[Cubiculum Sergia Severa]

  • Das Gemach war sehr hübsch eingerichtet mit erlesenen Möbeln und einem kostbaren Teppich auf dem Boden, und bestand aus zwei Teilen: dem Empfangsraum, wo Severa ihre Gäste begrüßte und dem Schlafzimmer, das durch einen dicken Vorhang abgetrennt war.


    Severa saß in einem Sessel mit schönen Elfenbeinverzierungen an den Lehnen im Empfangszimmer und wartete auf den edlen Eques Aulus Furius Saturninus.


    Der kleine Bote Ancilino hat sie bereits in Kenntnis gesetzt, das der Cousin von Stella sie besuchen möchte.

    "Das freut mich, Ancilinus, sag Diocles, er soll ihn hierher führen, ich warte ...", und sie trank langsam ihr heißes Honigwasser aus einem Becher.

  • Atrium I >>>

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Der Junge blieb vor der Porta stehen, wartete bis der Römer, der angetan mit der Toga, sich nicht so behende bewegen konnte wie er selbst, zu ihm aufgeschlossen hatte und klopfte leicht dreimal an.

    Dann trat er genau drei Schritte zurück und verkündete:

    "Der Ritter Furius, Domina !"


  • Saturninus war dem Cursor gefolgt. Ein wenig lächelte er über den Eifer des jungen Sklaven, bevor er auf die Aufforderung der Dame wartete, einzutreten. Das Sergia Severa ihn in ihren persönlichen Räumen empfing, war ein Privileg, das wusste er zu schätzen.

    Den Brief von seiner Cousine Stella

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.


    hatte er dabei.

  • Severa trank ihr Hohigwasser und las das Buch, das Diocles ihr gab. Es war das Evangelion des Johannes. Der Ritter Furius musste es nicht sehen und so legte sie die Rolle auf eine kleine Kommode, die neben ihrem Tischchen stand.


    "Herein! Die Tür ist offen..."

  • Saturninus trat ein und ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht, als er Sergia Severas ansichtig wurde. Seine Cousine hatte nicht zu viel versprochen: Sergias Augen waren von einem gerade zu beunruhigenden Veilchenblau:

    "Salve Sergia Severa", grüßte er: "Darf ich Platz nehmen?
    Verzeih mir übrigens, dass ich so unangemeldet hereinplatze, aber Stella hatte für Duccia Clara ein Geschenk, welches ich ihr stante pede zu überbringen wünschte. Und dann dachte ich, wenn ich schon hier im Haus bin, besuche ich dich auch, da Stella dir einen Brief sendet.
    Hättest du keine Zeit gehabt, wäre ich jedoch gerne ein anderes Mal wiedergekommen. Kein Weg ist mir zu viel, um dich zu sehen.
    "

    Das war nicht nur Höflichkeit, der Furius meinte das aufrichtig. Die schöne elegante Sergia gefiel ihm gut.


    Er überreichte den Brief:

    "Ich habe an der Porta Diocles gesehen. Er sieht gut aus. Ist er auch fleißig und macht der Familia keine Schande?", erkundigte er sich dabei. Wäre Sergia Severa nicht zufrieden mit Diocles, hätte er ihn wieder zurück genommen, den Kaufpreis zurück erstattet und noch eine Entschädigung bezahlt. Das war er einer alten Freundin der Familie schuldig.

  • Der gutaussehende und elegante Ritter Furius Saturninus betrat lächelnd das Cubiculum und begrüßte die Herrin des Hauses.


    "Salve, Aulus Saturninus, natürlich, nimm bitte Platz", Severa zeigte auf den Sessel ihr gegenüber. "Es gibt nichts zu verzeihen und es ist sehr nett von dir, mir Stellas Brief zu übergeben, danke!", Sergia nahm den Brief und legte ihn neben Evangelium auf die Kommode.


    "Aber, erlaube mir, dir zur Erhebung in den Ritterstand zu gratulieren! Bestimmt war Stella sehr stolz auf ihren Lieblingscousin! ...", und sie lächelte den jungen Mann fröhlich an, "Möchtest du etwas trinken? Ich habe hier Honigwein, Clara hat mir einen Krug geschenkt" , dann fiel Severa ein, was Aulus Saturninus gerade gesagt hat, "Ein Geschenk für Duccia von Stella? Interessant...", vielleicht eine kleine Muschel, hat Severa gedacht und zuckte die Schultern.


    Dann wechselte Saturninus das Thema und fragte, ob Diocles keine Schande für die Familia wäre. "Aber nein, Diocles ist ein sehr bescheidener junger Mann und wir kommen gut miteinander aus, ich bin sehr zufrieden mit ihm...", Severa nickte und schaute Eques Furius neugierig an, "Aber erzähl mir über Brundisium, ich war noch nicht da, aber die Damen sind einfach begeistert davon..."

  • Lieblingscousin? Wohl nicht mehr, dachte Saturninus und ein düsterer Schatten legte sich einen Augenblick über sein Gemüt, als er Sergia Severa den Brief überreicht hatte: Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.


    Und stolz war Stella auch nicht, meine Ernennung war ihr kaum die Rede wert. Sie hatte nur Augen für ihren Barbaren.... er rief sich zur Ordnung und dachte : Germanen.

    Aber er lächelte: "Gewiss war sie das. Sie lässt dich herzlich grüßen. Brundisium selbst soll recht geschäftig sein, ist ja auch ein wichtiger Hafen, doch das Umland ist recht hübsch, ruhig und die Luft besser als in Roma. Stella war in den letzten Jahren von delikater Gesundheit, daher wird sie der Aufenthalt kräftigen. Dort kann sie schwimmen, reiten und spazieren gehen. Donna Tulla, die Villica, ist eine Seele von Mensch und kümmert sich um ihr leibliches Wohl. Und wie Stella so ist, du kennst sie ja, hat sie die beiden alten Sklaven Timon und Lyda mitgenommen, damit sie sich erholen. "

    Furia Stella sorgte für alle in der Familia, auch wenn sie krank oder alt waren. Niemals wäre es ihr eingefallen, alte oder kranke Sklaven ohne Pflege auf der Insel des Aeskulap zurückzulassen, wie das manche Römer hielten:

    "Etwas Honigwein wäre hervorragend, danke."

    Das Geschenk für Duccia Clara war sogar sehr interessant, keine Frage:

    "Einen Sklaven.", erläuterte der Furius bereitwillig:"Bestimmt wirst du ihn noch sehen. Das du zufrieden bist mit Diocles, freut mich sehr, werte Sergia Severa. Aber lies den Brief von Stella ruhig in meiner Gegenwart; auch ich bin gespannt, was meine liebe Cousine so schreibt "

    Es war üblich, Briefe vor anderen zu öffnen und sogar auszugsweise laut vorzulesen, das war nicht ungewöhnlich.

  • Saturninus hat ausführlich über Brundisium erzählt und Severa freute sich, dass es Stella und ihren Sklaven gut ging. "Ach, ich würde auch gerne nach Brundisium reisen, vielleicht im nächsten Sommer ..." Severa lächelte Furius an und goß ihm einen Becher Honigwein ein.


    "Einen Sklaven...?", Sergia sah nun ihren Gast ungläubig an, sie hatte keinen neuen Sklaven in der Casa gesehen, oder etwas über ihn gehört! "Das werde ich Duccia fragen ... ", sie nickte und seufzte. Dann nahm sie den Brief und machte ihn auf und las, weil der Ritter sie darum gebeten hat:


    Ad Sergia Severa


    Casa Sergia


    Liebe Freundin Severa,


    Stella grüßt dich und hofft, alle in der Casa sind gesund und munter und besonders du.


    Uns geht es allen sehr gut, und wir fühlen uns in Brundisium sehr wohl.


    Da der Herbst naht, ist das Wetter sehr angenehm und das Meer noch warm genug zum Baden. Wie immer sorgt die liebe Donna Tulla wie eine Mutter für uns.


    (Noch einmal vielen Dank, dass wir in deiner Villa so unvergessliche Ferien erleben dürfen.)


    Das trockene und warme Klima und die frische Luft bekommen mir sehr gut, und ich fühle mich kräftiger als die Zeit davor, daher weiß ich noch nicht genau, wann ich die Rückreise ins Auge fasse.


    Ich habe meinen Cousin Aulus gebeten, bei dir vorbeizuschauen, dich herzlich zu grüßen und dir alles Wichtige mündlich zu berichten. Wenn ich eine Bitte äußern dürfte, kümmere dich etwas um ihn. Mir kam zu Ohren, dass er sich mit einer dubiosen Freigelassenen eingelassen hat und ihr sogar eine teure Wohnung bezahlt. So klug mein Cousin ist, von Frauen versteht er wenig.


    Vale bene,


    Deine Stella




    Severa schmunzelte, Stella wollte anscheinend sie mit Saturninus verkuppeln, sie gab ihm den Brief rüber und wartete auf seine Reaktion.

  • "Bitte auch vom Honigwein", sagte Saturninus und las den Brief und konnte nicht verhindern, dass seine Ohren sich röteten. Das seine Cousine die Freigelassene vor Sergia Severa erwähnte, war ihm peinlich. Das war kein Thema für eine junge unvermählte Dame, fand er.

    "Da Stella möchte, dass ich dir alles Wichtige berichte, werde ich es tun.", sprach er - so konnte er auch gut von Helia ablenken:

    "Nun, Stella wird wohl noch eine Weile in Brundisium bleiben wollen.", sagte er:

    "Sie hat sich verliebt und... ach, bitte schreibe sie selbst an, werte Sergia Severa"

    Es war ihm anzumerken, dass das Gespräch in eine Richtung ging, die ihm entschieden missfiel, und er hätte mit Sergia Severa viel lieber über andere Themen gesprochen. Das Ganze konnte jederzeit ein Skandal werden und seine fragile Stellung erschüttern:

    "Ich bin Procurator Annonae", sprach er über sich selbst: "Und Eigentümer einer Mosaikwerkstatt, die mit den wiederaufbereiteten Mosaiksteinen aus der VDR arbeitet. Soweit läuft alles hervorragend."

  • Severa gab Saturninus den Becher mit dem Honigwein, "Bitte, probiere mal, es schmeckt wirklich gut, nicht so süß, aber sehr aromatisch", Sie trank auch einen Schluck und wartete, bis er den Brief zu Ende las, dabei musterte sie ihn unauffällig und lächelte in sich hinein...


    "Ja, ich werde Stella bald schreiben, aber was denkst du, wann kommt sie denn zurück? ... " dann fiel ihr ein, was Furius so nebenbei erwähnt hat, "Stella verliebt? Also hat sie da auch eine gute Gesellschaft? ... Das freut mich!" und sie überflog noch mal den Brief.


    Über so genannte dubiose Freigelassene, verlor Sergia kein Wort, es war auch absolut unter ihrem Niveau, sich dazu zu äußern. Wenn er sich ausnehmen ließ, ging Sergia das nichts an, klug war es aber auf keinen Fall, und mit seinen roten Ohren schien ihr der junge Ritter noch etwas unreif zu sein. Sie machte eine Pause und trank langsam ihren Wein,


    "... Procurator Annonae? Also bist du für die Getreideversorgung zuständig?", Severa kannte sich nicht so richtig gut mit solchen Sachen, aber dass es ein sehr wichtiges Posten war, wusste sie natürlich. "Das ist wirklich beeindruckend, werter Procurator Annonae... . Und ich würde mir gerne deine Mosaikwerkstatt anschauen wenn es möglich wäre...", dabei lächelte sie charmant und blickte ihn dann ernsthaft an,


    "Stella schreibt hier, ich sollte mich um dich etwas kümmern, fehlt dir was?", es war natürlich eine sehr private Frage, aber ... "Weil sie mich darum bittet, muss ich ja dich fragen, Aulus Saturninus!...", dabei fühlte sie sich irgendwie unbehaglich.

  • "Ich bitte dich, frage Stella selbst. Ich möchte darüber nicht sprechen, denn leicht äußert sich im Zorn ein unbedachtes Wort. Meine Cousine und du sind Freundinnen, und...", nun rieb er sich mit beiden Händen das Gesicht:

    "Wie ich Streit in der Familie verabscheue und mich nach Harmonie sehne! Das fehlt mir", sprach er mit Leidenschaft und gleich darauf: "Bitte, werte Sergia Severa, verzeih diesen Ausbruch. Sprechen wir über angenehme Dinge. Ich würde dir zu gerne die Mosaikwerkstatt zeigen. Es wäre freilich ein Tagesausflug, da sie auf dem Platz der VDR liegt. Wir arbeiten ja mit recycelten Materialien, die einem neuen Leben zugeführt werden. Leider kann ich nicht oft nach dem Rechten sehen, da ich als Procurator viel zu tun habe. Ja genau, es ist die Getreideversorgung der Berechtigten. Eine der vornehmsten Aufgaben des Caesar Augustus auch, nicht umsonst wird die Dea Annona so oft auf Münzen geprägt. ",

    er lächelte die Severa an. Sie schien ihm so anziehend, klug und verständnisvoll. Über die Freigelassene verlor sie als wirkliche Dame kein Wort, das war auch kein Thema für eine edle Frau von gutem Ruf, genauso wenig wie Lupanare oder ähnliches:

    "Du hast recht, der Honigwein ist ausgezeichnet, nicht zu süß und nicht zu stark. Genau richtig.", sprach er und war sich nicht sicher, ob er nur vom Wein sprach. Auch Sergia Severa mit ihren beunruhigenden Augen von jener Veilchenfarbe war so: Bezaubernd und genau richtig. Saturninus konnte sich nicht helfen, ihre Gegenwart tat ihm wohl.

  • Es war alles etwas mysteriös. Severa schaute mit großen Augen Furius Saturninus an, der beinahe einen Nervenzusammenbruch hatte. Es musste etwas in Brundisium passiert sein, meinte er einen Streit mit der Cousine? ...Severa schüttelte den Kopf und gab Saturninus einen Becher Wasser, keinen Wein mehr, "Trinke das und beruhige dich, ich werde keine Fragen mehr stellen ...., übrigens, ich bin auch ein Harmoniemensch...", sie nickte und trank langsam weiter ihren verdünnten Wein. Sergia wird natürlich später Clara ausfragen, denn sie weiß immer alles, auch was es mit einem Sklaven-Geschenk auf sich hat!


    Inzwischen hat der Ritter sich wieder entspannt und sprach über die Mosaikwerkstatt, die Severa besuchen wollte. Aber als er sagte, es wäre ein Tagesausflug, da verging ihr Interesse, "Nun, da es so weit weg ist, muss ich es noch überlegen, die ganze Zeit in der Sänfte zu liegen, wird mir keinen Spaß machen ..., es ist bestimmt auch sehr viel Staub da, nicht wahr? " fragte Severa und wechselte das Thema,


    "Was gibt es noch Interessantes in Roma? Habe von einem Sklaven über diese neue Religiöse Bewegung gehört, kennst du das?"

  • "Du müsstest nicht in einer Sänfte liegen, verehrte Sergia Severa", sagte Saturninus: "Wenn du Mut hast, könntest du auch mit mir nach dem Passieren des Stadttores in einer Biga fahren. Viel schneller wäre es freilich nicht, die Ausfahrtstraßen sind hoffnungslos verstopft, doch zumindest wären wir an der frischen Luft. Staubig ist es natürlich, ja. Doch nicht in dem Teil, in dem die Künstler die Mosaike entwerfen und setzen, nur dort, wo die alte Keramik zerklopft wird.", er lächelte die Sergia an:

    "Ich gestehe, dass der Gedanke, einen schönen Tag mit dir zu verbringen, sehr angenehm ist. Es muss nicht die Werkstatt sein. Jedes andere Ziel wäre mir recht." Ja, wenn es etwas gäbe, was Sergia Severa gerne einmal besichtigen würde, würde er sie sehr gerne begleiten.

    Bei der nächsten Frage jedoch schüttelte er den Kopf:

    "Ich glaube, Kulte und religiöse Bewegungen gibt es mittlerweile fast so viele wie die Zahl der Einwohner der Urbs. Etwas Neues habe ich nicht gehört. Von einem Sklaven sagst du? Ein barbarischer Kult aus seinem Heimatland? "

    Saturninus trank noch einen großen Schluck Honigwein.

  • Jetzt hat Saturninus die Sergia doch neugierig gemacht, "Nun, wenn es so ist und ich muss nicht in der Sänfte so lange liegen, dann nehme ich deinen Vorschlag gerne an, werter Aulus Saturninus," dabei hatte Severa an ihre Freundin Stella gedacht, die sie bat, sich um ihren Cousin zu kümmern. Zwar wusste Sergia nicht so recht, was Furia damit meinte, aber etwas Zeit mit dem charmanten Ritter zu verbringen, wäre für sie bestimmt angenehm!


    "Das würde mir auch gefallen ...", sie nickte und lächelte verlegen, ihr fiel so schnell kein anderes Ziel ein, "Aber mich würden zuerst die Mosaiken interessieren."


    Als es nun um diese Religiöse Bewegung ging, schüttelte sie den Kopf, "Nein, ich denke nicht, dass es ein barbarischer Kult ist, kommt eher aus einer syrischen Provinz, es geht, so habe ich verstanden, um "Agape", also Liebe ...", dass der Sklave Diocles war, der ihr darüber erzählt hat, verschwieg sie, denn sie wusste nicht, wie sein früherer Herr darauf reagieren würde. Severa trank auch einen Schluck Wein und schaute ihren Gast diskret an.

  • "Aber allzugern. Wie wäre es während der Saturnalia? Da wird doch weniger gearbeitet als sonst und die Straße ist nicht ganz so verstopft.", schlug Saturninus vor, aber als Sergia Severa das mit agape sagte, nutzte er die Gelegenheit, der jungen schönen Frau in ihre irritierend veilchenblauen Augen zu schauen:

    "Ein Kult, der die Liebe unter den Menschen fördert, ist bestimmt nicht verkehrt", sprach er mit Betonung auf Liebe und ließ offen, welche Art Liebe er meinte:

    "Aus Syria? Da war ich kürzlich - und mein Stück Land liegt dort, in der Nähe von Antiochia. Es ist eine fruchtbare und reiche Provinz mit sehr agilen Bewohnern. So hast du mit jemandem von dort gesprochen? Was ist das Besondere an jenem Kult? Welchen Gott verehren sie?"

  • .... "Ich dachte eher, dass es während der Saturnalia die Straßen voll von betrunkenen Sklaven sind und es ein Chaos da herrscht! "... Severa blickte Saturninus etwas skeptisch an, "Aber wie du meinst ...", und sie seufzte leicht.


    Als der Ritter dann Severa in die Augen schaute, senkte sie kurz ihren Blick und sah ihn nachdenklich an, "Nun, dieser Kult existiert schon lange, ich habe davon noch in meiner Heimat gehört ... Mein Lehrer hat mir erzählt, dass Agape selbstlose, nicht sinnliche Liebe ist ... , was auch immer das bedeutet!", Sergia zuckte die Schultern und trank langsam ihren Wein.


    "Du hast Land in Syrien? Das ist ja höchst interessant!" ... Severa lächelte Furius fröhlich an und fuhr fort, "Nein, diese Religion hat längst Roma erreicht und ihre Anhänger nennen sich Christen, denke ich, und ich wollte nur wissen, ob sie verfolgt werden...", dabei sah Severa ihren Gast fragend an.

  • "In der Stadtmitte selbst hast du bestimmt Recht, obgleich es nicht immer die Sklaven sind, die da ganz schön einen zwitschern", sprach Saturninus:

    "Doch unser Weg wird uns aus Roma herausführen. Sag mir den Tag, an dem du Zeit hast, werte Sergia Severa , und ich hole dich ab.", er lächelte der Sergia zu:

    "Also die Christianer sind es? Seit den Zeiten der claudischen Kaiser sind sie in der Urbs zu finden. Aber ich selbst kenne keinen persönlich, und offen gesagt bin ich auch nicht sehr erpicht darauf. In der Vergangenheit haben diese Leute oft Unruhe gestiftet, und ich würde ungern in meiner Position mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Hätte ich einen Sklaven, der Christ ist, würde ich versuchen, ihn loszuwerden, das heißt wieder zu verkaufen.
    Von Agape sprechen diese Christianer?
    Die Griechen unterscheiden die Arten von Liebe, einige sprechen von drei, andere von bis zu zehn. Agape ist die umfassende Art der Liebe, die alles gibt und alles hofft und selbstlos ist. Auch die Liebe zur ganzen Menschheit ist Agape.
    "
    , Saturninus nickte und sein Blick fiel über die anmutige Gestalt von Severa, und er sagte:

    "Mir ist das ein wenig zu sprituell, gebe ich zu. Obgleich ich selbst ein Eingeweihter von Eleusis bin und dem Spirituellen nicht abgeneigt. "., es war den Eingeweihten erlaubt, über den öffentlichen Teil, die myesis, zu sprechen, nur was innerhalb der eigentlichen Einweihung geschah, musste geheim bleiben:

    "Ich verstehe Philia, die auf Geben und Nehmen beruht, und Eros oder Amor, Venus lieblicher Sohn. Wenn ich fragen darf, verehrte Sergia Severa, welche Art von Liebe bevorzugst du? "

    Severa war jung und schön. Saturninus konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich nicht wünschte, was sich die meisten jungen Römerinnen wünschte, einen liebenden Ehemann und gutgeratene Kinder.

    Doch da die Freundin seiner Cousine die Rede auf die Christianer gebracht hatte, sagte er:

    "Nun, verfolgt werden sie nicht wirklich. Zuhause kann jeder den Gott anbeten, den er will. Da wäre ich unbesorgt; bei Frauen schaut man nicht so genau hin, wen sie verehren. Aber wenn dein Gatte ein Opfer bringen würde, würde man schon erwarten, dass du an seiner Seite teilnimmst.
    Aber sage mir, werte Severa, fühlst du dich selbst zu diesem Kult hingezogen oder bist du gar eine Christianerin?
    "

    Wie eine dieser Fanatikerinnen, die einem gekreuzigten Syrer (oder war es ein Iudäer gewesen?) hinterherlief, sah die elegante und modische Sergia Severa eigentlich nicht aus, dachte Saturninus, aber man wusste ja nie.

  • Saturninus erkannte nun, dass es sich um die Christianer ging und redete und redete, was das Zeug hielt, ohne Pausen zu machen. Severa hörte zuerst aufmerksam zu, dann wurde es ihr alles zu viel und sie langweilte sich. Das meiste wusste sie ja mehr oder weniger schon und es kam nicht in Frage, dass sie Diocles, der ihr das Buch gegeben hat, zu verkaufen. Vielleicht wird sie mal sogar mit ihm zu einer Versammlung gehen, wenn, wie Furius sagte, die Christianer nicht richtig verfolgt werden.


    "Du bist ein hervorragender Rhetoriker, Aulus Saturninus, hältst du auch manchmal Reden auf den Rostra ?"


    Dann erzählte Saturninus, das er dem Geheimkult von Eleusis angehörte und selbst ein Eingeweihter war. Severa nickte und trank einen Becher Wasser, denn vom Wein und viel Reden wurde sie etwas müde, sie schaute den Ritter an, "Ja, ich habe in Pausanias Reisebeschreibungen darüber gelesen ..., auch Sophokles war ein Eingeweihter, aber ich selbst halte nichts von irgendwelchen Mysterien ...",


    Da ging es wieder um "Agape", dann kam noch Eros dazu und Saturninus fragte Sergia auch noch, welche Art von Liebe sie bevorzugte, diese Frage hat Severa etwas aufgeheitert und sie lächelte amüsiert, "Nun, ich liebe meinen Vater und meine Bücher ... sonst fehlt mir zur Zeit nichts mehr ein!" sie dachte kurz nach, "Übrigens, ich bin nicht religiös und ich habe keinen Gatten und, das ist alles, was ich dazu zu sagen habe, werter Furius!", sie blickte ihrem Gast direkt in seine Augen, machte eine Pause und wechselte das Thema,


    "Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, wann ich Zeit habe, um deine Werkstatt zu besuchen..."

  • "Danke, aber nein, dass habe ich noch nicht getan. Für die ritterlichen Ämter muss ich keinen Wahlkampf führen, da werde ich vom Kaiser ernannt.", gab Saturninus zu, als die Sergia ihn fragte, ob er auch Reden auf der Rostra hielt, und er nickte, als die junge Frau von Pausanius sprach; aber etwas erstaunt war er doch:

    "Du würdest nicht eingeweiht werden und geheimes Wissen erwerben wollen?", fragte er:"ich dachte, Frauen sind von Natur aus neugierig.
    Unsere Götter nehme ich jedoch sehr ernst, und ich bin überzeugt davon, dass dem Imperium Unheil droht, sollte man ihre öffentlichen Riten vernachlässigen.
    "
    , auch er richtete seine dunklen Augen nun direkt in Sergia Severas Veilchenblick:

    "Die Vaterliebe und die zu Büchern sind bewundernswert, Sergia Severa. Es wäre jedoch schön, wenn es in deinem Leben noch Platz für eine andere Liebe gäbe.Und ich werde dich eines Tages fragen, ob es so ist, und ich hoffe, dass ich würdig bin, auf meine Frage eine Antwort zu erhalten.",

    Saturninus Stimme klang weich.

    Dann kam Sergia Severas Mitteilung, sie würde ihm Nachricht schicken, wenn sie Zeit für ihn hätte, und der Furius lachte in sich hinein. Behandelte sie ihn gerade von oben herab, als wäre sie seine Patrona und er ein lästiger Klient? Hatte er durch irgendetwas den Unmut der Schönen erregt?


    Saturninus erhob sich, und neigte leicht den Kopf: "Ich hoffe auf deine Nachricht, Sergia Severa", sprach er.