Res Gestae des Faustus Aurelius Rufio nach seiner Amtszeit als Tresvir Capitales

  • Nun war die Amtszeit endlich um und es galt nun nur noch dem Volk von Rom Rechenschaft über seine Amtszeit abzulegen. Ich hatte meine Amtszeit nach besten Wissen und Gewissen ausgeübt und hoffte das das Volk von Rom diese Bemühungen anerkennen würde. Ja ich hoffte das sie mir gewogen blieben, gerade weil es ja auch diesen Angriff auf mich und meine Frau gegeben hatte. So viel hatte wohl noch kaum ein anderer Amtsträger riskiert.



    So trat er auf das Podium, holte noch einmal tief Luft und dann erhob er seine Stimme um dem wartenden Volk seine Rede zu präsentieren.

    Volk von Rom



    Als ich mein Amt antrat, fand ich die Subura entsprechend verwahrlost vor. Es geht hier nicht um den Müll, der wird gut beseitigt. Nein ich reden von dem menschlichen Abschaum, der sich in der Subura breit und den Bürgern Roms das Leben schwer gemacht hat.

    Diese Probleme, die schon seit längerer Zeit bekannt waren, wollte ich beseitigen Bisher hatte man jedoch keine Möglichkeit gefunden um diesen Problemen Herr zu werden. Ich habe mich lange damit beschäftigt. Ermittlungen geführt um nicht nur die Handlanger, sonder die Drahtzieher des Ganzen zu ermittele und sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. In Zusammenarbeit mit den verschiedenen Ermittlungseinheiten Roms ist es mir gelungen mehre dieser Banden ausfindig und dingfest zu machen. Es gab kleinere Gruppen, die sich schändlich verhielten, ihre Taten waren jedoch nach unseren Gesetzen nicht so schlimm, so das sie nur mit der Verbannung aus Rom bestraft wurden. Mir ist es ferner gelungen eine der schlimmsten, raubenden und mordenden Banden zu ermitteln und sie dingfest zu machen. Sie allesamt sitzen nun in ihren Zellen und warten auf ihren Tod. Bei den nächsten Spielen werden sie den Bestien begegnen und sich dort vor dem Volk Roms für ihre Taten verantworten. Und wie ihr sicherlich alle gehört habt, hat einer der Verwandten dieser Verurteilten es gewagt mich einen Magistrat Roms nach einem Opfer anzugreifen. Er wollte Rache, dafür, dass ich dafür gesorgt habe, dass sein krimineller Bruder seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Dieser Mann hat es gewagt und wollte meinen Tod. Zum Glück konnte dies vereitelt werden. Der Mann bekam seine gerechte Strafe und endete am Kreuz, den niemand kann und darf es wagen Hand an einen Amtsträger Roms, der im Auftrag der Bürger Roms arbeitet, legen.

    Ich blicke auf ein erfolgreiches Amtsjahr zurück, dieser Erfolg war aber nur möglich weil ihr... die Bürger Roms mich unterstützt habe. Ich bin dankbar für diese Unterstützung. Ich bin Dankbar für das Vertrauen der Senatoren, die mich in dieses Amt gewählt haben. Ich bin den Göttern dankbar, dass sie alles gefügt haben. Ich bin dankbar und froh auf ein solches Amtsjahr zurückzublicken und ich freue mich für Rom und für uns alle, dass wir nun ruhger leben können, dass diese kriminellen Subjekte eliminiert wurden und Rom und seine Bürger nun sicherer sind.

    Ich hoffe, dass ihr, die Senatoren und die Götter auch weiter gewogen bleiben, damit ich meine Schaffenskraft auch weiter in den Dienste Roms stellen kann.“



    Damit beendete ich meine Rede und warte ob es noch Fragen aus dem Publikum gab.

  • Angus ging es schon viel besser, aber so ganz auf den Beinen war er immer noch nicht. Doch heute musste ich ihn erst einmal länger allein lassen, da ich – und noch ein dutzend andere Sklaven aus der Villa – meinen Dominus zu seinen Res Gestae begleiten wollten, um für die richtige Stimmung zu sorgen oder so etwas. Ich war mir alles andere als sicher, ob ich dafür denn geeignet war, aber es war mein Auftrag. Also stand ich hier nun auf dem Forum und hörte meinem Dominus zu, wie er von seiner Amtszeit erzählte.

    Er erzählte auch noch einmal von dem Überfall auf ihn, und ja, auch wenn es wohl die gerechte strafe war, zuckte ich leicht zusammen, als er erzählte, wie sein Angreifer gekreuzigt worden war. So etwas war einfach eine unvorstellbar grausame Strafe, die alle Sklaven zu Recht fürchteten.


    Und trotzdem konnte ich nicht umhin, immer wieder zu meinem Dominus aufzusehen und ihn zu mustern. Ich schaute auch in die Menge, und ja, einige Frauen schmachteten ihn mehr oder weniger offen an. Ich legte den Kopf leicht schief und versuchte, das zu sehen, was sie sahen. Ja, er war jung, und groß, und dunkel, hatte schön sichtbare Muskeln, ohne dass es überladen aussah. Und er hatte so ein Funkeln immer wieder in den Augen, was ihm etwas verschmitztes gab.

    Aber das war es irgendwie nicht, was meine Gedanken festhielt. Die glitten immer wieder zu seinen Händen, die er in gekonnter Rednerpose zur Unterstützung seiner Worte einsetzte. Diese sanften, schlanken Finger, die so überraschend weich und zärtlich waren. Ich biss mir auf die Lippen und schaute lieber weg, ehe ich noch rot wurde. Ich sollte nicht mehr darüber nachdenken. Das war ein einmaliger Ausrutscher gewesen, und überhaupt, ich verstand immer noch nicht, was mein Herr da überhaupt gewollt hatte. Dass er einfach nur mir helfen wollte, das konnte ich mir fast nicht vorstellen. Römer waren nicht einfach so nett zu ihren Sklavinnen.

    Aber warum hatte er mich nicht gewollt? Warum hatte er nicht weitergemacht? Warum war er gleich aufgestanden und gegangen? Er hätte, wenn es ihm wirklich nur um mich gegangen wäre und nicht um die Befriedigung seiner eigenen triebe, ja auch bleiben und kuscheln können. Aber er war einfach gegangen. Und ich verstand es einfach nicht. Ich verstand gar nichts daran und es machte mich fast wahnsinnig.


    Ich sollte einfach nicht mehr darüber nachdenken. Es war eine einmalige Sache gewesen, von der Angus nichts zu wissen brauchte. Und wenn in wenigen Wochen Angus wieder gesund wäre und mit mir das Bett teilen würde, wäre es wohl ohnehin egal und ich musste nicht mehr darüber nachdenken.


    Die Rede war beendet und ich bekam einen dezenten stoß in die Seite, woraufhin ich zu klatschen und zu jubeln anfing. Immerhin war das meine Aufgabe. Ich sah wieder hoch zu meinem Dominus. Wenn der nur nicht diese grässliche Vorliebe für Sandelholz hätte!

  • Natürlich war auch Morrigan anwesend. Schließlich war sie es die alle Sklaven, die abkömmlich waren zusammengetrommelt und hier auf die Rostra geschickt hatte. Ja es sollte ruhig jeder sehen, dass der aurelische Haushalt hinter seinem Dominus stand und diesen entsprechend verehrte. Ja die meisten Sklaven waren normalerweise wohl froh, wenn der Hausherr keine Notiz von ihnen nahm, aber im großen und ganzen waren sie alle zufrieden, weil sie eben auch wusste, dass es ihnen vergleichsweise gut ging und das der Aurelius im Zweifelsfall auch für sie da seien würde, also wenn es mal von Nöten wäre. Ja sie wusste alle, dass sie für den Dominus in gewisser Art und Weise zur Familie gehörte und die schützet dieser eben auch ohne wenn und aber. So klatschten sie nun alle auch brav für den Neffen ihres Dominus. Morrigan blickte ab und an mal zu Rhian und stieß sie schließlich an, damit sie auch Beifall spendete. Dann beugte sie sich zu ihr. "Na doch ein Auge auf deinen Dominus geworfen?"

  • Vielleicht hatte ich einen Moment zu lang oder schief geschaut, oder es war etwas anderes gewesen, von dem ich nichts wusste. Trotzdem erschrak ich und sah Morrigan völlig entgeistert an, als die mich frage, ob ich ein Auge auf Dominus Rufio geworfen hatte. "Was?" fragte ich verwirrt und sah einmal kurz zu ihm, wie er da auf der Rostra stand und sich von der menge bejubeln ließ, und dann wieder zu Morrigan.

    "Natürlich nicht", schnappte ich fast schon ein wenig. Aber nein, ich hatte kein Auge auf ihn geworfen. Ich wollte nichts von ihm, erst recht nichts romantisches. Ich wollte ihn höchstens ein bisschen besser verstehen und verstehen, warum er getan hatte, was er getan hatte. Aber sonst ganz sicher nichts. Und selbst wenn, wäre Morrigan ganz sicher die letzte, der ich sowas erzählen würde! Nein, Angus sollte diese abstruse Theorie gar nicht erst hören oder daran zweifeln, dass ich ihn wollte. Denn ich wollte Angus. Ja, ganz sicher wollte ich Angus. Auch wenn ich mir vielleicht einmal jemand anderen vorstellte, wenn ich mich selbst befriedigte. Aber das hieß nicht, dass ich ihn nicht liebte! "Ich liebe nur Angus", sagte ich bestimmt und klatschte dann pflichtschuldig weiter, vor mich hingrummelnd.


    Einen Moment schwieg ich, dann musste ich doch fragen. "Wie kommst du darauf, dass das anders sein könnte?" fragte ich Morrigan. Denn soweit ich das sehen konnte, hatte ich ihr nie auch nur den Hauch eines Hinweises gegeben, dass es irgendwie anders sein könnte. Irgendwie entstand bei mir die Theorie, dass sie doch nicht so einverstanden damit war, dass Angus und ich jetzt zusammen waren. Oder es sein würden, wenn er wieder gesund war.

  • Morrigan lachte leise, ja diese jungen Dinger verwechselten eindeutig Liebe mit gutem, erfüllenden Geschlechtsverkehr. Sie zuckte auch nur mit der Schulter. „Nun die sahst zumindest gerade aus, als ob du es den Frauen dort..." Morrigan nickte in Richtung einer Gruppen junger Frauen, die den jungen Aurelier förmlich mit ihren Augen auszogen. „...gleich tun möchtest. Ich habe auch nicht gesagt, dass du ihn liebst. Aber mal ehrlich ich würde ihn auf keinen Fall von der Bettkante schubsen.“ Meinte sie nur, denn ohne jeden Zweifel, der junge Aurelier war attraktiv und so wie Morrigan gehört hat wusste er auch gut mit dem Ding unter seiner Tunika umzugehen, also warum sollte man nein sagen, wenn eine lusterfüllte Nacht in Ausschau stand?

  • Ich schaute zu den Frauen, die meinen Dominus eindeutig anschmachteten, und schaute verwirrt zu Morrigan zurück. So hatte ich ganz sicher nicht geguckt! "Ich versuche nur herauszufinden, was die in ihm sehen", gab ich noch immer etwas gereizt zurück. Allein die Vorstellung, ich könnte ernsthaft Interesse an meinem Dominus haben, war abstrus. Zumal ich ja nun wirklich hautnah mitbekommen hatte, was mit Sklavinnen geschah, die den Herren des Hauses zu nahe kamen und schwanger wurden. In diese Reihe wollte ich mich ganz sicher nicht einreihen.

    Dass Morrigan mit meinem Dominus schlafen wollte, verwirrte mich ebenso. Sie war doch mit Reunan zusammen? "Ich dachte, du und Reunan wärt ein Paar?" fragte ich noch verwirrter. Dass Morrigan da hier so ganz vertraulich erzählte, dass sie ihn betrügen würde, war irgendwie ein Konzept, das ich nicht verstand. Wenn Dominus Rufio sie zu sich rufen würde und es wollen würde, dann nicht nein zu sagen, das war eine Sache. Aber von sich aus ein Begehren für den Dominus empfinden, das… das war…

    "Angus sieht viel besser aus als Dominus Rufio", brummte ich, auch wenn das gar nicht gefragt worden war. Nein, ich wüsste wirklich nicht, warum ich ihn wollen sollte. Das eine Mal, das war ein Ausrutscher, weil Angus ja gerade mir das nicht geben konnte und ich in dem Moment schwach gewesen war. Aber… nein, das hatte nichts zu bedeuten.

  • Morrigan schüttelte wieder leise lachend den Kopf. „Ja wir sind einen Paar, aber das verpflichtet und nicht zur ewigen Treue. Wenn ich mal nicht will oder kann, dann schick ich Reunan durchaus auch mal eine andere Sklavin vorbei. Warum auch nicht?“ Morrigan legte ihren Kopf schief und sah Rhian prüfend an. „Du hast eine recht romantische Vorstelllug von der Liebe oder? Diese bis ans Ende eurer tage und so einen Quatsch oder?“ Morrigan lachte wieder. „Ich gönne dir das wirklich, aber Rhian du wirst spätestens in einen paar Jahren sehen, das Liebe und reine körperliche Anziehung zwei paar verschneiden Dinge sind. Also nutze es doch aus und habe deinen Spaß, aber sei Angus im Herzen treu. So lang dein Herz ihm gehört ist doch alles in Ordnung.“ Ja Morrigan war wirklich sehr frei und offen in dieser Beziehung.

  • Mir gefiel ihr Lachen ganz und gar nicht. Und nein, ich fand nicht, dass das Quatsch war, dass zwei Menschen sich liebten und soweit wie möglich treu sein sollten. Daher war ich auch absolut nicht begeistert von dem Vorschlag, irgendwas doch einfach auszunutzen. Zumal es da ja auch absolut gar nichts zum ausnutzen gab. Mein Dominus wollte ja nicht mit mir schlafen. Auch wenn ich nicht verstand, warum nicht. Da hätte ich wollen können, soviel ich wollte, da gab es schlicht nichts auszunutzen.

    "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Angus das anders sieht", meinte ich nur störrisch, und ja, vielleicht war es vermessen, mit ihr in dem Punkt über Angus zu reden. Immerhin kannte sie ihn schon sehr viel länger als ich. Ich war mir trotzdem recht sicher, dass Angus es nicht lustig finden würde, wenn ich mit anderen Männern Spaß hatte.

  • Morrigan sah Rhian eine ganze Weile an und sagte schließlich Achselzuckend. „Ich will dir das ja auch gar nicht ausreden, wenn du damit glücklich bist, wünsche ich dir alles Glück dieser Welt.“ Sagte sie, meinte es auch so. Sie hätte ihr natürlich auch sagen können, dass wenn Angus zu einer der Dominas gerufen wurde und sie nun ja ihn wollten, er dann sicherlich seinen Spaß haben würde. Oder wenn sie ihn auffprdern würden einen andere Sklavin zu nehmen, damit sie zusehen konnten. Auch dann würde er seinen Spaß haben. Männer waren nun mal so. Natürlich glaubte Morrigan nicht, dass es Angus gefallen würden, wenn Rhian mit dem jungen Dominus. Männer mochten das allgemein nicht, wenn ihre Frauen andere Männer hatten. Das sie andere Frauen hatten, war zumindest nach der Ansicht der Männer was vollkommen anderes. Ja ja Männer eben. Morrigan lebte lieber nach dem Motto gleiches Recht für alle. Und herje, wenn Rhian Rufio anziehen fand, dann sollte sie wenn er es denn wollte mit ihm ins Bett gehen und ihren Spaß haben. Aber nein all das sagte sie nicht, denn das würde Rhian eh nicht verstehen in ihrer kindlichen naiven Sichtweise auf die Liebe.