Eine Zwergin, eine Kline und eine Handvoll Datteln

  • Bei einem seiner seltenen, ja sogar seinem einzigen Aufenthalt in Germanien, hatte Tigellinus beim Spiele mit dem dortigem Legatus Legionis einst einen Molosserhund gewonnen, der, hätte er denn gehört, auf den Namen Horstus hörte und an den Tigellinus sich nun durch Cressida erinnert fühlte. Cressida ging zwar nict so weit, sich wie Horstus an sein Bein zu klammern, doch war es schon ein wenig ... Doch erstmal egal, das konnte man immer noch lösen.


    "Mein Verhältnis zum Kaiser? Schwer zu beschreiben, wir waren einst ebenbürtige Freunde als er noch nicht Kaiser war, doch mag ich diese, natürlich für moch angenehme Situation nicht über gebühr ausnutzen denn was helfen die alten Tage bei Fällen von Staatsräson? Ich bin sein persönlicher Scriba, sein Klient und ich sehe mich als erster Diener meines Kaisers. Einst wird er mich irgendwie dafür belohnen, doch dafür tue ich es nicht, da mag es noch so viele Ländereien am Horizont geben."


    Natürlich tat er es auch nicht wegen des Geldes, er tat es wegen der Weiber, und dafür brauchte er das Geld.

  • Nun, da das Gespräch langsam interessant zu werden drohte, griff auch Domitilla zu einer der Datteln. Eigentlich fand sie die Früchte viel zu süß, dennoch begann sie langsam auf ihr herum zu kauen, forderte mit einem Wink einen der namenlosen Sklven herbei, der gänzlich unbeeindruckt im Hintergrund stand und darauf wartete, etwas tun zu können. Er eilte herbei, so dass sie Flavia den Dattelkern in seiner Hand verschwinden lassen konnte.

    "Das ist ja höchst interessant! Dann wart ihr also einst so etwas wie Freunde!" Das konnte gewiss nicht jeder von sich behaupten und fraglos war es ihm gelungen, sie damit auch ein wenig zu beeindrucken. Bemerkenswert fand sie dann auch seine Aussage, er leiste den Dienst am Staat nicht für eine Belohnung, die ihm zweifelsohne eines Tages zustand. Wofür er dies alles tat, ließ er jedoch auch offen!

    "Aha, du erlaubst mir die Frage, wofür du es denn dann tust, wenn schon nicht für eine entsprechende Abfindung." Wo lag seine Motivation? War es einfach nur die Ehre? Sie kannte den Aurelius nun erst nur eine sehr kurze Zeit, doch so schätzte sie ihn nicht ein, alles aus reinem Uneigennutz zu tun.

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  • Ihre Feststellung, er und der Augustus seinen soetwas wie Freunde gewesen, hätte ee ja am liebsten zurückgewiesen, denn schliesslich hatte das ja nicht aufgehört, es hatte sich nur verändert. War einst Tigellinus, allein schon wegen seines patrizischen Standes stets der höher gestellte gewesen, so war Septimius natürlich längst an ihm vorbei gezogen. Allein schon deswegen konnte es nicht mehr so wie früher sein. Doch das jetzt richtig zu stellen hätte zuviel Wein .. äh... Zeit... nah sie wissen schon.


    So beantwortete er lieber die Frage.


    "Die Belohnung folgt der Tat und mir geht es ohne jedem Zweifel sehr gut, ich lerne tolle Frauen kennen, kann diesen durch meine offene, orientalisch dekadente Art auch mal auf die Füsse treten ohne das sie es mir dauerhaft übelnehmen und bis auf dem einen grossen Fehler, den ich bei Dir zu unterlassen gedenke kann ch eigentlich tun und lassen was ich will. Wenn Toni was will, dann bekommt er es. Ich remonstriere allerdings wenn nötig. Doch das ist selten, meistens sind seine Wünsche ganz vernünftig. "


    Sie würde sicher fragen. 1000 Sesterzen für Wein an Bacchus wenn sie es nicht tut.

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  • Und sie lag richtig! Er tat es nicht der Ehre wegen und auch nicht, weil er so ein netter Kerl war. Er tat es ihrer Meinung nach aus niedrigen Beweggründen. Um tolle Frauen kennenzulernen oder seine orientalische Dekadenz auszuleben, wie er es ausgedrückt hatte, bedurfte es doch sicher weitaus weniger Anstrengungen. Allerdings ließ sie sich dies nicht anmerken. Wesentlich spannender war es da doch herauszufinden, was dieser eine große Fehler gewesen war, von dem er gesprochen hatte. Höchstwahrscheinlich hatte dieses Geheimnis mit noch schlechterem Benehmen zu tun. als er es bereits zu Anfang an den Tag gelegt hatte. Doch sie wollte nicht voreingenommen sein.

    "Der eine große Fehler? Da bin ich jetzt aber wirklich gespannt, Aurelius! Darf ich erfahren, was du bei mir zu unterlassen gedenkst? "

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  • "Es wäre der größte Fehler nach einer wunderbaren Nacht, berauscht von was auch immer, gefühlt so oft wir wollten und dann noch einmal für jeden, also nach einer solchen Nacht aufzuwachen, ein Auge aufzuschlagen, Dich immer noch schön zu finden um dann ..."


    Er grinste sie frech an, steigerte die Spannung noch ein wenig und wartete auf den Moment an dem sie schon fast wieder etwas sagen wollte ..


    "Um dann mit einem einzigen Wort alles zu zerstören ... Drusilla"


    worauf er sie offen anlächelte und dabei den Kopf schief hielt, wie Cressida es so oft tat und wartete, ob er sich nun eine Ohrfeige fing oder ob sie in sein nun einsetzendes Lachen einstimmte.

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  • Spurius Tiberius Dolabella

    Hat den Titel des Themas von „[Atrium] Eine Zwergin, eine Kline und eine Handvoll Datteln“ zu „Eine Zwergin, eine Kline und eine Handvoll Datteln“ geändert.
  • "Drusilla?", fragte sie etwas verwirrt. Wobei ihr recht schnell klar geworden war, dass sie seinem schrägen Humor aufgesessen war. Und überhaupt, was dachte er sich eigentlich dabei, von einer wunderbaren Nacht zu sprechen? Sie war eine ehrbare Frau, zumindest nach außen hin. Niemand musste etwas von ihrem Techtelmechtel mit 'ihrem' Furius wissen.


    "Eine wunderbare Nacht? Du und ich?", fragte sie keck.

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  • Als die Rothaarige schließlich von einer wunderbaren Nacht mit ihrem Dominus sprach, hob Cressida höchst neugierig ihren Kopf an und richtete ihren Blick auf die Flavierin.


    Na? Würde sie auch jetzt noch so offen sprechen? Jetzt da sie wusste das die Zwergin mit gespitzten Ohren lauschte? Wissend ließ Cressida ihren Blick zwischen dem Aurelier und der Flavierin hin- und her gleiten.


    “Mein Dominus scheint einer solchen Nacht nicht abgeneigt Domina.“


    Kicherte die Zwergin mit einem frechen glitzern in ihren Augen. Während sie ihren Blick zwischen ihrem Dominus und der Rothaarigen hin- und her schweifen ließ.

  • Tigellinus wollte es schon so hinstellen und hindrehen, als sei das jetzt Domitillas Vorschlag gewesen, als Cressida sich zu einer an dieser Stelle völlig unnötigen Bemerkung hinreissen lies worauf Tigellinus erstmal die Augen verdrehte, sich dann vorstellte, wie er Cressida einen Apfel im den Hals schob als sei sie ein Schweinekopf auf einem der Feste Domitians um sich dann am Arsch zu kratzen.


    "Genau, der Dominus ist ja schliesslich kein Eunuch, aber egal, es muss ja nicht heute sein, und auf alle Fälle nicht hier und jetzt. Der Kaiser gedenkt im übrigen, den patrizischen Einfluss am Hofe wieder zu stärken. Zumnidest ist das meine Interpretation einiger Gerüchte ..."


    .. die er selbst ausgestreut hatte.

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  • Domitillas Blick schwenkte kurzzeitig zu der Zwergin hinüber, nachdem sie sich einer frechen Äußerung hingegeben hatte und kicherte.

    "Gewiss bin ich keine Frau für eine Nacht! Das solltest du wissen!", entgegnete ich ihm. Auch wenn ich gerade erst frisch geschieden war, sollte ich nicht außer Acht lassen, dass eine neue Verbindung innerhalb eines Jahres unausweichlich war. Nur dieses Mal war ich es, der mir den Gatten heraussuchte! Ob der Aurelius zur engeren Auswahl zählen würde, konnte ich im Augenblick natürlich noch gar nicht sagen. Für ihn sprach seine Nähe zum Kaiser und die somit verbundene Macht, die er besaß. Andererseits war er dreist und unverschämt und hatte einen leichten Hang zum Frivolen. Nun ja, in gewisser Weise musste das ja kein Nachteil sein! Solange er kein Psychopath war, wie Lepidus...


    "Einiger Gerüchte?", fragte ich neugierig. Ich musste gestehen, der höfische Klatsch und Tratsch hatte mir all die Jahre über gefehlt! Villeicht noch ein weiterer Pluspunkt für Aurelius Tigellinus!

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  • Den Blick ihres Dominus und den der rothaarigen Römerin bemerkte die Kleinwüchsige deutlich. Doch wenn keine mahnenden Worte an ihr Gehör drangen, wäre alles noch im grünen Bereich und sie bräuchte sich keine Sorgen und Gedanken machen.


    Das ihr Dominus seine Augen verdrehte ließ Cressida leise kichern. Och. Offensichtlich war ihr Dominus mit ihrer Äußerung doch nicht so einverstanden. Aber wenn es nur bei diesen verdrehten Augen bleiben sollte war es der kleinen Griechin recht.


    Was viel interessanter war, war die Tatsache das sich ihr Dominus um diese Römerin besonders bemühte. Oder interpretierte Cressida zu viel in diese Situation hinein? Nein. Ganz bestimmt nicht. Da lag doch ein knistern in der Luft. Ein knistern das selbst die aurelische Sklavin hörte. Dann müssten es die beiden Großgewachsenen allemal hören. Oder waren die beiden bereits zu sehr aufeinander fixiert?

  • Tigellinus lächelte und bemerkte noch mit schalkhaftem Augenzwinkern

    "Also Tagsüber... auch gut"


    bevor er ihre Frage zu beantworten gedachte.


    "Man sagt, einzelne.... ja genau, einzelne Herren, vielleicht Klienten oder gar persönliche Schreiber des Kaisers oder so, also genau diese, würden bei nächster Gelegenheit beim Kaiser den Vorschlag machen, für die Oberaufsicht über die Kammerdiener und Zofen ..."


    wobei sein strafender Blick jetzt Cressida anschoss


    "... ein Amt zu schaffen und in patrizische Hände zu geben. Man könnte es Praepositus Sacrii Cubiculi nennen... mal sehen was ich... äh... ja.... man vorschlägt. Man könnte es in geigneter Weise dotieren um ggf. geeignete Kandidaten zu gewinnen ..."


    Seine Landvilla wäre ein geeigneter Ort ....

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  • Er konnte es einfach nicht lassen! Jedoch wollte sie nicht darauf eingehen. Oder vielleicht doch? Denn sie fragte sich, ob er damit etwas bezweckte. Was, wenn sie doch darauf einging? Eine Männer verschlingende femme fatale, wie Circe etwa? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagte sie sich und lächelte geheimnisvoll."Wann immer du willst.", entgegnete sie ihm.


    Doch noch mehr interessierten sie die Gerüchte, von denen er gesprochen hatte und die er ihr nun mitteilte. Sie staunte nicht schlecht, als sie hörte, man wolle ein neues Amt schaffen und dieses in patrizische Hände geben.

    "Geeignete Kandidaten?" fragte sie weiter. "Welche Kompetenzen sollte denn ein geeigneter Kandidat mitbringen?" Und warum erzählte er ihr das alles? Hatte er bereits eine bestimmte Person im Sinn?

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  • Den strafenden Blick ihres Dominus bemerkte die Zwergin deutlich. Jedoch zuckte sie nicht zusammen und duckte sich gar weg. Denn dies war es was ihr Dominus von ihr sehen wollte. Diese absolute Devotion. Stattdessen straffte die Zwergin ihre schmalen Schultern und blickte mit einem verheißungsvollen Grinsen zwischen der Rothaarigen und ihrem Dominus hin- und her.


    Hm. Ihr Dominus war unverheiratet. Was wäre also am naheliegendsten? Der Flavierin den Hof zu machen, wie er es bereits den gesamten Abend über tat. Oh ja. Ihr Dominus flirtete und die Römerin bemerkte es nicht. Oder wollte es nicht bemerken? Schließlich war sie doch eine ehrbare Frau. Bla. Bla. Nicht jedoch wenn sie sich aus den Klauen des Aureliers befreien könnte. Und dies würde ihr nicht gelingen. Sie würde sich stöhnend unter ihm winden und dann..... Bei diesem Gedanken hatten sich Cressidas Wangen deutlich gerötet und ihr Atem wehte heiß über ihre leicht geöffneten Lippen.


    Wie gut das ihr Dominus nicht wusste wie es in seiner Sklavin aussah. Schließlich war sie doch auch nur eine junge Frau. Etwas kleingeraten. Aber deutlich eine junge Frau.

  • Er strich sich übers Kinn und taxierte sie


    "Attraktiv, eloquent, gut verzahnt, ansonsten integer, reich wäre kein Nachteil, rothaarig ein Vorteil, näheres besprechen wir morgen Abend in meiner Landvilla, ich schicke eine Kutsche da ich davon ausgehe, dass an beidem Interesse besteht. Es gilt noch die Art des Weines zu klären und ob Du Dein Rebhuhn selber schießen möchtest."


    Wenn Cressida jetzt nur ein Wort sagte, dann würde er sie in seinem Park laufen lassen, einige Augenblicke warten, und sich dann auf die Jagd machen.

  • 'Zufälligerweise' waren diese Kompetenzen alles Eigenschaften, die sie sich selbst zuschrieb und die zum Teil auch ganz offensichtlich waren. Wer hätte das gedacht! Es ging Domitilla nicht um diesen neuen Posten (falls es diesen überhaupt geben sollte). Vielleicht war die Nähe des Aurelius zum Kaiser ja ganz attraktiv. Doch gewiss war ihr Hauptanliegen der Reiz des Spiels. Er hatte seit Beginn mit ihr gespielt und inzwischen hatte sie Gefallen daran gefunden.

    "Morgen Abend in deiner Landvilla.... Nun gut. Ich bevorzuge einen guten Surrentiner. Jedoch tut es auch ein Falerner, wenn nichts anderes vorhanden ist. Und selbstverständlich töte ich keine Tiere mit eigener Hand."

    Ihre Verwandten in Baiae ließen auch Weinberge auf der anderen Seite der Bucht auf der surrentinischen Halbinsel bewirtschaften. Die Weine von dort waren im höchsten Maße vorzüglich!

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  • Ihr Köpfchen hatte Cressida wieder gegen die Cline gelehnt, auf der es sich ihr Dominus gemütlich gemacht hatte. Und wieder einmal konnte man den Eindruck gewinnen die Zwergin schlief. Dass sie jedoch hellwach war, musste ihr Dominus und die Flavierin ja nicht unbedingt mitbekommen. Ohnehin waren die beiden sehr mit sich beschäftigt und achteten gar nicht mehr auf sie. 


    Cressida jedoch lauschte sehr wohl dem gesprochenen Wort. Und was sie da hörte ließ sie innerlich erbeben. Ihr Dominus würde die rothaarige Patrizierin in seine Landvilla einladen? Dies tat der Aurelier eigentlich nur wenn er ernsthafte Absichten verfolgte. Und seine Beschreibung passte vorzüglich auf die rothaarige Flavierin. Ihren Dominus hatte es wohl gepackt und so blickte die Kleinwüchsige mit glänzenden Augen zwischen den beiden hin- und her.


    “Wird es ein großes Fest? Mit Musik und Tanz?“


    Platzte es dann doch über ihre Lippen. Während sie dabei besonders die Römerin anblickte. Frauen kannten sich in solchen Dingen einfach besser aus.

  • "Nein"


    wobei er offen ließ, was er denn verneinte und das was er gerne gesagt hätte, das schluckte er erstmal herunter, nahm dann aber den Ball der Flavierin auf


    "Surrentiner, dann sei es so. Irgendwo am Golf von Neapel haben die Aurelier, zumindest war das vor meinen Reisen so, eine Microlatifundie.... wir werden im Keller schon was finden."


    Wo er dann natürlich die Verfolgung nicht nur von irgendwie gearteteten Absichten plante, sondern auch die der pyrrischen Edeldame beabsichtigte. Doch dies zu durchdenken, oder gar zu beschreiben, geschweige denn zu erleben war nicht auf der Agenda des heutigen Tages.


    "Mir bleibt also nur, mich zu verabschieden, schließlich habe ich eine Landvilla aufzuräumen."


    Weiter: Domitilla und Tigellinus in "Toller Rausch beim Rollentausch"

  • Natürlich überhörte sie die vorwitzige Sklavin, jedoch kam ich nicht umhin zu denken, dass sie zu ihm passte! Zeige mir deine Sklaven und ich sage dir, wer du bist! War nur zu hoffen, dass die Größe der Sklavin nicht auf die Ausmaße von gewissen Körperteilen ihres Dominus hinwies. Doch dies würde bei einer anderen Gelegenheit zu ergründen sein.


    Domitilla lächelte entzückt, als sich ihr Besucher daran machte, sich zu verabschieden. "Gehabe dich wohl, Aurelius! Mögen die Götter stets mit dir sein. Man sieht sich dann morgen, in deiner Landvilla. Ich werde pünktlich sein!" Letztere klang eventuell wie eine Drohung, doch das war sie mitnichten!

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