Obgleich Agricola nur leichte Calcei trug, waren seine Schritte im Atrium deutlich vernehmbar. Still war es hier. Fast beängstigend still. Seit er Misenum vor dreizehn Tagen verlassen hatte, war es nie mehr wirklich still um ihn geworden. Nicht auf der belebten Via Appia, nicht in den Herbergen entlang des Weges, nicht in der Subura, wo nachts die Karren ratterten und man das Schnarchen anderer Schlafgäste hören konnte als lägen sie neben einem, schon gar nicht in den wimmelnden Gassen der Urbs, nicht einmal in den Tempeln. Da war man nie allein.
An der Einfassung des Impluviums blieb er stehen und lauschte. Von jenseits des Peristylums klangen nun doch gedämpfte Geräusche herüber. In der Culina wurde gewerkelt und in den Unterkünften der Dienerschaft konnte man vereinzelte Gesprächsfetzen hören. Das aber machte die Stille im Atrium nur umso lastender. Er hatte insgeheim gehofft, seinen kleinen Vetter Lucius wieder zu sehen und seinen Onkel Avianus. Dem schien nicht so zu sein. Wäre Tribun Avianus mit seiner Familie zurückgekehrt, hätte man Lucius gewiss schon an der Porta gehört. Etwas betrübt wandte sich Agricola an den schweigenden Araros.
«Gibt es Neuigkeiten, von denen ich wissen sollte? Und wo ist Domina Axilla? Ist sie ausgegangen?»