[triclinium minus] Saturnalienfrühstück mit M'AO

  • Als ob es nicht schon genug mit dem Wahlkampf zu tun gegeben hätte. Es waren auch noch Saturnalien. Und es war ja nicht Morrigans und Tamals Schuld, dass Orestes so viel zu tun hatte. Also hatte er sie gebeten die traditionelle Umkehr der Rollen auf einen Tag zu beschränken und insbesondere auf den Vormittag. Er hatte Kleinigkeiten besorgt für die beiden und er hatte das kleine Triclinium vorbereitet. Drei Klinen, wer weiß wer noch vorbei schauen würde, alles was man für ein festliches Frühstück brauchte, der Raum war gut beheizt und Öllampen gaben das Licht, das in diesen kurzen Tagen gebraucht wurde. Jetzt müssten nur noch die beiden kommen.

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    Quaestorius

  • Das musst er erst einmal verdauen. Ein Frühstück mit dem Dominus. Zu den Saturnalien vielleicht nicht ungewöhnlich. Für Tamal war es trotzdem etwas Großes. Er wusste es zu würdigen und zog sich eine frische Tunika an. Gebadet hatte er gestern Abend. Seine Sandalen waren geputzt. Das Leder glänzte. Heute Morgen war er nicht unterwegs gewesen also waren seine Füße sauber. Die Stoppeln waren ausgezupft und einige Tropfen Olivenöl brachten seine Haut dazu, wie Bronze zu glänzen. Mit dem Duft hatte er sich zurück gehalten. Lavendel, auch wenn gerade stark in Mode, war nicht sein Duft. Eher der Duft von feinem Weihrauch. Ein paar Krümel hatte er sich besorgt. In einer kleinen Schale angezündet, fächelte er sich den Duft zu und hielt sie auch unter die Tunika . Eine alte Erinnerung. Es roch wie zu Hause. Fertig mit den Vorbereitungen.

    Auf leisen Sohlen ging Tamal zum Triclinium und lugte um die Ecke. Sollte er rein gehen? Er fasste sich ein Herz und stand in der Tür. " Io, Saturnalia. Dominus Orestes." Sicher war sicher. Er traute seine Augen nicht. Man war das fein hergerichtet und so viele leckere Sachen. Tamal kam aus dem Staunen nicht heraus.

  • "Ah Tamal, da bist Du ja schon. Morrigan muss auch gleich kommen... Hier nimm Platz, was möchtest Du trinken? Ich habe Wasser, Posca, einen Fruchtsaft und warme Ziegenmilch mit Honig.", sagte und deutete auf eine der Klinen.


    Und er holte ein kleines Päckchen hervor, in dem Tamal, wenn er es öffnen würde folgendes finden sollte: Ein edles Rasiermesser und ein Strigillum, in beides war Tamals Name eingraviert in einer schönen Ledertasche, sowie ein kleinerer Lederbeutel mit etwas 3 Unzen eines feinen Weihrauchs von der Südarabischen Küste. "Hier das ist für Dich. Wir kennen uns noch nicht so lange, aber mir ist aufgefallen, dass Du viel Wert auf Dein Aussehen legst, und diese Dinge könnten Dir dabei zu gute kommen."


    Das mit dem Weihrauch hatte er einmal gelesen, dass die Völker im Süden von Ägypten diesen Stoff benutzten um Gerüche vertreiben... (und böse Geister).

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  • Morrigan hatte sich eine ihre besseren Tuniken in dunklem Rot übergezogen. Ihre Haare trug sie offen, jedoch waren diese von einem goldfarbenen Seidentuch bedeckt. Außerdem hatte sie noch die kleine Geschenke für die anderen Sklaven dabei. Ihrem Dominus hatte sie sein Geschenk ja schon in aller Frühe ins Zimmer gelegt. Zur Feier des Tages hatte sie ihre Augen in der Art ihres Volkes beton, eben so wie ihre Lippen, die im dunkeln Rot der Tunika glänzten. „Io Saturnalia Dominus und Io Saturnalia Tamal.“ Sagte sie fröhlich als sie den Raum betrat. Sie sah sich um. „Oh Dominus, dass.. es sieht wirklich schön aus.“ Morrigan strahlte und freute sich, dass sie Orestes so viel Mühe gegeben hatte. Aber wie immer zu den Saturnalien fühlte sie sich unwohl, sie war es nicht gewöhnt von anderen bedient zu werden. Vielleicht lag es in ihrer Natur, dass sie immer alles für andere tat, selbst aber selten in der Lage war zu nehmen.

  • Als dann auch Morrigan kam, sagte Orestes: "Io Saturnalia! Euch beiden. Morrigan, nimm doch auch Platz. Und bevor ich mit den Getränken komme, hier das ist für Dich." Es war nur ein sehr kleines Paket. Nach dem so passenden Geschenk, welches er von Morrigan bekommen hatte, war ihm sein Geschenk ein wenig peinlich. Nun gut es waren zwei Ohrhänger aus feinem Gold, geformt wie vielblütrige Blumen, ziseliert mit Mustern wie Orestes sie von den Völkern des Ostens kannte und mit jeweils einem dunkelgrünen Smaragd in der Mitte. Aber das war nur ein Geschenk, mit dem jeder, der sie nicht kannte hätte kommen können. Einfallsreich ist etwas anderes. Andererseits, hätte zum einen nicht jeder diesen Schmuck bezahlen können und immerhin waren es orientalische Blumen, also es gab ja eine Verbindung.

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  • Wie ungewohnt. Tamal machte es sich auf einer der Klinen bequem. " Eine Ziegenmilch mit Honig bitte. Dominus Orestes." Tamal konnte sich nicht davon lösen. Es war sein Dominus. Das Essen, die Atmosphäre Tamal wurde nicht fertig und war sprachlos. Dann erstarrte er förmlich, sein Dominus schenkte ihm etwas. Ein nicht gerade kleines Paket. " Für mich?" Ein Traum, ein fantastischer Traum. Er kniff sich und .... Autsch. Das tat weh. Kein Traum, Realität. " Danke Dominus." Was da wohl drin war. Er musste es auspacken. Ein Lederbeutel, daraus strömte ein feiner Geruch von.... Tamal öffnet hastig den Beutel. Weihrauch! So viel ! Und dann diese schöne Ledertasche. Seine Hände zitterten beim Öffnen. Ein Rasiermesser mit seinen Buchstaben drauf und ein strigilis. So ein teures Geschenk. Tamal musste sich sehr zusammenreißen, um nicht vor seinem Dominus auf die Knie zufallen und sich zu bedanken. " Dominus, das kann ich nicht annehmen. Das ist viel zu....ich danke dir." Er machte eine tiefe Verbeugung , so tief wie es auf der Kline ging. Glücklich leuchtende Augen bei Tamal.

    Da erschien Morrigan auf der Bildfläche. Tamal klappte die Kinnlade herunter. Morrigan sah wie eine Prinzessin aus dem Nordosten aus. So stellte er sie sich vor. Der Märchenerzähler aus seinem Dorf hat immer so schillernde Geschichten von ihnen erzählt.

  • Morrigan nahm ihr Geschenk entgegen packte es auch und sie lächelte. So sah sie auch mit einem Lächeln auf. „Danke Dominus. Eine Blume des Orients.“ Freute sie sich. Ihr Dominus hatte sich scheinbar wirklich Gedanken gemacht und etwas persönliches gekauft. Und sie freute sich, dass er ihr das mit der mit der unbedachten Bemerkung des Schusters nicht mehr nachtrug. Immerhin hatte sie ihm auch versprochen, dass sie nur noch seine Blume des Orients wäre. So nahm sie die Ohrringe und legte sie auch sogleich an. „Wirklich wunderschön“ Dann griff Morrigan nach einer kleinen Schachte und reichte sie Tamal. „Für dich. Es sind nur Keks, aber ich habe mir sagen lassen, dass du diese da besonders gern isst.“

  • Das waren schöne Ohrringe, die sie da bekommen hatte. Sie passten sehr gut zu ihr. Tamal wurde sich bewusst, dass er nichts zu schenken hatte. Von was hätte er. Er hatte nichts, noch nichts. Nächstes Jahr, ja, nächstes Jahr konnte er bestimmt was verschenken. Dann kam Morrigan und gab ihm eine kleine Schachtel. Kekse! Sie hatte es sich gemerkt. " Danke Morrigan." Ein breites Lächeln war ihr Geschenk von ihm.

    Jetzt widmete er sich seiner Ziegenmilch mit Honig. Die war mehr als gut.

  • Morrigan hatte auch ein Geschenk für Tamal dabei. Das hatte Orestes doch glatt vergessen, er hätte Tamal ein Peculium geben müssen, vor dem Fest. Aber als Orestes sah, dass Tamal seine Ziegenmilch genoss, schien es dem Aurelier so, dass der Sklave nicht peinlich berührt war, dass er beschenkt wurde ohne Schenken zu können.


    Er wandte sich wieder seiner Sklavin zu: "Was möchtest Du trinken? Ich hätte Wasser, Posca, Fruchtsaft und warme Ziegenmilch mit Honig im Angebot... "

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  • Sie musste sich sprichwörtlich auf ihre Hände setzen um Orestes nicht seine Aufgabe abzunehmen. Ja es fiel ihr auch nach den vielen Jahren, den vielen Feierlichkeiten zu Ehren des Saturn immer noch schwer die Rollen zu tauschen. „Fruchtsaft bitte Dominus.“ sagte sie und sie wirkte wohl ungewohnt schüchtern. Ja sie mochte es nicht wenn sich die Rollen vertauschten.

  • Als er Morrigan ihren Fruchtsaft brachte, spürte er etwas deutlicher als einen Augenblick zuvor als sie darum gebeten hatte, dass sie sich nicht wohlfühlte. Ja, es waren die ersten Saturnalien, die sie miteinander feierten, das war ja immer etwas merkwürdig. Und beinahe hätte Orestes etwas gesagt (und vielleicht würde er es im Verlauf des Frühstückes auch noch tun, aber das wäre ja irgendwie nicht richtig, wenn sie die Rollen getauscht hatten, dann sollte Orestes auch nicht, oder doch? Es war schon verwirrend)


    Er selbst nahm sich, eine heiße Milch mit Honig, weil es doch etwas kühl war. Aber er niste nur drei mal daran bevor er für seine beiden Sklaven je einen Teller mit Käse, Oliven, Joghurt, eingelegtem Gemüse und drei verschieden gefüllten Eiern vorbereitete. Eines der Eier hatte die leckeren sehr salzigen schwarzen Eier eines Fisches auf dem Dotter liegen. Köstlich. Aber heute nicht für ihn sondern für Tamal und Morrigan. "Hier die erste Auswahl. Brot kommt sofort."


    Und er brachte das Brot in einem kleinen Körbchen und stellte es auf den Tisch vor den Klinen.

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  • Die Zwergin wusste nicht ob ihr dominus das kleine Präsent, welches sie für ihn gekauft hatte, mittlerweile entdeckt hatte. Und dieser Umstand versetzte sie in innere Unruhe. Schließlich wollte sie sich dadurch bei ihrem dominus entschuldigen das sie ihm solche Unannehmlichkeiten bereitet hatte. Aber vielleicht hätte sie auch einfach in seinem cubiculum auf seine Rückkehr warten sollen. Bestimmt versteckte er sich nämlich in der kaiserlichen Kanzlei. Und dort hatte die Sklavin keinerlei Zutritt.


    Schließlich schlich die Kleinwüchsige mit hängendem Köpfchen durch die aurelische Villa und kam dabei auch am kleinen triclinium vorüber. Dort speiste Aurelius Orestes mit seinen beiden Sklaven und zelebrierte die Saturnalien. Bei diesem Anblick spürte Cressida einen feinen Stich. Allzu gerne hätte auch sie mit ihrem dominus zusammen gefrühstückt und die Zeit des Rollentausches genoßen.


    Ob der Aurelier, oder seine beiden Sklaven den sehnsüchtigen Blick der Zwergin bemerkten, wie Cressida vor dem kleinen triclinium stand und beobachtete?

  • Aurelius Orestes sah die kleine Sklavin vor dem kleinen Triclinium stehen und schauen. Und sein Herz - das bei diesem Fest immer sehr weich war, und ja auch sonst, wurde noch weicher. "Cressida, wenn es Dir beliebt.... komm doch und lass mich Dich bedienen. Eine warme Ziegenmilch mit Honig vielleicht? Oder einen Fruchtsaft? Komm es ist noch eine Kline frei, für den unerwarteten und doch willkommenen Gast." Und er verbeugte sich vor ihr, wie sie es immer tat, nicht um sie zu veräppeln, sondern um ihr den Rollentausch anzubieten.

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  • Morrigan nah sich den für sie vorgesehenen Teller und ein Stück Brot, als ihr Dominus Cressida dazu bat. Das traf sich gut, so stellte sie ihren Teller weg und zog eine kleinen Beutel hervor. „Hier das ist für dich . Io saturnalia.“ Sagte sie. Und reichte der Zwergin den Beutel. Darin befand sich ein rotes Haarband aus feiner Baumwolle gewebt.

    Morrigan nahm sich dann wieder ihren Teller und aß ein wenig. Irgenwie war es komisch und hier so schweigend zu hocken machte die Sache nicht besser. „Cressida? Unser Dominus geht mit uns zu dem Fester der Flavier kommst du auch mit?“ fragte sie jetzt mit einem Blick auf ihren Dominus, hoffentlich hatte sie ihm nicht vorgegriffen. „Mein Dominus hat mir erlaubt dort zu tanzen und ich könnte eure moralische Unterstützung gut gebrauchen. Es ist lange her, dass ich getanzt habe.“ Sagte sie und hoffe so nun ein Gespräch in Gang zu bringen.

  • Hart musste die Zwergin schlucken, als sie das fröhliche Beisammensein im kleinen triclinium bemerkte. Wieso verschanzte sich ihr dominus tagtäglich hinter seiner Arbeit. Selbst an den Saturnalienfestlichkeiten. Dieser Gedanke wollte einfach nicht in Cressidas Köpfchen. Während sie unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Noch ehe sie sich jedoch heimlich davon stehlen konnte, wurde sie entdeckt und zuckte zusammen.


    “Oh. Ähm. Ich wollte nicht stören.“


    Entschuldigend hoben sich ihre schmalen Finger. Während sie zwischen dem Aurelier, Morrigan und Tamal hin- und her blickte. War das Angebot des Aureliers tatsächlich ernst gemeint gewesen? Als sich der Aurelier dann vor ihr verneigte und auf die freie Cline deutete, wirkte Cressida sichtlich überfordert mit dieser Situation.


    “Vielleicht, einen Fruchtsaft?“


    Murmelte die Kleinwüchsige mit verhaltener Stimme und setzte sich vorsichtig auf den Rand der Kline. Als Morrigan ihr dann ein wunderschönes Haarband überreichte, wurde die Zwergin rot bis in die Haarspitzen.


    “Da..Danke Morrigan. Es ist mir peinlich. Ich.. ich habe keine Geschenke.“


    Und senkte betrübt ihren Kopf.


    “Ich muss erst meinen dominus fragen Morrigan. Ich weiß nicht ob ich mitkommen darf.“

  • Orestes füllte der kleinen Sklavin einen Fruchtsaft ein und brachte ihr ihn. Dann bereitete er auch ihr einen Teller mit verschiedenen Dingen zu und stellte ihn vor die Kline auf das Tischlein. "Setz Dich einfach zu uns. Du störst nicht. Heute kannst Du gar nicht stören, heute störe ich vielleicht Deine verdiente Ruhe..." und er lächelte freundlich und deutete noch einmal auf die Kline.


    Als Morrigan die Festivität bei den Flaviern erwähnte, wuchs sich Orestes lächeln zu einem Grinsen aus: "Oh ja, das wird ein Fest. Ein rauschendes. Die Flavier sind bei ihren Festen so dekadent, dass es immer genug Wein gibt, dass alle Gäste sich mehrfach betrinken könnten..."

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