[Das Loch] - Viel Großes reift im Schoß der Dunkelheit.

  • Seitdem Eireann von Castor in Das Loch der flavischen Villa gebracht wurde, hatte man die Keltin weder gehört, noch gesehen. Ein jeder andere hätte wohl getobt oder sein Schicksal verflucht. Die Dunkelhaarige war jedoch ganz still geworden. Ihre Lippen hatte sie fest aufeinander gedrängt. Während ihre Augen in einem gar fanatischen Glanz leuchteten. Und diese Stille blieb auch Castor nicht verborgen, dessen Blick aus dem Augenwinkel dann doch argwöhnisch in Eireanns Richtung wanderte. Diesen musternden Blick spürte die Keltin deutlich. Jedoch blieb sie weiterhin schweigend und ließ sich von Castor durch die Gänge der flavischen Villa zerren. Denn zart ging der Maiordomus nicht mit ihr um. Und dieser Umstand ließ die Keltin dann doch leicht vor sich hinschmunzeln. Bevor sie auch schon abrupt weitergezerrt wurde. Denn offensichtlich hatte Eireann ihre Schritte unwillkürlich verlangsamt.


    Schließlich hatte Castor die unteren Bereiche der flavischen Villa erreicht. Und eben auch die kleine Kammer, in die Eireann gesperrt werden sollte. Quietschend öffnete Castor die hölzerne Türe und versetzte Eireann einen Stoß zwischen die Schulterblätter. Die Silurerin dachte jedoch gar nicht daran allzu schnell in diesen Raum zu gelangen. Schließlich straffte Eireann in stolzer Manier ihre Schultern und reckte ihr Kinn empor. Dann stand die Keltin in dem kleinen Raum und Castor schloss die Türe und verriegelte diese. Augenblicklich umhüllte Eireann allumfassende Dunkelheit. Die Dunkelhaarige gab auch jetzt noch kein Protestgeheul von sich. Stattdessen ließ sie sich zu Boden sinken, zog die Knie an den Körper und umschlang diese mit ihren Armen.



    So zogen die Tage .. die Wochen an der störrischen Keltin vorüber.

  • Tatsächlich hatte Eireann versucht die Tage zu zählen, die sie bereits im Loch eingesperrt war. Jeden Tag der verstrich hatte sie einen der Steine berührt. Doch irgendwann unterließ sie es die Tage zu zählen und starrte dumpf vor sich hin.


    Ab- und an konnte man zwar Eireanns Stimme als leises murmeln hören. Mittlerweile war auch die Stimme der Keltin immer leiser geworden und schließlich zur Gänze verstummt. Denn der flavische Maiordomus hatte ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie so schnell das Tageslicht nicht wieder sehen würde. Und dies nur weil die Keltin es gewagt hatte Widerworte an das Gehör der Flavierin dringen zu lassen.


    Schließlich entwich Eireanns Lippen ein tonloses Seufzen. Als sie ihre Augen abrupt öffnete. Offensichtlich war die Dunkelhaarige im Begriff einzuschlafen. Um nie wieder aufzuwachen? Nein! Diese Genugtuung würde die Keltin ihrer Domina garantiert nicht gönnen. Nein. Sollte sie jemals wieder aus dem Loch freikommen, würde sie dies mit aufrechter Körperhaltung tun und nicht auf den Knien.


    Ob dieser wirren Gedanken huschte ein feines Lächeln über Eireanns Lippen. Bevor sie ihren Kopf erneut gen der steinernen Wand in ihrem Rücken lehnte und abermals dumpf vor sich hinstarrte.

  • Die Tage vergingen. Hier unten, in ewiger Dunkelheit, verschmolzen die Tage und Nächte zu einem, so dass die Insassen in kürzester Zeit die vergangene Zeit nicht mehr nachvollziehen konnten. Lediglich einmal am Tag öffnete sich eine kleine Luke in der Tür, um die Gefangene mit trockenem Brot und Wasser zu versorgen, damit sie nicht verhungerte. Zumeist wurde damit eine der Küchensklavinnen beauftragt. Selbstverständlich hatte man ihnen untersagt, auch nur ein Wort mit der Gefangenen zu wechseln. Daran hielten sich auch alle, da sie nicht nur den Zorn der Domina, sondern auch ihres Maiordomus fürchten mussten. Letzterer war höchst persönlich von seiner Domina mit fünf Peitschenhieben bestraft worden, was ihm nicht nur physische Schmerzen bereitet hatte. Auch seine Würde hatte darunter gelitten.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nachdem fast zwei Wochen vergangen waren, war es wieder Castor, der die Tür zum Loch öffnete. Eine Fackel, die er in der Hand hielt, leuchtet ihm. Seine freie Hand packte die störrische Sklavin und zog sie hoch auf ihre Füße. Als sie vor ihm stand, drängte er sie gegen die Wand und hielt ihr die Fackel gefährlich nahe an ihr Gesicht. "Du kleines Miststück, du schuldest mir fünf Schläge! Besser du benimmst dich jetzt, wenn ich dich jetzt wieder zu deiner Domina bringe!" Dann zog er sie mit sich und brachte sie zum Balneum servorum, damit sie sich dort waschen konnte. Schließlich haftete an ihr der Schmutz und Unrat von zwei Wochen.

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  • Die Tage krochen dahin. Zäh wie Teer. Obwohl Eireann nicht mal mehr wusste welcher Tag überhaupt war. Denn in ihrem Kopf herrschte auf einmal gähnende Leere. Befreiende, gähnende Leere. Und so atmete die Keltin langsam ein- und wieder aus. Während sie aus rot geäderten und höchst wahrscheinlich auch entzündeten Augen in die Dunkelheit starrte. Den Göttern sei gedankt gab es hier kekne Ratten. Zumindest hatte Eireann das charakteristische leise trappeln kleiner Pfoten noch nicht wahr genommen. Aber vielleicht waren diese Ratten auch besonders gewitzt und deswegen äußerst leise? Ob dieser Gedanken huschte ein müdes Lächeln über Eireanns Lippen. Während sie gedanklich in ihre Traumwelt abdriftete und ein vergnügtes Lächeln über ihre Lippen huschte. Richtig gelöst und zufrieden wirkte die Keltin in diesem Augenblick und das obwohl sie bereits seit zwei Wochen im Loch kauerte. Das trockene Brot und der Wasserkrug waren stets leer, wenn eine der tüchtigen Haussklavinnen die Luke öffnete und das benutzte Geschirr s mit sich nahm.


    Niemals hätte es die Dunkelhaarige für mäglich gehalten das sich die Türe des Lochs noch einmal öffnen sollte. Doch dem war schließlich so und so schloß Eireann geblendet ob des Fackelscheins ihre Augen. Das Licht der Flamme brannte in ihren empfindsamen Augen und ließ sie unwillkürlich enger gegen die steinerne Wand in ihrem Rücken drängen. Als sich dann Castors Hand in ihre Richtung schob und sie unsanft auf die Füße gezerrt wurde, entwich kein Geräusch den Lippen der jungen Keltin. Lediglich ihr Herz pochte vor Aufregung doppelt so schnell in ihrer Brust. Mit großen Augen blickte Eireann zu dem flavischen maiordomus empor. Während noch immer keine Worte über Eireanns Lippen entflohen. Als wäre die Keltin während ihrer Inhaftierung verstummt.


    Die Hitze der Fackel spürte die Dunkelhaarige im nächsten Augenblick äußerst nahe an ihrem Gesicht, als Castor die Fackel empor hob. Würde er sie mit der Fackel verbrennen und sich dadurch ob ihres unwürdigen Benehmens rächen? Tatsächlich war es nun Angst welche Eireanns Körper durchflutete und sie sich nicht zu rühren wagte. Ohne ein Wort ließ sie sich schließlich von Castor aus dem Loch zerren und die Gänge entlang, hin gen Zivilisation.