Zurück in der Urbs Aeterna 2.0
Schweren Herzens ließ sich Maliku von seinem Herrn zum Hafen in Antiochia geleiten. Auf dem Weg dorthin hatte er dem Iunier immer wieder versichert das er Herrin Iunia Axilla keine Schande bereiten würde und er gut auf Eos achtgeben würde. Als es dann daran ging das Schiff zu betreten, schluckte der junge Nabatäer hart und blickte mit tränenfeuchten Augen zu seinem Herrn empor.
“Danke das ich dir dienen durfte Herr.“
Dann verstummte Maliku auch schon und biss sich auf die Unterlippe. Nein. Vor seinem Herrn würde er keine einzige Träne vergießen. Auch wenn es ihm unfassbar schwer fiel. In Begleitung eines Eques betrat Maliku schließlich das Schiff das die Falbstute und ihn zurück in die Urbs Aeterna bringen würde. Wie auf der Überfahrt in die Provinz hielt sich Maliku während der Seereise bei Eos auf und sprach beinahe die gesamte Zeit mit ihr. Denn mittlerweile ließ sich Eos durch Malikus sanfte Stimme beruhigen. Eine Tatsache die ein sanftes Lächeln auf Malikus Lippen erscheinen ließ.
Die Seereise verlief ohne größere Zwischenfälle. Und während Maliku bei der Überfahrt noch mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, so hatte er doch jetzt keinerlei Beschwerden. Auch Eos stand vollkommen ruhig in ihrer Box, mit wachen Augen und lebhaftem Ohrenspiel.
“Du freust dich das es wieder nach Hause geht, hm?“
Wisperte der Nabatäer an die Falbstute gewandt. Während er seinen Kopf an ihren Hals bettete und sich die Frage stellte, was wohl Varus in diesem Augenblick tat. Würde er auch über ihn und Eos nachdenken, so wie es Maliku tat?
Die Götter schickten positive Winde und lenkten das Schiff sicher über die Meere, bis es schließlich im Zielhafen anlegen konnte. Möwengeschrei empfing Maliku, als er Eos vom Schiff führte und sich mit großen Augen umblickte.
“Danke Götter.“
Murmelte Maliku leise und beobachtete wie die Kisten mit Eos Putzzeug und dem Sattel, sowie dem Zaumzeug vom Schiff geladen wurden. Und während Eos sicher in den heimatlichen Stall eskortiert wurde, machte sich der nabatäische Sklave auf den Weg zurück in die Urbs Aeterna. Er würde sich beeilen müssen, wenn er vor Einbruch der Dämmerung an der Domus Iunia ankommen wollte.
Unbehelligt gelang es Maliku das Stadttor der Urbs Aeterna zu durchschreiten. Jetzt nur noch zur Domus Iunia gelangen. Zum Glück trug er die kleine Tafel um seinen Hals, die ihn als Sklaven des Appius Iunius Varus auswies. Je näher Maliku der Straße kam in der sich die Domus Iunia befand, desto nervöser wurde er. Und als er schließlich vor der Porta ankam, pochte ihm das Herz bis zum Hals und seine Handinnenflächen waren schweißfeucht. Unbemerkt versuchte er seine Hände zu trocknen und die Falten aus seiner von der Reise zerknitterten Tunika zu zupfen.
Zweimal musste Maliku durchatmen, bis er sich dazu durchringen konnte an die Porta zu klopfen. Den Brief seines Herrn für Herrin Iunia Axilla presste er fest gegen seine Brust.