[Cubiculum - Faustus Aurelius Tigellinus] - Aut regem aut fatuum nasci oportere.

  • Es waren die Tage der Saturnalien und dennoch hatte Cressida ein unfassbar schlechtes Gewissen. Sollte sie ihren Dominus diesbezüglich ansprechen? Dabei war er doch so beschäftigt. Als Cressida dann jedoch am triclinium vorüberkam, entdeckte sie Manius Aurelius Orestes und bemerkte das dieser mit seinen Sklaven ein gemeinsames Frühstück abhielt. Diese Szenerie versetzte der Zwergin einen Stich. Sodass sie ihr Köpfchen senkte und auf ihren Stummelbeinchen hastig die Gänge der aurelischen Villa entlang huschte. Bis sie das cubiculum ihres dominus erreichte und spürte wie ihr Herz bis zum Hals pochte. Wieso wagte sie es denn jetzt nicht das cubiculum des Aureliers zu betreten? Was hielt sie davon ab? Das schlechte Gewissen, welches Cressida wie einen Heiligenschein umgab. Doch schließlich pochte sie zaghaft gegen die Türe und als keine Stimme von drinnen erklang, öffnete die Kleinwüchsige die Türe und huschte in das Zimmer.


    Hinter ihrem Rücken holte sie ein neues Tintenfass für ihren dominus hervor und platzierte jenes so, dass es ihrem dominus auffallen musste, wenn er sein cubiculum betrat.


    Für all' die Unannehmlichkeiten die ich dir bereitet habe Dominus.

    Io Saturnalia.

    Deine Serva
    Cressida


    Als Cressida die geschriebenen Zeilen an das Tintenfässchen lehnte, huschte ein zaghaftes Lächeln über ihre Lippen. Bevor sie sich lautlos entfernte und sich auf den Rückweg in Richtung der Sklavenunterkünfte aufmachte.