Wahlkampf - Wieder zwei Aurelier auf dem Weg nach oben

  • Es war wie immer an einem sonnigen, wenn auch kalten Tag auf dem Forum Romanum: Es herrschte wie immer reger Betrieb. Träger schleppten diverse Sänften von einem Punkt zum anderen, andere Träger trugen Amphoren, Säcke oder Kisten. Dazwischen versuchte sich immer mal wieder jemand mit einer Handkarre einen Weg zu bahnen zwischen den dutzenden normalen Besuchern, die entweder hier etwas einkaufen wollten, oder einfach nur den Weg über den Platz wählten, um weiter zu kommen. Die überall vorkommenden Diebe und Beutelschneider huschten unauffällig zwischen den anderen umher, während spielende Kinder laut kreischend im Kreis rannten und einander zu fangen suchten. Dazwischen flatterte der ein oder andere Vogel in einem engen Käfig, quiekte ein noch zu schlachtendes Schwein oder kläffte ein Hund.


    Und wieder einmal trat Sextus auf die Rostra und blickte auf dieses bunte Gewirr an Leuten und Tieren herab. Der Moment hatte einen Hauch der Vorhersehung in sich. Als Haruspex konnte er es wohl so bezeichnen. Er hatte sehr lange darauf hingearbeitet, eines Tages Consul Roms zu sein. Oder nein, eigentlich hatte er auf weit mehr hingearbeitet, und an diesem Ziel war er noch nicht angekommen. Aber Consul zu sein war ein wichtiger Schritt und bedeutungsschwanger genug.

    Auch dieses Mal wurden im Vorfeld Vorkehrungen getroffen, um für die nötige Stimmung im Volk zu sorgen. An den wichtigen Stellen auf dem Platz waren bezahlte Stimmungsmacher oder Sklaven platziert, um die nötige Begeisterung zu gewährleisten. An Applaus sollte es also nicht Mangeln, zumal auch den Klienten Bescheid gegeben worden war, um hier für ordentlich Zuspruch zu sorgen.


    Sextus betrachtete also einmal die vorbereitete Bühne seines Auftritts und nickte dann dem Sklaven zu, der einem Ausrufer gleich nach vorne treten und ihn ankündigen sollte.

    “Volk von Rom! Es spricht zu euch der höchste Haruspex, der edle Senator Sextus Aurelius Lupus!“ Sein Ruf donnerte über das Forum, und die ersten Menschen blieben stehen. Dann weitere, bis sich schließlich eine kleine Traube an Zuhörern gebildet hatte, einer Insel der Ruhe gleich, um die das Meer der Geschäftigen weiter tobte.


    Sextus trat vor und begab sich in die beste, souveräne Rednerpose.

    “Volk von Rom! Ihr kennt mich! Mein Name ist Sextus Aurelius Lupus! Mein Großvater Aurelius Crassus war lange Zeit Princeps Senatus und ein persönlicher Freund des Divus Iulius! Ich selbst habe das Amt des Haruspex Primus inne!"

    Nach jedem seiner Sätze ließ Sextus genügend Pause, so dass die vorne stehenden seine Worte an diejenigen weitergeben konnten, die weiter hinten standen. Auch wenn er laut und deutlich artikulierte, konnte wohl niemand erwarten, dass seine Worte über den ganzen Platz zu hören wären. Das Weiterflüstern des Gesprochenen hatte in Rom Jahrhunderte an Tradition.


    "Als Aedil habe ich dafür gesorgt, dass eine schwammige Lex Mercatus durch eine eindeutige Lex ersetzt wurde, die zum Vorteil der einfachen Bürger ist und den Senatoren nach Jahrzehnten der Vorteilnahme strikte Regeln auferlegt, wie sie unsere Vorväter für diesen edlen Stand erdacht hatten."

    Auch hier ließ Sextus eine Pause, um dem Volk die Zeit für angemessene Zustimmungsbekundungen. Alles, was den bessergestellten irgendwie Einhalt gebot, wurde üblicherweise mit Zustimmung vom Plebs aufgenommen.

    "Als Praetor habe ich dafür gesorgt, dass die vielen Vorschriften bezüglich Sklaverei und der Freilassung von Sklaven in einem kompakten Gesetz gebündelt werden und so Rechtssicherheit für alle Bürger geschaffen. Ebenso habe ich als Praetor vielen Bürgern zu ihrem Recht verholfen, nicht zuletzt durch die Verurteilung zweier schändlicher Verbrecher, Accius Tremulus und Accius Sophus, die mit Betrug, Meineid und Gewalt Bürger von Rom mit Gewalt verletzt und um ihr Recht gebracht hatten und sich selbst nicht scheuten, Rom selbst in der Gerichtsverhandlung zu belügen und die Götter selbst zu beleidigen, indem sie Meineide schworen."

    Und wieder eine kleine Redepause, damit die Worte durch die Menge hallten konnten und die angeheuerten Claqueure ihre Arbeit verrichten konnten, indem sie seine Wohltaten entsprechend priesen.


    "Nun kandidiere ich zusammen mit dem ehrenwerten Pontidius Mammula um das Amt der Consulen Roms. Und auch hier habe ich mir vorgenommen, ähnlich viel zu schaffen wie in der Vergangenheit. Ich habe mir vorgenommen, mich um diejenigen zu kümmern, die ihre Mitbürger durch Mord, Gift, bösem Zauber und Gewalt tyrannisieren. Ich habe mir vorgenommen, die alten Gesetze, die unsere Vorväter hierfür angedacht haben, zu modernisieren und somit all jenen, die Rom bedrohen, die EUCH bedrohen, entgegenzutreten und noch einmal zu verdeutlichen, dass solche taten nicht geduldet werden können. Dass euer Recht auf Rache und Genugtuung erfüllt werden kann."


    Er wandte sich leicht zur Seite, wo sein Neffe wartete, da Sextus natürlich nichts dem Zufall überließ und es außerdem so gut zum Thema passte. "Daher unterstütze ich auch nach Kräften Faustus Aurelius Rufio, der für das Amt als Tresvir Capitales kandidiert und damit ebenso seinen Beitrag leisten wird, die Sicherheit der Stadt zu gewährleisten und die üblen Subjekte, die euer aller Leben bedrohen, in ihre Schranken verwiesen werden. Er ist zweifelsfrei ein Mann von höchster Integrität und Strebsamkeit, und es ist mir eine Freude, ihn als Redner hiermit ebenso ankündigen zu dürfen."


    So sparte Sextus es sich, irgendein salbungsvolles Schlusswort finden zu müssen und gab seinem Neffen gleich die Gelegenheit, sich anzuschließen, solange die Menge noch in der passenden Stimmung war. So machte er etwas Platz, damit Rufio nach vorne treten konnte, und besah sich die Reaktionen des Publikums.

  • Ja nun war es wohl soweit. Ich musste meinen Ankündigungen Taten folgen lassen. Zum Glück war meine Onkel vor mir dran, so kannte ich mich noch ein wenig sammel. Ja es war nicht die erste Rede die ich hielt und doch fühlte es sich so an. Aber es nütze ja nicht. Und bei allen Göttern, ich war ein verdammter Aurelier ich würde das schaffen. So tart ich nun auch nach vorn, als meine Onkel mich ankündigte.


    „Vielen Dank Aurleius Lupus.“ Sagte ich und fügte gleich noch an. „Das Volk Roms kann sich glücklich schätzen, dass du dich um das Amt des Consuls bemühst. Du hast schon mit deinen bisherigen Amtszeiten gezeigt, was alles in dir steckt. Rom und seine Bürgen können großees von dir erwarten.“


    Nun wandte ich mich noch ein wenig mehr der Menge zu.


    „Volk von Rom. Einige von euch kennen mich. Ich bin Faustus Aurelius Rufio. Pontifex von Rom. Jeder der mich kennt, weiß das ich immer jedem mit Rat und Tat zur Seite stehe. Ich habe bisher meine Tätigkeit auf das Cultus Deorum beschränkt. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass ich dem Volk Roms nicht nur in Fragen der Religion dienen kann. Ja ich bin der festen Überzeugung, dass ich meine Tatkraft nicht nur auf das Cultus Deorum beschränken sollte, sondern dem römischen Volk auch noch an anderer Stelle dienen sollte. So stehe ich heute hier vor euch, denn ich kandidiere für das Amt als Tresvir Capitales.

    Der von mir geschätzte Senator Tiberius Caudex hat in seinem ersten Amt dafür gesorgt, das Rom sauberer wird. Ich will nun dieses Arbeit weiterführen, in dem ich Rom sicherer mache. Ich habe mir vorgenommen, dafür zu sorgen, dass jene die unser aller Leben bedrohen, es durch ihre Machenschaften beschwerlicher machen zur Strecke zu bringen und sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Ich verspreche euch, das sich wenn ich ins Amte gewählt werden die Einhaltung der Gesetzt überwachen und es vorantreiben werden, dass jene die unsere Gesetzte nicht achten dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

    Ich werde dafür sorgen, das die Straßen Roms nachdem sie nun sauber sind auch wieder sicher werden.“

    Damit endete ich und hoffte, dass ich zumindest ein wenig den Nerv des Volkes getroffen hatte.

  • Natürlich war der Tiberier mit Corvina hergekommen, um… nunja, sie taten eben das, was Patrizier so taten, wenn es um Politik geht: Gut aussehen, lächeln und winken. Dafür, dass sie gut aussahen, hatte Kara gesorgt. Sie hatte allen beiden Klamotten bereitgelegt, damit sie wenigstens heute mal so aussahen wie Patrizier, die rudimentäre Ahnung von Mode haben, und sie hatte bei der elenden Toga des Tiberiers in ungefähr 20 Sprachen geflucht, bis das Ding saß, aber jetzt sahen die beiden gut aus. Lächeln und Winken mussten sie selber hinkriegen.


    Kara hatte sich auch rausgeputzt. Sie hatte einen Traum aus blau eingefärbter, ägyptischer Baumwolle an. Für die kalte Jahreszeit war dieses Kleid schon beinahe verboten freizügig, ohne dabei aber zu tiefe Einblicke zu erlauben oder sie in die Ecke der Lupae bringen könnte. Geschmackvoll, reizvoll, phantasievoll, nicht billig. Dazu hatte sie ihr schwarzes Haar gebürstet, bis es wie das Gefieder eines jungen Raben glänzte und in einem kunstvollen Zopf geflochten und hochgesteckt. Dazu ein passender Gürtel mit leichter Goldverbrämung und passende Schuhe. Wäre die Bulla um ihren Hals nicht, man hätte sie wohl für eine feine, römische Dame halten können, oder zumindest für eine verdammt teure Hetäre.

    Ja, sie hatte sich rausgeputzt, um all ihre Vorzüge zu betonen. Sie wusste, dass Rufio sprechen würde, da er ja auch kandidierte, und er sollte sie in der Menge auf jeden Fall finden. Und er sollte sehen, was genau ihm entgangen war, weil er es leichtfertig abgelehnt hatte und sie abgewiesen hatte. Er sollte heute Nacht von ihr träumen und sich ewig grämen, sie aufgegeben zu haben. Vielleicht konnte Kara ja nicht viel tun, um ihm ins Gedächtnis zu rufen, was für ein riesiger Depp er war. Aber das, was sie tun konnte, das tat sie auch, so gut sie konnte.


    Und so spendete sie pflichtschuldig Aurelius Lupus Applaus, während selbiger für Rufio doch ein wenig den nötigen Elan wohl vermissen ließ. Allerdings schaute sie genau, ob er sie auch sah und bemerkte.

  • Der Patron seines Patrons machte Wahlkampf und so war auch Saturninus zur Rede auf der Rostra gekommen. Flamma begleitete ihn neuerdings als Leibwächter.


    Der Aurelius sprach von Ereignissen, währendessen der Furius nicht in Roma gewesen war; und dann nannte er das neue Sklavengesetz, das verschiedene Rechtsvorschriften endlich deutlich formuliert hatte; ja, das war viel Arbeit gewesen, erleichterte jedoch das Procedere ungemein.

    Saturninus ging davon aus, dass Aurelius Lupus Consul werden würde. Er fragte sich kurz, ob es ihm nur um das Amt ging oder darum, Consul gewesen zu sein. Dann konnte er eine hübsche Provinz abstauben und sich die Taschen füllen, nun, noch mehr füllen, ihn nur als wohlhabend zu bezeichnen wäre eine Untertreibung gewesen. Vielleicht hatte er noch ehrgeizigere Pläne ( der Furius an seiner Stelle hätte sie gehabt). Leider gehörte er, Saturninus, nicht dem Kreis von jungen Leuten an, die er förderte. Soweit Saturninus wusste, gehörte da kein Plebejer dazu. Dafür aber sicherlich Aurelius Lupus junger Verwandter, sein alter Studiengefährte Rufio.

    Rufio kannte er aus Athen und kürzlich hatten sie sich wieder getroffen. Sympathischer Bursche, wenn er Standesdünkel haben sollte, waren sie ihm nicht anzumerken.



    Das geplante Gesetz gegen Zauberei klang interessant, es war durchaus in der Vergangenheit zu Fällen von Körperverletzung, Giftmischerei und Flüchen gekommen.

    Die Sicherheitslage war ein immer aktuelles Thema. Es strömte einfach zu viel Volk nach Roma, das sein Glück machen wollte, und wenn nicht auf ehrliche Weise, dann mit dem Unglück anderer. Wieder dachte der Furier an seine eigene Bedrohung und winkte Flamma zu sich her:

    "Hier ist doch großes Gedränge, behalte die Umgebung im Auge", sagte er.

    Er hatte Flamma geschildert, dass jemand beinahe Tiberios getötet hätte, um ihm eine Warnung zukommen zu lassen. Einen unbewaffneten harmlosen Sklaven, die Drohung war also ernst, und noch hatte er keine Ahnung, wer es auf ihn abgesehen hatte.


    Daher war der Applaus des Procurator Annonae, als Aurelius Lupus von üblen Subjekten sprach, die man in ihre Schranken verweisen musste, aufrichtig.


    Der zweite Redner war dann auch Rufio. Auch er sprach die Sicherheitslage an, und diesmal applaudierte Saturninus nicht nur aus Kalkül, sondern aus Freundschaft.



    Irgendwo her erklang eine melodische Stimme, die dennoch trug, und Saturninus musste sich nicht umdrehen, er wusste, wer das war: Claudiana Charis, die Vermieterin der gleichnamigen Insula. Die beiden Kandidaten schien ihr zu gefallen, besonders der Jüngere. Sie rief beifallsheischend:


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Es wird Zeit dafür, dass eine anständige Frau wieder unbehelligt durch die Gassen gehen kann! Und Tod den Zauberern!"


    Saturninus war sich fast sicher, dass die Charis die erste war, die bei Problemen zu einer Hexe lief und eine Fluchtafel anfertigen ließ.

    Aber es gab Zustimmung und noch mehr Applaus.

  • Natürlich war Nero heute hier und nicht nur er, seine Frau begleitete ihn und ja auch der halbe Hausstand war im Tross dabei. Außerdem hatte Nero allen seinen Klienten aufgetragen heute hier zu erscheinen und er hatte auch Nachrichten an alle Arbeiter der VDR verschickt. Ja das Aufgebot war nicht gerade klein. Und sie machten das was Nero von ihnen erwartete. Sie jubelten seinem Patron nach dessen Reden zu und skandierten .“AURELIUS LUPUS UNSER NÄCHSTER CONSUL!“

    Natürlich jubelte sie mindestens genauso auch für Rufio. Ja sie taten genau das was Nero von ihnen erwartete. So trat nun auch Nero näher heran. Er begrüßte erst seinen Patron.Salve Aurleius Lupus. Es ist für Rom ein Glücksfall, dass du dich entschlossen hast als Consul zu kandidieren. Jeder Bürger Roms hat noch gut in Erinnerung wie du die Marktgesetzte revolutioniert hast, wie du es geschafft hast sie so zu vereinfachen, dass jeder sie verstehen kann. Genau das gleiche ist dir mit den Sklavengesetzten gelungen. Du hast es vermocht aus einem wirren Sammelsurium ein Gesetzt zu schaffen, welches zu verstehen ist. Jedem hier ist noch gut in Erinnerung wie dugerechte Urteile im Namen Roms gesprochen hast.“ An dieser Stelle brach alle versammelten Arbeiter der VDR in großen Jubel aus. „Es gibt niemanden der gerechter ist als du. Rom und seine Bürger können sich mehr als glücklich schätzen, dass du zum Consulat antritt um erneute deinen Schaffenskraft für das Wohl der Bürger Roms einzusetzen.“ Nun wandte sich Nero dem Publikum zu. „Ich Senator Nero Tiberius Caudex unterstütze aus vollster Überzeugung, dass Aurelius Lupus der beste Mann für diesen Posten ist seine Kandidatur.“


    Nun wandte Nero sich Rufio zu und begrüßte auch ihn indem er seinen Unterarm ergriff. „Slave auch dir Aurelius Rufio. „Ich bin erfreut das du dich entschlossen hast deine Tatkraft nun auch auf diesem Wege in den Dienst Roms und seiner Bürger zu stellen. Ich fühle mich geehrt, dass ich dich inspiriert habe und freu mich, dass du mein Werk fortführen willst, in dem du für Sicherheit auf den Straßen Roms sorgen willst. Du hast mein vollstes Vertrauen und volle Unterstützung für dein Vorhaben.“ Wieder hob er für alle hörbar seine Stimme an. „Ich unterstütze die Kandidatur des Aurelius Rufio, weil ich überzeugt bin, dass er mit seiner Tat- und Schaffenskraft es schaffen wird Rom sicherer zu machen.“ Nero hatte nicht nur weil es vom ihm erwartet wurde seine Unterstützung für die beiden Aurelier kundgetan, nein er war von seinen eigenen Worten überzeugt, so dass wohl jeder hatte hören können, dass es nicht nur leere Worthülsen und Plattitüden waren, die Nero von sich gegeben hat.

  • Ich hatte den Furier heute hier her begleitet, so wie ich auch schon in den vergangen Tagen immer bei ihm war, wenn er in der Stadt unterwegs war. Er hatte mir auch auf den Anschlag auf Tiberois erzählt. So sah ich ihn an und nickte. „Natürlich Dominus.“ Versicherte ich ihm und tat genau was er verlangte. Nur kurz stockte mir der Atem, als ich Kara erblickte. Sie war einfach wunderschön wie immer und sie sah wie immer aus wie einen Göttin höchst selbst. Ihr Augenmerk lag jedoch auf den Rednern, so dass ich mir einem Moment nehmen konnte um sie zu betrachten. Ja sie war schön wie immer. Der Schmerz, den ich bei ihrem Anblick verspürte, durchzuckte mich wie ein Schwert, das tief in meine Brust eindrang. Aber ich konnte mich dem hier und jetzt nicht hingeben. So setzte ich die Maske auf, die ich die vergangenen Tage perfektioniert hatte und widmete mich wieder meiner Aufgabe, Ich war hier um den Furier zu beschützen. So beobachtete ich nun die unmittelbare Umgebung um einen eventuellen Angriff rechtzeitig vereiteln zu können.

  • Kara hatte sie in ein dünnes, rotes Wollkleid mit dazu passender blassroter Palla mit weißem Kaninchenpelz gesteckt, dazu ebenfalls goldroter Schmuck, der sich auch in den hochgesteckten Haaren fand. Corvina fühlte sich ganz entsetzlich herrschaftlich, aber so musste das eben bei öffentlichen Auftritten sein. So stand sie also beschützt von den Veteranen da, während ihr Mann ebenfalls hoch zur Rostra ging und seine Unterstützung für ihren Onkel und ihren Vetter verkündete. Corvina jubelte in angemessenem Maße allen drei Männern zu und sah sich dann ein wenig um, wer sonst noch hier war. Vielleicht gab es ja die ein oder andere Senatorengattin, mit der sie ins Gespräch kommen konnte, um für weitere Unterstützung ihrer Familie zu werben.


    Allerdings fand sie dabei keine Senatorengattin, aber stattdessen kaum zu übersehen Flamma. Sie lächelte ihm höflich zu und nickte kurz zur Begrüßung, wie sie es eigentlich immer getan hatte, nur vielleicht eine kleine Spur betrübter und weniger freudig, aber sicherlich nicht unfreundlich. Und dabei rasten ihre Gedanken. Sie sah in die andere Richtung, wo Kara stand. Aber die hatte ihn wohl noch nicht entdeckt. Corvina schälte sich durch die Menge zu ihrer Freundin, um dieser beizustehen und sie vorsichtig vorzuwarnen, dass Flamma hier war.

    Kara klatschte gerade noch für die Kandidaten, als Corvina sie erreichte und sie etwas näher winkte, damit sie nicht so laut sprechen musste, sondern ihr leise ins Ohr sprechen konnte. "Erschrick nicht. Furius Satirninus hat Flamma mitgebracht", sagte sie schlicht und deutete mit ihrem Kopf in die entsprechende Richtung, so dass Kara selbst entscheiden konnte, ob sie schauen wollte, und damit sie sich entsprechend sammeln konnte und nicht erschrak.

  • Wenn der Chef respektive der Domunis und seine Neffe zur Wahl antrat, dann hatte gefälligst jeder der sich frei machen konnte, seinen Arsch hier auf die Rostra zu bewegen und brav dem Dominus und seinem Neffen zuzujubeln. Und keiner, wirklich KEINER der aurelischen Sklaven sollte sich trauen dabei nicht mitzumachen. Morrigan höchstselbst würde demjenigen das Fell über die Ohren oder ihn wahlweise nackt über die gepflasterte Straße ziehe. Aber nein das würde sich keiner trauen.

    Alles waren geschniegelt und gestriegelt und jubelten hier ihrem Dominus zu. Morrigan selbst hatte noch etwas Geld in die Hand genommen und so standen hier auf dem ganzen Platz verteilt auch noch bezahlte Jubler, die sich ihr Geld gerade redlich verdient, indem sie dem Aurelius Lupus und natürlich auch dem Aurelius Rufio zujubelten. Ja Morrigan war durchaus zufrieden mit dem was sie hier sah. Und jubelte natürlich eben so wie alle andere den beiden Aureliern zu.

  • Corvina kam zu ihr herüber und stupste sie leicht an. Kara beugte sich ein wenig zur Seite, damit sie besser hören konnte, was ihre Freundin ihr sagen wollte. Flamma war hier? Kurz versteifte sie sich und hielt wohl unbewusst die Luft an, ehe sie einfach nur stumm nickte und kurz blinzelte. Dann lächelte sie Corvina an. "Alles gut, mach dir keine Sorgen", sagte sie und gab sich normal.


    Nein, sie würde sich davon nicht stören lassen. Im Gegenteil, umso besser. Dann sahen beide Idioten gleichzeitig, was ihnen entging, was sie hatten fallen lassen, was sie meinten, nicht mehr zu wollen. Ja, sie straffte sich noch ein wenig mehr, damit ihre Brust noch etwas besser zur Geltung kam und ließ leicht ihren Blick schweifen. Viel suchen musste sie nicht, denn Flamma war groß genug, um die meisten zu überragen. Und er sah furchtbar aus. Gut so, dachte sie sich und unterdrückte jeglichen Impuls der Wehmut, Sehnsucht oder auch nur des Mitleids.

    Nein, nach dem kurzen Blick schaute sie lieber, ob der zweite Depp in ihrem Leben sie endlich bemerkt hatte und wenigstens den Anstand besaß, reumütig auszusehen.

  • Für die erste Kandidaturrede machte Rufio seine Sache relativ ordentlich. Sextus musste ihm vielleicht noch beibringen, dass man nicht die Taten von anderen in der eigenen Rede lobte, so lenkte man die Aufmerksamkeit unnötig von sich selbst auf andere. Ja, sie waren gerade noch immer dabei, die Dummheit des Tiberiers durch eine Demonstration von Eintracht und Frieden zu überspielen, um Corvinas Willen, aber das hieß doch bitte nicht, dass man den Idioten öffentlich bei der eigenen Kandidaturrede erwähnte. Aber gut, Anfängerfehler. Er würde es noch lernen.


    Dann kam auch der Tiberier, der zuvor pflichtschuldig seinen Teil zu den Jubelstürmen beigetragen hatte, und sprach sich öffentlich für ihn und Rufio aus. Natürlich deutete Sextus eine leichte Verneigung an, kaum mehr als ein anerkennendes Nicken, um öffentlich seinen Dank für die Worte zu bekunden. Aber der Tiberier hätte sich auch etwas anderes trauen sollen… Nein, der Tiberier wusste, was von ihm erwartet wurde.


    Und auch das Publikum schien soweit ganz zufrieden und befürwortete wohl ein paar legislative Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt.

  • Meine Blicke schweiften über die Menge. Und natürlich konnte ich es nicht verhindern, dass sie auch immer mal wieder auf Kara landeten. So nickte ich der Domina ebenso kurz zu. Als ich das nächste Mal hinsah, blickte Kara gerade zu mir, so dass sich unsere Blicke trafen. Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Ja sie sah gut aus und schien zumindest nicht traurig. Nein ihre ganze Körperhaltung drückte ihr Selbstbewusstsein aus, das sie schon immer gehabt hatte. Und ihr Blick verweilte auch nicht lang auf mir, denn schon war ihr Augenmerk wieder auf die Aurelier die die Reden hielten gerichtet.

    Ja es war wohl so, wie ich es mit ausgemalt hatte. Sie hatte mich nie wirklich geliebt und mich schon nach den wenigen Tagen vergessen. Ich war ihr nichts böse deswegen. Ich wollte doch, dass sie glücklich wird und sie schien das zu sein. Ja meine Entscheidung war die richtige gewesen, auch wenn sie sich für mich nicht si anfühlte. Für Kara aber war es wohl so.

    So blickte ich noch einen Moment zu ihr, bevor ich mich wieder auf die Menge in unmittelbarer Nähe konzertierte.

  • Nero nickte den beiden Aurelier zu und begab sich zu seiner Frau. Er ließ seien Blicke schweifen und erkannte Flamma, dies hieß, das seien Klient Saturninus auch dort irgendwo seien musste. Er blickte zu Corvina. "Ich werde mal kurz mit Furius Saturninus reden." So bahnte er sich seien Weg durch die Menge. Sein Blick fiel auf Flamma, der aussah wie dieses viel beschworene Leiden Christi. Er schüttelt kaum merklich den Kopf. Ja das würde wohl ein Stück Arbeit werden.

    „Salve Furius Saturninus. Ich bin erfreut dich zu sehen.“ Sagte er freundlich, aber ja er wäre wohl auch weniger begeistert gewesen, wenn sein Klient heute nicht hier gewesen wäre. Gt wenn es einen triftigen Grund gegeben hätte, dann hätte Nero darüber hinwegsehen können. Aber er musste sich keiner derartigen Gedanken machen, denn seien Klient war hier. Er blickte kurz dem parthischen Sklaven. „Flamma.“ Begrüßte er ihn knapp und wandte sich wieder an seinen Klienten. „Ich möchte dir nochmal danken, dass du Flamma bei dir aufgenommen hast. Ich bin dir wirklich sehr dankbar, denn dies war die beste Möglichkeit damit die Gemüter sich beruhigen konnte. Ich hoffe es hat dir nicht allzu viele Umstände bereitet?“ Ja er war Saturninus wirklich dankbar für seien Hilfe in diesem Punkt und natürlich würde er sich auch erkenntlich zeigen. Seine vorherigen Worte deuten wohl auch an, dass sie die Situation beruhigt hatte. Aber erst mal wollte Nero hören, wie Flamma sich gemacht hat und was er erzählt hat.

  • „Salve Furius Saturninus. Ich bin erfreut dich zu sehen.“

    "Salve Patron, eine eindrucksvolle Rede, mit der Du die Aurelier unterstützt.", sagte Saturninus. Leider würde sich sein Patron nicht zur Wahl stellen. Saturninus war sich sicher, dass er gute Chancen gehabt hätte, gewählt zu werden. Die Römer waren dankbar für seine Müllabfuhr - und er selbst und einige andere hatten die Gelegenheit genutzt, gutes Geld damit zu machen:

    "Ich wollte mich auch noch bei Dir extra dafür bedanken, dass du dich um die Schmerzen einer unserer Sklavinnen, Chloe heißt sie, gekümmert hast. Das war überaus freundlich von Dir.", fuhr Saturninus fort. Er dachte, dass Tiberios eigentlich dafür verantwortlich war, nach der Gesundheit der Dienerschaft zu sehen und dass der Grieche Glück gehabt hatte, dass der Patrizier ihn leiden mochte.


    Der Tiberius bedankte sich noch einmal für Flammas Aufnahme, doch als er von "die Gemüter beruhigen" sprach, warf Saturninus ihm einen kurzen prüfenden Blick zu.

    Er konnte sich nicht vorstellen, warum die Befindlichkeiten eines oder zweier Sklaven eine so große Rolle spielen sollten. Tiberius Caudex hatte zwei Verliebten seiner Familia ein Contubernium gestattet. Dafür hatten die Beiden dankbar und noch fleißiger zu sein. Waren sie es nicht, nun gut, dann wurden sie wieder getrennt, und aus die Maus.

    Der Furius vermutete daher, dass er nur die halbe Wahrheit wusste, und dass diese Kara mehr war als nur eine Dienerin. Er hatte sie schon gesehen, sie begleitete meist Aurelia Corvina. Sie war sehr schön und prächtig herausgeputzt, doch menschliche Schönheit war in seinen Augen etwas Inflationäres. Auch seine Acciana Helia war schön, aber hätte sie ihn mit irgendwelchen Gefühlen genervt, er würde sie sein lassen:

    "Hier gibt keinen Grund zur Dankbarkeit, Tiberius Caudex, es sei denn meinerseits: Flamma ist ein hervorragender Custos Corporis. Ich kann seinen Dienst nur loben. Er ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung des furischen Haushalts - er entwirft mir beispielsweise auch gerade ein Mosaik als Wandschmuck für dieses Waisenmädchenhaus der Claudia Marcella. Ich weiß, dass Flamma als ehemalige Berühmtheit ein Vermögen gekostet hat, und daher kann ich dir kein angemessenes Angebot machen, doch sei Dir versichert, ich würde den Mann jederzeit kaufen. Von unruhigem Gemüt habe ich nichts bemerkt."

    Saturninus war zwar ein Ritter und damit per Definition wohlhabend, doch wirklich reich war er nicht. Sein Land war ihm vom Kaiser verliehen worden, der ihn gerne in diesem Stand sehen wollte. Das wusste auch Tiberius Caudex.

  • Nero nickte und lächelte leicht. „Der Dank ist nicht nötig. Ich war vor Ort und konnte helfen.“ Tat Nero das ganze als selbstverständlich ab. Nero sah kurz zu Flamma, der einige Schritte nach hinten getreten war um den beiden Männern Raum zu geben, und dann wieder zu seinem Klienten. „Du hast Recht, dass ist er. Weswegen er ab morgen auch wieder in meinem Haushalt seinen Dienst verrichten wird.“ Denn ja Nero schätze den sanften Exgladiator und seien ruhige Art. „Es freut mich jedoch, dass er dir nützlich sein konnte. Verkaufen, werde ich ihn allerdings nicht egal wie hoch das Angebot auch sein mag.“ Die Worte waren an seien Klienten gerichtet, aber auch einen Fingerzeig für Flamma, das Nero nicht vorhat in an irgendwen zu verkaufen. „Natürlich wird er dir und deiner Mosaikwerkstatt weiter für Entwürfe zu Verfügung stehen." Dann lächelte Nero wieder leicht und sah seinen Klienten an. „Nun zumeist sind wir doch alle von ruhigem Gemüt, nur neigen wir auch mitunter dazu Dinge falsch einzuschätzen und dann dazu über zu reagieren.“ Ja das war durchaus einen Kritik an Flamma, aber er würde das mit seinem Sklaven nicht jetzt und hier besprechen. „Du hast ansonsten aber recht, ich schätze seine besonnene ruhige Art auch sehr.“ Sagte er und dann fiel ihm noch etwas ein. „Ich wollte dies schon längst getan habe, jedoch lieber spät als nie. Ich möchte dich herzlichst zur Cena in drei Tagen* einladen. Ich hatte es dir ja schon länger zugesagt nun kann ich mein Versprechen endlich einlösen.“ Er sah seien Klienten an. „Dann können wir uns auch in Ruhe unterhalten, ohne das zu viele neugierige Ohren an unserem Gespräch teilnehmen.“ Ja hier konnten sie nur allgemein reden, bei einer Cena würden sie offener miteinander sprechen können.





    Sim-Off:

    *Zeit ist wie immer relativ

  • Saturninus war nicht überrascht, dass Tiberius Caudex seinen Sklaven nach dieser ganzen Zeit wieder zurück haben wollte, und er nickte: "Ich schicke Dir ihn gleich Morgen früh, wenn er seine Sachen gepackt hat. Und wenn Du es Dir doch einmal anders überlegst ", er lächelte kurz: " Flamma hätte es gut bei uns. Mein Interesse gilt rein seinen Fähigkeiten, ich hoffe, Du verstehst das richtig. Es ist sehr freundlich, dass er weiterhin mit Tiberios an dem Mosaik arbeiten darf."

    Auch Saturninus kannte die Gerüchte, beziehungsweise es waren mehr als Gerüchte, um Senator T. und seine, nun, wie sollte man es nennen, problematische körperliche Neigung zu Parthern und Persern. Saturninus ärgerte so etwas. Er war zwar fähig, die Arbeitskraft eines Sklaven auszubeuten, aber nicht, den einzelnen zu quälen:

    "Deine Einladung ehrt mich und ich nehme sie gerne an. In drei Tagen also. Einen guten Tag dann noch, Patron. Und Grüße an die werte Aurelia Corvina.",

    er schaute Flamma an:

    "Und du komm nachher noch einmal zu mir ins Officium", sagte er in freundlichem Ton.


    Sim-Off:

    Immer wieder gerne o Tiberius Caudex

  • Nero nickte. „Natürlich verstehe ich dich richtig und wenn ich anders denken würde und keine Vertrauen in dich hätte, dann hätte ich dir meinen wertvollsten Sklaven nicht anvertraut.“ Denn ja es war wohl ein offenes Geheimnis, dass der Tiberii einen Unsumme für den Gladiator hingeblättert hatte. „Und du musst mir nicht danken. Er hat ein Talent Bild zu zeichnen und dieses sollte man auch nutzen.“ Ja auch Nero dachte durchaus daran, Sklaven so einzusetzen das sie von Nutzen waren, außerdem wusste er das Flamma gern zeichnete. „Wir sehen uns dann also in drei Tage. Und ich werde meiner Frau die Grüße natürlich gern ausrichten. Dir auch noch einen schönen Tag.“ Sagte er zu Saturninus und zu Flamma gewandt. „Und wir morgen, du meidest dich bei deiner Ankunft in meinem Officium.“

  • Ich nickte dem Dominus begrüßend zu und murmelte „Dominus.“ Und trat ein paar Schritte zurück, damit die beiden Männer sich ungestört unterhalten konnte. Ich war immer noch nah genug um im Notfall eingreifen zu können, aber weit genug weg um nicht das ganze Gespräch bewusst mitzubekommen. Und doch bekam ich mit, dass ich morgen wieder in die Villa zurück sollte und er mich nicht verkaufen würde. Meine Miene blieb ausdruckslos. Aber ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Sie kam doch gut ohne mich zurecht. Kara ging es offensichtlich blendend, meine Entscheidung sie frei zu geben war die richtige, also was sollte ich bei ihnen? Ja natürlich sein wertvollster Sklave? Am Arsch, er hatte mir doch eindeutig gesagt wer gehen würde, nun nicht das ich zugelassen hätte, dass sie Kraa raus werfen würden aber dennoch, es nagte durchaus an mir. „Natürlich Dominus Furius.“ Bestätigte ich, dass ich verstanden hatte mich später bei ihm zu melden. Als ich dann die Ansage bekam mich am nächsten Tag im Arbeitszimmer des Tiberii einzufinden nickte ich und bestätigte auch dieses. „Natürlich Dominus.“ Nicht das ich Lust auf derartige Gespräche hatte, aber ich konnte ja wohl kaum nein sagen.

  • Meine Rede war ein voller Erfolg und ja ich fand sie tatsächlich gelungen. Ich begrüßte den Tiberii ebenso wie er mich und als dieser mir auch seien Unterstützung zusicherte nickte ich ihm dankbar zu. Ja das war nur Show, denn er hätte sich nicht trauen sollen etwas anderes zu tun. Nein er hatte nicht anders gekonnt, als mich und auch meine Onkel zu unterstützen und dennoch war es ihm gelungen seien Worte ehrlich und überzeugt klingen zu lassen. Vielleicht war er das sogar tatsächlich. Wer wusste das schon. Mein Blick folgte ihm als er wieder zurück ging. So nickte ich meiner Cousine lächelnd zu und meine Blick schweifte Kara. Sie sah wie immer hinreißend aus. Auch ihr nickte ich lächelnd zu und wandte mich dann aber schon wieder an weitere Menschen, die meine Aufmerksamkeit forderten. Ja hier und heute musste ich viele Hände schütteln und mir die Unterstützung der wichtigen Männer sichern.

  • Nachdem Nero alles mit seinem Klienten geklärt hatte ging er wieder zu seiner Frau zurück. Unterwegs wurde er immer mal wieder aufgehalten. Redete mit diesem und mit jenem. Hörte sich an was sie zu sagen hatten, versprach sich um dies und jenes zu kümmern und ließ sich von jedem einzelnen versprechen, dass er die beiden Aurelier unterstützen würde. Ja er wusste genau was man vom ihm erwartete und tat genau das. Als er nun wieder bei Corvina angekommen war, bot er ihr seinen Arm an, damit sie sich unter harken konnte. Er versicherte sich, dass Kara in Hörweite war. „Flamma wird morgen wieder zurückkommen.“ Sagte er und sah seine Frau an, die ja bereits von seinem Vorhaben wusste. Ja er würde ein anderes Zimmere bekommen, aber das sagte er hier und jetzt natürlich nicht, das waren Dinge die sie zu Hause besprechen konnte. Hier waren sie um ihre Unterstützung zu versichern und diese offen zur Schau zu tragen.

  • Endlich sah dann auch mal Rufio in ihre Richtung. Kara stellte sich so, dass er auch ja ihre Vorzüge bemerkte und hoffentlich wusste, was ihm entgangen…. Drehte der sich da einfach weg? Kara blinzelte, aber ja. Der Depp hatte nur einmal kurz genickt, zum Zeichen, dass er sie gesehen hatte – und das hatte genausogut Corvina neben ihr gelten können – und drehte sich einfach mit Politikerlächeln weiter. So. Ein. Arsch.

    Kara presste einmal die Kiefer aufeinander und straffte die Schultern. Sie sah kurz in Richtung Flamma, aber auch der guckte ganz gelassen in der Gegend rum und schien gänzlich unberührt zu sein. So. Ein. Arsch.


    Kara schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. Ja, sie sollte hier vielleicht nicht öffentlich schmollen, aber was soll’s? Sie war ja sowieso allen Leuten mehr als nur ein bisschen egal, wen kümmerte schon eine schlechtgelaunte Sklavin mehr oder weniger? Und so stand sie da noch rum und überlegte, ob sie wohl einfach gehen konnte, denn immerhin war das wichtigste nun vorbei und sie musste nun wirklich nicht irgendwas tun, nur weil die Aurelier grade anfingen, Hände zu schütteln. Genau in dem Moment kam der Tiberier vorbei und verkündete einfach so, dass Flamma wieder zurückkommen würde, und zwar schon am nächsten Tag.

    Das entsetzte WAS?! war Kara überdeutlich ins Gesicht geschrieben. Sie schaffte es gerade so eben, es nicht entgeistert herauszubrüllen, während ihr die Gesichtszüge mal eben entgleisten. Nur durfte sie jetzt und hier keine Szene machen.

    Kara sah den Tiberier an und dann einmal Corvina, zum einen in der Hoffnung, dass diese Einspruch erheben würde, und zum anderen, um herauszufinden, ob sie davon gewusst und Kara nichts gesagt hatte. Denn nein, Kara gefiel die Idee nicht wirklich. Er hatte sie unbedingt verlassen wollen, und sie wollte jetzt nicht, dass er sich umbringen ging, aber deshalb musste sie ihn noch lange nicht wieder permanent vor der Nase haben.