CUBICULUM FURIA STELLA

  • Re: Die Erfüllung eines Wunsches

    "Salve Domina Stella ", sprach Tiberios mit einer kleinen Verbeugung; er blieb im Türrahmen stehen: "Hast du Zeit für ein Gespräch?"

    Er wartete, es konnte durchaus sein, dass Domina Furia Stella beschäftigt war.

    Aber er dachte an Tusca und welche Freude sie haben würde, und daher fuhr er fort:
    "Und  wenn du Zeit findest - gestattest du mir, offen zu sprechen, Domina?"

  • "Salve Tiberios," Stella war in eine Lektüre vertieft, als er ihr Gemach betrat und hob den Kopf. Sie hatte immer Zeit für ihren fleißigen Maiordomus.


    "Ja, ich habe etwas Zeit für ein Gespräch, wenn es nicht zu lange dauern wird ... Was hast du nun auf dem Herzen, Tiberios?" die Herrin schaute ihren Sklaven fragend an.

  • Re: Die Erfüllung eines Wunsches

    Tiberios hatte in der Tat etwas auf dem Herzen - eine Frage, die Tusca betraf. Da Furia Stella ihn so freundlich aufforderte, zu sprechen, sagte er:


    "Es geht noch einmal um meine Freundin Tusca,  Sklavin von Domina Duccia Clara, wir hatten schon einmal über sie gesprochen. 

    Ich habe vor kurzem mit ihr einen Spaziergang gemacht. oh, sie ist gewiss der treuste Mensch, den man finden kann, doch es tut mir so leid, wie sie ihr Land vermisst. 

    Und was vielleicht noch schlimmer ist: Sie hat von ihren Toten keinen Abschied genommen und die Riten und Opfer ausgeführt. Ich weiß, wie das ist, Domina Stella, denn ich habe es auch nicht getan, und dann lassen einen die daimones nicht in Ruhe und erfüllen den Geist mit ihrem Schmerz und ihrem Zorn."


    Tiberios schaute ganz kurz seine Herrin an und errötete, bevor er den Blick wieder senkte. Er hielt seine Gefühlsregungen meist verborgen, aber seine kluge Domina durchschaute Menschen für gewöhnlich, und Tiberios dachte, dass sie auch wusste, weshalb er manchmal so war wie er war.

    Bevor man ihn unterbrechen konnte, fuhr er rasch fort:


    Ich möchte mit Tusca  den Hain der Anna Perenna aufsuchen, jetzt im Winter ist er verlassen, und es ist ein wenig wild dort, wie in Britannien. Dort wollen wir die gütige Anna Perenna, die Göttin , die ist und die war und sein wird, um Beistand für all die anflehen, die verloren sind. 

    Ich bitte dich um die Erlaubnis, mir das zu gestatten.

    Und ich bitte dich, Domina Stella, mir zu erlauben, bei ihrer Herrin Duccia Clara zu garantieren, dass Tusca  auf unserem Ausflug keine Dummheiten machen wird."


    Tiberios wollte für Tusca bürgen, was er aber nicht konnte, da er sich nicht selbst gehörte. Er fand das nicht risikoreich, denn er war sich sicher, dass Tusca, die ihre Domina sehr verehrte, nie etwas tun würde, um dieser zu schaden. Und vermutlich auch nichts, um Tiberios zu schaden, das hoffte der Grieche zumindest.

  • Aufmerksam lauschte Domina Stella seinen Worten und nickte ab und zu. Für Tiberios war es in der Tat eine echte Herzensangelegenheit, Tusca zu helfen.


    "Ich habe nichts dagegen, dass du mit Tusca den Hain der Anna Perenna aufsuchen möchtest. Es ist natürlich sehr traurig, was du mir hier alles erzählt hast ", Stella sah ihren Maiordomus nachdenklich an. Obwohl Tusca nicht ihre Sklavin war und ihre seelische Gleichgewicht sie eigentlich nicht anging, wollte sie den beiden helfen.


    "Aber, natürlich musst du Domina Clara um Erlaubnis bitten, " Stella machte eine Pause und es fiel ihr etwas ein,


    "Was meinst du mit Dummheiten? ... "

  • Re: Die Erfüllung eines Wunsches

    "Tusca würde nie etwas Unrechtes tun, aber so weit ich Domina Clara verstehe, kann es passieren, dass sie von so vielen Menschen und der großen Stadt überfordert ist.", antwortete Tiberios wahrheitsgemäß:

    "Ich selbst habe das allerdings nicht bemerkt bisher."

    Tatsächlich wusste er nicht genau, was Tusca, wenn sie in Panik geriet, anstellen konnte; die junge Frau kam ihm so vor, als würde sie in sich ruhen. Ob sie weglaufen würde? Um sich schlagen? Weinen? Domina Clara hatte Tiberios gesagt, dass er, bevor Tusca nervös wurde, ihren Arm streicheln sollte, um sie zu beruhigen:

    "Ich werde immer bei ihr bleiben, damit sie sich nicht ängstigt. Tatsächlich hoffe ich, nicht vielen Menschen zu begegnen, es ist schließlich mitten im Winter. Ich danke dir vielmals, Domina Stella, für deine Güte und die Erlaubnis."

    Er legte seiner Herrin das vorbereitete Schriftstück vor:

    Ich, Furia Stella gestatte meinem Sklaven Tiberios bis auf weiteres sich auf allen Wegen in und außerhalb der Stadt zu bewegen.

    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLXXIXIV A.U.C.

    "Ich bitte darum, es zu siegeln, Domina Furia Stella," sagte er:" Nicht dass man uns verhaftet, weil man uns für entflohene Sklaven hält.Tusca braucht von ihrer Domina auch solch eine Erlaubnis, sonst kann es uns außerhalb des Pomerium schlecht ergehen."

    Tiberios dachte wieder an Tusca und daran, dass Domina Clara sie nicht mit nach Britannia nehmen wollte, weil sie sich offenbar darum sorgte, dass die Keltin fliehen konnte:

    "Gestattest du mir eine weitere persönliche Frage, Domina", sprach er.

  • Stella schüttelte den Kopf, "Ach so meinst du... mit "Dummheiten" ... Nun, ich glaube nicht, dass Tusca sich ängstigen wird, sie ist ja eine Kriegerin und immer auf der Hut... . Am besten, Menschenmengen vermeiden, dann wird schon nichts passieren ..."


    Stella nahm das Schriftstück, las es, hat es unterschrieben und versiegelte dann es mit dem Ring, den ihre Sklaven ihr geschenkt haben, dabei lächelte in sich hinein.


    Ich, Furia Stella gestatte meinem Sklaven Tiberios bis auf weiteres sich auf allen Wegen in und außerhalb der Stadt zu bewegen.

    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLXXIXIV A.U.C.


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    "So, Tiberios, hier hast du nun die Erlaubnis ... ", die Herrin gab ihm das Schriftstück zurück. Aber es war noch nicht alles!


    "Eine persönliche Frage? .... hmm ... ich gestatte es dir, aber ob ich die Frage auch beantworten kann, werden wir ja sehen" -und sie lächelte ihren Maiordomus verschmitzt an.

  • Tiberios nickte zustimmend; o ja, Tusca war eine Kriegerin und bestimmt die stärkste junge Frau, die er in seinem Leben getroffen hatte. Wenn sie jemanden angreifen wollte, würde er sie nicht aufhalten können.

    "Ich danke dir, Domina," sprach er und nahm das Schriftstück mit der Erlaubnis entgegen:

    " Die Frage, die ich dir stellen wollte, ist: Als du mich alleine nach Alexandria geschickt hast, weshalb warst du dir sicher, dass ich nicht versuchen würde, davon zu laufen? Immerhin ist Alex  meine Geburtsstadt."


    Er hatte kaum gesprochen, als es leise klopfte. Tiberios wusste, wer auf diese Weise klopfte - es war bestimmt Glafira. Wieder dachte er, dass ein Spiel von Glöckchen sich schöner anhören würde als das Klopfen, und das er so etwas an der Porta anbringen würde, um es auszuprobieren.

  • Die Frage, die Tiberios ihrer Domina stellte, klang etwas komisch für sie, aber es schien ihm offensichtlich sehr wichtig zu sein,


    "... Um ehrlich zu sein, habe ich mir eigentlich darüber keine Gedanken gemacht, so etwas würde mir nie in den Sinn kommen..." Stella lächelte Tiberios an, "Bist du nun mit meiner Antwort zufrieden?"


    Da klopfte es wieder, es gab einfach keine Ruhe in diesem Haus ...


    "Glafira, bist du es? Komm doch rein!"

  • Für Tiberios, der alles tat, den Furiern treu zu dienen, war die Antwort seiner Domina ein großes persönliches Lob, und er nickte:

    "Ich danke dir, Domina, für dein großes Vertrauen.", sprach er ernst.

    Er hatte seine Frage gestellt, um zu erfahren, was Tusca tun oder lassen konnte, um nach Britannia mitgenommen zu werden, aber vermutlich hatte Domina Clara ihre ganz eigenen Gründe, und es gab keine schnelle Lösung, die Tiberios mit seinem Verstand finden konnte.


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    Da klopfte es und auf die Aufforderung von Domina Stella hin trat Glafira ein. Sie hielt einen Brief in der Hand:


    Sie trat vor Domina Stella und hielt ihr den Brief hin: „Domina, ein Schreiben des edlen Aurelius Lupus“, sagte sie und:

    „ Ich habe auf meine Einkaufsliste der Schönheitsmittel Bleiweiß gesetzt, aber Maiordomus meint, dass das vielleicht gesundheitsschädlich ist, weil Vi- tru- vius schreibt, dass man Blei für Wasserrohre nicht nehmen soll. Was meinst du, Domina?“, fragte sie und sah etwas kritisch zu Tiberios.


    Ihr Miene sagte deutlich: Wasserrohre sind nicht das Gleiche wie Haut, und alle Damen in Rom schminken sich schön hell mit cerussa, und ich werde nicht dulden, dass meine Domina weniger elegant aussieht als andere Damen, und überhaupt…..aber das musste Domina Stella entscheiden.


    Tiberios blickte jetzt auf den Brief, der noch versiegelt war: Ob er ihn öffnen und vorlesen sollte?


    An die Familienmitglieder der Gens Furia

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  • Stella nickte zustimmend, als Tiberios sich für ihr Vertrauen bedankte und da kam auch schon Glafira rein mit einem Brief von Aurelius Lupus in der Hand, und plapperte dann über ihre Einkaufsliste los,


    "Wozu brauchst du Bleiweiß? Der Maiordomus hat Recht, es ist gesundheitsschädlich... Willst du dich für einen gewissen Sklaven hübsch machen?"


    Stella lächelte Glafira fröhlich an, "Du bist auch ohne ein schönes Mädcnen, also lass den Unsinn ...", die Herrin machte eine abweisende Geste... "Also, streiche es aus deiner Einkaufsliste weg!"


    Und dann schaute Stella den Brief an, "Tiberios, sei so nett und lies es mir vor", sie war nun gespannt, was der edle Aurelius Lupus ihr zu berichten hatte!

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    Glafira schaute ziemlich erschrocken drein: "Nein, Domina Stella, für mich doch nicht, ich würde nie wagen, meine privaten Sachen auf die Einkaufsliste für unseren Haushalt zu setzen. Das Bleiweiß war ganz allein für deine vornehme Ausstrahlung gedacht."


    Dann bekam sie das Kompliment von ihrer Domina, dass sie auch ohne jegliche Schminke ein schönes Mädchen war.

    Hätte jemand anderes Glafira das Kompliment gemacht, hätte sie es verlegen zurückgewiesen, aber sie wollte ihrer Herrin nicht widersprechen. Man sah ihr aber an, wie sehr sie sich freute, und sie bekam ganz rote Backen.

    Eifrig schabte sie das Wort "Bleiweiß" mit umgekehrtem Stilus von ihrer Wachstafel.


    "Fein gemahlenes Kreidepulver aus Paraetonium* für die Deckkraft ginge vielleicht auch ", meinte Tiberios und fügte hinzu:

    "Meine Mutter war eine Ornatrix. Ich habe ihr als Kind die Schalen gehalten, aus denen sie unsere Herrin schminkte. Leider hat sie mich ihre Kunst nicht gelehrt."


    "Schade!", sagte Glafira ehrlich: " ich werde es mit Kreidepulver ausprobieren. Ich weiß allerdings, dass sich nur Bleiweiß mit der Creme gut mischt und den richtigen warmen Farbton ergibt. Es soll nicht aussehen wie eine Theatermaske."

    Sie schrieb Kreide auf ihre Liste und sprach:

    "Dann möchte ich noch roten kassiteros, Zinnstein, für den rosigen Schimmer dazukaufen ."


    Tiberios nickte zustimmend. Er vertraute auf Glafiras handwerkliches Wissen; er selbst hatte nur an eine Möglichkeit gedacht, das giftige Bleiweiß zu ersetzen.


    Jetzt wurde Tiberios aufgefordert, den Brief, der gekommen war, vorzulesen, er brach das Siegel und las mit lauter Stimme:


    An die Familienmitglieder der Gens Furia



    Einladung zur Hochzeit



    Anlässlich der confarreatischen Eheschließung zwischen Nero Tiberius Caudex und Aurelia Corvina möchten wir hiermit alle Familienmitglieder herzlichst einladen, diesen freudigen Anlass mit uns zu feiern.

    Wir hoffen, Euch ANTE DIEM VIII ID FEB DCCCLXXXIII A.U.C. (06.02.2021) in der Villa Aurelia zur achten Stunde des Tages begrüßen zu dürfen.



    Da der Kaiser zugegen sein wird, dürfen Gäste leider keine weiteren Gäste mitbringen.



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    "Oooooh", hauchte Glafira. Das war eine Einladung auf eine Hochzeit von ganz vornehmen Römern, bei der sogar der Kaiser anwesend sein würde. Da wollte sie sich tüchtig anstrengen, um ihre Domina so richtig schön zu machen oder viel mehr, um ihre natürliche Schönheit zu unterstreichen. Ihre Einkaufsliste kam keinen Moment zu früh! Am liebsten hätte sie Tiberios an seinem Tunikazipfel gezogen, damit er gleich die Sachen besorgte, die nun auf der Liste standen.


    Aber auch für Tiberios wurde ein Problem, über das er gedacht hatte, dass er noch Zeit hätte, es zu lösen, ganz aktuell: Das war die Altersschwäche von Timon. Wenn Domina Stella in der Sänfte zu der Feierlichkeit getragen werden würde, brauchten sie dringend einen vierten kräftigen Sklaven.


    "Domina Stella," sprach er: "Du benötigst einen neuen Sänftenträger. ich habe schon alles für den Kauf vorbereitet, wenn du mir die Erlaubnis  dazu erteilst."


    Hier brauchte Tiberios nichts Schriftliches, da er eine Procura hatte. Doch solch eine kostspielige Besorgung musste er mit Domina Stella absprechen.


    Nun warteten beide Sklaven auf die Anweisung ihrer Herrin. Glafira hoffte, dass sie mit Tiberios zu den Märkten gehen durfte, um einen neuen Burschen und die Substanzen zum Mischen der Cremes zu besorgen.



    Sim-Off:

    *Hafenstadt in der Provinz Aegyptus,  ** Kassiterit

  • Stella dachte, sie hört nicht richtig und schaute beiden Sklaven verärgert an. Eine Frechheit war das!


    "Nun, es reicht aber! Habe ich dich gebeten, mir irgendwelche Schminke zu besorgen, egal welche, wie bist du auf diese Idee überhaupt gekommen? "


    Stella hatte Haut wie Alabaster und brauchte keine Mittel, um diese zu betonen. Und das sollte Glafira eigentlich wissen, die ihre Herrin jeden Morgen anzog und jeden Abend auszog etc ... etc... Nun, die Sklavin war wohl mit ihren Gedanken entweder in dem Hundezwinger, oder eben bei Nestor.


    "Rosigen Schimmer? ... " Stella schrie fast ! ... das hat mir noch gefällt, dachte sie und streckte die Hand aus, " Gib mir die Liste und verließ das Zimmer!"


    Den Brief hat Furia kaum beachtet, so sehr hat sie sich aufgeregt. Bestimmt war das eine Idee von ihrer Freundin Prisca, sie zur Hochzeit einzuladen.


    "Nun zu dir, Tiberios! Damit du weißt, ich schminke mich, wie mich meine Patronin gelernt hat und habe alles, was ich brauche, aber genug davon!"


    Stella bedachte ihren Maiordomus mit einem kühlen Blick. "Ich glaube nicht, dass wir noch einen Sklaven brauchen. Aischylos kann auch mal die Sänfte mittragen ... " Stella zuckte die Schultern, für heute hatte sie genug,


    "Ich werde es mir noch überlegen, vielleicht gehe ich auch zu Fuß ..."

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    Glafiras Augen füllten sich mit Tränen, während sie flüsterte: "Aber alle Damen benutzen jetzt diese Schminke..." Es gehörte mit zu ihren Aufgaben, immer auf dem Laufenden mit der Mode zu sein und sich in der Hauptstadt nach modischen Frisuren und dem Neusten umzuhören. Einige Damen nahmen auch Gold oder Silberstaub als Puder und setzten sich sogar gefärbte Perücke auf, das alles wusste Glafira.

    Da Domina Stella ihr befahl zu gehen, verbeugte sie sich und verließ sehr niedergeschlagen das Zimmer.


    Tiberios war blass geworden, auch weil er nichts sagen konnte, um seine Domina zu beschwichtigen. Er trug eine Mitschuld, denn er hatte Glafira im Officium diese modischen Experimente nicht nur nicht ausgeredet, sondern ihr sogar vorgeschlagen, sie solle Domina Stella fragen.

    Tiberios schlug die Augen nieder und verneigte sich stumm, als Domina Stella ihm sagte, sie hätte alles an Schminke, was sie bräuchte und Aischylos könne die Sänfte tragen.

    Das wenn Aischylos die Sänfte trug, dann wieder ein Ianitor an der Porta fehlen würde und dass auf jeden Fall langfristig ein Ersatz für Timon gebraucht wurde ... der Grieche wagte diesen Einwand nicht.


    Wenn Domina Stella sich aufregte, war es für ihn besser, abzuwarten, bis sie sich wieder beruhigte. Er wartete also, stumm und geduldig, wie es sich gehörte.

  • Stella wollte nun endlich ihre Ruhe haben und sich von ihren respektlosen Sklaven erholen, die es gewagt haben, ihrer Herrin vorzuschreiben, wie sie sich schminken sollte, vielleicht wollten sie ihr noch einen Goldspuder auf sie verstreuen! Oder auf ihre volle Haarpracht eine Perücke aufsetzen. Bei der Vorstellung musste Stella nun laut lachen! Und die Spannung ging dann auch weg.


    Tiberios stand verloren da und traute kaum, die Herrin anzusehen. Aber er hatte Recht, wir brauchten einen neuen, starken Sklaven.


    "So, Tiberios, über unseren Konflikt heute werden wir uns noch ernst unterhalten.... Aber, da ich nun meine Ruhe haben will, entlasse ich dich. Glafira soll mir einen Tee bringen, wenn sie sich ausgeheult hat, und du kümmerst dich um den neuen Sklaven ..." Stella dachte kurz nach,


    "Am besten besorge uns einen Germanen, blond und mit langen Haaren!" Stella hatte auch so ihre Schwächen ...

  • Domina Stella lachte kurz auf, und Tiberios schenkte ihr einen neugierigen Blick: Was sie wohl dachte?

    Ihre Worte - dass sie sich noch ernst mit ihm über diesen Konflikt unterhalten würde -klangen allerdings nicht sehr erheiternd.


    So unterdrückte Tiberios ein Lächeln, sagte:" Ich leite alles in die Wege, Domina", und er verbeugte sich. Er beschloss sofort mit Glafira zu sprechen und sie zu trösten, allerdings ohne Domina Stella zu erwähnen, das stand ihm nicht zu.


    Aber vorher würde er Lyda bitten, eine ihrer Kräutermischungen zuzubereiten....:

    "Ein besonderer Tee, Domina?", fragte er noch einmal nach.

    Er hätte Lavendel vorgeschlagen, aber er hütete sich gerade, etwas vorzuschlagen. Auch Tiberios konnte dorthin zurückgehen, wo er am Anfang gewesen war: präsent, höflich und das niemand auch nur ahnte, was in seinem Inneren vorging.


    So wie Tiberios zu den Schriftrollen floh, wenn er unglücklich war, wusste er auch, wohin Glafira gegangen sein würde.

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    Hundezwinger >>>

    Tiberios hatte Glafira gesagt, dass sie den Tee servieren sollte, und Glafira hatte sich zunächst gründlich gewaschen und eine frische Tunika angezogen, weil sie mit Ajax geschmust hatte und war bei der Küche vorbeigegangen, in der schon eine schöne tönerne Tasse mit Lydas Kräutermischung dampfte.

    Nun trug sie vorsichtig den Tee und klopfte mit dem Ellenbogen an die Tür des Cubiculums.

    Gleichzeitig pipste sie: " Domina Stella...?.ich bin es Glafira".

    Da sie den Befehl hatte, Lydas Kräutertrunk zu bringen, trat sie ein und stellte die Tasse auf den Beistelltisch. Dabei zitterte ein wenig ihre Hand, und sie traute sich kaum, ihre Domina anzuschauen.

  • Kaum hatte Stella sich in einen Sessel fallen lassen, völlig erschöpft, als Glafira mit dem Tee kam. Ihre Domina hatte sie gründlich angeschaut und nickte zufrieden.


    "Glafira, ich bin nicht böse auf dich. In der Zukunft aber mache keine Liste ohne mich zu fragen", " ... Für Stella war dieses Thema erledigt und sie wollte keine Fragen dazu stellen, "Eigentlich bist du nicht für Einkäufe zuständig, hast auch so genug zu tun."

    Der Tee war köstlich, Lyda war eine Magierin! Stella lächelte leicht...


    "Am besten, du gehst jetzt in die Küche und trinkst auch einen Becher Tee, es wird dich beruhigen...," die Herrin bemerkte leich zitternde Hände ihrer Sklavin, " Für heute brauche ich dich nicht mehr, ich komme schon alleine zurecht..."

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    Glafira war einfach nur froh, dass ihre Domina nicht mehr böse war, und auf Regen folgte Sonnenschein, so war sie.

    " Entschuldige bitte vielmals und nie wieder Listen, Domina", versprach sie.


    Die Aussicht auf einen von Lydas Kräutertee mochte sie, auch wenn nicht alle ihr schmeckten, aber sie taten ihr wohl und hielten die Familia gesund. Dieser jedoch, den Domina Stella gerade trank, schien lecker zu sein.

    Da sie in die Küche durfte und ihre Domina gerade ohne sie zurecht kam , verbeugte sie sich und ging. Glafiras Welt war wieder in Ordnung.