OFFICIUM MAIORDOMUS

  •  Haushaltsbuch  NOV DCCCLXX A.U.C. 


    Da die Reisegesellschaft erst kürzlich aus Alexandria zurückgekehrt war, war Tiberios mit der Führung des Haushaltsbuches später dran als normalerweise:


    Bezeichnung Kosten p.d.*monatlich römisch
    Kosten Wasserversorgung70sHS**LXX
    Kosten Hypocaustenanlage1500s***HSMD
    Wartung und Instandhaltung390sHSCCCXC 
    Kosten Eigentümer persönlich 300sHSCCC
    Kosten Lebensmittel80s2400sHSMMCD
    Kosten Wäscherei40sHSXL
    sonstige Kosten: Kleidung, Garten300sHSCCC
    Kosten Equile400sHSCD
    Kosten Hunde150sHSCL
    Sonstige Kosten: Sklaven 80sHSMMCD
    sonstige Kosten: Peculia65sHSLXV
    sonstige Kosten Haushalt 900sHSCM
    Besondere Anlässe
    gesamt5200HS VCC



    Sim off 

    *per diem

    ** HS = Sesterze

    *** Die Kosten für die Hypokaustenanlage sind so hoch, weil Holz für den Winter bestellt wurde.

  • Re: Der Besuch von Saturninus

    Epistolae>>>


    Die beiden Briefe legte Tiberios vor sich auf den Schreibtisch. Dann setzte er sich und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er war zutiefst unglücklich,

    dass er Domina Furia Stella verärgert hatte. Das war heute schon das zweite Mal gewesen und etwas, was ihm noch nie passiert war.


    Er dachte bei sich, dass er auf der Reise nach Alexandria alle Entscheidungen selbst hatte treffen müssen, und das diese Ferienzeit endgültig war.

    Das alte Leben hatte ihn wieder.

    Und dann dachte er bei sich, dass er vielleicht den Sklaven aus den Barbarenländern, die gegen ihre Herren rebellisch waren, Unrecht getan hatte. Sie waren zuvor ihr Leben lang frei gewesen und sollten sich nun einfügen, unfrei zu sein.

    Er war oikogenes, ein im Haus geborener Sklave und gerade einmal wenige Wochen unabhängig gewesen. Und schon schon fiel es ihm offenbar schwer, auf seinen alten Platz zurückzukehren.

    Das erste Mal seit langem spürte Tiberios die alte Angst von damals: Nicht zu genügen, nicht nützlich zu sein, den Ärger seiner Domini auf sich zu ziehen.

    Er wurde sehr still. Es war schwierig, galene im Gemüt zu bewahren, wenn man sich fürchtete.

  • Nachdem Tiberios Dominus Saturninus seine Briefe an der Porta zwar gezeigt, aber nicht übergeben hatte, ging er zurück in das Officium. Er legte beide Schreiben vor sich hin und starrte sie an. Das eine sah sehr gewichtig aus, auf feinstem Papyrus geschrieben und mit mehreren Siegeln.


    Mit einem halben Ohr lauschte er, ob Dominus Saturninus wieder zurückkommen würde. Seine Worte hatten sich so angehört, als wolle er in spätestens zwei Stunden wieder hier sein. Andreas und Timon waren ihm gefolgt, außerdem hatte er noch seinen eigenen Diener, den Firas, dabei.


    Nun arbeitete Tiberios weiter an seinem Schreibtisch.

    Wie immer stand seine Tür zum Zeichen, dass er anwesend war, offen.

  • Nachdem Aulus weg war, begab sich Stella ins Officium, um mit Tiberios zu sprechen. Sie sah, dass er an seinem Schreibtisch saß und anscheinend beschäftigt war.


    "Tiberios, für dein Benehmen vorhin im Triclinium bekommst du drei Tage Hausarrest. Es scheint, dass die Straße einen negativen Einfluß auf dich hat."


    Stella wusste schon, dass Tiberios von ihrem Cousin Aulus auch bestraft wurde, die Sklaven tratschen ja sehr gerne, wollte ihn aber nicht danach fragen. Sie hatte genug gehört.


    "Und mein Cousin Aulus wird wieder in die Casa einziehen, er wollte sein altes Cubiculum haben. Also sorge dafür, dass es für ihn vorbereitet wird", sie dachte noch kurz nach,


    "Wenn du Fragen hast, oder etwas Dringendes passieren sollte, ich bin in meinem Zimmer...",

    und mit diesen Worten verließ Domins Stella das Officium und ging fort. Sie freute sich schon, das kostbare Geschenk genau anzusehen, das sie von Aulus Saturninus bekommen hat.

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  • Tiberios erhob sich, als seine Domina hereinkam, bereit auf die Knie zu fallen und sie um Gnade zu bitten. Als sie ihm dann seine Strafe mitteilte, verbeugte er sich stumm.

    Dann konzentrierte er sich auf die Befehle seiner Herrin.

    Dominus Saturninus wollte sein altes Cubiculum wieder haben. Und sein Sklave brauchte wohl ein Bett in den Unterkünften der Diener.

    "Ich werde mich sofort um alles kümmern, Domina", erwiderte er.

    Eine größere Strafe war es für ihn, dass Domina Furia Stella kein freundliches Wort für ihn hatte, sondern sofort wieder ging.... doch es blieb keine Zeit zum Grübeln.

    Er erhob sich, ging in das Atrium und rief nach Chloe und Rhea, die ihm zur Hand gehen sollten.



    >>> Cubiculum Aulus Furius Saturninus

  • Saturninus kam mit Nasicas Brief in der Hand zum Maiordomus:

    " Salve Tiberios", sagte er: "Diesen Brief gibst du bitte deiner Domina. Er kommt von einem Verwandten, der in Roma seinen Aufenthalt nehmen möchte."

    Er schaute den Jüngling an. Tiberios wirkte bedrückt.


    " Hast du etwas auf dem Herzen, Maiordomus?", fragte er:

    "Oder ist es, weil du eine Strafe bekommen hast?"

    So etwas sprach sich schnell herum in der Casa.


    Saturninus zog eine Augenbraue hoch.Tiberios hatte nicht die Peitsche zu spüren, sondern Hausarrest bekommen. Das war eher die Strafe für ein ungezogenes Kind, nicht für einen unbotmäßigen Diener. Doch die Haussklaven heutzutage waren wahre Mimosen, verwöhnt und sensibel.


    Aber kaum hatte Saturninus das gedacht, widerrief er diesen Gedanken: Tiberios schien wirklich an seiner Domina zu hängen und wollte ihr nicht missfallen. Vielleicht konnte er ihm weiterhelfen.

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  • “Domina Furia Stella hat recht damit getan, Dominus Saturninus.”, erwiderte Tiberios. Er sah zu Boden.

    Gleichzeitig wußte er, dass seine Meinung keinerlei Rolle spielte.


    Es war nicht so, dass Tiberios seinen Platz nicht kannte, den kannte er ganz genau.

    Manchmal spürte er aber etwas Heftiges in seinem Wesen, das er nur mühsam kontrollierte. Je älter er wurde, desto mehr spürte er es. Vielleicht ist es doch die andere Hälfte meines Blutes, dachte er, so wie man mir es einmal gesagt hatte. Und er wollte dieses Erbe ganz und gar nicht. Es würde nur Probleme verursachen, und Problemen ging Tiberios am liebsten aus dem Weg.


    Tiberios, der seine Domina verehrte, litt tatsächlich, weil sie böse auf ihn war.

  • Saturninus schaute auf den jungen Mann. Seine Cousine mochte den Sklaven gerne und hielt ihre schützende Hand über ihn. Aber auch er hatte Tiberios schon bestrafen müssen, und so höflich der Maiordomus auch war; er neigte zur Eigenmächtigkeit.

    “Wenn du darunter leidest, dass die Herrin böse mit dir ist, dann bitte sie um Verzeihung.”, schlug er vor:

    "Oh ich weiß, du fürchtest, dass dich Domina Stella gerade nicht sehen will. Also musst du zusehen, was passiert.”

    Saturninus dachte bei sich, dass wenn es wirklich ernst wäre, Tiberios nicht mehr im Hause wäre. Aber er wollte seiner Cousine nicht vorgreifen, was sie mit ihrem Eigentum entschied.

    Ein wenig Angst schadete Tiberios zwar nicht, doch auch Saturninus wollte den Alexandriner lieber wieder heiter sehen:

    "Nimm also Nasicas Brief und geh zu deiner Domina", befahl er ihm.

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  • Der Besuch von Sergia Severa

    Tiberios hatte mitbekommen, dass Domina Sergia Severa gekommen war. Er kannte sie von seinem Besuch in der Casa Sergia, als er das Empfehlungsschreiben für den Maiordomus der Casa Sergia in Alexandria abgeholt hatte, und er hoffte sehr, die Dame noch begrüßen zu können.

    Aber zunächst dachte er sich, weshalb sie gekommen sein konnte - der furische Haushalt war nicht so groß, dass etwas lange geheim blieb - und er schickte Chloe zu Diocles, einem der Sklaven von Dominus Saturninus, der gerade Krates half, in den Stallungen die Inventur des Winterfutters zu machen.

    Diocles sollte sich rasch waschen und eine frische Tunika anziehen, denn bestimmt wolle Domina Severa ihn sehen.

    Tiberios wartete also, bis Diocles fertig war und zu ihm ins Officium kam.

  • Re:  Der Besuch von Sergia Severa

    "Salve Maiordomus", Diocles trat, frisch gewaschen und gekämmt, in das Officium ein. Falsch gemacht hatte er nichts, soviel er wusste.

    Aber auch er dachte sich schon, um was es gehen würde. Sein Dominus Saturninus würde bald auf eine große Reise gehen und ihn nicht mitnehmen.

    So wirklich brauchte ihn Domina Furia Stella aber auch nicht, da sie schon Tiberios für die schriftlichen Angelegenheiten hatte.

    Aber eine gute Freundin von ihr brauchte Hilfe für ihren Haushalt. Entweder würde Diocles verliehen oder verkauft werden, das würde sich heute entscheiden:

    "Ist Domina Sergia Severa denn in der Casa eingetroffen?", fragte er vorsichtig.

    servus

  • Re: Der Besuch von Sergia Severa


    Tiberios nickte ihm zu:. Er konnte Diocles nachfühlen, dass er aufgeregt war. Vielleicht war er sogar ängstlich.

    "  Salve Diocles, ja, sie ist gekommen.

    Sei ohne Sorge,  Domina Sergia Severa ist eine edle Dame. Wenn Du ihr gut dienst, wirst du ein gutes Leben bei ihr haben. ", sagte er:

    "Außerdem ist der sergische Haushalt größer als dieser hier, was bedeutet, dass du Aufstiegsmöglichkeiten hast."

    Er lächelte Diocles zu, stand auf und nahm einen zweiten Wasserbecher. Er füllte ihn mit Posca, das in einem Krug auf seinem Tisch stand:

    "Trink etwas, damit dein Hals nicht trocken wird.", sprach er weiter:
    "Falls wir uns nicht mehr sehen später, wünsche ich dir alles Gute und den Segen der Götter."

    Diocles war ruhig und freundlich. Er hatte sich ohne Probleme in die furische familia eingegliedert, und Tiberios Wünsche für seine Zukunft waren aufrichtig gemeint.

  • Neu und mit Schlafsack


    Vor der Tür – wieder einmal eine – angekommen, klopfte Firas an. Ein bisschen dämlich mit Matratze und Decke noch unter dem Arm am er sich ja nun schon vor. Zumal er und gerade dieser Umstand noch weitere Blicke beschert hatte. Aber immerhin hatte er das Officium gefunden, ein Grund also, nicht mürrisch zu werden. Da er hier niemanden kannte – bis auf den Dominus und den Ianator vom letzten Botengang – wollte er besser keine Erwartungen hegen. Nicht, dass diese enttäuscht wurden oder gar zu nichte gemacht. Ohne Erwartungen war es also besser. Für den Moment. Dann wartete er, bis er ein ‚Herein‘ oder dergleichen hörte.

  • Re: Neu und mit Schlafsack 

    Tiberios saß da und bewunderte eine Neuausgabe des Epyllion " Hochzeit des Peleus und Thetis" , Carmen 64, die als Vorwort die Carmen 1 gleichfalls von Catullus zitierte:

    Cui dono lepidum novum libellum? arido modo pumice expolitum?*, als es klopfte.

    "Herein!", rief er halblaut, bevor er weiterhin die Schriftrolle betrachtete, die mit Fischsilber auf waidgefärbtem Papyrus beschrieben war.


    Sim-Off:

    *Wem nur schenke ich das nette neue Büchlein vom trockenen Bimsstein frisch geglättet?

  • Re: Neu und mit Schlafsack


    Und da war es auch schon, das 'Herein'! Firas räusperte sich, obwohl es dafür ja überhaupt keinen Anlass gab, ehe er dann die Tür öffnete. Zaghaft zunächst und er steckt den Kopf durch den entstandenen Spalt, welchen er dann verbreiterte, indem er den Kopf auch wieder zurück zog und gleichzeitig die Tür auch weiter öffnete. Dann trat er ein - versuchte es zumindest. Die Matratze klemmte an der Zarge und entschwand unter seinem Arm und fiel auf den Boden, wo sie sich auch sogleich entfaltete und er beinahe drüber gestolpert wäre. "Och Mann!, entkam es ihm leicht mürrischt, ehe er zum Maiordomus schaute, den er ja in diesem Officium vermutete. Doch es war nur ein junger Mann da. Vielleicht in seinem Alter, vielleicht auch etwas jünger. Dieser saß da und las in einem gefärbten Papyrus. Zumindest hatte er das bis jetzt getan. "Salve! Mein Dominus schickt mich!", erklärte Firas etwas angestrengt, während er seine Schlafunterlage wieder zusammenrollte und sie sich neuerlich unter den Arm klemmte. "Mein Name ist Firas und mein Dominus ist Furius Saturninus. Ich soll mich beim Maiordomus melden!" Nach diesen Worten schaute er sich verstohlen um. Der junge Mann konnte es ja nicht sein. Er war ja zu jung. Oder? Fragend schaute er drein, dem anderen entgegen und räusperte sich noch mal.

  • Re: Neu und mit Schlafsack


    Tiberios überlegte, wer da gerade vor ihm stand.

    Irgendeine Berechtigung musste der Mann ja haben, denn sonst hätte ihn Aischylos, der wie Kerberos das Tor zur Unterwelt die Porta der Casa Furia bewachte, nicht hereingelassen. Ein Bündel trug er auch unter dem Arm.


    Ob das.... aber natürlich! Er musste es sein.

    Tiberios lächelte den Mann an, den er schon seit Tagen erwartet hatte:


    "Salve, ich bin Tiberios, der Maiordomus", sagte er freundlich: " Der Gartenbrunnen hängt mal wieder, aber das kennst du schon. Ich bin mir sicher,  dass die hydraulische Anlage beschädigt ist beziehungsweise dass die Herbstblätter regelmäßig das Steigrohr verstopfen. Dies ist der Nachteil eines Heronsbrunnen, obgleich er ansonsten einem Perpetuum Mobile nahekommt, aber das weißt du besser als ich."

    Nur - weshalb gehörst du Dominus Saturninus? ich dachte, du gehörst der Handwerksfirma."


    Auch in der Urbs Aeterna kamen Handwerker, wann sie wollten, und Tiberios war davon überzeugt, dass der junge Mann vor ihm gekommen war, um endlich den Gartenbrunnen zu reparieren.

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Tatsächlich handelte es sich hier wohl um den Maiordomus dieser Casa. Da hatte er sich also doch nicht in der Tür geirrt. Als der andere lächelte und recht erfreut schien, lächelte Firas nun ebenso, stutzte aber dann und runzelte die Stirn. Warum wurde ihm hier nun etwas von dem Brunnen erzählt? Was für ein Brunnen überhaupt? Hydraulisch... schön und gut. Aber er kam doch gerade erst an und es ging ihn ja eigentlich auch nichts an. Und das alles sollte er besser wissen als der Maiordomus? "Äh..., entkam es Firas und er rücte seine beiden Gepäckstücke noch einmal zurecht. Dann grinste er einfach weiter und nickte emsig, ehe ihm etwas klar wurde. Hier würde wohl eine Verwechslung vorliegen, denn er hatte doch rein gar nichts mit einer Handwerksfirma zu tun, auch wenn die letzte Woche es bezüglich Handwerk schon in sich gehabt hatte.

    "Nun ja... ich ... ja... gehöre Dominus Saturninus, aber doch keiner Handwerksfirma!", stellte er nun doch ein wenig verhalten heraus.


    "Der Dominus hat mich doch... nun ja... erworben!" Jetzt stand er doch wieder leicht verdattert da und zuckte mit den Schultern. "Ich habe nur seine Wohnung noch gestrichen. Das hat ein bisschen gedauert. Die Wände waren ja... sehr hoch und so weiter." Wieder nickte er und wagte es nun sogar noch zwei Schritte weiter in den Raum hinein zu kommen. "Nun habe ich meinen Dominus an der Porta getroffen und der meinte, ich solle hier vorstellig werden. Von einem Brunnen hat er nichts gesagt! Und... ich habe überhaupt keine Ahnung von Brunnenanlagen." Firas seufzte leicht, aber lächelte dann wieder. "Außer das Wasser darauf hevor kommen und man sie meistens erst einmal graben muss." Als Scherz war dieser hier wohl leicht verunglückt, aber immerhin konnte er das Ganze ja nicht einfach so im Raum stehen lassen. So wie er selbst es nun doch tat.

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Tiberios lächelte über den Witz und meinte: "Oh, ich würde den Brunnen liebend gerne auseinander nehmen,  um zu sehen, wie er wirklich funktioniert, aber man lässt mich nicht.... Dann bist Du nicht der Handwerker, dann musst Du Firas, der Leibsklave von Dominus Saturninus, sein, nicht wahr? "

    Er lehnte sich etwas zurück. Der junge Mann machte einen sympathischen Eindruck :

    " Du wurdest bereits erwartet. Möchtest Du etwas trinken?"

    Tiberios hatte immer Posca oder Wasser und Becher da, nun füllte er einen Wasserbecher und schob ihn Firas hin:
    "Also ich bin Tiberios, der Maiordomus. Hier in der Casa leben außer deinem Dominus noch Domina Furia Stella, und elf weitere Sklaven, nein zehn , denn Diocles wird uns wieder verlassen. 

    Ich zeige Dir erst einmal die drei wichtigsten Räume für Dich: Das Servitriciuum , das Sklavenbad und die Küche, und nachher stelle ich dir die Anderen vor.

    Ich schlage vor, ich zeige Dir zunächst dein Bett, dann nimmst Du ein Bad und nimmst Dir eine frische Tunika vom Stapel; deine Schmutzwäsche kannst Du dort im Korb lassen, Chloe wird sie holen; und dann kommst Du mit in die Küche und lernst Lyda und Rhea kennen."

    Er zwinkerte Firas zu:
    "Mit etwas Glück ist noch Apfelkuchen übrig, er ist phänomenal. Willkommen in der furischen Familia."

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Da hatte er ja Glüc gehabt, das der Maiordomus über das Scherzlein lächeln konnte. So wirklich verstaubt schien der junge Mann also nicht zu sein. Zu jung wohl generell oder nicht der Typ, der verknöcherte.... später dann... in höherem Alter... oder dergleichen. Firas riss sich aber schnell wieder aus diesen abwegigen Gedanen. Auch er fand den Mann ihm gegenüber sehr sympathisch, weshalb er auch weiterhin lächelte. "Zu großes Interesse ist mitunter nicht so gut. Am Ende muss man dann den Brunnen graben, warten und sich permanent auch ansonsten kümmern. Ich meine... man hat dann weniger... Zeit für anderes...." Fast schon hätte er das Wort 'Frezeit' in den Mund genommen, doch das unterließ er besser. Am Ende würde er noch als faul und träge gelten und das war er ja gar nicht... per se. "Ja, der Leibsklave meines Dominus!", bestätigte er dann aber schnell. Ob er etwas trinken wollte? Noch fand er es schön, dass er schon erwartet worden war, aber auch aus diesen Gedanken riss er sich zügig. "Oh... ja, gern." Natürlich würde er auch die Casa sehen wollen und die anderen Sklaven. Die Organisation wäre natürlich auch wichtig zu wissen, aber kam Zeit, kam eben auch Rat.


    Unterkunft, Bad und Küche klangen auf jeden Fall sehr schön. Und das Bett natürlich noch besser. In der Tat war er nun müde und auch recht geschafft. Von der ganzen Woche allein und von der Arbeit selbstredend auch. Beim 'Apfelkuchen' strahlte Firas über das ganze Gesicht. "Apfelkuchen wäre wirklich wunderbar!", sagte er dann und trat noch näher an den Tisch, eben in der Hoffnung auf das Getränk. Die Straßen staubten nun doch etwas, was sich auch schnell im Hals nieder schlug und dabei war die Jahreszeit völlig egal. Das war immer so und insofern doch etwas sehr Verlässliches. "Mein Dominus hat mir diese Tunia erst geauft, erlärte er dann. "Ich habe mir große Mühe gegeben, aber ein paar Farbflecke sind nun doch darauf." Er seufzte schwer, fast schon theatralisch. "Ich hoffe, die bekommt man wieder raus." Wohl, wie es sich anhörte sowieso nicht er selbst, sondern Chloe. Ein schöner Name. Ebenso wie Lydia und Rhea. Bestimmt waren die Sklavinnen hier sehr hübsch. Wie damals Opehlia. Hach... Ophelia. Firas räusperte sich, als er nun ein drittes Mal aus den Gedanken schreckte. "Meine Matratze und meine Deck habe ich mitgbracht. Ich möchte nicht allzu große Umstände machen." Wieder lächelte er. "Es ist sichrlich wunderbar hier! Eine sehr schöne Casa!" Ein Lob gebührte sich doch sehr und ganz gelogen war es ja auch auf keinen Fall.

  •  Haushaltsbuch  Nov DCCCLXX A.U.C. 




    Bezeichnung Kosten p.d.*monatlich römisch
    Kosten Wasserversorgung70sHS**LXX
    Kosten Hypocaustenanlage70sHSLXX
    Wartung und Instandhaltung390sHSCCCXC 
    Kosten Eigentümer persönlich 300sHSCCC
    Kosten Lebensmittel80s2400sHSMMCD
    Kosten Wäscherei40sHSXL
    sonstige Kosten: Kleidung, Garten300sHSCCC
    Kosten Equile400sHSCD
    Kosten Hunde150sHSCL
    Sonstige Kosten: Sklaven 80sHSMMCD
    sonstige Kosten: Peculia65sHSLXV
    sonstige Kosten Haushalt 900sHSCM
    Besondere Anlässe
    gesamt5165sHS ***CLXV





    Sim-Off:

    *per diem  ** HS = Sesterze  ***durchgestrichen = Tausend 



    Tiberios machte schon einmal eine Anmerkung an sich selbst, dass durch Dominus Saturninus ab nächsten Monat die allgemeinen Kosten ansteigen würden - nicht jedoch die Summe der Peculia, denn Firas betraf Dominus Saturninus' persönliches Budget. Und zwar kam Firas als Esser dazu, aber dafür würde Diocles vermutlich in den severischen Haushalt wechseln.