[Culina) Tratsch und andere Geschichten

  • Kara kannte den Weg in die Küche noch und schlenderte ganz gemütlich durch die Gänge eben genau dort hin. So wirklich viel Lust hatte sie eigentlich nicht, hier zu sein, und ihr war auch klar, dass der Tiberier sie manipuliert hatte, hier her zu kommen. Aber sie wusste, dass sie jetzt wohl eine ganze Zeit hier sein würde, bis Corvina genug Baby geguckt hatte, daher konnte sie es sich auch gemütlich machen. Und in der Culina war die Gefahr extrem gering, Rufio über den Weg zu laufen, da der feine Herr sich selten mit den niederen Chargen herumschlug, die das essen bereiteten. Abgesehen davon musste er mit dem Nachwuchs angeben.


    Kara setzte sich also in die Culina und bediente sich schon einmal selbst an den Getränken und schnappte sich etwas von den frischen Beeren, die darauf warteten, eigentlich von den Herrschaften wohl verspeist zu werden. Aber wie immer war mehr als reichlich da, und solange die Köchin nicht mit dem Holzlöffel drohte, war wohl alles in Ordnung.

  • Nachdem Morrigan Corvina versorgt und den jungen Dominus über den Besuch informiert hatte, begab sie sich in die Küche. Sie lächelte, nahm sich eine Becher mit Wein und kam mit dem Krug und einem weiteren Becher zum Tisch. „Gut siehst du aus. Die Schwangerschaft steht dir gut.“ Sagte sie und setzte sich neben Kara. „Und erzähl was gibt es neues von dir und deinem heißen Gladiator?“ Ja Morrigan würde den Kerl sicherlich nicht von der Bettkante stoßen und wenn dann auf das Bett und nicht hinaus, daraus machte sie auch kein Geheimnis.

  • Mit Komplimenten bezüglich ihres Aussehens in der Schwangerschaft konnte Kara nach wie vor nur schwer umgehen. Sie lächelte zwar höflich, dachte sich aber durchaus ihren Teil. Denn nein, sie sah nicht gut aus. Nicht wie vorher. Ihr Bauch wölbte sich in der Zwischenzeit deutlich sichtbar, und ab und zu spürte sie auch Bewegung in sich drin. Das war… seltsam. Es fühlte sich sehr fremd an. Aber ja, da war ja auch eine andere Person in ihr drin! Wie Corvina das immer mit verzaubertem Lächeln annehmen konnte, war Kara ein Rätsel. Sie hatte eher das Gefühl, von einer fremden Macht besetzt worden zu sein.

    "So viel neues gibt es da fürchte ich nichts. Er gibt sich immer noch alle Mühe, mich zufrieden zu stellen auf jede vorstellbare Weise." Kara nahm sich noch ein paar Beeren.

    "Aber versuch gar nicht erst, abzulenken. Hier im Haus ist viel mehr passiert. Die halbe Stadt spricht darüber. Es gab einen Angriff? Wurde jemand verletzt?"

  • Morrigan lachte leise. „Ich habe nichts anderes von ihm erwartet. Und ich hoffe seinen Bemühungen sind erfolgreich.“ Dann zuckte sie mit den Schultern. „Ja es ist einiges passiert. Der Angriff auf den Dominus. Die Sturzgeburt der Domina. Und nun ja der Sklave der schlimmeres verhindert hat, hat einige abbekommen. Sein Arm ist verletzt und das Messer steckte zwischen seinen Rippen. Zum Glück haben die Rippen verhindert, dass das Messer tiefer eingedrungen ist. Bisher hat er keine Infektion, hoffen wir das es so bleibt und er wieder auf die Beine kommt.“ Sagte Morrigan so sachlich wie möglich. „Und all das passiert an einem Tag und ach ja es wir eine Feier zur Geburt gegen und der Hausherr heiratet bald wieder.“ Ja es war gerade einiges los. „Ganz ehrlich.“ Sagte Morrigan. „Ich bin verdammt froh, wenn die Amtszeiten der beiden vorbei sind und etwas Ruhe einkehrt.“

  • Kara lächelte wissend. "Och, er weiß schon, was er so anstellen muss, um mich bei Laune zu halten", meinte sie lächelnd und zwinkerte dabei. Aber ja, Flamma war wirklich ein guter Liebhaber, da konnte sie wahrlich nicht klagen.

    Aber das andere Thema – oder besser, die Vielzahl an Theman – war für Kara interessanter als von ihrem Mann zu schwärmen. "Nun, ich drücke ihm die Daumen, dass er wieder gesund wird. Wer ist es denn? Trautwini?" Ja, Kara wohnte schon eine Weile nicht mehr in der Villa, aber die meisten Sklaven kannte sie ja doch nicht von ihrer Zeit früher. Und sie wollte schon wissen, wer sich jetzt für Rufio hatte verletzen lassen. Hoffentlich war er dem Sklaven gegenüber wenigstens ein wenig netter und behandelte das nicht auch wieder als unwichtige Nebensächlichkeit.

    "Ja, zur Hochzeit haben wir glaube ich schon eine Einladung, und zum dies lustricus komm ich vielleicht auch mit. Ich denke, bei der Hochzeit kannst du dann auch wieder die hiesigen Sklavinnen von meinem Mann wegscheuchen." Ja, Kara sagte es spaßig, aber nein, sie freute sich gar nicht darauf, wenn dann wieder alle möglichen Sklavinnen ihn anschmachten würden. "Wenn ihr hier so viel zu tun habt, dann sag ruhig Bescheid. Ich schau anderen Leuten gern bei der Arbeit zu." Ein freches Grinsen folgte. Aber ja, Kara würde sich nicht unbedingt Arbeit aufhalsen, wenn es nicht sein musste.

  • Morrigan schüttelte den Kopf. „Angus Ich weiß nicht ob du ihn kennst. Er ist relativ neu hier im Haushalt. Ich habe ihn erst vor wenigen Wochen erworben.“ Sagte sie und sie wusste nicht ob sie Kara von ihm erzählt hatte. Dann grinste sie. „Oh das werde ich und werde deinem Mann nicht von der Seite weichen.“ Sagte sie grinsend und zwinkerte Kara zu. „Zumal das Reunan wohl eifersüchtig machen wird, wenn ich den ganzen Tag in der Nähe deines Mannes verbringe.“ Sagte sie und grinste frech. „Er ist dann immer besonders aufmerksam im Bett zu mir, wenn er denkt, dass er Konkurrenz hat.“ Meinte sie zwinkernd. „Du weißt das du jeder Zeit willkommen bis um uns zuzusehen. Ich hoffe aber wirklich, dass es dann bald etwas ruhiger wird. Zur zeit ist es hier wie in einem übervollen Bienenschwarm, und alle sind aufgeregt und wuseln umher. Aber wenn die Feiern vorbei sind können wir durchatmen und es auch mal wieder ruhiger angehen lassen. Zumal wir dann ja auch eine Herrin im Haus haben, die sich sicherlich um den Haushalt kümmern wird. Also .. wir werden sehen.“ Morrigan nahm noch einen Schluck von dem Wein und deutete mit dem Becher auf ihren Bauch. „Wie geht es dir damit? Hast du Beschwerden?“

  • Angus… Angus….? Sagte Kara nichts. Und wenn er neu war, dann war das auch wenig verwunderlich. Zuletzt war sie wohl zu den Carista in der Villa gewesen. "Dann scheint sich die Anschaffung ja schon gelohnt zu haben", meinte Kara vielleicht etwas weniger feinfühlig. "Naja, ich hoffe, er kommt durch. Dann kann ich ihn ja bei einem der feste vielleicht mal kennen lernen." Und abschätzen, ob sich die Anschaffung wirklich gelohnt hatte. Ja, Kara war verheiratet, aber deshalb sicher nicht blind. Und sie flirtete gern mit hübschen Männern.


    Als Morrigan dann meinte, sie würde sich an Flamma halten, um Reunan eifersüchtig zu machen, musste Kara lachen. Und als sie dann noch sagte, dass sie ja zusehen konnte, musste Kara sich wirklich festhalten, um vor Lachen nicht vom Stuhl zu kippen, auch wenn Morrigan da wohl eher die Arbeit und nicht sich und Reunan gemeint hatte. "Ich darf euch beiden also zugucken, ja?" witzelte sie. Und sie beiden wussten ja, dass sie bei Reunan durchaus schon mehr gemacht hatte, als zu schauen. Aber sie hatte damals üben müssen. Mit Erfolg, wie wohl einige Männer bestätigen konnten.

    "Wir können ja ein Experiment daraus machen: Du weichst Flamma nicht von der Seite und ich kümmere mich um Reunan. Was meinst du, welcher Mann schneller ausflippt?" Kara grinste frech. Sie war sich sehr sicher, dass Flamma da der ganzen Sache gegenüber weit abgeneigter wäre als Reunan. Aber als Gedankenspiel war es zumindest witzig. In der Realität wär Flamma wohl eher stinkwütend darüber.

    "Du bist also immer noch mit ihm zugange?" fragte Kara daher neugierig nach. Reunan war durchaus gutaussehend, wenn man die gruselige Tätowierung im Gesicht wegdachte, und sein bestes Stück machte auch was her. Kara konnte verstehen, warum Morrigan ihn da zumindest warm hielt.


    Schließlich fragte Morrigan dann aber doch noch nach dem Offensichtlichen. Kara seufzte und winkte einmal wegwerfend. "Ganz im ernst? Ich frage mich, wie irgendeine Frau das genießen kann. Ich fühle mich, als hätte ich eine Wühlmaus verschluckt. Anfangs hatte ich fürchterlich Sodbrennen und Übelkeit, wenn ich nicht regelmäßig gegessen habe. Kein schönes Kleid passt mehr, stattdessen trage ich das Zeug von Corvina. Und dabei ist der Bauch noch nicht so riesig. Meine Möpse springen bald jedem entgegen, so wie sie gewachsen sind. Und neuerdings hab ich das Gefühl, als hätte ich einen kleinen Fisch im Bauch, weil sich immer wieder was bewegt. Anfangs dachte ich, ich hätte Blähungen." Magie der Schwangerschaft? Am Arsch. Kara fand es überhaupt nicht magisch. Eher beängstigend. "Ich hoffe nur, dass es nicht viel schlimmer wird. Die Geburt macht mir ein wenig Schiss, wenn ich ehrlich bin. Und wenn ich mir ansehe, wie Corvina grade aussieht…. Flamma betont zwar immer wieder, wie hübsch er mich findet, und auch andere Kerle machen da immer wieder Komplimente. Aber ich frag mich langsam wirklich, ob die nicht unter kollektiver Blindheit leiden."

    Sie schnaufte. Es tat gut, sich mal bei jemandem auskotzen zu können, der es einem nicht übel nahm oder der nicht versuchen würde, einen über das Wunder des Lebens aufklären zu wollen. "Das einzig gute grade ist, dass die Orgasmen leichter kommen und sich intensiver anfühlen. Wäre das nicht, ich glaube, ich würde schreien."

  • Morrigan lachte auf und knuffte Kara in die Seite. „Da würdet du nur roten Ohren bekommen. Nein ich meinte du kannst uns gern beim arbeiten zusehen, wenn du Spaß daran hast.“ Sie nahm noch einen Schluck Wein und grinste breit. „Es wird dein Mann sein. Hast du mal gesehen wie er dich immer beobachtet? Seine Augen sind immer bei dir Süße. Ich glaube kaum, dass er sich lange zurückhalten könnte und Reunan.. nun Reunan ist da anders. Er hat sich gut unter Kontrolle und kann gut verstecken was er denkt. Also ich denke es wird Flamma sein, der aus der haut hüpft und da würde ich zwar gern erleben, aber als uns das auf einen Tag verschieben, an dem wir uns irgendwo außerhalb dieses Hauses treffen.“ Ja sie würde das wirklich gern mal erleben, aber sie würde es nicht zulassen, dass es während einen Feier hier im Haus passieren würde. Dann nickte sie lächelnd. „Ja irgendwie hat er es geschafft, dass ich … nun ja ich mag ihn.“ Meinte sie und strich sich einen Strähne hinter das Ohr.

    Dann lachte Morrigan schallend. „Kara ich weiß das du dich jetzt vielleicht anders siehst. Aber galub den Kerlen wenn sie dir Komplimente machen. Du siehst wirklich gut aus, auch oder vielleicht genau wegen dem kleine Wesen was da in dir wächst. Und glaube der Kerlen einfach … warum auch immer aber die fühlen sich von Frauen, die ein Kind tragen und in Flammas Fall sogar noch sein Kind, extrem angezogen. Also genieße die Zeit einfach und solang du nach der Geburt dich nicht hängen lässt und weiter auf deinen Körper achtest wirst du so schlank sein wie zuvor.“

  • Kara lachte mit. "Also, wenn du eure Künste weiter so anpreist, muss ich mir das wirklich mal ansehen. Vielleicht lern ich ja noch was", meinte sie frech. Aber ja, sie fand so etwas eher aufregend und anregend und verführerisch, mitzumachen. An ihr würde so etwas wohl eher weniger scheitern als an Morrigan oder Reunan. Und wohl Flamma, der davon weniger begeistert wäre. Aber Kara, nun, die fände das sicher sehr aufregend.

    Aber Morrigan schätzte Flamma auch richtig ein, der würde da wohl ausrasten. "Ja, ich weiß", seufzte sie lachend. "Ich meine, ich finde es ja schön, dass Flamma mich so sehr begehrt, und ich kann es ja auch nicht leiden, wenn die Weiber ihn angraben. Aber es gibt ja durchaus viele ansehnliche Männer da draußen und flirten macht auch Spaß… naja, aber du hast recht, sowas sollten wir außerhalb des hauses machen. Wenn die Kerle sich am Ende prügeln wollen, dann besser nicht in der Reichweite des Hausherrn hier." Nun, am besten wohl gar nicht, denn auch ein blaues Auge würde Fragen aufwerfen. Aber das Gedankenspiel war einfach irgendwie lustig.


    Als Morrigan dann zugab, dass sie Reunan mochte, feixte Kara eher noch mehr. "Also so langsam hab ich das Gefühl, dass ich euch wirklich mal zuschauen muss. Er muss ja wirklich gut sein, wenn er dir so ein Geständnis abringen kann", lachte sie.

    Dass Morrigan aber auch damit kam, dass Männer schwangere Frauen schön fanden, verursachte doch eher ein dezentes Augenrollen. "Also ich versteh nicht, was die daran sexy finden könnten." Und es gab auch genug Männer, die das eben genau nicht schön oder verführerisch fanden. Kara dachte da mindestens an einen, an den sie aber auch gar nicht mehr denken wollte. "Und du kannst dir sicher sein, sobald das Kind draußen ist und die mich wieder aus dem Bett lassen, renne ich in der Therme an den freien Badetagen die Laufbahn auf und ab, bis wieder alles flach und straff und in Form ist. Ich hab schon mit dem Tiberier ausgehandelt, dass ich gleich eine Amme für das Kind bekomme. Ich will mit dem Stillen am liebsten gar nicht erst anfangen. Mir egal, wie schön Corvina das findet. Ich bin doch keine Milchziege." Nein, bei der Vorstellung, da ein Baby an ihren Brüsten hängen zu haben, grauste es Kara so ein wenig. Sie liebte es, wenn Männer sich um ihre Brüste kümmerten, sie hatte nicht vor, irgendwen damit zu ernähren.

  • Ich stand schon eine Weile in der Tür zur Culina und lauschte dem Gespräch der Frauen. Ich musste schmunzeln. Sie verstand es nicht. Das war so typisch für Kara das sie es nicht verstand. So trat ich also ein und mischte mich ungefragt ins Gespräch ein. „Männer mögen die Vorstellung, dass Leben in der Frau heranwächst. Leben zu schaffen ist etwas göttliches und das betrachten alle Männer mit ehrfürchtigen Augen.“ Sagte ich und ließ meine Blick über Kara schweifen. „Und außerdem haben nur werdende Mütter diese besondere Ausstrahlung die alle Männer anzieht.“ Dann nickte ich Morrigan kurz zu und blickte wieder zu Kara. „Hast du einen Moment?“ fragte ich sie und ja ich würde einen Platz suchen wo wir reden konnten ohne Zeugen. Ich würde sicherlich nicht hier in der Culina mit ihr reden, wo jeder zuhören konnte und es Tratsch im Haus geben würde.

  • Auf einmal stand er in der Tür, und natürlich hatte er mitgehört. Kara verkniff sich ein seufzen, rollte aber Morrigan gegenüber ganz leicht mit den Augen. Nein, sie war nicht froh, dass er hier war. Sie war extra in die Culina gegangen, um ihn nicht sehen zu müssen, und gerade jetzt wollte sie am liebsten losgehen und Corvina ein wenig erwürgen, denn ganz sicher war das auf ihrem Mist gewachsen. Sie wollte Rufio nicht sehen, und erst recht nicht mit ihm sprechen. Was sie anging, war alles gesagt. Und ganz sicher war sie nicht hergekommen, um sich nochmal von ihm runterputzen und abweisen zu lassen.

    Und nein, auch seine erklärende Einlassung am Anfang änderte nichts an Karas Gefühl, dass er ja sowieso nur noch einmal die Gelegenheit nutzen wollte, um sie an ihren Platz zu erinnern. Aber bitte, er war hier Dominus und sie war Sklavin, das hatte er ihr beim letzten Mal sehr deutlich gemacht. Sie erhob sich also und folgte Rufio hinaus, ohne irgend etwas zu sagen. Eine brave, stumme, kleine Zimmerpflanze, so wie die Aurelier ihre Sklaven mochten. Schließlich waren sie irgendwo in einem Zimmer, und Kara stellte sich einfach hin. Am liebsten wollte sie trotzig die Arme vor der Brust verschränken, aber so viel Genugtuung wollte sie ihm nicht geben, ihm zu zeigen, wie sehr er sie gekränkt hatte. "Was wünscht Dominus Aurelius mit mir zu besprechen?" fragte sie also einfach nur und machte dennoch unmissverständlich die Distanz zwischen ihnen beiden deutlich. Sie hatte ihn bis zu dem Rennen im ganzen Leben nicht so förmlich angesprochen. Meisten hatte sie ihn Faustus genannt, manchmal Rufio, in seltenen Fällen Dominus Rufio, wenn die Umgebung diese Förmlichkeit verlangte. Aber mit Nomen Gentile wohl nie. Aber ja, wenn er sie nur wieder tadeln und abweisen und wegschicken wollte, wenn ihm selbst ihre Anwesenheit in der verdammten Culina weit weg von ihm zuwider war, dann sollte er wenigstens auch merken, dass Kara auch mit ihm abgeschlossen hatte und nicht mehr versuchen würde, ihm nahe zu kommen.

  • Ich führte Kara in Richtung des Gartens und nein ich sagte nicht zu ihrer Ansprach. Spättestens jetzt hätte ich auch gewusst, dass sie sauer mit mir ist. Bei allen Göttern Kara war schon immer recht schnell sauer auf irgendwen gewesen, meistens aber nur dann wenn man Corvina zu nah getreten ist. Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. Ja ich hatte sie auf der Rennbahn angefahren. Aber sie hatte mich doch auch provoziert. Ich fuhr mir mit einer Hand über die Stirn und versuchte zu überlegen was und vor allem wie ich es sagen sollte. „Ich versteh das du sauer bist wegen dem was ich auf der Rennbahn gesagt habe. Aber was ich nicht verstehe warum warst du vorher schon sauer auf mich? Warum hast du mich derart provoziert?“ Ja denn genau das war der Punkt den ich nicht verstand. Ich wollte ihre Freundschaft und die wollte ich noch immer. Ich wollte eben nur nicht mehr mit ihr schlafen, weil das alles nur komplizierter machen und unsere Freundschaft zerstören würde. Wie man ja gerade gut sehen konnte. Ich hätte die Finger einfach von ihr lassen sollen. Aber verdammt ich hatte sie schon immer gewollt. Schon also ich viel jünger war. Doch meine jüngeres Ich war wohl das schlauer gewesen im Bezug auf Kara, damals hatte ich gewusst, dass es unsere Freundschaft zerstören würde.

  • Sie hatte ihn provoziert? Gut, das war es auch schon mit Karas Zurückhaltung und Selbstkontrolle, denn da stand ihr doch kurz der Mund offen und die Wut brach sich dann kurz später Bahn.

    "Warum ich dich provoziert habe? Ernsthaft?" Ja, Kara glaubte nicht, dass er so gar nicht mitbekommen haben wollte, wie er sie behandelt hatte. "Was hab ich denn schlimmes gesagt, hm? Dass das rothaarige Kind, mit dem du da in aller Öffentlichkeit zu possieren angefangen hast, nicht so aussieht, als wärst du ihre große Liebe?" Kara schnaubte. Ja, dass er sie so ablehnte, und gleichzeitig so ein junges Mädchen öffentlich an seine Seite zerrte, das hatte weh getan, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. "Früher hätte ich sowas zehnmal zu dir sagen können, und du hättest gelacht und mitgestichelt. Aber seit ich dir gesagt habe…. Du hast mich vollkommen aus deinem Leben geworfen! Keine Nachricht, kein Brief, kein gar nichts. Nicht mal zu den verdammten Carista hast du auch nur einmal daran gedacht, zu mir zu kommen und mit mir auch nur drei Worte zu wechseln! Es waren Carista! Ein Familienfest! Und du sitzt da mit deiner schwangeren Frau am Essen, lachst und freust dich und…. Ich weiß, dass Corvina dir da erzählt hat, dass ich schwanger bin. Aber nichts. Keine Reaktion. Wann immer du mich siehst, behandelst du mich wie Luft, wie irgendwen..."

    Vor Zorn stiegen Kara Tränen in die Augen, die sie wegwischte. Nein, sie würde ihm nicht die Genugtuung geben, vor ihm zu weinen. Ganz sicher nicht. Er bedeutete ihr nichts mehr, so wie sie ihm nichts mehr bedeutete. So wie sie ihm nie etwas bedeutet hatte.

    "Tut mir leid, dass ich manchmal langsam bin und etwas hinterhergerannt bin, was nie existiert hat. Ich hab es jetzt verstanden. Also wenn deine Sorge nur ist, ob ich dich weiter provoziere, dann sei beruhigt, Dominus Aurelius. Ich hab es jetzt verstanden. Ich bin Sklavin, du Patrizier. Wenn das also alles war, was du wissen wolltest, dann hoffe ich, dass meine Anwesenheit in der Culina dir nicht so zuwider ist, dass ich wenigstens dort auf Corvina warten kann, bis sie damit fertig ist, das Kind deiner Ehefrau zu bewundern."

    Verdammt, es tat weh. Es tat so unendlich weh. Aber Karas Stolz hielt die restlichen Gefühle gerade so eben in Schach und die Tränen da, wo sie hingehörten, wenn auch gerade so eben. Aber sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, ihm zu zeigen, wie weh ihr das alles tat und wie dumm sie sich deshalb fühlte. Sollte er doch zu seiner Frau und seiner Tochter gehen und sie einfach vergessen. Wahrscheinlich war das ohnehin das beste.

  • Auch wenn sie versuchte ihre Tränen zurückzuhalten, so konnte ich sie doch sehen. Sie brannten in ihren Augen und mir damit mitten ins Herz. Ja das taten sie. Denn ich liebte Kara ja auch. Nicht wie ich meine Frau liebte. Eher so wie ich Corvina liebte. Und ja verdammt Kara gehörte zur Familie, tat sie immer und würde sie immer tun. „Ich...“ Begann ich, wurde aber von ihr unterbrochen und sie schimpfte in typischer Kara Manier weiter. Schließlich hatte sie geendet und ich sah ihre unbeweinte Tränen und es war mir gerade auch scheißegal ob sie sauer auf mich war und ich mir wohl möglich einen einfangen würde. Ich zog sie in meine Arme und rückte sie fest an mich. „Nenn mich wegen mir Aurelius, wenn du dich dann besser fühlst. Nenn mich Dominus, wenn dir das gut tut. Aber bei allen Göttern Kara, sag nie wieder, dass mir deine Anwesenheit zuwider ist.“ Sagte ich und drückte sie noch etwas dichter an mich. „Du bist wie ein Schwester für mich und das weißt du auch. Du gehörst zur Familie und ganz tief in dir drin weißt du das auch. Ich war nur so geschockt... ja ich wollte dich auch schon immer. Ich habe dich immer mehr begehrt als ich sollte. Aber ich war geschockt, als du mir gesagt hast, dass du mich schon immer geliebt hast Kara. Ich … wenn ich das vorher... dann hätte ich das nie ausgenutzt.“ Ich hielt sie einfach nur fest, damit sie nicht weg konnte und genau da blieb wo sie war. „Ich hätte das nicht tun dürfen, denn es zerstört was wir hatten.“ Sagte ich nun mit leiser trauriger Stimme. „Wir werden wohl nie wieder so ungezwungen miteinander umgehen können.“ Und ja ich bedauerte das, denn das hatte ich nie gewollt. „Es ist meine Schuld, ich hätte nie meinen Gefühlen dir gegenüber nachgeben sollen... damit habe ich alles was wir hatten zerstört.... Es tut mir leid.“

  • Als er sie in seine Arme zog, wehrte Kara sich. Nein, sie wollte jetzt seine Nähe nicht. Sie wollte nie wieder seine Nähe. Wollte nie wieder die Wärme seiner Umarmung fühlen, den Geruch seiner Haut, seinen Atem auf ihrer Haut. Sie wollte nie wieder seine Berührung fühlen, von ihm überwältigt werden, seine Kraft fühlen. Sie wollte nie wieder sich ihm so verbunden fühlen, nie wieder ihr Herz schneller schlagen fühlen wegen ihm, nie wieder sich nach seinen Lippen sehnen.

    "Lass mich los!" fauchte sie und schlug gegen seine Brust, wand sich in seinem Griff und funkelte ihn böse an. Aber er ließ sie nicht los, sondern hielt sie fester, zog sie an sich. Kara jaulte vor Frustration und unterdrückter Wut und ruckte und zuckte in seinem Griff. Sie wollte nicht weinen. Sie wollte diese Nähe nicht und wollte auch seine Entschuldigung nicht. Sie wollte ihn einfach nur hassen. Wollte einfach nur weiter wissen, dass er sie nur verarscht und ausgenutzt hatte und nichts für sie fühlte. Das war einfacher, dann seine Ablehnung zu verstehen.

    Aber sie fing doch an zu schluchzen. Sie quietschte einmal vor Zorn deswegen, aber dann weinte sie. Sie schlug ihn immer wieder, durchaus auch hart, aber ihr Kopf fand sich doch in dieser Kuhle an seinem Hals wieder, wo sie ihre Tränen ersticken konnte und schluchzen und zittern und weinen konnte. "Ich hasse dich", weinte sie leise. Nein, sie liebte ihn nicht mehr. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn so sehr für das, was er hier gerade tat. Für diese Entschuldigung und dafür, dass er sagte, sie wäre eine Schwester für ihn. Und dass er alles kaputt gemacht hatte dadurch, dass sie miteinander geschlafen hatten. Dass er es bereute, mit ihr geschlafen zu haben. Dass er es rückgängig machen wollte. Und am meisten hasste sie ihn dafür, dass sie das trotz allem so nicht empfinden konnte. Dass sie trotz allem dieses eine Mal so sehr genossen hatte. Dass sie trotz allem glücklich war, dass es passiert war. Dass sie es sich so sehr gewünscht hatte, so lange Zeit.

    Ihr Kopf drehte sich und ihre Hände wanderten um seinen Oberkörper herum bis in seinen Nacken. Sie musste sich nicht viel strecken, um ihn küssen zu können, und sie küsste ihn mit der Verzweiflung, die sie das ganze letzte Jahr wegen ihm aufgestaut hatte. Sie konnte nicht anders. Und wenn er sie schon nicht losließ und ihr seine Nähe aufzwang, dann wollte sie wenigstens noch ein letztes Mal von ihm geküsst werden. Und sei es nur, weil er sie dann wieder loslassen und von sich stoßen würde, und es dann endgültig vorbei wäre.

  • Es war nur ein Augenblick, mein Moment so lang wie ein Wimpernschlag und doch einen Ewigkeit.

    Es dauerte nur diesen einen Moment bis sich meine Hand in ihren Nacken legte und ich sie mit einem Knurren an mich heranzog und an ihren Lippen murmelte. „Die Götter mögen mir beistehen.“ Dann küsste ich Kara genau so stürmisch wie sie mich küsste. Ich ließ allen meinen Gefühlen freien Lauf, zeigte ihr diesen Moment der Schwäche und zeigte ihr, dass ich sie sehr wohl wollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit unterbrach ich unseren Kuss und legte meine Stirn an ihre. „Das hier ist so verdammt falsch... Aber verdammt lass mich heute was Falsches tun.“ Sagte ich und hob sie hoch, o dass sie ihre Beine um mich legen musste ich trug sie tiefer in den Garten zu dieser kleinen versteckten Hütte im Garten. Ich trug sie hinein und setzte sie erste dort wieder ab um wieder ihren Mund zu erobern. „Kara...“ Stöhnte ich leise an ihren Lippen.

  • Seine Lippen schmeckten noch genau so, wie sie es in Erinnerung hatte. Kara wollte diesen Geschmack noch ein letztes mal auskosten. Nur einmal, bevor er sie von sich stoßen würde. Aber er stieß sie nicht weg. Er knurrte lustvoll und zog sie an sich. Und er küsste sie. Küsste sie, bis ihr Körper wachsweich in seinen Armen war und sich an ihn schmiegte, bis das Zittern der Wut und der Verzweiflung dem der Lust gewichen war, bis sie leise an seinem Mund stöhnte und ihre Zungen sich ineinander verknotet zu haben schienen.

    Als er den Kuss unterbrach, war Kara außer Atem und die Tränen waren versiegt. Wenn das ihr letzter Kuss gewesen war, dann war er es wert, und sie würde ihn wie einen kostbaren Schatz in sich tragen. Sie hatte die Augen geschlossen, um den Moment auszudehnen, als Rufio sie noch einmal erlöste und sagte, er wolle etwas falsches tun. Er hob sie an, und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte. Sie hielt sich an seinen starken schultern fest und küsste auf dem Weg wieder und wieder seinen Hals, sog seinen Geruch auf wie ein Schwamm und knabberte an seinem Ohr.

    "Faustus… es tut mir leid… ich kann nicht anders", flüsterte sie ihm zu und meinte ihre Gefühle für ihn. Sie würde sich so sehr wünschen, sie würde ihn nicht lieben. Aber sie konnte das nicht kontrollieren und nicht abstellen. So sehr sie es sich auch anders wünschte. Sie konnte nicht. Und sie schmiegte sich an ihn, küsste ihn, stöhnte leise. Sie wollte ihm noch einmal sagen, dass sie ihn liebte, aber wenigstens das konnte sie dieses eine Mal für sich behalten. Stattdessen zerrte sie an seinem Gürtel, an seiner Tunika, zog ihn ganz dicht an sich. Ein Bein stahl sich wieder an seine Hüfte und zog ihn mit den Schenkeln näher. "Ich will dich fühlen, Faustus. Bitte, ich will dich in mir fühlen….", bettelte sie schon geradezu nach ihm. Sie hätte ihm gern sämtliche Verführungskünste der Welt zukommen lassen und ihn verrückt gemacht nach sich, aber im Moment wollte sie ihn einfach nur noch einmal in sich fühlen und wissen, dass er sie auch so wollte, wie sie ihn wollte. Auch wenn es falsch war.

  • War es vernünftig? Nein das war es ganz sicher nicht. War es klug? Oh nein, war es nicht. Aber es war das was ich im Moment wollte. Ich hob Kara an und presste sie an die nächste Wand. Es waren nur wenige Handgriffe nötig und ihr Kleid war soweit hochgeschoben, dass ich uns beiden das geben konnte was wir brauchten und genau das tat ich. Ich nahm sie mir, lange und ausgiebig. So lange bis wir beide schließlich schwer atmend wieder auf dem Boden der Tatsachen landeten. Wieder legte ich meinen Stirn an ihr und versuchte meinen Atem und mein schnell schlagendes Herz zur Ruhe zu bringe. „Kara...“ Sagte ich und sah ihr in die Augen. „...ich will doch nur meine Freundin, meine Vertraute behalten. Das hier...“ Ich atmete tief durch. „..ist das Gegenteil von Vernünftig und von dem was wir tun sollten. Nicht das ich es bereue, aber Kara... es ist nicht das was wir tun sollten.“

  • Wie immer tat es anfangs ein klein wenig weh, ein süßer Dehnungsschmerz, als Kara ihn in sich aufnahm. Es dauerte nicht einmal fünf seiner gierigen Stöße, bis sie das erste Mal kam, und auch danach musste sie wieder und wieder ihr Stöhnen an seinen Lippen oder mit einem Biss in den Stoff seiner Tunika ersticken. Oh, sie wünschte sich, das hier wäre nicht so gut, das hier wäre nicht das, was sie wollte und brauchte. Aber es war gut, es war das, was sie brauchte, was sie beide brauchten. Und Rufio zeigte ihr deutlich, wie sehr er es auch brauchte und wollte, entgegen jeder Vernunft.

    Am Ende hielt er sie noch dicht bei sich, und Kara lehnte sich an ihn, hielt sich ganz sanft fest. Sie durften das hier nicht zu lang ausdehnen. Vermutlich würde Morrigan sich ohnehin schon ihren Teil denken, wenn sie so lange wegblieb. Aber irgendwann wäre Corvina fertig damit, das Baby anzusehen, und auch Rufio würde weiter müssen. Das hier war nur ein gestohlener Moment, und Kara wusste das. Dennoch hielt sie sich an ihm fest und trank seinen Körpergeruch und schmiegte sich ganz sanft und gefällig an ihn.

    Er wurde als erstes wieder vernünftig und sprach an, was sie beide wussten, Kara aber nicht wissen wollte. Auch wenn sie die Augen geschlossen hatte, spiegelte sich in ihrer Miene wohl der leichte Schmerz, der mit seinen Worten einherging, und sie hielt ihn sanft im Nacken dicht bei sich, damit er sich nicht von ihr löste. "Ich weiß, Faustus. Ich weiß, dass es falsch ist. Aber ich kann nicht anders. Ich wünschte mir wirklich, dass es anders wäre. Dass ich dich nicht… Ich will das nicht. Ich will Teil deines Lebens sein. Und auf diese Art geht das nicht. Ich weiß." Wieder liefen ihr Tränen aus den Augen. Sie war einfach verzweifelt, weil sie all das natürlich wusste. Aber sie konnte nicht anders, als so zu fühlen, wie sie es nun einmal tat.

    "Und wenn du mir dann noch so ein rothaariges Ding vorsetzt und mit ihm poussierst und ich mir vorstelle, wie du… Und mich willst du nicht, obwohl ich dich will… " Sie küsste ihn wieder, sanft, liebevoll. Sie wusste, dass er Abschied nehmen wollte, und genau der fiel ihr so unglaublich schwer.