noch nicht oder nicht mehr schlief, sagte ich: "Aber natürlich, liebste Fridila, ich weiß doch, dass Sonnmar seinen Schlaf braucht." und nahm den Teller entgegen, den mir Stella gefüllt hatte, dabei nahm ich ihre zarte Hand und küsste ihre Fingerspitzen, nachdem ich von ihr einen Kuss erhalten hatte.


    Dabei hörte ich zu: Ja, der Furius hatte weder Stallia Sextilla etwas über uns erzählt, uns aber auch nicht von ihr. Dabei schien sie eine brave und herzliche Person zu sein, und ich merkte, dass auch Stella sie leiden konnte. Dennoch konnte ich dem Furius nicht ganz böse sein, denn er hatte uns schließlich mit seinem Plan geholfen, auch wenn er es vermutlich eher für sich als für uns getan hatte, um Gerede zu vermeiden. Einen Teil seiner Forderung aber hatte Tiberios eingeschlossen, und das Resultat war nun, dass Stellas Cousin aus ihm herauspresste, was nur möglich war. Soweit verstand ich Sextillas Andeutung:

    "Ich denke auch, dass es Zeit wird, in die Hauptstadt zurück zu kehren und nach dem Rechten zu schauen.", sagte ich.


    Ich aß mit dem gutem Appetit, den Fridila uns allen gewünscht hatte, dann richtete ich aber noch einen großen Teller für Lyda und vielleicht auch Rhea, wenn sie bei Sonnmar war, denn ich wollte meinen Kleinen ihnen entführen und sie ein bisschen mit Fabricios Köstlichkeiten bestechen, damit sie mich ließen. Beide Frauen bewachten nämlich Sonnmar wie zwei Zerberusse. Dann erhob ich mich und ging.

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    Stallia Sextilla schaute von Furia Stella zu Duccianus oder wie er auf germanisch hieß: Sonnwinn. Wie liebevoll dieses Ehepaar miteinander umging; wie sie sich umsorgten und sich nicht zu schade waren, sich gegenseitig sogar Essen zu richten, was strengenommen Sklavenarbeit war. Und wie einer den anderen anschaute.

    Sextilla wusste nicht einmal genau weshalb: Aber plötzlich saß ihr ein dicker Knoten im Hals, schon wie damals in der Bibliothek, als sie die Verse aus der Geschichte von König Abradatas und seiner Frau Panthea gehört hatte. So zu lieben. Wie musste das sein. Sie wusste natürlich, dass ihr Vater sie aus politischen Gründen verheiratet hatte, und sie war so erzogen worden, dass sie keine himmelstürmende Liebe erwartete. Das gab es eh nur im Theater und in Romanen. Aber sie hatte darauf gehofft, dass die Liebe wachsen würde, denn auch das hatte man ihr gesagt. Die Liebe kommt in der Ehe. Aulus war respektvoll, gab ihr auch finanziell, was sie sich nur wünschte. Sie hatte die Schlüssel zu sämtlichen Schatullen. Er vertraute ihr und ging allabendlich mit ihr im Garten spazieren, um mit ihr den Tag zu besprechen und um ihren Rat zu erbitten. Im Bett war er sanft und rücksichtsvoll. Das war nicht immer selbstverständlich. Manche Männer kannten nur zugängliche Sklavinnen und Prostituierte und waren daran gewöhnt, einer Frau auf ihrem Lager einfach zu befehlen; zumindest hatten das ihre Schwestern behauptet. Beide taten sie ihre Pflicht; ihre Ehe galt als gut.

    Und doch konnte Sextilla nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.

    Sie wandte den Kopf ab und wischte sich mit ihrem Handrücken eine Träne weg. Während Duccianus Sonnwinn ging, um nach seinem Sohn zu sehen, sagte sie:

    " Du kennst Aulus schon viel länger als ich, Furia Stella. Wie war er denn, als er jünger war? War er... hat er denn schon einmal jemanden von Herzen lieb gehabt?"

  • Sonnwinn nahm den Teller entgegen, dann küsste er zart Stellas Fingerspitzen, was ihr eine leichte Gänsehaut verursachte, und aß mit großem Appetit, dabei verfolgte Friudel anscheinend das Gespräch zwischen Sextilla und seiner Fridila und meinte dann, dass sie nach Roma zurückkehren sollten, um nach dem Rechten zu sehen.


    "Ja, mein liebster Friudel, du hast völlig recht, so bald wir die Kutsche haben, werden wir uns auf die Reise machen", pflichtete Stella ihm bei und aß noch ein leckeres Stück Pfannkuchen.


    Währenddessen bemerkte Stella, dass Stallia sie und Sonnwinn abwechselnd anschaute, was Stella nicht wunderte, denn Sextilla kam hierher ohne Vorwarnung und lernte ein exotisches Paar kennen, das sich offensichtlich liebte und über alle gesellschaftlichen Konventionen zu erhaben schienen, nun ob Sextilla sich darüber Gedanken machte, oder worüber auch immer, konnte Stella natürlich nicht wissen, sie vermutete es nur ... Und sie aß ruhig weiter und trank das frische Quellwasser aus ihrem Glas.


    Inzwischen ging Sonnwinn, nachdem er gegessen hat, seinen Sohn, ihren süßen Schatz zu holen und nahm einen vollen Teller für Lyda und Rhea mit. Stella schaute ihm nach mit einem warmen Lächeln...


    "Sextilla, schmeckt dir das Essen?" dabei sah sie Aulus Frau an, die auf einmal sehr traurig wirkte, "Fehlt dir was?", fragte Stella besorgt, es wurde aber noch schlimmer, die junge Frau weinte.... Sie gab ihr einen Becher Wasser, "Trink das, und sag mir, was oder wer dich unglücklich macht?" dabei war Stella sich sicher, dass es ihr Cousin war, der seine junge und anmutige Frau unglücklich macht. Dann wollte Sextilla wissen, wie Aulus war, als er jünger war...


    "Nun, als junger Mann war er sehr charmant und liebenswürdig ...", Stella dachte kurz nach, "Nein, er hat mir nie über seine Herzensangelegenheiten erzählt, dann ging er nach Syrien und wir nach Brundisium..." , was Stella dann später von Tiberios erfahren hatte, behielt sie natürlich für sich.

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    "Charmant und liebenswürdig ist er immer noch.", sagte Sextilla und versuchte zu lächeln: "Bitte verzeih mir, Furia Stella, ich bin ganz dumm und zur Zeit so leicht am Wasser gebaut. In letzter Zeit kommen die Tränen so rasch. Ich glaube, ich bin etwas erschöpft von der langen Reise. Hätte ich gewusst, dass es hier ein Kind gibt, hätte ich ihm ein Geschenk mitgebracht. Ich webe und nähe sehr gerne; ich hätte für deinen Sohn ein warmes , weiches Tuch gewebt. Aber das hole ich nach.

    Und ich wollte auch nicht sagen, dass mein Ehemann deinen Sklaven über das gebührende Maß hinaus benutzt. Bitte verstehe mich nicht falsch, ich halte zu Aulus, was immer auch sei."

    Die Stallia war eine loyale Ehefrau:

    " Ich werde Tiberios also ausrichten, dass du ihn nicht für undankbar hälst und bald selbst nach Roma kommst, da freut er sich - Doch, das Essen ist ausgezeichnet. "

    Sie horchte auf, als von draußen ein feiner dünner Laut drang, setzte sich aufrecht hin und strahlte sogleich wieder.

  • Wer ein wenig jammerte, war Sonnmar. Rhea hatte es überaus gut gemeint, und ihn in zwei Tücher und dann noch in eine Decke gehüllt, weil sie sich Sorgen machte, dass er sich erkälten könnte. Dafür schwitzte er jetzt wohl, und ich blieb auf der Treppe stehen, schälte ihn erst einmal aus der oberen Decke und ließ ihn nur mit einem Tuch, welches ich über sein Köpfchen zog, so dass Sonnmar aussah wie ein kleiner Opferpriester. Die Prozedur gefiel ihm nicht, und er verzog sein Gesicht. Aber sein Vater hatte sein Crepitaculum dabei. Das war eine Tonrassel mit kleinen Tonkügelchen gefüllt. Diese hier hatte die angedeutete Form eines kleinen Pferdes. Ich rasselte mit dem Tonpferdchen, und Sonnmar verstummte und guckte interessiert:

    "Dein Großvater, dessen Namen du trägst, hütet eine ganze Herde weißer Pferde. Sie sind dem Wodan geweiht und keiner darf sie reiten- es sei denn, sie tragen dich freiwillig. Hoppe hoppe ", ich schaukelte Sonnmar auf und ab, wobei ich seinen Nacken stützte, und nun quitschte er vor Freude.

    Eunike, Sextillas Sklavin, öffnete mir die Tür. Und sie schmolz dahin:

    "Oooooch, der liebe kleine Schatz, das goldene Vöglein...", - ich nahm zumindest an, dass sie so was sagte, denn sie sprach Griechisch, und ich war dieser Sprache nicht mächtig.

    Ich ging zu meiner Fridila: "Sonnmar war noch wach, liebste Fridila", verkündete ich und ließ ihn in Stellas Arme gleiten. Dann legte ich die Decke und die Tücher zur Seite, rasselte aber weiter mit der Rassel:

    "Er scheint Pferde zu mögen. Es liegt ihm im Blut.", sprach ich. Sonnmar blieb ganz ruhig bei seiner Mama und versuchte nun, uns anzuschauen und dann Stallia Sextilla und Eunike. Ein kleiner Schatten des Unmuts zog über sein Gesicht. Die beiden Besucherinnen kannte er nicht.

  • Auf einmal wurde Sextilla gesprächig und lächelte sogar. Stella war erleichtert, als ihre Schwägerin sich nun beruhigt hatte. Sie hörte ihr schweigend zu, wie Sextilla ihren Mann, als loyale Ehefrau rechtfertigte und sie würde zu ihm halten, was auch immer sei ... Stella, die keine Reaktion zeigte, ließ Stallia kommentarlos ausreden. Die junge Frau tat ihr leid, aber sie würde sich niemals in die privaten Angelegenheiten eines Ehepaares einmischen. Was Tiberios anging, ignorierte seine Herrin es einfach, es was nur ihre private Angelegenheit.


    "Es gibt nichts zu verzeihen, Sextilla, du bist müde, was absolut verständlich ist und Donna Tulla ist schon dabei, ein Cubiculum für dich einzurichten...", Stella lächelte sie aufmuntern an und hörte dann ein leises Wimmern....


    Eunike machte die Tür auf und Sonnwinn kam rein mit Sonnmar, der in Decken und Tüchern voll gehüllt war. "... Wie ich sehe, liebster Friudel, ist Rhea eine sehr fürsorgliche Kinderfrau!" Dabei lächelte Fridila ihn an und als Friudel die Decken zur Seite legte, nahm sie ihren Sohn auf den Arm, der nur eine kleine, leichte Leinentunika trug, die Stella mit Hilfe von Rhea nähte und diese dann mit Seidenfaden selbst bestickte. Sonnwinn spielte aber weiter mit der Rassel, die wie ein Pferdchen aussah. "Nun, mein Liebster, er wird bald die echten Pferde kennenlernen, da werden wir sehen, wie unser Sohn darauf reagieren wird"...


    Stella, wie alle Mütter, wollte gerne ihren Sohn vorführen. Er war sehr hübsch, hatte große blaue Augen, lange schwarze Wimpern und die ersten feinen blonden Haare, die einen goldenen Schimmer, wie bei seinem Vater, hatten. Der kleine Sonnmar wollte sich aber nicht zeigen, er versteckte sofort sein Gesicht an ihrer Brust und klammerte sich eng an seine Mama. Stella küsste und streichelte sein Köpfchen und sagte mit sanfter Stimme, dass seine Tante ihn besuchen kam und möchte ihn begrüßen, und sie wird für ihn ein weiches Tuch weben...


    Dann drehte Sonnmar sein Köpfchen, denn er konnte bereits sein Köpfchen heben und drehen, und suchte den Blickkontakt zu seinem Papa auf, der immer noch rasselte, schaute ihn intensiv an, machte dann lallende Geräusche und streckte Sonnwinn seine Händchen entgegen. Denn bei seinem großen und starken Papa wird er sich sicher fühlen, und kann dann die neuen Personen genau beäugen.