Auf des Vaters Spur?

  • Morrigan ging mit der jungen Frau in die Taverne ihres guten Freundes. Eben jenes Mannes, der eigentlich für alle tot war. „Salve Antias.“ Grüßte sie freundlich. „Was hast du denn heute schönes im Angebot?“ Fragte sie mit einem Lächeln, als sie das kleine Gasthaus betrat. Zur jungen frau gewandt sagte sie. „Nimm schon mal Platz ich komme gleich. Dann ging sie zum Tresen und flüsterte Antias was zu. „Du Frau dort hat nach Aretas gefragt. Kennst du sie? Bring uns am besten was zu essen, dann kannst du sie dir unauffällig ansehen.“ sagte Morrigan, die gerade erkannt, dass die frau im Halbdunkeln saß und kaum zu erkennen war. Sie begab sich nun zum Tisch und setzte sich. „Wir bekommen gleich was. Udn ejetzt erzähl mir mal deinen ganze Geschichte. Also warum suchst du nach einem Aurelier und zwei Sklaven? Worum geht es hier genau?“

  • Ich folgte der Frau mit den schwarzen Haaren, die ich eigentlich gar nicht kannte. Andererseits hatte ich mich vor einigen Monaten in ein noch viel größeres Abenteuer eingelassen, als ich mein Zuhause verlassen hatte, um nach den Spuren meiner toten Mutter zu suchen.

    Nach einer Weile erreichten wir die Taverne, von der sie gesprochen hatte. 'Ad equitem thracium' hieß der Laden, allerdings dachte ich mir nichts bei diesem Namen. Das war eine Taverne, von denen es zig tausend in Rom gab. Ich folgte der Frau hinein und sah mich um. Sie kannte den Wirt und hielt ein kleines Schwätzchen mit ihm während ich mich an einem freien Tisch niederließ und mich noch ein wenig umsah.

    Nach einer kurzen Weile kam sie zurück zu mir und setzte sich. Natürlich wollte sie jetzt wissen, weshalb ich sie angesprochen hatte. Auf dem ganzen Weg hierher hatte ich mir krampfhaft überlegt, welche Geschichte ich ihr nun auftischen sollte. Etwa die, von der sterbenden Großmutter der ich auf den Sterbebett geschworen hatte, ihre Tochter zu finden, die ich vor ein paar Tagen dem Römer erzählt hatte? Naja, diese Geschichte hatte hinten und vorne auf klapprigen Beinen gestanden. Sie würde sofort wissen, dass ich sie anlog.

    "Diese Caelyn... na ja, sie ist eine Verwandte von mir. Meine Mutter hat mir von ihr erzählt und ich wollte herausfinden, was genau mit ihr passiert ist." Um ehrlich zu sein hinkte diese Geschichte noch mehr, als die mit der Großmutter. Aber gut, vielleicht nahm sie mir die Geschichte ja ab.

  • Drei lachende Vigile, Sextus, Verleihnix und Feras betraten das Gasthaus. Sie hatte ihren Dienst hinter sich, Sextus hatte beim Rennen ordentlich abkassiert bei den Wetten, also gab er heute für zwei seiner Freunde einen aus. Die anderen drei kamen nicht zu kurz, sie sollten jeder einen Krug Wein bekommen. „ WIRT, wir sind hungrig und durstig. Ahhh Britta ist auch da. Bring uns den guten Wein und was gutes zu Essen.“ Sie setzten sich an ihren Stammtisch. „ Psst. Psst. Seht mal.“ flüsterte Sextus. Die beiden sahen in die Richtung in die er sah. „ AHH Morrigan, sei gegrüßt. Was hast du denn heute für eine hübsche Begleitung?“ rief Verleihnix ungeniert hinüber zu dem kleinen Tisch an dem Morrigan und ein hübsche Blonde saßen. Feras stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. Verleihnix zuckte zusammen. „ Benimm dich wenigstens hier.“ raunte er ihm zu. „ Hier reißt du keine auf. Klar? Das kannst du wo anders machen.“ Verleihnix schaute beleidigt zu Feras. „ Ja ist ja in Ordnung.“ „ Die sieht trotzdem niedlich aus.“ flüsterte Sextus. Außer ihnen und den zwei Frauen war noch kein Besuch weiter da. Für die meisten fing der Tag später an.

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  • Die ersten Gäste betraten die Taverne. Servius hatte nicht so genau hingeschaut. Erst als Morrigan grüßte bekam er mit wer es war. Nebenher hatte er die sauberen Becher auf das Regal gestellt. „ Salve Morrigan. Heute habe ich Huhn. Die waren sehr günstig auf dem Markt und der Bauer hat sie gleich geschlachtet.“ Ein junge Frau war in Morrigans Begleitung. Er schenkte ihr weniger Beachtung. Als Morrigan dann zu ihm kam und ihm zuflüsterte, wurde ihm heiß und kalt. Er war sich bisher sicher, dass es keinen mehr gab der Aretas persönlich kannte oder suchte. Ihm war mit einem Mal nicht mehr Wohl in seiner Haut. Was, wenn doch noch jemand von denen lebte, die ihn kannten? Das könnte Probleme geben. Zumindest, wenn es Tiberer oder Aurelier waren. „ Mach mir bitte einen Teller mit Hühnchen fertig, Britta und kümmere dich um die Vigile.“ Er legte Brot auf einen Teller, aufgeschnittene Äpfel und Birnen auf einen zweiten, ein kleinen Napf Moretum, dazu kamen zwei Becher und einen Krug Wasser und einen Krug Wein. Alles zusammen mit dem Hühnchen auf einem Tablett, brachte er es zu den beiden an den Tisch. Er stellte alles auf Tisch ohne die junge Frau anzusehen. " Wie gewünscht. Lasst es euch schmecken."  Erst beim weggehen sah er sie an und zuckte innerlich zusammen. Sie sah jemandem zum Verwechseln ähnlich nur das Alter stimmte nicht. Der Schreck steckte ihm richtig in den Knochen. Er ging nach hinten und trank in einem Zug einen Becher Wein. Den brauchte er jetzt. Nein, das konnte nicht sein. Er ging wieder nach vorn an den Tresen und sah unauffällig zu den beiden Frauen. Wer war diese junge Frau. In ihm keimte eine Ahnung. Nein, nie im Leben.

  • Morrigan runzelte die Stirn, als die junge Frau ihre eine Geschichte auftischte, denn anders konnte man das wohl nicht nennen. Schon klar ich frage für einen Freund. Dafür waren ihre Reaktionen auf den Tod oder das nicht vorhanden sein, derer nach denen sich suchte zu offenkundig gewesen.

    „Hallo Jungs“ Grüßte Morrigan bevor sie sich der Frau wieder zuwandte, gerade als sie ihr antworten wollte kam Antias an den Tisch und seien Reaktion nun, die war mehr als komisch. Morrigan konnte sich noch einen Reim auf die Sache machen.

    „Hm und diese Verwandte hat dich losgeschickt, damit du nach einem Aurelier, einem claudischen Sklaven und nach einem Wagenlenker suchst?“ Fragte Morrigan nun nach.



  • „Hm und diese Verwandte hat dich losgeschickt, damit du nach einem Aurelier, einem claudischen Sklaven und nach einem Wagenlenker suchst?“ Fragte Morrigan nun nach. Caelyn eine Verwandte

    Hoffentlich hatte ich jetzt nicht schon zu viel erzählt! Caelyn - eine Verwandte von mir! Scheinbar im rechten Moment betraten drei Vigile die Taverne. Die Männer lachten und es war kaum zu überhören, worüber sie sprachen. Sie grüßten die Frau an meinem Tisch und nannten sie Morrigan. Morrigan? Wie eine Morrigan sah sie nicht gerade aus. Eher wie eine Frau aus dem östlichen Teil des Imperiums. Dass einer von ihnen dadurch auch auf mich aufmerksam wurde, war mir gar nicht so recht. Meine Finger wurden feucht und ich rutschte unruhig auf meinem Platz herum.

    Kurz darauf kam dann auch noch der Wirt an unseren Tisch und brachte uns Speisen und Getränke. Bei dem Duft und dem Anblick des leckeren Essens, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Eigentlich hatte ich den Wirt fragen wollen, ob ich meinen Teil des Essens abarbeiten konnte. Doch bevor ich ihn auch noch fragen konnte, war er bereits wieder weg. Er hatte mich gar nicht beachtet und ich konnte ihm nur noch hinterherschauen, wurde aber dann von Morrigans Frage abgelenkt.

    "Was? Nein, nicht meine Verwandte! Meine Mutter ... äh, ich meine, meine Mutter hat keine Ahnung, dass ich hier in Rom bin. Ich wollte wissen, was mit ihr passiert ist."Was redete ich denn da! Ich musste vorsichtiger sein, wenn ich nicht mit einem Sklavenring um den Hals auf dem Markt enden wollte!

    Ich nahm mir einen Becher und füllte ihn mit drei Teilen Wasser und einen Teil Wein und trank einen Schluck.

  • Morrigan runzelte die Stirn. „Nicht deine Verwandte? Deine Mutter?“ Nun lagen Morrigans dunkel Augen auf der jungen Frau. „Wenn ich dir helfen soll, dann musst du schon ehrlich mit mir sein.“ sagte sie und lehnte sich etwas zurück. Sie besah sich die junge Frau, die ihr eindeutig nur den halben Wahrheit aufgetischt hatte, aber sie würde schon dahinter kommen. „Pass auf ich hole uns noch was zu trinken und du überlegst dir, ob du meine Hilfe möchtest, dann musst du mir aber die Wahrheit sagen.“ So erhob sie sich und ging zum Tresen. „Antias? Gibst du uns noch zwei Becher?“ Fragte sie in normaler Lautstärke und fügte leiser hinzu. „Sie erzählt eine wirre Geschichte über eine verwandte oder Mutter. Warum sie dich sucht weiß ich nicht genau. Ist sie eine Gefahr für dich?“ Fragte Morrigan, denn sie hatte die Reaktion ihres Freundes mitbekommen. Und ja ihre Frage implizierte auch, dass die junge Frau im Tiber landen würde, wenn Antias einen Gefahr bestätigen würde.

  • Servius sah Morrigan nur kurz an und seufzte. „ Bei Epona, wie habe ich mich vor so einem Tag gefürchtet und nun ist er da.“ murmelte er. Morrigan stand nahe genug um es gerade so zu verstehen. „ Meine Vergangenheit holt mich ein Morrigan.“ flüsterte er ihr zu. „ Dieses Mädchen ist das Abbild ihrer Mutter und sie trägt auch ihren Namen.“ Servius sah nur flüchtig zu ihr hinüber. „ Und ich ahne, dass das da meine Tochter ist. Es sind zu viel Zufälle. Ihr Name, mein alter Ego, und sie sucht nach ihm.“ Er wischte ohne Grund wieder und wieder über den Tresen und überlegte fieberhaft. „ Frage sie wie alt sie ist. Sie müsste ungefähr 18 oder 19 sein.“ Er sah Morrigan an. „ Was soll ich tun? Ich kann sie nicht einfach wegschicken. Aber ich kann ihr auch nicht sagen, dass ich der bin, den sie sucht.“ Servius fluchte leise vor sich hin. „ Frag sie erst Mal aus und sie soll dir die volle Wahrheit sagen. Du weißt am besten wie man das macht. Wink mir zu, wenn du glaubst alles zu wissen, was nötig ist. Sag ihr, du hast einen Freund der ihr weiter helfen kann.“ Die zwei verlangen Becher stellte Servius auf den Tresen und nickte ihr zu.

  • „Deine Tochter?“ Morrigan zog eine Augenbraue nach oben. Nickte dann aber und nahm sich die zwei Becher. „Du kannst dich auf mich verlassen.“ Sagte sie und begab sich wieder zum Tisch. Sie stellte die beiden Becher ab. „Und hast du dir inzwischen überlegt mir die Wahrheit zu sagen?“ Fragte sie als sie sich wieder setzte. „Ich bin gewillt dir zu helfen. Ich denke ich kenne auch noch andere die dir helfen werden, aber dafür musst du mir die Wahrheit sagen. Wie alt bist du eigentlich?“ Morrigan trank einen Schluck und sah die junge Frau aufmerksam an.

  • Morrigan ließ mich am Tisch zurück mit der Option mir weiter helfen zu wollen, falls ich ihr die Wahrheit sagte, wenn sie zurückkam. Die Wahrheit? Ich konnte ihr nicht die Wahrheit sagen! Dann war ich geliefert. Außerdem kannte ich die Frau ja überhaupt nicht. Mal ganz zu schweigen von den Vigilen, die nur ein paar Tische weiter saßen. Wenn die herausbekamen, wer ich war, dann war alles aus! Ich hatte keine Lust, wie meine Mutter zu enden. Doch diese Frau wusste etwas. Oder zumindest wusste sie, wo ich noch mehr Informationen bekam...


    Schließlich kam sie wieder zurück an den Tisch. Ich musste mich jetzt schnell entscheiden. Ganz egal, was ich jetzt machte, hatte ich mich direkt in die Zwickmühle manövriert. Aber wenn ich mit meiner Suche weiterkommen wollte, hatte ich gar keine andere Wahl. Ich musste ihr vertrauen!

    "Ja, es stimmt. Ich hab dir nicht ganz die Wahrheit gesagt. Allerdings nur, weil ich in großer Gefahr bin. Bitte versprich mir, dass du mich nicht verraten wirst!", bat ich sie eindringlich. Besonders wohl fühlte ich mich nicht in meiner Haut!

    "Na schön!" ,begann ich leise zu erzählen. "Bis vor ein paar Monaten lebte ich ein ruhiges Leben auf dem Land, irgendwo in Gallien und ich dachte, ich sei die Tochter meiner Eltern. An dem Tag, an dem ich mich mit dem Mann verlobt hatte, den ich heiraten wollte, überraschte mich meine Mutter mit einer Gesichte, die es in sich hatte!" Oh ja, ich war aus allen Wolken gefallen!

    "Meine Mutter beichtete mir, dass sie gar nicht meine richtige Mutter sei. Sie erzählte mir, meine echte Mutter sei wahrscheinlich eine geflohene Sklavin gewesen, die mit einem Mann namens Linos unterwegs war. Sie war hochschwanger, als sie Zuflucht bei einer alten Kräuterfrau fanden. Dort hat sie ihr Kind geboren. Ein paar Tage später bekam sie hohes Fieber und starb. Zuvor hat sie im Fieberwahn eben diese Namen erwähnt: Aurelius Ursus, Quintilius Sermo und Aretas. Die Kräuterfrau nannte das Kind nach seiner Mutter gab es, also mich, einer Bäuerin und ihrem Mann, die keine Kinder bekommen konnten. Dort habe ich fast neunzehn Jahre gelebt, ohne auch nur die leiseste Ahnung von all dem zu haben." So, nun wusste sie meine ganze Geschichte! Immer wieder hatte ich hinüber zu den Vigilen geschielt und hoffte, dass keiner von ihnen etwas mitbekommen hatte. "Jetzt weiß du, warum ich gelogen habe. Als Tochter einer Sklavin bin ich automatisch auch eine Sklavin!"

  • Nun endlich offenbarte die junge Frau ihre Geschichte und dieses mal war sie schon mehr glaubhaft. Obwohl Morrigan nicht verstand, warum die junge Frau ein sicheres Zuhause und einen Verlobten verlassen hatte um in Rom was zu finden? Sie war das Kind einer Sklavin. Und genau das machte sie hier in Rom zu einer. Man konnte nur hoffen, das keiner derer der ihre Mutter kannte noch am Leben oder in Rom war, dann hätte sie mächtige Probleme. Sie legte ihre Hand auf die der jungen Frau. „Keine Sorge, von mir erfährt niemand etwas. Also niemand der es nicht wissen darf.“ Sagte sie, denn natürlich würde sie Antias, der wohl unzweifelhaft der Vater dieses Mädchens war erzählen was sie wusste. „Du hast Glück, dass du auf mich getroffen bist. Zum einen weil ich Linos kannte und zum anderen weil ich ganz sicher nicht erpicht drauf bin irgendwen in den Sklavenstand zu bringen.“ Sagte sie und sah die jungen Frau an. „Ich kenne einen Freund, der kann dir helfen.“ Sprach es und machte gleichzeitig das mit Antias vereinbarte Zeichen. Sie konnte es nicht fassen, eine junge Frau gerade mal 19 Jahre alt und die schlug sich von Gallien nach Rom durch, das Mädchen hatte wohl mehr Glück als Verstand, dass sie hier unbeschadet angekommen war. „Du solltest auf jeden Fall Fortuna ein Opfer bringen, denn so viel Glück wie du hattest, hat nicht jeder. Allein von Gallien nach Rom.“ Morrigan schüttelte nichmal den Kopf.

  • Servius ging langsam zum Tisch an dem Morrigan und Caelyn saßen und setzte sich dazu. Er nickte Morrigan und dann Caelyn zu. " Also, ich kannte Aretas sehr gut, wir waren wie Brüder. Er hatte eine Sklavin kennengelernt, die hieß Caelyn. Aus der Freundschaft ist etwas mehr geworden und so wie es aussieht, bist du das Ergebnis. Du bist die Tochter von Aretas und Caelyn." Er atmete tief durch. " Aretas ..., weilt nicht mehr unter uns. " In Gedanken schob er schnell ein, weil er jetzt Servius Obsidius Antias heißt, nach. " Als sein bester Freund, das darf ich mit Fug und Recht sagen, werde ich dir helfen wo ich kann." Erst jetzt sah er sie sich richtig an. Sie war wirklich das Ebenbild ihrer Mutter. Warum sie nicht zusammen weg gegangen waren? Es war alles verblast. Er wollte sich auch nicht unbedingt an die Zeit erinnern. Zu viel war in die Brüche gegangen. Versprechen wurden nicht gehalten. Er schüttelte unbewusst den Kopf.

  • Nach dieser Beichte musste ich erst einmal einen großen Schluck trinken! Es fühlte sich nicht besonders gut an, wenn man auf die Gunst anderer angewiesen war. Diese Lektion hatte ich gerade zu lernen. Aber manchmal ging es eben nicht anders, wenn man vorankommen wollte. Ich hatte wirklich Glück, dass ich auf jemanden wie Morrigan getroffen war. Ein Anderer hätte vielleicht eiskalt seinen Profit aus meiner Geschichte gezogen.

    "Vielen Dank, für deine Verschwiegenheit! Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll!" Zumindest nicht mit Geld, denn in meinem Geldbeutel herrschte gerade gähnende Leere. Dann sprach die aurelische Sklavin von einem Freund, der mir helfen könne. Ich sah sie überrascht an, als sie plötzlich dem Wirt ein Zeichen gab und kurze Zeit später zu uns herüberkam. In der Zwischenzeit dachte ich über Morrigans Vorschlag nach.

    "Ein Opfer für Fortuna? Ja, das wäre vielleicht nicht schlecht! Wenn ich jetzt so auf meine Reise zurückdenke, hatte ich wirklich riesiges Glück! Ich war so von meiner Sache überzeugt, dass ich gar nicht groß darüber nachgedacht habe, was mir alles hätte passieren können", gestand ich ihr.


    Als der Wirt sich plötzlich zu uns an den Tisch setzte, war ich erst etwas überrascht. Wahrscheinlich tat er das nur, weil er Morrigan kannte. Was er dann aber erzählte, riss mir fast den Boden unter den Füßen weg. Der Mann kannte Aretas! Er und meine Mutter waren ein Paar. Sie hatten sich geliebt und ich war daraus entstanden! Nun wusste ich auch, wer mein Vater war. Das war mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte. Allerdings war mein Vater tot. Aber vielleicht konnte er mir auch noch mehr zu meiner Mutter sagen. Ich wollte alles wissen!

    "Hast du meine Mutter auch einmal getroffen? Wie war sie? Und wieso ist Aretas, also mein Vater tot? Woran ist er gestorben?"

    Als bester Freund meines Vater wollte er mir helfen, wo er nur konnte. Vielleicht konnte er mir jetzt schon sofort helfen, denn ich brauchte dingend Arbeit, um meinen Geldbeutel wieder füllen zu können.

    "Ich könnte deine Hilfe gut brauchen, denn ich suche eine Arbeit. Mein Geldbeutel ist so gut wie leer und selbst für den Wein habe ich nicht mehr genügend Geld. Ich könnte das Geschirr spülen oder den Boden wischen. Oder was sonst so anfällt." Von Haus aus war ich es gewohnt, hart zu arbeiten. 

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  • Sie stellte so viele Fragen. Fragen den Servius zu gern aus dem Weg gegangen wäre. Die er am liebsten nie gehört hätte. Es fiel ihm schwer Caelyn nicht gleich zu sagen, dass er es war. Aber es ging nicht. Es war zu gefährlich. Notgedrungen ging er auf ihre Fragen ein. " Ja, ich habe deine Mutter kennengelernt. Du bist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Mit Aretas das war so eine Sache. Er ist geflohen und auf dem Weg nach Mantua. Eigentlich in Mantua ist er gestorben. An was ? Die Frage kann ich dir nicht beantworten." Das konnte er ja auch wirklich nicht, denn er als Person war ja nicht gestorben nur der Sklave Aretas war nicht mehr da. Die Frage nach Arbeit bei ihm, machte ihn etwas verlegen. " Ähm, dein Geldbeutel ist leer? Tja, naja." Er kratzte sich am Hinterkopf. " Ja das sollte gehen. Du kannst mit Vorbereiten helfen und zubereiten. Auch bedienen. Britta zeigt dir alles." Vorher musste er mit Britta sprechen. Caelyn war für den Rest, das bedienen der Gäste in den Hinterzimmern, tabu. Er selbst würde dafür Sorge tragen und eine dementsprechende Ansage machen, falls sich jemand an sie halten wollte. " Du bekommst oben bei mir ein Zimmer. Dort kannst du wohnen so lange du willst. Kostgeld und Miete brauchst du nicht zu bezahlen." Das war das, was er ihr bieten konnte. Seine Tochter, die nicht wusste, dass er ihr Vater ist.

  • Es war ein kleiner Trost, dass er auch meine Mutter gekannt hatte. Obgleich er mir wenig über ihre Wesenszüge berichten konnte. Doch nun wusste ich wenigstens, dass ich sie sehen konnte, wenn ich mein Antlitz in einem Spiegel betrachtete. Denn sie sei mir wie aus dem Gesicht geschnitten. Aretas, mein Vater war also auch geflohen und auf der Flucht zu Tode gekommen. Wie, dass konnte oder wollte mir der Wirt nicht verraten. Vielleicht hatte man ihn gefasst und zur Strafe gekreuzigt. Eine schreckliche Vorstellung über eine noch schrecklichere Art, zu sterben! Besser, ich blendete das aus und hielt mich daran, was der Wirt mir erzählt hatte


    Auch wenn es dem Wirt wohl nicht ganz recht war, als ich ihm eröffnet hatte, meine Zeche nicht zahlen zu können, nahm er mein Angebot dann doch an. Er wollte mir Arbeit geben und wie es schien, nicht einmal die Schlechteste. Bedienen konnte ich. Ebenso das zubereiten und anrichten von Speisen und Getränken. Meine Mutter, also meine Ersatzmutter, hatte mich früh genug an ihre Seite genommen, so dass ich alle Handgriffe, die in der Küche hilfreich waren, gelernt hatte.

    "Danke, vielen Dank!" entgegnete ich freudestrahlend. Meine Freude steigerte sich sogar noch mehr, als er mir kostenlose Kost und Logis anbot. Das war wirklich mehr, als ich ich erwartet hatte! Natürlich würde ich ihm nicht ewig auf der Tasche liegen. Sobald ich genug Geld verdient hatte, würde ich mich nach einer Reisegelegenheit nach Hause umhören.

    "Oh, das ist äußerst großzügig von dir! Nochmals vielen Dank! Ich werde auch bestimmt nicht für lange deine Großzügigkeit ausnutzen, denn jetzt, da ich ja einiges über meine Mutter und sogar meinen Vater herausgefunden habe, werde ich demnächst sicher wieder nach Gallien aufbrechen, zu meiner Familie und meinem Verlobten." Ob Letzterer es mir verzeihen würde, dass ich einfach so fortgegangen war, würde sich noch herausstellen müssen.

    Schließlich wandte ich mich auch noch lächelnd zu Morrigan um, ohne die ich niemals so weit gekommen wäre. "Auch dir danke ich vielmals! Dass du mich hierher gebracht hast und du mich nicht verrätst!"

  • Morrigan lächelte geheimnisvoll. „Ich würde niemals meine Freunde verraten und da du irgendwie zum ihm...“ Morrigan zeigte zu Antias. „...gehörst und ich ihn zu meinen besten Freunden zähle, würde und werde ich dich nie verraten.“ Die Perserin erhob sich nun aber auch. „Also ich denke bei uns in der Villa ist die Luft wieder rein. Und ich werde da mal nach dem Rechten sehen. Wir sehen uns bestimmt bald mal wieder.“ Sagte sie und verabschiedete sich für heute. Aber sie würde die junge Frau im Auge behalten.