[Cubiculum Faustus Aurelius Rufio] Mißverständnisse und Trägheit machen vielleicht mehr Irrungen in der Welt als List und Bosheit.

  • Morrigan atmete noch eimal tief durch und betrat dann das Zimmer des jungen Herrn. „Dominus, du wolltest dass ich dir heute behilflich bin.“ Sagte sie, denn ja es war keine Frage sondern lediglich eine Feststellung. Sie hatte die frisch gestärkte Toga auch schon über dem Arm. Und blickte dem jungen Aurleier, der heute wirklich etwas abgekämpft und übermüdet aussah entgegen. Gut in Anbetracht der gestrigen Vorfälle auch nicht verwunderlich. Der Man erhob sich schweigend und stellte sich mit ausgebreitet Armen vor sie hin. Sie legte sich ein Teil des Stoffe geschickt über die Schulter und begann dann den Dominus in die Toga zu hüllen. Sie tat dies schweigsam, erst als sie die Falten zurecht zupfte und sie so legte wie es vorgesehen war sprach sie. „Dominus. Rhian hat es nicht so gemeint und sie hat furchtbare Angst, dass du sie jetzt verkaufst.“ Ja sie fiel mit der Tür buchstäblich ins Domus, aber lieber so als lange um den heißen Puls herumzureden.

  • Ich stand stumm da und ließ die Perserin ihre Arbeit machen. Sie hatte genug Erfahrung mit meinem Onkel und wusste das man schwieg und seine Arbeit stumm erledigte. Natürlich hielt sie es nicht bis zum Ende durch. Was mich dazu brachte genervt mit den Augen zu rollen. Der erste Teile ihres Satzes war ja noch verständlich, der zweite jedoch ließ mich förmlich aus der Haut fahren. „Bei allen Götter Morrigan, warum hält sie mich denn für so ein Arschloch?“ Fragte ich und schüttelte unwirsch den Kopf. „Bei allem was mir heilig ist... warum sollte ich sie denn verkaufen? Nur weil sie nicht in meine Bett will?“ Ich fuhr mir aufgebracht durch die Haare, was Morrigan dazu brachte zu seufzen und meine Haare wieder in Ordnung zu bringen. „Denkt sie wirklich das ich solch einen Abschaum bin. Sie verkaufen obwohl sie einfach nur gesagt hat das sie Angst hat?“

  • Morrigan sah den Mann von unten her an. Ja er hielt sie für die Krone der göttlichen Schöpfung oder so was, wie halt alle Römer. Aber das konnte sie ihm ja schlecht um die Ohren werfen. Sie würde das Ganze dann wohl nur Schlimmer machen. Nachdem sie nun auch die letzte Falte gelegt hatte, trat sie einen Schritt zurück und blickte den jungen Dominus an. „Nun Dominus. Sie kennt dich nicht und genau aus diesem Grund hat ihr vorheriger Herr sie verkauft. Weil sie nein gesagt hat.“ Erklärte sie ihm. „Es sind eben nicht alle wirklich gut zu ihren Sklaven. Sie hatte insofern Glück verkauft zu werden.. er hätte sie ja auch gegen ihren Willen.“ Morrigan neigte den Kopf etwas zur Seite. „Du weißt das es auch andere Familie gibt, die ihre Sklaven zwingen, sie schlagen und wer weiß was noch. Also nimm es nicht persönlich und … nun ja vielleicht redest du einfach mal mit ihr und nimmst ihr eben diese Angst, dann wird sie auch lockerer und hat nicht bei jedem Schritt Angst etwas falsch zu machen und deswegen aus dem Haus gejagt zu werden.“

  • Ich senkte meine Arme nachdem Morrigan fertig war und lauschte ihren Worten. Ja natürlich wusste ich das einige mit ihren Sklaven nicht zimperlich oder sorgsam umgingen. Aber ich hatte nicht gedacht, dass ich Rhian bisher einen solchen Eindruck von mir vermittelt hatte. Ich fuhr mir über die Stirn und ja es bereitete mir Kopfschmerzen. Ich nickte dann aber zustimmend. Morrigan hatte wohl Recht, wenn die Sklavin derart schlechte Erfahrungen gemacht hatte nun dann sollte ich ihr wohl zumindest die Angst nehmen, dass sie bei einem Fehler oder einem nein gleich verkauft werden würde. „Ich bin am Nachmittag wird da. Sag ihr das ich mit ihr sprechen möchte.“ Auf das Nicken von Morrigan hin. Nahm ich mir meine Unterlagen und begab mich dann zu meinem Amtssitz um meinem Tagwerk nachzugehen, schließlich hatte ich noch einige Tage Amtszeit vor mir.