Seit seinem letzten Treffen war Quintus praktisch ständig für Faustus im Einsatz. Er wusste nicht, warum, doch hatte er den Eindruck, Resultate liefern zu müssen. Nicht nur konnte er Faustus gut leiden, er hatte ihm auch einiges zu verdanken. Was wohl auch der Grund war, weshalb er ihn gut leiden mochte. Das erste Unterrichtstreffen stand allerdings noch aus. Quintus hatte keine Ahnung, wie Faustus das plante. Er würde ihm wohl kaum selbst das Lesen beibringen.
Nein, halt, Stopp.
Nicht wieder abdriften. Konzentration! Er hatte schließlich eine Aufgabe.
Obwohl er beinahe davon überzeugt war, mit seiner Ahnung wieder ins Leere zu laufen. In den letzten Tagen hatte es schon so einige Sackgassen gegeben. Es war eben nicht einfach, eine womöglich schon jahrelang operierende Waffenschmuggler-Bande aufzuspüren. Es war frustrierend. Er kam einfach nicht weiter. Und mehr als ein gestaltloser Schatten war dieser Ontos - hinter dem Quintus den Drahtzieher dieser Sache vermutete - ebenfalls nicht. Faustus schien er nicht wirklich zu kümmern, die Waffen waren wichtiger. Doch wenn die Lage so übel war wie gedacht, dann waren ja schon jede Menge Waffen in der Stadt. Womöglich genug für eine kleine Rebellion.
Er hing wieder den frustrierenden Gedanken nach, als ihm auf der Straße ein bekanntes Gesicht auffiel.
Ein wenig peinlich berührt (und dann wieder irgendwie angetan) dachte er an seine letzte Begegnung mit Publius zurück. Seine jetzige Erscheinung war schon etwas ganz anderes als ihre erste, als Publius weit schmutziger ausgesehen hatte als er selbst. Er schien sich hier gut eingewöhnt zu haben. Große Namen halfen also wirklich viel. Quintus wusste nicht recht, ob er ihn grüßen sollte. Er glaubte, dass der Mann nicht unbedingt die beste Meinung von ihm hatte. Als jedoch der Blick zufällig in seine Richtung fiel, blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Halbherzig winkte Quintus ihm zu.