• Re: Der Besuch von Saturninus


    Porta >>>


    Als Tiberios mit Dominus Saturninus das Triclinium betrat ( zuvor hatte er dem Dominus geholfen, seine calcei auszuziehen, damit dieser bequem auf der Kline Platz nehmen konnte), hatte die tüchtige Rhea auf dem Tisch schon Speisen gerichtet: eine Karaffe mit mulsum, warmen Gewürzwein, da es schon Herbst war, eine Kanne mit dem Aufguss jener Kräutermischungen, die Lyda gut für die Gesundheit hielt, Teller mit Brot und Käsewürfeln, einen anderen mit Käse in Scheiben, Oliven mit Pinienkernen gefüllt und ein paar honiggetränkte Küchlein.


    Rhea

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    Rhea wartete schon mit in heißes Rosenwasser getauchte Tücher, mit denen sich Dominus Saturninus den Straßenstaub von Gesicht und Händen wischen konnte. auch bei den Füßen war sie ihm behilflich,. Dann verbeugte sie sich und wollte gehen, und Tiberios flüsterte ihr zu: "Danke - du rettest mich gerade."

    Rhea lächelte auf ihre liebe Art. Dann ging sie wieder zu Lyda, die sich erkältet hatte, um sich um sie zu kümmern.


    Tiberios strich den Bezug der mittleren Kline zu Recht, und trat zurück, so dass Dominus Saturninus Platz nehmen konnte.

  • Saturninus legte sich nicht hin, sondern blieb erst einmal auf der Kline sitzen. Beim Anblick des gedeckten Tisches spürte er, wie sein Hunger erwachte; er war de facto direkt von der Kanzlei in die Casa Furia gekommen.


    Aber nun wollte er erstmal die Meinung des furischen Maiordomus hören:

    "Schau mal her, Tiberios.", sagte er und holte die Schriftrolle, die er mitgebracht hatte, aus der Hülle:

    "Das ist eine Abschrift der Indiká von Ktesias von Knidos. Sie ist auf Purpurpergamentmit Goldtinte geschrieben. Meinst du, dieses Geschenk gefällt deiner Domina? "

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  • Etwas später betrat Stella das Triclinium. Sie erschien in einer langen Tunika aus blauer Seide und goldgestickter Palla darüber, ihre Haare hat Glafira hochgesteckt und mit einer Perlmutt-Haarnadel am Hinterkopf befestigt. Die goldenen Reifen an ihren Handgelenken klirrten melodisch. Und der unvermeidliche Fächer hing an ihrem Gürtel.


    Stella schaute sich in Raum um, der Tisch war gedeckt und der Cousin Aulus saß auf einer Kline und unterhielt sich mit Tiberios, vermutlich über eine Schriftrolle.


    "Aulus Saturninus, salve, mein lieber Cousin ... Hoffentlich musstest Du nicht lange auf mich warten!" Sie lächelte Aulus an und gab ihm ihre Hand, dann setzte sie sich ihm gegenüber.

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  • Saturninus unterbrach sofort das Gespräch mit Tiberios, und um seiner Cousine die Ehre zu erweisen, stand er kurz auf, bevor ein strahlendes Lächeln über sein Gesicht glitt.

    Er hatte Stella das letzte Mal gesehen, als er noch ein Knabe war, und sein Vater hatte das gescheite Mädchen sehr gerne gehabt. Nun aber war Furia Stella kein Kind mehr, sondern eine elegante Dame, die ihn freundlich anblickte:

    " Salve liebe Cousine", sprach er: "Ich habe gar nicht warten müssen. Doch selbst wenn - hätte mich dein liebreizender Anblick für langes Warten mehr als entschädigt."

    Er setzte sich wieder:

    "Zunächst möchte ich mich dafür bedanken, dass du mich so liebenswürdig aufgenommen hast, als ich von Parthenope hergezogen bin." 

    (Das es Tiberios gewesen war, erwähnte er nicht, denn es war selbstverständlich, dass der Maiordomus im Namen seiner Domina handelte.)

    Er schaute Furia Stella an:

    "Wie geht es dir, Cousine? Du bist ja von Brundisium gleich in die Provinz Aegyptus weitergereist, wie ist es dir in Alex ergangen?"

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  • Tiberios war drei Schritte hinter die Klinen getreten und hielt sich bereit, wenn einer der Domini bedient werden wollte. Er stand fast regungslos an der Wand, aber dennoch aufmerksam. Außerdem hoffte er, noch einmal die Schriftrolle genauer ansehen zu können.


    Als er da stand und Dominus Saturninus beobachtete, fiel ihm ein, dass vor zwei Tagen ein Brief für diesen angekommen war.

    Er hob die Hand, zum Zeichen dass er sprechen musste und sagte halblaut :

    "Dominus Saturninus...."

  • "... Danke, Aulus ..." bedankte sich Stella für das Kompliment und lächelte zufrieden.


    "Es geht mir gut, aber, wollen wir zuerst essen? Ich habe großen Hunger!" Sie nahm etwas Brot mit ein paar Scheiben Käse und bat Tiberios um einen Becher mit Kräutertee, eine Spezialität von ihrer Sklavin Lyda.


    "Bitte, bediene Dich, lieber Cousin, die Käsebrote sind sehr lecker ...", sie schaute Aulus verblüfft an, Stella trank einen Schluck heißen Tee,


    "Ach, in Alex war sehr nett, danke für die Nachfrage, ich war ja schon da vor ein paar Jahren und kenne mich dort sehr gut aus. ... Vor allem, unsere Sklaven hatten ihren Spaß gehabt..." dabei lächelte sie in sich hinein und aß weiter.


    "... Und was machst Du in Roma, bist Du auch so ein Soldat, wie Dein Cousin Appius Cerretanus und must in Castra leben?", sonst könnte Stella sich nicht vorstellen, warum Aulus nicht in der Casa Furia wohnt. Dabei fixierte sie ihren Cousin mit ihren großen tiefblauen Augen, in denen sich langsam eine gewisse Kälte verbreitete, denn sie wusste bereits von ihrer Sklavin Glafira, dass der liebe Cousin in einer eigenen Wohnung lebte.

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    Einmal editiert, zuletzt von Furia Stella ()

  • Saturninus winkte erstmal in Richtung des furischen Maiordomus ab, was immer er wollte, das hatte ja wohl Zeit. Er wollte seine ganze Aufmerksamkeit Furia Stella widmen:

    „Auch ich habe die letzten drei Jahre in den Provinzen verbracht. Zunächst zwei Jahre in Achaea und dann noch ein Jahr in Alexandria in der Casa von Nasicas Mutter, Sabina. Es war eine lehrreiche Zeit...und schau, das habe ich dir als Geschenk zugedacht.“


    Er reichte Furia Stella die kostbare Schriftrollenhülle mit der purpurpergamentinen Abschrift der „Indiká“.


    Auf die Nachfrage hin, was er in Roma täte, räupserte sich der Furius: „Nein, ein Soldat wie Appius bin ich nicht. Mein Patron Aurelius Tigellinus hat mich in die Kaiserliche Kanzlei empfohlen, ich bin als Primicerius ab Epistulis in Staatsdiensten und habe feste Bezüge.“


    Stolz sprach aus der Stimme des jungen Römers. Jetzt griff er zu und aß eines der Käsebrote:

    „Die gute italische Kost“, bemerkte er, und er hatte wirklich Hunger.


    Zu seinem Bedauern aber sah er, wie das freundliche Funkeln in den großen blauen Augen der Furia Stella erlosch und erschrocken hielt er inne: Hatte er etwas Unpassendes gesagt? Vielleicht wußte er nicht mehr, wie man mit einer Dame der römischen Gesellschaft umging? Zuviele peregrinae in den letzten Jahren…

    Saturninus beschloss, aufrichtig zu sein:

    „Mir scheint es, ich hätte deine Missbilligung erregt. Ich möchte nicht, dass etwas zwischen uns steht, denn du bist meine Familie.“ Er hielt Tiberios seinen Becher hin, damit er ihn mit mulsum auffüllte:

    Bitte sei aufrichtig mit mir, falls ich dich aus irgendeinem Grund verärgert habe.“

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  • "Entschuldige bitte, Aulus, einen Moment" ...


    Stella hat mit ihren musikalischen Ohren die Stimme Tiberios vernommen und sah den Sklaven streng an. Wie konnte er es wagen, sich in eine Unterhaltung seiner Herrin mit ihrem Cousin hereinzuplatzen!


    "Tiberios, lass uns alleine. Du bist Maiordomus und keine Bedienung. Geh deiner Beschäftigung nach, es gibt bestimmt was zu tun. Wir kommen schon zurecht. Und keine Widerrede!"


    Stella holte ihren Fächer und wedelte mit dem hin und her, bis sie sich etwas entspannt hatte. Dabei klirrten die goldenen Reifen, die ihre Arme schmückten, wie verrückt! Dann widmete sie sich wieder Aulus.


    "Danke Dir für dieses kostbare Geschenk, ich werde es mir später anschauen ..." Stella betrachtete die Schriftrollenhülle und lächelte zufrieden.


    "Es freut mich, dass Du als Primicerius ab Epistulis in Staatsdiensten bist, das macht mich stolz auf Dich, lieber Aulus ... Nun, ich werde mit Dir aufrichtig sein, Du hast mich nicht verärgert, aber ich möchte gern wissen, warum Du nicht in der Casa wohnst, denn wir sind eine Familie, hast Du ja selbst gesagt....", dabei schaute Stella ihn direkt in die Augen.


    "Sei Du auch aufrichtig zu mir!"

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  • Saturninus ging über das Betragen von Tiberios hinweg, das war Sache seiner Eigentümerin. Das sie so eine temperamentvolle Frau war, die sich nun mit ihrem Fächer Luft zufächelte und ihre Armreifen klirren ließ, gefiel ihm.

    Er wartete, bis sich Furia Stellas Verstimmung gelegt hatte und beugte sich dann vor.

    Er wurde ungewöhnlich leise:

    "Als ich auf Reisen war, ist meine Pflegemutter gestorben, und ich habe es nicht erfahren. Als ich wieder in Parthenope ankam, wohnten fremde Menschen in meinem Zuhause, und mein Geld, unsere alten Sklaven - alles weg. Campania Minor musste auf ihre alten Tage auf Betrüger hereingefallen sein. Sie war ein liebevoller Mensch und wollte nie etwas Böses, aber sie hat nicht nur ihr sondern auch mein Vermögen mit ausgegeben. 

    Ich überlegte , wer mir helfen konnte und kam auf Aurelius Tigellinus, dessen Mutter unsere Verwandte ist. So machte ich mich mit meinen letzten Sesterze nach Roma auf. 

    Ich war sozusagen ein Bettler und obdachlos, als ich ankam. "


    Saturninus schluckte etwas, dann fuhr er fort:

    "Doch Fortuna war mit mir, und Aurelius Tigellinus wurde mein Patron und half mir, diese Anstellung zu bekommen. Und dennoch - ich fühlte mich schlecht, so lange Zeit auf Kosten einer alleinstehenden Cousine, die ich nicht einmal begrüßen konnte, zu leben.

    Glaub mir, ich bin nicht so. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen, und dich dann besuchen, so dass du dich nicht verpflichtet fühlst, um der Familienehre willen deinen Cousin aus der Provinz aufzunehmen. "


    Jetzt lächelte er:

    "Wenn du mich persönlich einladen würdest, weil du meine Gesellschaft magst, würde ich gerne wieder in der Casa Furia wohnen. 

    Nicht weil ich arm bin, das bin ich nicht mehr, sondern weil wir eine Familie sind. 

    Ich würde mich über lange Gespräche abends in der Bibliothek freuen. Wusstest du, dass ich das große Glück hatte, Vorlesungen bei Epiktetos zu besuchen, als er in Athen war?. "


    Saturninus trank seinen Becher mit dem Mulsum, der zwischenzeitlich abgekühlt war, leer.

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  • Auf einmal wurde Aulus Stimme leise und er erzählte Stella seine traurige Geschichte, wie er in Parthenope betrogen war und alles verloren hat. Auch wie er als Bettler und obdachlos nach Rom kam. Sie schüttelte betroffen den Kopf...


    Und obwohl Stella noch nie etwas über Aurelius Tigellinus gehört hatte, war sie aber froh, dass er ihrem Cousin geholfen hat.


    "Ach...., Aulus, es tut mir so leid, dass Du schon so viel negatives erlebt hast, aber wie bist Du auf diese Idee gekommen, auf meine Kosten zu leben? Wir sind eine Famile und solche Gedanken sind ja absurd! " Stella seufzte leicht und schenkte Aulus ein liebevolles Lächeln.


    "Also, ich schlage vor, Du wirst so schnell wie möglich in die Casa einziehen und es wird alles hier für Deine Ankunft vorbereitet . Und ich freue mich schon darauf, mehr über den Philosoph Epiktetos und seiner Lehre zu erfahren, wenn wir uns ab und zu in der Bibliothek treffen," Stella sah Aulus an und bemerkte dann, dass sein Becher mit dem Mulsum leer war. Sie schenkte ihm selbst noch etwas Gewürzwein ein und trank dann noch einen Schluck Tee...


    "Probiere noch bitte unbedingt ein Stück von diesem Honigkuchen, der muss köstlich sein!"

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  • Saturninus lächelte Furia Stella zu: "Das war einfach Stolz.", sagte er: "Sind wir Furier alle so? Meine Eltern und Brüder sind früh verstorben, und daher kenne ich kaum jemanden aus der Familie. Jetzt ist aber alles in Ordnung. Wenn ich darf, ziehe ich gerne wieder hier ein.."

    Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Eine wunderschöne, kultivierte Umgebung erwartete ihn.

    Aber dann sagte er:

    "Leider werde ich nicht allzulange deine liebe Gesellschaft genießen können. Ich vertraue dir etwas an: Der Caesar Augustus selbst sendet mich 

    als Legatus Imperatoris in die Provinz Syria, und das so spät im Jahr! Es ist eine hohe Ehre, doch ich frage mich wirklich, weshalb er sie einem so unerfahrenen Mann anvertraut. 

    Lass mich deine Meinung dazu hören, meine liebe Cousine."

    Der Rat einer klugen Dame war nie zu verachten.

    Währendessen aß Saturninus noch eines von Lydas Käsebroten.

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  • "Lieber Aulus, Du darfst ... Wir würden uns alle sehr darüber freuen..., möchtest Du Dein altes Cubiculum haben, oder soll ein größeres für Dich eingeichtet werden?"


    Stella aß noch einen Stück Kuchen und als Aulus erwähnt hat, dass der Caesar Augustus selbst, ihn als Legatus Imperatoris in die Provinz Syria sendet, hatte sie sich fast verschluckt! Das war einfach unglaublich, zwar gefährlich aber auch sehr Ehrenhaft und schön!


    "Meine Meinung? Da gibt es nichts zu überlegen. Es ist eine große Ehre für Dich und unsere Familie, lieber Cousin... Ich kann Dir nur gratulieren, bin stolz auf Dich!"


    Diese unsäglich schwierige Provinz war natürlich sehr gefährlich, aber Aulus musste ja nicht kämpfen, oder sich in Gefahr begeben, hoffte Stella.


    "Nun, wenn Dich selbst der Kaiser nach Syrien als Legatus sendet, muss er Dir auch vertrauen ... Und Deine Erfahrungen wirst Du da schon genug sammeln! Sei einfach zuversichtlich und Du wirst dann mit allen Herausforderungen fertig!"


    Stella seufzte und verschaffte sich mit ihrem Fächer wieder etwas Luft, langsam wurde sie auch müde,


    "Also, Tiberios wird alles für Deinen Umzug vorbereitet und es muss so schnell wie möglich gehen, damit Du vor  dieser großen Reise hier noch etwas Ruhe findest..."

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  • Saturninus gefiel die Bewunderung seiner Cousine für seine neue Aufgabe, doch ein wenig Zweifel blieb in seinem Herzen. Daher fragte er noch einmal nach:

    "Der Caesar Augustus ist ein gerissener Vollblutpolitiker, Stella. Was ist, wenn er mich absichtlich ausgesucht hat, damit die Angelegenheit scheitert?

    Was wäre, wenn der Caesar Augustus in Wirklichkeit die Hand über den Statthalter hält?

    Mein Zweifel wird durch Beispiele aus unserer Geschichte genährt:

    Als der göttliche Augustus Tiberius eine Untersuchung gegen den Statthalter Piso wegen des Todes des Germanicus führen sollte, hat er das verschleppt und verzögert, weil dieser Piso sein Freund war. Auch er wollte wohl nicht, dass ein Verbrechen wirklich aufgedeckt wird.

    Ich muss gestehen, dieser Gedanke kam mir heute im Morgengrauen, und ist nicht angenehm. Vielleicht sollte ich Mercurius, dem Behüter der Reisenden, noch ein Opfer bringen."

    Er war ja auch jetzt der Mann im Haus, was bedeutete, dass er morgens nach dem Aufstehen als erstes am Lararium der Furier opfern würde.


    Er zuckte die Schultern, aber dann lächelte er:

    "Danke, liebe Stella, für deine Einladung, die ich gerne annehme. Ich möchte gerne mein altes Cubiculum zurück oder auch sonst eines, und mein Sklave bräuchte ein Bett im Servitriciuum. Ich bin sicher, ich kann hier noch ausruhen, wenn auch der Befehl noch fehlt, wann es genau losgeht."


    Er holte sich noch ein Käsebrot, der Käse war zu köstlich:

    "Und wie geht es dir privat, liebe Stella? Gibt es denn jemanden...der dir in deinem Leben nahesteht?", fragte er.

    Furia Stella war mit ihren großen blauen Augen und dem dunklen Haar eine wunderschöne Dame und noch jung, und eigentlich fragte sich der Furius, weshalb sie unvermählt war.

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  • Aulus Gedanke hat Stella gar nicht gefallen, sie schaute ihn nun sehr intensiv an und schwieg eine Weile. War ihr geliebter Cousin ein Feigling? Was absolut unmöglich war, oder doch noch zu jung für diese Aufgabe...?


    "Aulus, Du bist für mich wie ein Bruder und wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich Dich hier in Roma, in meiner Nähe am liebsten behalten ... Aber Du bist ein Staatsdiener und hast zu gehorchen. Solche Gedanken verderben Deine Ehre und Deinen Stolz. Wenn der Imperator Dich absichtlich ausgesucht hat, was ich auf keinen Fall glaube, dann ist es Dein Schiksal und dagegen bist Du machtlos.", sie machte eine kleine Pause und fuhr fort,


    "Außerdem vergiss nicht, Du bist ein Spartaner, wir sind furchtlos und die Beherrschung der eigenen Gefühle gehört zu unserem Charakter. ... Allen Intrigen zum Trotz...",, nun wusste Stella nicht mehr, was sie dazu noch sagen sollte, wenn Aulus vor dieser AufgabeAngst hatte, konnte Stella ihm auch nicht helfen, aber ihn lieb haben würde sie trotz allem.


    Und sie wechselte erleichtert das Thema, als Aulus sie nach ihrem privaten Leben fragte,


    "Ich war ja schon mal mit einem Ekel kurz verheiratet und es hat mir eigentlich gereicht, aber ..." dann lächelte sie schüchtern und ließ wieder die Armreifen klirren, aber dieses Mal sanfter.


    "... Ja, vielleicht..."

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  • Saturninus ahnte nichts von Furia Stellas Gedanken, doch er hörte genau auf ihre Worte:

    "Du hast vollkommen Recht, meine liebe Cousine", sprach er: "Roma und mein Dienst für Roma sind mein Schicksal. Niemand kann seinem Schicksal entkommen, es bleibt uns nur, bis zum letzten Atemzug mit Würde zu leben. Daher ist es gleich, welche Beweggründe der Caesar Augustus hat. Ich werde mein Bestes geben."

    Und nun lächelte er ein wenig:

    "Aber wenn man barfuß auf einem Weg läuft, kann man dennoch aufpassen, auf keine Schlange zu treten, nicht wahr, auch als Spartaner."

    Mit allem zu rechnen und Tapferkeit schlossen sich nicht aus.

    Er lehnte sich zurück, und aß noch eine gefüllte Olive.

    Doch was Furia Stella dann von ihrer Ehe erzählte, ließ ihn vor Zorn erröten. Wie konnte es jemand wagen, seine kostbare kluge Cousine schlecht zu behandeln! Wenigstens schien die Ehe nur kurz gedauert zu haben.

    Aber es schien jemanden zu geben.

    Saturninus wollte jedoch nicht nachbohren, zu gegebener Zeit würde er es erfahren.

    Er sah Furia Stella nur neugierig an. Würde sie ihm schon verraten, an wen sie dachte?



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  • "Nicht aber, lieber Cousin ... immer nach vorne schauen und positiv denken, und denk auch daran, dass der Kaiser Dir vertraut und Du darfst ihn nicht enttäuschen ..."


    Damit war für Stella dieses Thema zu Ende. Es ermüdete sie nur ... Sie nahm wieder ihren Fächer im Betrieb und verschaffte sich etwas frische Luft, dann lächelte sie verschwörerisch Aulus an und sagte,


    "Du brauchst mich nicht so neugierig anzuschauen ... Wenn es soweit ist, erzähle ich Dir mehr ..., aber nun werde ich mich langsam zurückziehen und hoffe, Du warst zufrieden mit dem Essen und so.... Auf jeden Fall bedanke ich mich für die nette Unterhaltung"


    Stella stand auf und gab Aulus noch mal die Hand,


    " ...  Ich hoffe auch, Dich bald hier in der Casa zu sehen, aber nicht mehr als Gast!"


    Und sie begab sich auf die Suche nach Tiberios...

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  • Saturninus warf Furia Stella einen diesmal besorgten Blick zu.

    Hatte er sie ermüdet? War sie vielleicht nicht bei bester Gesundheit?

    Anderseits - die Reisen nach Brundisium und später nach Alex waren bestimmt mit großen Strapazen verbunden gewesen:

    "Dann werde ich meinen Umzug in die Wege leiten. Da mein cenaculum möbliert vermietet worden ist, habe ich eigentlich nur persönliche Dinge dort. Wenn du mir ein paar Sklaven leihst, schaffen wir sie im Nu hierher. "

    Er lächelte Furia Stella an:

    "Ich freue mich. Bis später."


    >>> Porta

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  • Ein Frühstück 

    Officium Maiordomus>>>


    Tiberios trat ein, öffnete die dünnen Vorhänge, die zum Schutz gegen Ausbleichung durch die Sonne zugezogen war, so dass die Frühlingsluft aus dem Hortus Eingang fand. Der Raum war länger nicht benutzt worden und daher in bester Ordnung, alles glänzte vor Sauberkeit. Der Maiordomus schüttelte die Kissen auf, holte zwei Beistelltische und einen Hocker, denn er würde nicht auf einer Kline liegen.

    Noch ein prüfender Blick, ja es konnte sich sehen lassen.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Glafira und Rhea kamen mit vollbeladenen Tabletts aus der Küche, und Tiberios half ihnen, das Silbergeschirr aufzudecken; es gab frischgebackenes Hefebrot, Käse aus dem Latium, verschiedenes Obst; auch die Servietten wurden gebracht, kristallene Gläser und Becher; Wasser, Honigwasser, Pfirsischsaft und Kräutertrunk.


    Tiberios ging kurz in den Garten, um sich von Aischylos, der dort am Arbeiten war, einen blühenden Zweig von einem Apfelbäumchen abknipsen zu lassen, den stellte er in eine Kristallvase.

    Während Glafira und Rhea wieder gingen, blieb er, die Hände auf dem Rücken verschränkt, stehen und wartete.


    Glafira eilte in das Cubiculum ihrer Herrin.