Der Markt der Eitelkeiten - Oder: Wiedersehen unter erschwerten Bedingungen

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Phileas, der Maiordomus der Bene Ma'zin schritt mit strammen Schritt voran. Er ließ sich nicht durch die Auslagen der Händler ablenken sondern steuerte direkt sein Ziel an. Auf seiner Einkaufsliste, die er abzuarbeiten hatte, war recht lang. Adai Ben Ma'zin hatte eine kunterbunte Mischung an Wünschen geäußert, die Phileas besorgen sollte. Einige Bücher, jede Menge Papyrus, Wachs, ein Parfüm mit einem dezenten Herrnduft, der nicht allzu weibisch roch und noch vieles mehr. Zur Unterstützung hatte ihm sein Herr Hylas mitgegeben. Hylas, der Schönling, der seit dem ersten Tag im Hause der Bene Ma'zin seinem Herrn Adai Honig ums Maul geschmiert hatte und ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit schöne Augen machte. So zumindest sah es Phileas und witterte bereits Gefahr, der schöne Grieche könnte ihm eines Tages seinen Platz im Hause streitig machen.

    Im Augenblick war er einfach nur genervt von seinem Begleiter und hoffte, dieser Gang zum Markt würde schnell wieder vorübergehen. Hylas schien genau zu wissen, wie er den Maiordomus zur Weißglut bringen konnte. Er ließ sich extra viel Zeit, ließ seinen Blick seelenruhig über das große Angebot des parthischen Marktes gleiten und machte dann und wann halt, um sich so manche feilgebotene Ware etwas genauer anzuschauen. "Nun komm endlich! Wir sind nicht zu unserem Vergnügen hier!" Phileas hatte sich zu Hylas umgedreht und, wie hätte er es auch anders erwarten können, fand ihn am Stand eines Händerls stehen, der feine Stoffe und Kleidung verkaufte, die über die Seidenstraße nach Palmyra gekommen waren. Eine grüne Tunika aus reinster Seide mit Goldstickereien hatten es dem griechischen Sklaven angetan. "Komm schon, wir müssen weiter! Der Händler, zu dem wir müssen ist gleich da vorne!"


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Phileas gehörte nun wirklich nicht zu meinen Lieblingen. Im Grunde gab es im Haus meines Herrn niemand, der diese Bezeichnung verdient hätte. Nicht einmal die bunte Schar junger hübscher Sklavinnen, die den Bene Ma'zin dienten. Aber ich machte mir auch nichts daraus, dass mich alle mieden und über mich hinter vorgehaltener Hand tuschelten. Ich hatte es eben weit gebracht und das in relativ kurzer Zeit! Der Ben Ma'zin hatte mich höchstpersönlich gekauft. Nicht etwa auf einem gewöhnlichen Sklavenmarkt, wo sich allerhand Gesidel herumtrieb und man zuweilen um sein Hab und Gut fürchten musste. Nein, mein Herr hatte mich bei einem Besuch bei einem seiner Geschäftsfreunde entdeckt und hatte mich danach nicht mehr aus den Augen lassen können. Er hatte so lange auf seinen Freund eingeredet, bis der sich schließlich hinreißen ließ, mich für eine hohe Summe an den Ben Ma'zin zu verkaufen. Seitdem hatte ich alles dafür getan, dass er mich stets in seiner nächsten Umgebung haben wollte. Allein das Wohl meines Herrn lag mir am Herzen, denn wenn es meinem Herrn gut ging und ich ihm etwas bedeutete, ging es auch mir gut. Diese Erkenntnis hatte ich schon in frühen Jahren gelernt und bis jetzt hatte es nichts gegeben, was sie widerlegt hatte. Mir war es gleich von den anderen Sklaven als Arschkriecher bezeichnet zu werden. Denn, seien wir mal ehrlich, genau das war ich doch auch. Wenn mein Herr es verlangte, dann kroch ich ihm in den Allerwertesten und tat auch sonst alles, was ihm Lust, Erregung und letztendlich auch Befriedigung verschaffte. Als Dank hatte ich inzwischen einen festen Platz an seiner Seite erhalten. Er hatte mich zu seinem Sekretär gemacht und vertraute mir all seine Korrespondenz an. Vielleicht würde mein Herr mir eines Tages sogar die Verantwortung über seinen Haushalt übertragen. Doch in diesem Punk war Adai einfach zu sentimental, denn diese Aufgabe hatte ja sein alter Sandkastenfreund Phileas inne und er tat sich schwer dabei, Phileas vor den Kopf zu stoßen. So begnügte ich mich einfach damit, den Maiordomus hin und wider zur Weißglut zu bringen und ihm zu zeigen, dass wir fast auf gleicher Augenhöhe waren, was das Vertrauen und das Ansehen unseres Herrn betraf. Immer dann, wenn sich Phileas sich als Wichtigtuer aufspielte, so wie er es jetzt gerade tat, machte ich mir einen Riesenspaß daraus, ihn zu provozieren.

    "Nun hab dich nicht so! Schau dir diese herrliche Seidenware an! Diese Tunika würde mir wirklich gut stehen, Der kyrios würde das sicher mögen!" rief ich ihm zu, als er mich wieder antreiben wollte, wie einen gewöhnlichen Sklaven. Natürlich eilte er weiter und würdigte mich keines weiteren Blickes. Grinsend folgte ich ihm, allerdings ließ ich mir Zeit. Ich war schließlich nicht sein Hund, der an seiner Seite zu laufen hatte.

    Phileas steuerte einen Stand an, an dem ein ägyptischer Händler edele Duftwasser, wertvolle Öle und Salben verkaufte. Schon von Weiten stieg mir der Duft von herben Sandelholz und sinnlichem Rosenwasser in die Nase. Oh ja, hier waren wir richtig! "Wusstest du eigentlich, das das Duftwasser, das wir hier kaufen sollen, für mich bestimmt ist?" fragte ich ihn süffisant von der Seite, denn ich wusste schon im Voraus, was meine Frage mit ihm machen würde. Und wieder lag ich richtig, als ich sah, wie Phileas rot vor Wut anlief. Doch bevor er seine Schimpftirade an mir auslassen konnte, lenkte ich ihn ab. "Ach sieh nur, was haben wir denn da!? Zwei entzückende Mäuschen!"

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  • Aus großen Augen ließ Iduna ihren Blick von rechts nach links über den parthischen Markt gleiten. Wobei sie innerlich vibrierte und man erkennen konnte wie aufgeregt die Rothaarige war. Schließlich war es für sie etwas besonderes die Mauern des Palastes verlassen zu können, in dem sie lebte, seitdem sie von der Partherin Nilofer auf dem Sklavenmarkt gekauft wurde. Wie bei einem nervösen Fohlen flog Idunas Blick in sämtliche Himmelsrichtungen, wobei sie ihre schweißnassen Hände immer wieder an ihrer Tunika abwischte. Schließlich wollte sie unter keinen Umständen den Eindruck vermitteln, als würde sie jederzeit einen Fluchtversuch unternehmen. Denn dies war das letzte was der jungen Frau in diesem Moment durch den Kopf geisterte. Auch wenn sie sich in den Nächten noch immer in den Schlaf weinte und besonders um Aislin, sowie um Angus Tränen vergoss. Würde sie ihren Gefährten und ihre gemeinsame Tochter jemals wiedersehen?


    Um sich auf andere Gedanken zu bringen, richtete Iduna ihren Blick sogleich starr geradeaus und folgte der alexandrinischen Sklavin, mit der sie zusammen auf den parthischen Markt geschickt wurde. Ihre Herrin wünschte sich ein feines Duftwässerchen; eines das ihrem Näschen schmeichelte, so viel hatte Iduna für sich übersetzen können. Bei dem Gedanken an das Duftwässerchen zuckte Iduna leicht mit den Schultern. Schließlich machte sie sich selbst nicht viel aus derlei Wässerchen oder sonstigen Geschmeide. Wie es später bei ihrer Tochter sein würde, konnte Iduna nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht favorisierte die kleine Aislin, wenn sie erst einmal älter wäre, hübsche Stoffe die ihrem Körper schmeichelten. Bei dem Gedanken an die kleine Aislin spürte Iduna wie ihr Herz schwer wurde und die Cheruskerin hart schlucken musste.


    “Glaubst du wirklich das wir hier dieses Duftwässerchen finden welches Herrin Nilofer bevorzugt?“


    Konnte man Idunas leises Stimmlein vernehmen, als sie sich in Anippes Richtung wandte und ihre Worte direkt an die alexandrinische Sklavin aussprach.


    “Ich fühle mich auf dem partischen Markt nicht wohl. Hier ist es so laut und stickig.“


    Verlieh Iduna ihren Bedenken eine Stimme. Bevor sie auch schon verstummte und betreten zu Boden blickte. Schließlich wollte sie nicht das Anippe ihrer Herrin erzählte, dass sich Iduna auf dem Markt gefürchtet hatte. Auch wenn dies genau der Fall war. So hielt die germanische Sklavin ihren Blick gesenkt und ihre schlanken Finger miteinander verschränkt. Bis zu dem Moment, als eine fremdländische Stimme an ihr Gehör drang und Iduna ihren Blick unwillkürlich anhob. Augenblicklich kollidierte ihr Blick mit dem des Sklaven Hylas; neben dem sie den Maiordomus der Bene Ma’zin erkannte. Zumindest vermutete Iduna dies und so versuchte sie auch Anippe auf die beiden jungen Männer aufmerksam zu machen.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Phileas hasste diesen arroganten Kerl! Ständig musste er ihn provozieren oder seine Anordnungen ignorieren. Was wusste Hylas schon, was ihr gemeinsamer kyrios mochte! Er kannte Adai Ben Ma'zin schließlich schon eine ganze Weile läger als dieser Taugenichts! Vor vielen Jahren, als beide noch Kinder waren, hatte Adai ihn sogar einen Bruder genannt. Diese Zeiten waren längst vorbei! Sie waren zu Männern geworden. Der eine wurde sich recht schnell seiner Stellung als Sklave bewusst, nachdem der andere ihm unmissverständlich erklärt hatte, wo zukünftig sein Platz war. Er hatte seinen kyrios deswegen nicht gehasst, denn er hatte bereits als Kind gewusst, dass sie beide nicht gleichgestellt waren.

    Der Maiordomus warf nun doch einen müden Blick auf die Tunika, schüttelte dann dofort den Kopf und lief bereits weiter. "Nein, das ist viel zu weibisch! Adai mag so etwas nicht! Und noch weniger mag er es, wenn seine Sklaven in aller Öffentlichkeit so herumlaufen!" Ha, das hatte hoffentlich gesessen und Hylas würde für den Rest des Tages seine dumme Schnauze halten! Leider hatte Phileas da falsch gedacht!


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Ich sah erstaunt auf. Hatte er den kyrios soeben tatsächlich bei seinem Vornamen genannt? Ja, hatte er, um mir zu demonstrieren, in welchem Verhaltnis er zu ihm stand. So ein Angeber! "Aha, du meinst also, dü wüsstest, was der kyrios mag und was nicht?"

    Ich hatte genug von dem blöden Stoff und ließ ihn dort liegen, wo ich ihn gefunden hatte und folgte Phileas und grinste vor mich hin. Der Tag würde noch richtig lustig werden, wenn es nach mir ging. Ob der maiordomus das dann auch so sah, war fraglich. Wenn ich eines richtig gut konnte, dann war es anderen gehörig auf die Nerven zu gehen.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nein, er wollte sachlich bleiben, wenn er auf diese Behauptung etwas entgegnen würde. Doch dazu kam es nicht mehr. Phileas, der eine Aversion gegen alles hatte, was vier Pfoten, ein Fell und einen langen Schwanz besaß, sah entsetzt auf, als er das Wort 'Mäuschen' vernommen hatte. "Was??!! Wo??!!"

    Statt der erwarteten Nager viel sein Blick auf eine Rothaarige, die sich mit ihrer dunkelhaarigen Begleitung unterhielt. Die beiden kamen dem Geiechen seltsam vertraut vor. Er vergas selten ein Gesicht und noch weniger vergas er, welche Erinnerungen er mir diesem Gesicht verband.

    Ja, das war die rothaarige Sklavin vom Sklavenmarkt, die er eigentlich hatte kaufen wollen und die ander Frau, war die Sklavin, die ihm schöne Augen gemachen hatte, um ihn einen Moment lang abzulenken. Wegen ihr hatte er diese Sklavin nicht bekommen! Deswegen gab es nun Hylas!

    Phileas Züge wurden kalt und abweisend, als seine Blicke Anippe trafen." Du!?" fragte er nur verächtlich und wollte am liebsten wieder zur Tagesordnung übergehen. Aber etwas hinderte ihn daran.

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  • Es war etwas Zeit vergangen, Anippe hatte ihre wenigen Lateinkenntnisse ausbauen können, und heute war sie mit Idunah auf dem Parthischen Markt, Parfüms zu kaufen. Denn auch wenn die Despoina nur eine Antwort von Phraotes erwartete, so fuhr sie doch fort, mit vollen Händen Athenodoros Geld auszugeben. Je mehr sie in Luxus schwelgte, desto weniger misstraute ihr der Palmyrener. Er glaubte, er habe die Herrin Nilofer ganz fest an der Luxus- Angel:

    "Keine Angst; hier ist es nur laut und heiß, aber auch nicht anders als anderswo.", sagte sie beruhigend zu ihrer Begleiterin, der rothaarigen Sklavin: " Und natürlich finden wir hier Duftwasser und hoffentlich schön teuer. Auch wenn man hinterher riecht wie ein Iltis."


    Anippe hatte den Kopf hoch erhoben. Auch wenn sie ebenso wie Iduna als Unfreie unverschleiert ging. Aber von den Palmyrenern ließ sie sich gleich gar nichts gefallen, das waren Barbaren.

    Sie schob sich mit ihrem Henkelkorb durch die Menge, und dann wäre sie beinahe in jemanden reingerannt, den sie kannte. Sie errötete. Das war Phileas, sie mochte sein schönes Gesicht mit den lieben Augen, aber ganz kalt sah er sie an. Oh, er war bestimmt noch sauer: Du?, fragte er sie.


    Anippe konnte genauso schnippisch sein.

    "Ja, ich. Ich wohne zufällig hier. Chaire Phileas", sagte sie und schaute an ihm vorbei auf seinen Begleiter:

    "Chaaaire", sagte sie langgedehnt und kokett, als hätte sie Interesse an Hylas: "Ach Phileas, willst du uns nicht vorstellen? Ich heiße Anippe und das andere Mädchen Idunah. "

  • Als Anippe erklärte das sich dieser Markt in nichts von den anderen Märkten unterschied, wandte sich Idunas Kopf in Richtung der Alexandrinerin. Wohin wusste die Dunkelhaarige denn wie es auf anderen Märkten aussah, mh? War sie schon einmal über die Grenze in ein anderes Land gestolpert? Wohl kaum, wenn sie doch die Sklavin des Athenodoros war und dies seitdem sie denken konnte. Und dennoch interessierte es Iduna insgeheim schon, ob Anippe bereits andere Landstriche gesehen hatte. Diese Frage wagte sie jedoch nicht zu stellen. So biss sie sich leicht auf die Unterlippe, während sie der Dunkelhaarigen folgte und ihren Blick über die dargebotenen Waren gleiten ließ.


    “Hm. Aber wieso sollte Herrin Nilofer riechen wie ein Iltis? Herrin Nilofer sollte wunderbar duften, so dass der Herr zufrieden mit unserer Auswahl ist.“


    Erwiederte die kleine Germanin auf Anippes Worte und neigte ihr Köpfchen kaum merklich auf die Seite. Dabei verrutschte der Schleier, den man um ihren Kopf geschlungen hatte und deren Ende über ihre Schultern fielen. Energisch zupfte die Rothaarige an dem Stoff, der sie verhüllen sollte und entblößte im selben Moment ihren roten Schopf. Dieser Stoff störte und außerdem war Iduna nicht gewohnt verhüllt durch die Gegend zu laufen. Warum auch? Diese Sitte kannte die Cheruskerin nicht. Für Anippe war dies jedoch etwas völlig normales und so senkte Iduna unwillkürlich ihren Kopf und zog den Stoff abermals um ihren Kopf, um sich zu verhüllen. Bevor sie sich beeilte, um Anippe nicht aus den Augen zu verlieren. Nicht auszudenken wenn sie sich hier verlaufen würde.


    Als Anippe dann auf die beiden Männer aufmerksam wurde, zuckte Iduna leicht zusammen. Mit dieser schnippischen Art Anippes hätte Iduna nicht gerechnet. Und so zupfte sie der Alexandrinerin leicht am Stoff ihres Gewandes. Bevor sie leicht ihren Kopf schüttelte.


    “Wieso bist du denn so garstig Anippe?“


    Schließlich hatte Iduna auf dem Sklavenmarkt nicht verstanden, was zwischen der Alexandrinerin und den beiden Herrn vorgefallen war. Iduna jedoch wusste was sich gehörte und so neigte sie ihren Kopf und blickte artig gen Boden.


    “Salve den beiden Herren.“


    Begrüßte Iduna Phileas und seinen Begleiter mit leisem Stimmlein. Wobei sie noch immer artig gen Boden blickte.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Zuerst war mir gar nicht bewusst, weshalb Phileas so heftig reagiert hatte, Doch dann fiel es mir wieder ein. Er hatte ja panische Angst vor Mäusen und Ratten und sonstigem Getier. Ich lachte leise in mich hinein, denn ich fand es einfach nur komisch. Natürlich hatte ich mit 'Mäuschen' keine echten Nager gemeint, sondern die beiden Hübschen, die sich auch an dem Stand umsahen. Dass es sich dabei zweifellos und 'Damen' meines Standes handeln musste, war klar zu erkennen, da sie unverschleiert gingen. Und besonders die Rothaarige sah sehr appetitlich aus! Einen solchen Anblick hatte man hierzulande nicht alle Tage. Doch auch mein Intimfeind Phileas begriff schnell. Zu meinem Erstaunen kannte er zumindest eine von beiden. Die kleine dunkelhaarige, um genau zu sein. Allerdings schien er mit ihr keine guten Erinnerungen verknüpfen zu können. Gespannt verfolgte ich nun den Schlagabtausch zwischen den beiden. Das würde heute noch ein richtig erlebnisreicher Tag werden! Vielleicht flogen später sogar noch die Fetzen, denn Phileas, den ich bisher für den größten Langweiler aller Zeiten gehalten hatte, begann mich immer mehr eines Besseren zu belehren. Dieser Einkauf versprach doch noch spannend zu werden!


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nein, er hatte die Sklavin aus dem Hause der Bene Attar nicht vergessen! "Chaire Anippe!"presste er ungehalten hervor. Zwar war er nicht erpicht darauf, den Gruß der Alexandrinerin zu erwidern, doch gehörte es zu seinen Prinzipien, auf alles und jeden zu reagieren. Wenigstens hatte sie den Anstand und errötete, als Phileas sie ansprach. Doch statt sich für ihr unschönes Verhalten auf dem Sklavenmarkt zu entschuldigen wurde sie auch noch patzig! Sie konnte von Glück sagen, dass sie nicht zum Haushalt der Bene Ma'zin gehörte! Bei solch einem schäbigen Verhalten hätte sie unter ihm kein schönes Leben mehr. Dabei hatte doch alles so schön angefangen! Anippe hatte damals etwas bei ihm bewirkt, was er so bisher selten an sich beobachtet hatte. Er hatte ihr gegenüber Gefühle entwickelt, die wenn sie forciert worden wären, über die der Freundschaft hinaus gegangen wären. Doch dazu war es ja leider nicht mehr gekommen. Denn sie hatte ihn durch ihr freundliches Getue einfach nur blenden wollen und hatte dadurch beigetragen, dass ihm die Rothaarige, die Anippe nun im schlepptau mit sich führte, durch die Lappen gegangen war. Doch was seinen Missmut nun noch weiter steigerte, war die Art wie sie sich nun Hylas anbiederte und von ihm auch noch verlangte, dass er ihr den ungeliebten Mitsklaven auch noch vorstellen sollte. Einfach nur widerlich, dachte Phileas. Doch natürlich wollte er sich nicht die Blöße geben und sie einfach ignorieren. "Das ist Hylas", meinte er knapp. "Hylas, das ist Anippe. Sklavin des Hauses Bene Attar. Doch du solltest sie mit Vorsicht genießen, denn auch wenn man es ihr nicht ansieht, gleicht sie doch einer Natter!" fuhr er fort und ließ sie dabei nicht aus den Augen. Selbst dann nicht, als die Rothaarige, deren Namen Idunah lautete, sie auf lateinisch begrüßte und er dies mit einem "Salve "erwiderte.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Oh oh! Ich hörte schon, wie es in der Ferne buchstäblich zu Grummeln begann. Schon sehr bald würde hier ein handfestes Gewitter aufziehen! Irgendetwas musste die Kleine angestellt haben, um den Maiordomus dermaßen in Rage zu bringen. Dabei sah sie doch so süß aus! und wie sie dann auch noch Chaaaire zu mir sagte und dabei so kokett wirkte. Herrlich! Natürlich lächelte ich ihr zu. "Chairete Anippe und Iduna!" Auch die Rothaarige war allerliebst! Sie hätte ich bestimmt nicht von der Bettkante gewiesen.

    Und schon ging das Donnerwetter los! Phileas jedoch ließ keinen Zweifel daran, dass er so richtig angepisst war. Oh je! So hatte ich ihn bisher nur selten erlebt. Er nannte Anippe eine Natter! Was hatte das Mädchen nur angestellt?! "Eine Natter? Bist du sicher, Phileas?" fragte ich leicht spöttisch zurück. "Sie sieht gar nicht so danach aus! Eher lieblich und nett!" Dabei warf ich ihr ein überschwängliches Lächeln zu. Vielleicht wurde ja noch mehr daraus. Schließlich sollte man nie die Hoffnung aufgeben!

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  • "Domina Nilofer soll vor allen Dingen teuer duften.", erwiderte Anippe, da trafen sie auf Phileas und seinen Begleiter.Wie gewünscht stellte der Maiordomus des Hauses Bene Ma' zin sie vor und nannte sie dabei eine NATTER.

    Anippe blies einen Moment die Wangen auf, so wütend machte sie das. Sie war keine Natter, gut zuweilen ein bisschen, aber sie war keine NATTER. In diesem Fall plagte sie wirklich das schlechte Gewissen. Phileas war so nett gewesen, und sie hatte sich nur mit ihm unterhalten, um ihn von Idunah abzulenken. Aber lieber hätte sie sich nur einfach so mit ihm unterhalten.


    Der andere, Hylas, lächelte sie dagegen sehr freundlich an und nannte sie lieblich und nett. Genau das war sie, auch wenn sie nicht immer dazu kam. Sie sagte also: "Chaire Hylas. So ist Phileas halt, immer für einen Scherz gut. Das er mich Natter nennt, ist seine Art zu sagen: Hallo Anippe, ich freue mich kolossal, dich wieder zu treffen. Seid ihr auch am Parfüm besorgen? Ich soll einen Duft für meine Herrin aussuchen, aber diese Hitze und dieser Gestank...ich bin total überfordert."

    Hilfesuchend schaute sie zu Hylas hoch. Hatte sie nicht soeben Idunah erklärt, dieser Markt wäre nicht anders als andere Märkte? Das schien vergessen.

    Gleichzeitig legte Anippe ihre Fingerspitzen leicht auf Hylas Unterarm, als suche sie Stütze. Sie würde Phileas absichtlich nicht beachten, mochte der mit Idunah reden; Latein konnte er ja. Anippe aber mittlerweile auch ganz passabel, daher würde ihr kein Wort entgehen.

    Dieser Phileas sollte nicht glauben, dass er die Macht hatte, sie zu beleidigen.

    .

    In Wirklichkeit aber kochte die Alexandrinerin vor Wut. Und die Wut wurde noch ein kleines bisschen größer dadurch, dass es Innen so weh tat und dass Phileas ganz recht hatte.

  • Schweigend betrachtete Iduna die beiden jungen Männer. Eh‘ es Anippes Worte waren, die Idunas Aufmerksamkeit augenblicklich fesselte. Hm. Ihre Herrin sollte vor allen Dingen teuer duften. Nun gut, dies hatte doch auch die kleine Germanin mit ihren Worten sagen wollen. Aber vielleicht hatte sie sich zu undeutlich ausgedrückt und Anippe hatte ihre Worte einfach nicht verstanden. Etwas unglücklich senkte die Rothaarige ihren Kopf und blieb ruhig neben der Dunkelhaarigen stehen. Auch wenn sie deren Unmut in ihrer Stimme heraushören konnte und ihren Kopf dann doch leicht anhob.


    Die Dunkelhaarige schien jedoch nur Augen für die beiden jungen Männer zu haben, so dass Iduna ein tonloses seufzen über ihre Lippen entwich. Eigentlich wollten sie doch Einkäufe erledigen und nicht unbedingt mit diesen beiden Männern ins Gespräch kommen. Jedoch behielt Iduna diese Gedanken für sich und konzentrierte ihren Blick abermals auf ihre Füße. Den einen der beiden Männer kannte die Cheruskerin vom Sklavenmarkt und so ertappte sie sich, wie sie abermals empor schielte und den Schlagabtausch nun doch mit gewissem Interesse verfolgte. Wieso aber war Anippe nur so wütend? Was hatten ihr die beiden Männer denn getan? Fragend furchte sich Idunas Stirn, auch wenn sie weiterhin stumm blieb und stattdessen ihr Köpfchen leicht auf die Seite neigte. Vielleicht sollte sie Anippe und die beiden jungen Männer einfach alleine lassen und sich stattdessen auf die Waren der Verkäufer konzentrieren. Denn Nilofer wünschte ein gut duftendes Duftwässerchen. Blieb jetzt nur noch die Frage zu klären, an welchem Verkaufsstand es die besten Duftwässerchen gab? War dies der einzige Verkaufsstand, an dem die Vier gerade herumstanden?


    Nachdem Iduna tief durchgeatmet hatte, hob sie ihren Blick dann doch vorsichtig an.


    “Unsere Herrin wünscht ein feines Duftwässerchen. Ist dies hier der einzige Verkaufsstand oder gibt es hier noch mehr davon?“


    Plapperte die Rothaarige einfach drauf los. In einem Mischmasch aus Lateinisch und der hiesigen Zunge; auch wenn sie bisher nur einige Wörter der Wüstensprache aussprechen konnte. Irgendwie musste sie diese aufgeladene Stimmung doch entzerren können.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Ja, lieblich und nett! Genau das ist ihre Masche!", entfuhr es dem Maiordomus. Genau damit hatte sie ihn hinter's Licht geführt. Normalerweise war Phileas nicht so nachtragend gewesen, wenn er bei einer Sklavenauktion nicht zum Zuge gekommen war. Doch hierbei handelte es sich um etwas Personliches! Dass nun ausgerechnet Anippe ihn jetzt auch noch ignorierte und sich bei Hylas, dieser falschen Schlage anschmiegte, kränkte ihn noch mehr.bSchließlich wandte er seinen Blick von den beiden ab und beobachtete Idunah ein wenig. Sie hätte wirklich eine gute Gespielin für seinen Herrn abgegeben. Doch nun war es scheinbar der alte Bene Attar, der sich mit ihr vegnügen durfte. "Geht es dir gut, im Hause deines neuen Herrn?" fragte er sie schließlich auf Latein und schaute dabei gar nicht mehr so grimmig drein, wie er es zuvor noch bei Anippe getan hatte. "Die junge Domina, die dich gekauft hat, wird sie die neue Frau deines Dominus werden?" Er fragte natürlich nur, um die Unterhaltung am Laufen zu halten. Allerdings hatte es auch sein Gutes, immer mit neuen Informationen versorgt zu werden, die er dann an seinen Herrn weitertragen konnte.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Ich grinste bei Anippes Bemerkung und stimmte ihr nickend zu. "Ja, ja, so kennen wir den guten Phileas! Er ist immer zu Scherzen aufgelegt!" Allerdings ging er zum Lachen immer in den Keller! "Na ja, vielleicht kann ich ja behilflich sein. Ich kenne mich gut aus mit teuren Dingen und ich sehe sofort, was edel und wertvoll ist und was nicht." fügte ich noch süffisant hinzu und mein grinsen wurde zu einem breiten Lächeln, während ich die niedliche Alexandrinerin nicht mehr aus den Augen ließ. "Manche verdienen eben nur das Beste!" Dass ich wesentlich besser war, als dieser Miesepeter Phileas lag ja wohl klar auf der Hand.

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  • “Unsere Herrin wünscht ein feines Duftwässerchen. Ist dies hier der einzige Verkaufsstand oder gibt es hier noch mehr davon?“


    Plapperte die Rothaarige einfach drauf los. In einem Mischmasch aus Lateinisch und der hiesigen Zunge; auch wenn sie bisher nur einige Wörter der Wüstensprache aussprechen konnte. Irgendwie musste sie diese aufgeladene Stimmung doch entzerren können.

    Anippe war viel zu sehr beschäftigt, Hylas anzulächeln, fast tat ihr der Kiefer weh. Als nun Idunah sie unterbrach, machte sie eine unwirsche Geste. Wollte die Germanin ihr, Anippe, etwa beibringen, was sie zu tun und zu lassen hatte? Sie war in der Prostas Bene Attar auch so etwas wie der Maiordomus, nun gut, nicht wirklich. Doch sie war die einzige Sklavin aus Alexandria, die Athenodoros behalten hatte.:

    " Na sicher, es gibt Hunderte von Verkaufsstände. Kannst ja schon mal losgehen und dir alles alleine angucken, wenn du es eilig hast. Aber pass auf, dass sie dich nicht schon wieder stehlen!"

    Nun redete Phileas ganz freundlich mit Idunah, und obwohl Anippe gerade noch gedacht hatte, dass die Beiden miteinander reden konnten, verursachte ihr das schlechte Laune. Na egal, dann nahm SIE sich eben diesen Hylas vor.


    Ich grinste bei Anippes Bemerkung und stimmte ihr nickend zu. "Ja, ja, so kennen wir den guten Phileas! Er ist immer zu Scherzen aufgelegt!" Allerdings ging er zum Lachen immer in den Keller! "Na ja, vielleicht kann ich ja behilflich sein. Ich kenne mich gut aus mit teuren Dingen und ich sehe sofort, was edel und wertvoll ist und was nicht." fügte ich noch süffisant hinzu und mein grinsen wurde zu einem breiten Lächeln, während ich die niedliche Alexandrinerin nicht mehr aus den Augen ließ. "Manche verdienen eben nur das Beste!" Dass ich wesentlich besser war, als dieser Miesepeter Phileas lag ja wohl klar auf der Hand.


    " Du kennst dich mit teuren Dingen aus, oh, da könntest du mich ja beraten.", sagte sie mit herzerreißendem Augenaufschlag zu Hylas: "Ich bin noch nicht so lange in Syria, weißt du. Wie lange bist du schon im Hause der Bene Mazin? Bist du denn in Palmyra geboren? Ich habe dich nie zuvor gesehen, aber du wärst mir bestimmt aufgefallen."

    Sie beschrieb mit den Händen weibliche Kurven:

    " Meine despoina ist sehr schön, dunkelhaarig, eine edle Partherin von reinem Herzen. Welcher Duft wäre da passend? Sie verdient nur das Beste, schau nicht auf den Preis.", sagte sie.

  • Noch immer wartete die Rothaarige auf eine Antwort und blickte abwechselnd zwischen den drei anderen hin- und her. Das sich Phileas Blick dann doch kurzzeitig auf ihrer Person niederlegte, blieb Iduna nicht verborgen und so neigte sich ihr Kopf leicht auf die Seite. Hoffentlich sprach er sie nun nicht an. Denn dann könnte sie Anippe unauffällig ein Zeichen geben, dass sie doch ihren Einkauf auf dem Markt einfach fortsetzen sollten. Herrin Nilofer sollte schließlich nicht zu lange auf sie beide warten. Anippe jedoch bemerkte sie nicht oder wollte sie nicht bemerken; Fakt war, die alexandrinische Sklavin war so in ihr Gespräch mit Hylas vertieft, dass sie Iduna nicht bemerkte und so entschlüpfte ihren Lippen ein leises seufzen. Als dann jedoch die unwirsche Handbewegung der Alexandrinerin erfolgte, zuckte die Cheruskerin sichtlich betroffen zusammen und senkte betreten ihr Köpfchen.


    “Ich dachte wir sollten zusammen bleiben Anippe.“


    Gab Iduna mit leiser Stimme zur Antwort, als sie ihren Worten lauschte und vernehmlich schluckte.


    “Ich kenne mich hier doch nicht aus. Was ist, wenn ich mich verlaufe?“


    Jetzt blickte Iduna wahrlich verunsichert in die Runde und wünschte sich nichts sehnlichster als an Nilofers Seite. Denn dort hatte sie sich geborgen gefühlt. Und hier, auf den staubigen Märkten fühlte sie sich von unzähligen Augen beobachtet. Aber vielleicht könnte ihr Phileas bei ihrem Problem behilflich sein? So drehte sich die Rothaarige langsam in Richtung des dunkelhaarigen Mannes und benetzte leicht ihre Unterlippe. Bevor sie ihr leises Stimmlein erklingen ließ.


    “Meine Herrin Nilofer soll den Hausherrn heiraten. Ich wurde von Herrin Nilofer gekauft und bin ihre Sklavin.“


    Berichtigte Iduna den jungen Mann in lateinischer Sprache und war froh, dass sie diese Sprache wieder sprechen konnte. Die Wüstensprache ließ sie noch immer ihre Zunge verknoten.


    “Dieser Ort hier ist so fremdartig. So anders als mein bisheriges zu Hause in der Urbs Aeterna. Ich weiß nicht ob ich mich mit diesem Ort anfreunden kann. Meine Herrin behandelt mich freundlich und zuvorkommend.“


    Antwortete Iduna dann noch pflichtgemäß auf die ihr gestellte Fragen.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Hylas und Anippe! Ja, die beiden passten bestens zueinander, dachte Phileas grimmig. Am besten gar nicht hinhören, was Hylas, dieser Schwachkopf von sich gab. So lautete seine Devise, zumindest für diesen heutigen Tagesabschnitt. Daher war er erfreut, in Iduna eine sehr angenehme Gesprächspartnerin gefunden zu haben, die nicht so laut und sprunghaft war, wie ihre Mitsklavin Anippe. So erfuhr er dann auch, dass bald eine Hochzeit im Hause der Bene Attar bevorstand. "Oh, ich kann mich an deine Herrin erinnern. Sie ist eine junge hübsche Frau! Sie und der der alte Waballat also? Aha." Das waren ja Neuigkeiten! Dann war also der junge Ben Attar bald abgeschrieben, wenn Idunahs Herrin erst einmal selbst Kinder geboren hatte.

    Doch dann vertraute sie ihm etwas persönliches an. Ein Zeichen dafür dass sie Vertrauen zu ihm gefast hatte. Für sie, diese fremdländische Schönheit war alles fremd hier. Das mochte gut sein, denn die Levante war ganz anders. Auch die Mentalität der Menschen war nicht mit der der Römer zu vergleichen. "Du wirst dich sicher bald daran gewöhnt haben. Palmyra hat auch schöne Seiten. Wenn du möchtest, kann ich dich mal herumführen, wenn deine Herrin dich einmal entbehren kann. Komm einfach zum Haus der Bene Ma'zin im West-Viertel. Dann kann ich dir dort den Allat-Tempel zeigen und vielleicht können wir der Göttin auch ein Opfer darbringen. " Phileas lächelte. Er war von sich selbst überrascht, dass er so viel auf einmal erzählte, da er doch sonst recht wortkarg sein konnte.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Die Kleine hatte wirklich Klasse. Am liebsten hätte ich sie hier sofort vernascht."Das hübscheste und teuerste Ding, das ich hier gerade sehe, bist eindeutig du, meine Süße!" meinte ich grinsend zu ihr. Als sie fragte, ob ich hier gebören wäre, schüttelte ich vehement den Kopf. "Ihr Götter nein! Bloß das nicht! Ich stamme ursprünglich aus Athen. Palmyra ist gegen Athen ein stinkender Kackhaufen!" Ich rümpfte die Nase, als ich das sagte. "Mein alter Herr war Kaufmann. Er hat mit teuren Sachen aus dem Orient gehandelt. Als er dann leider vor ein paar Monaten starb, hat sein Sohn, dieser Dummkopf mich an den erstbesten Händler verschachert. So kam ich nach Palmyra, wo mich mein neuer Herr sah und sich sofort in mich verliebte. Er konnte also gar nicht anders, als mich mitzunehmen!" Wieder grinste ich sie an." Wenn ich schon länger hier wäre, dann wärst du mir sicher auch schon früher ins Auge gefallen, meine Hübsche." Ja, vielleicht wollte sie ja mit mir mal schnell zu einem ruhigen Plätzchen gehen, wo ich sie dann auf die Schnelle vernaschen konnte. Doch dann sprach sie von ihrer despoina. Sie beschrieb sie und malte dabei mit ihren Händen weibliche Kurven in die Luft. "Also dann ist sie mindestens genauso hübsch, wie du. Ja, lass mich nachdenken. Ha, ich weiß! Ein Stückchen weiter von hier gibt es ein kleines Lädchen mit wirklich exklusiven Düften. Viel besser, als das Zeug, was sie hier verramschen! Komm mit, ich zeig es dir! Deine Freundin kannst du ja hier lassen. Sie amüsiert sich ja prächtig mit Phileas." Ich nahm ihre Hand und zog sie mit mir mit.

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  • “Ich dachte wir sollten zusammen bleiben Anippe.“


    Gab Iduna mit leiser Stimme zur Antwort, als sie ihren Worten lauschte und vernehmlich schluckte.


    “Ich kenne mich hier doch nicht aus. Was ist, wenn ich mich verlaufe?“

    "Na eben, deshalb bleibst du hübsch bei mir und tust was ich tue.", sagte Anippe und wandte den Kopf nach Idunah um. Was sie sah, gefiel ihr allerdings wenig:


    Phileas und Idunah! Sollte er doch, sollte er doch, sollte er doch, dachte die Alexandrinerin, und es war gar nicht so einfach, so zu tun, als wäre man an Hylas interessiert, wenn man in Wirklichkeit kein Wort verpassen wollte, welches Phileas zu der rotschöpfigen Germanin sagte...

    Lud der sie gerade zu sich nach Hause ein???? Was für ein Mist...



    Die Kleine hatte wirklich Klasse. Am liebsten hätte ich sie hier sofort vernascht."Das hübscheste und teuerste Ding, das ich hier gerade sehe, bist eindeutig du, meine Süße!" meinte ich grinsend zu ihr. Als sie fragte, ob ich hier gebören wäre, schüttelte ich vehement den Kopf. "Ihr Götter nein! Bloß das nicht! Ich stamme ursprünglich aus Athen. Palmyra ist gegen Athen ein stinkender Kackhaufen!" Ich rümpfte die Nase, als ich das sagte. "Mein alter Herr war Kaufmann. Er hat mit teuren Sachen aus dem Orient gehandelt. Als er dann leider vor ein paar Monaten starb, hat sein Sohn, dieser Dummkopf mich an den erstbesten Händler verschachert. So kam ich nach Palmyra, wo mich mein neuer Herr sah und sich sofort in mich verliebte. Er konnte also gar nicht anders, als mich mitzunehmen!" Wieder grinste ich sie an." Wenn ich schon länger hier wäre, dann wärst du mir sicher auch schon früher ins Auge gefallen, meine Hübsche." Ja, vielleicht wollte sie ja mit mir mal schnell zu einem ruhigen Plätzchen gehen, wo ich sie dann auf die Schnelle vernaschen konnte. Doch dann sprach sie von ihrer despoina. Sie beschrieb sie und malte dabei mit ihren Händen weibliche Kurven in die Luft. "Also dann ist sie mindestens genauso hübsch, wie du. Ja, lass mich nachdenken. Ha, ich weiß! Ein Stückchen weiter von hier gibt es ein kleines Lädchen mit wirklich exklusiven Düften. Viel besser, als das Zeug, was sie hier verramschen! Komm mit, ich zeig es dir! Deine Freundin kannst du ja hier lassen. Sie amüsiert sich ja prächtig mit Phileas." Ich nahm ihre Hand und zog sie mit mir mit.

    Sie wandte sich wieder Hylas zu und lachte auf, als der Palmyra einen stinkenden Kackhaufen nannte: " Wo ihr Athener doch so elegant und gebildet seid, muss das wirklich schrecklich für dich sein!", sprach Anippe mitfühlend:

    " Wie konnte der Sohn deines alten Herren das nur tun, dich verkaufen? Wenigstens dein neuer despotés weiß zu schätzen, was er an dir hat, das sieht man. Leider kauft mein Herr niemals gutaussehende und modische Griechen wie dich. Er mag nur Frauen."


    Anippe war ansonsten wachsamer, aber ihr Zorn auf Phileas (und der noch stärkere Zorn auf sich selbst) das war keine gute Mischung, und so ließ sie sich von dem Bene Mazin - Sklaven an der Hand nehmen und in eine Seitengasse ziehen.


    Einen Blick zurück wagte sie: "Phileas muss bitte auf Idunah aufpassen! Die ist so unbedarft, dass sie sich in einer Latrine verläuft.", sagte sie:

    "Aber den Laden mit exklusiven Düften möchte ich sehen. Ist ja für meine Herrin Nilofer. Wo sind wir denn, Hylas?"


    Sie runzelte die Stirn, es war fast unheimlich, wie schnell die Stadt abweisend und still wirkte, verließ man die quirligen Orte.

  • Als Anippe erklärte, dass Iduna dann in ihrer Nähe zu bleiben hatte, damit sie sich wirklich nicht verlief, nickte die Rothaarige kaum merklich.


    “Ich möchte aber auch niemanden zur Last fallen.“


    Fügte Iduna dann noch an Anippe gewandt hinzu. Bevor sie bemerkte, dass sich die Alexandrinerin dem Ben-Ma‘zin Sklaven Hylas regelrecht an den Hals warf. Zumindest machte dies auf Iduna den Eindruck und so blickte sie gen Boden und fokussierte die feinen Sandkörnchen.


    Jedoch hielt dieser Moment nicht lange an, denn die Stimme des dunkelhaarigen, jungen Mannes drang abermals an Idunas Gehör und so wandte sie langsam ihren Kopf in seine Richtung. Dabei hielt sie ihren Blick seitlich abgewandt. Schließlich gehörte es sich nicht, dass sie ihn allzu offensichtlich und direkt anblickte. Auch wenn er ein Sklave war, so wie sie eine Sklavin war.


    “Ich war noch nie auf einer Hochzeit. Wie wird eine Hochzeit hier in diesen Landen gefeiert?“


    Sprudelte es nun doch aufgeregt über Idunas Lippen. Bevor sie bemerkte wie unhöflich sie sich benahm und hastig ihren Blick senkte. Dabei biss sie sich vor Verlegenheit auf ihre Unterlippe und vergrub ihre Finger in ihrem Kleid.


    “Ich weiß nicht ob mich meine Herrin entbehren kann. Und ich weiß leider auch nicht wo sich das West-Viertel befindet. Diese Wüstenstand ist so fremd für mich.“


    Da verstummte sie dann auch schon und atmete langsam ein- und wieder aus. War das gerade eine Einladung des jungen Mannes?


    “Wenn du möchtest kann ich Herrin Nilofer fragen, ob du mir den Allat-Tempel zeigen darfst.“


    Neugierig war die kleine Rothaarige nun doch geworden. Auch wenn sie sich unwohl umblickte und dabei Ausschau nach Anippe hielt. Doch diese zog der Begleiter Phileas soeben außer Sicht- und Hörweite. Was hatte das zu bedeuten?


    “Ich glaube dein Begleiter mag Anippe.“


    Sprach Iduna mit leiser Stimme und vollkommen unbedarft an Phileas gewandt.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.So gerne er das Techtelmechtel zwischen Hylas und Anippe auch ignoriert hätte, fiel es ihm sehr schwer, den beiden nicht doch hin und wieder einen Blick zuzuwerfen. Hylas fuhr zur Bestform auf und präsentierte sich als Fachmann für hübsche und teure Dinge. Anippe schien ihm dabei voll auf den Leim zu gehen. Davon angewidert widmete er sich lieber wieder der Rothaarigen Sklavin. "Oh, Hochzeiten werden hier sehr groß und üppig gefeiert. Mindestens drei Tage lang! Dabei werden keine Kosten und Mühen gescheut, was manche nicht so gutbetuchte Familien bis an den Rand des Ruins bringen kann. Aber keine Sorge, dein Despotes gehört zu den vier einflussreichsten und begütertsten Familien der Stadt," antwortete er ihr und lächelte.

    Auf seine Einladung hin verhielt sich Idunah erwartungsgemäß zurückhaltend. Scheinbar gab es immer noch etwas, was sie sehr bedrückte. Denn eigentlich hätte sie sich glücklich schätzen können, in einem so reichen Haus dienen zu dürfen. Aber gut, er wollte sie nun auch nicht nach den Gründen dafür fragen. Manchmal wurden so nicht richtig heilen wollende Wunden unnötigerweise wieder aufgerissen. "Ich würde mich freuen, wenn du deine despoina darum bitten würdest. Ich könnte dich dann sicher auch abholen, damit du nicht alleine durch Palmyra irren musst," bot er ihr an. Als Idunah ihn dann darauf aufmerksam machte, wie sehr Hylas Anippe mochte, gerieten die beiden wieder in seinen Fokus. Er sah gerade noch, wie sein Mitsklave die Alexandrinerin an der Hand genommen hatte und sie nun mit sich zog. Hylas! rief er ihm noch nach. Doch seine Stimme schien nicht bis zu Hylas vorgedungen zu sein.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Alles lief wie am Schnürchen! Ich hatte die kleine alexandrinische Maus mit meiner Geschichte sichtlich beeindruckt. Sie bedauerte mich wegen meines Schicksals, doch ich zuckte nur mit den Schultern. "Tja, so ist das Leben! Aber es hatte ein Gutes, dass ich nach Palmyra verkauft worden bin. Sonst hatte ich dich niemals kennengelernt!" Wieder strahlte ich sie an. Sie war einfach unwiderstehlich! Die Art, wie sie mich becircte, war einfach göttlich. "Nun, dein despotes hat aber einen guten Geschmack, was Frauen anbelangt. Sonst wärst du sicher nicht bei ihm," entgegnete ich ihr und ließ keinen Zweifel daran, wie zauberhaft sie war. So ließ sie sich auch ganz leicht von mir mitziehen. "Ja ja, Phileas passt auf sie auf, keine Sorge!" beschwichtigte ich sie. Was sollte Phileas auch anderes tun, als andere zu beaufsichtigen? Dass er meinen Namen rief, als er wohl bemerkte, wie ich mit Anippe in einer Seitenstraße verschwand, ignorierte ich einfach. In diesem Moment gab es nur Anippe und die Chance, mit ihr für eine kurze Zeit alleine zu sein. Das genügte mir um meine Lust an ihr zu stillen.

    Als wir ein Stück in die Seitenstraße hinen gelaufen waren, war es ganz still geworden. Die Geschäftigkeit des Marktes wurde von den Häuserwänden abgeschirmt. Natürlich gab es hier keinen Laden mit exklusiven Düften. Dafür aber eine Häusernische, in die ich sie steuerte und mich vor sie stellte, dass sie mir nicht so schnell entwischen konnte.

    "So, jetzt sind wir endlich allein, meine Süße! " raunte ich ihr voller Verlangen zu. Dann drückte ich meinen Mund auf ihren und begann sie leidenschaftlich zu küssen. Gleichzeitig versuchte meine Hand ihre Tunika nach oben zu schieben, um an ihre Mitte zu gelangen.

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    Der ging ja ziemlich ran, fand Anippe und gehorsam schloss sie die Augen, als Hylas seine Lippen auf die ihren presste, und auch schon seine Hand ihren Chiton hochschob. Einen Moment lang hätte sie den Mann gewähren lassen, denn unangenehm war es nicht einmal, sie war schließlich nicht aus Holz, und der Sklave der Bene Mazin roch nach edlem Parfüm, war gut aussehend und seine Haut angenehm weich.


    Aber vielleicht gab es ja wirklich einen Unterschied zwischen "es ist nicht unangenehm" und "ich will mit diesem Mann schlafen", und vielleicht war da ein Funke, den despoina Nilofer in Anippe zum Glühen gebracht hatte: Sie war ein Mensch. Sie war WER. Sie konnte sich den Wünschen ihres Herren Athenodoros nicht entziehen, aber dieser Hylas stand nicht über ihr; sie beide waren Sklaven, und es gab keinen Grund, dass sie ihre Gutmütigkeit ausnutzen ließ.


    Anippe legte ihre Hand um sein Handgelenk und hielt sie fest. Sie suchte Hylas Blick:

    "Och, so ein bisschen Werbungsphase vorher wäre ja kein Fehler.", sprach sie mit sanfter Ironie: "Ich meine, so an der Hauswand, das hat keinen Chic. Wir könnten uns zumindest vorher ein paar Mal zum Spazierengehen verabreden, meinst du nicht, lieber Hylas?"


    Sie legte den Kopf schief. Doch gleichzeitig schlug ihr das Herz bis zum Hals. Würde der andere von ihr ablassen?


  • Das der dunkelhaarige Sklave nicht wirklich bei der Sache war, bemerkte Iduna und diese Tatsache ließ sie ihre Stirn kaum merklich furchen. Denn die Blicke, die Phileas, Anippe und Hylas entgegen warf, blieben auch Iduna nicht verborgen. Hm. Solche Blicke konnten nur eines bedeuten, reimte sich die Rothaarige gedanklich zusammen. Jedoch behielt sie ihre Gedanken für sich. Schließlich kannte sie den Sklaven des ben Ma’zin nicht unbedingt besonders gut. Zum Glück antwortete Phileas auf ihre gestellte Frage und so richtete Iduna ihren Blick abermals auf den jungen Mann ihr gegenüber.


    “Wird dein Herr ebenfalls zu der Hochzeit meiner Herrin eingeladen werden?“


    Wollte Iduna von Phileas wissen und neigte dabei ihr Köpfchen kaum merklich auf die Seite.


    “Drei Tage lang dauert so eine Hochzeit? Das ist.. wirklich lang.“


    Antwortete Iduna auf die Worte ihres Gegenübers. Was hätte sie denn auch sonst erwidern sollen, mh? Auch auf seine Einladung hin, gab sich Iduna betont zurückhaltend. Schließlich wusste sie nicht ob Nilofer damit einverstanden wäre. Fragen würde sie ihre Herrin auf jeden Fall. Denn in Phileas hatte sie einen ausgezeichneten Fremdenführer gefunden und Iduna wollte dann doch mehr über diese Gegend in Erfahrung bringen. Wenn sie hier schon die nächste Zeit leben müsste. Es sei denn der Iulier käme doch noch und mit ihm Rettung. Doch allmählich hatte sich Iduna damit abgefunden, dass sie den Iulier niemals wieder sehen würde und damit auch Angus und Aislin. Bei dem Gedanken an ihren Gefährten und ihre gemeinsame Tochter spürte Iduna einen scharfen Stich in ihrer Brust und wie sich ihre Augen mit Tränen sammelten.


    “Ich werde Herrin Nilofer fragen ob ich dich begleiten darf.“


    Konnte man Idunas Stimme vernehmen, nachdem sie einige male tief durchgeamtet hatte, um ihre aufwühlenden Emotionen wieder halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Auch wenn ihre Augen noch immer verräterisch glitzerten, so kullerten doch keine Tränen mehr aus ihren Augen.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Ein Seufzer drang aus Phileas Mund, der aber nicht Idunah galt, sondern dem nichtsnutzigen Hylas, der mit Anippe einfach verschwunden war. Dieser Kerl machte einfach immer nur Ärger! Hinterher konnte es dann auch noch passieren, dass er, einer Viper gleich, ihn auch auch noch bei seinem Herrn anschwärzte und behauptete, er - Phileas hätte ihn absichtlich in die Irre laufen lassen. Auf jeden Fall würde er später mit Hylas ein Hühnchen zu rupfen haben! Doch zunächst widmete er sich wieder der hübschen rothaarigen Sklavin, die ihm gerade noch eine Frage gestellt hatte. Er lächelte sie an. "Ich denke schon! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Einladung an meinen ergeht. Du musst wissen, Palmyra ist eine freie Stadt. Ihre Geschicke werden von der Bule, der Ratsversammlung bestimmt. Dieser Rat besteht aus Mitgliedern der vier bedeutetendsten Stämme Palmyras, die Bene Komare, die Bene Mattabol, die Bene Attar und die Bene Mazin. Mein despotes Adai Ben Ma'zin ist eines dieser Mitglieder, ebenso wie deiner. Also wir mein despotes mit größter Wahrscheinlichkeit auch eine Einladung erhalten. Alles andere wäre ein Affront." Nein nein, die Bene Attar wären gewiss nicht so dumm und würden die Bene Ma'zin bei solch einem Ereignis ausschließen.

    "Ja, drei Tage sind lang, wenn man bedenkt, in dieser Zeit hunderte von Gästen und deren Anhängsel durchfüttern zu müssen und ihnen eine Unterkunft zu bieten! Das ist eine wahre Herkulesaufgabe!" Phileas sprach aus Erfahrung, denn die Hochzeit seines despotes lag selbst noch gar nicht so lange zurück.


    Doch dann wich Phileas Lächeln leicht aus seinem Gesicht. Stattdessen machte sich Sorge breit, als er bemerkte, dass sich Tränen in Idunahs Augen sammeln wollten. Hatte er etwas Falsches gesagt oder getan. "Was ist los, Idunah? Du weinst ja schon beinahe. Habe ich etwas getan..." was sie verletzt hatte?


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Meine Leidenschaft wurde immer stärker. Anippe wehrte sich nicht gegen meine Absichten. Sie schloß genießerisch die Augen, als ich ihr einen Kuss stahl. Ganz sicher verzehrte sie sich bereits danach, mich zu spüren, denn meine Lenden waren wesentlich kraftvoller als die ihres alten despotes. Ich würde sie und auch mich in kürzester Zeit in die die höchten Höhen hinauftreiben, da war ich mir sicher. Aber dann geschah plötzlich estwas Unerwartetes. Sie hielt einfach so mein Handgelenk fest und plapperte etwas von Werbungsphase. "Hä?" fragte ich verdutzt. Ich musste schon zugeben, die kleine Alexandrinerin hatte eine Art, die einen ganz unerwartet zum Absturz brachte! "Du willst erst spazierengehen? Ernsthaft?" Ich konnte es einfach nicht glauben und ließ von ihr ab. Was glaubte sie denn, was ich mit ihr vorhatte? Ihren despotes danach zu fragen, ob ich sie heiraten durfte? Bei diesem Gedanken erschien ein kurzes zynisches Lächeln, welches schnell der Enttäuschung wich. "Ich dachte, du und ich, wir könnten ein wenig Spaß haben. Mehr nicht. Aber wenn du lieber spazierengehen willst... bitte!" Ich begann mich von ihr zu lösen und ging einen Schritt zurück, um sie frei zu geben.

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  • Meine Leidenschaft wurde immer stärker. Anippe wehrte sich nicht gegen meine Absichten. Sie schloß genießerisch die Augen, als ich ihr einen Kuss stahl. Ganz sicher verzehrte sie sich bereits danach, mich zu spüren, denn meine Lenden waren wesentlich kraftvoller als die ihres alten despotes. Ich würde sie und auch mich in kürzester Zeit in die die höchten Höhen hinauftreiben, da war ich mir sicher. Aber dann geschah plötzlich estwas Unerwartetes. Sie hielt einfach so mein Handgelenk fest und plapperte etwas von Werbungsphase. "Hä?" fragte ich verdutzt. Ich musste schon zugeben, die kleine Alexandrinerin hatte eine Art, die einen ganz unerwartet zum Absturz brachte! "Du willst erst spazierengehen? Ernsthaft?" Ich konnte es einfach nicht glauben und ließ von ihr ab. Was glaubte sie denn, was ich mit ihr vorhatte? Ihren despotes danach zu fragen, ob ich sie heiraten durfte? Bei diesem Gedanken erschien ein kurzes zynisches Lächeln, welches schnell der Enttäuschung wich. "Ich dachte, du und ich, wir könnten ein wenig Spaß haben. Mehr nicht. Aber wenn du lieber spazierengehen willst... bitte!" Ich begann mich von ihr zu lösen und ging einen Schritt zurück, um sie frei zu geben.

    Anippe war selbst ganz perplex, dass es klappte, denn der Mann gab sie frei. Sie konnte jetzt nicht behaupten, dass er vor Begeisterung im Quadrat sprang, aber wütend oder gar ausfallend wurde er auch nicht.

    Hylas hatte eine kleine Belohnung verdient, fand sie.

    So hauchte Anippe ihm einen Kuss auf die Wange: "Spazierengehen, ja.", flüsterte sie. Hmmm, er roch wirklich köstlich, und die Alexandrinerin fühlte, wie sie schwach wurde: "Zumindest ein kleines Stück.... Du hast gesagt, es gibt einen Laden? Vielleicht haben sie ein Hinterzimmer?"

    Mist, dachte sie, es war immer das Gleiche. Der Sklave des Ben Mazin tat ihr schon wieder Leid, und sie ließ sich gerade breitschlagen.

  • Das seufzen blieb Iduna nicht verborgen und so hob sie ruckartig ihren Kopf an und musterte den dunkelhaarigen Sklaven. Hatte dieser Seufzer etwa ihr gegolten? Oder machte sich Phileas Sorgen um Anippe, die mit dem anderen griechischen Sklaven einfach verschwunden war? Fragend wiegte sich Idunas Köpfchen von einer Seite auf die andere, wobei sie Phileas aufmerksam anblickte. Sollte sie ihn darauf ansprechen? Denn sein Gesicht sprach Bände, zumindest kam es Iduna so vor. Und so wie er Anippe angeblickt hatte, konnte das nur eines bedeuten. Der Dunkelhaarige würde wohl am liebsten mit dem vorschnellen Hylas tauschen. Diese Gedanken behielt Iduna dann doch besser für sich. Später würde sie vielleicht Anippe befragen, wie es um ihre Gefühlswelt stand. Vielleicht. Wenn sie ihr eigenes Gefühlschaos wieder in Ordnung gebracht hatte. Denn die Germanin spürte wie ihr Herz hastig in ihrer Brust pochte und sich ihre Kehle anfühlte, als würde in ihrem Hals ein Felsbrocken stecken, der ihr das Atmen erschwerte. Und dann bildeten sich auch noch Tränen in ihren Augen. Dabei hatte sie sich doch fest vorgenommen, standhaft zu bleiben und ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten. Doch wie sollte sie das bewerkstelligen, wenn ihr Herz vor Sehnsucht nach Angus regelrecht in winzig kleine Teile zerbrach? So schluckte Iduna schließlich und atmete langsam ein- und wieder aus. So erhoffte sie sich zumindest ihre Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen, damit sie Phileas antworten konnte, ohne das ihre Stimme zitterte.


    “Ich habe an meinen Gefährten gedacht. Ich vermisse Angus und Aislin und erhoffe mir mit jedem Tag das sie mich endlich finden. Manchmal fürchte ich mich jedoch vor dem Augenblick, wenn ich Angus und Aislin endlich wieder gegenüber stehen darf. Ich habe Angus nun schon so lange nicht mehr gesehen. Und.. weiß auch nicht wie er auf meine Herrin Nilofer reagieren wird. Am liebsten wäre es, wenn meine Herrin Nilofer auch Angus und Aislin bei sich aufnimmt.“


    Bei diesen letzten Worten erhellte sich Idunas Gesicht und ein strahlendes leuchten trat in ihre Augen. Jenes leuchten erlosch jedoch nach einigen wenigen Wimpernschlägen und hinterließ eine bedrückt dreinblickende Iduna.


    “Ich erhoffe mir nichts sehnlichster, als Angus und Aislin wieder in meine Arme schließen zu können.“


    Dann verstummte die Rothaarige und atmete tief durch. Bevor sie versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern und zu Phileas empor blickte.


    “Entschuldige. Ich wollte dich mit meinen privaten Sorgen und Nöten nicht belästigen. Hast du denn ..eine Gefährtin?“


    Wollte Iduna dann doch mit einem neugierigen Schimmer in ihren Augen von dem Ben Ma’zin Sklaven wissen.