Gladiatoren für Tiberius Caudex: Flamma & AFS

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    Saturninus hatte seinem Patron zugesichert, sich um tüchtige Gladiatoren für den geplanten munus gladiatorum zu kümmern. Als Berater hatte er sich den zu seiner aktiven Zeit berühmten Exgladiatoren Flamma auserbeten. Als Schreiber hatte er Andreas dabei, einen der furischen Sklaven, der tüchtig war, der sich aber auch wie ein kleiner Junge gefreut hatte, als er erfuhr, dass er Flamma kennen lernen durfte. Andreas war ein großer Fan und entsprechend aufgeregt.

    Saturninus kam etwas zu spät, da er sich noch hatte seine Toga sorgfältig anlegen lassen. Nach der neusten Mode - sehr viel Stoff und noch mehr Falten - konnte man sich überhaupt nur gemessen und würdevoll bewegen - und eben langsam.

  • Nun heute war der Tag, wo ich wieder in den Ludus gehen würde. Zum Glück nicht als Kämpfer und nicht mehr als Besitz des Ludus. Führer da hatte ich nichts anderes gekannt und mich mit der Situation abgefunden, einen Kämpfer in der Arena zu sein und nebenher ein Spielzeug für jene die es sich leisten konnte. Ich war verdammt froh, dass ich mit meinem Dominus einen hatte, der tatsächlich nur meine Fähigkeiten als Kämpfer zu schätzen wusste.

    Ich war pünktlich am Ludus erschienen, nein ich war sogar vor der verabredeten Zeit hier. Ich wartete vor der Tür und doch hörte ich die vertrauten Laute aus dem Inneren des Ludus. Ich hörte die Holzschwerter die im Übungskampf aufeinandertrafen. Ich hörte das Brüllen des Doctors der alle anhielt ihr Bestes zu geben. Ich hörte seien Tiraden, die mir nur allzu vertraut waren und ich hörte wie seien Peitsche schwang und auf Haut traf. Ja all diese Geräusche kannte ich nur zu gut, sie waren lange Zeit ja auch mein Alltag gewesen.

    Ich blickte die Straße entlang und wartete auf den Klienten meines Dominus. Als ich ihn erblickte, ging ich ihm natürlich entgegen. Im Angemessenen Abstand blieb ich stehen und neigte meinen Kopf. Ja ich tat das immer noch, auch wenn Kara und der Dominus selbst es versucht haben mir abzugewöhnen. Ja ich hatte vieles geändert, aber das bekam ich einfach nicht aus mir heraus. Und ich tat es ja auch um weniger bedrohlich auf meine Gegenüber zu wirken. Ja ich wusste um meine Größe und um die Masse meiner Muskeln, die meine schiere Kraft ausstrahlten. Ich wusste darum und versuchte eben mit meiner Haltung zu signalisieren, dass ich keine Gefahr war. Also zumindest nicht für eben jene die meinen Dominus und seien Familie nicht bedrohten. „Salve Dominus Furius.“ Sagte ich mit ruhiger Stimme und begrüßte den Mann, den ich heute beratend zu Seite stehen sollte.

  • "Salve Flamma", sagte Saturninus und nickte dem Exgladiatoren zu. Das dieser den Kopf neigte, fand er angemessen, solange er ihm keine anderen Verhaltensregeln gab. Und das tat er nun:

    "Wenn du ein Soldat wärst, würde ich sagen: Rühren. Du bist hier nicht als Sklave, sondern als mein Berater. Das impliziert absolute Ehrlichkeit: Wenn du meinst, der Furius tut gerade einen Griff in die Latrina, dann sag mir das bitte ohne Rücksichten. Du brauchst nicht Dominus zu sagen, nenn mich Eques Furius.",

    er grinste und deutete auf seinen Scriba Andreas:

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Dies ist Andreas. Wenn ich ihn dir nicht vorstelle, platzt er mir noch: Also: Flamma - Andreas, Andreas - Flamma. Ein großer Fan von dir, Flamma"

    Andreas lächelte vergnügt; er war ansonsten nicht schüchtern, aber die Gegenwart seines Idols verschlug ihm die Sprache.

    Saturninus lauschte dem Geräusch der Holzschwerter, die aufeinander klackerten, den rauen Rufen, dem Ächzen hinter der Porta:

    "Treten wir ein. Führe mich durch deine Welt, Flamma", bemerkte er.

  • Ich nickte und entspannte meine Haltung und hob ein wenig den Blick. „Natürlich Eques Furius.“ Sagte ich und nickte nochmals. „Ich werde dir natürlich meine ehrliche Meinung sagen. Ich werde dir auch sagen können, welche Kämpfer gerade die Besten sind.“ Ich zeigte hinter mich. „Ich kenne jeden Mann hier im Ludis. Weiß um ihre Stärken und Schwächen., also werde ich dir gern sagen, falls du mit deiner Einschätzung nicht ganz so richtig liegst.“ Dann sah ich zu dem Sklaven. „Salve Andreas.“ Begrüßte ich ihn freundlich. „Ich freue mich immer Fans von mir kennenzulernen. Vielleicht haben wir später noch Zeit ein paar Worte miteinander zu wechseln.“ Bot ich an, stellte damit aber auch klar, dass es erst eine Aufgabe zu erledigen gab. So nickte ich dem Furius zu und klopfte an die Tür. Diese wurde auch gleich geöffnet. „Salve.“ Schalte es uns entgegen. „Bei den Göttern! Flamma?“ Der Mann an der Tür war sichtlich überrascht. „Salve Erik. Mein Dominus hat uns angekündigt. Ich begleite seinen Klienten Eques Furius. Er ist hier um Gladiatoren für die anstehenden Spiele meines Dominus anzuwerben.“ Natürlich wurden wir erwarten. Der Dominus hatte wohl nur vergessen zu erwähnen, dass ich auch dabei bin. So wurden wir nun durch die Katakomben des Ludus geführt um uns anschließen auf einer kleinen Tribüne oberhalb der Trainingsarena wiederzufinden. Ich kannte diesen Platz hier natürlich. Oft genug war ich hier gewesen um mich von reichen Römern begutachten oder auch betatschen zu lassen. Wir mussten auch nicht lange auf den Director warten. „Salve Furius. Dein Kommen wurde angekündigt.“ Sein Blick fiel auf mich. „Oh wie ich sehe, hast du Flamma mitgebracht. Ich wusste gar nicht, dass sein Dominus ihn nun doch verleiht? Wenn dem so ist wird das den einen oder anderen sehr freuen.“ Ich ballte kurz meine Hände zu Fäusten, denn nein ich war nicht verleihen worden, zumindest nicht in dem Sinne wie der Mann hier vor uns dachte. Und doch sagte ich nichts, sondern senkte meine Blick und trat ein kleines Stück zurück. Ja ich würde beraten und ja ich würde offen sein, aber in Anwesenheit des Directors würde ich mich verhalten, so wie man es mir hier jahrelang beigebracht hatte.

  • Saturninus folgte einem Eric und seinem Begleiter Flamma durch die Katakomben bis zu einer kleinen Tribüne oberhalb der Trainingsarena. Von dort aus konnte man die einzelnen Kämpfer gut beobachten.

    Der Director Ludi kam dann auch pünktlich zu dem ausgemachten Termin.

    Er hieß Galeo Poetelius Pacilus* war ein schon betagter Ritter, und stand auf Grund seines hohen (und hervorragend bezahlten) Staatsposten im Rang höher als Saturninus. Der war allerdings im Auftrag seines Patrons, des Quästor Urbanus Tiberius Caudex unterwegs. Dennoch ärgerte er sich über die unverhohlene Zweideutigkeit, die aus Poetelius Worten sprach. Er selbst war weder Jünglingen noch Männern zugeneigt; auch keinem sündhaft teurem Schäferstündchen mit einem zugegebenermaßen ansehnlichen Gladiator.

    "Salve Director Poetelius", sprach er etwas steif:

    "Ja, mein Patron war so freundlich, mir Flamma auf Grund seiner Expertise als Begleiter mitzugeben. ", er warf einen Blick in die Arena und machte eine Handbewegung zu dem Exgladiator, damit er vortrete, und die trainierenden Paare begutachte:

    "Kümmere dich gar nicht um uns, Flamma, walte deines Amtes. Andreas wird jede Anmerkung mitschreiben."

    Das brauchte man Andreas nicht zweimal sagen, mit verklärtem Gesichtsausdruck stellte sich der junge Sklave neben sein Idol.

    Saturninus wandte sich wieder an den Director, mit kühler Liebenswürdigkeit:

    "Mein Patron legt Wert auf die Publikumslieblinge, aber auch auf neue vielversprechende Talente. Bei den ersten Kämpfen kann es etwas zu lachen geben. Aber keine Frauen; Frauen in der Arena sind ihm eine Abscheulichkeit."



    Sim-Off:

    * Ich hoffe, es geht in Ordnung, mir ihn von hier auszuborgen

  • Nein rein äußerlich merkte man mir nichts an. Innerlich und in Gedanken knirschte ich allerdings mit den Zähnen. Ich nickte dem Furius zu und trat an den Rand der Tribüne. Der Sklave des Klienten meines Dominus folgte mir quasi auf dem Fuße. Ich blendete das Gespräch der beiden Männer hinter mir aus und konzertierte mich auf die Männer unten im Sand. Ich konnte ein oder zwei neue mir unbekannte Gesichter erkennen. Sie waren neu, nicht nur hier im Ludus sondern anhand dessen wie sie Kämpften, konnte man sehen, dass sie erst am Anfang des Trainings standen. Nach und nach sah ich mir die Männer an, alles Gesichter, die mich jahrelang begleitet hatten. Ich kannte sie gut, wir hatten ja unser Leben hier zusammenverbracht. Ja ich war hier um ihr Geschick zu beurteilen und doch behagte es mir nicht, dass sie aufgrund meiner Expertise in die Arena und wohlmöglich in den Tod geschickt wurden. Aber auch das schluckte ich herunter und konzertierte mich voll und ganz auf meinen Aufgabe. Ich zeigte auf einen Murmillo. "Das ist Milon. Er hat langjährige Erfahrungen und schon 8 Siege errungen. Er sollte gegen Ragnar, den Thraex antreten." Ich zeigte auf einen weiteren Mann, der durch sein hellblondes Haar auffiel. "Sie kennen sich beide und damit die Stärken und Schwächen des anderen, wenn sie gegeneinander antreten kommt es zu einem spannenden Kampf. Die beiden sollten aufgrund ihrer Erfahrung für den Hauptkampf vorgemerkt werden."

    Die nächste Paarung die ich benannte bestand aus einem Retiarius und Secutor. Die beiden entsprechende Kämpfer zeigte ich Andreas auch. Ich erklärte ihm, die Vor und Nachteile. "Die Zuschauer sehen diese Paarung gern. Da die beide aber noch nicht so viel Erfahrung haben sind sie wohl eher für die Vorkämpfe geeignet. Dort das ist Leif, er ist wie ich ein Dimachaerus und auf dem besten Wege der Beste hier zu werden. Noch fehlt es ihm ein wenig an Erfahrung, aber ich denke, dass er schon bald ganz oben stehen wird." Ich zeigte auf jenen Mann, der mir hier immer ein guter Freund gewesen war. "Er könnte gegen Helio der als Thraex in die Arena geht kämpfen. Ihre Paarung ist auch immer recht beliebt bei den Zuschauern. Die beiden zusammen bieten dem Publikum einen guten Kampf und das wie sie sehen wollen." Genau in diesem Moment entdeckte Leif mich und brüllte. "Leck mich doch! He Flamma hast du Sehnsucht nach uns?" Ich schmunzelte und nickte ihm grüßend zu, antwortete jedoch nicht. Er würde es wohl verstehen, dass ich nicht zum Vergnügen hier war.


    Der Director redete unterdessen ohne Unterlass auf den Furius ein. "Ich bin ja so geehrt, dass der Tiberius unseren Ludi auserwählt hat um seine Spiel zu bestreiten. Ich hoffe, dass du hier für den ehrenwerten Tiberius finden wirst, was du suchst. Aber du hast ja auch einen guten Experten dabei. Ich bin mir sicher, dass er die Besten finden wird." Ja schleimen konnte der Mann schon immer gut, was er aber auch gut konnte war sticheln und so konnte er es sich nicht verkneifen sich nochmal an Flamma zu wenden. "Und großer Flamma genießt du deinen Ruhestand? Oder juckt es dich in den Fingern? Wenn dein Begleiter es erlaubt kannst du uns gern zeigen was du noch drauf hast. Obwohl du ja nicht mehr im Training bist. Aber so ein kleiner Schaukampf würde uns alle erfreuen. Nicht wahr Furius?"


    Da ich nun direkt angesprochen wurde, drehte ich mich zu den Männern um. Ich sagte jedoch nichts sondern sah nur fragend zu dem Furius. Wenn er es wünschte würde ich natürlich nach unten gehen für einen Kampf. Ob ich tatsächlich noch gegen die Männer bestehen konnte? Ich wusste es nicht, aber auch wenn ich nicht mehr im Ludus war, vernachlässigte ich mein Training nicht. Also ganz so unterlegen wäre ich dann wohl doch nicht.



    Sim-Off:

    Ja es ist ok und ich hoffe es ist in Ordnung, das ich den NPC einfach mitschreiben

  • Andreas notierte hilfsbereit und konzentriert in Kurzschrift auf eine Wachstafel, was Flamma ihm diktierte:


    Milon Murmillo vs. Ragnar Thraex / Hauptkampf
    Rufus Retiarius vs. Simonides Secutor / Vorkampf
    Leif Dimachaerus vs. Helio Thraex / Hauptkampf
    ....


    Das Flamma ihm dabei noch Erklärungen gab, freute den jungen Sklaven sehr.


    Saturninus hörte mit halbem Ohr hin. Er schätzte das Präzise, Zielgerichtete des Parthers; er und Andreas würden das schon machen. Der Director sprach auf ihn ein und erging sich in Schmeicheleien für den Tiberius, der gar nicht anwesend war.

    "Dessen bin ich mir auch sicher, Director Poetelius", entgegnete er und sah zu, wie Flamma die Paarungen herausgriff. Der Vorteil war, dass er nicht nur den momentanen Trainingsstand, sondern auch die Vergangenheit der Männer kannte. Er wusste, wer ehrgeizig war. Er wusste wohl auch, wer im entscheidenden Moment versagen konnte.

    Einer der ehemaligen Kameraden hatte Flamma nun erkannt und grüßte ihn auf derbe Weise. Saturninus grinste in sich hinein, als der Director Ludi den überaus freundlichen "Vorschlag" machte, der Exgladiator könne einen kleinen Schaukampf liefern.

    Der Furius ärgerte sich innerlich zutiefst, er hielt das Ansinnen für eine Respektlosigkeit. Er hatte Ritter Poetelius vorhin klipp und klar gesagt, dass er Flamma als Experten und nicht für irgendwelche andere Zwecke mitgebracht hatte. Er machte eine wegwerfende Geste:

    "Es ist nicht mein Eigentum, was lädiert werden könnte", sprach er schließlich:

    "Ich überlasse es also Flamma, ob er kämpfen möchte oder nicht. "

    Saturninus richtete seinen dunklen Blick auf Flamma, seine Augen sagten etwas ganz anderes als seine Worte:

    Zeige diesem Schnösel Poetelius, wo der Hammer hängt! Enttäusche mich nicht!



    Sim-Off:

    Ja, ist es :thumbup:

  • Ja der Director war schon immer so gewesen. Er schmeichelte den einen und uns Gladiatoren führte er gern vor. Gut der Mann ging wohl davon aus, dass ich den ganzen tag auf der faulen haut lag. Dem war aber nicht so. Und zum anderen hätte ich die Chance mit meinen ehemaligen Brüder ungestört zu reden. Ja ich würde diese Gelegenheit nutzen. So nickte ich dem Furius zu. "Mit deiner Erlaubnis gern." sagte ich, denn ja auch wenn ich es wollte hatte er heute die Verfügungsgewalt über mich. Da sein Blick aber durchaus Bände sprach huschte ein kleines Lächeln über meinen Lippen. So nickte ich beiden Männern zu und sagte zu Poetelius. "Ich denke ich finde den Weg allein." Ich drehte mich also um und verschwand in den Katakomben des Ludi um nur wenig später in der Arena des Ludi wieder aufzutauchen. Ich wurde von allen bekannten Kämpfer wie ein verloreneren Sohn begrüßt., Auch die Neuen kamen um mich zu begrüßen. Sie kannten meinen Namen wussten wer ich bin, nur persönlich waren sie mir nie begegnet. Ich steifte meine Tunika ab und war nun wie alle Männer hier nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet. Einer der kleinen Helfer des Ludi brachte mir meine Waffen. Es fühlte sich gut an das Gewicht von zwei Waffen in meinen Händen zu spüren. Der Doctor wurde ungeduldig. "Seit ihr Waschweiber oder was los weiterkämpfen, und du Leif trist gegen Flamma an. Wollen doch mal sehen was der alte Mann noch drauf hat." Natürlich gab mit Leif die Chance mich ein wenig aufzuwärmen. Wir waren erfahren genug um zu wissen, dass es sonst zu bösen Verletzungen kommen konnte und das wollte wohl keiner. Ich nickte ihm irgendwann zu und wir nahmen Aufstellung. Es war ein vorsichtiges Abtasten beiderseits. Zum einen musste ich wissen, welche Fortschritte Leif inzwischen gemacht hatte und Leif testete wie gut mein Trainingsstand war. Nach und nach wurde der Kampf intensiver. Sie schenkten uns nicht. Immer mal wieder landete ich einen Treffer. Leif gelang dies aber genau so. Ja das würde morgen ein paar blaue Flecken geben. Um so länger der Kampf dauerte um so sicherer wurde ich wieder im Umgang mit den Waffen. Ja auch wenn ich nun schon länger ohne Waffen trainierte hatte ich nichts verlernt. So langsam sah man uns die Anstrengung an, man konnte wohl auch von der Tribüne aus sehen, dass das hier kein Spiel und schon gar nicht gestellt war. Der Schweiß rann uns in Bächen über den Körper. Immer wieder hieben wir aufeinander ein, bis ich mich an das bei Malachi gelernte erinnerte und eben jene Finte ausführte, mit der ich meinen letzten Kampf gewonnen hatte. Nun lag Leif vor mir im Staub und mein Holzschwert lag an seiner Kehle. Ich sah so wie ich es gewohnt war zur Tribüne hoch, denn ja auch im Training hatte man uns eben das antrainiert, die Entscheidung lag nie bei uns. Erst der Dominus musste entscheiden ob der Kampf vorbei war oder eben nicht. Und auch wenn ich kein Gladiator mehr war, waren diese Rituale so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich gar nicht anders konnte.

  • Flamma enttäuschte ihn nicht, sondern er gewann den Kampf gegen Leif. Nun lag das Holzschwert von Flamma an dessen Kehle und wie ein wahre Gladiatoren warteten sie die Entscheidung ab.


    Über Saturninus Gesicht huschte ein süffisantes Lächeln, dann trat er an die Balustrade der Tribüne und spendete kräftigen Applaus:

    "Hervorragend, Flamma! Und der andere, Leif, war dein Name?, auch, bei dir freue ich mich, dich bald in der Arena zu sehen. ", ein wenig ärgerte er sich, dass er den Director nicht zu einer Wette aufgestachelt hatte; nicht weil er das Geld brauchte, aber seine Miene zu sehen, wie er das Geld abdrückte, wäre es ihm wert gewesen. Saturninus wusste nicht warum, doch er spürte eine herzliche Aversion gegen Ritter Poetelius. Doch genauso gespielt herzlich lächelte er ihn an:

    "Lass ab von ihm, Flamma, es war ein Übungskampf. Sonst verlöre der werte Poetelius ja seinen besten Mann! ", rief er hinunter. Das Leif gerade nur der Zweitbeste war, war daran der Witz:

    "Wenn du lieber hier unten arbeiten willst, Flamma, schick ich dir den Scriba runter!"

    Der Furius hatte nämlich bemerkt, wie einige Exkollegen sich freuten, Flamma wieder zu sehen. Warum sollten sie sich nicht begrüßen und ein paar Worte wechseln? Die Zusamenstellung der Kämpfer konnte der Parther genauso gut oder gar besser in der Übungsarena vornehmen.


    Andreas brauchte man das nicht zwei Mal sagen, der brannte darauf, loszuwetzen und seine Stars kennen zu lernen.

  • Poetelius war überrascht, er hätte damit gerechnet Flamma endlich mal wieder im Sand der Arena zu sehen. Aber diese Genugtuung war ihm nicht vergönnt. Sie wirkte seien Lächeln wohl auch eher gequält. „Glückwunsch.“ Presste er heraus und ließ sich den Wein, der inzwischen gebracht wurde schmecken. Er befragte den Furier noch, wann genau die Spiele stattfanden und wie der Ablauf seien sollte, ob es vorher Hinrichtungen gab und so weiter und so weiter.


    Ich nickte in Richtung Tribüne und zog mein Schwert zurück um nur Momente später Leif meine Hand zu reichen, damit ich ihm aufhelfen konnte. Er umarmte mich. „Bruder es tut so gut dich bei bester Gesundheit zu sehen. Du hast in deinem letzten Kampf gut was abbekommen.“ Ich grinste. „Nun damit wäre das Gerücht über mich, dass ich nicht blute wohl widerlegt oder?“ Fragte ich, denn ja das war ja eines der Gerüchte die über mich im Umlauf waren. Von Unbesiegbar, bis hin zu unverwundbar war ja irgendwie alles dabei.

    Nun kamen auch die anderen wieder zu uns. Wir unterhielten uns eine Weile. Es wurden einige Fragen gestellt unter anderem wie es mir so ergangen ist. Ich musste über die Neugier der Männer herzlich lachen. „Der Doctor hat Recht, ihr seid alte Waschweiber.“ Sagte ich lachend. „Nun ich muss sagen, die erste Zeit war gewöhnungsbedürftig. Ich kann mich jetzt frei in der Stadt bewegen. Mit dieser Bulla natürlich.“ Ich zeigte auf eben jene die um meinen Hals hing. „Ohne sollte ich das Haus besser nicht verlassen, es sei denn ich hätte Todessehnsucht und möchte an einemr Kreuz an einer der Straßen nach Rom landen. Die Stadtwache soll da nicht gerade zimperlich sein, gerade bei uns Gladiatoren.“ Scherzte ich, aber jeder von uns wusste wohl, dass es genau so kommen würde, wenn man einen von uns ohne Bulla oder Begleitung draußen erwischen würde. „Und ach ja ich habe einen Frau.“ Sagte ich nun hatte ich die volle Aufmerksamkeit. Es wurde gefragt wer denn die Unglückliche ist. Natürlich meinten sie das im Scherz. „Oh ich würde meinen, dass meine Mädchen Kara eher sehr glücklich ist.“ Leif fragte. „Ist, dass etwa die Kleine, die dem Hero vom Ludus Magnus in die Eier getreten hat?“ Nun lachte ich aus vollem Herzen. „Ja das hört sich nach meiner Kara an.“ Sagte ich und jeder konnte wohl hören, dass ich meiner Frau mehr als zugetan war.

    Der Sklave des Furius stieß zu uns. Ich winkte ihn heran. „Darf ich euch Andreas vorstellen?“ Sagte ich und dann stellte ich Andreas alle einzeln vor, bis auf die Neuen deren Namen ich nicht kannte. Aber die grinsten nur und stellten sich selber vor. So konnte ich nun auch weiter über evetuele Paarungen sinnieren. Auch wenn ich es immer noch befremdlich fand, dass ich ja in aller Konsequens meine Bürder in den Tod schickte. Aber wir alle waren Gladiator genug und kannten das Risiko.


    Nachdem der Poetelius sich noch in weiteren Schmeicheleien und Belanglosigkeiten ergangen hat bot er dem Furier an. „Wir können auch nach unten gehen und du kannst dir die Kämpfer aus nächster Nähe ansehen.“ Ja das wollten viele und gerade jene die die Männer mieten wollten, wollten sich auch gern aus nächster Nähe überzeugen, dass die Männer bester Gesundheit waren. „Wollen wir?“ Fragte er und erhob sich in der Hoffnung, das der Furier im folgen würde.


    Ich sah wie beide Männer sich erhoben. Mir war klar, dass der Poetelius nun auch noch seinen Männer vorführen wollte. Es hatte sich nichts geändert. Kaum betraten die beiden Männer die Arena des Ludi schallte auch schon die Stimme des Doctors durchs Rund. „Gladiatoren! Der Director ist zugegen.“ Jeder wusste was das hieß. Alle, ja ich meine alle einschließlich mir ließen sich auf ein Knie nieder und senkten ihre Köpfe. Die Waffen legten wir neben uns ab,. Der Einzige der wahrscheinlich noch stand würde Andreas sein. Wie aus einer Kehle scholl es nun durch den Ludi. „Wir grüßen dich Director Poetelius.“ Ja es musste eindrucksvoll wirken, wie wir Gladiator uns einem einzelnen Mann einfach so unterwarfen und ihm fast schon huldigten. Ja jahrelange ...nennen wir es nett Erziehung, steckte in unseren Knochen und Köpfen. Keiner der Männer hier käme auf den Gedanken sich dagegen aufzulehnen.


    Der Director schritt durch die Reihen, und an sah ihm an, dass ihm gefiel was er sah. Bei mir angekommen hob er mein Kinn mit seinem Stock, den er immer bei sich trug an. „Ich sehe du hast nichts verlernt. Wirklich zu schade, dass du nicht mehr zur Verfügung stehst...wirklich Schade. Aber vielleicht lässt deinen Dominus sich ja zu einem Schaukampf überreden.“

    Ich antwortet natürlich nicht. Ich konnte und würde niemals für meine Dominus sprechen. Wenn der Poetelius einen Schaukampf wollte, würde er die mit Tiberius Caudex klären müssen, nicht mit mir.

  • Poetelius war überrascht, er hätte damit gerechnet Flamma endlich mal wieder im Sand der Arena zu sehen. Aber diese Genugtuung war ihm nicht vergönnt. Sie wirkte seien Lächeln wohl auch eher gequält. „Glückwunsch.“ Presste er heraus und ließ sich den Wein, der inzwischen gebracht wurde schmecken. Er befragte den Furier noch, wann genau die Spiele stattfanden und wie der Ablauf seien sollte, ob es vorher Hinrichtungen gab und so weiter und so weiter.

    "Hinrichtungen soll es am Mittag geben: Einen Kampf bis zum Tode, und es sind sogar zwei römische Bürger dabei. Sie hassen sich und werden alles tun, um sich gegenseitig umzubringen. Hoffen wir doch, dass sie der Menge zeigen, wie ein Römer stirbt, auch wenn er kriminell ist. Das verspricht gute Unterhaltung.", sagte Saturninus und nahm von dem Wein .


    Dann begleitete er den Ritter Poetelius nach unten an die Arena, dort, wo es staubig war, und intensiv nach Mann roch, dort wo der Schweiß in Strömen lief und die Kunst des effektvollen Tötens und Dahinscheidens solange geübt wurde, bis sie die Kämpfer im Schlaf beherrschten.

    Der Director Ludi stand auf Demutsgesten, die im Orient üblich waren, aber nicht in Roma, und der Hispanier Andreas blieb in der Tat verwirrt stehen, als nun alle Gladiatoren - seine neuen Bekannten - auf ein Knie sanken und den Kopf neigten, als ein Doctor das Nahen des Mannes ankündigte. Auch Flamma tat es, die jahrelange Abrichtung ließ sich nicht so schnell abschütteln.

    Sinnvoll daran fand Saturninus, dass sie die Waffen ablegten. Auch wenn es nur Übungswaffen aus Holz waren, damit konnte man durchaus jemanden erschlagen.

    Poetelius schlenderte derweil durch die Reihe und hob Flammas Kinn mit seinem Stock an. Von einem Schaukampf redete er, und dass er Caudex davon überzeugen wolle.

    "Flamma, steh auf und komm an meine Seite!", befahl Saturninus recht harsch. Es war kein Mitgefühl; es ging ihm nicht um den Parther, es ging ihm darum, wer die Befehlsgewalt über den Sklaven hatte. Tiberius Caudex hatte Flamma ihm mitgegeben, nicht Poetelius. Der hatte ihm nichts zu befehlen!.

    Saturninus wandte sich an den Director und bemerkte in freundlichem Tonfall, als sei er ungeheuer naiv:

    "Wenn alle so knien, ist das gewiss ein erbaulicher Anblick, aber auf diese Weise kann ich deine starken Kerle ja nicht richtig begutachten. Bitte befiehl ihnen, wieder aufzustehen."

  • Hatte ich schon mal erwähnt, dass Poetelius ein selbstgerechter Arsch war? Ich glaube ja. Nun ja musste man vielleicht auch seien, wenn man über einen Horde Gladiatoren wachte oder wie immer man seinen Beruf beschreiben sollte. Eigentlich war er ja eh mehr darauf bedacht sich seien eigenen Taschen zu fülle und dafür vermietete er die Gladiatoren gerne. Ich selbst wusste ja nur zu gut, dass es ihm scheißegal war, was man dabei mit uns machte. Er wurde nur sauer, wenn wir verletzt wurden und dann nicht mehr kämpfen konnten. Alles andere interessierte ihn nicht.

    Nun gut ganz dumm war Poetelius natürlich nicht. Er merkte nun wohl doch langsam, dass er hier und heute wirklich nur Kämpfer vermieten würde und kein Nebenverdienst heraussprang.

    Ich erhob mich, sobald ich die Worte des Furius vernahm. „Ja Dominus.“ Ja er hatte gesagt, das ich ihn Eques nennen soll, aber selbst ich erkannte, dass es hier gerade um einen Machtdemonstration ging und von daher hielt ich es für angemessen ihn Dominus zu nennen.

    Ich stellte mich einen halben Schritt hinter ihm hin und senkte meinen Kopf.

    „Natürlich.“ Sagte Poetelius süffisant „Erhebt euch“ Sagte er und alle Gladiatoren erhoben sich zur gleichen Zeit. Die Waffen jedoch blieben am Boden. Keiner würde es wagen jetzt zu einer Waffe zu greifen. Würden es einer doch wagen, so würde ihm das nicht bekommen, der Doctor hatte da recht drakonische Strafen und keiner wollte seien Peitsche spüren. Poetelius hatte nun doch wieder ein wenig Oberwasser und erklärte großmütig. „Du siehst hier die besten Kämpfer Roms. Wenn du es wünscht, können sie am Vorabend der Kämpfe auch schon zu Verfügung stehen. Sie sind in allen Belangen gut ausgebildet und können nicht nur mit ihrer Kampfkunst erfreuen.“

    Ich könnte kotzen. Er bot die Männer an, wie frisches Fleisch. Ja für ihn waren wir wohl auch nicht mehr. Aber ich könnte dennoch kotzen, denn ich wusste ja wofür er sie gerade anbot. Und ich dankte den Göttern, weil ich wusste, dass meine Dominus sie niemals dafür mieten würde. Was nicht hieß, dass sie davon zukünftig verschob blieben, aber zumindest diese Mal würden sie niemanden außerhalb der Arena zu Gefallen sein müssen. Poetelius ließ die Männer nun nach und nach nach vor treten. Sie mussten sich drehen und sich von allen Seiten zeigen. Ja der Mann hoffte immer noch auf einen Nebenverdienst. „Du kannst sie auch anfassen und dich von ihren Vorzügen überzeugen.“ Sagte Poetelius zum Furier.

    Ja ich musste mich zusammennehmen um nicht die Hände zu Fäusten zu ballen und mein gleichmütigen Gesichtsausdruck beizubehalten.

  • Saturninus goutierte es mit einem Lächeln, als Flamma ihm gehorchte und hinter ihn trat; Poetelius sollte nicht glauben, er könne seine Leute herumbefehlen.

    Nun standen die Gladiatoren auf, und der Furius betrachtete sie. Ganz hinten stand ein ebenholzschwarzer Jüngling mit einem seltsamen roten Haarschopf, den er hochgebunden hatte; das sah barbarisch und wild aus und würde besonders den Damen gefallen, aber taugte der Exot auch was?

    Saturninus wies auf ihn: "Flamma, was hälst du von dem Schwarzen?", fragte er seinen Begleiter und machte noch einmal deutlich, dass er sein Ratgeber war. Andreas stellte sich auch wie ein braver Schreiberling neben den Exgladiatoren. Flamma hatte hier eine Aufgabe, ja eine Verantwortung als Experte.

    Saturninus hoffte, das wurde deutlich.

    Nun ließ der Director nach und nach jeden Mann vortreten und sich drehen und wenden. Saturninus verzichtete darauf, sie anzufassen, er verließ sich da auf Flammas Nicken oder Kopfschütteln.

    Stattdessen wandte er sich zu Poetelius um, wieder sehr höflich:

    "Ich bewundere deine Zucht und wie du die Männer im Griff hast, Director", sagte er schmeichelnd, um dann nachzufragen:

    "Du sagtest, dass sie nicht nur mit ihrer Kampfkunst erfreuen? Mit was denn bitte noch ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du sie außerdem noch in Lyraspiel oder in philosophischen Rezitationen ausgebildet hast."

    Andreas, der nicht auf den Kopf gefallen war, grinste, bevor er den Nacken beugte, damit man seine Lippen nicht sah.

  • Ich sah zu den Mann auf den der Furius deutete. "Pije ein Provocator. Ein guter Kämpfer hat aber erst 8 Kämpfe in der Arena bestritten und 2 davon gewonnen. Er müsste gegen...." Ich sah mich kurz um und erblickte den anderen Provocator. ".... ihn dort." Ich zeigte auf einen großen und stämmigen Germanen. "Wulfgar antreten." Jeder wusste, dass diese Gattung Kämpfer nur gegeneinander antrat. Aber es war immer eine Spektakel wenn sie mit ihren Helmen die denen der Legion ähnelten, ihren rechteckigen Schilden und dem Kurzschwert aufeinander trafen. Ich nickte in Wulfgars Richtung. "Er ist schon länger dabei und hat 15 Kämpfe, von denen hat er 6 gewonnen. Viel der Frauen nennen ihn dem blonden germanischen Gott." Ja Wulfgar war sehr beliebt bei den Frauen in Rom, sie himmelten ihn eigentlich immer an wenn er in die Arena trat.

    Als nun nach und nach alle Männer vortraten, verlegte ich mich auf ein Nicken oder Kopfschütteln um meinen Meinung zu den Männern kundzutun. Klar die Neuen, die heiß auf einen Kampf in der Arena waren, waren nicht begeistert, als sie sahen wie ich den Kopf schüttelte. Aber ich konnte ihnen den Gefallen nicht tun. Mein Dominus wollte spektakuläre Spiele. Die Neuen konnten bei kleineren Spielen anfangen Erfahrungen zu sammeln. Die großen Spielen waren den Erfahrenen vorbehalten.


    Poetelius verschluckte sich fast an seinem Wein, an dem er gerader nippte. Er sah den Furius fast schon verstört an. Und so kam ein eloquentes. "Ähm...." Über seine Lippen. "Nun die Männer haben allerlei körperliche Vorzüge und wie du selbst siehst sind sie bestens erzogen. Viele Römer schmücken gern ihre privaten feste mit ihnen. Aber wenn das nicht in deinem Interesse liegt...." Er hatte nun alle Männer vorgestellt und ließ sie in einer reihe antreten. "Wen möchtest du für die Spiele haben?" Ja schließlich musste er wissen wen und wie viele um die Verträge festzumachen. Schließlich musste alles auch seien bürokratische Ordnung haben.

  • Milon Murmillo vs. Ragnar Thraex / Hauptkampf

    Rufus Retiarius vs. Simonides Secutor / Vorkampf

    Leif Dimachaerus vs. Helio Thraex / Hauptkampf

    ....

    Pije Provocator vs. Wulfgar Provocator Hauptkampf


    notierte Andreas auf. Der "blonde germanische Gott " sah wirklich aus wie einer, fast drei Köpfe größer als der nicht gerade kleine Hispanier, ein Muskelpaket, dazu wehendes blondes Haupthaar, welches er auf dem Kopf zu einem Knoten geschlungen hatte und - sehr speziell - der Mann hatte ein grünes und ein blaues Auge.

    "Tritt dieser Pije unter diesem Namen auf? Klingt wie ein Vogel. Gäbe es nichts Eingängigeres so wie Flamma der Schlächter von Carrhae? Dieser Name hatte Pfeffer.", erkundigte sich derweil Saturninus:

    "Wieviel haben wir auf der Liste, Flamma? - Mein Scriba kann dir gleich an Ort und Stelle eine Liste der gewünschten Gladiatoren machen, damit alles seine Ordnung hat, Director"


    Saturninus lächelte bei Poetelius Bemerkung über die körperlichen Vorzüge seiner Leute, doch es war ein kühles Lächeln:

    "Gerade plane ich keine Festlichkeit, werter Poetelius, sollte ich es tun, so komme ich gerne auf dein interessantes Angebot zurück."

    Er beschloss, bei Flamma später noch einmal nachzufragen, wie das lief. Er, Saturninus, war der männlichen Liebe nicht zugeneigt, obwohl er es in Athen probiert hatte wie fast jeder junge Römer, nahm er an, der die griechische Stadt für "Studien" besuchte. Aber wenn die Kämpfer sich etwas dazu verdienen konnten und ihren Spaß hatten, warum nicht; nur ein verknöcherter Moralist würde sich darüber aufregen.

  • Der Director Ludi sah den Furius an. „Er tritt unter seinem Namen auf als Pije der nubische Tiger.“

    Ja der Mann hatte seinen Namen behalten dürfen, er war kurz knapp und einprägsam. Mehr sagte er nicht, da er bemerkt hatte, dass hier heute keine Nebengeschäft zu machen war.

    Ich verfolgte das Gespräch nur nebenher und gab Adreas immer wieder Informationen die er notieren konnte.

    „Wir haben 4 Paarungen bisher. Ich würde noch Verus gegen Priscus dazunehmen. Sagte er und zeigte auf die beiden Kämpfer die dicht zusammenstanden. Sie sind beide Provocator. Das Publikum liebt es wenn sie gegeneinander antreten, der Ausgang ist immer ungewiss. Sie haben beiden 20 Kämpfe. Verus hat 9 Siege und Priscus hat 8. sie haben beide 6 Niederlagen den Rest haben sie unentschieden bestritten.“ Führte ich aus, damit Andreas sich alles notieren konnte.


    Poetelius war nun versöhnt., „Natürlich, du kannst dich jederzeit an mich wenden und dir die besten Männer für deinen Feste mieten.“ Sagte er und rief nun seinerseits nach seinem Schreiber, damit die Verträge gemacht werden konnten. Die Preise waren allgemein bekannt. Das Geld ging ja an die Staatskasse. Die Miete war festgelegt es musste nur eingetragen werden was im Falle des Todes des jeweiligen Mannes für eine Summe fällig war. Ja der Preis war hoch allein schon um den Veranstalter dazu zu bringen nicht jeden Unterlegenen in den Tod zu schicken. Die Ausbildung der Männer war teuer und so wollte man sie natürlich mehr als nur ein paar Mal ins Rennen schicken. Es war ja auch ein Trugschluss, dass der Unterlegen immer mit dem Tod bestraft wurde. Ja selbst er hatte schon Spiele erlebt, wo es keinen einzigen toten Gladiator gegeben hat.

    Er setzte seien Sigel unter die Verträge und überreichte sie dem Furius. Damit dieser sie durchgehen und seinerseits siegeln konnte.

  • "Nubischer Tiger ist gut.", sagte Saturninus, hörte weiter zu und bewunderte den Parther, der alle Siege und Niederlagen seiner Exkameraden im Kopf zu haben schien. Er gratulierte sich selbst zu der Idee, Flamma mitgebracht zu haben. Die Kunst des Delegierens beherrschte Saturninus recht gut.


    Milon Murmillo vs. Ragnar Thraex / Hauptkampf

    Rufus Retiarius vs. Simonides Secutor / Vorkampf

    Leif Dimachaerus vs. Helio Thraex / Hauptkampf

    ....

    Pije Provocator vs. Wulfgar Provocator Hauptkampf

    Verus Provocator vs Priscus Hauptkampf

    ,

    notierte derweil Andreas, und bei der Erklärung schaute er Flamma an: "Flamma, darf ich dich etwas fragen?", begann er: "Wie und wann wird eigentlich festgelegt, zu welcher Gattung ein Gladiator kommt? Wann wusstest du, dass aus dir ein Dimachaerus wird?"

    Saturninus runzelte die Stirn, die Frage von Andreas hatte nichts mit seiner Arbeit zu tun, aber er ließ es ihm durchgehen, weil er dem Jungen seine Begeisterung anmerkte. Die Frage selbst erschien dem Furius nicht dumm; er wusste es nämlich auch nicht.


    Der Scriba des Director Ludi bereitete indes die üblichen Verträge vor, und Poetelius siegelte sie, bevor er sie an den Furius weitergab, der sie aber eher pro Forma studierte und dann pro N. Tiberios Caudice sein Siegel darunter setzte. Die genannte Summe war, obwohl angemessen, schwindelerregend hoch, und Saturninus war stolz auf seinen Patron. Solch teuren Spiele für die Bürgerschaft auszurichten brachte große Ehre ein:


    "Ich danke dir für deine Mühe und Hilfe, und ich werde nicht versäumen, sie Tiberius Caudex gegenüber zu loben.", sagte Saturninus geradezu liebenswürdig:

    "Jetzt möchte ich dich nicht länger aufhalten. Andreas", er winkte ihn zu sich, zu Flamma aber sprach er:

    " Du wirst dich von deinen ehemaligen Kameraden verabschieden wollen, also tu das. Dann aber warte vor dem Ausgang noch, ich habe mit dir zu reden. "

    Damit hatte Saturninus Flamma explizit die Erlaubnis erteilt, den Gladiatoren Lebewohl zu sagen. Er glaubte nicht, dass nach diesem weitreichenden Vertragsabschluss der Director was dagegen haben würde.


    Er wandte sich wieder an Ritter Poetelius: "Vale bene.Ich wünsche dir noch einen erfolgreichen Tag"


    Auch Andreas lächelte den Gladiatoren zu: "Valete bene - und möge Fortuna mit jedem einzelnen von euch sein.", flüsterte er, aber dann musste er seinem Herren folgen.

  • Ich sah Adreas an. Ein kleines Lächeln umspielte meinen Mund, dann nickte ich in Richtung des Doctor Ludi. „Siehst du den Mann? Er ist der Ausbilder. Die meisten Ausbilder sind erfahrene Kämpfer oder ehemalige Gladiatoren. Sie beurteilen die Neuankömmling und entscheiden wer in welcher Gattung ausgebildet wird. Sie müssen ein gutes geschultes Augen habe um erkennen zu können, wer sich für welche Gattung eignet.“ Dann sah ich wieder zu Andreas. "Bei mir entschied sich das recht früh. Ich war zehn Jahre alt, als meine Ausbildung begann. Da ich schon mit einem Schwert umgehen konnte, aber zu klein und damals zu schwach war ein Schild zu halten, wurde entschieden mich auszubilden mit zwei Waffen zu kämpfen.“ Erklärte ich ihm, ja es war damals die logische Entscheidung des Doctors gewesen und er hatte ja Recht behalten. Ich war einer der Besten geworden.

    Dankbar nickte ich dem Furius zu, der mir die Gelegenheit zur Verabschiedung gab. Der Director, er und Andreas entfernten sich, so das ich nochmal die Chance bekam allein mit meienn Brüder zu sprechen. „Ich hoffe auf gute Spiele und das wir keine von euch danach zu Grabe tragen müssen.“ Sagte ich und verabschiedet mich nach und nach von alle. Zum Schluss war es nur noch Leif, von dem ich mich noch nicht verabschiedet hatte. „Bruder, pass auf dich auf.“ Sagte und und wir umarmten und kurz auf Männerart. Leiser fragte ich ihn noch. „Ist es immer noch so schlimm? Hat der Senator ein neues Opfer gefunden?“ Leif nickte kurz und deutete dann in die Richtung einer der Neuen. Offensichtlich Perser oder eben Parther wie ich. Ich nickte ebenso. „Pass auf ihn auf, damit er den Verstand nicht verliert. Die Buchungen bei dem Senator können einen schon den Geist wirr machen.“ Leif nickte. „Ich weiß.. ud ich weiß immer noch nicht, wie du das all die Jahre...“ Ich hob die Hand, damit er nicht weiter sprach. „Ich hatte euch.“ Sagte ich nur und drückte nochmals seien Schulter. „Auf bald Bruder und liefere einen guten Kampf ab. Mögen die Götter dich beschützen.“


    Nachdem ich nun alle verabschiedet hatte, nickte ich meinem ehemaligen Ausbilder noch respektvoll zu und dann beagb ich mich zum Ausgang um dort wie gewünscht auf den Furius zu warten.



    Der Director verabschiedete sich überschwänglich und war voll des Lobes und betonte noch, dass er auf weitere Zusammenarbeit hoffte. Ja er war eben ein alter Schleimer.

  • Auch Saturninus hatte die Erklärung interessant gefunden. Dann wartete er kurz, bis Flamma nach draußen kam und sagte zu ihm:

    "Du hast mir heute geholfen, und ich bin nicht undankbar. Ich nehme aber an, dass du von meinem Patron, dem edlen Tiberius Caudex finanziell gut ausgestattet bist und sonst alles hast, was du brauchst. Und ich war am Überlegen: Was gebe ich einem Exgladiator, der siebzehn Sprachen spricht., als Anerkennung für seinen guten Dienst. Oder waren es zwanzig? Daher dachte ich, dass du bei mir einen Wunsch frei hast. Irgendetwas in dieser Welt wird es geben, an dem du Freude hast und wenn es ein gutes Trinkgeld ist, dann sei es so. Vielleicht ist es aber auch etwas anderes, was du wählst.",

    er schaute ihn nahezu freundlich an, diesen Mann, der als Knabe bereits um sein Leben hatte kämpfen müssen, als er noch zu klein gewesen war, einen Schild zu halten. Mit einem Kopfnicken wies er auf seinen jungen Schreiber, der nun den ganzen Papyruskram mit sich schleppte:

    "Andreas hier zumindest ist zufrieden für heute. Er hat dir assistiert. Er hat alle seine Stars kennen gelernt, ohne irgendwo in einer Reihe anstehen zu müssen. Das war doch dein Wunsch, oder? "

    Der Sklave nickte.

    Saturninus aber verschränkte die Arme über der Brust und wartete auf eine Antwort.

  • Ich nickte ob des Dankes hin. „Es war mir eine Ehre Eques Furius.“ antworte ich ihm. Die Antwort auf das was ich mir Freude macht, fiel mir nicht schwer. Auch wenn der Wunsch wohl ungewöhnlich für einen Kämpfer war. Ja ich konnte mir wegen meiner Preisgelder eigentlich alles kaufen. Aber es gab Dinge die man nicht mit Geld erwerben konnte. „Euer Sklave Tiberios. Er ist doch Schriftgelehrter. Wäre es möglich das er mich ein wenig unterrichtet?“ Natürlich konnte ich auch wo anders Schreiben lernen. Aber gerade jene die Scriba waren beherrschten das Schreiben, so das die Schreiben selbst wie kleine Kunstwerke aussahen. Ich wollte das gern lernen. Und außerdem war Tiberios ein netter Kerl, der sehr klug war. „Natürlich nur wenn es keine Umstände macht.“ Fügte ich noch an.

    Ich warf noch einen kurzen Blick auf den Ludus, aus welchem man nun wieder die Geräusche des Trainings vernehmen konnte. Dann sah ich zu Andreas und fragte diesen. „Möchtest du noch ein Autogramm? Meinen Namen kann ich schreiben.“ Sagte ich und kratzte mir verlegen Am Hinterkopf. Ja meinen Namen konnte ich schreiben und ein paar Wörter die mir die Domina beigebracht hatte. Ich hatte die Wörter aus dem Kinderbuch abgemalt und immer wieder die Buchstaben geübt. Das Lesen fiel mir schwer. So schnell ich auch sprachen lernte, war es dennoch schwierig für mich, die Buchstaben zu erkennen und dann richtig zusammenzusetzen. So las ich immer noch stockend wie ein Kind.