[cubiculum] FAR et Angus - Krankenbesuch

  • Nun da ich wusste, dass der Sklave, der mir das Leben gerettet hatte auf jeden Fall durchkommen würde und das auch schon meine Onkel sein Besitzer bei ihm gewesen ist, war es auch für mich an der Zeit dem Sklaven meine Aufwartung zu machen. Ja ich verdankte dem Sklave meine Leben und ich wollte mich persönlich bei ihm bedanken. Auch wenn ich Rhian gestattet hatte sich um ihn zu kümmern, was ja schon eine Form des Dankes war, wollte ich natürlich auch dem Sklaven persönlich meinen Dank aussprechen und so begab ich mich nach dem Frühstück zu ihm ins Zimmer. „Salve Angus. Wie ich höre bist du auf dem Weg der Besserung. Ich bin hier um mich persönlich bei dir zu bedanken.“ Sagte ich und nickte Rhian, die natürlich auch hier war nur kurz zu, denn wir hatten uns ja heute schon gesehen, wie jeden Morgen. Ich zog mir einen Korbstuhl heran und setzt mich neben das Bett des Sklaven. „Und ich bin auch hier um von dir selbst zu hören wie es dir geht und ob ich etwas tun kann um dir meine Dankbarkeit zu zeigen.“

  • Ich war noch nicht wirklich lange bei Angus, um auch ihm sein Frühstück zu bringen und ihm dann bei der Morgentoilette und allen anderen Dingen zu helfen, und vor allen Dingen, um ihm Gesellschaft zu leisten und seine Gesellschaft zu genießen, als mein Dominus herein kam. Er hatte mir nicht gesagt, dass er heute herkommen wollte, aber gut, vor dem Frühstück sagte er sowieso nie wirklich etwas. Und jetzt, da er kein Tresvir mehr war, hatte er mehr Zeit für alles. Allerdings hatte ich angenommen, dass er bei seiner Frau sein würde.

    So schaute ich wohl ein klein wenig überrascht, erinnerte mich dann aber schnell an meine Rolle und senkte artig den Blick. Ich war mir nicht sicher, ob ich gehen oder bleiben sollte, da mein Dominus sich aber ohne Umschweife in meinen Korbstuhl setzte und zu reden anfing, ohne mich wegzuschicken, nahm ich einfach mal an, dass ich bleiben sollte. Ich stellte mich also einfach an eine Wand und wartete, ob irgend etwas gebraucht würde. Ansonsten aber hielt ich mich erst einmal zurück, denn immerhin war ich nicht angesprochen worden.

  • Wie jeden Morgen war Rhian wieder zu mir gekommen. Ich freute mich schon, mit ihr zu frühstücken und dann den Vormittag mit ihr zu verbringen. Vielleicht würden wir auch heute wieder einen kleinen Spaziergang machen. Aber diesmal würden wir uns vorher vergewissern, dass uns niemand von den Herrschaften begegnete.


    Von solchen Begenungen hatte ich in der letzten Zeit genug. Zuerst mein Dominus und dann die Claudia! Aber sie hatte mir ja damit gedroht, dass der Besuch ihres Mannes noch ausstehen würde. Im Prinzip liefen solche Begegnungen immer gleich ab. Die Herrschaften kamen zu mir und sagten mir, dass sie mir zu danken hatten. Eventuell fragten sie mich noch, wie es mir ging und wie sie mir danken konnten. Ich antwortete dann meist, dass ich nur das getan hatte, was ich zu tun hatte. Und wenn sie mich fragten, ob ich einen Wunsch hatten, dann wünschte ich mir etwas, was im Grunde meinem Dominus nur recht sein konnte. Die Beziehung mit einer Sklavin, damit wir neue Sklaven produzierten. Doch diesmal hatte ich lange überlegt, was ich sagen sollte, falls mich der junge Aurelier fragte, on ich einen Wunsch hätte. Natürlich hatte ich Rhian nichts davon gesagt, denn die hätte mich dann für verrückt erklärt.


    Wie jeden Morgen küsste ich Rhian, denn ja, das war die beste Medizin für mich. Eigentlich hatte ich nun mein Frühstück einnehmen wollen, doch dazu kam es nicht, denn die Tür öffnete sich plötzlich. Rhian war wohl nicht minder überrascht als ich, als ihr Dominus in der Tür stand und mich begrüßte. Sofort versuchte ich mich aufzuraffen. Doch das war nicht nötig, denn der Aurelier nahm sich einfach Rhians Korbstuhl und schob ihn an mein Bett und setzte sich zu mir.

    "Salve Dominus!" entgegnete ich und sah kurz zu Rhian, die sich mit gesenktem Blick in den Hintergrund postiert hatte. "Danke Dominus, mir geht es inzwischen schon etwas besser. Die Wunden heilen gut, sagt der Medicus." Ich hatte meinen Blick wieder voll und ganz auf den jungen Aurelier gerichtet. Wie ich erwartet hatte, fragte er dananch, wie er seine Dankbarkeit zeigen könne. Ich überlegte kurz, ob ich tatsächelich sagen sollte, was ich mir vorgenommen hatten. Doch ja, ich musste! Alleine schon wegen Rhian. "Ich habe zu danken, Dominus, denn ich habe doch nur das getan, was meine Aufgabe war," begann ich wie üblich. Dies war die letzte Chance, es sich noch einmal anders zu überlegen. Doch nein, ich musste es tun! "Doch wenn ich einen Wunsch äußern darf, dann möchte ich dich um etwas bitten, Dominus. Da du ja so gütig warst, es Rhian zu erlauben, mit mir zusammen zu sein, möchte ich dich nun bitten, dass unser erstes Kind frei sein wird. Ein Leben für deines und das deiner Familie, Dominus." Nun hatte ich es gesagt. Es gab kein zurück mehr. Auch wenn ich mich nicht wohl bei der Sache fühlte, war ich doch irgendwie erleichtert. Andererseits war ich nun auch gespannt daraf, was der Aurelier sagen würde.

  • Ja es war mir klar. Sklaven sagten so was, wie das war ja nur meine Aufgabe bla bla. Hatte ich schon so oft gehört, dass ich es ehrlich gesagt nicht mehr hören konnte. Und immerhin war ich hier – und nicht nur ich, mein Onkel und auch meine Frau waren schon bei ihm gewesen um ihm zu danken, was sehr wohl zeigen musste, dass es zwar seien Aufgabe, aber dennoch nichts gewöhnliches war. Immerhin hatte er meine Leben über das seien gestellt und auch wenn das seien Aufgabe war, gehörte doch einen Menge Mut und ja auch Loyalität dazu genau so etwas zu tun. Also ja ich konnte das es war meine Aufgabe nicht mehr hören. Seine Forderung war nun ja nicht wirklich überraschend für mich, die Begründung jedoch war es sehr wohl. So zog ich eine Augenbraue nach oben, das einzige Zeichen meiner Missbilligung. Ein Leben für ein Leben? Ich lehnte mich kurz etwas zurück und dachte einen Moment nach. Nicht darüber ob ich ihm den Wunsch erfüllen würde, denn das würde ich ganz sicher. Ich dachte einen Moemnt drüber nach ob ich ihn darauf hinweisen sollte, dass er seien Bitte oder seinen Wunsch mehr als unglücklich formuliert hatte. Aber nein das tat ich nicht. Ich sah zu Rhian. „Wenn das deinen Wunsch ist und er auch ihren Wünschen entspricht....“ Ich sah meine Sklavin an und wartete nun darauf was sie dazu zu sage hatten. „Rhian? Ist es auch dein Wunsch?“ Ja ich fragte sie, denn auch wenn es seien Wunsch war, war Rhian meine Sklavin und damit ihr Kind auch in meinem Besitzt und so wollte ich es von ihr hören was sie wollte.

  • Dominus Rufio fragte Angus, ob er sich irgend etwas wünschen würde. Ich nahm an, dass das eher eine Höflichkeitsfloskel war, die die Römer gerne verwendeten, und ich hätte wahrscheinlich nie gewagt, mir wirklich irgend etwas von größerem Wert zu wünschen. Aber Angus war weit tollkühner als ich. Und ohne, dass wir es besprochen hätten, oder dass wir nur überhaupt besprochen hätten, Kinder miteinander haben zu wollen, bat er Dominus Rufio einfach so nach der Freiheit unseres ersten Kindes.


    Meine Überraschung war mir wohl anzusehen, denn ich stand da wie vom Donner gerührt, mit offenem Mund und flatterndem Herzen, und konnte gar nicht glauben, was Angus da gerade getan hatte. Oh, ich war nicht böse auf ihn. Ganz und gar nicht. Ich war so wahnsinnig gerührt, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Ich wollte am liebsten losheulen. Wir kannten uns doch gerade mal ein paar Wochen, und nicht nur, dass er mit mir eine Beziehung wollte, nein, seine Worte, all das romantische Gerede von davor, war ihm offenbar vollkommen ernst. So ernst, dass er nach unserem Kind, das es noch nicht einmal gab, fragte und sich um seine Freiheit sorgte.

    Dominus Rufio fragte auch mich, ob das auch mein Wunsch wäre. Ich sah ihn an, viel zu verwirrt, um seinen Gesichtsausdruck wirklich zu bemerken, und nickte. Der Klos in meinem Hals war noch viel zu dick, als dass ich wirklich reden könnte. Und ich merkte, dass mir vor Rührung die Tränen zu kommen drohten. "Ja", brachte ich dann aber doch noch heraus, wenngleich sich meine Stimme bei diesem winzigen Wort dennoch fast überschlug und doch kaum mehr als ein Hauchen war.

    Aber ja, ich wollte mit Angus auch dann ein Kind haben, und ich wollte, dass dieses Kind frei wäre. Das wollte ich wirklich.

  • Ich nickte. „Gut, wenn sie dem Zustimmt, dann soll es so sein.“ Sagte ich hob aber eine Hand, bevor die Beiden der Meinung währen, dass sie mir überschwänglich danken sollten. „Euch Beiden ist aber bewusste, dass das Kind, auch wenn ich ihm die Freiheit schenke, dennoch immer ein Aurelianus sein wird und in gewisser Weise immer an mich gebunden sein wird, weil auch Freigelassene gewissen Pflichten haben?“ Ja ich musste das fragen, damit sie sich darüber beide bewusst waren. Nicht weil ich ihnen etwas ausreden wollte, sonder weil ich wollte, dass sie sich über alle Konsequenzen bewusst waren. Denn ja auch wenn das Kind frei sein würde, würde es doch immer an die Aurelier gebunden sein.

  • Ich beobachtete jede Regung in seinem Gesicht und versuchte sie zu deuten. Ich wusste, das was ich als Wunsch geäußert hatte, konnte ihm nicht gefallen. So war ich auch nicht überrascht, als seine Augenbraue nach oben ging und er sich erst einmal schweigend in dem Korbsessel zurücklehnte. Kurz ging mein Blick zu Rhian hinüber, die mit diesem Wunsch vollkommen überrumpelt worden war. Hätte ich es ihr vorher gesagt, hätte sie mich bestimmt dazu überredet, es nicht zu tun. Ich wusste ja, wie sie war. Sie hätte sicher nicht den Mut gehabt. Doch ich hatte im Laufe meines Lebens gelernt, dass nur der Mutige das Ziel erreichte. Und ich wusste doch, wie schwer sich Rhian damit getan hatte, als ich ihr sagte, ich wolle keine Kinder. Ich hatte doch das Leuchten in ihren Augen gesehen, als wir vor wenigen Tagen von unserem Rundhaus in Alba geträumt hatten.

    Der Aurelier lehnte nicht sofort meinen Wunsch ab. Er sah erst mich und dann auch Rhian an und fragte sie nun, ob dies auch ihr Wunsch sei. Rhian sah man die Überraschung an, sie schien völlig verwirrt und als sie langsam begriff, was ich gesagt hatte, sah es so aus, als müsse sie mit den Tränen kämpfen. Doch sie nickte und kurz darauf entfuhr ihr ein Ja. Dies war für mich der schönste Moment, der nur durch ein weiteres Ja des Aureliers übertrumpft werden konnte. Nun lag meine ganze Hoffnung auf ihm, dass auch er zustimmen würde. und ja, er nickte. Als er es mit seinen Worten bestätigte, war auch ich den Tränen nahe. Mir fehlten die Worte und hätte ich mich ungehindert bewegen können, wäre ich vor Freude aufgesprungen und hätte dem Aurelier auf Knien gedankt, dass er unser Kind, welches ja noch gar nicht existierte, frei sein würde.

    Dann aber hob er die Hand und teilte uns mit, welche Konsequenzen eine solche Entscheidung mit sich brachte. Mir war bewusst, dass das Kind an die Aurelianer gebunden war. Andererseits genoss es aber dadurch auch ihren Schutz. Ein Kind, dessen Eltern Sklaven waren, brauchte eine starke Familie, die ihm Unterstützung und Sicherheit gab.

    "Ja, das ist mir bewusst, Dominus. Und ich danke dir tausendmal dafür! Doch dieses Kind wird auch unter deinem Schutz stehen, Dominus. Nicht wahr?" Ich sah fragend zu Rhian hinüber, ob sie das ähnlich sah.

  • Ich nickte. „Ja so ist es dieses Kind wäre ein Klient von mir und im gewissen Sinne ein Teil meiner Familie, der unter meinem Schutz und dem Schutz der Aurelier steht.“ Sagte ich um es dem Sklaven zu bestätigen. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass ihr Beide wisst was dies bedeutet. Wen dem so ist, dann ist denke ich soweit alles geklärt.“ Ich sah kurz zu Rhian und dann zu Angus. „Ich nehme aber doch an, das wir über einen theoretischen Fall reden oder gibt es da etwas, dass ich wissen sollte?“ Fragt ich zwar Angus, sah aber auch zu Rhian. War sie etwa schon schwanger? Ich hatte ihr doch erst vor ein paar Tagen meine Zustimmung gegeben. Ich meine es wäre nicht schlimm, aber ich hoffte doch, dass sie es mir sagen würde, wenn sie denn einen Kind erwartete. Schließlich müsste sie dann in ein anders Zimmer umziehen, denn ein weinendes Kind neben meinem Zimmer war das letzte was ich wollte. So blickte ich nun zwischen den beiden Sklaven hin und her und wartete auf eine Antwort auf meine Frage.

  • Ich hatte nicht allzu viel Vorstellung davon, was es bedeuten würde, wenn das Kind, das ja noch nicht einmal existierte, irgendwann einmal sein Klient sein würde. Aber das fand ich auch nicht so wichtig. Es würde frei sein. Und wenn Angus und ich genug Geld beisammen hatten, um auch uns freizukaufen, würden wir gehen können, heim nach Britannia, wie wir es uns erträumt hatten. Und dieser Gedanke war viel zu wundervoll, als dass ich ihn hätte unterdrücken können.

    Ich wollte am liebsten vor Freude laut aufschreien, und wenn ich so zu Angus sah, ging es ihm wohl nicht viel anders. Schließlich stimmte mein Herr also zu, und ich konnte nicht anders. Ich ging den einen Schritt zu meinem Dominus, fiel ihm um den Hals und gab ihm vor Freude einen kleinen Kuss. Es war nur ein kurzer Gefühlsausbruch, und fast augenblicklich war er mir auch peinlich. Ich errötete schon, als ich ihn wieder losließ und hoffte nur, dass er es mir nicht zu übel nahm. Aber auch damals, als er mir die Beziehung zu Angus erlaubt hatte, hatte ich ihn umarmt, und es war in Ordnung gewesen.

    "Danke, Dominus Rufio. Und nein, ich bin gerade nicht schwanger." Wie sollte ich das auch sein? Angus und ich hatten nur eine einzige Nacht gehabt. Danach war er verletzt worden. Ich konnte da gar nicht schwanger sein. So schnell ging das nun wirklich nicht.

  • Der Aurelier bestätigte meine Frage. Das Kind würde unter dem Schutz seiner Familie stehen, In gewisser Weise würde es wohl immer von den Aureliern abhängig sein, doch es würde frei sein und niemand konnte es willkürlich verkaufen.

    Ähnlich wie Rhian konnte ich mein Glück nicht fassen über diese Aussichten. Falls Rhian und ich tatsächlich irgendwann ein Kind bekommen würden, würden wir nicht so aussichtslos kämpfen müssen, wie es damals Iduna und ich nach Aislins Geburt getan hatten. Unser Kind würde frei sein. Allein das zählte! Rhian konnte sich kaum zurückhalten und fiel ihrem Dominus um den Hals und gab ihm einen Kuss. Danach errötete sie gleich und ich musste grinsen. Sie so glücklich zu sehen, machte auch mich glücklich. Natürlich war ich wegen des kleinen Küsschens nicht eifersüchtig.

    Der Aurelier fragte dann auch gleich, ob es denn schon so weit war, das Rhian schwanger war. Es konnte zwar möglich sein, aber doch sehr unwahrscheinlich. Schließlich hatten wir erst eine Nacht zusammen. Falls sie wirklich dabei schwanger geworden sein sollte, konnten wir das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen. Bevor ich dazu etwas sagen konnte, hatte dies bereits Rhian übernommen. Schließlich musste sie es am besten wissen. "Wir haben uns zwar schon vor einigen Wochen kennengelernt, doch wir sind erst seit kurzem zusammen. Eigentlich haben wir erst eine Nacht miteinander verbracht, Dominus." Bei dieser Gelegenheit fiel mir auch wieder das Gespräch mit meinem Dominus ein und sein Angebot, welches er mir unterbreitet hatte. Er hatte gesagt. ich müsse mich dafür an Morrigan und Dominus Rufio wenden. Erstere hatte ich schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Doch Dominus Rufio konnte ich nun fragen!

    "Dominus, noch eins," begann ich. "Mein Dominus hat mir in Aussicht gestellt, ich könne vielleichtein eigenes Zimmerhaben, wenn ich nun mit Rhian zusammen bin. Denn auch ich habe ihn um Erlaubnis gefragt und er hat eingewilligt. Ein größeres Zimmer für uns beide, Dominus. Natürlich nur, wenn du damit einverstanden bist." Wieder sah ich zu Rhian hinüber. Hoffentlich strapazierte ich die Gutmütigkeit des Aureliers nun nicht zu stark

  • Ich war im Grunde schon völlig überwältigt von der Vorstellung, vielleicht irgendwann mit Angus tatsächlich ein Kind zu haben, das frei sein würde. Aber Angus hatte noch eine Bitte von der ich nichts im Vorfeld gewusst hatte. Und mit einem Mal klang das alles sehr ernst und sehr nah.

    Ein potentielles Kind irgendwann in einem Jahr vielleicht zu haben, war eine Sache. Ich hatte jetzt nicht vor, unbedingt sofort Mutter werden zu wollen, aber wenn die Götter es so wollten, dann wäre es eben so. Im Moment mussten Angus und ich sowieso noch warten, bevor wir wieder miteinander schlafen konnten. Als er dann aber davon sprach, dass wir wohl jetzt gleich zusammenziehen könnten, wenn mein Dominus zustimmte, bekam ich doch sowas wie kalte Füße. Das ging so schnell, und überhaupt, wir kannten uns ja erst seit kurzem und hatten bislang erst eine Nacht gemeinsam verbracht. Was, wenn er schnarchte? Oder wenn sonst irgend etwas war, dass wir uns stritten? Wenn es doch nicht funktionierte? Auf einmal wurde ich doch etwas nervös.

    "Und natürlich erst, wenn Angus genesen ist" fügte ich so Angus Wunsch noch etwas bei, das jetzt – zumindest in meinen Ohren – vernünftig klang und meinem Herrn keine sofortige Entscheidung abverlangte. Zumindest würde ich dann nicht gleich aus dem kleinen Zimmer neben meinem Dominus ausziehen, und ich würde auch nicht gleich meine Stellung bei ihm verlieren. Denn ganz sicher würde er sich eine neue Leibsklavin nehmen, spätestens dann, wenn ich tatsächlich ein Kind erwartete. Und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das wollte. Ja, anfangs hier im Haus hatte ich einfach nur eine unauffällige Stellung in der Culina oder so etwas gewollt. Aber jetzt wusste ich das angenehme Leben mitunter doch zu schätzen. Wäre ich in der Culina, hätte ich sicher nicht so viel Zeit gehabt, mich um Angus zu kümmern.

  • Ich war nur minimal überrascht, als Rhian mich umarmte. Ich kannte diese Reaktion ja schon von ihr, gut der Kuss war neu aber ausbaufähig und musste doch lächeln, als sie fast schon peinlich berührt zurückzog. Ich nickte auf ihre Antwort hin. Gut sie war also noch nicht Schwanger. Dann aber bat mir der Sklave um noch etwas: Rhian und er ein eigenes Zimmer? Und meine Onkel hatte dem schon zugestimmt. Ich runzelte die Stirn ein ganz klein wenig. Ich konnte mich ja kaum gegen die Aussage meins Onkels stellen. Obwohl ich das in dem Fall wohl gern getan hätte. Rhian schien nicht nur überrascht, sie war auch verwirrt? Oder war es etwas anderes? Ich blickte zu ihr und dann wieder zu Angus. „Wenn du wieder vollständig gemessen bist, sollte dem nichts im Weg stehen. Vorausgesetzt, das Rhian ihren Pflichten dennoch immer nachkommt.“ Ja ich würde auch weiterhin darauf bestehen, dass sie es war, die mir zu Hand ging. Ich wollte keine andere Leibsklavin, ich hatte mich an das kleine rithaarige Ding gewöhnt und nein ich wollte keine Andere haben.

  • In der Tat war dieser Tag der Tag der Überraschungen! Natürlich hatte ich Rhian auch nichts näheres von dem Gespräch mit meinem Dominus erzählt. Die Aussicht auf ein größeres, auf ein gemeinsames Zimmer wäre doch auch sicher in ihrem Interesse gewesen.Ich hatte gehofft, sie würde sich genauso wie über meinen eigentlichen wunsch darüber freuen, dass unser erstes Kind frei sein würde. Eigentlich hatte ich keine Minute daran gezögert. Doch dann ergänzte sie meine Frage. Wenn ich wieder genesen war, hatte Rhian noch schnell zugefügt. Ich sah sofort zu ihr hinüber und meinte etwas in ihrem Blick zu entdecken, dass ich hin und wieder schon einmal bei ihr gesehen hatte. Immer dann, wenn sie sich nicht vollkommen sicher war. Vielleicht irrte ich mich auch.

    Da ihr Dominus, dessen Leben ich ja gerettet hatte, mir heute kaum etwas abschlagen konnte, war es auch so mit diesem Wunsch. Sobald ich genesen sein würde. Natürlich, denn solange dies noch nicht der Fall war, würde ich wohl hier in diesem Zimmer bleiben.

    "Du bist sehr großzügig, Dominus! Ich danke dir vielmals dafür! Rhian wird sicher nicht ihre Pflichten dir gegenüber vergessen." Was immer dias auch hieß. Wieder sah ich kurz zu Rhian. Römer waren in dieser Beziehung immer etwas vage. Doch ich hoffte, der Aurelier würde zu seinem Wort stehen... zu all seinen Versprechungen.

  • Mein Dominus schaute mich kurz irgendwie fragend an, und ich biss mir auf die Lippe, damit ich jetzt ja nichts falsches sagte. Ich neigte dazu, Blödsinn zu sagen, wenn ich aufgeregt war, und gerade war ich wahnsinnig aufgeregt, zumal auch Angus zu mir kurz schaute. Ich war mir nicht sicher, ob er mir böse war oder einfach nur überrascht, aber hey, ich war auch gerade ziemlich überrascht und überrumpelt von allem.

    Doch mein Dominus sagte ja, unter der Bedingung, dass ich mich auch weiterhin um ihn kümmern müsste. Ganz unmerklich lächelte ich kurz, ehe ich mich wieder unter Kontrolle hatte. Aber ja, es erleichterte mich doch irgendwie, dass er mich als seine Sklavin weiterhin wollte. Auch wenn es wohl für alle wohl besser wäre, wenn er sich wen anders nehmen würde, und ich einfach nur Angus’ Partnerin sein würde.Aber mir gefiel meine Stellung, so ein klein bisschen zumindest.

    "Danke Dominus. Und ja, ich werde meine Pflichten erfüllen", bestätigte auch ich nochmal bekräftigend, womit das dann hoffentlich auch geklärt wäre.

  • Nun da soweit alles geklärt war und ich dem Sklaven die Erfüllung seiner Bitten zugesagt hatte. Erhob ich mich langsam. "Gut, ich werde euch dann wieder allein lassen, damit deinen Genesung schnell voranschreiten kann und du bald wieder deiner Tätigkeit nachkommen kannst." Sagte ich denn ja er würde sicherlich weiter als Leibwächter eingesetzt werden. Immerhin hatte er ja bewiesen, dass er in dieser Aufgabe gut war. Ich nickte Rhian nochmal zu und ja eigentlich würden wir uns später im Bad sehen, aber nein heute sollte sie bei ihrem Angus bleiben. "Du hast den Rest des Tages frei Rhina." Sagte ich, nickte beiden zu und verließ das Zimmer.

  • Nun bekräftigte auch Rhian noch einmal, dass sie ihre Pflichten nicht vernachlässigen würde. Natürlich, was hätte sie auch anderes sagen sollen? Dem Aurelier genügte das und so erhob er sich langsam und verabschiedete sich. Er wolle uns allein lassen, damit ich schneller wieder gesund würde. Obendrein gab er Rhian für den Rest des Tages frei, was bedeutete, wir hatten sehr viel Zeit miteinander, was mich natürlich sehr freute. "Danke, Dominus!" antwortete ich, als er schließlich ging.

    Dennoch war mir im Laufe des Besuchs von Dominus Rufio klar geworden, dass Rhian und ich sicher auch noch einiges zu bereden hatten. Im Grunde hatte ich über ihren Kopf hinweg beschlossen, dass ich nun doch gewillt war, mir ihr Kinder zu haben und demnächst mit ihr zusammen ziehen wollte. Vielleicht war es naiv, von mir zu glauben, sie könnte niemals etwas anderes wollen. Andererseit waren wir ja erst kurz wirklich ein Paar, wenn man das überhaupt so sagen konnte. Waren wir wirklich fest zusammen? Wir hatten erst eine Nacht miteinander verbracht, in der ich sie zur Frau gemacht hatte und ich ihr gezeigt hatte, wie schön die Liebe zwischen Mann und Frau sein konnte. Mehr war da noch nicht! Also waren wir wirklich richtig zusammen? Ein Paar?