[Triclinium Minor] Allabendliches Essen mit der Familie

  • Wie jeden Abend versammelte sich die Familie. So auch heute. Es wurde über den Tag geredet. Nun vor allem redeten die Männer über den Tag und ihre Geschäfte. Aber heute hatte ich tatsächlich auch Neuigkeiten beizutragen. So sah ich meinen Ehemann, der sicherlich schon einen Ahnung hatte an und verkündete dann allen. „Mein geliebter Ehemann. Und geliebte Familie, ich möchte euch mitteilen, dass meine Hebamme mir heute bestätigt hat, dass ich ein Kind trage." Ja ich wusste, dass ich damit den Zweck unserer Ehe erfüllte und ich war tatsächlich glücklich darüber, dass die Götter mir so schnell einen Schwangerschaft gegönnt haben, schließlich band mich jedes Kind von meinem Mann enger an ihn und so war ich natüclih glücklich darüber und lächelte daher auch zufrieden.

  • Da Sextus rechnen konnte, traf ihn diese Überraschung nicht allzu heftig. Auch wenn er sich nicht allzu sehr für die weiblichen Belange interessierte, erst recht nicht für die blutigen und unappetitlichen Einzelheiten, hatte er durchaus bemerkt, dass seine Frau sich im letzten Monat keine Pause von ehelichen Aktivitäten aufgrund persönlicher Belange erbeten hatte. Trotzdem war es dennoch mehr als erfreulich, wenn Cornelia Lupia es so aussprach und ankündigte, da das hieß, dass sie sich wirklich sicher war. Zumal, was den Umstand anging, dass sie schwanger war, als auch, dass er sicher der Vater war. Nicht, dass Sextus daran ernsthaft zweifeln würde. Dennoch war es eine nette Versicherung.


    Sextus lächelte, griff nach der Hand seiner Frau und drückte sie einmal. "Das sind wundervolle Neuigkeiten. Ich denke, nach der Bestätigung einer weiteren Hebamme", Vertrauen war schließlich gut, Kontrolle aber noch besser, und Sextus wollte sich die Hebamme aussuchen, die das bestätigen sollte. "...denke ich auch, dass eine kleine, nennen wir es Belohnung vielleicht angemessen wäre."

    Sextus griff nach einem vergoldeten Efeublatt, dass er neben sich gelegt hatte, da ihn die Einladung erst kurz vor seinem Gang zum Abendessen erreicht hatte. Aber seine Frau würde wissen, was das Blatt bedeutete, und konnte dann jetzt diskret ihre Zustimmung signalisieren, ob sie mitkommen wollte oder nicht. Denn wenn sie schwanger war, hatte Sextus dagegen nur äußerst wenig Einwände.

  • Wie jeden Abend hatte auch ich mich zur gemeinsamen Cena eingefunden und wie jeden Abend versprach es auch diesmal ein eher betulicher Abend zu werden. Die Männer würden über ihre Geschäfte und die Ereignisse des Tages sprechen, während die Frauen und insbesondere ich, sich im Hindergrund halten würden, scheinbar aufmerksam den Gespärchen folgend, in Wirklichkeit sich aber tötlich langweilten. Allerdings hatte ich nicht die Cornelia auf meiner Liste! die neue Frau des Onkels meines Mannes hatte ich anfangs mit Argwohn betrachtet. Inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, dass sie sehr schnell, vielleicht zu schnell, Curtia Minors Platz eingenommen hatte. Es war eigentlich an der Zeit, sich mit ihr näher zu beschäftigen. Ja, vielleicht sich sogar mit ihr anzufreunden. Doch je länger ich mir den Kopf zerbrach, wie ich es anstellen sollte, mit ihr ins Gespräch zu kommen, umso schwieriger wurde es, ein geeignetesThema zu finden. Offenbar glaubte ich, in allen Belangen nicht mit ihr mithalten zu können. Doch an diesem Abend sollte sich dies ändern! Denn Cornelia Lupina überraschte die Familie mit eine freudigen Nachricht. Sie war schwanger!

    "Oh, Lupina, das ist ja wundervoll! Meine Glückwünsche!" entgegnete ich. Ich selbst hatte erst vor fast drei Monaten eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Mit den Themen Schwangerschaft und Kinder würde sich sicher eineiges an Gesprächsstoff ergeben.

    Offenbar schien Lupus, ihr Ehemann lieber auf Nummer sicher gehen zu wollen, da er sich das Urteil einer weiteren Hebamme erbat und dann auch noch eine Belohnung in Aussicht stellte, wenn auch sie zum gleichen Ergebnis kommen würde. Nun ja, das war typisch Lupus, dachte ich und war froh, dass mein Rufio in dieser Beziehung wesentlich entspannter war.

  • Ich drückte die Hand meines Mann und lächelte ihn an. „Natürlich. Ich werde einen Termin mit einer weiteren Hebamme vereinbaren.“ Sagte ich und natürlich verstand ich, dass er Gewissheit haben wollte und ich würde mich einer weiteren Untersuchung nicht entgegenstellen, da ich sicher wusste das ich ein Kind in mir trug, schließlich war dies nicht meine erste Schwangerschaft. Um so aufgeregter blitzen nun auch meine Augen, als ich das goldene Blatt in seiner Hand erblickte. Ich nickte leicht. „Ich würde mich über eine kleine Belohnung freuen.“ dann wandte ich mich der Frau von Rufio zu und lächelte auch diese nun an. „Ich danke dir für deine Glückwünsche.“ Sagte ich und blickte auch kurz zu ihrem Mann, der sicherlich auch gleich noch seinen Glückwünsche ausdrücke würde. „Ich denke und hoffe dass wenn alles gut geht unsere Kinder zusammen aufwachsen können und vielleicht gesellt sich ja noch ein weiteres Kind dazu.“ Ja es konnte mir egal sein, dennoch wusste ich, dass mein Mann auf einen Erben von Rufo hoffte schließlich galt es genug Erben für die Aurelier zu haben und Rufio hatte noch keinen Sohn. Sie würden sich also wohl bald an die Zeugung eines weiteren Kindes machen müssen. Ich wollte natürlich keine Druck aufbauen und so lächelte ich Agrippina an. „Du kannst mir bestimmt ein paar Geschäfte empfehlen in welchen ich die entsprechende Kleidung für meinen Zustand erwerben kann?“ Natürlich hatte das noch Zeit man sah ja noch nichts. Aber diese würde sich ändern und außerdem war es ja auch meine Aufgabe als die Frau der dieser Haushalt unterstand sich um alle mehr oder minder zu kümmern und ich kannte Agrippina noch nicht wirklich. Es war an der Zeit das zu ändern. Da bot sich ein gemeinsamer Bummel durch die Stadt doch förmlich an.

  • Ich grinste. Ja tat ich, denn ich gönnte es meinem Onkel wirklich von Herzen und hoffte das diese Schwangerschaft gut verlaufen würde. Immerhin war die letzte Frau meines Onkels bei der Geburt verstorben. Auch wenn Lupia einen robusteren Eindruck machte konnte man nie wissen. Aber ja ich freute mich wirklich und brachte das auch zum Ausdruck. „Meine Glückwünsche an euch beide. Ich wünsche euch, dass die Götter ihre schützenden Hände über Lupia und das ungeborene Kind halten und ein gesundes Kind.. vornehmlich natürlich ein Junge das Licht der Welt erblicken wird.“ Sagte ich und hob meinen Becher. „Aus das Ungeborene und auf die Familie.“

  • "Mach dir keine Umstände, Lupia. Ich kümmere mich darum." Wenn sie nur eine zweite Hebamme aussuchen würde, wäre das ja doch wieder dasselbe Ergebnis wie zuvor. Nein, er wollte die Hebamme aussuchen – auch wenn er die gröbere Auswahl erst einmal an Morrigan delegieren würde und dann eine von drei geeigneten Kandidatinnen aussuchen würde. Aber es sollte eben jemand sein, den seine Frau nicht zuvor konsultieren konnte. Er hegte an ihrer Einschätzung zwar keinen Zweifel, aber es war in gewisser Weise auch eine kleine Erinnerung an die Rangfolge innerhalb des Hauses. Und auch, wenn sie hier im Haus nach ihrem Gutdünken regieren konnte, ER war die höchste, richterliche Instanz, der auch sie sich unterordnen musste. So einfach war das.


    Dass sie sich freute, mit ihm der Einladung in die Villa Laronia zu folgen, veranlasste ihn zu einem kurzen Schmunzeln und einem kleinen Nicken. Er hätte sie ja auch aufgeklärt über die Dinge, die er schon aufgeschnappt hatte, auf die sie sich freuen konnte, aber wohl nicht am Tisch, wo die Ehefrau seines Neffen und seine in diesen Dingen hoffentlich völlig unerfahrene Nichte das Ganze mithören würden. Graecina sollte überhaupt gar nicht erst auch nur darüber nachdenken, dass es solcherlei Feste in Rom gab. Weder vor, noch nach ihrer Hochzeit, wenn es nach Sextus ging.


    Er folgte den übrigen Glückwünschen mit einem wohlwollenden Nicken und ließ seine Frau sich in der Aufmerksamkeit baden. Sofern sie ihm einen weiteren Sohn schenken würde, hatte sie sich diese Momente ja auch verdient.

  • "Glückwunsch! Und auch von mir alles Gute.", kommentierte Graecina ebenfalls die Neuigkeiten von der Schwangerschaft ihrer Tante und lächelte freundlich in Lupias Richtung, brach aber auch sonst nicht in dieselbe Art fröhlicher Aufregung aus wie die Frau ihres Cousins. Eine Schwangerschaft an sich war ja noch nichts unglaublich Ungewöhnliches und Graecina fand im Stillen meistens sowieso, dass Glückwünsche wahrscheinlich erst dann wirklich angebracht waren, wenn Mutter und Kind die Geburt erfolgreich hinter sich gebracht hatten. Und in das Gespräch über Umstandsmode, das sich im nächsten Moment zwischen Lupia und Agrippina anbahnte, wollte sie sich bei aller Liebe zu Mode ganz sicher nicht einklinken. Also hob sie nur ebenfalls kurz ihren Becher und beließ es dabei. Der Rest der Familie versprühte ja auch so schon genug Begeisterung.

  • Es war wieder mal Zeit zum Essen und wie so häufig in letzter Zeit sagte meine Frau wegen gesundheitlichen Problemen ab. Ich hatte mich heute nochmal mit dem Medicus beraten und so stand der Entschluss nun auch fest und den wollte ich meiner Familie mitteilen. Nachdem nun meine Onkel von seinem Tag berichtet hatte, ergriff ich das Wort. „Meine Lieben. Ich muss euch leider mitteilen, dass sich Agrippinas Gesundheitszustand immer noch nicht verbessert hat. Die Ärzte sind ratlos und raten nun, dass sie aus der Stadt raus auf Land solle. Ich werde sie also morgen auf einen Landsitz bringen. Ich denke es word nur ein paar Tage dauern, bis ich wieder hier bin. Fürt ein paar Tage kann ich mich von meinen Verpflichtungen hier in Rom frei machen um meine Frau zu begleiten. Und ich hoffe, dass sie sich dann auf dem Land bald erholt. Der Medicus, der heute da war, vermutet etwas in Richtung ihrer Lungen und hofft, dass die Landluft ihr gut tun wird.“ So nun war es raus, ja meine Frau kränkelte und das betrübte mich doch sehr, eigentlich hatte ich gehofft schon bald die Ankunft eines zweiten Kindes bekannt eben zu dürfen doch das stand nun wohl erst mal in den Sternen.

  • Nachdenklich runzelte Sextus die Stirn. Das waren weniger erfreuliche Nachrichten, als er gehofft hatte. Nachdem Rufios Tochter ja nun schon einige Zeit eine Amme hatte und die Claudia damit wieder zur Verfügung stand, einen vorzugsweise männlichen Erben hervorzubringen, hatte er eigentlich gehofft, hier bald einmal eine Erfolgsmeldung zu erhalten. Doch scheinbar war eher das Gegenteil der Fall, was wahrlich sehr betrüblich war.

    "Ich werde euch eine Eskorte mitgeben, damit auf der Reise nichts passiert. Der ein oder andere Sklave kann sich ja für den Komfort deiner Frau anschließen. Eine Reise im Herbst ist nun wirklich nicht gerade angenehm." Und Sextus wollte annehmen, dass sein Neffe die nicht anberaumen würde, wenn es vermeidbar wäre. Niemand reiste gerne durch Matsch und Regen und Kälte.

    "Ich nehme an, du bringst sie nach Mantua?" fragte er dann noch. Immerhin stand dort der Landsitz, den er Rufio vermacht hatte. Natürlich konnte die Claudia auch jeden anderen aurelischen Landsitz nutzen, nur die meisten befanden sich in Etruria. Plus ein paar Besitzungen in Syria und in Germania Superior. Die letzteren beiden fielen aber wohl als Reiseziel aus. "Und du möchtest sofort wieder zurückkehren?" Die Frage war keine Aufforderung, sondern nur eine frage, um seine Abwesenheit einzuschätzen. Würde er wirklich nur mit seiner Frau hinreisen und sofort zurückkehren, wäre er wohl achtzehn oder vielleicht neunzehn tage weg, je nachdem, ob sie von der Ostküste aus ein Transportschiff bis nach Ravenna hinauf nutzen konnten oder nicht. Würde er auch eine Woche dort oben bleiben, wäre es wohl eher ein Monat. Aber Rufio war bislang nur Pontifex und hatte sonst kein Amt, da ging so etwas.

  • Ich griff gerade nah einem Stück Fleisch, zog meine Hand jedoch zurück um zunächst die Fragen meines Onkels zu beantworten. „Ja ich bringe sie nach Mantua und gedenke mich dort zwei bis drei Tage aufzuhalten um sicher zu gehen, dass sie alles hat was sie benötigt, dann werde ich zurückreisen.“ Sagte ich und griff nun doch nach dem Fleisch. „Ich danke dir für die Eskorte ich weiß, dass es nicht die beste Reisezeit ist, aber der Medicus meint es ist unumgänglich.“ Erwähnte ich dann noch um nicht den Eindruck zu erwecken ich würde meine Frau nur uf Land verbannen wollen. Nein das war wirklich nicht meine Absicht und ich hoffte sie erholte sich bald. Auch wenn mir klar war, dass wohl eine Rückkehr vor dem Frühjahr kaum im Bereich des möglichen lag. "Ich wünschte ich hätte bessere Nachrichten." Sagte ich noch leise, denn ja ich hatte gehoffte bald schon frohe Kunde verbreiten zu können.

  • Sextus überschlug kurz im Kopf, wie lange Rufio dann unterwegs wäre und kam auf ungefähr drei Wochen. Bei schlechtem Wetter vier. "Nun, dann wirst du hoffentlich rechtzeitig zu den Meditrinalia zurück sein. Ich wollte ein Fest geben, um mal wieder ein wenig die römische Gesellschaft zu erfreuen.", klärte Sextus seinen Neffen auf.

    "Schade, dass deine Frau das verpassen wird. Aber wenn der Medicus es für notwendig erachtet, können wir nur auf baldige Besserung hoffen." Wenngleich bei Sextus wieder einige Gedanken, die er schon lange beiseite geschoben hatte, wieder in den Vordergrund traten. Diese Ehe war weit weniger ersprießlich, als er gehofft hatte.

    "Deine Tochter bleibt aber in Rom, oder?" fragte er zuletzt, denn egal, wie der Gesundheitszustand der Claudia war, eine Reise mit einem Säugling zu dieser Jahreszeit war wirklich ausgeschlossen.

  • Ich nickte. „Ja bis dahin werd ich wieder hier sein.“ Bestätigte ich, denn wenn mein Onkel ein Fest gab, wollte und würde ich das natürlich nicht verpassen. „Ja es ist bedauerlich, dass Agrippina das Fest verpassen wird, aber in Anbetracht ihres Gesundheitszustandes ist es besser wenn sie sich erst mal erholt. Es wird andere Feste geben an denen sie teil nehmen kann.“ Meinte ich und wandte mich dann bei meiner nächsten Antwort Lupia zu. „Ja meine Tochter bleibt hier in Rom und ich wollte dich liebe Tante bitten, in der Zeit meiner Abwesenheit auf meine Tochter zu achten.“

  • Ja die Claudia war immer noch unpässlich. Schade eigentlich, den ich hatte mich gefreut eine Frau in meinem Alter im Haushalt zu wissen und wollte so einiges mit ihr unternehmen. Von daher hoffte ich natürlich, dass sie sich bald wieder erholte und gesund nach Rom zurückkehrte. Gerade wollte ich noch einen Schluck trinken und genau das aussprechen, als Rufio mit seiner Bitte an mich herantrat. Und ich musste mich wirklich wirklich zusammenreißen um keinen Hustenanfall zu bekommen und mich nicht an meinem verdünnten Wein zu verschlucken. Vorsichtig stellte ich den Becher ab, setzte meine bestes Lächeln auf und wandte mich Rufio zu. „Natürlich, werde ich mich in deiner Abwesenheit um deine Tochter kümmern und auf sie acht geben.“ Sagte ich freundlich, denn ja meine Mann war ein Familienmensch und so was war im wichtig. Was ich aber eigentlich sagte war, dass ich Morrigan anweisen würde das entsprechende Personal zu besorgen, sofern es noch nicht im Haus war, damit sich um den kleinen Stinker gekümmert wurde. Mal ehrlich das Ding war ein paar Monate alt, brabbelte, weinte oder stinkerte vor sich hin. Was bitte sollte ich damit anfangen geschweige denn warum sollte ich meine Tage damit verbringen, dem Kind beim schlafen, essen oder furzen zuzusehen? Aber ja wenn es meinen angeheirateten Neffen beruhigte und den Familiensinn meines Mannes entsprach würde ich eben die versprechen und es die Menschen lassen, deren tägliches Brot es war sich um all unsere Belange zu kümmern. „Ich hoffe das deinen Frau sich recht schnell erholt und bald wieder zu uns zurückkehren kann.“ Schob ich noch freundlich nach um dann nun nach meine verdünnten Wein zu greifen, der jetzt gern auch hochdosierter hätte sein dürfen.