SERVITRICIUA

  • Servitriciua - Sklavenunterkünfte


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    An der Porta der Casa Furia befinden sich die Unterkünfte der Sklaven. Der in einen Männer- und Frauenbereich geteilte Raum ist mit mehreren einfachen Betten und allen notwendigen Möbeln eingerichtet.

  • Re: Neu und mit Schlafsack


    Officium Maiordomus>>>


    Als Tiberios Firas gezeigt hatte, wo er die Matratze und Decken lassen konnte( in einem Verschlag im Wirtschaftsraum im Hortus), gingen sie zurück zu den Sklavenschlafräumen, die linkerhand von der Porta lagen.

    Tiberios ehemaliges Bett hatte Diocles belegt, aber an dem kleinen Atriumfenster war noch ein Bett frei. Gerade als Tiberios sich bückte, um die Holztruhe unter dem Bettgestell hervorzuziehen, um Firas zu zeigen, wo er Persönliches aufbewahren konnte, kamen Rhea und Chloe aus dem Frauentrakt.


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    Neugierig blieben sie am Eingang stehen und schoben den Vorhang zur Seite. Etwas schubsten sie sich. Wer war denn das? Ein neues Gesicht.

    Ein junger Mann und ...ansehnlich.

    Schließlich fasste Rhea Mut: "Salvete!", rief sie: "Bist du neu? Ich bin Rhea ."

    "Ich bin Chloe", pipste Chloe: "Und wie heißt du denn?"

  • RE: Neu und mit Schlafsack


    Cf: Officium Maiordomus - "Neu und mit Schlafsack"


    Im Hortus hatte Firas sich umgeschaut und nicht übel gestaunt. Sehr nett war das alles anzuschauen. Er mochte ja Pflanzen sehr, besonders dann, wenn diese blühten. Ein Hortus war das schon eine schöne Sache. Für die Entspannung und die Freude und wenn es etwas gäbe, worüber er mehr würde lernen wollen, so waren dies Blumen, Pflanzen und Gärtnern im Allgemeinen. Auch wenn das natürlich wenig intellektuell war. Dennoch war auch die geiste Beschäftigung mitunter schön, vor allem bei seinen Arien und Gedichten. Dann folgte er - nachdem er die Matratze und die Decke der Wäsche überantwortet hatte, den Wirtschaftsraum merkte er sich selbstredend - Tiberios weiter in den Schlafraum, wo in der Tat noch ein Bett frei war. Dann schaute er auf die Truhe für seine persönliche Dinge, über die er ja noch gar nicht verfügte. Als ihm dies bewusst wurde, kratzte er sich am Hinterkopf, lächelte aber dankbar, denn die Zeit brachte mitunter auch Gegenstände und persönliche Sachen, die man aufbewahren konnte. Offenbar brachte gerade diese Zeit auch zwei neugierig Sklavinnen mit sich, die nun in der Tür erschienen und von denen ihn eine auch ansprach. Firas drehte sich herum und staunte einmal mehr nicht schlecht. Rhea und Chloe. Er sah sie einfach nur an, unter einem Lächeln. "Wunderschön!", entkam es ihm auch sogleich unter einem eindeutigen Lob ob dessen, was er erblickte.


    Er hatte recht gehabt. Die Sklavinnen hier waren wirklich schön. Fast so wie Ophelia! "Ahm... ich meine. Ich heiße Firas... ja..." Er nickte neuerlich zur Bestätigung. "Mein Dominus ist Aulus Saturninus!", gab er auch noch bekannt. "Es ist schön, euch kennen zu lernen!" Charme lag in seiner Stimme und auch etwas Schmeichelndes, was er vor Schönheit niemals unterdrücken konnte. Dann sah er wieder zum Maiordomus. Nicht dass dieser dachte, er wäre schon jetzt verliebt und man müsse besonders auf ihn aufpassen. Das war ja gar nicht so. Überhaupt nicht! "Tja... dann... Das... ist ein gutes Bett!", sagte er also nun an dieser Stelle wenig Sinn bringend. "Ich kann mich also glücklich schätzen." Das konnte er wirlich. War er gerade verlegen? Ja, das war er wohl, weshalb er nun seitlich zu Boden schaute und tief durchatmete. Das half immer. Das Atmen.

  • RE: Neu und mit Schlafsack



    Cf: Officium Maiordomus - "Neu und mit Schlafsack"


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    Natürlich antwortete Tiberios auf die Frage: "Wie heißt du denn?" "Tiberios, kennt ihr mich nicht mehr?", was Rhea zu einem Pfff hinriss - sie meinten ja nicht ihn, sondern den neuen, höchst interessanten Neuzugang. Bisher waren Beide in den Custos Corporis Nestor verliebt, der aber in Brundisium mit Glafira im Mondschein ausgeritten war (oder so ähnlich); vielleicht war es der Moment, sich umzuorientieren.

    Zumindest Chloe dachte so, Rhea war vom Temperament her stiller und ruhiger und hielt sich mehr an Lyda.


    Chloe druckste nun herum: "Wunderschön" hatte er gesagt.

    "Salve Firas", sagte sie und lächelte ihn an. Dann fiel ihr nichts mehr ein , und sie errötete.

    "Auch schön Dich kennen zu lernen.Komm doch nachher in die Küche, ich lege dir ein Stück Apfelkuchen zurück.", sprang Rhea ein.


    Diese Rhea wieder! Sie wusste, was Männer wollten und brauchten: Kuchen! Aber auch Chloe hatte durchaus ihre Qualitäten: " Deine Tunika könntest du mir gleich mitgeben, du hast Farbflecken drauf", sagte sie keck und streckte die Hände aus, als erwarte sie, dass Firas sie sofort über den Kopf streifen würde.


    Na hoffentlich trägt er ein Subligaculum, dachte Tiberios und zwinkerte Firas zu: "Du merkst schon, ich bekomme weder Wäscheservice noch Kuchen versprochen.",  sagte er gutmütig:


    "Bis später Firas und Maiordomus!", sagten Rhea und Chloe einstimmig und zogen ab.


    Das Sklavenbad war ein Anbau gegenüber der Wirtschaftsräume , um dorthin zu kommen, musste man zurück zum Hortus.


    >>> Balneum Servorum.

  • Re: Neu und mit Schlafsack


    Es war doch gut zu wissen gewesen, dass es hier eine Tunika für ihn zum Wechseln gab. Vielleicht sogar mehrere. So recht hatte er seinen Dominus auch um keine neue bitten, wollen, also war dies doch ein guter Umstand. Allerdings hatte er die Frage des Maiordomus noch nicht beantwortet, was er denn schreiben würde, da sie ja nun von den beiden Sklavinnen - zwar nicht 'gestört', was ihn selbst anbelangte - jedoch unterbrochen worden waren. Firas grinste über Tiberios's Scherz, ob die beiden Sklavinnen ihn denn nicht mehr kennen würden. Es war schön zu wissen, dass der Verwalter der Angelegenheiten, die wohl auch nun ihn betrafen, nicht wirklich kein steifer Typ war, auch wenn natürlich noch Vorsicht geboten war, gemäß dem Motto 'Traue keinem Vorgesetzten'. Zumindest nicht ohne Weiteres und ohne hinlängliche Prüfung. Noch schaute er aber zu Chloe und Rhea, den beiden Schönheiten des Hauses und ja, er war verzückt. Besonders als Chloe so verhalten war und sogar errötete. So sittsam und hübsch. "Ich lieb Apfelkuchen!", hatte er dann noch gesagt, doch seine Tunika hatte er nicht gleich Chloe mitgben wollen. Er war nicht verklemmt, doch wäre es wohl doch sehr ungebürlich gewesen, sich nun hier zu entkleiden, zumal er ja auch wenig untendrunter trug. Bis auf eine Subligarium würde nichts übrig bleiben. Alaso schüttelte er den Kopf und grinste dann Tiberios an, der gemeint hatte, dass man ihm weder Wäscheservice, noch Kuchen angeboten hatte.


    "Ich will dir deinen Platz aber nicht streitig machen!", erklärte Firas also schnell. "Ich werde alles teilen." Sein Grinsen wurde etwas breiter. Natürlich nicht alles. Auf keinen Fall. Aber immerhin ein bisschen. Vielleicht. "Bis später!", verabschiedete er sich dann von den beiden Schönheiten und schaute diesen nocht einen Moment hinterher. Dann folgte er dem Maiordomus in das Balneum, welches für die Sklaven bestimmt war und welches wieder etwas außerhalb lag, wobei er noch einmal den Hortus bewundern konnte.

  • Re: Neu und mit Schlafsack


    Tiberios hatte bemerkt, dass Firas immer noch nicht gesagt hatte, was er denn schrieb. Das machte es spannend.

    Er würde ihn lieber in der Culina nochmal ausfragen, ein warmes Bad und Essen machte Leute für gewöhnlich mitteilsamer:


    "Oh, du machst mir den Platz nicht streitig, du erleichterst mir eine meiner Aufgaben: Eine harmonische Atmosphäre zu schaffen, in der jeder der Diener sein Bestes gibt - nicht weil die Peitsche droht, sondern weil die Casa Furia sein Zuhause ist.", sagte er:

    " Rhea und Chloe lieben es, zu schwärmen und ein bißchen verliebt zu sein - Chloe noch mehr als Rhea- junge Dinger halt."

    Tiberios sprach mit seinen knapp 20 Jahren wie ein alter Mann.

  • Fugaces labuntur anni.*


    Timon

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    Es war eines Morgens, als Timon, der ruhige, ältere agaso**der Casa Furia nicht in der Küche und nicht im Stall erschien. Chloe sagte Tiberios Bescheid, und Tiberios ging, den Mann zu suchen. Trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit fand er ihn in der Sklavenunterkunft im Bett. 

    Tiberios schaute ihn aufmerksam an; Timon zitterte unter seiner Decke, lag zusammengekrümmt und nur sein ergrautes Haar war zu sehen.

    "Salve Timon, was ist dir?", fragte Tiberios.

    "Salve Maiordomus", sagte Timon: "Ich weiß nicht, ich habe vorhin mit der Mistgabel frisches Stroh verteilt und mir wurde schwarz vor Augen. Nur einen Moment...es geht gleich wieder."

    Der ältere Sklave schlug die Bettdecke zurück, setzte sich auf und benutzte Tiberios Arm, sich hochzuziehen. Wieder erblasste er und schwankte.

    "Zurück ins Bett", befahl Tiberios:

    "Rhea bringt dir nachher eine warme Brühe."

    "Sag nix der Domina", flüsterte Timon: "Morgen geht es mir wieder besser."


    Tiberios schwieg. Es war nämlich nicht das erste Mal, dass Timon einen Schwächeanfall erlitt. Er wurde alt, und würde körperlich weniger anstrengende Arbeit verrichten müssen. Sie brauchten einen jungen agaso zu Timons Unterstützung. Das aber war etwas, was er als Maiordomus mit der Hausherrin bereden musste.


    "Ruh dich aus für heute.", sagte Tiberios: "Ich schau nachher noch nach dir und schick dir gleich den Andreas zur Pflege. Vale bene."



    Sim-Off:

    *Die flüchtigen Jahre enteilen   ** Pferdepfleger

  • Am Morgen, als Glafira wie immer in das Cubiculum der Herrin kam, bemerkte Stella, das es etwas nicht stimmte. Die Sklavin hatte einen besorgten Gesichtsausdruck und war etwas zerstreut. Stella fragte sie, was los war und da hat Glafira erzählt, dass der Sklave Timon krank im Bett liegt und es geht ihm schlecht.


    Stella hat den alten Timon sehr geschätzt und war nun entschlossen, selbst nach ihm zu sehen.


    "Glafira, komm, wir gehen und schauen nach, was ihm fehlt!", und als die beiden dann das Servitriciuum betraten, ging Stella zu seinem Bett und nam seine Hand, die ganz kalt war und sie sprach beruhigend auf ihn ein.


    Dann schickte sie Glafira in die Küche, Lyda sollte schnell einen heißen Kräuter-Schlaftrunk vorbereiten und dem Kranken bringen. Stella flüsterte Timon noch ein paar Worte zu und verließ dann die Sklavenunterkunft.

  • Re: Fugaces labuntur anni



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    Als sich die Tür des Servitriciuum öffnete, und wahrhaftig Domina Stella eintrat, konnte es Timon nicht glauben. Und als sie noch so freundlich war, und ihm gut zuredete und Glafira nach einem Kräutertrunk schickte, traten dem alten Diener die Tränen in die Augen.

    "Ich werde bald wieder gesund, Domina Stella, ganz gewiss.", sagte er. Er hatte sein Leben lang Pferde versorgt, und wollte nicht zum alten Eisen gehören. Aber es war nicht zu übersehen: Er war in die Jahre gekommen, und die Arbeit wurde ihm zu viel.


    Tiberios, der ja versprochen hatte, wieder nach Timon zu sehen, begegnete Domina Stella, als sie die Unterkunft verließ; das traf sich gut, so konnte er sofort mit ihr sprechen.

    "Salve Domina Stella", sagte er mit einer knappen Verbeugung: "Hättest du  bitte Zeit für ein kurzes Gespräch?"

  • Tiberios nickte:

    " Es geht um Timon, Domina Stella.", kam er gleich zum Punkt:

    "Er hat nicht das erste Mal einen Schwächeanfall, doch er hat uns das allen bisher verheimlicht.

    Ich denke nicht, dass er krank ist, aber er wird alt und müsste sich mehr ausruhen und nur noch die leichteren Arbeiten machen. Ich möchte jedoch....",


    Tiberios schaute seine Domina einen Moment forschend an, denn da er über einen Sklaven sprach, klang das sehr sentimental:

    "...seine Gefühle nicht verletzen, in dem ich ihn von seinen geliebten Tieren wegreiße. Also dachte ich an etwas anderes: Er bleibt der Chef im Pferdestall, und wir besorgen einen jungen Stallburschen, der die schweren Tätigkeiten übernimmt, und den er ein wenig herumscheuchen kann.

    Was denkst du darüber, Domina Stella?"

  • "Ja, es tut mir leid mit Timon, wir werden schon für ihm eine leichte Tätigkeit finden.." Stella war in der Tat sehr über den Zustand des Sklaven besorgt, "Andreas soll ihn zuerst ins Bad begleiten und danach ihm die Schlaftrunk geben.... Dann wird er morgen wieder gesund ..., "


    Stella seufzte und sah dann Tiberios verwundert an,


    "Du meinst, noch einen Sklaven erwerben? Das muss ich mir überlegen, ich komme heute noch in das Officium, dann werden wir das besprechen ..., aber jetzt bitte kümmere dich um Timon, Tiberios,"

  • Chloe und die Liebe in Gedanken 



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    Es gab einen neuen Sklaven. Er sah für Chloes Begriffe sehr gut aus, mit langen blonden Haaren, ein wenig wild und verwegen. Früher hätte Chloe ihn sofort zum Ziel ihrer Heldenverehrung gemacht, denn so war sie. Doch diesmal war Chloe zwar lieb und freundlich wie immer, aber sie versuchte nicht, seine Aufmerksamkeit zu wecken. Sie dachte an Firas, der nun mit Dominus Saturninus auf große Fahrt gegangen war. Oh, Firas, der Dichter. Ob er an sie dachte? Ob er wirklich in seinem Opus über ein Mädchen namens Chloe schreiben würde?

    Chloe lag am Abend auf ihrem Bett und versuchte, etwas Sinnvolles auf eine Tabula zu ritzen. Das fiel ihr nicht leicht, weil sie den ganzen Tag herumgelaufen war und abends normalerweise einschlief wie ein Stein. Licht hatte sie auch nicht, weil Öl nicht verschwendet werden sollte, und weil sie die anderen Mädchen nicht stören wollte. Doch mit ihren Fingern konnte sie ganz gut ertasten, was sie geschrieben hatte.



    Chloe an Firas, Chloe grüßt dich und s.v.b.e.e.q.v.

    Ich denke so oft an Dich auf dem großen Schiff. Ich bitte Neptun, dass er deinen Dominus beschützt. Und euer Schiff. Und dich. Du glaubst nicht, wie sehr ich dich vermisse. Hast du mit deinem Werk schon angefangen und heißt die Heldin Chloe? Bei uns zuhause ist alles gut. Alles geht seinen Gang. Einen Haufen Arbeit: Viel Wäsche. Die Saturnalia waren lustig, wir waren auf einem Fest. Und Domina Stella hat jedem von uns zehn Sesterze geschenkt. Die habe ich für das Porto gespart. Wir haben einen Neuen, einen Germanen namens Sonnwinn. Aber ich habe nur Gedanken für dich. Ich hoffe, du findest diesen Brief nicht dumm.

    Alles Liebe Deine Chloe


    Chloe hoffte, dass Tiberios ihr den Brief ins Reine schrieb. Aber vielleicht wollte er etwas dafür haben. Ihre Ration Datteln für eine Woche? Oder sollte sie besser Glafira fragen, Glafira hatte auch eine schöne Handschrift.

    Chloe seufzte.

  • Sklavenunterkünfte - drei Tage später 


    Bibliothek >>>


    Es waren ein paar Tage vergangen. Ich hatte im Hypocaustum mitgeholfen, weil ich stark war und weil ich mich vor keiner Arbeit drückte. 


    Ich hatte mich nicht nur mit Malika sondern auch mit Malachit, Minos und Marinel angefreundet; jedem Pferd hatte ich die gleiche Aufmerksamkeit entgegengebracht. Aber es war nicht das Gleiche wie mit Malika. Die weiße Stute war als Einzige eher wie die Göttertiere der Heiligen Herde, verständig und klug wie eine Frau; die anderen waren einfach Pferde. Ihr Name bedeutete übrigens "Königin"


    Ich wusste nun, wer von den Sklavinnen  die Germanin war: Es war Chloe, die Wäscherin. Leider sprach Chloe keinen der germanischen Dialekte. Sie war wohl schon sehr jung nach Roma gekommen. Rhea dagegen, deren Lichtheit den Mädchen meiner Heimat glich, war eine Keltin aus Britannia. Ich kannte natürlich auch Kelten; im Süden von Germania lebten welche. Es waren geschickte, geschäftstüchtige Leute. Selbst  Mogontiacum hieß nach dem keltischen Gott Mogons.


    Die anderen Sklaven waren alle sehr herzlich. Nur Tiberios nicht ganz so, was aber auch daran liegen konnte, dass er der Hausvorsteher war. Natürlich merkte ich, dass er mich manchmal beobachtete - besonders nachdem Domina Stella mit mir gesprochen hatte. Und die Domina gönnte mir öfters ein gutes Wort. 


    Mittlerweile wusste ich auch, was Spazierengehen hieß: Es bedeutete, ohne Ziel und Absicht durch die großen Gärten oder über ein Forum zu gehen. Ich wunderte mich sehr, dass die Römer für so etwas Zeit fanden. Ich glaube, mein Vater oder meine Mutter waren nie "spazieren".

    Aber die Arbeit als Leibwächter gefiel mir. Vor oder hinter meiner Domina hergehen und aufpassen, dass ihr keiner etwas tat... das sollte einmal jemand wagen; ich knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste.

    Nestor winkte ab: "Du bist ein Sklave und du darfst unter keinen Umständen einen römischen Bürger schlagen.", sagte er: "Dann kommst du ins Loch, und die Domina bekommt Ärger. Viel wichtiger ist, dass du die Herrin  in Sicherheit bringst. Erkenne Gefahren im Vorfeld! "

    "Und was machen Römer wenn sie einer schlagen will?", fragte ich Nestor.

    "Die gehen vor Gericht.", antwortete Nestor.


    Wieder so etwas. Ein Krieger hätte das selbst in die Hand genommen. Jedoch ganz unerfahren war ich nicht, ich kannte das schon ein wenig aus Mogontiacum: Sich prügelnde Germanen wurden herausgeworfen oder verhaftet, je nachdem. Das wollte ich natürlich nicht, dass Domina Stella wegen mir Probleme bekam.


    So langsam freute ich mich auf die Abwechslung dieses "Spazierengehen". Ich war gespannt, wann mich Domina Stella rufen lassen würde.


  • Die Handwerker sind da


    Wie besprochen kamen sie pünktlich: Ein Meister und zwei seiner Sklaven, mit Brecheisen, Hämmer und Eimern. Krates und Gadir würden ihnen zur Hand gehen.

    "Also hier soll das Fenster hin. Und es soll wirklich ein Glasfenster werden - für Sklaven?", der Meister fand das zu großen Luxus für die Dienerschaft.

    Aber Tiberios nickte: "Ja, ein Glasfenster, welches man öffnen kann. "

    "Solch ein  Sprossenfenster, wie auf der Abbildung"., sagte der Handwerksmeister:"Jetzt erstmal der Durchbruch. Es gibt hier kein Wasserrohr oder ähnliches?"

    "Oh nein" sagte Tiberios. Wie immer war er höchst neugierig und zu gerne hätte er gesehen, wie man Fensterglas herstellen. Aber das würde der Glaser, sobald er die ganz genauen Maße hatte, in der Werkstatt anfertigen.


    Der Handwerksmeister gab den Sklaven seine Anweisung: Es krachte und eine Staubwolke erhob sich. Tiberios war froh, dass sie heute Nacht nicht hier schlafen würden. Die Betten und Truhen hatte er wohlweislich abdecken lassen, und ein jeder der furischen Sklaven hatte sein Bettzeug schon dorthin geschafft, wo er heute Nacht schlafen würde. Das war vorausblickend von Domina Stella gewesen.

  •  Re: Die Handwerker sind waren da


    Staub und Bauschutt waren weggeräumt, das neue Glasfenster gekommen und angepasst worden, und außerdem lag die Rechnung auch schon im Officium.

    Die Sklaven zogen zurück in ihre Unterkunft; nur Sonnwinn nicht, der im Garten bleiben wollte.

    Da der Frühling mit aller Macht hereingebrochen war, stand das Fenster bereit offen, um Luft und Licht in das Servitriciuum einzulassen.

    Rhea, Glafira und Chloe waren dabei, den Staub und auch den letzten Schmutz aus den beiden Räumen zu wischen, ab und zu atmeten sie tief ein und freuten sich. Glasfenster waren Luxus, und sie hatten nun eines.

  • Aulus Furius Saturninus

    Hat den Titel des Themas von „SERVITRICIUUM“ zu „SERVITRICIUA“ geändert.