[Garten] - tägliches Training

  • Lea war schon früh auf den Beinen nach einem kurzen Abstecher in die Culina wo sie sich mit ein paar zusätzliche Kalorien versorgt hat ging sie nun ohne Umwege in den Garten. Die Sonne schickte sich gerade an die ersten Strahlen des Tages in die Welt zu schicken. Es war also schon hell genug, damit sie mit Malachi trainieren konnte. Ja sie hatte ihre Trainingszeiten verändert. Jetzt da es wieder voller wurde im Haus hatte sie die Übungen in die frühen Morgenstunden verlegt. Malachi war neben ihrem Herren um der Domina der Einzige der um ihre Fähigkeiten wusste.

    „Lea wird Zeit das du antrabst. Schließlich habe ich nicht den ganzen tage Zeit.“ frotzelte Malachi sie an. „Ja ja alter Mann, als ob es nicht egal ist wann ich dir deine Trachtprügel verpasste.“ Schoss Lea zurück. Ja die beiden hatten einen rauen aber herzlichen Umgang miteinander. Sie rekuperierten sich aber auch als Kämpfer. „Dir kleinen Göre zeige ich es noch alle mal.“ War die lachende Antwort des ehemaligen Gladiators. Schnell fanden sie in ihre Kampfpositionen. Lea kämpfte wie immer mit einem kurzen Stab. Malachi hatte ein Gladius aus Holz. Und ja die beiden schenkten sich nicht. Malachi nutze seine körperlich überlegene Stärke, Lea hingegen ihre Schnelligkeit. So war es tatsächlich ein ausgeglichener Kampf. Von außen betrachtet musste es wie ein gut einstudierte tanz aussehen. Das es aber tatsächlich ernst war sah man daran, das die Kämpfer langsam schwerer atmeten und sich Schweißtropfen auf ihren Körpern bildeten.

    Heute war ein guter Tag für Lea sie schaffte es tatsächlich einen Moment der Unaufmerksamkeit Malachis auszunutzen und diesen vor den Beinen zu holen. Schwer atmend grinste sie ihn an. „Was hab ich dir gesagt alter Mann?“ sagte sie und reichte ihm die Hand um ihm aufzuhelfen. „Ja ja morgen sieht es schon anders aus.“ entgegnet dieser und mit einer gekonnten Bewegung beförderte er Lea zu Boden. „Ein Gegner der am Boden aber nicht tot ist ist immer noch gefährlich keines Mädchen.“ Lea war geschwind wieder auf den Beinen und stürzte sich auf den Gladiator. „Na warte du.“ Nun war es ehe eine Rauferei was sie die beiden lieferten, an deren Schluss lagen beide lachend im Garten und sahen gen Himmel. „Du wirst wirklich immer besser kleine Göre.“ Lobte der Ältere sie. „Ich habe eine gute Trainer.“ sagte Lea und setze sich auf um sich im Garten umzublicken. Hatte sie gerade etwas gehört?

  • Nur noch zwei Tage. Varus war schon vor dem Sonnenaufgang aufgewacht, es waren wirklich nur noch zwei Tage bis das Schiff in Ostia auslief. Morgen nachmittag würde er schon nach Ostia aufbrechen, mit seinem Gepäck, seinem Sklaven und Eos würde auch schon dorthin gebracht werden. Er würde sie noch einmal bewegen wollen und Maliku sollte sie kennen lernen bevor es auf das Schiff ging.


    Er hatte sich ein paar Mal im Bett umgedreht, aber der Schlaf wollte nicht wieder zu ihm zurückkehren. Also machte er sich um die erste Stunde auf und ging durch die Culina sich ein trockenes Brotstück und etwas Posca schnappend. Die Säure der Tosca weckte ihn auf und er beschloss, dass er genauso gut in den Garten gehen könnte, ein paar Dehnübungen und ein wenig Trockentraining mit den Übungswaffen zu machen, das hatte fast etwas Meditatives.


    Als er in den Garten heraustreten wollte hörte er das ihm inzwischen vertraute Geräusch wenn Holzschwerter aufeinander treffen. Jemand trainierte... um diese Uhrzeit? Er versuchte leise, sich hinter einem buschig geratenen Olivenbaum kauernd zu verstecken und was er sah, war mehr als überraschend. Diese hübsche Sklavin, die mit Axilla an den Stallungen gewesen war, kämpfte mit Malachi - und sie war gut, sehr gut. Beide waren ein eingespieltes Team, das sah Varus - offensichtlich ließ Malachi sie gewinnen, nur um sie dann auf den Boden (der Tatsachen) zurückzuholen. Sie lachten und rauften. Und da trat Varus auf einen Zweig. Knack machte es und die Sklavin schaute direkt in seine Richtung. Und Varus wunderte sich, warum sie ihm nicht früher schon aufgefallen war, denn eigentlich war sie schon etwas besonderes in der Sklavenschar der Iunier. Aber was soll's, dachte er, jetzt war es eh zu spät und nach der eindeutigen Ermahnung keine umstandesgemäßen Liebschaften zu haben, sollte er wenigstens warten bis sie nach Antiochien kamen.


    Also stand Varus ganz ohne Hintergedanken auf und schaute die Sklavin sowohl beeindruckt als auch grinsend an: "Wollte nicht stören, aber das war .... episch. Ein eleganter Tanz, kraftvoll und schnell, technisch auf höchstem Niveau und insgesamt sehr ästhetisch. Wenn wir mal von Malachi absehen. Entschuldige, Meister Malachi.", fügte er schnell noch hinzu, denn Malachi heute vor dem Abschlusstraining zu verärgern war keine wirklich schlaue Idee. Dann wandte er sich wieder an Lea (deren Namen er entweder nie gehört oder wieder vergessen hatte): "Soso, eine Sklavin meiner Base, die Pferde liebt und mit Malachi mithalten kann. Wie heißt diese mysteriöse Schönheit denn?"

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  • Malachi lag noch am Boden und schaute gen Himmel. Ihm ging gerade auf, dass er Lea zu nah an sich heranließ. Zu viele hatte er schon gehen sehen. Nein auf keine Fall durfte ihm das passieren, dass er wieder jemanden an sich heranließ. Das Lachen, welches schon selten genug eben noch auf seinem Gesicht lag änderte sich schlagartig. Er klopfte Lea noch einmal auf die Schulter, nickte dem Iunier zu. „Wir sehen uns.“ Sagte er und wandte sich an. Ja er ging und würde wie gewohnt seiner Tätigkeit nachgehen und die kleine Amazone aus seinen Gedanken verbannen, verprügeln konnte er sie ja immer noch, aber eben ohne das sich eingeschlichene lockere Verhalten, dass würde er abstellen.

    Lea blickte zu dem Iunier und so entging ihr die Veränderung von Malachi. Sie nickte dem Gladiator nur abwesend zu. „Ähm...Lea. Falls du mich damit meinst.“ sagte sie auf die Frage nach ihren Namen hin zumindest ging sie davon aus, dass er sie meinte obwohl Schönheit? „Oder meinst du den?" Sie zeigte dem Gladiator hinterher. „Der heißt Malachi. Obwohl der ist ja ein Sklave. Also meinst du wohl mich.“ Ja Lea konnte Komplimente nicht wechseln, wenn jemand ihren Kampfstil bewunderte oder ihr Komplimente über ihre Reitkunst – die hier aber kaum einer kannte – machte dass konnte sie verstehen, aber sie wenn man sie als schön bezeichnete verstand sie es nicht. Sie war eben nicht an Männer gewöhnt.

  • Lea hieß sie, das war doch auch ein jüdischer Name, deswegen war Malachi wohl so offen und fröhlich. "Ja ich meine Dich, das war echt, ach ich sagte ja schon dass der Kampf episch war. Wenn ich ehrlich bin habe ich noch keine Frau so kämpfen sehen. Ich würde mich nicht mit Dir anlegen wollen. Das war sehr.... ähm" was er wirklich dachte sollte er nicht sagen, aber es sah doch in einer ganz bestimmten Weise sehr schön. " also ich konnte gar nicht woanders hinschauen als auf Di...Euren Kampf."


    Aber anstatt herum zu stammeln, fokussierte der Iunier lieber auf die Fragezeichen, die sich ihm bisher an diesem frühen Morgen gestellt hatten: "Eine, nein zwei Fragen habe ich noch... bist Du auch jüdischer Herkunft wie Malachi, ich meine Lea, klingt irgendwie Aramäisch und dann wo hat Dich Axilla die ganze Zeit versteckt....? " und er grinste frech.

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  • „Ähm...“ Lea kratz sich am Kopf, sie konnte dem Iunier ja schlecht sagen warum sie so gut kämpfen konnte immerhin tat sie sein sie ein kleines Kind war nichts anderes, aber Axilla hatte ihr eingeschärft das niemand etwas über ihre Vergangenheit wissen durfte „Nun ich wurde gut im Kampf unterrichtet.“ sagte sie daher ausweichend. „Den Namen hat mir Axilla gegeben, sie sagt er bedeutet Löwin. Ich stamme aus... ähm. Nein ich bin nicht jüdischer Abstammung“ Lea brach denn da war ja wieder dieses Verbot, niemanden zu sagen woher sie kam und was sie war. Lea lachte offen ob der zweiten Frage. „Sie hat mich nirgends versteckt. Dominus Silanuns ist eigentlich mein Herr. Bei ihm war ich die ganze Zeit. Doch jetzt da er sich von seinem Lungenleiden erholen muss, hat er mich hierher geschickt um auf die Domina zu achten.“ Wenigstens in diesem Punk konnte sie offen sein. Lea hob das Gladius auf, welches Malachi hat liegen lassen. „Schade das du dich nicht mit mir anlegen willst. Ich habe dich in den letzten Tagen mit Malachi trainieren sehen und würde mich gern mal mit dir messen.“ Sagte sie und hielt ihm auffordernd das Holzgladius hin.

  • "Ach Lea ist kurz für Leaena, darauf hätte ich selbst kommen können! Denn manchmal sind Namen ja sehr vielsagend. Wie, zum Beispiel bei Dir. Du Löwin." sagte er und lachte. Auch wenn damit nicht klar war, warum Malachi so ausgelassen war. Die andere Frage wiederum war zu Varus Zufriedenheit beantwortet.


    Gerade als Varus durch den Gedanken an den armen Silanus von seinem Gegenüber abgelenkt war, forderte sie ihn zum Kampf heraus. Und auch wenn er eigentlich hätte wissen müssen, dass er hier mit mehreren Nachteilen in diesen Kampf startete, konnte er nicht ablehnen. Immerhin war sie ein Mädchen, das ihn herausforderte, das wäre ja peinlich. Aber: sie war gut sehr gut, und sie hatte ihn anscheinend auch schon beim Kampf beobachtet und wüßte um seine Schwächen, während er ihr zwar auch zugeschaut hatte, aber mehr auf ihre ... Vorzüge geachtet hatte. Aber schlussendlich nahm er den Gladius und nahm Aufstellung, während er sich etwas dehnte.

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  • Lea nickte dem Römer zu und nahm ihrerseits den hölzernen Kampfstab auf und brachte sich in Position. „Du hast bisher nur mit Malchi geübt? Oder hast du auch eine militärische Ausbildung?“ Fragte sie. Sie wollte wissen, in wieweit sie sich eventuell zurücknehmen musste. Schließlich wollte sie den Mann nicht verletzen. Malachi war ein geübter Kämpfer und doch gelang es ihr öfter ihn zu besiegen. Beim ersten Kampf hatte er sie unterschätzt ja sogar belächelt, aber das hatte er bitter bereut. Seither nahm er sie als Kämpferin ernst. Bei Malachi musste sie nichts zurückhalten, aber bei dem Römer ihr gegenüber würde sie wohl nicht umhinkommen nicht ihr ganzen Können auszupacken, auch wenn das ihrer Natur widerstrebte.

    Ihr Blick schweifte über ihr Gegenüber. So deutete sie mit dem Stab auf seine Beine. „Etwas weiter auseinander und den einen Fuß weiter nach vor, sonst ist dein Stand unsicher.“ Korrigierte sie kurz seine Haltung und nickte dann auffordernd „Du greifst an in Ordnung?“

  • Hier war es wohl die Sklavin, die ihn unterschätzte, auch wenn sie schnell und geschickt war und aus welchem Grund auch immer weit mehr Erfahrung als er zu haben schien. Varus war auch gut in Form, hatte von Malachi einige Tricks gelernt und er war trotz allem größer, stärker und schwerer als sie. Wenn sie ihn jetzt noch unterschätzte, dann könnte er ... er hatte schon eine Idee. Er würde nicht zum fairsten Kämpfer des Tages ernannt werden, aber darum ging es jetzt auch nicht.


    "Nein, eine militärische Ausbildung habe ich nicht, ich bin aber auch noch sehr jung. Übermorgen geht es für mich nach Syria um dort dem Adler zu dienen.", dass er natürlich schon vor dem Training mit Malachi einiges gewusst hatte und dass es ihm auch im Blut lag (wie seinem Gegenüber offensichtlich auch) musste er ja nicht erwähnen. Und er lächelte sie freundlich an. Nicht um sie zu bezirzen (ausnahmsweise!), sondern um sie zu verwirren.


    Dann griff er an. Er begann mit einer Standardkombination, die er mit Malachi hunderte Male geübt hatte, keine Herausforderung für sein Gegenüber aber er würde in einen Rhythmus hineinfinden können, und er war sich der Bewegungen so sicher, dass er auch auf Gegenangriffe und Finten vorbereitet war.

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  • Der Iunier lächelt freundlich, was Lea jedoch nicht weiter beachtete. Sie war für so etwas nicht empfänglich, beziehungsweise sie konnte einfach nicht damit anfangen, ob nun anlächeln oder flirten, dies war ihr fremd, da sie mit Männern keinerlei Erfahrungen hatte.

    Noch bevor sie fragen konnte ob er nicht lieber noch ein Schild haben wollte griff der Iunier an. Aufgrund ihrer Schnelligkeit konnte sie die Schläge geschickt mit dem Stab blocken und den Römer damit auch auf Abstand halten. Wieder folgte ein Angriff. Ihr gelang es den Hieb, welcher von oben geführt wurde zu blocken, so dass der Iunier ungedeckt war eine geschickte Drehung des Stabes und schon führte sie ihn so, dass sie mit dem Stab dem Römer die Beine wegzog, so dass dieser unweigerlich auf dem Rücken landete. Den Stab hielt sie ihm kurz an den Hals. „Jetzt wärst du tot.“ Sagte sie nahm den Stab beiseite und reichte ihm die Hand. „Du brauchst eine Deckung, sonst ist deine Mitte ungeschützt wenn du einen Schlag ausführst. Versuchen außerdem deinen Schwerpunkt etwas abzusenken, sonst bist du anfällig für Angriffe.“ Fügte sie noch an. „Du gehst in den Osten habe ich gehört? Viele Völker kämpfen dort mit ähnlich Waffen wie der meinen. Und vor allem sollte an sich vor Bogenschützen in acht nehmen. Die Kämpfer dort sind anders. Sie können mit ihren Bögen vom Pferd aus schießen. Ihre Bögen sind kleiner als die der Römer, weswegen sie auch vom Pferderücken Pfeile abschießen können, deswegen solltest du dein Schild immer griffbereit haben.“ erklärte sie und gab damit preis, das sie einiges über die Kampfkunst der östlichen Völker wusste, mehr als man wohl üblicherweise von einer Sklavin erwarten würde.

  • Sie blockte einen zu hoch geführten Hieb und beförderte ihn zu Boden. Das war schon ein wenig peinlich für den Iunier. Aber das war keine gewöhnliche Sklavin, sie wusste zu viel vom Kampf und von den Kampftaktiken einiger Völker. "Vielen Dank für die Lektion", sagte Varus halb aufrichtig, halb scherzend.


    Dann ging er zur Truhe mit den Materialien, in der Malachi die Übungsschwerter und Schilde aufzubewahren pflegte. Er legte den Gladius hinein und nahm sich eine Spatha, länger und breiter als der Gladius und einen sechseckigen Schild, der dem der Ala nachempfunden war. Dann kam er zurück und lächelte. Das war schon eher ein ausgeglichener Kampf. Und er griff wieder an. Diesmal versuchte er gar nicht am Stab vorbeizukommen, das hatte keinen Zweck, sondern er studierte die Handbewegungen die Lea machte, wenn sie den Stab bewegte und er versuchte ihre Hände zu treffen. Den Schild dabei so bewegend, dass er nur minimale Deckungslücken gab.



    Er wartete auf den Moment bis es ihm gelingen würde, die Hand der löwengleichen Kämpferin zu treffen, dann müsste sie doch einen Moment abgelenkt sein, und dann würde er versuchen mit dem Schild hinter den Stab zu kommen, um ihr das Stöcklein zu entreißen.

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  • Nun trat ihr der Iunier entsprechend gerüstet gegenüber. Lea nahm wieder ihre Position ein, wie sie es gelernt hatte griff sie einen derart gerüsteten Soldaten nicht frontal an, sondern versuchte immer rechts oder links an um vorbei zu kommen um in seinen ungedeckten Rücken zu kommen. Immer wieder attackierte sie ihn kurz und zog sich zurück. Auf einen direkten Zweikampf konnte sie sich ob des Schildes und der Waffe nicht einlassen, das wusste sie nur zu genau. Sie musste ihn mit Ausdauer und immer wieder kurzen Angriffen und Bewegungsänderungen müde machen. Jedoch nahm sie sich auch immer noch zurück, da es zum einen nur ein Trainingskampf war und zum anderen hatte Axilla ihr immer und immer wieder eingeschärft, dass sie niemanden wissen lassen durfte was sie war. Sie musste sich also selbst beschränken nur das zu zeigen, was sie im trainig mit Malachi gelernt haben konnte. Und eben das störte ihre Konzentration, so das es dem Iunier gelang ihre Hand zu treffen und sie damit aus dem Tritt zu bringen.

  • Seine Gegnerin war etwas abgelenkt, sie hatte zwar ihre Taktik sehr klug umgestellt, aber auch irgendeinem Grund nicht ganz bei der Sache. Und selbst wenn Varus sehr von sich eingenommen sein konnte, machte er sich keine Illusionen. Es war nicht aufgrund seiner Kampfesfähigkeiten und wahrscheinlich noch weniger wegen seines hervorragenden Aussehens.


    Aber das warum war nicht so wichtig, Hauptsache sie war abgelenkt. Und als er sie dann tatsächlich wie geplant an der Hand traf geschah etwas unvorhergesehenes, sie war aus dem Tritt geraten und nachdem sie ihm Anfängertipps gegeben hatte, wie er stehen sollte, stand sie selbst sehr unsicher. Jetzt war er froh, nicht mehr den kurzen Gladius, sondern die längere Spatha in der Hand hatte, mit dem Gladius wäre er nämlich außer Reichweite gewesen, aber so konnte er die kurze Unsicherheit der löwengleichen Sklavin ausnutzen und ihr einen Hieb von der Seite in die Kniekehle ihres wackeligen Standbeins verpassen. Und ja, er schlug stärker zu als das bei einem freundschaftlichen Übungskampf nötig gewesen war. Aber nein, er würde sie damit nicht verletzen, nur von den Beinen holen.


    Es wäre interessant zu schauen, wie sie sich abrollen würde, dachte er noch und weil er das sehen wollte, setzte er nicht nach, um ihr die Holzklinge an die Kehle zu setzen. Er hatte auch einen anderen Spruch als Konter parat: "Und Du wärst jetzt ein Krüppel, nie wieder auf dem Rücken eines Pferdes...." Er wusste ja nicht, ob sie das Reiten wirklich liebte, aber ihr umgehen mit dem Hengst, das war nicht was man von einer Nicht-Pferde-Liebhaberin erwarten würde.


    Er hielt ihr aber sofort die Hand hin, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Als Zeichen, dass das nur ein Konter auf ihre Rede war und keineswegs eine Kriegserklärung.

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  • Einmal nicht einhundert Prozent bei der Sache und zack lag man bzw. Frau am Boden.

    Für einen kurzen Moment war Lea versucht es wie eben Malachi mit ihr zumachen und den Iunier zu Boden zuziehen. Aber natürlich tat sie nichts dergleichen. Die gereichte Hand ergriff sie und unter Umständen würde der Iunier die typischen Narben eines Kämpfer an ihrer Hand bemerken.

    Als sie wieder auf die Beine kam, sagte sie jedoch. „Ich kann nicht reiten... wie kommst du auf so was?“ Axilla hatte ihr eingeschärft zu leugnen was sie konnte und genau das tat sie natürlich auch. Schon nahm sie wieder Aufstellung und dieses Mal was sie auch bei der Sache Zurückhaltung würde es jetzt nicht mehr geben und entsprechend erhöhte sie das Tempo, ihre Schlagfrequenz und ihre Angriffsseiten wechselten ständig. Eigentlich würde dem Iunier nichts weiter übrig bleiben als zu versuchen ihre Schläge und Angriffe mit dem Schild abzuwehren. Er würde jetz t auch sehen können, dass sie den Stab in absoluter Perfektion beherrschte. Jetzt zeigte sich, dass sie seit mehr als 10 Jahren Erfahrungen im Tranig und im Kampf hatte. Ein wahres Trommelfeuer an Schläge ging auf den Iunier nieder und dennoch achte Lea darauf stets nur den Schild zu treffen, denn sie wollte ihn natürlich nicht verletzen.

  • Als sie seine Hand ergriff, war Varus als würde sie ihn für ein kurzen Moment nach unten ziehen, dann würde er direkt auf ihr landen, keine schlechte Idee in Varus Vorstellung, aber sie tat es dann doch nicht, sondern sie gab ihm nur den nötigen Widerstand, den er brauchte um sie ohne große Anstrengung wieder auf ihre Füße zu stellen.


    Seine Sinne waren inzwischen hellwach und so bemerkte er, dass die Hand die er hielt ein paar Narben hatte. Es fiel ihm nicht sofort auf, wo er eine ähnlich vernarbte Hand zuletzt gesehen hatte. Und als die Löwin nun zum Angriff überging hatte er auch nicht viel Zeit weiter darüber nachzudenken. Er musste sich verteidigen. Seine Technik am Schild war gut, aber trotzdem über kurz oder lang müsste er etwas unternehmen, Axillas Sklavin war anscheinend unermüdlich und sie steigerte das Tempo weiterhin, also er brauchte einen Plan.


    Er begann langsam den Schild bei jedem Schlag etwas, aber auch wirklich nur etwas mehr anzuwinkeln und ihn höher zu halten, damit Lea quasi von oben herab auf den Schild einschlüge. Er selbst würde so zu einer 1-Mann-Testudo werden und dann unter dem Schild angreifen, allerdings nicht mit dem Schwert sondern mit seinen Beinen, er würde ihr in die Beine grätschen. Wenn es gelänge lägen sie beide auf dem Boden, sie über ihm, also hätte sie technisch gewonnen, aber ihr Körper würde auf dem seinen enden. Und das wäre für Varus genug Gewinn.


    Gerade als er zu diesem Manöver ansetzte, fiel ihm ein, wo er eine solch vernarbte Hand schon einmal gesehen hatte - Malachi. Also gab es doch eine Verbindung zwischen den beiden. Er setzte zum Grätschen an. Ach quatsch, Lea - so merkwürdig das klang, war einfach eine professionelle Kämpferin.

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  • Immer und immer wieder hieb sie auf das Schild ein. Und natürlich bemerkte sie das er das Schild immer weiter anhob. Schließlich setzte er an und wollte ihr wohl in die Beine grätschen. Vielleicht wäre es ihm gelungen doch irgendwie war er von etwas abgelenkt und so konnte Lea mit einer geschickten Drehung ihre Stab so führen, dass sie ihm einfach die Beine Wegzog und der Iunier wohl unsanft auf dem Boden landen musste. „Alles in Ordnung?“ erkundigte sie sich. Schließlich durfte sie den Iunier nicht verletzen, nicht nur das er bald zur Armee wollte viel mehr würde Axilla Lea wohl den Kopf abreißen wenn sie einen ihrer verwandten ernsthaft verletzen würde. „Du hast wirklich eine gute Verteidigung.“ Sagte sie schließlich, nahm den Stock in die Linke Hand um ihm nun ihrerseits die Hand zum Aufstehen zu reichen.

  • Sie war einfach zu gut. Wenn Varus voll bei der Sache gewesen wäre, hätte sein Plan funktionieren können, aber Geistesblitze während schwieriger Manöver waren nicht zu empfehlen. Aber jetzt wollte er der Sache, also der Löwin auf den Grund gehen. Und als sie sich zu ihm runterbeugte und ihm die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen, zog er fest daran und wechselte ganz einfach die Kampfart zum "bodenständigen Ringen und Raufen"- und hier war er ziemlich gut.


    So gelang es ihm sie nicht nur auf den Boden zu ziehen, sondern auch noch obenauf zu bleiben, er lag seitlich auf ihr, so dass er ihre Arme wenigstens für einen Moment festhalten konnte. Allerdings war sie stark genug um ihn gleich wieder umzuwerfen zumal ihre Füße ja frei waren, aber ein, zwei Fragen, würde er in dieser Position stellen können:" Und Du bist eine zu gute Kämpferin, als das es einfach von ein wenig Training kommt. Gib es zu Du hast richtig gekämpft. In einem Krieg oder so. Und - ich habe Dich an den Stallungen gesehen. Axilla sah Dir gegenüber wie ein blutiger Laie aus. Du kennst Pferde - du kannst reiten und du vermisst es."

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  • Der Iunier zog sie tatsächlich zu Boden und hielt ihre Arme fest. Nur für einen kurzen Moment zögerte sie dann jedoch legte sich in ihrem Kopf ein Hebel um, verschwunden war die Sklavin und die Amazone in ihre gewann die Überhand. Mit ihren freien Beinen harkte sie sich in die seinen ein und nutze die Hebelwirkung um sich in eine bessere Position zu bringen. Sie war nun über dem Iunier ein Fuß neben ihm abgestellt, ihr Knie des anderen Beines schwebte über der iunischen Familienplanung. „Ich kämpfe weil ich es kann und damit die Domina beschütze.“ Sagte sie und fixierte ihr Gegenüber. „Ich sagte bereits, dass ich nicht reiten kann. Nur weil ich ein Pferd gestreichelt habe, bin ich noch lange keine Reiterin. Und jetzt lass mich los.“ Während sie die letzen Worte sprach senkte sie ihr Knie und zeigte damit dem Iunier welche Konsequenz es haben würde, sollte er sie jetzt nicht loslassen.

  • Die kurze Zeit, die er in einer vorteilhaften Situation war, hatte ihm keine ihn befriedigenden Antworten gegeben. Und die iunische Sklavin hatte den Spieß umgedreht (dabei knackte es ein wenig bei Varus, aber das war er nun besser gewohnt als früher dank der Erfahrungen mit Malachi) und brachte den baldigen Subpräfekten in eine auf den ersten Blick bedrohliche Lage, und wenn sie es hier nicht mit einem Ringkämpfer zu tun gehabt hätte, wäre ihre schmerzankündigende Drohung auch wirklich zielführend gewesen, zumindest mehr als ihre schwachen Antworten, aber Varus hatte schon eine Antwort parat, die ihn wiederum in die Oberlage brachte.


    Es war eine eine halbe Rolle - natürlich weg vom erhobenen Knie und aber mit dem ganzen Gewicht auf das andere Bein. Ein ganz gewöhnliche Bewegung für ihn, die normalerweise zum Punktgewinn führen würde. Da der Gegner, hier Lea umfallen musste und mit der entsprechenden Geschicklichkeit würde der Angreifer, in diesem Fall Varus, so auf dem Körper seines Gegenübers landen, dass er die Beine um den Oberkörper schlingen konnte und die Arme festhalten. Noch ein Kopfstoß und Punkt. Aber den Kopfstoß setzte Varus nicht ein, weil er ja noch weiter fragen wollte: "Lüg mich nicht an, starke Löwin. Man kann nicht einfach kämpfen, Du bist ausgebildet worden. Malachi ist noch sehr gut und du schlägst ihn einfach so. Du kämpfst doch sicher schon 10 Jahren - ", was bei Leas geschätztem Alter ungefähr der Hälfte ihres noch jungen Lebens entsprach. "und Du hast auch schon einiges abbekommen." Sie hatte nie aufgehört sich zu wehren und sein Griff wurde schwächer, er würde sie gleich loslassen müssen. Also tat er es. Und er rollte zur Seite und legte sich auf den Rücken. Im Prinzip wehrlos. "Also, letzte Chance der Wahrheit die Ehre zu geben, Löwin."

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  • Nach seinem erneute Angriff wurde Lea ernstlich sauer, zum Glück für ihn hatte sie ihre Messer nicht bei sich, als er sich nur wehrlos auf den Rücken neben sie legte zögerte sie keinen Moment und legte ihre Hände um seinen Hals und übte einen gewissen Druck aus. „Ehre ist etwas für die die es sich leisten können.“ Zischte sie ihm zu und erhöhte den Druck. „Wenn ich eine Kämpferin wäre, wärst du jetzt tot.“ Sagte sie nahm ihre Hände von seinen Hals und sprang auf. „Wenn du Fragen hast, frag die Domina. Ich kann und werde sie dir nicht beantworten.“ Sagte Lea nahm ihren Kampfstab und pfefferte ihn in die Truhe zur anderen Trainingsausrüstung. „Vale Römer. Viel Glück im Osten.“ brummte sie noch in seine Richtung und verschwand in Richtung des Hauses. Ja sie würde sich in die Unterkünfte der Frauen zurückziehen oder sich einfach zu Malachi auf den Hinterhof begeben und gemeinsam mit ihm schweigen. So wie es dieser mürrischer Mann gern tat und ihr war gerade danach jemanden zu töten oder eben mürrisch zu schweigen.

  • Er hätte damit rechnen können, dass sie sich auf ihn warf. Aber es war ihm egal. "Und wenn Du mich getötet hättest, landeten Du und alle Sklaven des Haushalts draußen vor der Stadt am Kreuz., keine gute Idee, SKLAVIN!" rief er ihr hinterher.


    Dann blieb er noch einen Moment liegen. Er könnte sich selbst den letzten Tag in Rom verderben und seine Cousine ansprechen. Oder könnte ein Frühstück essen und versuchen dieser verrückten Sklavin nicht mehr über den Weg zu laufen. Als er aufstand hatte er sich noch nicht entschieden. Aber das Frühstück würde er auf jeden Fall einnehmen.

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